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Die Erfindung betrifft ein System zur Fuß- und Nagelpflege. Ein System mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen ist aus der
DE 298 08 395 U1 sowie aus der
DE 201 01 523 U1 bekannt.
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Aus der
DE 10 2005 049 887 A1 ist ein zahnärztliches Gerät bekannt, das an einem Schwanenhals einen Halter für einen Handcomputer (PDA) aufweist.
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Derartige Systeme zur Fuß- und Nagelpflege werden als medizinische Pflegegeräte von Podologen oder für kosmetische Zwecke in Nagelstudios zur abtragenden Bearbeitung von Haut oder Nägeln verwendet. Als abtragende Bearbeitung sind das Abschleifen von Fingernägeln und Fußnägeln, das Polieren von Fingernägeln und Fußnägeln sowie das Abtragen von Hornhautstellen, insbesondere an den Füßen, bekannt.
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Die abtragende Bearbeitung kann trocken durchgeführt werden. Hierfür sind Handfräser bekannt, bei denen sich im Handstück in der Nachbarschaft des Werkzeugs eine Saugdüse befindet, die durch eine Leitung mit einem Staubfänger und einem Pumpenmodul verbunden ist. Das Pumpenmodul enthält eine Pumpe, die den zum Absaugen von Staub erforderlichen Unterdruck erzeugt.
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Die abtragende Bearbeitung kann auch nass durchgeführt werden. Hierfür sind Handfräser bekannt, bei denen das Pumpenmodul einen Vorratsbehälter für destilliertes Wasser oder eine wässrige Flüssigkeit aufweist, beispielsweise destilliertes Wasser, welches mit einem Desinfektionsmittel versetzt ist. Das Handstück derartiger Geräte enthält eine Sprühdüse zum Versprühen von Wasser, das von der Pumpe des Pumpenmoduls durch einen Schlauch zum Handstück gepumpt wird. Pumpenmodule zur nassen Bearbeitung enthalten häufig zwei Pumpen, nämlich eine Wasserpumpe und eine Luftpumpe. Die Wasserpumpe und die Luftpumpe pumpen durch separate Leitungen jeweils Wasser beziehungsweise Luft. Die beiden Leitungen sind jeweils an die Düse des Handstücks angeschlossen, so dass Wasser und Luft vor der Düse zusammen geführt und gemeinsam zur Düse gefördert werden, wo sie dann als Sprühnebel austreten können. Durch das Versprühen von Wasser wird der bei der abtragenden Bearbeitung entstehende Staub gebunden und die bearbeitete Stelle gekühlt.
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Das Handstück von Handfräsern kann mit Schaltern oder anderen Bedienungselementen versehen sein. Allerdings ist der Platz an dem Handstück sehr begrenzt. In der Regel ist am Handstück allenfalls ein Schalter zum Ein- und Ausschalten des Fräsers oder einer Sprüh- bzw. Absaugfunktion vorhanden. Deshalb ist an dem Pumpenmodul eine Eingabevorrichtung zur manuellen Eingabe an Steuerungsbefehlen vorgesehen. In der Regel handelt es sich bei der Eingabevorrichtung um eine Tastatur, oft in Kombination mit einer Flüssigkristallanzeige, oder um Drehschalter. Üblicherweise kann mit der am Pumpenmodul eingebrachten Eingabevorrichtung die Drehzahl des Fräskopfes, häufig auch die Drehrichtung eingestellt und die Pumpe gesteuert werden. Höherwertige Geräte ermöglichen auch die Speicherung verschiedener Geräteeinstellungen, die dann durch Tastendruck aufgerufen werden können.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es einen Weg aufzuzeigen, wie sich das Arbeiten mit Handfräsern erleichtern und der Benutzerkomfort erhöhen lässt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch den Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben. Auf diese Weise lassen sich die folgenden Vorteile erzielen:
- • Die Eingabevorrichtung kann mit dem verstellbaren Tragarm jederzeit in eine Position gebracht werden, die beim Arbeiten mit dem Handfräser ergonomisch gut zugänglich ist und deshalb eine einfache Änderung von Geräteeinstellungen erlaubt.
- • Das Pumpenmodul des erfindungsgemäßen Handfräsers muss nicht auf einem Behandlungstisch platziert werden, wo insbesondere in Nagelstudios der zur Verfügung stehende Platz knapp ist, sondern kann auch in einem Fach unter oder neben dem Behandlungstisch platziert werden. Der verstellbare Tragarm ermöglicht dennoch eine einfache und komfortable Bedienung des Handfräsers.
- • Da das Pumpenmodul nicht auf einer knappen Arbeitfläche platziert werden muss, entfällt der bei herkömmlichen Handfräsern vorhandene Druck einer möglichst weitgehenden Miniaturisierung. Ein erfindungsgemäßer Handfräser zur Behandlung in Nasstechnik kann deshalb ohne Schwierigkeiten mit einem wesentlich größeren Flüssigkeitstank ausgerüstet werden, als dies bei herkömmlichen Geräten praktikabel ist. Das lästige und mehr oder weniger aufwändige Nachfüllen des Flüssigkeitstanks ist deshalb bei einem erfindungsgemäßen Handfräser nur seltener erforderlich.
- • Der Tragarm kann neben der Eingabevorrichtung auch eine Halterung für das Handstück und/oder verschiedene Fräsköpfe aufweisen. Auf diese Weise wird knapper Platz auf dem Behandlungstisch eines Nagelstudios frei und kann für andere Zwecke benutzt werden.
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Der Tragarm kann aus starren Abschnitten bestehen, die gelenkig miteinander verbunden sind. Bevorzugt ist der Tragarm aber biegsam ausgebildet, beispielsweise als ein sogenannter Schwanenhals. Schwanenhälse sind in anderen Gebieten der Technik beispielsweise zum Halten von Lampen oder Mikrofonen gebräuchlich.
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Ein Schwanenhals lässt sich vorteilhaft in eine gewünschte Form biegen und behält diese bei. Um diese biegsame, halbsteife Eigenschaft eines Schwanenhalses zu bewirken, kann beispielsweise eine Drahtwendel verwendet werden. Eine Drahtwendel, welche eine oder mehrere von der Eingabevorrichtung zu dem Pumpenmodul führende elektrische Leitung umgibt, kombiniert eine Flexibilität des Tragarms und bewirkt, dass der Tragarm eine eingestellte Form beibehält.
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Die Eingabevorrichtung kann beispielsweise einen oder mehrere Dreh- oder Kippschalter aufweisen, beispielsweise einen Drehschalter zum Einstellen der Drehzahl eines in das Handstück eingesetzten Fräskopfs. Bevorzugt umfasst die Eingabevorrichtung eine Tastatur, da sich auf diese Weise insbesondere in Kombination mit einer Anzeige, besonders komfortabel eine große Zahl verschiedener Steuerungsbefehle eingeben lässt. Die Tastatur kann alternativ oder zusätzlich zu einem Drehschalter vorgesehen sein und beispielsweise als eine Folientastatur oder als Sensorbildschirm ausgebildet sein. Die Tastatur kann dabei je nach Umfang und Anzahl der vorgesehenen Steuerungsbefehle eine mehr oder weniger große Anzahl von Tasten bzw. Tastfeldern aufweisen, beispielsweise ein erstes Tastfeld zum Erhöhen der Drehzahl und ein zweites Tastfeld zum Reduzieren der Drehzahl des Fräsers.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Tragarm auch eine Anzeigevorrichtung zum Anzeigen von Betriebszuständen trägt. Die Anzeigevorrichtung kann im einfachsten Fall aus einer oder mehreren Signalleuchten, beispielsweise LEDs, bestehen. Bevorzugt ist die Anzeigevorrichtung eine Flüssigkristallanzeige. Eine Flüssigkristallanzeige lässt sich vorteilhaft in die Eingabevorrichtung integrieren, beispielsweise in dem ein Sensorbildschirm verwendet wird. Sensorbildschirme werden häufig auch als Touchscreen oder Tastschirm bezeichnet.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden an Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel eines Handfräsers mit einem Handstück zur trockenen Bearbeitung; und
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2 ein Ausführungsbeispiel eines Handfräsers mit einem Handstück zur trockenen und einem Handstück zur nassen Bearbeitung.
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Das in 1 dargestellte System zur Fuß- und Nagelpflege besteht aus einem Handfräser mit einem Handstück 1a und einem Pumpenmodul 2. Das Handstück 1a weist ein Spannfutter zum Einspannen eines austauschbaren Fräskopfs 3 auf und enthält einen elektrischen Motor zum Antreiben eines eingespannten Fräskopfs 3.
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Das Handstück 1a wird über einen in 1 nur teilweise dargestellten Schlauch 4 an das Pumpenmodul 2 angeschlossen. Mit einer in dem Pumpenmodul 2 enthaltenen Pumpe kann so über den Schlauch 4 durch eine Düse des Handstücks 1a beim Fräsen entstehender Staub abgesaugt werden. Der in dem Handstück 1a enthaltene Motor wird bevorzugt von dem Pumpenmodul 2 mit Strom versorgt. Ein Anschlusskabel kann in den Schlauch 4 integriert sein. Falls der Motor des Handstücks 1a nicht mit Netzspannung arbeitet, kann das Pumpenmodul 2 einen Spannungswandler enthalten, um eine Betriebsspannung für das Handstück 1a zu erzeugen.
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An dem Pumpenmodul 2 ist über einen verstellbaren Tragarm 5 eine Eingabevorrichtung 6 zum manuellen Eingeben von Steuerbefehlen befestigt. Die Eingabevorrichtung 6 kann beispielsweise eine Tastatur und/oder Drehschalter aufweisen. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Eingabevorrichtung eine als Sensorbildschirm ausgebildete Tastatur auf. Die Tastatur kann vorteilhaft beispielsweise auch als Folientastatur ausgebildet sein.
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Je nach Umfang und Anzahl der vorgesehenen Steuerungsbefehle kann die Tastatur der Eingabevorrichtung 6 eine mehr oder weniger große Anzahl von Tasten bzw. Tastfeldern aufweisen. Unabhängig davon wie die Eingabevorrichtung 6 ausgebildet ist, ist jedenfalls bevorzugt, dass der Tragarm 5 auch eine Anzeigevorrichtung zum Anzeigen von Betriebszuständen aufweist. Diese Anzeigevorrichtung kann in die Eingabevorrichtung 6 integriert sein, wie dies beispielsweise bei einem Sensorbildschirm der Fall ist.
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Der Tragarm 5 ist biegsam, so dass die Eingabevorrichtung 6 mühelos in eine für das Arbeiten mit dem Handstück 1 vorteilhafte ergonomische Position gebracht werden kann. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Tragarm 5 als Schwanenhals ausgebildet. Der Tragarm 5 wird von einem Schlauch gebildet, der durch eine Metallwendel versteift ist. In diesem Schlauch verlaufen elektrische Leitungen, welche die Eingabevorrichtung 6 mit dem Pumpenmodul 2 verbinden.
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Der Tragarm 5 trägt zusätzlich eine Halterung 7 für das Handstück 1a und eine Halterung 8 für Fräsköpfe 3. Die Halterung 7 ermöglicht es, das Handstück 1a ordentlich und griffbreit aufzubewahren, wenn es nicht in Betrieb ist. Mit der Halterung 8 lässt sich ein Satz unterschiedlicher Fräsköpfe 3 ordentlich an einer gut zugänglichen Stelle aufbewahren. Für das Abschleifen von Hornhaut, das Aufrauen oder Polieren von Nägeln und ähnliches lässt sich so immer der passende Fräskopf 3 bereit halten.
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An dem Gehäuse des Pumpenmoduls 2 können zusätzliche Bedienungselemente vorgesehen sein. Erforderlich ist dies jedoch nicht. Bevorzugt ist an dem Gehäuse des Pumpenmoduls lediglich ein Netzschalter 9 zum Ein- und Ausschalten der Stromversorgung des Handfräsers vorgesehen.
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2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Handfräsers, der sich von dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel im Wesentlichen nur dadurch unterscheidet, dass zwei verschiedene Handstücke 1a, 1b an das Pumpenmodul 2 angeschlossen sind.
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Ein erstes Handstück 1a ist wie bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel zur trockenen Bearbeitung vorgesehen. Dieses Handstück 1a weist eine Saugdüse auf, so dass beim Fräsen auftretender Staub über den Schlauch 4 abgesaugt werden kann. Ein zweites Handstück 1b ist für eine nasse Bearbeitung vorgesehen und weist deshalb eine Düse zum Versprühen von Wasser, beispielsweise einer wässrigen Desinfektionsmittellösung auf. Das Pumpenmodul 2 weist einen Tank 10 für die zu versprühende Flüssigkeit auf, an den das Handstück 1b über einen Schlauch 11 angeschlossen wird. Mit einer in dem Pumpenmodul 2 enthaltenen Pumpe kann deshalb wässrige Flüssigkeit zu dem Handstück 1b gepumpt und von diesem versprüht werden.
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Das Pumpenmodul des in 2 dargestellten Ausführungsbeispiels enthält bevorzugt eine Wasserpumpe und zumindest eine Luftpumpe. Indem Wasser zusammen mit Luft einer Sprühdüse des Handstücks 1b zugeführt wird, lässt sich ein feiner Sprühnebel erzeugen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Luftpumpe sowohl für die Sprühfunktion des Handstücks 1b als auch für die Saugfunktion des Handstücks 1a verwendet wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1a, 1b
- Handstück
- 2
- Pumpenmodul
- 3
- Fräskopf
- 4
- Schlauch
- 5
- Tragarm
- 6
- Eingabevorrichtung
- 7
- Halterung für Handstück
- 8
- Halterung für Fräsköpfe
- 9
- Netzschalter
- 10
- Tank
- 11
- Schlauch