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Die Erfindung betrifft eine Falzeinrichtung zum Längsfalzen wenigstens einer endlosen Materialbahn.
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Solche Falzeinrichtungen werden z. B. in Rollendruckmaschinen in Form von Falztrichtern zum Längsfalzen von endlosen Papierbahnen vorgesehen, wie z. B. in
DE 10 2009 001 434 A1 beschrieben. Um unterschiedlichste Bahnbreiten bzw. Gesamtbreiten von Papierbahnen auf einem solchen Falztrichter verarbeiten zu können, weist der in diesem Dokument beschriebene Falztrichter mehrere Verschwenkmechanismen auf. Um die Gleitreibung zwischen Papierbahn und Falztrichter zu reduzieren, werden bei solchen üblichen Falztrichtern zumindest die Trichterflanken, über welche die Papierbahn abläuft, ähnlich wie eine Wendestange mit Druckluft beaufschlagt. Durch die Vielzahl dieser Vorkehrungen zur Gewährleistung von Formatvariabilität und Reibungsreduktion weist ein solcher üblicher Falztrichter eine hohe Komplexität auf und erfordert damit einen relativ hohen Herstellungs- und Betriebsaufwand.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Falzeinrichtung zum Längsfalzen wenigstens einer endlosen Materialbahn vorbestimmter Gesamtbreite zu schaffen, welche einfacher aufgebaut und mit geringerem Aufwand herstellbar und betreibbar ist. Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, eine mit einer solchen Falzeinrichtung ausgerüstete Rollendruckmaschine zu schaffen.
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Die o. g. Aufgaben werden mit einer Falzeinrichtung gemäß Anspruch 1 bzw. mit einer Rollendruckmaschine gemäß Anspruch 10 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung weist eine Falzeinrichtung zum Längsfalzen wenigstens einer endlosen Materialbahn variabel vorbestimmbarer Gesamtbreite auf: eine stationäre Basis; wenigstens eine drehbar an der Basis gelagerte Einlaufwalze zum Kontaktieren der Materialbahn, so dass sich eine Drehachse der Einlaufwalze parallel zu einer Breitenrichtung der in Kontakt befindlichen Materialbahn erstreckt; ein drehbar an der Basis gelagertes Falzrad, das eingerichtet ist, so dass die mit einer ersten Laufrichtung von der Einlaufwalze kommende Materialbahn das Falzrad an einer vorbestimmten Position entlang ihrer Gesamtbreite unter Ausbildung zweier jeweils eine Teilbreite der Gesamtbreite aufweisender Teilbahnen tangential kontaktieren kann, so dass die Teilbahnen zum Aufeinanderlegen dieser unter Ausbildung eines Längsfalzes um eine außenumfängliche Kontaktfläche des Falzrades in Richtung zu zwei Seitenflächen dessen hin faltbar sind; wobei sich eine Drehachse des Falzrades parallel zur Drehachse der Einlaufwalze erstreckt; und ein Paar jeweils drehbar und parallel zueinander an der Basis gelagerter Auslaufwalzen, die eingerichtet sind, die Materialbahn mit aufeinander gelegten Teilbahnen und unter Richtungsänderung in einer zweiten Laufrichtung durch einen zwischen den Auslaufwalzen gebildeten Spalt hindurch aus der Falzeinrichtung heraus zu führen, wobei sich eine Drehachse der Auslaufwalzen jeweils senkrecht zur Drehachse des Falzrades und parallel zu einer Breitenrichtung der in der zweiten Laufrichtung auslaufenden Materialbahn erstreckt.
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Dadurch, dass gemäß der Erfindung das wie beschriebene Falzrad vorgesehen ist, brauchen keine aufwendigen Druckluftpassagen in der Falzeinrichtung vorgesehen werden und keine Druckluft bzw. Blasluft zum Betrieb bereitgestellt werden, womit die Falzeinrichtung einfacher aufgebaut und mit geringerem Aufwand herstellbar und betreibbar ist.
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Insbesondere sind bei der erfindungsgemäßen Falzeinrichtung auch der Materialeinsatz und die Komponentenanzahl gegenüber dem Stand der Technik reduziert bzw. minimiert, wodurch die Herstellungskosten reduziert sind. Durch die Vermeidung eines üblichen Falztrichteraufbaus kann die erfindungsgemäße Falzeinrichtung eine deutlich geringere Bauhöhe aufweisen.
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Durch die lediglich vorhandene Rollreibung zwischen Falzrad und Materialbahn tritt nahezu kein Bahnspannungsverlust auf, wobei die Falzeinrichtung bzw. das Falzrad nahezu verschleißfrei betreibbar ist. Die Materialbahn hat während des Längsfalzens eine große Beweglichkeit bzw. Bewegungsfreiheit, so dass die beim Längsfalzen problematische Faltenbildung deutlich reduziert wird. Bei der erfindungsgemäßen Falzeinrichtung wird ein Farbablegen und/oder -verschmieren ausgeschlossen, da das Falzrad im weißen Rand zwischen den Druckseiten laufen kann und somit ein Farbkontakt zuverlässig vermeidbar ist.
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Die Erfindung wird bevorzugt als Falzeinrichtung im Falzaufbau von Rollendruckmaschinen zum Längsfalzen einer oder mehrerer übereinandergelegter Papierbahnen verwendet, kann aber auch allgemein in Maschinen verwendet werden, welche Warenbahnen bzw. Materialbahnen mit einem Längsfalz zu versehen haben, wie z. B. in Folienmaschinen.
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Mit der Erfindung ist es nun vorteilhaft möglich, sogar mehr als fünfzehn übereinandergelegte Papierbahnen gleichzeitig längszufalzen. Gemäß der Erfindung sind unterschiedlichste Produktionsarten einer Rollendruckmaschine über die Falzeinrichtung fahrbar, wie z. B. eine Tabloidproduktion oder eine Broadsheetproduktion.
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Gemäß einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Falzeinrichtung ist das Falzrad parallel zur zweiten Laufrichtung der Materialbahn verfahrbar, so dass ein Abstand zwischen Falzrad und Auslaufwalzen sowie ein Abstand zwischen Falzrad und Einlaufwalze veränderbar sind.
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Diese Ausgestaltung der Erfindung bietet in einfacher Weise eine Variabilität ähnlich wie bei einer wie im Stand der Technik verwendeten Verstellung des Flankenwinkels.
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Gemäß noch einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Falzeinrichtung ist das Falzrad parallel zur Drehachse der Einlaufwalze verfahrbar, so dass die Position, an der die Materialbahn das Falzrad tangential kontaktieren kann, und damit eine jeweilige Größe der Teilbreiten der Teilbahnen veränderbar sind.
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Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Falzeinrichtung ist das Falzrad parallel zu den Drehachsen der Auslaufwalzen verfahrbar.
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Diese Ausgestaltung der Erfindung bietet in einfacher Weise eine Variabilität ähnlich wie bei einer wie im Stand der Technik verwendeten Verstellung der Trichternase, um die Stranglage an die Punkturlage eines nachgeordneten festen Falzapparates anzupassen.
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Gemäß den o. g. Ausführungsformen der Erfindung weist die Falzeinrichtung somit eine formatunabhängige Multivariabilität auf.
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Gemäß einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Falzeinrichtung weist die Falzeinrichtung ferner eine Längsschneideinrichtung auf, die zwischen dem Falzrad und den Auslaufwalzen angeordnet ist und die eingerichtet ist, die Materialbahn entlang des Längsfalzes zu zerschneiden.
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Diese Ausgestaltung der Erfindung eignet sich insbesondere für eine Tabloidproduktion auf einer Rollendruckmaschine, um die Teilbahnen vor dem Falzapparat zu trennen.
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Gemäß noch einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Falzeinrichtung ist die Längsschneideinrichtung parallel zur zweiten Laufrichtung der Materialbahn und/oder parallel zur Drehachse der Einlaufwalze und/oder parallel zu den Drehachsen der Auslaufwalzen verfahrbar.
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Diese Ausgestaltung der Erfindung unterstützt in vorteilhafter Weise die formatunabhängige Multivariabilität der erfindungsgemäßen Falzeinrichtung.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Falzeinrichtung ist die Längsschneideinrichtung so eingerichtet, dass sie nur gemeinsam mit dem Falzrad sowie richtungsgleich und verfahrbetragsgleich zu diesem verfahrbar ist.
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Dies vereinfacht und beschleunigt in vorteilhafter Weise die Verstellvorgänge und erhöht somit die Betriebskapazität der Falzeinrichtung.
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Gemäß noch einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Falzeinrichtung weist die Falzeinrichtung ferner auf: eine Haltevorrichtung mit einem ersten Ende, das an der Basis angebracht ist, und einem zweiten Ende, an dem das Falzrad drehbar gelagert ist, wobei die Haltevorrichtung zwischen erstem und zweitem Ende eine Richtungsänderung realisiert, so dass sich ein das erste Ende aufweisender erster Abschnitt der Haltevorrichtung parallel zu den Drehachsen der Auslaufwalzen erstreckt und sich ein das zweite Ende aufweisender zweiter Abschnitt der Haltevorrichtung in einem Winkel zu den Auslaufwalzen hin erstreckt.
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Mit der Haltevorrichtung wird das Falzrad in vorteilhafter Weise so gehalten, dass die Haltevorrichtung nicht die längsgefalzte Materialbahn berühren kann.
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Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Falzeinrichtung weist die Haltevorrichtung auf einen dritten Abschnitt mit einem ersten Ende, das an einem von dem ersten und dem zweiten Abschnitt angebracht ist, und einem zweiten Ende, an dem die Längsschneideinrichtung angeordnet ist.
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Diese Ausgestaltung der Erfindung stellt eine einfache und robuste Zwangskopplung von Falzrad und Längsschneideinrichtung bereit.
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Die Erfindung erstreckt sich ausdrücklich auch auf solche Ausführungsformen, welche nicht durch Merkmalskombinationen aus expliziten Rückbezügen der Ansprüche gegeben sind, womit die offenbarten Merkmale der Erfindung – soweit dies technisch sinnvoll ist – beliebig miteinander kombiniert sein können.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird bereitgestellt eine Rollendruckmaschine mit einer Falzeinrichtung gemäß einer, mehreren oder allen zuvor beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung in jeder denkbaren Kombination, wobei die Materialbahn von einer oder mehreren übereinandergelegten Papierbahn(en) gebildet ist.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen und unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren detaillierter beschrieben.
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1 zeigt eine schematische Vorderansicht einer Falzeinrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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2 zeigt eine schematische Seitenansicht der Falzeinrichtung von 1.
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3 zeigt eine schematische Hinteransicht der Falzeinrichtung von 1.
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4 zeigt eine schematische perspektivische Draufsicht von hinten der Falzeinrichtung von 1.
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5 zeigt eine schematische perspektivische vergrößerte Seitenansicht einer Falzeinrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
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6 zeigt eine schematische perspektivische vergrößerte Hinteransicht der Falzeinrichtung von 5.
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7 zeigt eine schematische Vorderansicht einer Falzeinrichtung gemäß noch einer Ausführungsform der Erfindung.
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8 zeigt eine schematische Rückansicht der Falzeinrichtung von 7.
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9 zeigt eine schematische perspektivische Vorderansicht der Falzeinrichtung von 7.
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10 zeigt eine schematische perspektivische Rückansicht der Falzeinrichtung von 7.
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11 zeigt eine schematische vergrößerte Seitenansicht der Falzeinrichtung von 7.
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12 zeigt in einer schematischen vergrößerten Seitenansicht eine Abwandlung der Falzeinrichtung von 7.
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13 zeigt in einer schematischen perspektivischen vergrößerten Rückansicht einen Teil einer Einlaufwalze der Falzeinrichtung von 7 bzw. 12.
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14 zeigt eine schematische vergrößerte Rückansicht der Falzeinrichtung von 7.
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Die 1 bis 4 zeigen eine Falzeinrichtung 1 einer Rollendruckmaschine (nicht vollständig dargestellt) gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung. Die in den 1 bis 4 gezeigte Falzeinrichtung 1 dient zum Längsfalzen einer oder mehrerer übereinandergelegter endloser Materialbahn(en) 2 (in den Figuren ist jeweils nur eine Materialbahn gezeigt) variabel vorbestimmter Gesamtbreite BG.
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Gemäß dieser Ausführungsform der Erfindung ist jede Materialbahn 2 von einer bevorzugt bedruckten Papierbahn gebildet, wobei die Falzeinrichtung 1 zum Verarbeiten einer Broadsheetproduktion der Rollendruckmaschine eingerichtet ist.
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Wie in den 1 bis 4 gezeigt, weist die Falzeinrichtung 1 eine stationäre Basis 10 in Form eines massiven z. B. auf einem Hallenboden (nicht gezeigt) befestigten Gestells, mehrere drehbar an der Basis 10 gelagerte Einlaufwalzen 20, 25, 30, ein drehbar an der Basis 10 gelagertes Falzrad 40, ein Paar jeweils drehbar und parallel zueinander an der Basis 10 gelagerter Auslaufwalzen 50, 55, eine Verstelleinrichtung 60 und eine Haltevorrichtung 70 auf.
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Wie aus den 1 bis 4 ersichtlich, ist die Materialbahn 2 durchsichtig gezeichnet, um alle Einzelheiten besser zeigen zu können.
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Die Einlaufwalzen 20, 25, 30 dienen jeweils zum Führen der Materialbahn 2 (im Folgenden wird der Einfachheit halber nur auf eine einzige Materialbahn Bezug genommen), so dass diese verarbeitungsgerecht in die Falzeinrichtung 1 hineingeführt und ggf. durch Walzenantrieb teilweise gezogen wird.
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Die Einlaufwalzen 20, 25, 30 sind jeweils eingerichtet zum Kontaktieren der Materialbahn 2, so dass sich eine Drehachse D1 (der Übersichtlichkeit halber ist die Drehachse nur bei einer der Einlaufwalzen eingezeichnet) jeder Einlaufwalze 20, 25 30 parallel zu einer Breitenrichtung R1 der in Kontakt befindlichen Materialbahn 2 erstreckt.
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Das Falzrad 40 ist derart eingerichtet, dass die mit einer ersten Laufrichtung R2 von der letzten Einlaufwalze 30 kommende Materialbahn 20 das Falzrad 40 an einer vorbestimmten Position entlang ihrer Gesamtbreite BG unter Ausbildung zweier jeweils eine Teilbreite TB1, TB2 der Gesamtbreite BG aufweisender Teilbahnen 2.1, 2.2 tangential kontaktiert, so dass die Teilbahnen 2.1, 2.2 zum Aufeinanderlegen dieser unter Ausbildung eines Längsfalzes LF um eine außenumfängliche Kontaktfläche 41 des Falzrades 40 in Richtung zu zwei Seitenflächen 42, 43 dessen hin gefaltet werden. Eine Drehachse D2 des Falzrades 40 erstreckt sich parallel zur jeweiligen Drehachse D1 der Einlaufwalzen 20, 25, 30.
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Die Auslaufwalzen 50, 55 sind derart eingerichtet, dass sie die Materialbahn 2 mit aufeinander gelegten Teilbahnen 2.1, 2.2 und unter Richtungsänderung in einer zweiten Laufrichtung R3 durch einen zwischen den Auslaufwalzen 50, 55 gebildeten Spalt S hindurch aus der Falzeinrichtung 1 heraus zu führen, wobei sich eine Drehachse D3 jeder Auslaufwalze 50, 55 (der Übersichtlichkeit halber ist die Drehachse nur bei einer der Auslaufwalzen eingezeichnet) jeweils senkrecht zur Drehachse D2 des Falzrades 40 und parallel zu einer Breitenrichtung R4 der in der zweiten Laufrichtung R3 auslaufenden Materialbahn 2 erstreckt.
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Das Falzrad 40 ist über eine Verstelleinrichtung 60 parallel zur zweiten Laufrichtung R3 der Materialbahn 2 verfahrbar, so dass ein Abstand (nicht bezeichnet) zwischen Falzrad 40 und Auslaufwalzen 50, 55 sowie ein Abstand (nicht bezeichnet) zwischen Falzrad 40 und den Einlaufwalzen 20, 25, 30 veränderbar sind. Das Falzrad 40 ist durch die Verstelleinrichtung 60 außerdem parallel zu den jeweiligen Drehachsen D3 der Auslaufwalzen 50, 55 verfahrbar.
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Wie aus den 1 bis 4 ersichtlich, ist die Verstelleinrichtung 60 hier in besonders einfacher Ausführung in Form einer Gewindestange-Gewindemuttern-Langloch-Kombination ausgeführt. Technisch anspruchsvollere Ausgestaltungen sind natürlich ebenfalls möglich.
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Obwohl in den 1 bis 4 so nicht dargestellt, ist das Falzrad 40 bevorzugt auch parallel zur jeweiligen Drehachse D1 der Einlaufwalzen 20, 25, 30 verfahrbar, so dass die Position, an der die Materialbahn 2 das Falzrad 40 tangential kontaktiert, und damit eine jeweilige Größe der Teilbreiten TB1, TB2 der Teilbahnen 2.1, 2.2 veränderbar sind. Zu diesem Zweck könnte z. B. das Langloch der Verstelleinrichtung 60 kreuzförmig ausgeführt sein.
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Die Haltevorrichtung 70 ist über die Verstelleinrichtung 60 verstellbar mit der Basis 10 verbunden. Genauer gesagt ist die Haltevorrichtung 70 hier als gebogene Gewindestange ausgebildet und weist ein erstes Ende 71, das über einen Gewindeabschnitt der Verstelleinrichtung 60 an der Basis 10 angebracht ist, und ein zweites Ende 72 auf, an dem das Falzrad 40 drehbar gelagert ist.
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Die Haltevorrichtung 70 realisiert durch ihre Biegung zwischen erstem und zweitem Ende 71, 72 eine Richtungsänderung, so dass sich ein das erste Ende 71 aufweisender erster Abschnitt 70a der Haltevorrichtung 70 parallel zu den Drehachsen D3 der Auslaufwalzen 50, 55 erstreckt und sich ein das zweite Ende 72 aufweisender zweiter Abschnitt 70b der Haltevorrichtung 70 in einem bevorzugt stumpfen Winkel α (hier etwa 135 Grad) zu den Auslaufwalzen 50, 55 hin erstreckt.
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Nun wird unter Bezugnahme auf die 5 und 6 eine Falzeinrichtung 1' einer Rollendruckmaschine (nicht vollständig dargestellt) gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung beschrieben. Da die Falzeinrichtung 1' gemäß der zweiten Ausführungsform der Erfindung in Funktion und Aufbau im Wesentlichen identisch mit der Falzeinrichtung 1 der ersten Ausführungsform der Erfindung ist, werden im Folgenden nur die Unterschiede aufgezeigt, wobei gleiche oder ähnliche Komponenten wie bei der ersten Ausführungsform der Erfindung mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind. Sollten einige benannte Komponenten in den 5 und 6 nicht mit einem Bezugszeichen bezeichnet sein, so ist auf das entsprechende Bezugszeichen in den 1 bis 4 zurückzugreifen.
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Gemäß der zweiten Ausführungsform der Erfindung ist die Falzeinrichtung 1' zum Verarbeiten einer Tabloidproduktion der Rollendruckmaschine eingerichtet.
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Wie aus den 5 und 6 ersichtlich, weist die Falzeinrichtung 1' dazu nun zusätzlich eine Längsschneideinrichtung 80 auf, die zwischen dem Falzrad 40 und den Auslaufwalzen 50, 55 angeordnet ist und die eingerichtet ist, die Materialbahn 2 entlang des Längsfalzes LF zu zerschneiden.
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Die Längsschneideinrichtung 80 weist ein drehbar gelagertes Schneidrad 81 und ein drehbar gelagertes Gegenrad 82 für das Schneidrad 81 auf.
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Im allgemeinsten Sinne der Erfindung ausgedrückt ist die Längsschneideinrichtung 80 parallel zur zweiten Laufrichtung R3 der Materialbahn 2, parallel zu den Drehachsen D1 der Einlaufwalzen 20, 25, 30 und parallel zu den Drehachsen D3 der Auslaufwalzen 50, 55 verfahrbar.
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Wie aus den 5 und 6 ersichtlich, hat hier die Haltevorrichtung 70 nun zusätzlich einen in Form eines aufgeweiteten ”U” ausgebildeten dritten Abschnitt 70c mit einem ersten Ende 73, das an dem ersten Abschnitt 70a angebracht ist, und einem zweiten Ende 74, an dem die Längsschneideinrichtung 80 angeordnet ist, wobei das Schneidrad 81 drehbar an dem zweiten Ende 74 angebracht ist und das Gegenrad 82 drehbar und verstellbar an der Basis 10 angebracht ist.
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Im allgemeinsten Sinne der Erfindung ausgedrückt ist die Längsschneideinrichtung 80 so eingerichtet, dass sie nur gemeinsam mit dem Falzrad 40 sowie richtungsgleich und verfahrbetragsgleich zu diesem verfahrbar ist. Bei der gezeigten Ausführungsform gilt dies zwar nur für das Schneidrad 81, jedoch ist das Gegenrad 82 nicht zwingend erforderlich, so dass auch auf dieses verzichtet sein kann. Außerdem kann das Gegenrad 82 über eine geeignete (z. B. elektromechanische) Koppel (nicht gezeigt) richtungsgleich und verfahrbetragsgleich mit dem Schneidrad 81 zu verfahren sein.
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Gemäß nicht dargestellten Ausführungsformen der Erfindung könnte die Längsschneideinrichtung auch realisiert sein durch eine Leitwalze auf der Winkelhalbierenden, Wendestangen auf der Winkelhalbierenden oder eine Zusatzwalze derart, dass Papierstränge nur mehr gedreht werden.
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Nun wird unter Bezugnahme auf die 7 bis 14 eine Falzeinrichtung 1'' einer Rollendruckmaschine (nicht vollständig dargestellt) gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung beschrieben. Da die Falzeinrichtung 1'' gemäß der dritten Ausführungsform der Erfindung in Funktion und Aufbau im Wesentlichen identisch mit der Falzeinrichtung 1 der ersten Ausführungsform der Erfindung ist, werden im Folgenden nur die Unterschiede aufgezeigt, wobei gleiche oder ähnliche Komponenten wie bei der ersten Ausführungsform der Erfindung mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind. Sollten einige benannte Komponenten in den 7 bis 14 nicht mit einem Bezugszeichen bezeichnet sein, so ist auf das entsprechende Bezugszeichen in den 1 bis 4 zurückzugreifen.
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Wie aus den 7 bis 14 ersichtlich, kann, da alle Komponenten schon mit Bezug auf die 1 bis 4 detailliert gezeigt und beschrieben wurden, die Materialbahn 2 nun undurchsichtig gezeichnet sein, um einen besseren Eindruck über den Betrieb der Falzeinrichtung 1'' zu vermitteln.
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7 zeigt die Falzeinrichtung 1'' gemäß der dritten Ausführungsform der Erfindung in schematischer Vorderansicht, 8 in schematischer Rückansicht, 9 in schematischer perspektivischer Vorderansicht, 10 in schematischer perspektivischer Rückansicht, 11 in schematischer vergrößerter Seitenansicht und 14 in schematischer vergrößerter Rückansicht.
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12 zeigt in einer schematischen vergrößerten Seitenansicht eine Abwandlung der Falzeinrichtung 1'' gemäß der dritten Ausführungsform der Erfindung. Wie aus 12 ersichtlich, weisen hier die Auslaufwalzen 50a, 55a und das Falzrad 40a jeweils einen größeren Durchmesser als in den 7 bis 11 auf.
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13 zeigt in schematischer perspektivischer vergrößerter Rückansicht einen Teil der letzten Einlaufwalze 30 der Falzeinrichtung 1'' gemäß der dritten Ausführungsform der Erfindung, wobei ersichtlich ist, dass es so gut wie keine Faltenbildung an der Materialbahn 2 gibt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Falzeinrichtung
- 1'
- Falzeinrichtung
- 1''
- Falzeinrichtung
- 2
- Materialbahn
- 2.1
- Teilbahn
- 2.2
- Teilbahn
- 10
- Basis
- 20
- Einlaufwalze
- 25
- Einlaufwalze
- 30
- Einlaufwalze
- 40
- Falzrad
- 41
- Kontaktfläche
- 42
- Seitenfläche
- 43
- Seitenfläche
- 50
- Auslaufwalze
- 50a
- Auslaufwalze
- 55
- Auslaufwalze
- 55a
- Auslaufwalze
- 60
- Verstelleinrichtung
- 70
- Haltevorrichtung
- 70a
- erster Abschnitt
- 70b
- zweiter Abschnitt
- 70c
- dritter Abschnitt
- 71
- erstes Ende
- 72
- zweites Ende
- 73
- erstes Ende
- 74
- zweites Ende
- 80
- Längsschneideinrichtung
- 81
- Schneidrad
- 82
- Gegenrad
- R1
- Breitenrichtung
- R2
- erste Laufrichtung
- R3
- zweite Laufrichtung
- R4
- Breitenrichtung
- D1
- Drehachse
- D2
- Drehachse
- D3
- Drehachse
- BG
- Gesamtbreite
- TB1
- Teilbreite
- TB2
- Teilbreite
- LF
- Längsfalz
- S
- Spalt
- α
- Winkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009001434 A1 [0002]