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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Produktabschnittes in einer bahnverarbeitenden Maschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Durch die
US 46 71 501 A ist eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Falzproduktes mit zwei einander nachgeordneten Falztrichtern bekannt, deren in die Horizontale projizierte Transportrichtungen im wesentlichen orthogonal zueinander stehen. Eine vierseitenbreite Bahn wird zunächst in zwei zweiseitenbreite Teilbahnen geschnitten, die jeweils zwei Zeitungsseiten breiten Teilbahnen anschließend nebeneinander über die beiden Flanken des ersten der beiden Falztrichter geführt und dadurch aufeinandergelegt und anschließend die entstandenen, zweiseitenbreiten Stränge zur Längsfalzung mittig auf den nachgeordneten Falztrichter geführt.
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Die
DE 699 08 744 T2 offenbart eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Produktabschnittes mit zwei um 90° zueinander verdreht angeordneten Falztrichtern, wobei eine sowohl den ersten und den zweiten Falztrichter durchlaufende Bahn auf dem zweiten Falztrichter unter eine lediglich den zweiten Falztrichter durchlaufende Bahn führbar ist.
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Die
DE 668 877 A offenbart einen quer zu dessen Auflaufrichtung bewegbaren Falztrichter.
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Die
DE 198 21 603 A1 offenbart einen Falztrichter, welcher zur Verarbeitung von Aufträgen variierender Formatbreiten entlang der Auflaufrichtung bewegbar ausgeführt ist. Hierdurch ist der Falztrichter relativ zu den Zylindern des nachgeordneten Falzapparat verstellbar
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Produktabschnittes in einer bahnverarbeitenden Maschine zu schaffen, welche mit einfachen Mitteln unterschiedliche Anforderungen an das Produkt erfüllt.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass separate innere Sektionen von einer gemeinsamen äußeren Hüllsektion zusammengefasst werden. Insbesondere gilt dies auch für auf Zeitungsdruckmaschinen herstellbaren Produkte, d. h. für Produkte im Zeitungsformat, insbesondere Broadsheetformat. Durch die vorgeschlagene Vorrichtung ist dieses Produkt mit einfachen Mitteln – insbesondere noch „inline” im Bereich der ungeschnittenen Bahnen bzw. Stränge – herstellbar.
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Vorteilhaft ist, dass sowohl die inneren als auch die äußere Hüll-Sektion aus mehreren Lagen bzw. Papieren bestehen können und insbesondere die inneren Sektionen wahlweise fest verbunden sein können. Vorteilhaft ist auch eine Ausführung eines Produktes, wobei sowohl innere als auch die äußere Hüll-Sektion wahlweise aus im Coldset- oder Heatset-Verfahren bedruckten Bahnen oder gemischt gebildet werden können.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Druckmaschine;
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2 einen Produktabschnitt mit einer mehrlagigen Sektion und b) einen Produktabschnitt mit mehreren lose aufeinander angeordneten Sektionen;
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3 einen Produktabschnitt mit zwei von einer Hüllsektion umfassten Sektionen;
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4 eine vergrößerte Darstellung der Vorrichtung zur Herstellung des eines Produktes gemäß 3;
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5 einen Schnitt IV-IV aus 4;
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6 eine Darstellung gemäß 5 mit variabler Bahnbreite
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7 mit unterschiedlichen Bahnbreiten herstellbare Produkte bzw. Stränge a) und b);
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8 ein Ausführungsbeispiel für die Verarbeitung einer doppeltbreiten Bahn;
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9 ein Ausführungsbeispiel mit doppeltbreiter Zusatztrichteranordnung;
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10 ein Ausführungsbeispiel mit doppeltbreiter, jedoch einseitiger Zusatztrichteranordnung.
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Eine bahnerarbeitende Maschine, z. B. eine Druckmaschine 01, insbesondere eine Rollenrotationsdruckmaschine 01, wie sie schematisch in 1 beispielhaft dargestellt ist, weist z. B. eine Materialzufuhreinrichtung 02, z. B. einen oder mehrere Rollenwechsler 02, zur Zufuhr bahnförmigen Materials 03, z. B. einer Papierbahn 03 (kurz: Bahn 03), eine oder mehrere Bearbeitungsstufen 04, z. B. Druckeinheiten 04, ggf. Aggregate einer Führ-, Wende- und/oder Mischvorrichtung 06, z. B. einem sog. Oberbau 06, eine Längsfalzeinrichtung 07, z. B. einen Trichteraufbau 07 sowie eine sich ggf. anschließende Weiterverarbeitungsstufe 08, z. B. ein Falzwerk 08 mit Produktauslage 09.
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Der Oberbau 06 kann üblicherweise je nach Ausbaustufe und Anforderung mit z. B. Längsschneideinrichtungen und/oder Längsregistereinrichtungen und/oder Wendedecks zum seitlichen versetzen und/oder stürzen von (Teil-)Bahnen und/oder Zug- und/oder Leitwalzen ausgeführt sein.
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Der Trichteraufbau 07 weist wenigstens einen Falztrichter 11 auf, auf welchen die Bahnen 03 z. B. bzgl. einer Transportrichtung T der Druckmaschine 01 betrachtet im Geradeauslauf auflaufen können. Die Transportrichtung T liegt z. B. in bzw. parallel zu einer Ebene E (siehe 5), welche im wesentlichen senkrecht zu Rotationsachsen von Druckwerkszylindern 12; 13 der Druckeinheit 04 steht. Hierbei kann diejenige Ebene E, welche beispielsweise durch den Mittelschnitt der Druckwerkszylinder 12; 13 verläuft, z. B. als Maschinenmittelebene M bezeichnet sein. Die Transportrichtung T1 auf den Falztrichter 11 liegt hier ebenfalls in dieser Ebene E bzw. parallel hierzu. Eine dem Falztrichter 11 zugeordnete, als Trichtereinlaufwalze 10 ausgebildete Walze 10, z. B. Zugwalze 10, verläuft mit ihrer Rotationsachse im wesentlichen parallel zur Rotationsachse von derselben Bahn 03 zugeordneten Druckwerkszylindern 12; 13.
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Mit dieser Anordnung von einem oder mehreren Falztrichtern 11 sind beispielsweise aus drei zweiseitenbreiten (Voll-)Bahnen 03 oder Teilbahnen ein- oder mehrlagige gefalzte Stränge bzw. Strangabschnitte wie beispielhaft in 2 dargestellt erzeugbar. 2a zeigt einen Strang- bzw. Produktabschnitt 14 mit lediglich einer Sektion, welcher aus drei über einen einzelnen Falztrichter 11 geführten Bahnen 03 erzeugbar ist. 2b zeigt beispielhaft einen Strang- bzw. Produktabschnitt 14 aus zwei Sektionen 14.1; 14.2, welche über zwei Falztrichter 11 herstellbar und als Strangbündel zusammengefasst sind. Diese Produktstruktur entspricht häufig der sektionierten Buchstruktur von Zeitungsprodukten mit mehreren lose aufeinander angeordneten Sektionen.
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In 3 ist ein davon abweichender Strang- bzw. Produktabschnitt 16 dargestellt, wobei mindestens zwei längsgefalzte Sektionen 16.2; 16.3 durch mindestens eine gemeinsame äußere Lage 16.1, umschlossen bzw. zusammengefasst sind. Die in den 2 und 3 dargestellten Strangabschnitte 14; 16 entsprechen einer Produktstruktur, wie sie z. B. direkt nach dem ersten Querschneiden im Falzapparat 08 als Abschnitte erhalten werden. Diese Struktur ist jedoch auch auf einen noch ungeschnittenen Strang 15 oder ein noch ungeschnittenes „endlose” Strangbündel 15 direkt am Eingang des Falzapparates 08 vor dem ersten Querschneideeinrichtung 17 zu übertragen (wie durch die Strichlierung in 2 und 3 exemplarisch angedeutet). Der Ausdruck „Sektion” steht hier für ein aus einer oder mehreren Lagen bestehendes Zwischenprodukt, deren Lagen über einen gemeinsamen Falzrücken zusammengefasst sind. Die einzelnen Sektionen sind hierbei nicht ineinander liegend, sondern lose aufeinander liegend angeordnet. Sie werden auch häufig als „Bücher” oder „Hefte” bezeichnet. Im Strangabschnitt bzw. Zwischenprodukt (Produktabschnitt 16) gemäß 3 sind die beiden (z. B. durch je einen Falztrichter erzeugten) Sektionen 16.2; 16.3 durch die mindestens eine gemeinsame äußere Lage 16.1 zusammengefasst, welche aus Gründen der Unterscheidung zum Begriff „Sektion” im folgenden mit dem Zusatz „Hüll” auch als – ein- oder mehrlagige – Hüllsektion 16.1 bezeichnet wird.
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Derartige, durch eine Hüllsektion 16.1 zusammengefasste Produktabschnitte 16 sind üblicherweise erst nach dem Querschneiden durch zusätzliche Verfahrensschritte, z. B. durch nachträgliches Öffnen des als Hüllsektion vorgesehenen Produktes und Einfügen der gesondert hergestellten Sektionen, herstellbar. Durch die nachfolgend beschriebenen Vorrichtungen ist eine derartige Produktstruktur jedoch bereits in Strangform vor der ersten Querschneideeinrichtung 17 bzw. als Produktabschnitt 16 bereits direkt mit dem ersten Querschneiden erzeugbar.
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Hierzu ist zusätzlich zu dem mindestens einen Falztrichter 11 des Trichteraufbaus 07 wenigstens ein als Zusatztrichter 18 ausgebildeter Falztrichter 18 vorgesehen, dessen in die Horizontale projizierte Transportrichtung T2 der auflaufenden Bahn 03 im wesentlichen senkrecht zur Ebene E bzw. parallel zu Rotationsachsen der Druckwerkszylindern 12; 13 steht (in 1 durch ⊗ angedeutet). Eine dem Zusatztrichter 18 zugeordnete, als Trichtereinlaufwalze 20 ausgebildete Walze 20, z. B. Zugwalze 20, verläuft mit ihrer Rotationsachse im wesentlichen senkrecht zur Rotationsachse von derselben Bahn 03 zugeordneten Druckwerkszylindern 12; 13.
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Grundsätzlich können die beiden Falztrichter 11; 18 bzgl. ihrer relativen Lage gegenüber den Druckeinheiten 02 auch anders angeordnet sein, sind aber im Hinblick auf ihre relative Ausrichtung zueinander bzgl. ihrer in die Horizontale projizierten Transportrichtungen T1; T2 im wesentlichen senkrecht zueinander orientiert. „Senkrecht zueinander” meint in diesem Zusammenhang, dass die Richtungen orthogonal zueinander stehen, sich aber nicht schneiden müssen und daher im Sinne zweier windschiefer Geraden, welche hier einen Zwischenwinkel von im wesentlichen 90° aufweisen, voneinander beabstandet sein können.
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In 4 und 5 zeigt die in 1 dargestellte Vorrichtung zur Erzeugung des durch eine Hüllsektion 16.1 ummantelten, mehrere innenliegende Sektionen 16.2; 16.3 aufweisenden Produktabschnittes 16. Diese Vorrichtung weist die mindestens zwei mit ihren, in die Horizontale projizierten Transportrichtungen T1; T2 im o. g. Sinne senkrecht zueinander stehenden Falztrichter 11; 18 und wenigstens eine um 45° bzw. –45° zur in die Horizontale projizierten Transportrichtung T einer einlaufenden Bahn 03 geneigte Wendestange 19 auf. Vorzugsweise weist die Vorrichtung zusätzlich zu dem mindestens einen Falztrichter 11 zwei Zusatztrichter 18 und zwei, jeweils einem der Zusatzrichter 18 zugeordnete, Wendestangen 19, sowie je Zusatztrichter 18 auf dem Bahnweg zwischen Wendstange 19 und Zusatztrichter 18 wenigstens ein Leitelement 21, z. B. eine Leitwalze 21, auf.
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Die beiden Zusatztrichter 18 sind z. B. jeweils mit ihrer Trichternase innerhalb einer durch die wirksame Ballenbreite der Druckwerkszylinder 12; 13 und/oder die wirksame Breite des nachgeordneten Falztrichters 11 bestimmten Flucht angeordnet, wobei in einer vorteilhaften Ausführung die den Längsfalz bildende Trichternase des Zusatztrichters 18 nahezu auf Höhe einer durch die Symmetrieebene des nachgeordneten Falztrichters 11 bestimmten Falzebene F ausgerichtet sein kann.
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Im in 4 und 5 dargelegten Beispiel weisen die Bahnen 03, 03.1; 03.2; 03.3 jeweils eine Breite b03 von zwei nebeneinander aufrecht stehenden Zeitungsseiten auf (in 5 auf der Bahn 03.2 beispielhaft angedeutet). Die später als Hüllsektion 16.1 vorgesehene(n) Bahn(en) 03.1 läuft (laufen) ohne einem Richtungswechsel aus ihrer in die Horizontale projizierten Transportrichtung T unterworfen zu werden im sog. Geradeauslauf – ggf. über weitere Leit- und/oder Zugwalzen 22 – auf den Falztrichter 11 auf. Diese als Hüllsektion 16.1 vorgesehene(n) Bahn(en) 03.1 läuft (laufen) insbesondere als obere Lage(n) auf den Falztrichter 11 auf.
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Die als innenliegende Sektionen 16.2; 16.3 vorgesehenen zwei Seiten breiten Bahnen 03.2; 03.3 (als Vollbahnen oder durch Längsschnitt zuvor erzeugte Teilbahnen) werden jeweils über eine Wendestange 19 aus ihrer bisherigen Transportrichtung T in eine Richtung senkrecht hierzu umgelenkt und über mindestens eine Leitwalze 21 dem zugeordneten Zusatztrichter 18 zugeführt. Dort wird die entsprechende Bahn 03.2; 03.3 zu einem die spätere Sektion 16.2; 16.3 bildenden Teilstrang 23; 24 längs gefalzt und unterhalb der zur Hüllsektion 16.1 vorgesehenen Bahn 03.1 auf den Falztrichter 11 geführt (4). Für den Fall eines mehrlagigen Teilstrangs 23; 24 kann dieser durch eine nicht dargestellte Längsklebe- oder eine Hefteinrichtung geführt sein, so dass die Lagen untereinander verbunden sind.
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Im Beispiel gemäß 4 und 5 sind die beiden Zusatztrichter 18 zu beiden Seite der Maschine, insbesondere jedoch innenliegend, auf Höhe je einer der beiden Trichterflanken des nachgeordneten Falztrichters 11 angeordnet, so dass der eine entstehende Teilstrang 23 auf die eine Trichterflanke und der andere Teilstrang 24 auf die andere Trichterflanke geführt ist. In nicht dargestellter Variante können die beiden oder gar noch mehr Zusatztrichter 18 aus der selben Seite der Druckmaschine 01 mit der selben Trichterflanke des nachgeordneten Falztrichters 11 fluchtend angeordnet sein. So ließen sich zwei oder mehr Sektionen 16.2; 16.3 auf der selbe Trichterflanke des Falztrichters 11 aufeinander führen.
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6 zeigt in Weiterbildung der Ausführung gemäß 4 und 5 eine mögliche Verarbeitung von Bahnen 03 variabler Breiten b03.
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So können auf einerseits Produkte von insgesamt unterschiedlichen Formates damit hergestellt sein, wobei in einer ersten Betriebssituation Bahnen 03.1; 03.2; 03.3 einer ersten Breite b03 zu einem längsgefalzten Produkt mit entsprechend halber Breite b03/2 und in einer zweiten Betriebssituation z. B. Bahnen 03.1'; 03.2'; 03.3' einer zur ersten Breite b03 unterschiedlichen, z. B. kleineren, zweiten Breite b03' zu einem längsgefalzten Produkt mit entsprechend verschiedener, z. B. kleineren halben Breite b03'/2 die Vorrichtung bzw. die Druckmaschine 01 durchlaufen.
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In anderer Betriebsweise können eine oder mehrere für die innenliegenden Sektionen 16.2'; 16.3' vorgesehenen Bahnen 03.2'; 03.3' schmaler, d. h. mit einer kleineren Breite b03' ausgebildet sein als die Breite b03 der für die Hüllsektion 16.1 vorgesehenen Bahn 03.1. Damit können dann innerhalb des Produktes schmalere Sektionen 16.2'; 16.3' ausgebildet sein. Durch die Wahl lediglich geringfügig (z. B. im Bereich von 1 bis 8 mm, insbesondere 1 bis 5 mm) schmalerer Bahnen 03.2'; 03.3' für die schmaleren Sektionen 16.2'; 16.3' (in 7b nur Bahnen der Sektion 16.2' schmaler) kann beispielsweise bei Produkten großer Stärke dem v-förmigen „Fliehen” der Produktkante nach dem Falzen entgegengewirkt werden. Die Problematik ist in 7a schematisch durch einen symbolisch angedeuteten Schnitt angedeutet.
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In einer weiteren, schematisch in 7b angedeuteten Betriebsweise können die Bahnen 03.2; 03.3 einer oder mehrerer innenliegender Sektionen 16.2; 16.3 auch signifikant größer (z. B. mindestens 10 mm, insbesondere mindestens 20 mm) sein als die Bahn 03.1 der Hüllsektion 16.1. So lässt sich ein seitlicher Überstand erzeugen, welcher eine besonders augenfällige Information, z. B. Werbung oder Inhaltsangaben, tragen kann.
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Die in den 1 bis 7 dargelegten Ausführungen sind zwar anhand der Ausführung der einlaufenden Bahnen 03; 03' mit einer Breite b03; b03' von zwei Druckseiten, insbesondere stehenden Zeitungs- oder liegenden Tabloidseiten, nebeneinander erläutert. Die entsprechenden Druckeinheiten 04 bzw. deren Druckwerkszylinder 12; 13 sind beispielsweise hierfür „einfachbreit” (d. h. zum Drucken von zwei derartiger Seiten nebeneinander) ausgebildet. Die Ausführungen zu den 1 bis 7 sind jedoch gleichermaßen auf Teilbahnen breiterer Bahnen 03; 03' anzuwenden, welche beispielsweise in Druckeinheiten 04 mit Druckwerkszylinder 12; 13 größerer Breite bedruckt wurden. In diesem Sinne wäre bei oben genanntem die auf die Wendestange 19 auflaufende bzw. die über den Zusatztrichter 18 geführte Bahn 03; 03' als Teilbahn zu verstehen, welche zuvor durch Längsschnitt einer sog. „Vollbahn” erzeugt wurde.
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Bei doppelt- oder gar dreifachbreiten (d. h. vier oder gar sechs Seiten in der Breite b03; b03') Vollbahnen kann dann in einer Ausführung beispielsweise lediglich eine Vorrichtung zur Erzeugung des Produktabschnittes 16 mit zwei Wendestangen 19 und zwei Zusatztrichtern 18 vorgesehen sein, welche Teilbahnen lediglich einer Maschinenseite zur Bildung innenliegender Sektionen 16.2; 16.3 auskoppeln. Die übrigen Teilbahnen können dann im Geradeauslauf auf entsprechende Falztrichter 11 geführt sein.
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In 8 und 9 sind jedoch Beispiele für die Verarbeitung mehrfachbreiter Vollbahnen (hier z. B. doppeltbreit) gegeben, wobei mehrere (hier zwei) Vorrichtungen zur Erzeugung des Produktabschnittes 16 mit jeweils zwei Wendestangen 19 und zwei Zusatztrichtern 18 vorgesehen sind. Die als Teilbahnen 03a; 03b ausgebildeten Bahnen 03a; 03b sowie zugeordnete vorrichtungsrelevante Bauteile, z. B. Wendestangen 19a; 19b bzw. Zusatztrichter 18a; 18b und Falztrichter 11a; 11b werden im folgenden zur besseren Unterscheidung mit a und b gekennzeichnet.
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Zwei als Vollbahn 03.2; 03.3 ausgebildete Bahnen 03 (übereinander liegend geführt) werden jeweils an einer der Vorrichtung vorgeordneten Stelle des Bahnweges durch eine Längsschneideinrichtung 26 in Teilbahnen 03.2a; 03.2b; 03.3a; 03.3b geschnitten. In der Ausführung nach 8 werden die beiden jeweils übereinander liegenden Teilbahnen 03.2a und 03.3a einer ersten Vorrichtung mit zwei gekreuzten Wendestangen 19a, den Zusatztrichtern 18a und dem nachgeordneten Falztrichter 11a, und die beiden anderen Teilbahnen 03.2b und 03.3b einer zweiten Vorrichtung mit zwei gekreuzten Wendestangen 19b, den Zusatztrichtern 18b und dem nachgeordneten Falztrichter 11b zugeführt und unter Teilbahnen 03.1a; 03.1b geführt (nicht sichtbar in 8 und 9). Die beiden Vorrichtungen befinden sich mit ihren Wendestangen 19a; 19b und dem nachgeordneten Falztrichter 11a; 11b jeweils in der Flucht der einlaufenden, zur Bildung innerer Sektionen 16.2; 16.3; 16.2; 16.3; 16.2a; 16.3a; 16.2b; 16.3b vorgesehenen Teilbahnen 03.2a; 03.2b; 03.3a; 03.3b. Die gebildeten Teilstränge 23a; 24a; 23b; 24b werden z. B. jeweils unter eine oder mehrere als Hüllsektion 16.1a; 16.1b vorgesehenen Teilbahnen 03.1a; 03.1b auf eine Flanke des nachgeordneten Falztrichters 11a; 11b geführt.
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Im Teilbild a) der 8 ist ein aus zwei Strängen 15a; 15b gebildetes Zwischenprodukt dargestellt, wie es beispielsweise durch die Anordnung der beiden Zusatztrichter 18a; 18b der jeweiligen Vorrichtungen jeweils im wesentlichen in der Flucht zur Trichternasen des nachgeordneten Falztrichters 11a bzw. 11b erzeugbar ist. Es sind im sich anschließenden Falzwerk 08 (ggf. durch zwei Falzapparate oder einen Doppelfalzapparat) entweder zwei separate Produktabschnitte 16 mit innenliegenden Sektionen 16.2; 16.3 oder aber durch zusammenfassen der beiden Stränge 15a; 15b zu einem Strangbündel 15 ein Produkt mit zwei aufeinander angeordneten Produktabschnitten 16 mit durch Hüllensektion 16.1 umhüllten innenliegenden Sektionen 16.2; 16.3 herstellbar.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung sind die beiden Zusatztrichter 18a; 18b der beiden Vorrichtungen, z. B. je Vorrichtung paarweise, quer zur Auflaufrichtung der nachgeordneten Falztrichter 11a; 11b um einen Stellbereich A bewegbar, so dass die jeweilige Trichternase der Zusatztrichter 18a; 18b relativ zur Falzebene F der nachgeordneten Falztrichter 11a; 11b positionierbar sind. Somit ist es durch die relative Positionierung der Falznasen der zueinander orthogonal stehenden Falztrichter 11a; 11b; 18a; 18b möglich, die Verteilung der zur Bildung der innenliegenden Sektionen 16.2; 16.3; 16.2a; 16.3a; 16.2b; 16.3b vorgesehenen Teilstränge 23a; 24a; 23b; 24b je nach Anforderung in unterschiedlicher Weise auf die Flanken der Falztrichter 11a; 11b zu verteilen. Der Stellbereich beläuft sich vorzugsweise auf die Strecke einer Teilbahnbreite, d. h. der Breite zweier nebeneinander angeordneter stehender Zeitungs- oder liegender Tabloidseiten.
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In den Teilbildern b) bis g) der 8 sind verschiedene Verteilungen der innenliegenden Sektionen 16.2a; 16.3a; 16.2b; 16.3b auf die beiden nach dem Falztrichter 11a; 11b durch Längsfalze entstehenden Stränge 15a; 15b (siehe 1 Strang 15) dargestellt. Diese ergeben sich durch die unterschiedliche seitliche Positionierung der beiden Zusatztrichterpaare relativ zu den Falztrichtern 11a und 11b. Für die Produktstruktur aus Teilbild b) und c) sind die beiden Zusatztrichter 18b der in der 8 oberen Vorrichtung um eine halbe Teilbahnbreite, d. h. um eine Druckseite (Zeitung bzw. Tabloid) bzw. um eine halbe Trichterbreite der Falztrichter 11a; 11b zur Maschinenmittelebene M hin zu versetzen, wobei durch die Reihenfolge übereinander liegender Sektionen 16.2; 16.3 durch die Reihenfolge beim Auflaufen auf den Falztrichter 11 bestimmbar ist. Für die Teilbilder d) und e) gilt das selbe mit dem Unterschied, dass hier die Zusatztrichter 18a der „unteren” Vorrichtung zur Maschinenmittelebene M bewegt sind. Für die Produktstruktur aus Teilbild d) sind die beiden Zusatztrichter 18a der in der 8 unteren Vorrichtung um eine ganze Teilbahnbreite nach „oben” und in g) die beiden Zusatztrichter 18b der oberen Vorrichtung nach „unten”, jeweils in die Flucht der beiden anderen Zusatztrichter 18b bzw. 18a verbracht.
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In die Ausführung gemäß 8 waren einer „doppelbreiten” Trichteranordnung, d. h. zwei in der selben Richtung geneigte, quer zur Transportrichtung T1 nebeneinander angeordnete Falztrichter 11a; 11b, lediglich „einfachbreite” Zusatztrichteranordnungen mit jeweils lediglich einem Paar sich gegenüberliegenden Zusatztrichtern 18a; 18b vorgeordnet. Die beiden einfachbreiten Zusatztrichteranordnungen können nun z. B. unabhängig voneinander in ihrem Stellbereich A positioniert werden
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In einer Ausführung gemäß 9 ist der doppeltbreiten Trichteranordnung des Trichteraufbaus 07 jedoch eine „doppeltbreite” Zusatztrichteranordnung mit zwei Paaren sich gegenüberliegender Zusatztrichter 18a; 18b vorgeordnet, welche beispielsweise in einem gemeinsamen Gestell gelagert und somit gemeinsam seitlich um den Stellbereich A positionierbar sind. Mittels dieser vier Zusatztrichter 18a; 18b, deren Trichternasen im wesentlichen in einer selben Flucht liegen, sind nun vier zweiseitenbreite Bahnen 03 oder Teilbahnen 03a; 03b zu innenliegenden Sektionen 16.2; 16.3 verarbeitbar. Diese sind – wenn sie aus lediglich zwei ganzen Bahnen 03 (Vollbahnen) erzeugt werden sollen – jedoch vor Auflaufen auf die Wendestangen 19a; 19b sämtlich auf einer selben Flucht anzuordnen und daher beispielsweise z. B. ggf. durch nicht dargestellte zusätzliche Wendeeinrichtungen seitlich zu versetzen. Andernfalls können vier übereinander geführte Bahnen 03 oder Teilbahnen 03a oder 03b der selben Maschinenseite über die vier Zusatztrichter 18a; 18b der doppeltbreiten Zusatztrichteranordnung geführt werden. In den bereits im Zusammenhang mit 8 erläuterten Produktstrukturen ist z. B. auch die mit h) gekennzeichnete Struktur möglich, wenn die doppeltbreite Zusatztrichteranordnung in eine bzgl. der beiden Falztrichter 11a; 11b mittlere Position verbracht ist.
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10 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel mit doppeltbreiten, jedoch einseitiger Zusatztrichteranordnung. Die beiden Zusatztrichter 18a; 18b können beispielsweise gemeinsam mit ihren Trichternasen in eine Flucht zur Falzebene F einer der beiden Falztrichter 11a; 11b verbracht werden, so dass die mit i) bezeichneten Produktstruktur erzeugbar ist. Je nach seitlicher Lage der Trichternasen sind jedoch auch andere Strukturen k) und l) erzeugbar.
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Für alle Ausführungsbeispiele können eine oder mehrere zur Bildung der inneren Sektion 16.2; 16.3 vorgesehenen Teilstränge 23; 24 und/oder die Hüllsektion 16.1 in sich verbunden sein. Hierzu kann z. B. auf dem Bahn- bzw. Strangweg eine Längsklebeeinrichtung oder einen Hefter angeordnet sein. Ebenso (unabhängig oder in Verbindung mit dem in sich Verbinden der (Hüll-)Sektionen 16.1; 16.2; 16.3) können die Sektionen 16.2; 16.3 im Bereich des Längsfalzes der Hüllsektion untereinander und/oder mit dieser durch Kleben verbunden sein.
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Die o. g. Vorrichtung weist zur Herstellung mehrerer innerer Sektionen 16.2; 16.3 in einer Hüllsektion 16.1 vorzugsweise mindestens zwei Wendestangen 19 (19a; 19b) und zwei Zusatztrichter 18 (18a; 18b) auf.
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In anderer Ausführung bzw. Anwendung ist es jedoch ausreichend, wenn lediglich eine Wendestange 19 und ein Zusatztrichter 18 vorgesehen ist. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn ein wie in 2a dargestelltes Produkt oder eine in 2b dargestellte Sektion 14.2 hergestellt werden soll, wobei jedoch eine innere Lage aus einer Bahn 03 gebildet werden soll, die aufgrund begrenzter Bahnführungsmöglichkeiten entweder gar nicht oder nur erschwert als zweiseitenbreite Bahn 03 zuunterst auf den Falztrichter 11 führbar ist.
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Die zu dem Produktabschnitt 16 verarbeitbaren Bahnen 03.1; 03.2; 03.3 können durch die Druckeinheiten 04 zuvor im Coldset- oder Heatset-Verfahren bedruckt sein. Im letzteren Fall ist z. B. der betreffenden, die Bahn 03 im Heatset-Verfahren bedruckende Druckeinheit 04 auf dem Bahnweg ein nicht dargestellter Trockner nachgeordnet. Je nach Ausbildung der Druckmaschine 01 können sowohl inneren Sektionen als auch die äußere Hüll-Sektion aus im Coldset- oder im Heatset-Verfahren bedruckten Bahnen 03 oder auch gemischt mit im Coldset- und im Heatset-Verfahren bedruckten Bahnen 03 gebildet sein. Die Druckmaschine 01 weist dann entsprechend der Anforderung keinen, einen oder mehrere Trockner auf.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Druckmaschine, Rollenrotationsdruckmaschine
- 02
- Materialzufuhreinrichtung, Rollenwechsler
- 03
- Material, bahnförmig, Papierbahn, Bahn
- 04
- Bearbeitungsstufe, Druckeinheit
- 05
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- 06
- Führ-, Wende- und/oder Mischvorrichtung, Oberbau
- 07
- Längsfalzeinrichtung, Trichteraufbau
- 08
- Weiterverarbeitungsstufe, Falzwerk
- 09
- Produktauslage
- 10
- Walze, Trichtereinlaufwalze, Zugwalze
- 11
- Falztrichter
- 12
- Druckwerkszylinder
- 13
- Druckwerkszylinder
- 14
- Strangabschnitt, Produktabschnitt
- 15
- Strang, Strangbündel
- 16
- Strangabschnitt, Produktabschnitt
- 17
- Querschneideeinrichtung
- 18
- Zusatztrichter, Falztrichter
- 19
- Wendestange
- 20
- Walze, Trichtereinlaufwalze, Zugwalze
- 21
- Leitelement, Leitwalze
- 22
- Leitwalze, Zugwalze
- 23
- Teilstrang
- 24
- Teilstrang
- 25
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- 26
- Längsschneideinrichtung
- 03'
- Bahn
- A
- Stellbereich
- E
- Ebene
- F
- Falzebene
- M
- Maschinenmittelebene
- T
- Transportrichtung
- T1
- Transportrichtung
- T2
- Transportrichtung
- b03
- Breite
- b03'
- Breite
- .x
- mit x aus 1, 2, 3 bezeichnet als Index zur Unterscheidung der Bahnen bzw. (Hüll)Sektionen
- .a, .b
- als Index zur Unterscheidung der aus einer Bahn entstandenen Teilbahnen