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Die Erfindung betrifft einen Airbag, insbesondere für einen Kraftwagen, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Die
DE 10 2007 052 246 A1 offenbart einen Airbag für einen Kraftwagen, mit einer Stützstruktur, welche aus einer Aufbewahrungsposition in eine Rückhalteposition bewegbar ist. Durch die Stützstruktur ist in ihrer Rückhalteposition ein Rückhaltevolumen des Airbags gebildet. Zum Bewegen der Stützstruktur in die Rückhalteposition ist die Stützstruktur mit Gas zu beaufschlagen.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Airbag, insbesondere für einen Kraftwagen, der eingangs genannten Art derart weiter zu entwickeln, dass die Stützstruktur in besonders kurzer Zeit in ihre Rückhalteposition bewegbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Airbag, insbesondere für einen Kraftwagen, mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Ein solcher Airbag, insbesondere für einen Kraftwagen, umfasst eine Stützstruktur, welche aus einer Aufbewahrungsposition durch Beaufschlagung der Stützstruktur mit einem Medium, insbesondere Gas, in eine Rückhalteposition bewegbar ist. Durch die Stützstruktur ist in ihrer Rückhalteposition ein Rückhaltevolumen des Airbags zumindest bereichsweise umgeben.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Stützstruktur in mindestens einem Einströmbereich, über welchen die Stützstruktur mit dem Medium zum Bewegen in die Rückhalteposition beaufschlagbar ist, in der Rückhalteposition ein größeres Volumen aufweist als in wenigstens einem sich in Strömungsrichtung des Mediums stromab an den Anströmbereichen anschließenden Bereich der Stützstruktur. Die Stützstruktur weist in dem Bereich, in welchem das Medium zum Bewegen der Stützstruktur in die Rückhalteposition in die Stützstruktur einströmen kann, eine Volumenerweiterung, insbesondere eine Blase auf.
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Diese Volumenerweiterung ermöglicht es, dass das zum Bewegen der Stützstruktur in diese einströmende Medium, insbesondere Gas, zumindest im Wesentlichen sofort und damit zumindest im Wesentlichen ohne zeitliche Verzögerung auf eine entsprechende Wandung eines Gehäuses des Airbags, in welchem die Stützstruktur in ihre Aufbewahrungsposition aufgenommen ist, wirken kann. Bei dieser Wandung handelt es sich beispielsweise um ein Abdeckelement und/oder eine Klappe, welches bzw. welche es zu öffnen gilt, um wenigstens eine Durchtrittsöffnung frei zugeben, aus welcher die Stützstruktur von ihrer Aufbewahrungsposition in ihre Rückhalteposition aus dem Gehäuse heraus bewegbar ist.
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Dies bedeutet, dass die Stützstruktur bei dem erfindungsgemäßen Airbag bei der Beaufschlagung der Stützstruktur mit dem Medium im Falle einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung des Kraftwagens zumindest im Wesentlichen ohne Verzögerung auf das Abdeckelement bzw. die Klappe wirken und dieses bzw. diese öffnen kann. So ist es ermöglicht, dass die Stützstruktur besonders schnell und damit in besonders kurzer Zeit bei oder zeitlich vor der unfallbedingten Kraftbeaufschlagung in ihre Rückhalteposition bewegbar ist und somit zu einem besonders führen Zeitpunkt einen oder mehrere Insassen in einem Innenraum des Kraftwagens auffangen und rückhaften kann. Dabei kann die Stützstruktur ein besonders großes Volumen in den Innenraum einnehmen, was der Auffang- und Rückhaltefunktion des Airbags weiterhin zugute kommt.
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Die Stützstruktur umfasst beispielsweise eine Mehrzahl von Strukturelementen, insbesondere Röhrenelementen, welche in ihren jeweiligen Volumina veränderbar sind. Die Strukturelemente sind beispielsweise zumindest teilweise, insbesondere alle, fluidisch miteinander verbunden, so dass die jeweiligen Volumina fluidisch miteinander kommunizieren können. Zum Bewegen der Stützstruktur in die Rückhalteposition sind die Strukturelemente mit dem Medium beaufschlagbar, insbesondere mit einem Gas aufblasbar, so dass sich die Stützstruktur von einem in ihrer Aufbewahrungsposition gepackten und gefalteten und/oder gerollten oder dergleichen zusammengelegten Zustand in die Rückhalteposition entfaltet. Bei dem erfindungsgemäßen Airbag weisen die Strukturelemente im Einströmbereich ein größeres Volumen auf als in stromab gelegenen Bereichen, so dass eine zumindest nahezu verzögerungsfreie Öffnung des Gehäuses möglich ist.
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Zum Öffnen des Gehäuses und damit zum Freigeben der zumindest einen Durchtrittsöffnung, aus welcher die Stützstruktur aus dem Gehäuse heraustreten kann, ist beispielsweise vorgesehen, dass die Stützstruktur insbesondere mit der Volumenerweiterung auf eine um eine Achse verschwenkbare Klappe wirkt. Dieses Einwirken erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Airbag zumindest im Wesentlichen unmittelbar zu Beginn der Beaufschlagung der Stützstruktur bzw. der Strukturelemente mit dem Medium. Bei dem erfindungsgemäßen Airbag kommt es somit zumindest im Wesentlichen nicht zu einer zeitlichen Verzögerung des Öffnens der Klappe, da bei der Beaufschlagung der Stützstruktur mit dem Medium nicht erst anderweitige und stromab der Volumenerweiterung gelegene Bereiche mit dem Medium beaufschlagt werden müssen und die Stützstruktur erst nach der Beaufschlagung der weiteren Bereichen auf die Klappe bzw. das Abdeckelement wirken kann.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Airbags ist, dass die Öffnungsgeschwindigkeit des Abdeckelements oder der Klappe besonders harmonisch ist und der Airbag sehr gute OOP-Werte (OOP = out of position – unerwünschte und ungünstige Positionen des Airbags bzw. der Stützstruktur) aufweist. Darüber hinaus ist eine frühe Ankopplung an den Gasentwicklungs- und Kräfteverlauf gegeben. Des Weiteren birgt die Stützstruktur den Vorteil, dass durch die fluidische Verbindung der Strukturelemente ein relativ kleines Gesamtvolumen gebildet ist, welches es mit dem Medium zu beaufschlagen, insbesondere mit dem Gas aufzublasen, gilt, um die Stützstruktur in die Rückhalteposition zu bewegen. Trotz des relativ kleinen mit dem Medium zu beaufschlagenden Gesamtvolumens ist durch die Stützstruktur in der Rückhalteposition ein im Vergleich zum Gesamtvolumen besonders großes Volumen durch das Rückhaltevolumen des Airbags gebildet. Dies trägt dazu bei, den bzw. die Insassen bei der unfallbedingten Kraftbeaufschlagung besonders gut aufzufangen und rückzuhalten. Ein weiterer Vorteil der Stützstruktur ist, dass diese für den bzw. die Insassen besonders schonend in die Rückhalteposition bewegt werden kann.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst der Airbag zumindest eine Stelleinrichtung, insbesondere einen Gasgenerator, mittels welcher die Stützstruktur zum Bewegen in die Rückhalteposition über den Einströmbereich mit dem Medium, insbesondere dem Gas, beaufschlagbar, insbesondere aufblasbar, ist. Das kleine mit dem Medium zu beaufschlagende Gesamtvolumen ermöglicht es, die Stelleinrichtung, insbesondere den Gasgenerator, hinsichtlich ihrer Leistung sowie ihrer Dimensionen gering auszugestalten, was den Bauraumbedarf, die Kosten sowie das Gewicht des erfindungsgemäßen Airbags gering hält. Gleichzeitig ist es durch die Volumenerweiterung im Einströmbereich möglich, das Gehäuse zumindest im Wesentlichen verzögerungsfrei bei der Beaufschlagung mit dem Medium zu öffnen und damit die Stützstruktur in besonders kurzer Zeit in die Rückhalteposition aus dem Gehäuse heraus zu bewegen. Diese Volumenerweiterung, welche beispielsweise in Form einer Blase dargestellt ist, ist dabei so groß, dass sie in der Lage ist, die Klappe, das Abdeckelement, bzw. ein das Gehäuse entsprechend zu öffnen, ohne dass dazu erst stromab gelegene anderweitige Bereiche der Stützstruktur mit dem Medium zumindest im Wesentlichen beaufschlagt werden müssen.
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Vorteilhafterweise liegt die Stützstruktur in ihrer Aufbewahrungsposition in dem Gehäuse über ihren Einströmbereich an dem die Durchtrittsöffnung verschließenden Abdeckelement, insbesondere der Klappe, an. Bei der Beaufschlagung der Stützstruktur mit dem Medium kann sich somit die Stützstruktur über den Einströmbereich zumindest im Wesentlichen verzögerungsfrei an dem Abdeckelement abstützen und somit dieses und daraus resultierend das Gehäuse besonders schnell öffnen und besonders schnell in ihrer Rückhalteposition bewegt werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgenden in den Figurenbeschreibung genannten und/oder in der Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in der Figur eine schematische Schnittansicht eines Airbags für einen Personenkraftwagen mit einer aus einer Aufbewahrungsposition durch Beaufschlagung mit einem Gas in eine Rückhalteposition bewegbaren Stützstruktur, welche in einem Einströmbereich eine Volumenerweiterung aufweist.
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Die Figur zeigt einen Airbag 10 für einen Personenkraftwagen, mittels welchem ein Insasse, beispielsweise ein Fahrer, des Personenkraftwagen im Falle einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung aufzufangen und rückzuhalten ist. Dazu umfasst der Airbag 10 eine Stützstruktur 14, welche eine Mehrzahl von Röhren 16 umfasst. Die Röhren 16 sind beispielsweise durch zwei Gewebelagen gebildet, welche bezogen auf den Querschnitt der Röhren 16 in Randbereichen miteinander verbunden, insbesondere vernäht und/oder verklebt, sind. In einem Mittenbereich zwischen den Randbereichen sind die Gewebelagen nicht miteinander verbunden und können voneinander abheben, so dass in diesen Mittenbereich ein Gas einströmen kann. Dadurch sind die jeweiligen Röhren 16 in ihrem jeweiligen Volumina vergrößerbar. Sie können mit Gas aufgeblasen werden.
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Um den Aufwand zum Aufblasen der Röhren 16 und damit der Stützstruktur 14 gering zu halten, sind die Röhren 16 fluidisch miteinander verbunden, so dass das in eine Röhre 16 eingeblasene Gas auch in stromab gelegene Röhren 16 strömen und sich in der gesamten Stützstruktur 14 verteilen kann.
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Die Stützstruktur 14 ist zwischen einer Aufbewahrungsposition und einer Rückhalteposition bewegbar. In der Aufbewahrungsposition sind die Röhren 16 zumindest nahezu komplett evakuiert, so dass sich in ihren jeweiligen Volumina zumindest im Wesentlichen kein Gas befindet. Dadurch weisen die Röhren 16 ein besonders geringes Volumen auf, so dass die Stützstruktur 14 insgesamt ein besonders geringes Volumen aufweist und besonders dicht gepackt, beispielsweise zusammengefaltet, in einem Gehäuse 12 des Airbags 10 in der Aufbewahrungsposition aufgenommen ist. Das Gehäuse 12 ist dabei beispielsweise mittels einer um eine Schwenkachse verschwenkbaren Klappe verschlossen, welche eine Durchtrittsöffnung abdeckt, über die die Stützstruktur 14 in ihre Rückhalteposition aus dem Gehäuse 12 heraus bewegbar ist, in welcher die Stützstruktur 14 ein besonders großes Rückhaltevolumen des Airbags 10 umgibt.
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Kommt es zu einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung des Personenkraftwagens oder wird mittels einer geeigneten Erfassungseinrichtung ein zeitlich bevorstehender und als unvermeidbar bewerteter Unfall des Personenkraftwagens erfasst, woraus eine entsprechende unfallbedingte Kraftbeaufschlagung des Personenkraftwagens resultieren wird, so wird die Stützstruktur 12 in ihre Rückhalteposition bewegt, in dem die Stützstruktur 12 mit Gas beaufschlagt wird. Diese Gasbeaufschlagung führt zu einer Volumenvergrößerung der Röhren 16, und die Stützstruktur 14 entfaltet sich in ihrer Rückhalteposition. Damit die Stützstruktur 14 von ihrer Aufbewahrungsposition in ihre Rückhalteposition aus dem Gehäuse 12 hinausbewegt werden kann, ist es erforderlich, die genannte Klappe zu öffnen, um somit die Durchtrittsöffnung freizugeben, aus welcher die Stützstruktur 14 aus dem Gehäuse 12 heraus in einen Innenraum des Personenkraftwagens treten kann, um den Insassen aufzufangen und rückzuhalten. Zum Aufblasen der Stützstruktur 14 umfasst der Airbag einen Gasgenerator 17, welcher über eine Leitung 18 mit Strom sowie mit Signalen zu versorgen ist, um das Aufblasen der Stützstruktur 14 zu bewirken. Wird der Gasgenerator 18 bei oder zeitlich vor einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung aktiviert, so wird ein Gas explosionsartig aus dem Gasgenerator 17 entladen, welches in die Stützstruktur 14 gemäß einem Richtungspfeil 20 einströmt.
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Wie der Figur zu entnehmen ist, weist die Stützstruktur 14 einen Einströmbereich 22 auf, in welchen das Gas aus dem Gasgenerator 17 und über welchen das Gas weiter in die Stützstruktur 14 einströmt. Der Einströmbereich 22 weist in der Rückhalteposition ein größeres Volumen auf, als sich in Strömungsrichtung des Gases gemäß dem Richtungspfeil 20 an den Einströmbereich 22 anschließende Bereiche der Stützstruktur 14. Mit anderen Worten weist die Röhre 16, welche direkt fluidisch mit dem Gasgenerator 17 kommuniziert und an diesem gehalten sein kann, in dem Einströmbereich 22 eine Blase 24 auf, welche ein größeres Volumen aufweist als die übrige Röhre 16 sowie die sich an diese anschließenden Röhren 16.
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Die Volumenerweiterung durch die Blase 24 ermöglicht es, dass das in die Stützstruktur 12 über den Einströmbereich 22 einströmende Gas zumindest im Wesentlichen sofort und zumindest im Wesentlichen ohne Verzögerung auf die Klappe wirkt um dadurch die Klappe öffnet. So kann die Stützstruktur 14 in besonders kurzer Zeit über die durch das Öffnen der Klappe freigegebene Durchtrittsöffnung von der Aufbewahrungsposition aus dem Gehäuse 12 heraus in die Rückhalteposition bewegt werden und somit in besonders kurzer Zeit ein besonders großes Volumen in dem Innenraum einnehmen und dem Insassen besonders vorteilhaft auffangen und rückhaften.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007052246 A1 [0002]