DE102010049096A1 - Verfahren zur Einbringung von Dämmmaterial in Hohlkammerprofile sowie Hohlkammerprofil - Google Patents
Verfahren zur Einbringung von Dämmmaterial in Hohlkammerprofile sowie Hohlkammerprofil Download PDFInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einbringung von Dämmmaterial in Hohlkammerprofile, insbesondere Fenster- oder Tür-Hohlkammerprofile. Im Wege eines Extrusionsverfahrens erfolgt zunächst die Formgebung des mindestens eine Hohlkammer (2, 2') aufweisenden Hohlkammerprofils (1). Danach wird mindestens ein Dämmprofil (3) in mindestens eine Hohlkammer (2) eingeschoben. Das Dämmprofil (3) weist gegenüber der Hohlkammer (2) ein Untermaß auf und ist über mindestens eine Öffnung (4) in der Hohlkammerwandung (8) in der Hohlkammer (2) fixiert. Gegenstand der Erfindung ist auch ein Hohlkammerprofil (1).
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einbringung von Dämmmaterial in Hohlkammerprofile, insbesondere Fenster- oder Tür-Hohlkammerprofile,
- – wobei im Wege eines Extrusionsverfahrens die Formgebung des mindestens eine Hohlkammer aufweisenden Hohlkammerprofils erfolgt und
- – wobei danach mindestens ein Dämmprofil in mindestes eine Hohlkammer eingeschoben wird.
- Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise aus der
DE 43 31 816 A1 bekannt. Bei dem bekannten Verfahren wird ein Schaumprofil auf ein Verstärkungsprofil aus Metall aufgeklebt und gemeinsam mit diesem in eine Hohlkammer des Hohlkammerprofils eingeschoben. Aufgrund der erforderlichen Metallarmierung sind die Wärmedämmeigenschaften dieses bekannten Profils insgesamt begrenzt. - Im Stand der Technik ist es ebenfalls bekannt, Fenster- oder Tür-Hohlkammerprofile zwecks Verbesserung der Wärmedämmung nachträglich mit einem Schaummaterial auszufüllen, wie beispielsweise in der
DE 100 35 649 A1 beschrieben. Darüber hinaus sind auch Verfahren bekannt, bei denen die Ausschäumung unmittelbar in die Extrusion des Hohlkammerprofils integriert ist (siehe z. B.WO 2009/062986 A1 DE 197 31 163 A1 ). Die Ausschäumung eines Hohlkammerprofils ist häufig verfahrenstechnisch vergleichsweise aufwendig und die damit erzielbaren Verbesserungen der Wärmedämmung sind meistens ebenfalls begrenzt, da die Ausschäumung oftmals nicht vollständig gewährleistet werden kann. - Bei der nachträglichen Einbringung von Dämmprofilen in Hohlkammerprofile besteht die Problematik, dass die eingebrachten Dämmprofile nur eine relativ kurze Länge besitzen dürfen (ca. 1–2 m), weil das Einbringen längerer Profile zum Brechen derselben führt. Darüber hinaus sind i. d. R. nur organische Dämmstoffe als Material für das Dämmprofil verwendbar, da anorganische Dämmstoffe zumeist nur eine geringe mechanische Stabilität aufweisen. Organische Dämmstoffe haben jedoch häufig schlechtere Wärmedämmeigenschaften als optimierte anorganische Dämmstoffe.
- Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Einbringung von Dämmprofilen in Hohlkammerprofile anzugeben, welche eine lediglich geringe mechanische Belastung der Dämmprofile während des Einschubvorgangs sicherstellt.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das Dämmprofil gegenüber der Hohlkammer ein Untermaß besitzt und über mindestens eine Öffnung in der Hohlkammerwandung in der Hohlkammer fixiert wird. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die Fixierung nicht – wie üblich – auf einer Einklemmung des Dämmprofils in der Hohlkammer aufgrund einer entsprechenden Bemaßung des Dämmprofils beruht, sondern stattdessen bewusst ein Spiel zwischen dem Dämmprofil und der Hohlkammerwandung vorgesehen wird. Dies erlaubt ein sehr einfaches Einschieben des Dämmprofils in die Hohlkammer, welches mit einer entsprechend sehr geringen mechanischen Beanspruchung des Dämmprofils beim Einschubvorgang einhergeht. Die Fixierung des Dämmprofils in der Hohlkammer erfolgt über eine in der Regel quer, insbesondere senkrecht, zur Extrusionsrichtung ausgerichteten Öffnung in der Hohlkammerwandung. Diese Öffnung wird vorzugsweise an einer Nicht-Sichtfläche des Hohlkammerprofils angebracht. Die Öffnung kann spanlos – zum Beispiel mechanisch oder thermisch – erzeugt werden, vorzugsweise über ein Stanzwerkzeug oder eine Laservorrichtung.
- Vorzugsweise beträgt das Spiel zwischen Dämmprofil und Hohlkammer mindestens 0,5 mm, beispielsweise mindestens 1 mm. Zweckmäßigerweise erfolgt die Fixierung des Dämmprofils in der Hohlkammer über ein separates Bindemittel, beispielsweise einen Klebstoff oder Schaum. Das Bindemittel wird über die entsprechende Öffnung appliziert und stellt einen Stoff- und/oder Formschluss zwischen Dämmprofil und Hohlkammerwandung her. Im Rahmen der Erfindung liegt insbesondere auch die Verwendung eines Heißklebstoffes als Bindemittel. Grundsätzlich ist auch eine punktförmige Anhaftung denkbar, z. B. durch Stifte, Nägel oder dergl. Die Minimierung der Anhaftfläche ist insbesondere bei der stofflichen Wiederverwertung vorteilhaft.
- Im Rahmen der Erfindung liegt es, dass mehrere, in Extrusionsrichtung zumindest im Wesentlichen gleichmäßig voneinander beabstandete Öffnungen vorgesehen werden, über die anschließend an den entsprechenden Stellen eine Fixierung des Dämmprofils erfolgt. So können beispielsweise in einem Abstand von ca. 0,5 bis 1 m, insbesondere 0,7 bis 0,8 m, Öffnungen in das Extrusionsprofil eingebracht werden.
- Im Rahmen der Erfindung liegt es, dass die Fixierung über eine Bindemittel-Zwischenschicht erfolgt, die Hohlkammerwandung und Dämmprofil stoffschlüssig miteinander verbindet. Hierbei können Distanzstege am Dämmprofil und/oder an der entsprechenden Hohlkammerwandung vorgesehen sein, die einen entsprechenden Spalt sicherstellen, in die das Bindemittels zwecks Herstellung der Zwischenschicht eingebracht wird.
- Alternativ hierzu oder aber auch ergänzend kann das Dämmprofil und/oder die Hohlkammerwandung einen Verteilerkanal aufweisen, der zur Verteilung des Bindemittels zwischen Dämmprofil und Hohlkammerwandung, insbesondere in Extrusionsrichtung, dient. Dieser Verteilerkanal kann beispielsweise eine nutartige Gestalt aufweisen und insbesondere im Querschnitt eine Schwalbenschwarz-Geometrie besitzen. Hierdurch ist neben dem Stoffschluss zusätzlich auch ein Formschluss zwischen Bindemittel und Dämmprofil bzw. Hohlkammerwandung sichergestellt.
- Das Dämmprofil kann aus einem organischen Schaummaterial mit niedriger Wärmleitfähigkeit, insbesondere Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyethylen, Polyurethan oder Mischungen zweier oder mehr der genannten Materialien bestehen. Im Rahmen der Erfindung liegt es insbesondere aber auch, dass das Dämmprofil aus einem, z. B. schaumförmigen, anorganischen Material besteht, wie beispielsweise Schaumglas oder einem nanoporösem Dichtstoff (z. B. VACUPOR® der Fa. Porextherm). Diese anorganischen Materialien, welche häufig eine vergleichsweise fragile Konsistenz besitzen, können aufgrund des erfindungsgemäßen nur mit sehr geringer mechanischer Belastung verbundenen Einschubvorgangs hervorragend eingesetzt werden und besitzen zum Teil deutlich bessere Wärmedämmeigenschaften als organische Materialien.
- Das Hohlkammerprofil kann bereichweise oder vollständig aus faserverstärktem Kunststoff bestehen, wobei als Verstärkungsmaterialien insbesondere Mineral- (z. B. Glas-) und/oder Karbon- und/oder Aramid- und/oder Basaltfasern verwendet werden können. Die Verstärkungsmaterialien können die bei Fenster- oder Tür-Hohlkammerprofilen üblicherweise erforderlichen Stahlarmierungen entbehrlich machen, wodurch sich der innere freie Profilhohlraum, der zur Befüllung mit Dämmmaterial genutzt werden kann, vergrößert. Die Verwendung von unverstärktem Kunststoffmaterial wird hierdurch jedoch selbstverständlich nicht ausgeschlossen.
- Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Hohlkammerprofil gemäß Anspruch 10.
- Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlich erläutert. Es zeigen schematisch:
-
1 Ein erfindungsgemäß hergestelltes Hohlkammerprofil in der Qualitätsdarstellung und -
2 eine weitere Ausführungsform der Erfindung in einer der1 entsprechenden Darstellung. -
1 zeigt ein Fenster- oder Tür-Hohlkammerprofil1 aus Kunststoff, z. B. Hart-PVC. Dieses weist mehrere Hohlkammern2 ,2' auf, wobei in eine Hohlkammer2 ein Dämmprofil3 eingeschoben ist. Das Dämmprofil3 besitzt gegenüber der Hohlkammer2 ein Untermaß und ist über mehrere Öffnungen4 in der Hohlkammerwandung8 in der Hohlkammer2 fixiert, wobei das Spiel s zwischen Dämmprofil3 und Hohlkammer2 mindestens 0,5 mm beträgt. Bei der Herstellung erfolgt zunächst im Wege eines Extrusionsverfahrens die Formgebung des Hohlkammerprofils1 , wobei danach das Dämmprofil3 in die Hohlkammer2 eingeschoben wird. Anschließend erfolgt über die in Extrusionsrichtung gleichmäßig voneinander beabstandeten Öffnungen4 (z. B. in einem Abstand von ca. 0,75 m) die Fixierung des Dämmprofils3 in der Hohlkammer2 . Die Fixierung wird über ein separates Bindemittel5 sicher gestellt, im Ausführungsbeispiel einen Heißklebstoff. Das Bindemittel5 bildet eine Zwischenschicht, welche die Hohlkammerwandung8 und das Dämmprofil3 stoffschlüssig miteinander verbindet. Im Ausführungsbeispiel weist das Dämmprofil3 in Längsrichtung verlaufende Distanzstege6 auf, welche randseitig angeordnet sind. Diese gewährleisten eine Beabstandung von Dämmprofil3 und Hohlkammerwandung8 im Bereich der Öffnung4 , so dass der Heißkleber5 in den hierdurch gebildeten Freiraum ungehindert einfließen und sich dann verfestigen kann. Alternativ können Distanzstege auch an der Hohlkammerwandung8 an entsprechenden Stellen angeordnet sein. Die Öffnungen4 sind senkrecht zur aus der Zeichenebene heraus zeigenden Extrusionsrichtung ausgerichtet. - Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß
2 weist das Dämmprofil3 einen Verteilerkanal7 auf, der zur Verteilung des Bindemittels5 zwischen Dämmprofil3 und Hohlkammerwandung8 dient. Dieser besitzt im Ausführungsbeispiel eine nutartige, schwalbenschwanzförmige Gestalt. Hierdurch wird im verfestigten Zustand des auch hier eingesetzten Heißklebers5 neben dem Stoffschluss zwischen Klebstoff5 und Dämmprofil3 bzw. Hohlkammerwandung8 ein Formschluss zwischen dem erstarrten Klebstoffmaterial5 und dem Dämmprofil3 hergestellt. - Das Dämmprofil
3 kann aus einem organischen Schaummaterial mit niedriger Wärmeleitfähigkeit bestehen, zum Beispiel Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyethylen oder Polyurethan. Alternativ kann das Dämmprofil3 insbesondere aber auch aus einem anorganischen, beispielsweise ebenfalls schaumförmigen, Material bestehen. Das Hohlkammerprofil1 besteht bereichsweise aus faserverstärktem Kunststoff, so dass eine Stahlarmierung im vorliegenden Fall entbehrlich ist. Hierdurch vergrößert sich der dem Dämmprofil3 zur Verfügung stehende freie Raum in der Hohlkammer2 , so dass insgesamt besonders gute Dämmeigenschaften erzielt werden können. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 4331816 A1 [0002]
- DE 10035649 A1 [0003]
- WO 2009/062986 A1 [0003]
- DE 19731163 A1 [0003]
Claims (10)
- Verfahren zur Einbringung von Dämmmaterial in Hohlkammerprofile, insbesondere Fenster- oder Tür-Hohlkammerprofile, – wobei im Wege eines Extrusionsverfahrens die Formgebung des mindestens eine Hohlkammer (
2 ,2' ) aufweisenden Hohlkammerprofils (1 ) erfolgt und – wobei danach mindestens ein Dämmprofil (3 ) in mindestens eine Hohlkammer (2 ) eingeschoben wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämmprofil (3 ) gegenüber der Hohlkammer (2 ) ein Untermaß besitzt und über mindestens eine Öffnung (4 ) in der Hohlkammerwandung (8 ) in der Hohlkammer (2 ) fixiert wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Spiel (s) zwischen Dämmprofil (
3 ) und Hohlkammer (2 ) mindestens 0,5 mm, vorzugsweise mindestens 1 mm beträgt. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierung über ein separates Bindemittel (
5 ), z. B. Klebstoff oder Schaum, erfolgt. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere, in Extrusionsrichtung zumindest im Wesentlichen gleichmäßig voneinander beabstandete Öffnungen (
4 ) vorgesehen werden, über die anschließend an den entsprechenden Stellen eine Fixierung des Dämmprofils (3 ) erfolgt. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierung über eine Bindemittel-Zwischenschicht erfolgt, die Hohlkammerwandung (
8 ) und Dämmprofil (3 ) stoffschlüssig miteinander verbindet. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämmprofil (
3 ) und/oder die Hohlkammerwandung (8 ) einen Verteilerkanal (7 ) aufweist, der zur Verteilung des Bindemittels (5 ) zwischen Dämmprofil (3 ) und Hohlkammerwandung (8 ) dient. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämmprofil (
3 ) aus einem organischen Schaummaterial mit niedriger Wärmeleitfähigkeit, insbesondere Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyethylen, Polyurethan oder Mischungen zweier oder mehr der genannten Materialien, besteht. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämmprofil (
3 ) aus einem anorganischen, z. B. schaumförmigen, Material besteht, vorzugsweise aus einem nanoporösen Dichtstoff. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlkammerprofil (
1 ) bereichsweise oder vollständig aus faserverstärktem Kunststoff besteht. - Hohlkammerprofil (
1 ), insbesondere Fenster- oder Tür-Hohlkammerprofil, mit mindestens einer Hohlkammer (2 ,2' ), wobei in mindestens eine Hohlkammer (2 ) mindestens ein Dämmprofil (3 ) eingeschoben ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämmprofil (3 ) gegenüber der Hohlkammer (2 ) ein Untermaß besitzt und über mindestens eine Öffnung (4 ) in der Hohlkammerwandung (8 ) in der Hohlkammer (2 ) fixiert ist.
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