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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Spielzeugsatz, insbesondere auf einen solchen bestehend aus einem hydrophoben Sand aus Silikonöl und Quarzsand, einer Phosphatlösung und einem Baumkörper, der aus endlosfaserigem Löschpapier hergestellt ist, wobei der hydrophobe Sand verschiedener Korngrößen in einem angemessenen Verhältnis vermischt und zu einem Haufen zusammengeführt oder in einen entsprechend geformten Behälter eingebracht werden kann, wobei im so entstandenen hydrophoben Sandhaufen eine Vertiefung erzeugt wird, in welche die Phosphatlösung eingefüllt wird, die aufgrund der Abstoßung von Flüssigkeiten durch den hydrophoben Sand und der Oberflächenspannung der Flüssigkeit nicht in den Sand eindringt, sondern in der Vertiefung einen Teich bildet, wobei in einem weiteren Schritt der Baumkörper in die Phosphatlösung eingepflanzt wird, damit diese vom Baumkörper langsam absorbiert wird und zusätzlich auch mit der Phosphatlösung gegossen werden kann, damit nach einer entsprechenden Zeit die Phosphatlösung vom Kopf des Baumkörpers aus allmählich kristallisiert und sogar völlig trocken wird, so dass auf dem ganzen Baumkörper Kristalle verteilt sind, als ob der Baum mit Schnee bedeckt wäre. Dies fördert zum einen die Lerneffekte zum Thema Baumpflanzen, zum anderen bereitet es auch großen Spaß, die allmähliche Zustandsänderung an der Oberfläche des Baumkörpers zu beobachten.
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Technischer Hintergrund
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Für globale klimatische Anomalien sind der industrielle Fortschritt und die damit verbundene übermäßige Inanspruchnahme von natürlichen Ressourcen, insbesondere die Abforstung verantwortlich. In den letzten Jahren sind mehr Naturkatastrophen denn je aufgetreten, die großes Leid verursacht und verschiedenste Lebewesen sowie Menschen verletzt und getötet haben. Daher wird von der Fachwelt dringend gefordert, weniger Naturressourcen zu verbrauchen und den Planeten zu schonen. Darüber hinaus sollen auch Bäume gepflanzt werden, um der Erde neues Leben zu geben. Das Pflanzen von Bäumen zur Regeneration der Umwelt solle schon bei der Kindererziehung thematisiert werden, und es sei empfehlenswert, dies mit praktischer Tätigkeit zu verbinden. Jedoch sind nicht alle Kindergärten in der Lage, den notwendigen Boden und junge Bäume bereitzustellen, um es Kindern zu ermöglichen, sich im Pflanzen von Bäumen zu üben. Als Beispiel seien hier städtische Kindergärten und Grundschulen zu nennen.
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Aus der
EP 2 196 498 A1 ist die Herstellung von Modellen für Spiel- und Unterrichtszwecke aus dafür geeigneten Materialien an sich bekannt.
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Die
US 3,447,256 A zeigt die Herstellung von Modellen aus Sand, indem eine Sandsuspension auf einer absorptiven Oberfläche platziert wird, so dass die Flüssigkeit der Suspension unter Fixierung des Modells entzogen wird.
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Die
DE 36 40 654 A1 zeigt die Herstellung von künstlichem Pflanzwerk und Bäumen z. B. für Märchenverfilmungen an sich.
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Zur Zeit mangelt es an Spielzeugen zum Pflanzen von Bäumen, und die am Markt erhältlichen Sand- bzw. Pflanzenmodelle werden durchweg aus Kunststoff hergestellt. Diese können zwar als Lehrmittel für das Pflanzen dienen, sehen aber wenig realistisch aus. Außerdem weicht ihr gefühlter Eindruck von echtem Sand und echten Pflanzen ab, weswegen eine entsprechende Verbesserung notwendig ist.
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Beschreibung der Erfindung
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, einen Spielzeugsatz für des Pflanzen von Bäumen zu schaffen, der den Pflanz- und Wachstumsvorgang realitätsnah simuliert.
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Zur Lösung der oben beschriebenen Probleme der bekannten Spielzeuge zum Pflanzen schlägt die vorliegende Erfindung einen Spielzeugsatz für des Pflanzen von Bäumen vor, der aus einem hydrophoben Sand, einer Phosphatlösung und einem Baumkörper besteht, der aus endlosfaserigem Löschpapier hergestellt ist. Mit dem Spielzeugsatz kann ein interessanter Pflanz- und Bewässerungsvorgang nachvollzogen werden und damit ein Lerneffekt erzielt werden, bei dem die Kinder die sich vollziehende Zustandsänderung des Baumkörpers beobachten und Vorstellungen zu einer Konzeption für das Pflanzen von Bäumen erwerben können.
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Beschreibung der Zeichnungen
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Im Folgenden werden die Merkmale und die Wirkungsweise der vorliegenden Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen in Verbindung mit Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung der Komponenten der vorliegenden Erfindung,
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2 ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, bei dem der hydrophobe Sand auf einer Tischplatte angehäuft und im so entstandenen Sandhaufen eine Vertiefung erzeugt wird,
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3 ein Ausführungsbeispiel, bei dem eine Phosphatlösung in die Vertiefung gemäß 2 eingefüllt wird,
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4 ein Ausführungsbeispiel, bei dem ein Baumkörper in die Phosphatlösung gemäß 2 und 3 eingepflanzt wird,
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5 ein Ausführungsbeispiel, bei dem zusätzlich zum Ausführungsbeispiel gemäß der 2 bis 4 der Baumkörper mit der Phosphatlösung gegossen wird,
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6 ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, bei dem sich der hydrophobe Sand in einem Behälter befindet und die Phosphatlösung und der Baumkörper wie oben genannt behandelt werden,
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7 ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung mit einem zusätzlichen Behälter in Gestalt einer Burg mit mehreren Ebenen,
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8 ein Ausführungsbeispiel, bei dem die einzelnen Ebenen der in 7 ausgeführten Burg jeweils mit hydrophobem Sand entsprechender Dicke bedeckt werden,
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9 eine Darstellung des Fließens der Phosphatlösung in der Burg gemäß 7 und 8 von oben nach unten und
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10 ein Ausführungsbeispiel, bei dem in die Phosphatlösung der einzelnen Ebenen gemäß 7 bis 9 jeweils eine Vielzahl von Baumkörpern eingepflanzt werden, um einen Wald zu erzeugen.
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Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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Wie in 1 dargestellt ist, besteht die vorliegende Erfindung u. a. aus einem hydrophoben Sand 10, einer Phosphatlösung 20 und einem Baumkörper 30. Bei dem hydrophoben Sand 10 handelt es sich um einen wasserabweisenden Sand, der hergestellt wird, indem bei einem Silikonöl mit Wasserstoffbindungen (Hz) und einem Quarzsand mit Sauerstoffbindungen (O) die Wechselwirkung zwischen unterschiedlich grob gekörntem Quarzsand und verschiedenen Temperaturen ausgenutzt wird. Die Phosphatlösung 20 ist ein flüssiges Gemisch aus Phosphaten unterschiedlicher Kristalllänge und Wasser in einem angemessenen Verhältnis. Der Baumkörper 30 besteht aus endlosfaserigem Löschpapier und kann je nach Bedarf oder Gestalt in verschiedenen flächigen oder räumlichen Baumformen in entsprechender Farbe hergestellt werden.
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Nachfolgend werden mit Hilfe von bevorzugten Ausführungsbeispielen die verschiedenen Möglichkeiten der Komponenten der vorliegenden Erfindung als Lehrmittel für das Pflanzen von Bäumen beschrieben.
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Wie 2 zu entnehmen ist, wird der hydrophobe Sand 10 verschiedener Korngrößen in einem angemessenen Verhältnis vermischt, bis der Sand in einen spaltfreien Zustand übergeht. Der auf diese Weise gemischte hydrophobe Sand 10 kann direkt auf der Tischplatte 40 angehäuft und im so entstehenden Sandhaufen eine Vertiefung 11 erzeugt werden. Anschließend wird die Phosphatlösung 20, wie in 3 gezeigt, in die Vertiefung 11 bis zu einer geeigneten Höhe eingefüllt. Da der hydrophobe Sand 10 Flüssigkeiten abweist und die Phosphatlösung 20 als Flüssigkeit eine gewisse Oberflächenspannung besitzt, dringt die Phosphatlösung 20 nicht in den hydrophoben Sand 10 ein (dies ist interessant, da es im Widerspruch zur Erwartung steht, dass sich die Flüssigkeit mit dem Sand vermischt), sondern bildet in der Vertiefung 11 einen Teich. Danach lässt sich der Baumkörper 30, wie in 4 dargestellt, in die Phosphatlösung 20 einpflanzen, wobei diese einerseits langsam vom Baumkörper 30 aus endlosfaserigem Löschpapier absorbiert wird und andererseits sich allmählich verflüchtigt und trocken wird. Beim Trockenwerden der Phosphatlösung 20 kann der Baumkörper 30 zusätzlich mit neuer Phosphatlösung 20, in Anlehnung an die Bewässerung einer Pflanze, von oben nach unten gegossen wer den (siehe 5). Nach 2 bis 3 Stunden bilden sich zunächst am Kopf des Baumkörpers 30 Kristalle aus. Nach etwa 12 Stunden ist die Phosphatlösung 20 völlig getrocknet, so dass auf dem ganzen Baumkörper 30 Kristalle verteilt sind. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist der Baumkörper 30 die Form eines Weihnachtsbaumes auf, und die Kristalle erwecken den Eindruck, als ob der Weihnachtsbaum mit Schnee bedeckt wäre.
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Wie zudem aus 6 hervorgeht, lässt sich der hydrophobe Sand 10 erfindungsgemäß in einen geeigneten Behälter 50 einbringen. Im Sandhaufen kann wiederum eine Vertiefung 11 erzeugt werden, in die eine angemessene Menge der Phosphatlösung 20 eingefüllt und schließlich der Baumkörper 30 eingepflanzt wird. Der Behälter schützt den Sandhaufen vor dem Auseinanderfließen.
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Des Weiteren kann im Rahmen der Erfindung ein größerer Behälter 60 in Gestalt einer Burg mit mehreren (hier drei) Ebenen vorgesehen sein, wobei in der Mauer der beiden oberen Ebenen jeweils mehrere oberseitige Aussparungen 61 ausgebildet sind. Es können zunächst die einzelnen Ebenen mit hydrophobem Sand 10 entsprechender Dicke bedeckt (8) und daraufhin die Phosphatlösung 20 von der obersten Ebene eingegossen werden (9). Sobald die oberste Ebene gefüllt wurde, fließt die Phosphatlösung über die ringsum angeordneten Aussparungen 61 nach unten in die mittlere Ebene und schließlich, nachdem die mittlere Ebene gefüllt wurde, über die um die mittlere Ebene herum angeordneten Aussparungen 61 weiter nach unten in die unterste Ebene, bis alle drei Ebenen mit Phosphatlösung 20 bis zu einer angemessenen Höhe gefüllt sind. Im nächsten Schritt können in den drei Ebenen jeweils mehrere Baumkörper 30 in die Phosphatlösung 20 eingepflanzt werden, um einen prächtigen Wald gemäß 10 zu erzeugen. Nach einem Absorptions- und Trocknungsvorgang, der eine bestimmte Zeit dauert, sind auf den Baumkörpern 30 wiederum ganzflächig Kristalle verteilt, als ob der Wald mit Schnee bedeckt wäre. Dies wirkt äußerst reizvoll.
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Bisher wurde die vorliegende Erfindung anhand einiger Ausführungsbeispiele beschrieben, bei denen scheinbar echte, beim Pflanzen von Bäumen relevante Materialien (Erde und Wasser) eingesetzt und deren hydrophobe Eigenschaften benutzt werden, um einen erstaunlichen und überraschenden Effekt zu erzielen, der natürlichen Gesetzmäßigkeiten (Sand vermischt sich mit Wasser) zu widersprechen scheint. Ferner können die Kinder beim Umgang mit der vorliegenden Erfindung den Sinn des Pflanzens von Bäumen verstehen und die sich im Laufe der Zeit ändernden Zustände am Baumkörper (wie sich eine Schneelandschaft ausbildet) beobachten, so dass das Lernziel spielerisch erreicht wird. Insofern erweist sich die vorliegende Erfindung gegenüber den bekannten Spielzeugen zum Pflanzen von Bäumen als besser, unterhaltsamer und realitätsnäher.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Hydrophober Sand
- 11
- Vertiefung
- 20
- Phosphatlösung
- 30
- Baumkörper
- 40
- Tischplatte
- 50
- Behälter
- 60
- Behälter in Gestalt einer Burg
- 61
- Aussparung