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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung bzw. zum Erzeugen oder Bereitstellen von Produktgruppen mit beliebiger Sortierung aus sortenreinen Vorräten gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie eine Vorrichtung zur Herstellung von Produktgruppen mit beliebiger Sortierung aus sortenreinen Vorräten gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 3. Ein derartiges Verfahren und eine solche Vorrichtung sind beispielsweise aus der
DE 10 2005 039 842 A1 bekannt.
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Im Einzelhandel besteht bei Produkten, die in unterschiedlichen Produktsorten angeboten werden, beispielsweise bei Getränken, vermehrt ein Bedürfnis, diese Produkte in einem Produktsortengemisch anzubieten und zu präsentieren. Dadurch kann einerseits teure Verkaufs- bzw. Präsentationsfläche im Vergleich zur getrennten Darbietung von sortenrein angebotenen Produkten reduziert werden. Andererseits kann dem Verbraucher durch die Präsentation von neuen oder bislang nur als Nischenprodukte verriebenen und/oder bekannten Produktsorten neben häufig gekauften anderen Produktsorten ein Kaufanreiz für diese neuen Produktsorten vermittelt werden. Ferner können mit einer definiert gewählten Sortenmischung unterschiedlich starke Nachfragen für die verschiedenen Produktsorten befriedigt werden, in dem die Produkte der unterschiedlichen Produktsorten in unterschiedlicher Zahl in den Produktgruppen vertreten sind. So können häufig gekaufte Produktsorten in einer wesentlichen höheren Anzahl innerhalb der Produktgruppe angeordnet sein als Produktsorten mit einer geringeren Nachfrage, sodass ein möglichst gleichmäßiger. Warenumschlag auf möglichst geringer Verkaufsfläche erreicht wird.
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Produkte sind im Sinne der Erfindung insbesondere mit einem Füllgut gefüllte Behälter, wie Dosen, Flaschen, Tuben, Pourches aus Metall, Glas und/oder Kunststoff, aber auch andere Packmittel, die zum Abfüllen bzw. Verpacken von Füllgut geeignet sind.
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Im Bereich der Lebensmittelindustrie ist es bekannt, einzelne Produkte auf Trägerelementen (Trays), beispielsweise in Palettenform durch Einbringen der Behälterober- und Behälterunterseiten in formangepasste Zwischenlagen lageweise in Produktgruppen übereinander zu palettieren oder zustapeln. Die Zwischenlagen weisen hierbei eine räumliche Formung derart auf, dass an einer Zwischenlagenoberseite mehrere in Zeilen und Spalten angeordnete Ausmuldungen oder Ausnehmungen zur Aufnahme beispielsweise jeweils einer Behälterunterseite und an der Unterseite der Zwischenlage ebenfalls in Zeilen und Spalten angeordnete Ausmuldungen bzw. Ausnehmungen zur Aufnahme der jeweiligen Behälteroberseite ausgebildet sind. Dadurch werden die Produkte oder Behälter, die in Reihen mit jeweils mehreren Behältern je Reihe zu einer Produktgruppe zusammengestellt sind, durch eine oberseitig und eine unterseitig vorgesehene Zwischenlage an der Behälterober- und der Behälterunterseite teilweise formschlüssig in den jeweiligen Zwischenlagen aufgenommen und damit zu einer Produktgruppe lagenmäßig zueinander fixiert.
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Des Weiteren sind mit Rollen versehenes Träger- oder Palettenelemente bekannt, die auch als Dolly bezeichnet werden. Dollys weisen in der Regel ein Format einer Viertel-Europalette auf, sodass vier derartige Dollys in zwei Zweierreihen nebeneinander positioniert auf Palettenadaptern im Europalettenformat transportiert werden können. Derartige Dollys bieten den Vorteil, dass sie aufgrund der unterseitig angeordneten Rollen, die teilweise lenkbar ausgebildet sein können, durch einfaches Schieben in Verkaufsräumen platziert werden können.
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Aus der
DE 10 2005 039 842 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bildung von Mischgebinden aus sortenreinen Gebinden mit jeweils in einer Umverpackung aufgenommenen Behältern bekannt, wobei nur gleiche Produkte enthaltende Gebinde auf jeweils einem Transporteur angeordnet sind. Die Behälter werden nach dem Auspacken auf mindestens einer Pufferstrecke angeordnet und anschließend zu Mischgebinden zusammen gestellt, wobei die Behälter verschiedener Sorten in einem oder mehreren Arbeitsschritten zusammen gestellt werden.
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Aus der
DE 20 2009 001 676 U1 ist eine Sortiereinrichtung mit einer Zuführung für Vorlagegebinde sowie mit einem Förderer mit einem Mischträger und einer Umsetzeinrichtung zum Umsortieren und Mischen von Packgütern in verschiedenen Gebinden bekannt.
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Aus der
DE 20 2005 019 906 U1 ist es zum Bilden von Mischgebinden von Stückgütern, insbesondere Flaschen mehrerer Sorten aus Sortengebinden, bekannt, einen Mischpacker mit einer Förderlinie für Sortengebinde und mit einer anderen Förderlinie für Mischgebinde sowie mit einem linienübergreifenden Umsetzer zum Umsetzen der Stückgüter vorzusehen.
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Aus der
DE 28 45 660 C2 ist eine Einpackmaschine mit getrennten Zuführbahnen für unterschiedliche Flaschensorten mit endseitigen Flaschenstautischen sowie mit einem Flaschenkastenförderer und einer Flaschengreiferanordnung bekannt.
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Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zum vereinfachten, kostengünstigen und schnellen Erzeugen oder Bereitstellen von Produktgruppen mit beliebiger Sortierung aus sortenreinen Vorräten anzugeben. Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren entsprechend dem Patentanspruch 1 ausgebildet. Eine Vorrichtung ist Gegenstand des Patentanspruchs 3.
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Der wesentliche Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass zunächst zumindest zwei sortenreine, jeweils aus einer einzigen Produktsorte bestehende Produktgruppen oder Vorräte in Form von Produktreihen bereit gesellt oder gebildet werden, dass aus diesen sortenreinen Produktreihen eine Zwischensortierung mit unterschiedlicher Produktreihenlänge gebildet wird und dass anschließend durch maschinelles Umsetzen von Produkten zumindest einer Produktreihe in eine andere Produktreihe eine Nachsortierung erfolgt. Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass durch die Bildung der Zwischensortierung aus den sortenreinen Vorräten einfach und zeitsparend sämtliche in der zu erzeugenden Produktgruppe anzuordnende Produkte in einem Arbeitsgang aus dem Vorrat abgetrennt werden, sodass der Aufwand für das maschinelle Umsortieren der Produkte innerhalb der Produktreihen wesentlich minimiert ist. Die Anzahl der in der jeweiligen Zwischensortierung enthaltenen Produkte ist dabei vorzugsweise gleich der Anzahl der Produkte in der jeweils zu erzeugenden Produktgruppe.
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Die sortenreinen Vorräte werden durch Anstauen der Produkte an ersten Rückhaltemittel gebildet. Diese Rückhaltemittel bewirken das Bereitstellen von Produkten in sortenreinen Produktreihen, wobei die Produkte vorzugsweise unmittelbar aneinander anliegend in den einzelnen Produktreihen angeordnet sind. Dadurch kann die gewünschte Anzahl von Produkten der jeweiligen Produktsorten durch Unterteilen bzw. Abtrennen der Produktreihen an beliebigen Positionen innerhalb der Produktreihe festgelegt werden.
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Dieses Unterteilen bzw. Abtrennen erfolgt durch das Einbringen von zweiten, unabhängig voneinander positionierbaren Rückhaltemitteln in den jeweiligen Produktreihen und das Weiterfördern der durch das Abtrennen erhaltenen Zwischensortierung, bevorzugt nach dem Entfernen der ersten Rückhaltemittel an dritte Rückhaltemittel. Durch diesen Verfahrensschritt werden aus den sortenreinen Vorräten, die durch die einzelnen Produktreihen gebildet werden, eine jeweils beliebige Anzahl von Produkten einer Produktsorte in eine Zwischensortierung überführt und durch das Weiterfördern dieser Zwischensortierung von den sortenreinen Vorräten örtlich beabstandet.
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Besonders bevorzugt erfolgt das Weiterfördern der Produkte innerhalb der einzelnen Produktreihen an die dritten Rückhaltemittel zeitgleich, sodass in einem Zeittakt äußerst zeitsparend eine Absonderung der Zwischensortierung von den sortenreinen Vorräten erfolgt. Die unterschiedlichen Produktreihenlängen der Zwischensortierung werden durch Umsetzen von Produkten aus längeren Produktreihen in kürzere Produktreihen ausgeglichen. Dadurch können äußerst zeitsparend eine Angleichung der Produktreihenlängen und damit eine Verteilung der Produkte der unterschiedlichen Produktsorten in Produktreihen mit einer unterschiedlichen Produktsorte erfolgen.
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Besonders bevorzugt erfolgt der Vorschub der Produkte gegen die Rückhaltemittel durch kontinuierlich angetriebene Fördermittel. Diese Fördermittel können beispielsweise durch Förderbänder oder Förderketten gebildet sein, wobei besonders bevorzugt für jede Produktreihe ein separates Fördermittel vorgesehen ist. Durch die kontinuierliche Förderung der Produkte gegen die jeweiligen Rückhaltemittel werden ein kontinuierliches Anstauen der Produkte bzw. ein Auffüllen von Lücken für den Fall der Entnahme von Produkten oder Produktgruppen in der Mitte oder am Anfang der jeweiligen Produktreihen erreicht.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Produktgruppen mit beliebiger Sortierung aus sortenreinen Vorräten. Der wesentliche Aspekt der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, dass eine Zuführung der Produkte in einer Förderrichtung in sortenreinen Produktreihen vorgesehen ist, dass erste Rückhaltemittel zum Anstauen der Produkte in den Produktreihen und zweite, in Förderrichtung hinter den ersten Rückhaltemitteln positionierbare Rückhaltemittel zur Bildung einer Zwischensortierung aus sortenreinen Produktreihen unterschiedlicher Produktreihenlänge vorgesehen sind, und dass die Vorrichtung einen Bewegungsautomaten aufweist, der zum Umsetzen von Produkten von zumindest einer Produktreihe in die zumindest eine weitere Produktreihe ausgebildet ist. Dabei erfolgt eine Angleichung der unterschiedlichen Produktreihenlängen auf eine einheitliche Produktreihenlänge in sämtlichen Förderkanälen. Durch das Vorsehen von ersten und zweiten Rückhaltemitteln zur Absonderung der Zwischensortierung wird eine einfache und schnelle Herstellung von Produktgruppen mit beliebiger Sortierung enthaltend mehrere Produktsorten erreicht.
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In einer bevorzugten Ausführung weist die Vorrichtung in einer Ebene senkrecht zur Förderrichtung angeordnete erste Rückhaltemittel auf. Dadurch werden die sortenreinen Reihen von vereinzelten Produkten ebenfalls in einer Ebene senkrecht zur Förderrichtung angestaut und für eine gezielte Entnahme der Zwischensortierung durch Einbringen der zweiten Rückhaltemittel bereitgestellt.
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In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel sind jeweils einer Produktreihe bzw. einem Förderkanal, auf dem die aufgereihten Produkte transportiert werden, zweite Rückhaltemittel zugeordnet. Die Rückhaltemittel können beispielsweise durch Stopperpaare gebildet werden, die die Förderkanäle in der Breite derart verengen, dass die Produkte den Bereich der Rückhaltemittel nicht passieren können.
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In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die zweiten Rückhaltemittel voneinander unabhängig an beliebigen Stellen zwischen den Produkten einer Produktreihe platzierbar ausgebildet. Dadurch lassen sich die zweiten Rückhaltemittel in den jeweiligen Produktreihen an den Stellen einbringen, die der gewünschten Anzahl von Produkten der jeweiligen Sorte in der herzustellenden Produktgruppe entspricht.
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Weiterhin vorzugsweise sind zum Vorschub der Produkte Fördermittel, beispielsweise Förderketten oder Förderbänder vorgesehen, die sich zumindest über einen Zuführabschnitt, einen Vorratsabschnitt und einen Nachsortierabschnitt erstrecken. Weiterhin vorzugsweise sind die Fördermittel durch mehrere parallel zueinander verlaufende, kontinuierlich angetriebene Förderbänder oder Förderketten gebildet. Dadurch werden die Produkte fortwährend gegen die in die Förderkanäle eingebrachten Rückhaltemittel gefördert und angestaut, sodass sich eventuelle Lücken, die sich durch das maschinelle Umsortieren ergeben, geschlossen werden.
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In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Bewegungsautomat ein programmgesteuerter Roboter, der zum Ergreifen einer oder mehrerer Produkte ausgebildet ist. Hierbei kann ein Greifer mit mehreren Greifvorrichtungen zum Ergreifen der einzelnen Produkte vorgesehen sein, wobei die Greifvorrichtungen beispielsweise in einer Reihe zum Ergreifen von in einer Reihe angeordneten Produkten oder matrixförmig zum Ergreifen von Produkten unterschiedlicher Produktreihen ausgebildet sein.
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In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Bewegungsautomat zum Ergreifen von Produkten aus dem Vorratsabschnitt und dem Nachsortierabschnitt ausgebildet. Dadurch ist es möglich, nicht nur Produkte der Zwischensortierung innerhalb den verschiedenen Produktreihen umzusortieren, sondern zusätzlich auch Produkte aus dem Vorratsbereich der Zwischensortierung hinzuzufügen, wodurch insbesondere eine willkürlichere Sortierung der Produktgruppe erreicht werden kann.
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Zudem ergeben sich Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Figuren. Es zeigen:
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1 beispielhaft eine Anlage zur lagenweisen Anordnung mehrerer Produktgruppen bestehend aus einer Sortierung unterschiedlicher Produktsorten in einer Draufsicht;
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2 beispielhaft eine erfindungsgemäße Sortiervorrichtung in einer Draufsicht;
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3 beispielhaft eine erfindungsgemäße Sortiervorrichtung gemäß 2 ohne Bewegungsautomaten in einer Draufsicht;
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4 beispielhaft eine erfindungsgemäße Sortiervorrichtung gemäß 2 mit ersten bis dritten Rückhaltemitteln in einer Draufsicht.
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In 1 ist eine Anlage zur Herstellung von lagenweise auf Paletten oder palettenähnlichen Unterlagen angeordneten Produktgruppen, die eine beliebige Sortierung aus unterschiedlichen Produktsorten aufweisen, gezeigt. Die Anlage weist in Förderrichtung FR zunächst einen Zuführabschnitt I auf, in dem Produkte der einzelnen Produktsorten PS1–PS9, insbesondere Lebensmittel oder Getränke enthaltene Behälter wie beispielsweise Flaschen oder Tetra Paks über voneinander getrennte Förderkanäle 2.1 bis 2.9 zugeführt werden. Die Förderung der Produkte erfolgt hierbei über geeignete Fördermittel, beispielsweise Förderbänder oder Förderketten. Die Förderkanäle 2.1 bis 2.9 weisen in dem Bereich, in dem die Förderkanäle 2.1 bis 2.9 mit den vereinzelten Produkten, d. h. beispielsweise einzelnen Flaschen oder anderen Behältern bestückt werden, zur leichteren Handhabbarkeit einen hinreichend großen Abstand zueinander auf, wobei sich der Abstand der Förderkanäle 2.1 bis 2.9 in Förderrichtung FR im Zuführabschnitt I verkleinert. Vorzugsweise weist die Anordnung der Förderkanäle 2.1–2.9 eine trichterförmige Struktur auf.
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An den Zuführabschnitt I schließt sich in Förderrichtung FR ein Vorratsabschnitt II an, in dem sortenreine Vorräte der einzelnen Produktsorten PS1 bis PS9 in Form von getrennten Reihen ausgebildet sind.
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Aus diesem Vorratsabschnitt II wird zeitlich getaktet eine Zwischensortierung abgefordert bzw. entnommen und an den Nachsortierabschnitt III übergeben, der sich in Förderrichtung FR an den Vorratsabschnitt II anschließt. In diesem Nachsortierabschnitt III erfolgt die Nachsortierung der Produkte der einzelnen Produktsorten PS1–PS9 durch maschinelles Umsetzen von Produkten oder Produktgruppen zwischen den einzelnen Produktreihen.
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Nach der erfolgten Nachsortierung, durch die eine Produktgruppe 4 mit vorzugsweise gleicher Produktanzahl in sämtlichen Produktreihen PR1–PR9 entsteht, wird diese an den Bereitstellungsabschnitt IV übergeben, der sich in Förderrichtung FR an den Nachsortierabschnitt III anschließt. Die im Bereitstellungsabschnitt IV bereitgestellte Produktgruppe 4 entspricht vorzugsweise einer Produktlage, die zur Stapelung auf einer Unterlage, beispielsweise auf einer Palette oder einer Adapterpalette, sog. Dolly, -vorgesehen ist. Vorzugsweise entspricht das Format der Produktgruppe 4, d. h. die Länge bzw. Breite derselben, dem Format einer Viertel-Europalette.
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An den Bereitstellungsabschnitt IV schließt sich ein Palettierabschnitt V an, in dem maschinell, insbesondere durch einen Bewegungsautomaten 5 auf Paletten 7 gestapelt werden. Der Bewegungsautomat 5 hat hierbei Zugriff auf zur Aufnahme von Paletten 7 ausgebildete Palettenadapter 6, Paletten 7, zur zumindest teilweise formschlüssigen Aufnahme der Produkte ausgebildete Zwischenlagen 8, 9 sowie Trennelemente 10, beispielsweise in Form von Kartonagen. Der Bewegungsautomat 5 ist ferner zur gleichzeitigen Aufnahme sämtlicher Produkte einer Produktgruppe 4 mittels eines geeigneten Greifers 5.1, 5.2 ausgebildet, wobei der Bewegungsautomat 5 Zugriff auf unterschiedliche Greifer 5.1, 5.2 die zum Ergreifen unterschiedlicher Produkte, beispielsweise von Flaschen und Tetrapacks ausgebildet sind, hat.
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Die Palettierung der einzelnen Produktgruppen IV erfolgt beispielsweise durch Aufbringen eines Palettenadapters 6 auf eine Transporteinrichtung 11, dem Auflegen einer Palette 7 und einer Zwischenlage 8, 9, die zur zumindest teilweisen formschlüssigen Aufnahme des Bodens der einzelnen Produkte der Produktgruppe 4 ausgebildet ist, auf dem Palettenadapter 6, dem anschließenden Einsetzen der im Bereitstellungsabschnitt IV bereitstehenden Produktgruppe 4 in die Zwischenlage 8, 9, dem Aufbringen einer weiteren Zwischenlage 8, 9, dem erneuten Einsetzen einer Produktgruppe 4 usw.. Dadurch wird ein in einem Verkaufsraum platzierbares Display mit mehreren Produktlagen bestehend aus jeweils einer Produktgruppe 4 mit beliebiger Sortierung von Produkten der unterschiedlichsten Produktsorten PS1–PS9 geschaffen.
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Im Folgenden wird anhand der 2–4 näher die durch den Vorratsabschnitt II, den Nachsortierabschnitt III und den Bereitstellungsabschnitt IV gebildete Sortiervorrichtung 1 sowie das in der Sortiervorrichtung 1 angewandte Sortierverfahren näher beschrieben.
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Die aus dem Zuführungsabschnitt I zugeführten Produkte, die im gezeigten Ausführungsbeispiel Flaschen, insbesondere PET-Flaschen sind, werden durch die in Förderrichtung FR ihren Abstand zueinander verkleinernde Förderkanäle 2.1–2.9 dem Vorratsabschnitt II zugeführt, in dem die Förderkanäle 2.1–2.9 lediglich geringfügig durch seitliche Begrenzungsmittel getrennt voneinander beabstandet und parallel geführt sind. In diesen Förderkanälen 2.1–2.9 sind einzelne Flaschen aufgereiht und bilden sortenreine Produktreihen PR1–PR9 der Produktsorten der PS1–PS9, d. h. beispielsweise in der Produktreihe PR1 sind Produkte der Sorte PS1, in der Produktreihe PR2 Produkte der Produktsorte PS2 usw. aufgereiht.
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Unterseitig an den Förderkanälen 2.1 bis 2.9 sind Fördermittel in Form von einem oder mehreren Förderbändern oder Förderketten angeordnet, auf dem die einzelnen Flaschen aufliegen. Diese Fördermittel sind vorzugsweise kontinuierlich angetrieben. Zur Bildung eines aus sortenreinen Produktreihen PR1–PR9 bestehenden Vorrats sind zwischen dem Vorratsabschnitt II und dem Nachsortierabschnitt III erste Rückhaltemittel 12 vorgesehen. Diese Rückhaltemittel 12 können beispielsweise durch einzelne, die jeweiligen Förderkanäle 2.1–2.9 in der Förderkanalbreite verengende Stopper gebildet sein. Am gezeigten Ausführungsbeispiel sind die ersten Rückhaltemittel 12 in einer Ebene angeordnet, die senkrecht zur Förderrichtung FR verläuft. Die ersten Rückhaltemittel 12 sind hierbei derart ausgebildet, dass sie gleichzeitig oder unabhängig voneinander die einzelnen Förderkanäle 2.1–2.9 verengen und damit die Förderung der Produkte in den jeweiligen Produktreihen PR1–PR9 blockieren oder in eine zurückgezogene Stellung derart positionierbar ist, dass durch die einzelnen Förderkanäle 2.1–2.9 Produkte durch die Fördermittel in Förderrichtung FR hindurchgefördert werden können.
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Zur Bildung eines Vorrats aus mehreren Produkten ragen die ersten Rückhaltemittel 12 in die jeweiligen Förderkanäle 2.1–2.9 hinein, sodass die Produkte gegen diese ersten Rückhaltemittel 12 gefördert und dabei angestaut werden. Dadurch werden die sortenreinen Vorräte in Form der Produktreihen PR1–PR9 gebildet.
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Des Weiteren sind den jeweiligen Förderkanälen 2.1–2.9 jeweils zweite Rückhaltemittel 13 zugeordnet, die zur Abtrennung einer beliebigen Anzahl von Produkten innerhalb einer Produktreihe PR1–PR9 ausgebildet sind. Die zweiten Rückhaltemittel 13 der einzelnen Förderkanäle 2.1–2.9 können unabhängig voneinander an beliebigen Positionen in Förderrichtung FR hinter den ersten Rückhaltemitteln 12 positioniert werden, und zwar unabhängig voneinander an beliebigen Stellen. Die zweiten Rückhaltemittel 13 werden vorzugsweise ebenfalls durch seitlich die einzelnen Förderkanäle 2.1–2.9 in ihrer Breite begrenzende Stopper, insbesondere ein entgegengesetzt bewegliches Stopperpaar pro Förderkanal 2.1–2.9 gebildet.
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Werden nun bei Eingriff der zweiten Rückhaltemittel 13 in die jeweiligen Förderkanäle 2.1–2.9 die die Produkte der einzelnen Produktreihen PR1–PR9 anstauenden ersten Rückhaltemittel 12 beispielsweise durch seitliches Zurückziehen in die seitlichen Begrenzungswände der Förderkanäle 2.1–2.9 außer Eingriff gebracht, werden die aufgereihten Produkte mit einer Produktreihenlänge, die durch die Eingriffsposition der zweiten Rückhaltemittel 13 im Verhältnis zur Position der ersten Rückhaltemittel 12 bestimmt wird, in Förderrichtung FR durch die Fördermittel abgefordert, sodass eine Zwischensortierung 3 aus sortenreinen Produktreihen mit vorzugsweise unterschiedlichen Produktreihenlängen entsteht. Die Zwischensortierung 3 wird hierbei durch das Abfördern an den Nachsortierabschnitt III übergeben.
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In diesem Nachsortierabschnitt III sind die Förderkanäle 2.1–2.9 wiederum in ihrer Kanalbreite begrenzende und/oder den Förderkanal 2.1 bis 2.9 blockierende dritte Rückhaltemittel 14 vorgesehen, die ein Anstauen der Zwischensortierung 3 bewirken. Vorzugsweise werden die dritten Rückhaltemittel 14 wiederum durch in den einzelnen Förderkanälen 2.1 bis 2.9 vorgesehene, die Förderkanäle 2.1–2.9 in ihrer Kanalbreite verjüngende Stopperpaare gebildet. Diese sind weiterhin vorzugsweise in einer Ebene senkrecht zur Förderrichtung FR angeordnet.
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Die aus dem Vorratsabschnitt II an den Nachsortierabschnitt III übergebene Zwischensortierung besteht, wie in den 2 und 3 gezeigt, zunächst aus sortenreinen Produktreihen PR1–PR9 unterschiedlicher Produktreihenlänge. Innerhalb des Nachsortierabschnitts III wird durch maschinelles Umsortieren der Produkte in andere Förderkanäle 2.1–2.9, d. h. das Zuordnen von Produkten einer Produktreihe PR1–PR9 in andere Produktreihen eine Mischung der Produktsorten PS1–PS9 erreicht. Das maschinelle Umsortieren erfolgt vorzugsweise durch einen programmgesteuerten Bewegungsautomaten beispielsweise in Form eines Roboters, der im gezeigten Ausführungsbeispiel auf einer Trageinrichtung oberhalb der Fördereinrichtung 2 angeordnet ist. Der Bewegungsautomat 15 hat Zugriff auf unterschiedliche Greifer 15.1, 15.2, die zum Ergreifen unterschiedlicher Produkttypen, beispielsweise Flaschen oder Tetra Paks ausgebildet sind. Mittels der Greifer 15.1, 15.2 kann der Bewegungsautomat 15 eine oder gleichzeitig mehrere Produkte einer Produktreihe PR1–PR9 bzw. eines Förderkanals 2.1–2.9 ergreifen und in andere Produktreihen PR1–PR9 bzw. Förderkanäle 2.1–2.9 umsetzen. Dadurch wird eine Sortendurchmischung innerhalb der einzelnen Förderkanäle 2.1–2.9 erreicht.
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Die maschinelle Umsortierung kann auf vielfältige Art und Weise erfolgen. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die aus dem Vorratsabschnitt II an den Nachsortierabschnitt III weiter geförderte Zwischensortierung 3 unterschiedliche Produktreihenlängen auf. Die Produktreihenlänge im jeweiligen Förderkanal 2.1–2.9 vor der maschinellen Umsortierung bestimmt sich durch die gewünschte Anzahl von Produkten einer Produktsorte PS1–PS9 innerhalb einer zur Palettierung vorgesehenen Produktgruppe 4. Zur Angleichung der unterschiedlichen Produktreihenlängen auf eine einheitliche Produktreihenlänge in sämtlichen Förderkanälen 2.1–2.9 werden Produkte aus Produktreihen PR1–PR9 mit einer größeren Produktreihenlänge als der gewünschten Endproduktreihenlänge der zu palettierenden Produktgruppe 4 in Förderkanäle 2.1–2.9 mit einer kürzeren Produktreihenlänge umsortiert. Im gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt die gewünschte Endproduktreihenlänge sechs Flaschen. Demnach müssen jeweils drei Produkte der Produktreihe PR1 in die Produktreihe PR2 und PR3 sowie zwei Produkte der Produktreihe PR8 und der Produktreihe PR9 in die Produktreihe PR6 bzw. die Produktreihe PR7 umsortiert werden. Hierbei ist der Bewegungsautomat 15 zum Ergreifen der Produkte am Ende der jeweiligen Produktreihe PR1–PR9 der Zwischensortierung 3, d. h. den den dritten Rückhaltemittel 14 am weitesten beabstandeten Produkten ausgebildet. Abweichend hiervon kann der Bewegungsautomat auch zum Ergreifen von beliebigen Einzelprodukten oder Produktgruppen innerhalb, d. h. in der Mitte liegender Produkte bzw. Produktgruppen ausgebildet sein. Die innerhalb der einzelnen Produktreihen PR1–PR9 durch die Entnahme der Produkte oder Produktgruppe entstehenden Lücken werden durch eine vorzugsweise kontinuierliche Förderung durch die unterhalb der Förderkanäle 2.1–2.9 befindlichen Fördermittel geschlossen.
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Nach der maschinellen Umsortierung und dem Herstellen der gewünschten Endproduktreihenlänge werden die dritten Rückhaltemittel 14 aus den Förderkanälen 2.1–2.9 zurückgezogen bzw. entfernt, sodass die eine konstante Produktreihenlänge aufweisende Produktgruppe 4 an dem Bereitstellungsabschnitt IV weitergefördert wird. Dort steht die Produktgruppe 4 zum Abtransportieren bzw. zum Palettieren durch einen weiteren Bewegungsautomaten 5 bereit.
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4 zeigt unter Weglassen der innerhalb der Förderkanäle 2.1–2.9 zu transportierenden Produkte und unter Weglassen des für die Nachsortierung vorgesehenen Bewegungsautomaten 15 die Lage bzw. Platzierung der ersten bis dritten Rückhaltemittel 12, 13, 14 innerhalb der einzelnen Förderkanäle 2.1–2.9. Der Antrieb der ersten bis dritten Rückhaltemittel 12, 13, 14 erfolgt vorzugsweise getaktet, wobei die ersten und dritten Rückhaltemittel vorzugsweise gleich getaktet angetrieben bzw. angesteuert sind. Dadurch wird gewährleistet, dass eine Übergabe von Produkten aus dem Vorratsabschnitt II in den Nachsortierabschnitt III zeitgleich mit einer Übergabe der im Nachsortierabschnitt III vorhandenen eine gewünschte Sortierung aufweisenden Produktgruppe IV an den Bereitstellungsabschnitt IV erfolgt. Die Ansteuerung der zweiten Rückhaltemittel 13 erfolgt zeitlich bzw. lagemäßig unabhängig von den ersten und dritten Rückhaltemitteln 12, 14. Des Weiteren ist es möglich, dass die ersten Rückhaltemittel 12 beispielsweise eines Teils der Förderkanäle 2.1–2.9 in den jeweiligen Förderkanal eingeführt bzw. eingeschoben bleiben, wohingegen die restlichen ersten Rückhaltemittel 12 die jeweiligen Förderkanäle 2.1–2.9 freigeben und Produkte einer bestimmten Produktreihenlänge an den Nachsortierabschnitt IV übergeben werden. Dadurch ist es möglich, dass eine Produktgruppe 4 zusammengestellt bzw. umsortiert wird, die keine Produkte bestimmter Produktsorten PS1–PS9 enthält.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sortiervorrichtung
- 2
- Fördereinrichtung
- 2.1–2.9
- Förderkanal
- 3
- Zwischensortierung
- 4
- Produktgruppe
- 5
- Bewegungsautomat
- 5.1, 5.2
- Greifer
- 6
- Palettenadapter
- 7
- Palette
- 8, 9
- Zwischenlage
- 10
- Kartonage
- 11
- Transporteinrichtung
- 12
- erste Rückhaltemittel
- 13
- zweite Rückhaltemittel
- 14
- dritte Rückhaltemittel
- 15
- Bewegungsautomat
- 15.1, 15.2
- Greifer
- I
- Zuführabschnitt
- II
- Vorratsabschnitt
- III
- Nachsortierabschnitt
- IV
- Bereitstellungsabschnitt
- V
- Palettierabschnitt
- FR
- Förderrichtung
- PR1–PR9
- Produktreihe
- PS1–PS9
- Produktsorte