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Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Eine Nähmaschine der eingangs genannten Art ist nach der
DE 10 2005 049 771 A1 bekannt. Diese umfasst insbesondere einen so genannten Obertransport mit einem Antriebshebel (aufgrund seiner Form regelmäßig auch ”Dreieckshebel” genannt) mit einer ersten Anlenkstelle für einen Drückerfuß, einer zweiten Anlenkstelle für einen Schieberfuß, einer dritten Anlenkstelle für einen Auslenkhebel und einer vierten Anlenkstelle für ein Krafteinleitungselement. Dabei sind die erste, zweite und dritte Anlenkstelle jeweils an zueinander distanzierten Stellen des Antriebshebel angeordnet (und wie der Name sagt, als Gelenke ausgebildet), wobei das Krafteinleitungselement eine erste, mit einem Gehäuse der Nähmaschine und eine zweite, mit der vierten Anlenkstelle verbundene Befestigungsstelle aufweist.
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Statt der Bezeichnungen ”Drückerfuß” und ”Schieberfuß” wird regelmäßig auch die zusammenfassende Bezeichnung ”Niederhaltefüße” verwendet, woraus sich gleichzeitig ergibt, dass diese Füße dazu dienen, das Nähgut im Bereich der Stichstelle niederzuhalten und den Stofftransport zu unterstützen.
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Der Auslenkhebel dient – wie sein Name verrät – dazu, den Dreieckshebel auszulenken, und zwar um die beiden Niederhaltefüße abwechselnd anzuheben bzw. abzusenken. Darüber hinaus wird dem Schieberfuß auch noch eine Schwenkbewegung aufgegeben.
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Das Krafteinleitungselement, das typischer Weise als von oben einwirkendes Schraubenfederelement ausgebildet ist, dient dazu, die Niederhaltefüße fest, aber elastisch auf das Nähgut zu pressen.
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Bei der Lösung gemäß der
DE 10 2005 049 771 A1 fallen die erste und vierte Anlenkstelle zusammen, d. h. das Krafteinleitungselement belastet den Drückerfuß in jeder Stellung des Dreieckshebels maximal.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Nähmaschine der eingangs genannten Art zu verbessern. Insbesondere soll eine Nähmaschine mit einer bezüglich des Krafteinleitungselements günstigeren Kraftverteilung geschaffen werden.
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Diese Aufgabe ist mit einer Nähmaschine der eingangs genannten Art durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
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Nach der Erfindung ist also vorgesehen, dass die erste Befestigungsstelle als Gelenk ausgebildet und die vierte Anlenkstelle auf einer Mittelsenkrechten zwischen der ersten und zweiten Anlenkstelle angeordnet ist.
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Mit anderen Worten zeichnet sich die Erfindung durch eine neuartige Anordnung bzw. Anlenkung des Krafteinleitungselements aus, nämlich in der Weise, dass dieses nunmehr einerseits gelenkig mit dem Gehäuse verbunden ist und andererseits stets insbesondere den Niederhaltefuß belastet, der gerade zum Niederhalten des Nähguts im Einsatz ist. Diese erfindungsgemäß veränderte Anlenkung führt dabei in überraschender Weise, was weiter unten noch genauer erläutert wird, zu einer erheblich verbesserten Kraftverteilung in der Nähmaschine beim Nähen und damit letztlich auch zu einem gleichmäßigeren Laufverhalten, wobei eine weitere Verbesserung, die ebenfalls weiter unten noch genauer erläutert wird, dadurch erzielt werden kann, dass die dritte Anlenkstelle für den Auslenkhebel und die vierte Anlenkstelle für das Krafteinleitungselement an der gleichen Stelle des Antriebshebels angeordnet sind.
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Bezüglich des Begriffs ”Mittelsenkrechte” gilt im übrigen folgende Definition: Die Mittelsenkrechte bzw. auch Streckensymmetrale ist eine Gerade, die orthogonal (d. h. senkrecht) auf der Verbindungsstrecke von zwei Punkten steht und durch deren Mittelpunkt geht.
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Andere vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Nähmaschine ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
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Der Vollständigkeit halber wird noch auf die
DE 42 30 747 A1 (und zwar insbesondere deren
3) hingewiesen, bei der das Krafteinleitungselement mit seiner ersten Befestigungsstelle zwar gelenkig mit dem Gehäuse, mit seiner zweiten Befestigungsstelle aber mit einem ebenfalls am Gehäuse angelenkten Hebel und mithin nicht direkt mit der vierten Anlenkstelle verbunden ist. Dieser ”Zwischenhebel” hat nachteilig zur Folge, dass beide Niederhaltefüße in jeder Stellung die volle Belastung durch das Krafteinleitungselement erfahren.
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Die erfindungsgemäße Nähmaschine einschließlich ihrer vorteilhaften Weiterbildungen gemäß der abhängigen Patentansprüche wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigt schematisch
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1 die erfindungsgemäße Nähmaschine in einer Mittelstellung, bei der der Drückerfuß und der Schieberfuß gleich stark belastet sind;
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2 die Nähmaschine gemäß 1, bei der der Schieberfuß unbelastet ist;
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3 die Nähmaschine gemäß 1, bei der der Drückerfuß unbelastet ist; und
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4 eine besonders bevorzugte Ausführungsform, bei der der das Krafteinleitungselement als u-förmiger Bügel ausgebildet ist.
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Die in den Figuren schematisch dargestellte Nähmaschine besteht zunächst in bekannter Weise aus einem Antriebshebel
5 mit einer ersten Anlenkstelle
1 für einen Drückerfuß
11, einer zweiten Anlenkstelle
2 für einen Schieberfuß
12, einer dritten Anlenkstelle
3 für einen Auslenkhebel
13 und einer vierten Anlenkstelle
4 für ein Krafteinleitungselement
14, das aus einer Feder, vorzugsweise einer Schraubendruckfeder, gebildet ist, wobei die erste, zweite und dritte Anlenkstelle
1,
2,
3 jeweils an zueinander distanzierten Stellen des Antriebshebel
5 angeordnet sind. Wie zum Beispiel aus der vorgenannten
DE 10 2005 049 771 A1 bekannt, ist auch bei der erfindungsgemäßen Lösung – wie dargestellt – der Antriebshebel
5 bevorzugt als Dreieckshebel ausgebildet, wobei die erste, zweite und dritte Anlenkstelle
1,
2,
3 jeweils an einer Ecke des Dreieckshebels angeordnet sind. Ferner weist das Krafteinleitungselement
14 jeweils an seinen Enden eine erste, mit einem Gehäuse
6 der Nähmaschine und eine zweite, mit der vierten Anlenkstelle
4 verbundene Befestigungsstelle
7,
8 auf. Die zweite Befestigungsstelle
8 ist zum Gehäuse
6 abstandsveränderlich ausgebildet.
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Weiterhin ist in bekannter Weise vorgesehen, dass der Drückerfuß 11 in einer nähmaschinenbezüglich ortsfesten Linearführung 16 und der Schieberfuß 12 in einer nähmaschinenbezüglich beweglichen (verschwenkbaren – nicht weiter dargestellt) Linearführung 17 geführt angeordnet ist. Außerdem ist der an der Anlenkstelle 2 gelenkig am Antriebshebel 5 angeordnete Schieberfuß 12 aus zwei gelenkig miteinander verbundenen Schieberfußelementen 18, 19 gebildet.
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Wesentlich für die erfindungsgemäße Nähmaschine ist nun, die erste Befestigungsstelle 7 als Gelenk ausgebildet und die vierte Anlenkstelle 4 auf einer Mittelsenkrechten zwischen der ersten und zweiten Anlenkstelle 1, 2 angeordnet ist, und zwar vorzugsweise im Vertikalbereich zwischen der dritten Anlenkstelle 3 und einer Verbindungslinie zwischen der ersten und zweiten Anlenkstelle 1, 2.
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Wie in den Figuren dargestellt, ist dabei als besonders bevorzugte Weiterbildung vorgesehen, dass die dritte und vierte Anlenkstelle 3, 4 für den Auslenkhebel 13 und das Krafteinleitungselement 14 an der gleichen Stelle des Antriebshebels 5 angeordnet sind.
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Aus dem Vergleich der 1 bis 3 mit dem oben zitierten Stand der Technik wird deutlich, warum diese erfindungsgemäße Maßgabe so vorteilhaft ist: Wird über den Auslenkhebel 13 eine Kraft auf den Antriebshebel 5 ausgeübt (in 2 nach links, in 3 nach rechts), so führt dies dazu, dass die vom Krafteinleitungselement 14 kommende Kraft jeweils im wesentlichen auf den Fuß 11, 12 gelenkt wird, der gerade belastet werden soll. Gleichzeitig wird der anzuhebende Fuß entsprechend von der Belastung durch das Krafteinleitungselement 14 entlastet. Hieraus ergibt sich, wie oben erläutert, eine deutliche Vergleichmäßigung der Kraftverteilung innerhalb der Nähmaschine und dadurch ein erheblich ruhigerer Lauf derselben.
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Wie weiterhin aus den Figuren ersichtlich, ist vorgesehen, dass das Krafteinleitungselement 14 auf einer und der Drückerfuß 11 und der Schieberfuß 12 auf einer anderen Seite des Antriebshebels 5 angelenkt angeordnet sind.
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Um festlegen zu können, mit welcher Kraft das Krafteinleitungselement 14 auf die Füße 11, 12 einwirkt, ist die erste Befestigungsstelle 7 des Krafteinleitungselements 14 – wie in 1 schematisch dargestellt – zum Gehäuse 6 der Nähmaschine verstellbar (und entsprechend fixierbar – nicht dargestellt) ausgebildet.
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Mit Verweis auf 4 ist das Krafteinleitungselement 14 bzw. sein eines Ende besonders bevorzugt als u-förmiger Bügel mit zwei freien Schenkeln 10 ausgebildet, wobei an diesen jeweils ein mit der vierten Anlenkstelle 4 verbundenes Zwischenglied 9 gelenkig angeordnet ist, d. h. die Zwischenglieder 9 sind jeweils einerseits gelenkig mit dem Krafteinleitungselement 14 und andererseits gelenkig mit der vierten Anlenkstelle 4 verbunden. Dabei sind der Antriebshebel 5 und die Zwischenglieder 9 zwischen den beiden Schenkeln 10 angeordnet. Außerdem ist jedes Zwischenglied 9 in Haupterstreckungsrichtung kürzer als ein Schenkel 10 des Bügels ausgebildet. Ferner ist vorgesehen, dass sich eine gemeinsame Achse 15 durch den Antriebshebel 5, durch den Auslenkhebel 13 und durch die Zwischenglieder 9 erstreckend ausgebildet ist. – Diese spezielle, im Rahmen der Erfindung liegende Ausbildung führt zu einer erleichterten Führung des Auslenkhebels 13, da aufgrund der Zwischenglieder 9 weniger Horizontalkräfte vom Krafteinleitungselement 14 in den Antriebshebel 5 eingeleitet werden, wobei schließlich, wie angedeutet dargestellt, bevorzugt vorgesehen ist, dass der Auslenkhebel 13 antriebshebelseitig (ebenfalls) als u-förmiger Bügel ausgebildet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erste Anlenkstelle
- 2
- zweite Anlenkstelle
- 3
- dritte Anlenkstelle
- 4
- vierte Anlenkstelle
- 5
- Antriebshebel
- 6
- Gehäuse
- 7
- erste Befestigungsstelle
- 8
- zweite Befestigungsstelle
- 9
- Zwischenglied
- 10
- Schenkel
- 11
- Drückerfuß
- 12
- Schieberfuß
- 13
- Auslenkhebel
- 14
- Krafteinleitungselement
- 15
- Achse
- 16
- Linearführung
- 17
- Linearführung
- 18
- Schieberfußelement
- 19
- Schieberfußelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005049771 A1 [0002, 0006, 0020]
- DE 4230747 A1 [0013]