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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Bearbeitung von Blattgut, insbesondere Banknoten.
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Für die Bearbeitung von Blattgut, insbesondere Banknoten, ist es vorgesehen, dass die Banknoten als lose Stapel in einen Eingabebereich eingegeben werden und von einem Vereinzeler vereinzelt werden. Die einzelnen Banknoten werden vom Vereinzeler an ein Transportsystem übergeben und der Bearbeitung zugeführt. Übliche Formen der Bearbeitung bei Banknoten sind die Annahme, Prüfung und Erkennung der Banknoten mittels Sensoren, wobei Echtheit, Art (Währung, Denomination), Zustand (Verschmutzung, Beschädigung) usw. festgestellt werden. Basierend auf den Ergebnissen der Prüfung und Erkennung werden die Banknoten nachfolgend z. B. sortiert, gestapelt, gebündelt, vernichtet usw.
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Für die Bearbeitung der Banknoten in den Banknotenbearbeitungsmaschinen ist es von grundlegender Bedeutung, dass der Transport der Banknoten durch das Transportsystem fehlerfrei erfolgt, d. h. es dürfen beispielsweise keine Stauungen oder Verzögerungen usw. auftreten.
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Da Banknoten in modernen Banknotenbearbeitungsmaschinen mit hohen Bearbeitungsgeschwindigkeiten von beispielsweise 20, 30 oder 40 Banknoten pro Sekunde bearbeitet werden, ist es sehr schwierig die Ursachen für auftretende Störungen des Transports der Banknoten zu ermitteln.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung für die Bearbeitung von Blattgut, insbesondere von Banknoten, anzugeben, welche es ohne aufwendige Maßnahmen ermöglicht, beim Transport des Blattguts auftretende Störungen zu ermitteln.
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Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs. Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Erfindung geht von einer Vorrichtung für die Bearbeitung von Blattgut, insbesondere von Banknoten, mit zumindest einem Vereinzeler für die Vereinzelung von Blattgut mit einer vorgegebenen Rate, einem Transportsystem für den Transport des vereinzelten Blattguts, einer Sensoreinrichtung für die Überprüfung des Blattguts, einer Ausgabe für bearbeitetes Blattgut, und einer Steuereinrichtung für die Steuerung der Bestandteile, aus, mit einen Taktgeber für die Erzeugung eines mit der Rate der Vereinzelung von Blattgut oder mit dem Transport des Blattguts korrelierten Takts, aus dem die Steuereinrichtung einen Beleuchtungstakt für eine Beleuchtung ableitet, welche einen oder mehrere der Bestandteile der Vorrichtung ganz oder teilweise im Beleuchtungstakt beleuchtet.
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Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass bei der Bearbeitung des Blattguts auftretende Fehler erkannt werden können, insbesondere durch den oder beim Transport des Blattguts verursachte oder auftretende Fehler. Dies ermöglicht es, die Ursachen der auftretenden Fehler zu analysieren, so dass diese beseitigt werden können, wodurch ein störungsfreierer Betrieb der Vorrichtung für die Bearbeitung von Blattgut möglich wird.
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Weitere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden anhand von Figuren sowie deren Beschreibung erläutert.
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Es zeigt
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1 einen prinzipiellen Aufbau einer Vorrichtung für die Bearbeitung von Blattgut, insbesondere Banknoten, und
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2 einen vergrößerten Ausschnitt der Vorrichtung für die Bearbeitung von Blattgut aus 1.
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1 zeigt eine Vorrichtung für die Bearbeitung von Blattgut, insbesondere Banknoten. Die Vorrichtung 10 für die Bearbeitung von Banknoten kann beispielsweise aus mehreren Modulen 11 bis 14 bestehen, die über ein Transportsystem 16 miteinander verbunden sind. Ein erstes Modul 11 enthält einen Vereinzeler 20, der in ein Eingabefach 21 eingelegte Banknoten BN vereinzelt und an das Transportsystem 16 übergibt.
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Im zweiten Modul 12 befindet sich eine Sensoreinrichtung 30. Mittels der Sensoreinrichtung 30 werden die vom Transportsystem 16 einzeln transportierten Banknoten überprüft, z. B. wie eingangs erwähnt, auf Art, Echtheit, Zustand usw.
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An das zweite Modul 12 schließen sich zwei Module 13 und 14 für die Ausgabe von Banknoten an, die beispielsweise Spiralfachstapler 40, 41 und 50, 51 enthalten, in welchen die Banknoten, z. B. in Abhängigkeit von der Überprüfung durch die Sensoreinrichtung 30 abgelegt werden. Im Anschluss an Modul 14 können weitere Module folgen, z. B. weitere Module für die Ausgabe von Banknoten, wie Spiralfachstapler. Darüber hinaus können andere Module folgen, die z. B. einen Shredder enthalten.
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Die Module 11 bis 14 der Vorrichtung 10 für die Bearbeitung von Banknoten werden von einer Steuereinrichtung 15 gesteuert, die beispielhaft im zweiten Modul 12 angeordnet ist. Die Steuereinrichtung 15 kann in jedem der dargestellten Module 11 bis 14 oder einem eigenen Modul angeordnet sein. Es ist auch möglich, dass jedes Modul 11 bis 14 eine eigene Steuereinheit aufweist.
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Die Steuereinrichtung 15 steuert die Vereinzelung der Banknoten BN durch den Vereinzeler 20 mit einer vorgegebenen Rate, z. B. 20, 30 oder 40 Banknoten pro Sekunde. Entsprechend der für die Vereinzelung gewählten Rate bestimmt die Steuereinrichtung 15 die Geschwindigkeit des Transportsystems 16, mit welcher die Banknoten transportiert werden. Die Steuereinrichtung 15 kann auch Signale der Sensoreinrichtung 30 auswerten, um Art, Echtheit, Zustand usw. der Banknoten zu bestimmen. Anhand dieser Bestimmung beeinflusst die Steuereinrichtung 15 das Transportsystem 16, um die Banknoten in einem der Module 13, 14 für die Ausgabe abzulegen. Dazu wird beispielsweise eine im Transportsystem 16 vorhandene Weiche 17 durch die Steuereinrichtung 15 betätigt, um eine Banknote BN' mittels des Spiralfachstaplers 40, 41 im dritten Modul 13 abzulegen.
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Beim Betrieb der Vorrichtung 10 für die Bearbeitung von Banknoten kann es zu Störungen des Betriebs kommen. Diese Störungen können durch das Transportsystem 16 bzw. die Module 11 bis 14 oder deren fehlerhafte Zusammenarbeit verursacht werden. Die Störungen führen zu Unterbrechungen der Bearbeitung, z. B. weil Stauungen der Banknoten oder eine fehlerhafte Ablage der Banknoten in den Modulen 13, 14 für die Ausgabe auftreten.
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Der in 2 dargestellte, vergrößerte Ausschnitt der Vorrichtung 10 für die Bearbeitung von Banknoten gemäß 1 zeigt exemplarisch einen fehlerhaften Einschuss einer Banknote BN' in das Spiralfachstaplerrad 40 des dritten Moduls 13. Zum dargestellten Zeitpunkt des Einschusses der Banknote BN', d. h. dem Zeitpunkt in dem die Banknote BN' aus dem Transportsystem 16 bzw. der Weiche 17 in eines der Fächer des Spiralfachstaplerrads 40 eingefügt werden soll. Da sich jedoch in diesem Zeitpunkt einer der die Fächer bildenden Spiralfinger im Bereich des Einschusses der Banknote BN' befindet, wird die Banknote BN' nicht in eines der Fächer des Spiralfachstaplerrades 40 eingefügt, sondern es kommt zu einer Störung. Diese Störung kann beispielsweise bedeuten, dass die Banknote BN' nicht in die Ablage 41 befördert wird, oder dass es zu einer Beschädigung der Banknote BN' kommt. Im beispielhaft beschriebnen Fall des fehlerhaften Einschusses der Banknote BN' in das Spiralfachstaplerrad 40 liegt der Grund in einer unzureichenden Synchronisation des Transports der Banknote BN' im Transportsystem 16 und der Rotation des Spiralfachstaplerrades 40.
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Ein Grund für das Auftreten von Fehlern bei der Bearbeitung der Banknoten in der Vorrichtung 10 für die Bearbeitung von Banknoten, z. B. dem zuvor beispielhaft beschriebenen, ist für eine Bedien- oder Serviceperson nicht ohne weiteres zu erkennen.
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Der Grund für das Auftreten von Fehlern bei der Bearbeitung der Banknoten in der Vorrichtung 10 für die Bearbeitung von Banknoten kann aber häufig erkannt werden, wenn der Bedien- oder Serviceperson die Möglichkeit geboten wird, die Banknoten während des Transports durch die Vorrichtung 10 für die Bearbeitung von Banknoten zu beobachten. Dies wird möglich, wenn eine Beleuchtung in der Vorrichtung 10 für die Bearbeitung von Banknoten zur Verfügung gestellt wird, die z. B. synchron zur oben erwähnten Rate von bearbeiteten Banknoten ist. Bei der oben erwähnten Rate von z. B. 20, 30 oder 40 Banknoten pro Sekunde entsprechend 20, 30, oder 40 Beleuchtungen pro Sekunde. Die Beleuchtung kann im gesamten Bereich der Vorrichtung 10 für die Bearbeitung von Banknoten, in einzelnen Modulen 11 bis 14 oder in Teilbereichen, z. B. entlang des Transportsystems 16 oder eines Abschnitts des Transportsystems 16 erfolgen. Vorteilhaft kann beispielsweise eine in den Modulen 11 bis 14 für Servicearbeiten vorhandne Beleuchtung verwendet werden. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von Leuchtdioden zur Beleuchtung, da diese ohne Probleme mit Frequenzen getaktet werden können, die der beschriebenen Rate von beispielsweise 20, 30, oder 40 Banknoten/Beleuchtungen pro Sekunde entsprechen. Größere Frequenzen bzw. Taktraten sind ebenfalls möglich.
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In 2 ist beispielhaft eine Beleuchtung 45 dargestellt, die Bestandteil des dritten Moduls 13 ist und dort beispielsweise als Servicebeleuchtung eingesetzt wird. Die Beleuchtung 45 kann von einer oder mehreren Leuchtdioden, beispielsweise mit weißer Lichtfarbe, gebildet werden. Die Beleuchtung 45 wird von der Steuereinrichtung 15 angesteuert. Dazu gewinnt die Steuereinrichtung 15 eine Frequenz bzw. einen Beleuchtungstakt, beispielsweise mittels von einem Taktgeber 25 stammender Signale. Der Taktgeber 25 kann z. B. als optischer Drehgeber ausgestaltet sein, der mit dem Vereinzeler 20 verbunden ist. Aus den Signalen des Drehgebers 25 kann die Steuereinrichtung 15 somit die Beleuchtung 45 entsprechend der Rate und synchron zu den vom Vereinzeler 20 vereinzelten Banknoten BN ansteuern. Für die Bedienperson erscheint dann beispielsweise der in 2 dargestellte Zeitpunkt des Einschusses der Banknote BN' in das Spiralfachstaplerrad 40 statisch zu sein, wodurch scheinbar die Banknote BN' sichtbar wird. Tatsächlich handelt es sich nicht um eine einzelne Banknote BN', die von der Bedienperson gesehen wird, sondern um verschiedene Banknoten, die jeweils entsprechend des Beleuchtungstakts beleuchtet und somit scheinbar statisch gesehen werden können.
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Um den Zeitpunkt wählen zu können, zu dem die Banknote BN' statisch sichtbar erscheit, kann ein mit der Steuereinrichtung 15 verbundener Phasenregler 18 vorgesehen sein, mit dem die Phase der von der Steuereinrichtung 15 generierten Frequenz bzw. des Beleuchtungstakts verändert werden kann. Wird eine negative Phase gewählt, verschiebt sich die Vorderkante der Banknote BN' entgegen der Transportrichtung T, d. h. in Richtung zur Weiche 17. Wird eine positive Phase gewählt, verschiebt sich die Vorderkante der Banknote BN' in Transportrichtung T, d. h. in Richtung des Spiralfachstaplerrads 40.
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Zudem kann ein mit der Steuereinrichtung 15 verbundener Frequenzregler 19 vorgesehen sein, mit dem die Frequenz bzw. der Takt der von der Steuereinrichtung 15 generierten Frequenz bzw. des Beleuchtungstakts verändert werden kann. Wird die Frequenz bzw. der Beleuchtungstakt verringert, scheinen sich die zu beobachtenden Banknoten, abhängig von der Verringerung der Frequenz, langsam in Transportrichtung T zu bewegen. Wird die Frequenz bzw. der Beleuchtungstakt erhöht, scheinen sich die zu beobachtenden Banknoten, abhängig von der Verringerung der Frequenz, langsam entgegen der Transportrichtung T zu bewegen.
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Phasen- und Frequenzregler 18 und 19 können beispielsweise durch Potentiometer gebildet werden. Ebenso ist es möglich, dass eine Ein-/Ausgabeeinrichtung, z. B. ein Touch-Screen, mit der Steuereinrichtung 15 verbunden ist, mit der entsprechende Einstellungen von Phase und Frequenz des Beleuchtungstakts möglich sind.
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Statt der zuvor beschriebenen Ableitung der Frequenz bzw. Taktrate der Beleuchtung aus der Rate der Vereinzelung von Blattgut, können auch andere in der Vorrichtung für die Bearbeitung von Blattgut verwendeten Takte verwendet werden. Beispielsweise kann in der Vorrichtung für die Bearbeitung von Blattgut ein Takt für das Transportsystem 16 festgelegt sein, der von der Transportgeschwindigkeit des Transportsystems 16 abhängt. Beispielsweise kann der Takt derart festgelegt und gewonnen werden, dass die Zeitdauer eines Takts dem Transport von im Transportsystem 16 befindlichem Blattgut um 1 mm entspricht. Werden beispielsweise 40 Banknoten pro Sekunde transportiert, wobei pro Banknote 25 cm vorgesehen sein können (für die Banknote sowie eine Lücke zur nächsten Banknote), ergibt sich eine Transportgeschwindigkeit von 10 m/s für das Transportsystem 16 und somit ein Takt bzw. eine Frequenz von 10 kHz. Der Beleuchtungstakt kann dann aus dem Takt des Transportsystems 16 abgeleitet werden, z. B. als Mehrfaches oder als Bruchteil des Takts des Transportsystems 16.
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Da der Transport des Blattguts mit der Vereinzelung korreliert ist, kann der oben beschriebene, von der Vereinzelung abgeleitete Beleuchtungstakt auch aus dem Takt des Transportsystems abgeleitet werden. Im beschriebenen Beispiel sind pro Banknote 25 cm vorgesehen, weshalb bei einem Takt des Transportsystems 16, der dem Transport von 1 mm entspricht, 250 Takte des Transportsystems 16 zwischen den Vereinzelungen liegen.