DE102010038632A1 - Faltbares Verdeck - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Faltbares Verdeck, bestehend aus Spriegeln und einer darauf gelagerten Dachplane, wobei die Spriegel an deren jeweiligen Enden an Laufschienen beweglich angelenkt sind, und wobei die Laufschienen im wesentlichen einen vorderen Bereich, einen hinteren Bereich und mindestens einen mittleren Bereich aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass der hintere Bereich zum vorderen Bereich derart parallel nach unten verschoben ist, dass das gefaltete Verdeck im geöffneten Zustand im Wesentlichen unterhalb der Fluchtlinie des vorderen Bereichs der Laufschiene an geordnet ist So ist es ohne weiteres möglich, vorhandene Doppeldeckerbusse mit einem faltbaren Verdeck gemäß der Erfindung auszurüsten. Dabei ist sichergestellt, dass im geöffneten Zustand das Verdeck die zulässige Gesamthöhe des Fahrzeuges nicht überschreitet. Die jeweiligen gesetzlichen Anforderungen an die Gesamthöhe sind somit zu erfüllen, ohne dass eine Komforteinbuße für die Passagiere besteht.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein faltbares Verdeck, insbesondere für Doppeldeckerbusse.
- Gegenwärtig werden im zunehmenden Maße Doppeldeckerbusse in Form von Decksitzwagen für touristische Zwecke eingesetzt. Das offene Dach ist dabei nachteilig, da bei Regen oder kühler Witterung der Aufenthalt auf dem Oberdeck unangenehm ist. Aus diesem Grunde werden derartige Decksitzwagen häufig mit einem faltbaren Verdeck versehen. Diese Cabriobusse sind inzwischen in vielen Städten als Sightseeingbusse im Einsatz.
- Ein Problem stellt dabei aber die Gesamthöhe des Fahrzeuges dar. Im Allgemeinen ist die Höhe von Fahrzeugen im öffentlichen Straßenverkehr begrenzt. In Deutschland gilt beispielsweise eine maximale Höhe von 4,00 Meter. Werden nun vorhandene Doppeldeckerbusse entsprechend umgebaut und mit einem faltbaren Verdeck versehen, so ergibt sich das Problem, dass das Verdeck im geöffneten Zustand über den Fahrzeugkorpus herausragt und somit die zulässige Höhe überschreitet. Das Problem lässt sich aber nicht dadurch lösen, dass man beispielsweise die Gesamthöhe des Fahrzeugs verringert. Dies würde zu einem Komfort- und Sicherheitsverlust für die Passagiere führen, da die Geschosshöhen zu niedrig sind.
- Die
DE 10 2005 043 340 A1 beschreibt ein faltbares Verdeck, bei welchem die einzelnen Segmente des Verdecks durch parallele Anordnung übereinander geschichtet werden und in einer entsprechenden Aufnahme unterhalb eines festen Verdeckteils im geöffneten Zustand des Verdecks angeordnet werden. Das Verdeck wird im hinteren Bereich des Fahrzeugs als Verdeckpaket abgelegt. Diese Anordnung ist konstruktiv sehr aufwändig und anfällig. ferner müssen hohe Anforderungen an die Beschaffenheit der Verdeckmaterialien gestellt werden, damit diese als Verdeckpakete übereinander gestapelt werden können. Diese Konstruktion ist wegen der Komplexität nur für hochwertige Fahrzeuge geeignet. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein faltbares Verdeck zu schaffen, welches die Nachteile des Standes der Technik überwindet und im geöffneten Zustand nicht über den Fahrzeugkorpus hinausragt.
- Die Aufgabe wird durch ein faltbares Verdeck mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verdecks sind in den abhängigen Unteransprüchen gekennzeichnet.
- Gegenstand der Erfindung ist ein faltbares Verdeck, bestehend aus Spriegeln und einer darauf gelagerten Dachplane, wobei die Spriegel an deren jeweiligen Enden an Laufschienen beweglich angelenkt sind, und wobei die Laufschienen im wesentlichen einen vorderen Bereich, einen hinteren Bereich und mindestens einen mittleren Bereich aufweisen, wobei der hintere Bereich zum vorderen Bereich derart parallel nach unten verschoben ist, dass das gefaltete Verdeck im geöffneten Zustand im Wesentlichen unterhalb der Fluchtlinie des vorderen Bereichs der Laufschiene angeordnet ist.
- Erfindungsgemäß bevorzugt ist es, dass der mittlere Bereich der Laufschienen im Wesentlichen S-förmig gebogen ist.
- Bevorzugt ist es ferner, dass der hintere Bereich der Laufschiene eine derartige Länge aufweist, um das gesamte gefaltete Verdeck aufzunehmen.
- Es ist erfindungsgemäß ferner weiterhin bevorzugt, dass die Laufschienen an der Oberseite T-förmig ausgebildet sind.
- Bevorzugt ist ferner, dass die Enden der Spriegel Laufwagen aufweisen, welche die T-förmig ausgebildete Oberseite der Laufschienen umgreifen.
- Ganz besonders bevorzugt ist es, dass einander benachbarte Spriegel mittels Spriegelverbindern gelenkig miteinander verbunden sind.
- Bevorzugt ist erfindungsgemäß auch, dass die Dachplane lösbar mit den Spriegelverbindern und/oder mittels an der Innenseite der Dachplane angebrachter Taschen, in denen die Spriegel eingesteckt sind, befestigt ist.
- Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Doppeldeckerbus, ausgestattet mit einem faltbaren Verdeck gemäß der Erfindung.
- Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines erfindungsgemäße faltbaren Verdecks zur nachträglichen Montage als Ersatz des festen Verdecks bei einem Doppeldeckerbus.
- Die Erfindung wird nun an Hand der
1 bis4 näher erläutert. Es zeigen: -
1 eine Seitenansicht einer Omnibusseitenwand mit der an der Fahrzeugwand angebrachten Laufschiene; -
2 eine perspektivische Ansicht der Anordnung der Spriegel in den Laufschienen; -
3 eine Seitenansicht der zusammengeschobenen Laufwagen mit daran angelenkten Spriegelverbindern; und -
4 einen Querschnitt durch eine Laufschiene. -
1 zeigt eine Laufschiene10 ,11 ,12 , welche aus einem vorderen Bereich10 (Frontseite des Fahrzeugs), einem hinteren Bereich12 (Heckseite des Fahrzeugs) und einem dazwischen liegenden mittleren Bereich11 besteht. Der vordere10 und der hintere12 Bereich sind zueinander parallel angeordnet. - Der vordere Bereich ist soweit im oberen Bereich der Seitenwand des Fahrzeuges angebracht, dass die Fahrzeughöhe mit aufgesetzten Spriegeln und der darauf angeordneten Dachplane die maximal zulässige Fahrzeughöhe nicht überschreitet. Der hintere Bereich der Laufschiene ist in Bezug zum vorderen Bereich der Laufschiene weiter unten an der Seitenwand des Fahrzeugs angebracht.
- Der Abstand zwischen dem vorderen und dem hinteren Bereich der Laufschiene ist so groß, dass das im Bereich der hinteren Laufschiene angeordnete Faltdach im geöffneten Zustand des Faltdaches nicht über den Fahrzeugkorpus hinausragt und somit die Gesamthöhe des Fahrzeugs nicht die zulässige Gesamthöhe überschreitet.
- Die Länge des hinteren Bereichs der Laufschiene wird derart gewählt, dass das darin angeordnete, zusammengefaltete Faltdach im geöffneten Zustand des Faltdaches vollständig in diesem Bereich aufgenommen werden kann.
- Der mittlere Bereich
11 der Laufschiene ist nun derart ausgebildet, dass die Parallelverschiebung des vorderen10 und des hinteren12 Bereichs der Laufschiene ausgeglichen wird. Dies wird durch einen im Wesentlichen S-förmigen Verlauf des mittleren Bereichs11 der Laufschiene bewirkt. Dabei werden die Kurvenradien der S-Bögen derart gewählt, dass die auf den Laufschienen zur Bewegung der Spriegel15 vorgesehenen Laufwagen16 , störungsfrei über die Laufschienen bewegt werden können. Auch sollte die Steigung des S-Bogens derart gewählt werden, dass die Bewegung der Laufwagen16 mit den daran angebrachten Spriegeln17 und der darauf angebrachten Dachplane nicht zu große Kräfte erfordert. Es ist nämlich vorgesehen, dass das Faltdach jedenfalls auch von Hand bewegbar ausgelegt ist. -
2 zeigt eine perspektivische Ansicht der Anordnung der Spriegel15 in den Laufschienen10 ,11 ,12 . Die Laufschiene10 ,11 ,12 ist an der Fahrzeugwand befestigt. Die Spriegel15 werden an den Laufwagen16 befestigt. Die Laufwagen16 selbst sind auf der Laufschiene fahrbar gelagert. Die Spriegel können dann in entsprechenden Taschen der Dachplane aufgenommen werden. Mittels der Bewegung der Spriegel15 in den Laufschienen20 über die Laufwagen16 , kann dann das gesamte Dach bewegt und somit geöffnet oder geschlossen werden. Geeignete Materialien für die Spriegelverbinder sind dem Fachmann bekannt und können ausgewählt sein aus metallischen Werkstoffen wie Blechen aus Eisen, Stahl, Edelstahl wie V2A, V4A, Aluminium, Titan oder aus mit Glasfasern oder Kohlefasern verstärkten Werkstoffen oder können aus Kunstoffen bestehen wie PVC, PDFE, PE, HDPE, LDPE, PP, PVP und anderen. - Die
3 zeigt nun einen Ausschnitt aus1 und eine Seitenansicht der zusammengeschobenen Laufwagen16 mit daran angelenkten Spriegelverbindern17 . Die Spriegelverbinder17 bestehen aus einem festen, aber biegsamen Material und weisen eine im Wesentlichen rechteckige Form auf. Die Spriegelverbinder17 sind mit der Schmalseite an den Laufwagen16 angelenkt, sodass sich die Spriegelverbinder17 beim Zusammenschieben der Laufwagen16 nach oben aufstellen können. Hierdurch wird die daran angebrachte Dachplane entsprechend gefaltet, wenn das Verdeck geöffnet ist. - In der
4 ist ein Querschnitt der Laufschiene20 entlang der Linie A-A der1 dargestellt. Die Laufschiene20 besteht aus einem Vierkanthohlprofil14 und einem darüber angeordneten T-Profil13 . Um das T-Profil13 herum ist der Laufwagen angeordnet. Der Laufwagen ist mit entsprechenden Rollen versehen, welche ein möglichst reibungsloses Bewegen des Laufwagens16 auf dem T-Profil ermöglicht. Die Laufschiene20 ist vorzugsweise aus einem metallischen Werkstoff mit genügender Festigkeit hergestellt. In Frage kommende Werkstoffe sind dem Fachmann bekannt und können ausgewählt sein aus Eisen, Stahl, Edelstahl wie V2A, V4A, Aluminium, Titan oder aus mit Glasfasern oder Kohlefasern verstärkten Werkstoffen. - Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist es, dass das faltbare Verdeck leicht an die jeweiligen Fahrzeuge angepasst werden kann. So ist es ohne weiteres möglich, vorhandene Doppeldeckerbusse mit einem faltbaren Verdeck gemäß der Erfindung auszurüsten. Dabei ist sichergestellt, dass im geöffneten Zustand das Verdeck die zulässige Gesamthöhe des Fahrzeuges nicht überschreitet. Die jeweiligen gesetzlichen Anforderungen an die Gesamthöhe sind somit zu erfüllen, ohne dass eine Komforteinbuße für die Passagiere besteht.
- Es ist klar, dass ein erfindungsgemäßes faltbares Verdeck auch für andere Nutzfahrzeuge verwendet werden kann. So können beispielsweise Anhänger oder Lastwagen, anstelle der bisher üblichen faltbaren Verdecke, mit einem erfindungsgemäßen Verdeck ausgerüstet werden, um so die Höhe der Ladebordwände zu vergrößern.
- Bezugszeichenliste
-
- 10
- vorderer Bereich der Laufschiene
- 11
- mittlerer Bereich der Laufschiene
- 12
- hinterer Bereich der Laufschiene
- 13
- T-Profil
- 14
- Hohlprofil
- 15
- Spriegel
- 16
- Laufwagen
- 17
- Spriegelverbinder
- 20
- Laufschiene
- 50
- Fahrzeugrückwand
- 51
- Fahrzeugrahmen
- 52
- Fenster
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102005043340 A1 [0004]
Claims (9)
- Faltbares Verdeck, bestehend aus Spriegeln (
15 ) und einer darauf gelagerten Dachplane, wobei die Spriegel (15 ) an deren jeweiligen Enden an Laufschienen (20 ) beweglich angelenkt sind, und wobei die Laufschienen (20 ) im wesentlichen einen vorderen Bereich (10 ), einen hinteren Bereich (12 ) und mindestens einen mittleren Bereich (11 ) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass der hintere Bereich (12 ) zum vorderen Bereich (10 ) derart parallel nach unten verschoben ist, dass das gefaltete Verdeck im geöffneten Zustand im Wesentlichen unterhalb der Fluchtlinie des vorderen Bereichs (10 ) der Laufschiene angeordnet ist. - Faltbares Verdeck, gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mittlere Bereich (
11 ) der Laufschienen im Wesentlichen S-förmig gebogen ist. - Faltbares Verdeck, gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der hintere Bereich (
12 ) der Laufschiene eine derartige Länge aufweist, um das gesamte gefaltete Verdeck aufzunehmen. - Faltbares Verdeck, gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufschienen (
20 ) an der Oberseite T-förmig (13 ) ausgebildet sind. - Faltbares Verdeck, gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden der Spriegel (
15 ) Laufwagen (16 ) aufweisen, welche die T-förmig (13 ) ausgebildete Oberseite der Laufschienen umgreifen. - Faltbares Verdeck, gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass einander benachbarte Spriegel (
15 ) mittels Spriegelverbindern (17 ) gelenkig miteinander verbunden sind. - Faltbares Verdeck, gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dachplane lösbar mit den Spriegelverbindern (
17 ) und/oder mittels an der Innenseite der Dachplane angebrachter Taschen, in denen die Spriegel (15 ) eingesteckt sind, befestigt ist. - Doppeldeckerbus, ausgestattet mit einem faltbaren Verdeck gemäß einem der voranstehenden Ansprüche.
- Verwendung eines faltbaren Verdecks, gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, zur nachträglichen Montage als Ersatz des festen Verdecks bei einem Doppeldeckerbus.
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