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Die Erfindung betrifft zunächst eine elektrisch betriebene Küchenmaschine mit einem Gargefäß, wobei das Gargefäß unmittelbar und/oder das in dem Gargefäß befindliche Gargut mittelbar aufheizbar ist, wobei weiter die Zubereitung des Garguts durch eine vorgegebene Wärmebeaufschlagung über eine vorgegebene Zeit erfolgt, zum Aufheizen und gegebenenfalls Garen und/oder Warmhalten des Garguts, wobei zudem insbesondere im Bodenbereich des Gargefäßes eine Temperaturüberwachung im Hinblick auf eine Garguttemperatur vorgesehen ist.
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Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer Küchenmaschine mit einem Gargefäß, wobei das Gargefäß unmittelbar und/oder das in dem Gargefäß befindliche Gargut mittelbar aufheizbar ist, wobei weiter die Zubereitung des Garguts durch eine vorgegebene Wärmebeaufschlagung über eine vorgegebene Zeit erfolgt, zum Aufheizen und gegebenenfalls Garen oder Warmhalten des Garguts, wobei zudem insbesondere im Bodenbereich des Gargefäßes eine Temperaturüberwachung im Hinblick auf eine Garguttemperatur vorgesehen ist.
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Elektrisch betriebene Küchenmaschinen sowie Verfahren zum Betreiben solcher Küchenmaschinen sind bekannt, insbesondere bezüglich elektromotorisch betriebener Küchenmaschinen für den Haushaltsbereich, so weiter beispielsweise unter der Produktbezeichnung Vorwerk-Thermomix. Diesbezüglich wird beispielsweise auf die
DE 102 10 442 A1 verwiesen. Eine Temperaturüberwachung ist weiter beispielsweise bekannt aus der
DE 10 2008 038 783 A1 . Der Inhalt dieser Patentanmeldungen wird hiermit vollinhaltlich in die Offenbarung vorliegender Erfindung mit einbezogen, auch zu dem Zwecke, Merkmale dieser Patentanmeldungen in Ansprüche vorliegender Erfindung mit einzubeziehen. Derartige Küchenmaschinen weisen ein bevorzugt vom Maschinengrundgehäuse abnehmbares Gargefäß auf, welches Gargefäß in weiter bekannter Ausgestaltung auch ein Rührgefäß mit bodenseitig angeordnetem Rührwerk sein kann. Ein solches Rührwerk ist in der Zuordnungsstellung des Gargefäßes zu der Maschine über einen maschinenseitig vorgesehenen, mit dem Rührwerk kuppelbaren Elektromotor antreibbar. Weiter sind in diesem Zusammenhang Küchenmaschinen bekannt, bei welchen das Gargefäß im unteren Bereich, das heißt im Bereich des Gargefäßbodens, weiter bevorzugt bei einer Anordnung eines Rührwerkes im Einwirkungsbereich desselben aufheizbar ist, dies beispielsweise zufolge Ausgestaltung des Gargefäßbodens mit einer integrierten, elektrischen Widerstandsheizung. Weiter sind diesbezüglich Lösungen bekannt, bei welchen eine über die Rührgefäßwandung auf das in dem Rührgefäß befindliche Gargut einwirkende Induktionsheizung vorgesehen ist. Bevorzugt ist die Heizleistung sowie gegebenenfalls die Rührwerkdrehzahl über maschinenseitige Regler oder Taster durch den Benutzer voreinstellbar. Darüber hinaus sind weiter auch Verfahren zum Betreiben einer solchen Küchenmaschine bekannt, bei welchen insbesondere die Wärmezufuhr, weiter insbesondere in Abhängigkeit von der erfassten Ist-Temperatur insbesondere des Gargutes geregelt wird, um so bevorzugt die Garguttemperatur auf einem vorgegebenen Niveau zu halten.
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Der Garzustand vieler Speisen richtet sich danach, wie lange diese der zugegebenen Zubereitungstemperatur ausgesetzt sind, welche Zubereitungstemperatur nach Ablauf einer Aufheizphase erreicht ist. Bei üblichen Garverfahren in Gartöpfen werden insbesondere sensible Gargüter erst nach Erreichen der Zubereitungstemperatur eines zum Garen benötigten Mediums, beispielsweise Wasser, diesem zugegeben, wonach dem Anwender die Überwachung einer gegebenenfalls vorgegebenen Garzeit überlassen ist. Küchenmaschinen der in Rede stehenden Art hingegen sind bevorzugt so ausgelegt, dass der Zubereitungsprozess bevorzugt über den gesamten Ablauf selbsttätig, insbesondere küchenmaschinenseitig gesteuert abläuft. Das Gargut und gegebenenfalls ein vorzusehendes Medium zum Garen werden durch den Anwender vor dem Prozessstart in das Gargefäß gegeben, wonach mit Prozessbeginn unter einer vorgegebenen Wärmebeaufschlagung über eine weiter vorgegebene Zeit der Garprozess bevorzugt ohne weitere Überwachung, weiter bevorzugt ohne weiteren Eingriff des Anwenders erfolgt. Die vorgegebenen Zubereitungstemperaturen sind hierbei Erfahrungswerte des Anwenders, weiter bevorzugt vorgegebene Werte, insbesondere aus Rezeptvorschlägen. Die weiter vorzugebende Gesamtprozesszeit, beinhaltend sowohl die Aufheizphase als auch die Zubereitungsphase auf Zubereitungstemperaturniveau sind insbesondere bei Rezeptvorschlägen empirisch ermittelte Werte, so dass unter optimalen Rahmenbedingungen eine optimale Zubereitungszeit auf Gartemperatur erreicht wird.
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Die Gesamtprozesszeit ist jedoch abhängig von verschiedenen Parametern, die weiter insbesondere die Garzeit nach Erreichen der vorgegebenen Zubereitungstemperatur beeinflussen, so insbesondere die Ausgangstemperatur des Gargutes, der Aggregatzustand des Gargutes, die Menge des Gargutes, die Ausgangstemperatur des Gargefäßes, gegebenenfalls die Ausgangsmenge des für den Garprozess benötigten Mediums (beispielsweise Wasser), die Konsistenz des Gargutes und gegebenenfalls die gewählte Drehzahl des Rührwerks.
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Im Hinblick auf den vorbeschriebenen Stand der Technik wird eine technische Problematik der Erfindung darin gesehen, eine Küchenmaschine und/oder ein Verfahren der in Rede stehenden Art derart weiter zu verbessern, dass unabhängig von den vorbeschriebenen, die Gesamtprozesszeit beeinflussenden Parametern ein Gargutergebnis entsprechend den Vorgaben erreicht wird.
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Diese Problematik ist zunächst und im wesentlichen bezüglich der Küchenmaschine durch den Gegenstand des Anspruches 1 gelöst, wobei darauf abgestellt ist, dass die Wärmebeaufschlagung unter Berücksichtigung gemessener Temperaturen des Garguts überwachbar und die Zeit der Wärmebeaufschlagung gegebenenfalls abweichend von der vorgegebenen Zeit der Wärmebeaufschlagung anpassbar ist. Bezüglich des Verfahrens wird gemäß den Merkmalen des Anspruches 2 vorgeschlagen, dass die Wärmebeaufschlagung unter Berücksichtigung gemessener Temperaturen des Garguts überwacht und die Zeit der Wärmebeaufschlagung gegebenenfalls abweichend von der vorgegebenen Zeit der Wärmebeaufschlagung angepasst wird. Zufolge der vorgeschlagenen Lösung ist unabhängig von den vorbeschriebenen, die vorgegebene Wärmebeaufschlagung über eine vorgegebene Zeit beeinflussenden Parameter ein bevorzugt stets gleichbleibendes Garergebnis erreichbar. Unter Nutzung der Temperaturüberwachung im Hinblick auf eine Garguttemperatur wird die Wärmebeaufschlagung überwacht. Ergeben sich hierbei bevorzugt unter Nutzung einer küchenmaschinenseitigen Steuerung Diskrepanzen zu vorgegebenen Temperatur- und/oder Zeitwerten, erfolgt bevorzugt eine automatische, das heißt bevorzugt selbsttätig durch die Küchenmaschine durchgeführte Anpassung der Zeit der Wärmebeaufschlagung, so dass insgesamt eine Anpassung der Gesamtprozesszeit zwischen Prozessbeginn (Start des Aufheizvorganges) und dem vorgegebenen Ende des Garprozesses in Abhängigkeit von der durchgeführten Wärmebeaufschlagung erfolgt.
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Die Gesamtprozesszeit (Aufheizzeit plus Garzeit und/oder Warmhaltezeit auf einer vorgegebenen Temperatur) sowie weiter bevorzugt die Zubereitungs- und/oder Warmhaltetemperatur sind insbesondere rezeptabhängig vorgegeben. Diese Parameter werden in einer Ausgestaltung durch den Anwender der Steuerung der Küchenmaschine übermittelt, beispielsweise zufolge entsprechender Eingabe der Parameter über ein Tastaturfeld und/oder zufolge entsprechender Einstellung über gegebenenfalls vorgesehene Regler oder dergleichen. In weiterer alternativer oder auch kombinativer Ausgestaltung liegen Rezeptvorschläge in elektronischer Form der Küchenmaschine vor oder werden dieser auf elektronischem Wege übermittelt, welche Rezepte die vorbeschriebenen Parameter beinhalten. Eine solche Rezeptsteuerung bzw. Rezeptauswahl ist beispielsweise aus der
DE 10 2009 055 794 bekannt. Auch der Inhalt dieser Patentanmeldung wird hiermit vollinhaltlich in die Offenbarung vorliegender Erfindung mit einbezogen, auch zu dem Zwecke, Merkmale dieser Patentanmeldung in Ansprüche vorliegender Erfindung mit einzubeziehen. Durch Veränderung von Einflussfaktoren wie beispielsweise eine geringere Menge Gargut oder eine höhere Ausgangstemperatur des Gargutes gegenüber den Faktoren zur Ermittlung der empirischen Werte des vorgegebenen Rezeptes verkürzt sich gegebenenfalls die Aufheizzeit bis zum Erreichen der vorgegebenen Zubereitungstemperatur, was ohne weitere Beeinflussung der Wärmebeaufschlagung zu einer Verlängerung der Garzeit auf Zubereitungstemperatur führt, da die gesamte Prozesszeit durch das Rezept vorgegeben ist. Bei Rezepten, bei denen die Qualität des Garergebnisses von der Länge der Garzeit abhängig ist (beispielsweise Auftauprozess, Kochgarprozess mit Zubereitungstemperaturen von > 90°Celsius oder weiter Dampfgarprozess) wird das Garergebnis stark beeinflusst. Durch die vorgeschlagene Küchenmaschine bzw. das vorgeschlagene Verfahren wird diesem Nachteil entgegengewirkt. Eine Veränderung der Aufheizzeit führt bevorzugt zu einer angepassten Veränderung der Gesamtprozesszeit, so dass unabhängig von den möglichen Einflussfaktoren ein gutes Garergebnis erreicht wird. Die Vorgabedaten aus dem Rezept werden mit den gemessenen Daten des Gerätes verglichen, zur möglichen Anpassung der Wärmebeaufschlagung über die gesamte Zeit. Dieser Ablauf ist unabhängig von der vorgewählten bzw. vorgegebenen Zubereitungstemperatur, entsprechend auch bei Temperaturen unter 100°Celsius, beispielsweise 90°Celsius, 70°Celsius, 40°Celsius oder auch 15°Celsius gegeben.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind nachstehend, auch in der Figurenbeschreibung, oftmals in ihrer bevorzugten Zuordnung zum Gegenstand des Anspruches 1 oder Anspruches 2 oder zu Merkmalen weiterer Ansprüche erläutert. Sie können aber auch in einer Zuordnung zu nur einzelnen Merkmalen des Anspruches 1 oder Anspruches 2 oder des jeweiligen weiteren Anspruches oder jeweils unabhängig von Bedeutung sein.
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So ist in einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, dass die Zeitdifferenz zwischen der vorgegebenen Zeit bis zum Erreichen einer vorgegebenen Aufheiztemperatur und der während der Wärmebeaufschlagung gemessenen Zeit bis zum Erreichen der vorgegebenen Aufheiztemperatur zur Berechnung einer Korrekturzeit im Hinblick auf die Wärmebeaufschlagung herangezogen wird. Die vorgegebene Zeit bis zum Erreichen der vorgegebenen Aufheiztemperatur wird in einer Ausgestaltung durch den Benutzer manuell eingegeben, dies weiter bevorzugt in Abhängigkeit von vorgegebenen Daten eines vorliegenden Rezeptes mit bevorzugt empirisch ermittelten Werten. Darüber hinaus ist die vorgegebene Zeit bekannt durch einen hinterlegten und weiter beispielsweise abrufbaren Rezeptablauf in elektronischer Form, welcher Rezeptablauf insbesondere die Wärmezufuhr und die Zeitdauer der Wärmezufuhr, gegebenenfalls auch ein Zuschalten eines Rührwerkes sowie dessen Drehzahl überwacht und bevorzugt selbstständig regelnd steuert. Die in der Küchenmaschine vorgegebene Überwachung von Zeit und Temperatur ermöglicht einen Abgleich der Vorgabedaten (Soll-Daten aus dem Rezept) mit den gemessenen Daten (Ist-Daten der Küchenmaschine). Aus der gegebenenfalls berechneten Zeitdifferenz (gegebenenfalls bedingt durch die vorbeschriebenen Einflussfaktoren) kann hiernach eine entsprechend automatische, das heißt selbsttätige Korrektur der Gesamtprozesszeit durchgeführt werden, so dass eine Garzeit auf vorgegebener Zubereitungstemperatur entsprechend den Vorgaben erreicht werden kann.
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Die Korrekturzeit ist in einer Ausgestaltung die (absolut) gemessene Zeitdifferenz zwischen der Sollwertvorgabe der Zeit bis zum Erreichen der vorgegebenen Aufheiztemperatur und der durch die Küchenmaschine gemessenen Zeit bis zum Erreichen der vorgegebenen Aufheiztemperatur, so dass entsprechend die Gesamtprozesszeit um die gemessene Zeitdifferenz verkürzt oder verlängert wird, weiter zur Regelung der vorgegebenen Garzeit auf Zubereitungstemperatur. Ist beispielsweise anhand eines vorgegebenen Rezeptes eine Garguttemperatur von 90°Celsius und eine Garzeit auf dieser Zubereitungstemperatur von beispielsweise 9 Minuten vorgegeben, so ist weiter beispielsweise eine empirisch ermittelte Gesamtprozesszeit inclusive der Aufheizphase von beispielsweise 12 Minuten vorgegeben, woraus sich eine vorgegebene Zeit bis zum Erreichen der vorgegebenen Aufheiztemperatur von 3 Minuten ergibt. Wird diese Aufheiztemperatur beispielsweise zufolge einer gegenüber dem Rezeptvorschlag erhöhten Menge von Gargut verlängert (beispielsweise um 2 Minuten), so wird zufolge der vorgeschlagenen Küchenmaschine bzw. zufolge des vorgeschlagenen Verfahrens eine entsprechende Verlängerung der Gesamtprozesszeit (hier beispielsweise um 2 Minuten) durchgeführt, um so die weiter vorgegebene Garzeit auf Zubereitungstemperatur (beispielhaft 9 Minuten) einzuhalten. Auch werden hierdurch vom Anwender bewusst durchgeführte Rezeptkorrekturen (Gargutmenge, Gargutkonsistenz, Aggregatzustand des Gargutes) selbsttätig ausgeglichen.
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In weiterer Ausgestaltung wird die Korrekturzeit unter Einberechnung eines vorgegebenen Korrekturfaktors berechnet, welcher weiter bevorzugt mit der gemessenen Zeitdifferenz multipliziert wird. Hierbei fließt bspw. ein Erfahrungswert aus dem anteiligen Vorgang beim Aufheizen ein. Dieser Korrekturfaktor ist in einer Ausgestaltung ein fester Wert, weiter alternativ ein variabler Wert, der beispielsweise rezeptspezifisch gespeichert ist. Ein solcher variabler Korrekturfaktor kann weiter auch in Abhängigkeit vom gewählten Rezeptablauf (beispielsweise Varoma-Verfahren) gleich Null sein. Die variablen Korrekturwerte sind weiter bevorzugt empirisch ermittelte Werte, weiter bevorzugt Werte, die in Abhängigkeit vom Rezept und/oder Gargut und/oder vom Anstieg bis zum Erreichen der Aufheiztemperatur (Anstiegkurve) ermittelbar sind.
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In weiterer Ausgestaltung wird das Verfahren in Form eines Kochassistenten wahlweise insbesondere durch den Anwender aktiviert, dies weiter beispielsweise durch Betätigung einer entsprechenden Anwahltaste an der Küchenmaschine. Verfahrensmäßig werden hiernach bevorzugt die maßgeblichen Daten per manueller Eingabe abgefragt oder insbesondere bei einem vorgegebenen, elektronisch abgespeicherten Rezeptablauf anhand der übertragenen Daten abgegriffen.
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In weiterer alternativer oder auch kombinativer Ausgestaltung ist das Verfahren permanent aktiviert, wobei eine Berechnung und Steuerung nur dann durchgeführt wird, wenn entsprechende Daten zur Aufheiztemperatur, Zeit bis zum Erlangen der Aufheiztemperatur und gegebenenfalls zur Gesamtprozesszeit vorliegen. Weiter alternativ oder kombinativ wird das Verfahren selbsttätig aktiviert, weiter bevorzugt in Abhängigkeit von der Wahl eines in der Küchenmaschine hinterlegten Garprogramms und/oder Rezeptablaufs.
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Im Falle einer permanenten oder automatischen Verfahrensaktivierung ist eine Information des Anwenders über eine gegebenenfalls durchgeführte Zeitkorrektur erwünscht. Hierzu ist vorgesehen, dass zumindest die Gesamtzeit der Wärmebeaufschlagung auf einem Display der Küchenmaschine angezeigt wird. Diese Benutzerinformation kann zu unterschiedlichen Zeitpunkten des Garprozesses angegeben werden, so beispielsweise während der Aufheizperiode infolge mehrmaliger Hochrechnung aus Zwischenergebnissen von Teilabschnitten auf das korrigierte Ende des Garprozesses in Form eines klassischen Controlling-Instruments. Auch kann bei Erreichen des Endes der Aufheizzeit, das heißt Erreichen der vorgegebenen Aufheiztemperatur durch endgültige Berechnung des korrigierten Garprozessendes dieses vorangekündigt werden. Zudem besteht die Möglichkeit, dass bei Erreichen des Endes des Gesamtprozesses (Aufheizzeit und Garzeit, gegebenenfalls zusätzlich auch Warmhaltezeit) der Prozess selbsttätig vorzeitig beendet wird oder eine Ankündigung einer möglichen Verlängerung des Prozesses erfolgt.
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Zufolge der vorbeschriebenen Lösung ist eine Küchenmaschine bzw. ein Verfahren angegeben, mittels welchem der planmäßige Rezeptablauf überwacht wird (Controllingfunktion), gegebenenfalls auftretende Abweichungen quantifiziert und Korrekturen vorgenommen werden und bevorzugt darüber hinaus alle Informationen an den Anwender gegeben werden. Zur Überwachung des Prozesses wird bevorzugt der planmäßige Endzeitpunkt der Aufheizperiode in der Küchenmaschine gespeichert, so insbesondere manuell durch den Anwender oder durch unterschiedliche Methoden der Datenübertragung. Die Quantifizierung der Abweichung wird mittels eines Soll-Ist-Vergleichs durchgeführt, mit der Folge einer Korrekturberechnung (mit oder ohne Korrekturfaktor), die die Anpassung der Länge des Gesamtgarprozesses zur Folge hat. Die Anpassung der Länge des Gesamtgarprozesses wird durch verschiedene Möglichkeiten der Vorankündigung dem Anwender mitgeteilt, beispielsweise zufolge Hochrechnung aus Teilabschnitten der Aufheizperiode, Absolutberechnung am Ende der Aufheizperiode oder einer abschließenden Information nach Beendigung des Garprozesses. Die beschriebene Assistentenfunktion wird durch den Benutzer manuell, alternativ permanent oder bei spezifischen Anwendungen (Rezepte/Prozesse) automatisch aktiviert (zum Beispiel zufolge Betätigung einer einen entsprechenden Garprozess abrufenden Varoma-Taste oder Aktivierung als elektronischer Rezeptanhang). Alternativ wird das Verfahren bzw. die beschriebene Assistentenfunktion nur nach einer Berechnung einer Minimalabweichung aktiviert, so beispielsweise bei einem berechneten Korrekturzeitwert von mehr als 3 Minuten.
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Bezüglich aller angegebenen Wertebereiche sind alle Zwischenwerte, insbesondere in 1°C-Schritten sowohl hinsichtlich einer ein- oder mehrfachen Einengung der angegebenen Bereichsgrenzen in beispielsweise der angegebenen Schrittweite, von oben und/oder von unten, wie auch zur Darstellung singulärer Werte innerhalb der angegebenen Bereiche hiermit in die Offenbarung eingeschlossen.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der beigefügten Zeichnung, welche lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellt, näher erläutert. Es zeigt:
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1 in Ansicht eine erfindungsgemäße Küchenmaschine mit einem in die Küchenmaschine eingesetzten Gargefäß;
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2 eine schematische Vertikalschnittdarstellung durch den Gargefäßbodenbereich;
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3 einen schematischen Verfahrensablauf zur Überwachung und gegebenenfalls Korrektur des Gesamtgarprozesses;
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4 ein schematisches Diagramm zur Darstellung des Verfahrens.
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Dargestellt und beschrieben ist zunächst mit Bezug zu 1 eine Küchenmaschine 1 mit einer Gefäßaufnahme 2 und einem Bedienfeld 3.
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Der Küchenmaschine 1 ist ein Gargefäß 4 zuordbar, indem dieses in die Gefäßaufnahme 2 eingesetzt wird. Dem Gefäßboden 9 ist zugeordnet ein Rührwerk 5 vorgesehen, welches über einen in der Küchenmaschine 1 unterhalb der Aufnahme 2 angeordneten, nicht dargestellten Elektroantrieb betrieben wird.
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Das in die Gefäßaufnahme 2 einzusetzende Gargefäß 4 besitzt einen senkrecht ausgerichteten Haltegriff 6. Der Sockelbereich 7 des Gargefäßes 4 ist topfartig mit kreisrundem Querschnitt ausgebildet und zur Beheizung des Gargefäßes 4 geeignet bzw. hierzu ausgeformt.
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Die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel bevorzugt mit einem Rührwerk 5 in dem Gargefäß 4 ausgestattete Küchenmaschine 1 dient in üblicher Weise zum Verrühren, Mixen und/oder, wie insbesondere bevorzugt, zum Garen von Gargut, wozu weiter das Gargefäß 4 mittels eines Deckels 8 verschlossen ist.
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Über das Bedienfeld 3 ist mittels Schalter 14 und/oder Taster 15 die Rührwerkdrehzahl, darüber hinaus auch die in dem Gefäßboden 9 vorgesehene Widerstandsheizung 10 einstellbar.
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In dem Gefäßboden 9, weiter in unmittelbarer Zuordnung zu der unter dem Gefäßboden 9 angeordneten Widerstandsheizung 10 ist ein Heizflächen-Temperaturfühler 11 vorgesehen. Dieser überwacht die Temperatur der Heizleitbahnen der Widerstandsheizung 10, aus welcher Temperatur die korrespondierende Temperatur an der Bodenoberfläche 12 über den Zusammenhang der Wärmeleitung berechnet werden kann. Die Messwerte werden über eine nicht dargestellte Leitung an eine maschinenseitige Steuereinheit übertragen.
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Mit vertikalem Abstand von wenigen Millimetern, in dem dargestellten Ausführungsbeispiel etwa 5 mm, oberhalb der Bodenfläche 12 des Gargefäßes 4 ist ein Medien-Temperaturfühler 13 wandungsinnenseitig des Gargefäßes 4 vorgesehen. Auch dessen Messinformationen werden über eine Leitung an die Auswerteeinheit übermittelt.
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Die Lage des Medien-Temperaturfühlers 13 ist oberhalb der Grenzschicht von kritischem Gargut und außerhalb des direkten Einflusses der Widerstandsheizung 10 gewählt. Dieser Medien-Temperaturfühler 13 dient insbesondere dem Ist-Vergleich der zu erzielenden Gargut-Temperatur und besitzt eine hinreichende Messgenauigkeit.
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Sowohl der Heizflächen-Temperaturfühler 11 als der Medien-Temperaturfühler 13 sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel lokal begrenzte Temperatursensoren mit PTC- oder NTC-Verhalten.
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Alternativ zu der vorgeschlagenen Ausgestaltung des Heizflächen-Temperaturfühlers 11 kann die Temperatur an der Bodenoberfläche 12 auch aus dem Ableitstrom eines Dielektrikums ermittelt werden, welches beispielsweise zwischen dem, dem aufzuheizenden Gargut zugewandten Heizboden und einer Leiterbahn der Widerstandsheizung 10 angeordnet ist. Über eine vorgesehene Leitung wird der Leckstrom über die weiter vorgesehene Auswerteeinheit der Küchenmaschine 1 zur Steuerung der Heizleistung erfasst.
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Die zu den Temperaturfühlern 11 und/oder 13 führenden Leitungen des aus der Küchenmaschine 1 bzw. aus der Gefäßaufnahme 2 entnehmbaren Gargefäßes 4 sind, wie auch die Leitungen zur Spannungsversorgung der Widerstandsheizung 10 sind über in der Gefäßaufnahme 2 vorgesehene, nicht dargestellte Steckkontakte elektrisch kontaktierbar.
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Über das Bedienfeld 3 ist in einer Ausgestaltung eine Programmsteuerung abrufbar, welche insbesondere zufolge einer Anzeige auf einem in dem Bedienfeld 3 vorgesehenen Display 16 verschiedene Parameter zum automatischen Ablauf eine Rezeptesteuerung vom Anwender erfragt, so insbesondere die Aufheiztemperatur, welche der nachfolgenden Zubereitungstemperatur des Garguts entspricht, und die Gesamtprozesszeit zum Garen des Gargutes. Diese Werte sind bevorzugt in einem dem Anwender vorliegenden Rezept vorgegebene Werte, welche weiter bevorzugt empirisch ermittelt sind. Die Gesamtprozesszeit beinhaltet hierbei sowohl die Zeit bis zum Erreichen der Aufheiztemperatur (Zubereitungstemperatur) als auch die Garzeit, über welche das Gargut insbesondere unter Haltung der Aufheiztemperatur auf einem Niveau gegart werden soll.
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In weiterer alternativer oder auch kombinativer Ausgestaltung ist über das Bedienfeld 3 ein abgespeicherter Rezeptablauf abrufbar. In diesem Fall werden die vorbeschriebenen Parameter mittels elektronischer Datenübertragung erfasst.
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Die Küchenmaschine 1 ist weiter so ausgestaltet bzw. insbesondere hinsichtlich der elektronischen Steuerung derselben mit einem Verfahren versehen, das es erlaubt, die Wärmebeaufschlagung unter Berücksichtigung gemessener Temperaturen des Garguts zu überwachen und die Zeit der Wärmebeaufschlagung gegebenenfalls abweichend von der vorgegebenen Zeit der Wärmebeaufschlagung anzupassen.
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Hierzu wird der entsprechenden Steuerung zunächst eine Information über das beispielsweise zufolge empirischer Werteermittlung vorgegebene Ende der Aufheizzeit ta übermittelt, dies entweder zufolge entsprechender Benutzereingabe über das Bedienfeld 3 (Wert entnommen aus einem Rezept) oder bei einem aufgerufenen Rezeptablauf zufolge entsprechender Datenübertragung an die Steuerung. Dieser vorgegebene Aufheizzeitwert ta basiert in dem dargestellten Ausführungsbeispiel (vgl. insbesondere 4) auf einer vorgegebenen Garguttemperatur Tsoll, wodurch sich weiter unter Berücksichtigung der Garzeit tg, während welcher das Gargut in dem dargestellten Ausführungsbeispiel auf einer nach der Aufheizzeit ta erreichten Aufheiztemperatur TA gegart wird, eine Gesamtprozesszeit tges ergibt, nach welcher das Ende 17 des Prozesses bzw. der Wärmebeaufschlagung des Garguts erreicht ist.
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Nach Eingabe bzw. Übermittlung der Sollvorgabe des Endes der Aufheizzeit ta (siehe Punkt 18 des Verfahrensablaufs in 3) erfolgt die Überwachung von Zeit t und Temperatur T, letzteres über einen oder beide Temperaturfühler 11 und/oder 13, was dem Abgleich der vorgegebenen Soll-Daten aus dem Rezept mit den gemessenen Ist-Daten ermöglicht (Ist-Überwachung 19 sowie Vergleich 20 im Programmablauf gemäß 3). Ergibt sich hier keine oder lediglich eine unter Berücksichtigung vorgegebener Toleranzen nicht zu bewertende Zeitdifferenz tdiff, so läuft das Garprogramm unverändert weiter (siehe Punkt 21 und korrigierte Wärmebeaufschlagung in 3), so dass hiernach das vorgegebene Ende 17 nach Ablauf der vorgegebenen Gesamtprozesszeit tges erreicht wird.
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Ist hingegen die Zeitdifferenz tdiff gemäß der in 4 dargestellten Situation größer als eine vorgegebene Toleranz, so führt dies zu einer steuerungsseitigen Korrektur der Gesamtprozesszeit. Wie in 4 zu erkennen, resultiert diese Zeitdifferenz tdiff in dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus einer erhöhten Garguttemperatur TIst zu Beginn des Gesamtgarprozesses.
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Die Zeitdifferenz tdiff wird berechnet (siehe Punkt 22 in 3), wonach (siehe Punkt 23) eine Korrektur der Länge der Wärmebeaufschlagung insgesamt durchgeführt wird. Hierzu wird steuerungsseitig eine Korrekturzeit tkorr berechnet, welche Korrekturzeit in dem dargestellten Ausführungsbeispiel der ermittelten Zeitdifferenz tdiff entspricht. Entsprechend wird weiter zufolge des gegenüber dem vorgegebenen Wert zeitlich früher erreichten Aufheizzeitpunktes ta' die Gesamtprozesszeit tges' um das Maß der Zeitdifferenz verkürzt, so dass entsprechend das Ende 17 des Programmablaufs früher erreicht ist, dies weiter entsprechend unter Beibehaltung der vorgegebenen Garzeit tg.
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Die Korrekturzeit tkorr errechnet sich gegebenenfalls abhängig vom Rezeptablauf bzw. einem aufgerufenen Ablaufprogramm der Küchenmaschine 1 aus der absoluten Zeitdifferenz tdiff multipliziert mit einem festen Korrekturfaktor oder multipliziert mit einem variablen Korrekturfaktor.
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Im Falle einer permanenten oder automatischen Korrektur ist bevorzugt eine Information an den Anwender über gegebenenfalls durchgeführte Zeitkorrekturen über das Display 16 gegeben.
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Alternativ oder auch kombinativ zur Überwachung des Endes der Aufheizphase können auch weitere Messungen, beispielsweise zur Ermittlung des Anstiegs der Temperaturkurve, oder eine mathematische Funktion genutzt werden.
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Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen. Die Unteransprüche charakterisieren in ihrer fakultativ nebengeordneten Fassung eigenständige erfinderische Weiterbildung des Standes der Technik, insbesondere um auf Basis dieser Ansprüche Teilanmeldungen vorzunehmen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Küchenmaschine
- 2
- Gefäßaufnahme
- 3
- Bedienfeld
- 4
- Gargefäß
- 5
- Rührwerk
- 6
- Haltegriff
- 7
- Sockelbereich
- 8
- Deckel
- 9
- Gefäßboden
- 10
- Widerstandsheizung
- 11
- Heizflächen-Temperaturfühler
- 12
- Bodenoberfläche
- 13
- Medien-Temperaturfühler
- 14
- Schalter
- 15
- Taster
- 16
- Display
- 17
- Ende
- 17'
- Ende
- 18
- Eingabe Soll-Vorgabe
- 19
- Ist-Überwachung
- 20
- Vergleich
- 21
- unkorrigierte Wärmebeaufschlagung
- 22
- Berechnung Zeitdifferenz
- 23
- Korrektur
- T
- Temperatur
- TA
- Aufheiztemperatur
- TIst
- Ausgangs-Garguttemperatur Ist
- TSoll
- Ausgangs-Garguttemperatur
- t
- Zeit
- ta
- Soll-Aufheizzeit
- ta'
- Ist-Aufheizzeit
- tdiff
- Zeitdifferenz
- tg
- Garzeit
- tges
- Gesamtprozesszeit
- tges'
- Gesamtprozesszeit korrigiert
- tkorr
- Korrekturwert
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10210442 A1 [0003]
- DE 102008038783 A1 [0003]
- DE 102009055794 [0008]