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Die Erfindung betrifft zunächst eine Küchenmaschine mit einem Gargefäß und einem Rührwerk in dem Gargefäß und/oder einer Aufheizvorrichtung zum Aufheizen des in dem Gargefäß befindlichen Garguts, wobei Rührwerk- und/oder Aufheizdaten erfassbar und abspeicherbar sind, wobei weiter ein Drehmoment des das Rührwerk antreibenden Motors erfassbar oder aufgrund von Werten wie Drehzahl und Motorstrom berechenbar ist.
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Küchenmaschinen der in Rede stehenden Art sind bekannt, so beispielsweise aus der
DE 10 2005 028 758 A1 oder auch der deutschen Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen
DE 10 2010 037 892 . Der Inhalt dieser Patentanmeldungen wird hiermit vollinhaltlich in die Offenbarung vorliegender Erfindung mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Patentanmeldungen in Ansprüche vorliegender Erfindung mit einzubeziehen. Diese Küchenmaschinen finden bevorzugt Verwendung zur Zubereitung von Speisen, weiter insbesondere im Haushaltsbereich. Das der Küchenmaschine zuordbare Gargefäß verfügt bevorzugt über eine Aufheizeinrichtung, zur entsprechenden Aufheizung des in dem Gefäß befindlichen Garguts, und/oder über ein, weiter bevorzugt in dem Gargefäß vorgesehenes Rührwerk, welches weiter bevorzugt elektrisch angetrieben wird und insbesondere zur Durchmengung des in dem Gefäß befindlichen Garguts dient. Entsprechend sind weiter Küchenmaschinen bekannt, deren Gefäße sowohl über eine Aufheizeinrichtung als auch über ein Rührwerk verfügen, wobei weiter bekannt ist, die Aufheizeinrichtung in dem Gefäß vorzusehen, beispielsweise in Form einer insbesondere bodenseitig vorgesehenen Widerstandsheizung. Weiter sind diesbezüglich Lösungen bekannt, bei welchen eine indirekte Aufheizung des in dem Gefäß befindlichen Garguts durch die Gefäßwandung hindurch erfolgt. Darüber hinaus ist bekannt, die Rührwerk- und/oder Aufheizdaten insbesondere im Zuge des Gar- oder Rührprozesses zu erfassen und zumindest für den Zeitraum des Prozesses und bevorzugt darüber hinaus temporär oder permanent abzuspeichern. Zudem ist bekannt, das Drehmoment eines Elektromotors, bspw. eines das Rührwerk antreibenden Motors, insbesondere eines in der Küchenmaschine vorgesehenen und mit dem Rührwerk zu verbindenden Elektromotors zu erfassen. Diesbezüglich sind Lösungen bekannt, bei welchen unter Nutzung der erfassten Drehzahl- und Motorstromdaten das Motordrehmoment berechnet wird.
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Im Hinblick auf den zuvor beschriebenen Stand der Technik wird eine technische Problematik der Erfindung darin gesehen, eine Küchenmaschine der in Rede stehenden Art weiter zu verbessern.
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Eine mögliche Lösung der Aufgabe ist nach einem ersten Erfindungsgedanken bei einer Küchenmaschine gegeben, bei welcher darauf abgestellt ist, dass für eine bestimmte Drehzahl ein bestimmtes maximales Motormoment vorgegeben ist und dass bei Überschreiten des maximalen Motormoments die Drehzahl des Rührwerks nicht mehr erhöht werden kann. Zufolge dieser Ausgestaltung ist eine Küchenmaschine angegeben, welche sich insbesondere hinsichtlich einer erhöhten Sicherheit für den Benutzer beim Betrieb der Küchenmaschine auszeichnet. Insbesondere durch das im Betrieb rotierende Rührwerk werden insbesondere Flüssigkeiten, auch leicht zähflüssige Flüssigkeiten innerhalb des Gargefäßes in einer Trombe beschleunigt. Diese Trombe drückt entsprechend im Betrieb der Küchenmaschine gegen den bevorzugt das Gargefäß im Betrieb überdeckenden Deckel. Ein solcher Deckel für ein Gargefäß einer Küchenmaschine ist, wie aus dem Stand der Technik bekannt, bevorzugt insbesondere mit dem Gargefäß verriegelt, darüber hinaus alternativ oder zusätzlich hierzu mit der Küchenmaschine. Bei einer ordnungsgemäßen Befüllung des Gargefäßes ist die unterseitig auf den Deckel wirkende Kraft zufolge Bildung einer Trombe begrenzt. Der Deckel ist unter Berücksichtigung von Toleranzen auf die Aufnahme einer solchen Kraft ausgelegt, erweist sich entsprechend bei einer ordnungsgemäßen bzw. maximalen Befüllung des Gargefäßes als stabil. Wird hingegen das Gargefäß insbesondere über die maximal vorgesehene Füllhöhe befüllt, steigt entsprechend die auf den Deckel wirkende Kraft je nach Überfüllgrad deutlich an, wobei ein Kraftfaktor von bis zu 2,5 verglichen mit der Normkraft bei maximaler Befüllung erreicht werden kann. Es besteht hierbei die Gefahr, dass der Deckel sich beispielsweise durchbiegt, was weiter zu Undichtigkeiten und entsprechend ggf. zum Austritt von Gargut, insbesondere Flüssigkeit nach außen führen kann. Ist das im Gargefäß befindliche Gargut auf eine hohe Temperatur, beispielsweise Kochtemperatur bis hin zu 100 oder 110°C erhitzt, so führt die unterseitig gegen den Deckel mit einer zu hohen Kraft wirkenden Trombe ggf. zu einer deutlichen Absenkung des Elastizitäts-Moduls des Deckelmaterials je nach Materialwahl des Deckels. Darüber hinaus ist es bekannt, dass insbesondere heiße Medien beim Start beispielseweise eines Püriervorganges, d. h. bei Aktivierung des Rührwerks mit einer hohen Drehzahl von mehreren 1.000 U/min, bspw. 10.000 U/min, plötzlich an Volumen zunehmen können. In einem solchen Fall kann das Medium aus dem Gargefäß durch eine ggf. im Deckel vorgesehene Befüllöffnung austreten. Auch dieses gilt es zu vermeiden. Zufolge der vorgeschlagenen Lösung ist der vorbeschriebenen überhöhten Krafteinwirkung auf den Deckel bzw. einer Absenkung des Elastizitäts-Moduls des Deckels und darüber hinaus einem eventuellen Austreten von heißem Medium, bspw. bei einem Püriervorgang entgegengewirkt. Ist das Gargefäß überfüllt, wird entsprechend die Belastung durch die rotierende Gargutsäule (Trombe) auf den Deckel reduziert. Hierbei wird mittels einer in der Küchenmaschine vorgesehenen Elektronik das jeweils aktuelle Drehmoment des das Rührwerk antreibenden Elektromotors ermittelt, insbesondere zufolge Erfassung der Drehzahl- und Motorstromdaten. Dies lässt auf die gegen die Unterseite des Deckels wirkende Kraft durch die Trombe schließen. Das aktuell ermittelte Motormoment wird mit einem vorgegebenen, insbesondere in einem nicht flüchtigen Speicher hinterlegten maximalen Motormoment verglichen. Ist das maximale Motormoment erreicht oder bereits überschritten, so lässt die Elektronik keine weitere Erhöhung der Drehzahl des Rührwerkes zu, womit entsprechend eine weitere Zunahme der auf den Deckel einwirkenden Kraft unterbunden ist. In weiter bevorzugter Ausgestaltung wird die Drehzahl des Rührwerks mittels der Elektronik herabgeregelt bis auf einen Wert, der das aktuelle Drehmoment des Elektromotors auf oder unter den vorgegebenen Maximalwert fallen lässt. So wird bei einer ordnungsgemäßen maximalen Befüllung des Gargefäßes von bspw. 2 l und einer Drehzahl von beispielsweise 4.000 bis 6.000 U/min ein Drehmoment von 0,8 Nm erreicht. Bei einer Überfüllung des Gargefäßes von bspw. 10%, entsprechend beispielsweise 2,2 l, und/oder bei einer erhöhten Drehzahl von beispielsweise 8.000 bis 12.000 U/min wird ein Drehmoment erreicht, welches oberhalb des beispielsweise bei 0,8 Nm liegenden maximalen Motormoments liegt. Insbesondere zufolge Reduzierung der Rührwerkdrehzahl, weiter bevorzugt sukzessive Reduzierung der Drehzahl, wird das Drehmoment und somit entsprechend auch die auf den Deckel einwirkende Kraft reduziert, bevorzugt bis auf einen Wert, der dem Standardwert bei ordnungsgemäßer Befüllung zumindest annähernd entspricht. Auch das Einstellen einer höheren Drehzahl als die über die Elektronik zufolge vorbeschriebener Messungen eingeregelte Drehzahl durch den Benutzer ist bevorzugt unterbunden.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind nachstehend auch in der Figurenbeschreibung, oftmals in ihrer bevorzugten Zuordnung zum Gegenstand des Anspruches 1 oder zu Merkmalen weiterer Ansprüche erläutert. Sie können aber auch in einer Zuordnung zu nur einzelnen Merkmalen des Anspruches 1 oder des jeweiligen weiteren Anspruches oder jeweils unabhängig von Bedeutung sein.
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So ist in einer weiter bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, dass das maximale Motormoment in Abhängigkeit aktuell erfasster Parameter, wie Temperatur des Garguts und/oder Füllhöhe des Gargefäßes und/oder Ergebnis einer Waagenfunktion und/oder Vorgabe gemäß einer Rezeptauswahl berechenbar ist. Entsprechend fließen bevorzugt in die Bewertung der aktuell auf den Deckel einwirkenden Kraft über das Medium ein oder mehrere weitere Parameter ein. So verfügt die Küchenmaschine bzw. das Gargefäß bevorzugt über Temperatursensoren zur Ermittlung der in dem Gargefäß befindlichen Garguttemperatur und/oder zur Ermittlung der Temperatur der die Aufheizung erbringenden Heizfläche oder dergleichen. Eine derartige Lösung ist aus der
DE 10 2008 038 783 A1 bekannt, darüber hinaus aus der
DE 20 2011 050 875 U1 , bei welcher zufolge Anordnung mehrerer über die Höhe des Gargefäßes vorgesehener Temperatursensoren zugleich auch auf den Füllstand in dem Gargefäß zurückgeschlossen werden kann. Als weiterer Parameter kann zur Ermittlung der auf den Deckel einwirkenden Kraft neben dem berechneten Motormoment auch das Gewicht des in dem Gargefäß befindlichen Garguts Berücksichtigung finden, wozu bevorzugt eine in der Küchenmaschine vorgesehene Waagenfunktion genutzt wird. Weiter sind Lösungen bekannt, bei welchen eine Küchenmaschine der in Rede stehenden Art mit einer Rezeptsteuerung bzw. Rezeptauswahl versehen ist, wobei insbesondere bei einer Rezeptsteuerung Parameter, wie beispielsweise Füllhöhe beziehungsweise Gewicht des Garguts und Temperatur vorgegeben und somit bekannt sind. Eine solche Rezeptesteuerung ist beispielsweise aus der
DE 10 2009 055 795 A1 bekannt. Der Inhalt der vorgenannten Patentanmeldungen Patent- und Gebrauchsmusteranmeldungen wird hiermit vollinhaltlich in die Offenbarung vorliegender Erfindung mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Anmeldungen in Ansprüche vorliegender Erfindung mit einzubeziehen.
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Entsprechend ist die Drehmomentbegrenzung beispielsweise auch bei einer gewählten Rezeptsteuerung abhängig vom gewählten Rezept. Weiter ist die Drehmomentbegrenzung bevorzugt gradiell abhängig von der Garguttemperatur. Je höher die Temperatur im Gargefäß ist, desto geringer ist das vorgegebene maximal zu erreichende Drehmoment gewählt.
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In weiter bevorzugter Ausgestaltung ist die Drehzahlbegrenzung wahlweise aktivierbar bzw. deaktivierbar, insbesondere willensbetont durch den Benutzer. Darüber hinaus ist die Aktivierung oder Deaktivierung der Drehzahlbegrenzung auch elektronisch gesteuert. So ist beispielsweise eine Aktivierung der Drehzahlbegrenzung erst ab einer vorgegebenen Drehzahlgrenze von beispielsweise 1.000 bis 3.000 U/min aktiviert. Alternativ oder kombinativ ist eine automatische Aktivierung der Drehzahlbegrenzung abhängig vom gewählten Rezept in der Rezeptauswahl. Bei manueller Aktivierung der Drehzahlbegrenzung beziehungsweise Drehmomentbegrenzung durch den Benutzer erscheint bevorzugt, wie auch bei einer Nichtaktivierung, ein Hinweis, beispielsweise im Bereich eines Displays. Insbesondere bei einer Deaktivierung durch den Benutzer erscheint weiter bevorzugt ein permanenter Hinweis beispielsweise im Bereich eines Displays, die insbesondere auf eine mögliche Überfüllung des Gargefäßes hinweist.
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Durch die vorgeschlagene Lösung ist insbesondere die zum Gargefäßinneren weisende Deckelunterseite in vorteilhafter Weise glattflächig ausbildbar. Rippen und/oder Strömungsbrecher auf der Deckelunterseite, die zudem die Reinigung des Deckels erschweren, sind zufolge der geregelten Belastung des Deckels nicht nötig.
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Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer Küchenmaschine, mit einem Gargefäß und einem Rührwerk in dem Gargefäß und/oder einer Aufheizvorrichtung zum Aufheizen des in dem Gargefäß befindlichen Garguts, wobei Rührwerk- und/oder Aufheizdaten erfasst und abspeichert werden, wobei weiter ein Drehmoment des das Rührwerk antreibenden Motors erfasst oder aufgrund von Werten wie Drehzahl und Motorstrom berechnet wird.
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Verfahren der in Rede stehenden Art sind bekannt. Diese finden bevorzugt Verwendung bei Gefäßen zur Zubereitung von Speisen, weiter bevorzugt bei Verwendung von Gargefäßen, welche beispielsweise einer elektrischen Küchenmaschine zuordbar sind. Derartige Gefäße verfügen bevorzugt über eine Aufheizeinrichtung, zur entsprechenden Aufheizung des in dem Gefäß befindlichen Garguts, und/oder über ein, bevorzugt in dem Gargefäß vorgesehenes Rührwerk, welches weiter bevorzugt elektrisch angetrieben wird und bevorzugt zur Durchmengung des in dem Gefäß befindlichen Gargutes dient. Entsprechend sind weiter Gefäße bekannt, welche sowohl über eine Aufheizeinrichtung als auch über ein Rührwerk verfügen, wobei weiter bekannt ist, die Aufheizeinrichtung in dem Gefäß vorzusehen, beispielsweise in Form einer insbesondere bodenseitig vorgesehenen Widerstandsheizung. Weiter sind diesbezüglich Lösungen bekannt, bei welchen eine indirekte Aufheizung des in dem Gargefäß befindlichen Garguts durch die Gargefäßwandung hindurch erfolgt. Weiter bekannt ist es, die Rührwerk- und/oder Aufheizdaten insbesondere im Zuge des Gar- und/oder Rührprozesses zu erfassen und abzuspeichern. Zudem sind Lösungen bekannt, bei welchen das Motormoment des das Rührwerk antreibenden Motors, insbesondere Elektromotors, erfasst wird, gegebenenfalls zufolge Berechnung unter Nutzung der erfassten Drehzahl- und Motorstromwerte.
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Da insbesondere bei einem Verrühren des in dem Gefäß befindlichen Gargutes mittels des Rührwerks zufolge Trombenbildung das Gargut gegebenenfalls von innen gegen den das Gefäß überdeckenden Deckel drückt, ist es aus dem Stand der Technik weiter bekannt, im Betrieb des Rührwerks und/oder der Heizung den Deckel bevorzugt zu verriegeln. Eine gegebenenfalls vorgenommene Aufheizung des Gargutes kann ebenso zu einer entsprechenden Druckerhöhung führen bzw. in Zusammenwirkung mit dem rotierenden Rührwerk zu einer weiteren Druckerhöhung führen, dies entsprechend zufolge der unterseitig gegen den Deckel wirkenden Gargut-Trombe.
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Im Hinblick auf den vorbeschriebenen Stand der Technik wird eine technische Problematik der Erfindung darin gesehen, ein Verfahren der in Rede stehenden Art weiter zu verbessern.
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Eine mögliche Lösung der Aufgabe ist nach einem ersten Erfindungsgedanken bei einem Verfahren gegeben, bei welchem darauf abgestellt ist, dass für eine bestimmte Drehzahl ein bestimmtes maximales Motormoment vorgegeben wird und dass bei Überschreiten des maximalen Motormoments die Drehzahl des Rührwerks nicht mehr erhöht werden kann. Zufolge dieser Ausgestaltung ist eine Küchenmaschine angegeben, welche sich insbesondere hinsichtlich einer erhöhten Sicherheit für den Benutzer beim Betrieb der Küchenmaschine auszeichnet. Bei einer ordnungsgemäßen Befüllung des Gargefäßes ist die unterseitig auf den Deckel wirkende Kraft zufolge Bildung einer Trombe begrenzt.
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Der Deckel ist unter Berücksichtigung von Toleranzen auf die Aufnahme einer solchen Kraft ausgelegt, erweist sich entsprechend bei einer ordnungsgemäßen bzw. maximalen Befüllung des Gargefäßes als stabil. Wird hingegen das Gargefäß insbesondere über die maximal vorgesehene Füllhöhe befüllt, steigt entsprechend die auf den Deckel wirkende Kraft je nach Überfüllgrad deutlich an, wobei ein Kraftfaktor von bis zu 2,5 verglichen mit der Normkraft bei maximaler Befüllung erreicht werden kann. Es besteht hierbei die Gefahr, dass der Deckel sich beispielsweise durchbiegt, was weiter zu Undichtigkeiten und entsprechend ggf. zum Austritt von Gargut, insbesondere Flüssigkeit nach außen führen kann. Ist das im Gargefäß befindliche Gargut auf eine hohe Temperatur, beispielsweise Kochtemperatur bis hin zu 100 oder 110°C erhitzt, so führt die unterseitig gegen den Deckel mit einer zu hohen Kraft wirkenden Trombe ggf. zu einer deutlichen Absenkung des Elastizitäts-Moduls des Deckelmaterials je nach Materialwahl des Deckels. Darüber hinaus ist es bekannt, dass insbesondere heiße Medien beim Start beispielseweise eines Püriervorganges, d. h. bei Aktivierung des Rührwerks mit einer hohen Drehzahl von mehreren 1.000 U/min, bspw. 10.000 U/min, plötzlich an Volumen zunehmen können. In einem solchen Fall kann das Medium aus dem Gargefäß durch eine ggf. im Deckel vorgesehene Befüllöffnung austreten. Auch dieses gilt es zu vermeiden. Zufolge der vorgeschlagenen Lösung ist der vorbeschriebenen überhöhten Krafteinwirkung auf den Deckel bzw. einer Absenkung des Elastizitäts-Moduls des Deckels und darüber hinaus einem eventuellen Austreten von heißem Medium, bspw. bei einem Püriervorgang entgegengewirkt. Ist das Gargefäß überfüllt, wird entsprechend die Belastung durch die rotierende Gargutsäule (Trombe) auf den Deckel reduziert. Hierbei wird mittels einer in der Küchenmaschine vorgesehenen Elektronik das jeweils aktuelle Drehmoment des das Rührwerk antreibenden Elektromotors ermittelt, insbesondere zufolge Erfassung der Drehzahl- und Motorstromdaten. Dies lässt auf die gegen die Unterseite des Deckels wirkende Kraft durch die Trombe schließen. Das aktuell ermittelte Motormoment wird mit einem vorgegebenen, insbesondere in einem nicht flüchtigen Speicher hinterlegten maximalen Motormoment verglichen. Ist das maximale Motormoment erreicht oder bereits überschritten, so lässt die Elektronik keine weitere Erhöhung der Drehzahl des Rührwerkes zu, womit entsprechend eine weitere Zunahme der auf den Deckel einwirkenden Kraft unterbunden ist. In weiter bevorzugter Ausgestaltung wird die Drehzahl des Rührwerks mittels der Elektronik herabgeregelt bis auf einen Wert, der das aktuelle Drehmoment des Elektromotors auf oder unter den vorgegebenen Maximalwert fallen lässt. So wird bei einer ordnungsgemäßen maximalen Befüllung des Gargefäßes von bspw. 2 l und einer Drehzahl von beispielsweise 4.000 bis 6.000 U/min ein Drehmoment von 0,8 Nm erreicht. Bei einer Überfüllung des Gargefäßes von bspw. 10%, entsprechend beispielsweise 2,2 l, und/oder bei einer erhöhten Drehzahl von beispielsweise 8.000 bis 12.000 U/min wird ein Drehmoment erreicht, welches oberhalb des beispielsweise bei 0,8 Nm liegenden maximalen Motormoments liegt. Insbesondere zufolge Reduzierung der Rührwerkdrehzahl, weiter bevorzugt sukzessive Reduzierung der Drehzahl, wird das Drehmoment und somit entsprechend auch die auf den Deckel einwirkende Kraft reduziert, bevorzugt bis auf einen Wert, der dem Standardwert bei ordnungsgemäßer Befüllung zumindest annähernd entspricht. Auch das Einstellen einer höheren Drehzahl als die über die Elektronik zufolge vorbeschriebener Messungen eingeregelte Drehzahl durch den Benutzer ist bevorzugt unterbunden.
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Die vor- und nachstehend angegebenen Bereiche bzw. Wertebereiche oder Mehrfachbereiche schließen hinsichtlich der Offenbarung auch sämtliche Zwischenwerte ein, insbesondere in 1/10-Schritten der jeweiligen Dimension, ggf. also auch dimensionslos, insbesondere 1,01-Fach etc. einerseits zur Eingrenzung der genannten Bereichsgrenzen von unten und/oder oben, alternativ oder ergänzend aber auch im Hinblick auf die Offenbarung eines oder mehrerer singulärer Werte aus dem jeweils angegebenen Bereich.
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Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung erläutert, die aber lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellt. Auf der Zeichnung zeigt:
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1 in Ansicht eine Küchenmaschine mit einem Gargefäß;
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2 eine partielle Vertikalschnittdarstellung durch die Küchenmaschine bei eingesetztem Gargefäß;
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3 ein Drehmoment-Drehzahl-Diagramm.
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Dargestellt und beschrieben ist zunächst mit Bezug zu 1 eine elektrisch betriebene Küchenmaschine 1. Diese weist zunächst ein Bedienfeld 2 auf mit bevorzugt einer Mehrzahl von Reglern 3 oder Tastern 4, sowie bevorzugt ein Display 5 zum Anzeigen der insbesondere über die Regler und/oder Taster 3, 4 einzustellenden Parameter. Bevorzugt ist über den Regler 3 eine Rührwerkdrehzahl einstellbar und über den oder die Taster 4 die Temperatur einer Aufheizeinrichtung.
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Des Weiteren verfügt die Küchenmaschine 1 über eine Gargefäßaufnahme 6. In diese ist ein Zubereitungsgefäß in Form eines Gargefäßes 7 insbesondere im Fußbereich desselben bevorzugt formschlüssig aufnehmbar und halterbar. Das Gargefäß 7 ist bevorzugt im wesentlichen rotationssymmetrisch ausgebildet, mit einer zentralen Vertikalachse x.
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Im Bodenbereich weist das Gargefäß 7 bevorzugt ein Rührwerk 8 auf. Dieses ist in der Zuordnungsstellung des Gargefäßes 7 in der Gefäßaufnahme 6 formschlüssig gekoppelt mit einem in der Küchenmaschine 1 vorgesehenen, weiter bevorzugt elektromotorisch betriebenen Rührwerkantrieb 9.
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Die Elektroversorgung des Rührwerkantriebes sowie einer weiter bevorzugt behälterbodenseitig vorgesehenen Aufheizeinrichtung 10 und darüber hinaus auch der elektrischen Steuerung der gesamten Küchenmaschine 1 ist über ein Netzanschlusskabel 11 erreicht.
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Das Gargefäß ist weiter insbesondere im Betrieb des Rührwerks 8 und/oder der Aufheizeinrichtung 10 durch einen Deckel 12 verschlossen. Dieser weist bevorzugt einen insgesamt im wesentlichen kreisscheibenförmigen Grundriss auf.
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Das Gargefäß 7 weist eine vom Bodenbereich sich im Wesentlichen in Vertikalrichtung nach oben erstreckende Gefäßwandung 13 auf, die gefäßöffnungsseitig bevorzugt in einen nach radial außen abragenden Gefäßrand 14 übergeht. Letzterer ist mit Bezug auf einen Vertikalschnitt bevorzugt kreislinienabschnittförmig gebildet, weiter bevorzugt halbkreislinienförmig, mit einer nach vertikal oben gerichteten Wölbungsfläche.
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Der Deckel 12 weist weiter bevorzugt einen radial nach außen sich erstreckenden, umlaufenden Deckelrand 15 auf. Dieser erstreckt sich mit Bezug auf einen Vertikalschnitt bevorzugt angepasst an den Gefäßrand 14 kreislinienabschnittförmig, weiter bevorzugt in Zuordnungsstellung des Deckels 12 unter konzentrischem Verlauf zu dem Gefäßrand 14. In Zuordnungsstellung stützt sich der Deckel 12 über dessen Deckelrand 15 auf dem Gefäßrand 14 ab.
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Wenngleich nicht dargestellt, ist an dem Deckel 12 oder im Bereich des Gefäßrandes 14 bevorzugt eine Dichtung vorgesehen, insbesondere zur fluiddichten Anordnung des Deckels 12 auf dem Gargefäß 7. In üblicher Weise besteht eine solche Dichtung bevorzugt aus einem Weichkunststoffmaterial, beispielsweise aus einem thermoplastischen Elastomer.
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Insbesondere im Betrieb der Küchenmaschine 1, weiter insbesondere im Rührwerk- und/oder Heizbetrieb ist der auf das Gargefäß 7 aufgesetzte Deckel 12 bevorzugt zu verriegeln, da im Betrieb der Küchenmaschine 1 gegebenenfalls hohe Kräfte beispielsweise durch einen Zerkleinerungsprozess mittels des Rührwerkes 8 und/oder durch eine Fluiddynamik im Gargefäß 7 entstehen können. Hierzu weist die Küchenmaschine 1 mindestens ein Verriegelungsteil 16 auf, welches den Deckel 12 gegen das Gargefäß 7 verriegelt. Dieses Verriegelungsteil 16 ist bevorzugt langgestreckt, wellenartig ausgebildet, mit einer zentralen, in Längserstreckung ausgerichteten Achse, welche zugleich eine Drehachse y des Verriegelungsteiles 16 darstellt.
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Bezüglich weiterer Merkmale hinsichtlich der Verriegelung des Deckels
12, insbesondere hinsichtlich der Ausgestaltung und Wirkungsweise des Verriegelungsteiles
16 wird auf die deutsche Patentanmeldung
DE 10 2010 037 892 verwiesen.
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Während der Zubereitung eines Gargutes G in dem Gargefäß 8 bildet sich insbesondere zufolge Dreheinwirkung über das Rührwerk 8 in dem Gargefäß 7 eine Trombe T, welche abhängig von verschiedenen Parametern gegen die Innenseite des Deckels 12 drücken kann (vgl. 2). Diese Parameter sind insbesondere die Rührwerkdrehzahl, weiter bevorzugt auch die Heiztemperatur und/oder die Garguttemperatur im Gargefäß 7, darüber hinaus weiter bevorzugt die Menge (Füllhöhe) und/oder die Konsistenz des Gargutes G, was sich beispielsweise aus der Stromaufnahme des das Rührwerk 8 antreibenden Elektromotors 9 ableiten lässt.
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Eine in der Küchenmaschine 1 weiter vorgesehene Elektronik, über welche auch beispielsweise die Auswertung der erfassten Rührwerk-Drehzahlen und/oder Temperaturen im oder am Gargefäß vorgenommen wird, ist weiterhin zur indirekten Überwachung des innenseitig gegen den Deckel 12 wirkenden Drucks durch die Trombe T ausgelegt. Hierbei wird zunächst insbesondere über die ermittelten Werte wie Drehzahl und Motorstrom des Rührwerkantriebs 9 das aktuelle Motordrehmoment ermittelt, was, gegebenenfalls unter Berücksichtigung weiterer Parameter, wie beispielsweise die erfasste Temperatur des Gargutes G und/oder die Füllhöhe des Gargutes G in dem Gargefäß 7 und/oder das Ergebnis einer Waagenfunktion, entsprechend das Gewicht des in dem Gargefäß 7 befindlichen Garguts und/oder die Vorgabe einer Rezeptauswahl, auf die gegen den Deckel 12 wirkende Kraft rückschließen lässt.
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In 3 ist ein Diagramm dargestellt, in welchem in Abhängigkeit von der Drehzahl das jeweils ermittelte Drehmoment abgetragen ist. Die in der Darstellung gezeigte Belastungskurve I zeigt die Belastung über einen Drehzahlbereich von etwa 1.000 U/min bis zu etwa 6.000 U/min bei einer Befüllung des Gargefäßes 7 bis hin zur maximalen Füllhöhe von bevorzugt etwa 2 l. Das hierbei ermittelte maxiale Drehmoment beträgt bevorzugt maximal 0,8 Nm. Dieser Wert, gegebenenfalls ein um 10 bis 20% erhöhter Wert, ist als maximales Motormoment Mmax, bevorzugt in einem nicht flüchtigen Speicher hinterlegt.
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Bei einer beispielhaften Überfüllung des Gargefäßes 7, d. h. eine Befüllung mit Gargut G über das maximal vorgegebene Füllmaß hinaus, wird bei einer Drehzahl – in dem dargestellten Ausführungsbeispiel etwa bei 4.000 U/min – ein Motormoment Mist erfasst, welches das maximale Motormoment Mmax überschreitet (siehe Belastungskurve II). In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird bei etwa 4.000 U/min zufolge eines erhöhten Füllstandes von beispielsweise etwa 2,3 l ein Motormoment von etwa 1.2 Nm erfasst. Dieses erhöht Motormoment lässt auf eine erhöhte Belastung des Deckels 12 durch die Trombe T schließen. Die insbesondere das Drehmoment überwachende Elektronik regelt bevorzugt bei Erfassen eines erhöhten Drehmomentes Mist die Drehzahl so weit herab, bis das aktuelle Drehmoment Mist dem maximalen Motormoment Mmax oder weniger entspricht. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt eine Herabregelung der Drehzahl auf etwa 3.000 U/min, woraus ein Motormoment Mreg von etwa 0,8 Nm resultiert.
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In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Elektronik unmittelbar bei Überschreiten des maximalen Motormoments Mmax eine weitere Drehzahlerhöhung, auch wenn eine höhere Drehzahl insbesondere seitens des Benutzers voreingestellt oder gewünscht ist, nicht durchgeführt wird.
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Unter Berücksichtigung weiterer Parameter, insbesondere der aktuell erfassten Gargut-Temperatur ist weiter bevorzugt seitens der Elektronik eine Anpassung des maximalen Motormoments Mmax möglich, so insbesondere bei einer erfassten Temperatur von beispielsweise mehr als 60°C eine Absenkung des maximalen Motormoments Mmax auf beispielsweise 0,6 oder 0,7 Nm, was entsprechend eine Reduzierung der hierbei maximal möglichen Drehzahl auf beispielsweise 2.000 bis 2.500 U/min zur Folge hat. Bei Erfassen geringerer Temperaturen, beispielsweise Raumtemperatur von bis zu 20°C, ist in weiter vorgesehener Ausgestaltung seitens der Elektronik eine Erhöhung des maximalen Motormoments Mmax möglich, beispielsweise mit Bezug auf das dargestellte Ausführungsbeispiel auf 0,9 oder 1 Nm.
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Bevorzugt ist weiter die Drehmomentüberwachung bei geringen Drehzahlen, beispielsweise bis hin zu 2.000 U/min deaktiviert, da in diesem Drehzahlbereich erfahrungsgemäß auch unabhängig von der Füllhöhe und/oder Temperatur und/oder weiterer Parameter keine zu hohe Belastung des Deckels 12 zu erwarten ist. Eine solche Deaktivierung bzw. Aktivierung der Drehmomentüberwachung bzw. der damit einhergehenden Drehzahlbegrenzung ist darüber hinaus auch durch den Benutzer möglich, beispielsweise mittels Tastendruck bzw. Anwählen einer diesbezüglichen Funktion im Display 5. Insbesondere bei einer Deaktivierung der Funktion wird bevorzugt, dass in dem Display 5 ein entsprechender Hinweis erfolgt. Auch eine Reduzierung der Drehzahl aufgrund eines zu hohen Motormoments wird bevorzugt auf dem Display 5 angezeigt, beispielsweise in der Form, dass der Benutzer darauf hingewiesen wird, dass gegebenenfalls zufolge einer Überfüllung des Gargefäßes 7 eine entsprechende Drehzahlregulierung vorgenommen wurde.
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Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen. Die Unteransprüche charakterisieren in ihrer fakultativ nebengeordneten Fassung eigenständige erfinderische Weiterbildungen des Standes der Technik, insbesondere um auf Basis dieser Ansprüche Teilanmeldungen vorzunehmen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Küchenmaschine
- 2
- Bedienfeld
- 3
- Regler
- 4
- Taster
- 5
- Display
- 6
- Gargefäßaufnahme
- 7
- Gargefäß
- 8
- Rührwerk
- 9
- Rührwerkantrieb
- 10
- Aufheizeinrichtung
- 11
- Netzanschlusskabel
- 12
- Deckel
- 13
- Gefäßwandung
- 14
- Gefäßrand
- 15
- Deckelrand
- 16
- Verriegelungsteil
- x
- Vertikalachse
- y
- Drehachse
- G
- Gargut
- T
- Trombe
- I
- Belastungskurve
- II
- Belastungskurve
- Mist
- aktuelles Motormoment
- Mmax
- maximales Motormoment
- Mreg
- reguliertes Motormoment
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005028758 A1 [0002]
- DE 102010037892 [0002, 0030]
- DE 102008038783 A1 [0006]
- DE 202011050875 U1 [0006]
- DE 102009055795 A1 [0006]