CH712395A2 - Kombigargerät mit Steuerung. - Google Patents

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CH712395A2
CH712395A2 CH00549/16A CH5492016A CH712395A2 CH 712395 A2 CH712395 A2 CH 712395A2 CH 00549/16 A CH00549/16 A CH 00549/16A CH 5492016 A CH5492016 A CH 5492016A CH 712395 A2 CH712395 A2 CH 712395A2
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Johann Sigrist Thomas
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V Zug Ag
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Abstract

Ein Gargerät umfasst einerseits einen Mikrowellengenerator und andererseits einen Heissluftgenerator und/oder eine Heizeinrichtung zum Erhitzen des Garraums und/oder einen Dampfgenerator zum Zuführen von Dampf in den Garraum. Durch die Kombination von Gartechnologien lassen sich Gardauer und Garergebnis optimieren. Das Gargerät weist einen Zeitmodus (Z4–Z7) auf, bei welchem eine gewünschte Gardauer vorgegeben werden kann. Ist beispielsweise eine kurze Gardauer gewünscht, wird der Anteil an Mikrowellenleistung erhöht. Andererseits weist das Gargerät einen Leistungsmodus (L4–L7) auf, bei welchem eine gewünschte Mikrowellenleistung vorgegeben werden kann. Das Gargerät kann in Abhängigkeit der Mikrowellenleistung die Gardauer prognostizieren und über Ein-/Ausgabemittel anzeigen.

Description

Beschreibung Gebiet der Erfindung [0001] Die Erfindung betrifft ein Gargerät mit einem Mikrowellengenerator und einem Heissluftgenerator und/oder einer Heizeinrichtung und/oder einem Dampfgenerator zum Garen von Gargut.
Hintergrund [0002] Aus dem Stand der Technik sind Gargeräte bekannt, welche wahlweise oder in Kombination einen Mikrowellengenerator, einen Heissluftgenerator, eine Heizeinrichtung zum Erhitzen des Garraums und/oder einen Dampfgenerator zum Zuführen von Dampf in den Garraum aufweisen. Durch die Kombination mehrerer Gartechnologien in einem einzigen Gerät können Platz und Kosten gespart werden. Bei solchen Kombigeräten kann ein Benutzer zu Beginn des Prozesses eine Gartechnologie oder eine gleichzeitige Verwendung mehrerer Gartechnologien auswählen.
Darstellung der Erfindung [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gargerät mit einem verbesserten Bedienkomfort bereitzustellen.
[0004] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Gargerät mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs. Das Gargerät weist einen Garraum zur Aufnahme von Gargut auf und einen Mikrowellengenerator zum Erhitzen des Garguts. Garen im Kontext dieser Erfindung soll alle Arten des Erwärmens von Gargut umfassen, beispielsweise das Erwärmen, das Erhitzen, aber auch das Auftauen von Lebensmitteln, Speisen, Flüssigkeiten, etc.
[0005] Im Weiteren umfasst das Gargerät einen Heissluftgenerator und/oder eine Heizeinrichtung zum Erhitzen des Garraums und/oder einen Dampfgenerator zum Zuführen von Dampf in den Garraum. Unter einer Heizeinrichtung ist dabei eine resistive Heizung im Garraum oder an der Wand des Garraums zu verstehen, insbesondere ein Grill, eine Oberhitze und/oder eine Unterhitze.
[0006] Ebenso umfasst das Gargerät eine Steuerung zum Steuern eines Garvorgangs, einen Speicher mit mindestens einem Garprogramm und Ein-/Ausgabemittel zur Eingabe eines Prozessparameters. Vorzugsweise legt das Garprogramm fest, was der Startzustand des Garguts ist (z.B. «gefrorene Karotten» oder «nicht gefrorenes Kalbsfilet»), und in welchen Endzustand (z.B. «bissfest» oder «mediumrare») das Gargut übergeführt werden soll.
[0007] Die Steuerung weist einen Zeitmodus auf, wobei im Zeitmodus der einzugebende Prozessparameter die gewünschte Gardauer ist und die Steuerung dazu ausgestaltet ist, die Menge von im Garvorgang zugeführter Mikrowellenleistung abhängig von der gewünschten Gardauer derart zu wählen, dass der Garvorgang in der gewünschten Gardauer abgeschlossen ist.
[0008] Alternativ oder zusätzlich zum Zeitmodus weist die Steuerung einen Leistungsmodus auf, wobei im Leistungsmodus der einzugebende Prozessparameter die gewünschte Mikrowellenleistung ist und die Steuerung dazu ausgestaltet ist, abhängig vom Prozessparameter die erwartete Gardauer für den Garvorgang zu errechnen und auf den Ein-/Ausga-bemitteln anzuzeigen.
[0009] Unter einem Garvorgang ist eine beliebige Zeitspanne zu verstehen, während derer das Gargerät in Betrieb ist. Dabei muss es sich nicht unbedingt um einen vollständigen Garprozess handeln. Denn es ist auch möglich, dass ein Benutzer während des Garprozesses das Garprogramm oder den Modus wechselt und somit ein neuer Garvorgang gestartet wird.
[0010] Die Garprogramme können beliebig ausgestaltet sein. So kann es in einem Garprogramm möglich sein, dass der Benutzer sämtliche Angaben, welche das Garprogramm festlegen, manuell vorgibt, während ein anderes Garprogramm nach Vorgabe z.B. der Art des zu garenden Garguts vorprogrammierte Randbedingungen, z.B. betreffend Anfangszustand und gewünschtem Endzustand des Garguts, anwendet.
[0011] Der gewünschte Wert des Prozessparameters und das Garprogramm können über die Ein-/Ausgabemittel vorgegeben werden. Ebenso ist es möglich, dass die Steuerung einen Standardwert für den Prozessparameter vorgibt, welcher angewendet wird, wenn seitens des Benutzers kein gewünschter Wert des Prozessparameters vorgegeben ist.
[0012] Beim Zeitmodus und beim Leistungsmodus handelt es sich grundsätzlich um die gleichen Modi, ausser dass die Prozessparameter anders gewählt sind. Die Ausgangslage bilden die Gardauer, die Mikrowellenleistung und das Garprogramm. Während im Zeitmodus die Mikrowellenleistung in Abhängigkeit der gewünschten Gardauer und in Abhängigkeit des Garprogramms von der Steuerung ermittelt wird, so wird im Leistungsmodus die Gardauer in Abhängigkeit der gewünschten Mikrowellenleistung und in Abhängigkeit des Garprogramms ermittelt.
[0013] Sowohl der Zeitmodus als auch der Leistungsmodus ermöglichen eine komfortable Bedienung des Gargeräts, indem in Abhängigkeit des Prozessparameters ein weiterer Prozesswert automatisch durch die Steuerung ermittelt wird.
[0014] Mit Vorteil sind die Ein-/Ausgabemittel zur Eingabe der Menge und/oder Art des Garguts ausgestaltet. Die Steuerung ist ausgebildet a) im Zeitmodus: zum Ermitteln der zugeführten Mikrowellenleistung abhängig von der eingegebenen Menge und/oder der Art des Garguts und/oder b) im Leistungsmodus: zum Errechnen der erwarteten Gardauer abhängig von der eingegebenen Menge und/ oder der Art des Garguts.
[0015] Die Menge und/oder die Art des Garguts kann beispielsweise durch den Benutzer über die Ein-/Ausgabemittel dem Gargerät mitgeteilt werden. Ebenso ist es möglich, dass das Gargerät über Vorrichtungen, insbesondere über eine Waage oder über Mittel zur optischen Erkennung des Garguts, verfügt, mit welchen die Steuerung die Menge und/oder die Art des Garguts selbst ermitteln kann. Weiter können auch aus der absorbierten Mikrowellenleistung Rückschlüsse über die Art und/oder Menge des Garguts gezogen werden. Derartige Vorrichtungen, mit denen das Gargerät selbst die Art und/oder Menge des Garguts ermittelt, sind ebenfalls als Ein-/Ausgabemittel zu verstehen.
[0016] Durch diese zusätzlichen Informationen, welche das anzuwendende Garprogramm genauer parametrisieren, kann die Steuerung die Mikrowellenleistung gargutspezifisch genauer ermitteln, um die Qualität des Garergebnisses möglichst hoch zu halten. Auch die Berechnung der Gardauer kann präziser erfolgen aufgrund der zusätzlich verfügbaren Informationen zur Menge und/oder zur Art des Garguts.
[0017] Im Weiteren kann die Steuerung ausgebildet sein, um in Abhängigkeit der Eingabe der Menge und/oder der Art des Garguts im Zeitmodus eine Auswahl an Gardauern und/oder im Leistungsmodus eine Auswahl an Mikrowellenleistungen über die Ein-/Ausgabemittel bereitzustellen, d.h. die möglichen Eingabebereich des Prozessparameters zu beschränken.
[0018] Dadurch trifft die Steuerung eine Vorauswahl von möglichen Mikrowellenleistungen und Gardauern, sodass der Benutzer die Werte der Prozessparameter nicht derart wählen kann, dass ein schlechtes Garergebnis erzielt werden würde.
[0019] Mit Vorteil können über die Ein-/Ausgabemittel im Zeitmodus mindestens drei unterschiedliche gewünschte Gardauern eingegeben werden und/oder im Leistungsmodus mindestens drei unterschiedliche gewünschte Mikrowellenleistungen.
[0020] Es kann somit beispielswiese nicht nur zwischen dem Aktivieren und dem Deaktivieren von Mikrowellenleistung ausgewählt werden, sondern es ist eine abgestufte Einstellung möglich, welche umso präziser vorgenommen werden kann, je mehr unterschiedliche gewünschte Gardauern und/oder Mikrowellenleistungen eingegeben werden können.
[0021] Die Steuerung kann mit Vorteil dazu ausgebildet sein, im Zeitmodus die Mikrowellenleistung derart festzulegen, dass ein gegenüber einem Garvorgang ohne Zuschaltung des Mikrowellengenerators gleichbleibendes Garergebnis erreichbar ist.
[0022] Dies ist beispielsweise möglich, indem die Steuerung abhängig von der eingegebenen Gardauer gerade so viel Mikrowellenleistung zugibt, dass am Ende der Gardauer dasselbe Garergebnis erzielt wird, wie wenn der Garvorgang ohne Mikrowellenzugabe mit maximaler Gardauer durchgeführt worden wäre.
[0023] Weiter ist es auch denkbar, dass die Steuerung die Mikrowellenleistung begrenzt und je nach Zeitpunkt des Garvorgangs mehr oder weniger Mikrowellenleistung vorgibt. So kann beispielsweise eine möglichst hohe Mikrowellenleistung gewählt werden, falls ein Gargut aus dem Kühlschrank auf Zimmertemperatur erwärmt werden soll. Gegen Ende eines Garprozesses sind u.U. je nach Gargut nur noch geringe Mikrowellenleistungen möglich, um ein gleichbleibendes Garergebnis zu erreichen.
[0024] Sollte die im Zeitmodus gewünschte Gardauer zu tief gewählt werden, so könnte die Steuerung die Auswahl korrigieren oder mögliche Gardauern vorschlagen.
[0025] Ob zwei Garergebnisse gleich sind, kann beispielsweise mittels einer Texturanalyse zur Beurteilung der mechanischen und physikalischen Eigenschaften des Garguts nach dem Garvorgang festgestellt werden.
[0026] Vorteilhaft kann das Gargerät einen Speicher aufweisen, in welchem Modellparameter zur Bestimmung der im Zeitmodus anzuwendenden Mikrowellenleistung in Abhängigkeit von der Menge und/oder von der Art des Garguts sowie in Abhängigkeit der gewünschten Gardauer gespeichert sind.
[0027] Ebenso können im Speicher Modellparameter zur Bestimmung der im Leistungsmodus zu errechnenden Gardauer in Abhängigkeit von der Menge und/oder von der Art des Garguts sowie in Abhängigkeit der gewünschten Mikrowellenleistung gespeichert sein.
[0028] Unter dem Begriff Modellparameter sind beliebige Informationen zu verstehen, welche die Steuerung zur Berechnung der Mikrowellenleistung und/oder der Gardauer abhängig vom eingegebenen Prozessparameter und vom ausgewählten Garprogramm verwenden kann. Dabei kann es sich beispielsweise um tabellarische Werte oder um Parameter von Funktionen handeln. Im Weiteren ist es auch möglich, dass das Gargerät im Betrieb selbst Daten aufzeichnet und die im Gerät gespeicherten Modellparameter dadurch optimiert.
[0029] In einer besonderen Ausführung ist die Steuerung ausgebildet, um im Leistungsmodus zu berechnen, wie viel kürzer die Gardauer für den Garvorgang mit der gewünschten Mikrowellenleistung ausfällt im Vergleich zur Gardauer des Garvorgangs ohne Mikrowellenleistung.
[0030] Mittels einer Anzeige der Gardauerreduktion kann dem Benutzer die Zeitersparnis durch die Anwendung der gewünschten Mikrowellenleistung im Leistungsmodus angezeigt werden. Dadurch kann der Benutzer während dem Auswählen der Mikrowellenleistung entscheiden, ob er für eine schnellere Zubereitung des Garguts bereit ist, eine zusätzliche Zugabe von Mikrowellenleistung in Kauf zu nehmen.
[0031] Im Weiteren kann die Steuerung ausgebildet sein, um zur Ermittlung der Mikrowellenleistung und/oderzur Berechnung der Gardauer die Magnetrontemperatur zu berücksichtigen, vorzugsweise die aktuelle Magnetrontemperatur zum Zeitpunkt der Eingabe der gewünschten Mikrowellenleistung bzw. der gewünschten Gardauer.
[0032] Dies kann beispielsweise erreicht werden, indem die Temperatur des Magnetrons zum Zeitpunkt der Eingabe gemessen wird, um eine Vorhersage zu treffen, ob während des Garvorgangs das Magnetron wegen zu hoher Temperatur nur eine beschränkte Leistung abgeben kann und sich die Gardauer deshalb verlängert.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen [0033] Weitere Ausgestaltungen, Vorteile und Anwendungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und aus der nun folgenden Beschreibung anhand der Figuren. Dabei zeigen:
Fig. 1 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Betrieb des Gargeräts, und
Fig. 2 ein Diagramm zur Abhängigkeit von Gardauer und Mikrowellenleistung für ein spezifisches Gargut.
Wege zur Ausführung der Erfindung Grundlagen: [0034] Das hier beschriebene Gargerät besitzt, wie erwähnt, einen Garraum, in welchem das Gargut in an sich bekannter Weise mit einem Mikrowellengenerator sowie einer anderen Wärmequelle erwärmt werden kann. Bei der «anderen Wärmequelle» handelt es sich mit Vorteil um eine resistive Heizeinrichtung, welche an einer Wand des Garraums angeordnet ist, und/oder um einen Dampfgenerator, welcher heissen Dampf in den Garraum einleitet.
[0035] Das Gerät ist mit einer Steuerung sowie mit Ein-/Ausgabemitteln ausgestattet.
[0036] Die Steuerung stellt dem Benutzer eine Mehrzahl von Garprogrammen zur Verfügung, von denen dieser an den Ein-/Ausgabemitteln eines auswählen kann. Ein Teil dieser Garprogramme können konventioneller Art sein, z.B. als klassische Betriebsarten Dampfgaren, Mikrowellengaren, etc. Mindestens ein Teil der Garprogramme sind jedoch als Automatikprogramme ausgestaltet, bei denen die Steuerung, wie im Folgenden ausgeführt, ein zusätzliches Mass an Kontrolle übernimmt.
[0037] Diese hier interessierenden Garprogramme (im Folgenden generell als «Garprogramm» bzw. «Garprogramme» bezeichnet) sind dazu vorgesehen, ein Gargut unter Kontrolle der Steuerung automatisch aus einem definierten Anfangszustand in einen definierten Endzustand überzuführen.
[0038] Vorzugsweise definiert sich ein Garprogramm dieser Art über charakteristische Grössen, welche das Gargut zu Beginn und am Ende des Garvorgangs haben soll.
[0039] Als charakteristische Grössen zu Beginn des Garvorgangs kommen z.B. eine oder mehrere der folgenden Grössen in Frage: - Art des Garguts (z.B. Fleisch und/oder Fleischart, Gemüse und/oder Gemüseart) - Menge des Garguts (z.B. Gewicht, Volumen, Dicke etc.) - Temperatur oder Phasenzustand des Garguts (z.B. Anfangstemperatur und/oder Angabe darüber, ob das Gargut gefroren oder nicht gefroren ist).
[0040] Als charakteristische Grössen am Ende des Garvorgangs kommen z.B. eine oder mehrere der folgenden Grössen in Frage: - Garungsgrad (z.B. für Fleisch eine Angabe, ob das Fleisch «well done», «medium» oder «rare» sein soll, oder für Gemüse eine Angabe, ob es knackig oder weich sein soll) - Endtemperatur (z.B. in Form einer gewünschten Kern- und/oder Oberflächentemperatur) des Garguts.
[0041] Die Auswahl des Garprogramms kann vollständig manuell erfolgen, oder (über geeignete Sensoren) teilweise oder vollständig automatisch.
[0042] Nebst dieser Auswahl des Garprogramms kann der Benutzer einen Prozessparameter des Garprogramms wählen. Dabei kann es sich um die gewünschte Gardauer t handeln, oder um die gewünschte Mikrowellenleistung P. Dieser Prozessparameter kann vom Benutzer z.B. explizit (z.B. in Minuten für t oder in Prozent der Maximalleistung oder in Watt für P) eingegeben werden, oder implizit («lang», «mittel» oder «kurz» für t bzw. «keine Mikrowelle», «mittlere Mikrowelle» oder «maximale Mikrowelle» für P).
[0043] Die Steuerung des Geräts steuert sodann den Garvorgang abhängig vom ausgewählten Garprogramm G und dem angegebenen Prozessparameter t bzw. P. Hierzu verwendet sie ein numerisches Modell, welches die Grössen G, t und P miteinander verknüpft. Das Modell ist derart in der Steuerung abgelegt, dass diese aus den vorgegebenen Werten von G und t die Mikrowellenleistung P errechnen kann, oder aus den vorgegebenen Werten G und P die Gardauer t. Hierzu kann die Steuerung in der Lage sein, eine oder beide der folgenden Funktionen f() der g() auszuwerten: t = f(G, P) (i) P = 9(9. t) (2) [0044] Die Funktionen f() und/oder g() können vom Gerätehersteller z.B. in Rahmen von Tests ermittelt und in Form numerischer Parameter in der Steuerung abgelegt werden.
[0045] Fig. 2 zeigt beispielhaft den Zusammenhang zwischen Mikrowellenleistung P (Y-Achse) und Gardauer t (X-Achse) für ein bestimmtes Garprogramm.
[0046] Wie ersichtlich, fällt die Mikrowellenleistung P mit zunehmender Gardauer t in der Regel monoton ab.
[0047] Eine Kurve CI der in Fig. 2 gezeigten Art, deren Parameter in der Steuerung abgelegt sind, kann sowohl zur Berechnung der Gleichung 1 (bei gegebener Mikrowellenleistung P) als auch zur Berechnung der Gleichung 2 (bei gegebener Gardauer t) verwendet werden.
[0048] Beispielsweise kann ein bestimmtes Garprogramm mit einer Mikrowellenleistung P von 300W in einer Zeit t300 gegart werden, bei der Mikrowellenleistung P = 100 W wird jedoch eine Zeit t100 > t300 benötigt.
[0049] Wie erwähnt, sind in der Steuerung entsprechende Daten für mehrere unterschiedliche Garprogramme abgelegt, welche sich durch charakteristische Grössen des Garguts zu Beginn des Garvorgangs und/oder am Ende des Garvorgangs unterscheiden. Für jedes Garprogramm sind im Speicher zudem Modellparameter abgelegt, die es erlauben, die Mikrowellenleistung P abhängig von der gewünschten Gardauer t und/oder die erwartete Gardauer t aus der gewünschten Mikrowellenleistung zu errechnen. Dies ist in Fig. 2 durch die weiteren angedeuteten Kurven C2, C3 dargestellt ist, welche die Beziehung P(t) für z.B. unterschiedliche Gargut-Typen oder Gargut-Gewichte angeben.
[0050] So können z.B. Kurven für mehrere unterschiedliche Gargutmengen abgelegt sein. Wenn nun ein Garprogramm für eine bestimmte Gargutmenge ausgewählt wird, kann die Steuerung durch Interpolation eine präzise Gardauer Vorhersagen oder die Mikrowellenleistung optimal einstellen.
[0051] Im Weiteren können z.B. Kurven für einen unterschiedlichen Gargrad abgelegt sein, beispielsweise für «bissfest», «weichgekocht», «für Püree» etc.)
Ablauf: [0052] In Fig. 1 wird ein Flussdiagramm dargestellt zu einem Verfahren, nach welchem das Gargerät betrieben werden kann.
[0053] Im Schritt SO schaltet ein Benutzer über die Ein-/Ausgabemittel das Gargerät ein. Die Steuerung schlägt dem Benutzer ein Default-Garprogramm vor. Dabei kann es sich beispielsweise um ein konventionelles Garprogramm handeln, z.B. Backofenbetrieb bei 190°C Umluft oder ein Garprogramm mit Mikrowellen, oder um eines der oben erwähnten Automatikprogramme. Der Benutzer kann sodann diesen Vorschlag akzeptieren oder ein anderes Garprogramm auswählen. So kann erbeispielsweise aus den Programmen «Entrecote», «Filet», «Gemüse», «Pizza» etc. ein Garprogramm auswählen, und diese Auswahl allenfalls noch weiter verfeinern, durch Angaben charakteristischer Grössen für den Anfangs- und/oder Endzustand des Garguts. Für das vorliegende Beispiel wählt der Benutzer das Garprogramm «Entrecote» aus, mit der Ergänzung, dass das Entrecöte am Schluss des Garvorgangs «medium» durchgebraten sein soll.
[0054] In Schritt S1 wird überprüft, ob weitere Informationen zum Garprogramm benötigt werden oder bekannt sind, z.B. im Sinne der erwähnten charakteristischen Grössen über den Anfangs- und Endzustand, um das Garprogramm genauer zu spezifizieren.
[0055] Zur Ermittlung der Menge des Garguts kann z.B. eine Waage zur Verfügung stehen, und/oder über einen Gargutsensor, welcher durch den Benutzer in das Gargut gesteckt werden kann, kann die Start-Kerntemperatur des Garguts ermittelt werden. Alternativ hierzu kann der Benutzer entsprechende Werte auch über die Ein-/Ausgabemittel eingeben.
[0056] In Schritt S3 wird geprüft, ob der Benutzer über die Ein-/Ausgabemittel den Zeitmodus oder den Leistungsmodus aktiviert hat. Diese beiden Modi werden im Folgenden näher beschrieben.
[0057] Hat sich der Benutzer für den Zeitmodus entschieden, so muss er in einem nächsten Schritt über die Ein-/Ausga-bemittel die gewünschte Gardauer t vorgeben, in welcher der Garvorgang abgeschlossen sein muss. Hierfür berechnet die Steuerung im Schritt Z4 in Abhängigkeit der vorliegenden Daten mögliche Gardauern, aus welchen der Benutzer eine auswählen kann. Je höher z.B. das gemessene Gewicht und je tiefer die durch den Gargutsensor gemessene Start-Kern-temperatur sind, desto grösser wird die minimale Gardauer sein, welche die Steuerung dem Benutzer zur Auswahl noch vorschlagen kann.
[0058] In die Berechnung der möglichen Gardauern kann auch die Magnetrontemperatur des Mikrowellengenerators mit einfliessen. Befindet sich die Magnetrontemperatur bereits zum Zeitpunkt der Eingabe der gewünschten Prozessdauer und/oder Mikrowellenleistung auf einem hohen Wert, berücksichtigt die Steuerung für die Berechnung der Gardauer, dass der Garvorgang nicht mit voller Mikrowellenleistung durchlaufen werden kann. Die minimal mögliche Gardauer wird sich entsprechend verlängern.
[0059] In Schritt Z5 wählt der Benutzer aus den möglichen Gardauern die gewünschte Gardauer t aus.
[0060] In Schritt Z6 passt die Steuerung den Verlauf des Garprogramms entsprechend der durch den Benutzer ausgewählten Gardauer an. Hierzu berechnet es, im einfachsten Fall, die Mikrowellenleistung P gemäss obiger Formel (2).
[0061] Hat sich der Benutzer beispielsweise für eine lange Gardauer entschieden, so kann im Garprogramm «Entrecote» das Gargut bei einer niedrigen Garraumtemperatur und ohne Mikrowellenleistung niedergegart werden. Hat sich der Benutzer beispielsweise für eine möglichst kurze Gardauer entschieden, so startet das Garprogramm mit einer maximalen Mikrowellenleistung, um das Gargut von der Ausgangstemperatur auf einen bestimmten Temperaturwert anzuheben. Um ein schlechtes Garergebnis zu verhindern, kann die Steuerung die Mikrowellenleistung mit zunehmender Gargutkerntemperatur auch reduzieren, d.h. die Mikrowellenleistung P braucht nicht notwendigerweise über den ganzen Garvorgang konstant zu sein. Sie ist jedoch auf jeden Fall abhängig von der gewünschten Gardauer t und dem ausgewählten Garprogramm G.
[0062] Grundsätzlich kann sodann der Garvorgang mit der so ermittelten Mikrowellenleistung P durchlaufen und bei Ablauf der Gardauer t automatisch beendet werden.
[0063] Eine etwas modifizierte Variante ist in Fig. 1 dargestellt, bei welcher die Steuerung den Zustand des Garguts überwacht, z.B. mittels eines Kerntemperatursensors. Dann überprüft die Steuerung während des Garens in einem Schritt ZI wiederholend, ob unter den aktuellen Bedingungen die gewünschte Gardauer t eingehalten werden kann. Steigt die Kerntemperatur des Garguts weniger schnell an als prognostiziert, so kann die Steuerung beispielsweise die Mikrowellenleistung oder die Garraumtemperatur erhöhen oder auch die Mikrowellenleistung erst zu einem späteren Zeitpunkt reduzieren, um die gewünschte Gardauer t einzuhalten. Gleichzeitig prüft die Steuerung auch die Magnetrontemperatur. Wird ein kritischer Temperaturwert überschritten, so reduziert die Steuerung die Mikrowellenleistung und erhöht dafür allenfalls die Garraumtemperatur um die gewünschte Gardauer t einhalten zu können.
[0064] Hat der Benutzer im Schritt S3 über die Ein-/Ausgabemittel den Leistungsmodus aktiviert, so berechnet die Steuerung im Schritt L4 eine mögliche Auswahl an Mikrowellenleistungen, die dem Benutzer über die Ein-/Ausgabemittel vorgeschlagen werden und aus denen er eine auswählen kann. Zur Ermittlung der möglichen Mikrowellenleistungen berücksichtigt die Steuerung, wie im Zeitmodus, die sich aus den charakteristischen Grössen des Garprogramms ergebenen Informationen, z.B. die zum Gargut bekannten Informationen. Ist z.B. das Garprogramm «Entrecote» gewählt und das Gargut befindet sich beispielsweise bereits auf Zimmertemperatur, so schlägt die Steuerung dem Benutzer keine hohen Mikrowellenleistungen vor, weil ansonsten ein unbefriedigendes Garergebnis zu erwarten sein könnte.
[0065] In Schritt L5 wählt der Benutzer eine der möglichen Mikrowellenleistungen als gewünschte Mikrowellenleistung P aus. Die Steuerung berechnet sodann im Schritt L6 die voraussichtliche Gardauer t gemäss obiger Formel (1).
[0066] Die so ermittelte Gardauer t kann die Steuerung dem Benutzer sodann über die Ein-/Ausgabemittel anzeigen, beispielsweise als absoluten Wert oder als Abweichung gegenüber dem Garvorgang ohne Mikrowellenleistung. Dies erleichtert dem Benutzer die Auswahl der gewünschten Mikrowellenleistung, weil er durch die Steuerung stets auf die restliche Gardauer aufmerksam gemacht wird.
[0067] Grundsätzlich kann die Steuerung nun das Garverfahren starten und zeitgesteuert, nach Ablauf der ermittelten Gardauer t beenden.
[0068] Wie im Zeitmodus kann die Steuerung während des Garens im Schritt L7 wiederholt prüfen, ob der Garvorgang wie prognostiziert abläuft. Bei Abweichungen kann die Steuerung die Gardauer erneut berechnen und zeigt diese dem Benutzer an.
Bemerkungen: [0069] Während in der vorliegenden Anmeldung bevorzugte Ausführungen der Erfindung beschrieben sind, ist klar darauf hinzuweisen, dass die Erfindung nicht auf diese beschränkt ist und in auch anderer Weise innerhalb des Umfangs der folgenden Ansprüche ausgeführt werden kann.

Claims (10)

  1. Patentansprüche
    1. Gargerät zum Garen von Gargut, umfassend - einen Garraum zur Aufnahme des Garguts, - einen Mikrowellengenerator zum Erhitzen des Garguts, - einen Heissluftgenerator und/oder eine Heizeinrichtung zum Erhitzen des Garraums und/oder einen Dampfgenerator zum Zuführen von Dampf in den Garraum, - eine Steuerung zum Steuern eines Garvorgangs, - einen Speicher mit mindestens einem Garprogramm, - Ein-/Ausgabemittel zur Eingabe eines Prozessparameters und mindestens eines Garprogramms, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung einen Zeitmodus (Z4-Z7) aufweist, wobei im Zeitmodus (Z4-Z7) der Prozessparameter eine gewünschte Gardauer ist und die Steuerung dazu ausgestaltet ist, eine Menge von im Garvorgang zugeführter Mikrowellenleistung abhängig von der gewünschten Gardauer derart zu wählen, dass der Garvorgang in der gewünschten Gardauer abgeschlossen ist, und/oder die Steuerung einen Leistungsmodus (L4-L7) aufweist, wobei im Leistungsmodus (L4-L7) der Prozessparameter eine gewünschte Mikrowellenleistung ist und die Steuerung dazu ausgestaltet ist, abhängig vom Prozessparameter eine erwartete Gardauer für den Garvorgang zu errechnen und auf den Ein-/Ausgabemitteln anzuzeigen.
  2. 2. Gargerät nach Anspruch 1, wobei die Ein-/Ausgabemittel zur Eingabe einer Menge und/oder Art des Garguts ausgestaltet sind und die Steuerung ausgebildet ist a) im Zeitmodus (Z4-Z7) zum Ermitteln der zugeführten Mikrowellenleistung abhängig von der eingegebenen Menge und/oder der Art des Garguts und/oder b) im Leistungsmodus (L4-L7) zum Errechnen der erwarteten Gardauer abhängig von der eingegebenen Menge und/oder der Art des Garguts.
  3. 3. Gargerät nach Anspruch 2, wobei die Steuerung ausgebildet ist, in Abhängigkeit der Eingabe der Menge und/oder Art des Garguts im Zeitmodus (Z4-Z7) eine Auswahl an Gardauern und/oder im Leistungsmodus (L4-L7) eine Auswahl an Mikrowellenleistungen über die Ein-/Ausgabemittel vorzuschlagen.
  4. 4. Gargerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei über die Ein-/Ausgabemittel im Zeitmodus (Z4-Z7) mindestens drei unterschiedliche gewünschte Gardauern eingebbar sind.
  5. 5. Gargerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei über die Ein-/Ausgabemittel im Leistungsmodus (L4-L7) mindestens drei unterschiedliche gewünschte Mikrowellenleistungen eingebbar sind.
  6. 6. Gargerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Steuerung dazu ausgebildet ist, im Zeitmodus (Z4-Z7) die Mikrowellenleistung derart festzulegen, dass ein gegenüber einem Garvorgang ohne Zuschaltung des Mikrowellengenerators gleichbleibendes Garergebnis erreichbar ist.
  7. 7. Gargerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Gargerät einen Speicher aufweist, - in welchem Modellparameter zur Bestimmung der im Zeitmodus (Z4-Z7) anzuwendenden Mikrowellenleistung in Abhängigkeit von der Menge und/oder von der Art des Garguts sowie in Abhängigkeit der gewünschten Gardauer gespeichert sind, und/oder - in welchem Modellparameter zur Bestimmung der im Leistungsmodus (L4-L7) zu errechnenden Gardauer in Abhängigkeit von der Menge und/oder von der Art des Garguts sowie in Abhängigkeit der gewünschten Mikrowellenleistung gespeichert sind.
  8. 8. Gargerät nach Anspruch 7, wobei die Steuerung mehrere Garprogramme aufweist, welche sich durch charakteristische Grössen des Garguts zu Beginn des Garvorgangs und/oder am Ende des Garvorgangs unterscheiden, wobei im Speicher die Modellparameter für die mehreren Garprogramme gespeichert sind.
  9. 9. Gargerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Steuerung ausgebildet ist, im Leistungsmodus eine Reduktion der Gardauer für den Garvorgang mit der gewünschten Mikrowellenleistung im Vergleich zur Gardauer des Garvorgang ohne Mikrowellenleistung zu berechnen.
  10. 10. Gargerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Steuerung dazu ausgebildet ist, zur Ermittlung der Mikrowellenleistung und/oder zur Berechnung der Gardauer eine Magnetrontemperatur zu berücksichtigen.
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