DE19643714C2 - Vorrichtung zum Regeln des Garvorgangs von zu garendem Gut - Google Patents
Vorrichtung zum Regeln des Garvorgangs von zu garendem GutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Regeln des
Garvorgangs von zu garendem Gut.
Aus der DE 43 36 752 A1 ist ein Verfahren zum Anpassen der
elektrischen Heizung an die zur Speisenzubereitung
erforderlichen Kenngrößen bekannt, bei dem die Regelung der
zugeführten Heizleistung in Abhängigkeit von Temperaturen
erfolgt, die unterhalb eines Topfes in einem Ceranfeld
gemessen werden. Aus diesen Temperaturen wird mittels mehr
oder weniger komplizierten Algorithmen auf den tatsächlichen
Garvorgang innerhalb des zu garenden bzw. zuzubereitenden
Gutes geschlossen und die Heizleistung des Ceranfeldes wird
so geregelt, daß die Temperaturen vorbestimmte Verläufe
haben.
Die Zusammenhänge zwischen Temperaturen des Ceranfeldes und
Garvorgang in einer zu bereitenden Speise sind
verhältnismäßig kompliziert und häufig nicht eindeutig; auch
kann ein Kochbeginn nur schwer exakt vorausgesagt werden, so
daß die Gefahr eines Überkochens besteht.
Aus DE 44 01 642 A1 ist eine Vorrichtung zum Dampfgaren bei
annähernd Umgebungsdruck bekannt, die ein mit einem Deckel
verschließbares Dampfgarbecken aufweist, in das ein
Gargutträger zur Aufnahme von Gargut einsetzbar ist. In
einem Füllraum am Boden des Dampfgarbeckens ist Wasser
einfüllbar, das über eine unterhalb des Bodens befindliche
Widerstandsheizung erhitzt wird. Der dadurch erzeugte
Wasserdampf erwärmt die auf dem Gargutträger befindlichen
Speisen. Der Gargutträger ist oberhalb des Füllraumes
angeordnet. Oberhalb des Gargutträgers ist eine
Dampfauslassöffnung in der Wand des Dampfgarbeckens zum
Druckausgleich gegenüber dem Umgebungsdruck vorgesehen. Es
ist ferner eine mit der Widerstandsheizung in Verbindung
stehende Regeleinrichtung zum Regeln der erzeugten
Dampfmenge vorgesehen. Als Istwertgröße der Dampfmenge für
die Regeleinrichtung wird ein Temperaturmesswert eines
Temperatursensor verwendet, der in der Dampfströmung
außerhalb des Füllraumes so angeordnet ist, dass eine
Wärmeabgabe zur Umgebung derart erfolgt, dass sich die
Sensortemperatur unterhalb der Siedetemperatur des Wassers
in Abhängigkeit von der erzeugten Dampfmenge einstellt. Bei
Erreichen einer bestimmten Dampfmenge als Sollwert schaltet
die Regeleinrichtung die Heizung ab.
Die DE 41 36 133 A1 offenbart eine Anordnung zur Regelung
der Heizleistung für einen von einer Kochplatte beheizbaren
Topf mit einer sensorgesteuerten Elektronik. Dem Topf ist
mindestens ein Sensor zur Erfassung der Temperatur der
Nahrungsmittel zugeordnet. Der Topf ist ferner mit der
Außenluft nur über ein Messrohr verbunden, in dem zum
Erfassen des Dampfpunktes einer im Topf vorhandenen
Flüssigkeit mindestens ein Dampfsensor angeordnet ist. Alle
Sensoren sind auf die Elektronik geschaltet und über die
Elektronik miteinander kombinierbar. Eine Heizeinrichtung
der Kochstelle wird von der Elektronik angesteuert. Mit
Hilfe des Dampfsensors wird der Dampfpunkt in dem Messrohr
geregelt, indem die Temperatur konstant gehalten wird. Eine
Regelung der Dampfmenge ist nicht offenbart. Mit einer
Programmwahlvorrichtung kann der Elektronik ein vorgewähltes
Temperatur-Zeit-Profil für den Garprozess eingegeben werden.
Die weitere Druckschrift DE-PS 224 819 offenbart ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Bestimmung der Menge von
durch Leitungen strömendem Dampf. In der Leitung sind dazu
Heizwiderstände sowie sich gegenüberliegend auf je einer
Seite der Widerstände elektrische Thermometer eingeschaltet
und außerdem elektrische Messeinrichtungen vorgesehen,
mittels welcher der durch die Heizwiderstände und die
elektrischen Thermometer fließende Strom bestimmt werden
kann.
Schließlich ist aus DE 43 18 206 A1 eine Bedieneinheit für
eine Erhitzungsvorrichtung wie einen Mikrowellenherd bekannt
mit einem drehbaren Auswählknopf zum Auswählen von
unterschiedlichen Gruppen von Kochmenüs und einer Starttaste
zum Starten eines Kochvorganges.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
anzugeben, mit der eine hinsichtlich ihrer Durchführung
einfache und genaue Regelung bzw. Kontrolle eines
erwünschten Garvorgangs von zu garendem Gut möglich ist und
bei der eine einfache und an das jeweilige zu garende Gut
und den erwünschten Garvorgang anpaßbare Bedienung möglich
ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß wird zur Charakterisierung des Garvorgangs
des zu garenden Gutes die Dampfmenge herangezogen, die sich
bei der Garung bildet. Diese Dampfmenge gestattet
einerseits, den Kochbeginn sehr genau festzustellen, da bei
Kochbeginn die Dampfbildung einsetzt. Ein Überkochen kann
somit sicher vermieden werden, da die hohe Heizleistung, die
vor Kochbeginn zur schnelleren Anwärmung des zu garenden
Gutes eingebracht wird, bei Kochbeginn unmittelbar auf einen
Wert zurückgenommen werden kann, der geringer Dampfbildung
entspricht. Die Heranziehung der Dampfbildung zur Regelung
des Garvorgangs hat den weiteren Vorteil, daß der Garvorgang
dadurch sehr spezifisch beschrieben ist. Beispielsweise
müssen manche Speisen, wie z. B. Spätzle, sprudelnd gekocht
werden, was starker Dampfbildung entspricht, wohingegen z. B.
Gemüse unter geringerer Dampfbildung zubereitet werden
sollen. Es ist dadurch möglich, auf Temperaturmessungen oder
Leistungsvorgaben zu verzichten, da die Garaktivität
unmittelbar über Messung der Dampfmenge geregelt wird.
Der Anspruch 2 kennzeichnet einen vorteilhaft einsetzbaren
Sensor zur Messung der Dampfströmung.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer
Zeichnungen beispielsweise und mit weiteren Einzelheiten
erläutert.
Es stellen dar:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung und
Fig. 2 eine Kurve, die den Zusammenhang zwischen dem
Widerstandswert eines Thermowiderstandes und
Dampfmenge zeigt.
Gemäß Fig. 1 befindet sich auf einem Kochfeld 2,
beispielsweise einer Keramikkocheinrichtung, die mit einer
Heizeinrichtung 4 versehen ist, ein Topf 6. Der Topf 6 weist
einen Deckel 8 mit einer Öffnung 10 auf. In die Öffnung 10
ist ein Hohlzylinder 12 von etwa 12 mm. Durchmesser
eingesetzt, in dem quer durch die freie Öffnung
hindurchführend ein Thermowiderstand 14 angeordnet ist. Der
Übersichtlichkeit halber ist in Fig. 1, wie durch den Pfeil
angedeutet, der Thermowiderstand mit seiner Verschaltung
rechts in schematischer Aufsicht dargestellt.
Ein Regel-/Steuergerät 16 enthält eine Bedieneinheit 18 und
die eigentliche Regel-/Steuereinrichtung 20 mit einem
Mikroprozessor 22, einem Zeitgeber 24, einem Speicherbau
stein 26 sowie weiteren, an sich bekannten Einheiten, die
nicht dargestellt und nicht im einzelnen beschrieben sind.
An das Regel-/Steuergerät sind die Heizeinrichtung 4 sowie
der Thermowiderstand 14 über Stromzufuhrleitungen 28 und
Meßleitungen 30 angeschlossen. Über die Stromzufuhrleitungen
28 wird der Thermowiderstand mit einer vorbestimmten,
konstanten Heizleistung beschickt. Über die Meßleistungen
wird der zwischen deren Anschlüssen an den Thermowiderstand
vorhandene Spannungsabfall und damit, da der durch den
Thermowiderstand fließende Heizstrom bekannt ist, der
Widerstandswert gemessen.
Fig. 2 zeigt in der Kurve den Zusammenhang zwischen durch
den Hohlzylinder 10 strömender Dampfmenge in Gramm je Stunde
und dem Widerstandswert des in diesem Beispiel als PT 100
ausgebildeten Thermowiderstandes 14 für den Fall, daß der
Thermowiderstand 14 über die Stromzufuhrleitungen mit einer
konstanten Leistung von 800 Milliwatt beheizt wird. Die
Bedieneinheit 18 weist ein Anzeigefeld 32 sowie Bedientasten
34 und Bedienknöpfe 36 auf.
Die Funktionsweise der beschriebenen Vorrichtung ist
folgende:
Bei angenommen, in dem Topf 6 befinde sich zu garendes Gut
28, das 10 Minuten lang derart gegart werden soll, daß
während des Garens in dem Topf 6 eine Dampfmenge von 500 g
pro Stunde entsteht. Über die Bedientasteen 34 wird die
gewünschte bzw. Solldampfmenge als Garungssollwert
eingegeben und die gewünschte Garzeit eingegeben, wobei die
Werte in dem Anzeigefeld 32 angezeigt werden und in den
Speicherbaustein 26 übernommen werden.
Trotz in Betrieb gesetzter Heizeinrichtung 4 entsteht
innerhalb des Topfes 6 zunächst kein Dampf. Dies führt dazu,
daß die Temperatur des Thermowiderstandes 14, der beispiels
weise als ein PT 100-Widerstandstemperatursensor ausgebildet
ist und aus dem Regel-/Steuergerät 16 über die
Stromzufuhrleitungen 28 mit einer konstanten Leistung von
800 Milliwatt beheizt wird, auf etwa 400°C ansteigt, was
einem Widerstand von etwa 250 Ohm entspricht (Fig. 2).
Dieser Widerstand ist größer als der der erwünschten Dampf
menge von 500 g/h entsprechende Widerstand von ca. 200 Ohm
(Fig. 2), der entsprechend der Kennlinie gemäß Fig. 2 im
Speicherbaustein 26 als Sollwiderstandswert abgelegt ist.
Die Regel-/Steuereinrichtung 20 steuert die Heizleistung der
Heizeinrichtung 4 auf den maximalen Wert, da der hohe
Widerstand zu geringe Dampferzeugung anzeigt. Sobald das im
Topf 6 befindliche Gut zu kochen beginnt, setzt rasch eine
hohe Dampferzeugung ein, die den Thermowiderstand derart
abkühlt, daß sein Wert unter 200 Ohm absinkt. Dies bedeutet
einen Abfall unter dem Sollwert, woraufhin die Regel-
/Steuereinrichtung die Heizleistung der Heizeinrichtung 4
zurückregelt. Der Regelvorgang hält an, bis der Wert des
Thermowiderstandes 14, der über die Meßleitungen 30 gemessen
wird, bei dem Sollwert von 200 Ohm liegt, der der erwünschten
Dampfmenge entspricht. Wenn die eingestellten 10 Minuten
vorbei sind, wird die Heizeinrichtung 4 außer Betrieb
gesetzt, was vorteilhafterweise durch ein optisches oder
akkustisches Signal von der Bedieneinheit 18 angezeigt wird.
Es sind vielfältige Abänderungen der beschriebenen
Vorrichtung möglich:
Der Sensor zum Messen der erzeugten Dampfmenge kann in
unterschiedlichster Weise ausgebildet sein, beispielsweise
auch als Durchflußmeßgerät, das die durchströmende
Dampfmenge direkt mißt. Er kann fest mit dem Deckel 8
verbunden sein oder als auf einfache Weise in den Deckel 8
einsetzbarer Sensor ausgebildet sein.
Über die Bedieneinheit 18 können vorbestimmte Stufen von
Garaktivitäten eingegeben werden, die von sprudelndem Kochen
bis über vereinzelte Bläschenbildung reichen und
beispielsweise als stark, mittelstark, mittel, mittelschwach
und schwach bezeichnet sind. Über die Bedienknöpfe 36, die
beispielsweise Symbole unterschiedlicher Speisen bzw
Gerichte tragen, können voreingestellte Kombinationen aus
Garintensität (Dampfmengenstrom) und Garzeit eingegeben
werden. Auch können Programme eingegeben werden, die
beispielsweise dem Ablauf einer Garung derart entsprechen,
daß 5 Minuten mit einer Dampfmenge von 1000 g/h gekocht wird
und anschließend 10 Minuten mit einer Dampfmenge von
lediglich 150 g/h. Die Eingabe kann auch derart erfolgen,
daß beispielsweise ein Namen des Gargutes, beispielsweise
Gemüse, und eine Funktionswahl, beispielsweise Kochen
eingegeben wird, wobei diesen beiden Eingabegrößen im
Speicherbaustein 26 ein vorbestimmtes Programm zugeordnet
ist.
Sowohl bei Eingabe der erwünschten Garzeit als auch bei
Eingabe des Gargutes, dem beispielsweise eine Funktion
unmittelbar zugeordnet ist, ist die Restgardauer jeweils
bekannt. Vorteilhafterweise wird diese Restgardauer
angezeigt, so daß der jeweilige Benutzer umfassend
informiert ist.
Es versteht sich, daß der Deckel 8 mit dem Topf 6 nicht, wie
bei an sich bekannten Dampfdrucktöpfen, mittels einer
besonderen, druckdichten Vorrichtung verbunden sein muß,
solange nicht mit extrem höhen Dampfmengen gearbeitet werden
soll. Solch hohe Dampfmengen sind für Garungsvorgänge
normalerweise nicht erforderlich, so daß es genügt, wenn der
Deckel 8 flächig auf einem Flansch des Topfes 6 aufliegt.
Wenn mit einem Dampfdurchflußsensor gearbeitet werden soll,
der sich beispielsweise mit zunehmenden Dampfdruck zunehmend
öffnet und dessen Öffnungsbewegung gemessen wird, ist es
dagegen zweckmäßig, den Deckel 8 gegen Überdruck im Topf 6
dichtend mit dem Topf 6 zu verbinden.
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Regeln des Garvorgangs von zu garendem Gut,
dessen Garung unter Bildung von Dampf erfolgt, mit
- a) einem Behälter (6, 8) zur Aufnahme des zu garenden Gutes mit einer Dampfauslassöffnung (10)
- b) einer Heizeinrichtung (4) zur Zufuhr von Heizenergie zu dem Behälter,
- c) einem Sensor (14) zur Erzeugung eines der Menge des aus der Dampfauslassöffnung ausströmenden Dampfes entsprechenden- Dampfmengen-Istsignals und
- d) einer Regeleinrichtung (16), die die Heizeinrichtung derart steuert, dass eine Abweichung zwischen Dampfmengen-Istsignal und einem Dampfmengen-Sollwert abnimmt, wobei
- e) die Regeleinrichtung eine Bedieneinheit (18) aufweist, über die der Dampfmengen-Sollwert und eine Garungszeit, während der der Dampfmengen-Sollwert beibehalten werden soll, ge trennt einstellbar sind und Programme mit zeitlichen Folgen verschiedener Dampfmengen-Sollwerte und zugehöriger Garungs zeiten eingebbar sind und wobei
- f) eine Zeitsteuereinrichtung (24) vorgesehen ist, welche den Betrieb der Heizeinrichtung (4) nach einem über die Bedien einheit (18) eingebbaren Programm steuert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der
- a) der Sensor ein in der Dampfströmung angeordneter Thermowider stand (14) ist, der an eine elektrische Konstantleistungs quelle angeschlossen ist, und bei der
- b) eine Einrichtung (16, 30) zum Messen des Widerstandswertes des Thermowiderstandes vorgesehen ist, wobei das Dampfmengen- Istsignal aus einem dem Widerstandswert des Thermowiderstan des entsprechenden Signal hergeleitet ist.
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1996
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