DE102010036798A1

DE102010036798A1 - Sitzteil

Info

Publication number: DE102010036798A1
Application number: DE102010036798A
Authority: DE
Inventors: Stefan Emmrich
Original assignee: KOKI TECHNIK SEATING SYSTEMS GmbH
Current assignee: Kokinetics GmbH
Priority date: 2010-08-02
Filing date: 2010-08-02
Publication date: 2012-02-02
Anticipated expiration: 2030-08-03
Also published as: DE102010036798B4

Abstract

Bei einem Sitzteil von insbesondere einem Fahrzeugsitz, insbesondere Rückenlehne (1), mit einem Grundkörper (2) aus Kunststoff, insbesondere mit einem blasgeformten Grundkörper, soll in dem Grundkörper (2) zumindest ein Kederkanal (3, 4) zur Halterung eines Funktionselementes vorgesehen sein.

Description

Die Erfindung betrifft ein Sitzteil von insbesondere einem Fahrzeugsitz, insbesondere Rückenlehne, mit einem Grundkörper aus Kunststoff, insbesondere mit einem blasgeformten Grundkörper.
Stand der Technik
Fahrzeugsitze gibt es in vielfältiger Form und Ausführung. Aus Gewichtsgründen werden heute vermehrt Teile des Sitzes aus Kunststoff hergestellt. Dies gilt vor allem für den Sitz an sich und die Rücklehne. Die Rückenlehne hat vielfältige Aufgaben, sie dient nicht nur dem Komfort des Sitzens, sondern muss vor allem auch im Crash-Fall erhebliche Kräfte aufnehmen können. Nachdem von den metallischen Rahmen in der Vergangenheit Abstand genommen wurde, erfolgt die Herstellung der Rückenlehne, bzw. des Grundkörpers für die Rückenlehne vor allem aus Kunststoff. Hier bietet sich das Spritzgiess- oder vor allem auch das Blasformverfahren an, da durch das Blasformverfahren ein hohler Formkörper geschaffen werden kann, der eine hohe Dämpfungsenergie besitzt. Beispielsweise ist ein derartiger Hohlkörper, der mit einer federelastischen Füllung gefüllt ist, in der DE 198 46 810 A1 und der DE 10 2009 031 470.9 gezeigt.
Aufgabe
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Sitzteil der o. g. Art zu schaffen, das auf einfache Art und Weise mit weiteren Funktionselementen verbunden werden kann.
Lösung der Aufgabe
Zur Lösung der Aufgabe führt, dass in dem Grundkörper zumindest ein Kederkanal zur Halterung eines Funktionselementes vorgesehen ist.
Kernstück der vorliegenden Erfindung ist zum einen der Kederkanal selbst, zum anderen aber auch die einfache Verbindung des Kederkanals mit dem Grundkörper.
In einem einfachen Ausführungsbeispiel weist der Kederkanal einen U-förmigen Querschnitt auf, der so ausgestaltet ist, dass er das Funktionselement bzw. ein Teil des Funktionselementes aufnehmen kann. Hierzu sind in dem U-förmigen Querschnitt Rastnasen vorgesehen, die der Halterung des Funktionselementes dienen. Diese Rastnasen können beispielsweise einen keilförmigen Querschnitt aufweisen und paarweise angeordnet sein, sodass das Funktionselement oder ein Teil des Funktionselements eingeklipst werden kann.
Als Funktionselement kommen beliebige Elemente in Betracht, die mit dem Sitzteil verbunden werden sollen. Nur beispielsweise werden textile Bezüge genannt, die einen Randkeder aufweisen, der in den Kederkanal passt und dort eingeklipst werden kann.
Zur Verankerung des Kederkanals in der Rückenlehne sind entsprechende Verankerungsrippen vorgesehen. Die Erfindung bezieht sich auch auf einen entsprechend ausgestalteten Kederkanal allein, der einen U-förmigen Querschnitt und die oben erwähnten Rastnasen aufweist.
Des Weiteren soll sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Herstellen eines Sitzteils beziehen, wobei der Grundkörper im Blasform- oder Spritzgiessverfahren hergestellt und bei der Herstellung ein Kederkanal zur Aufnahme des Funktionselementes umblasen bzw. umspritzt wird.
Figurenbeschreibung
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in
1 eine perspektivisch dargestellte Rückansicht einer Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes;
2 eine perspektivische Ansicht von zwei erfindungsgemässen Kederkanälen;
3 eine perspektivische Teilansicht einer Rückenlehne mit eingeblasenem Kederkanal;
4 eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts aus einem erfindungsgemässen Kederkanal.
Gemäss 1 besteht eine Rückenlehne 1 aus einem Grundkörper 2 der aus Kunststoff hergestellt ist. Bevorzugt geschieht dies in einem Blasformverfahren.
Randseitig sind in dem Grundkörper 2 zwei Kederkanäle 3 und 4 eingeformt, wobei der eine Kederkanal 3 U-förmig ausgebildet ist und eine obere Randkante, sowie die beiden Seitenwände des Grundkörpers 2 zumindest teilweise begrenzt. Der zweite Kederkanal 4 bildet eine untere Randkante der Rückenlehne 1. Die beiden Kederkanäle 3 und 4 sind in 2 separat dargestellt.
In 3 und 4 ist erkennbar, dass der eigentliche Kederkanal einen U-förmigen Querschnitt 5 aufweist, wobei an diesen U-förmigen Querschnitt 5 eine untere Verankerungsrippe 6, die Hinterschneidungen ausbildet, und eine hintere Verankerungsrippe 7 angeformt sind.
Im Inneren 8 des U-förmigen Querschnitts 5 sind Rastnasen 9 und 10 erkennbar, die keilförmig nach innen ansteigend ausgebildet sind, wobei jeweils ein Paar von Rastnasen 9 und 10 zusammenwirkt.
Die Funktionsweise der vorliegenden Erfindung ist folgende:
In einem ersten Herstellungsverfahren werden die Kederkanäle 3 und 4 bevorzugt im Spritzgiessverfahren in entsprechenden Formen einer Spritzgiessmaschine hergestellt. Dabei werden in dem U-förmigen Querschnitt 5 die entsprechenden Rastnasenpaare 9 und 10 gebildet, ferner wird dem Uförmigen Querschnitt 5 jeweils die hintere Verankerungsrippe wie auch die untere Verankerungsrippe 6 angeformt.
Als nächster Arbeitsschritt erfolgt das Herstellen der Rückenlehne 1 selbst, beispielsweise im Blasformverfahren. Bevor der entsprechende Kunststoff in die Form eingeblasen wird, werden allerdings die Kederkanäle 3 und 4 an die entsprechende gewünschte Stelle der Form eingelegt und dort gehalten. Nunmehr wird der Kunststoff in die Form eingeblasen, sodass er sowohl die Verankerungsrippen 6 und 7 wie auch zumindest teilweise den U-förmigen Querschnitt 5 umfliesst. Dies ist besonders gut in 3 erkennbar.
Nach dem Zusammenbau eines entsprechenden Fahrzeugsitzes kann nun beispielsweise ein entsprechendes Funktionselement in die Kederkanäle 3 und 4 eingesetzt werden. Ist das Funktionselement beispielsweise ein textiler Bezug, so besitzt dieser textile Bezug Randkeder, die entsprechend dem Verlauf der Kederkanäle geformt und mit dem textilen Bezug verbunden sind. Diese Randkeder werden dann in das Innere 8 der entsprechenden Kederkanäle 3 und 4 eingesetzt bzw. eingedrückt, sodass sie hinter die Rastnasepaare 9 und 10 einschnappen.

Zur Erleichterung des Einsetzens dieser Randkeder sind die Rastnasen 9 und 10 keilförmig ausgebildet. Das bedeutet, dass der Randkeder auf den unteren Rastnasen 9 bzw. deren Schrägen aufgleitet, dabei auch die obere Rastnase 10 und die obere Schiene 11 des U-förmigen Querschnitts 5 nach oben drückt, sodass sich der U-förmige Querschnitt 5 öffnet. Sobald der Randkeder die Rastnasen 9 und 10 nach Innen überschritten hat, schnappt die obere Schiene 11 des U-förmigen Querschnitts 5 nach unten und die obere Rastnase 10 hintergreift den Randkeder. Hierdurch wird der Randkeder in dem U-förmigen Querschnitt 5 festgelegt. Bezugszeichenliste

1	Rückenlehne
2	Grundkörper
3	Kederkanal
4	Kederkanal
5	U-förmiger Querschnitt
6	Verankerungsrippe
7	Verankerungsrippe
8	Inneres
9	Rastnase
10	Rastnase
11	Schiene

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 19846810 A1 [0002]
DE 102009031470 [0002]

Claims

Sitzteil von insbesondere einem Fahrzeugsitz, insbesondere Rückenlehne (1), mit einem Grundkörper (2) aus Kunststoff, insbesondere mit einem blasgeformten Grundkörper, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Grundkörper (2) zumindest ein Kederkanal (3, 4) zur Halterung eines Funktionselementes vorgesehen ist.
Sitzteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionselement ein z. B. textiler Bezug mit einem Keder ist.
Sitzteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kederkanal (3, 4) einen U-förmigen Querschnitt (5) zur Aufnahme des Funktionselementes oder eines Teils davon aufweist.
Sitzteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Kederkanal (3, 4) Rastnasen (9, 10) zur Halterung des Funktionselementes oder eines Teils davon vorgesehen sind.
Sitzteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastnasen (9, 10) einen keilförmigen Querschnitt aufweisen.
Sitzteil nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Kederkanal (3, 4) Verankerungsrippen (6, 7) vorgesehen sind.
Kederkanal für ein Sitzteil von insbesondere einem Fahrzeugsitz, insbesondere Rückenlehne (1), mit einem Grundkörper (2) aus Kunststoff, insbesondere mit einem blasgeformten Grundkörper, dadurch gekennzeichnet, dass er einen U-förmigen Querschnitt (5) zur Aufnahme eines Funktionselementes oder eines Teils davon aufweist.
Kederkanal nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in dem U-förmigen Querschnitt (5) Rastnasen (9, 10) zur Halterung des Funktionselementes oder eines Teils davon vorgesehen sind.
Kederkanal nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastnasen (9, 10) einen keilförmigen Querschnitt aufweisen.
Kederkanal nach wenigstens einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Kederkanal (3, 4) Verankerungsrippen (6, 7) vorgesehen sind.
Verfahren zum Herstellen eines Sitzteils von insbesondere einem Fahrzeugsitz, insbesondere Rückenlehne (1), mit einem Grundkörper (2) aus Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) im Blasform- oder Spritzgiessverfahren hergestellt und bei der Herstellung ein Kederkanal (3, 4) zur Aufnahme eines Funktionselements umblasen bzw. umspritzt wird.