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HINTERGRUND ZU DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft Verfahren zum Reduzieren des Anteils von Stickstoffoxiden
in Rauchgasen, die aus Verbrennungssystemen in die Luft abgegeben
werden, und speziell ein Verfahren zur Behandlung von Stickstoffoxiden
in Verbrennungsabgasströmen
mittels eines neuen Verfahrens zum Bestimmen und Zumessen einer
genauen Menge von Ammoniak, die erforderlich ist, um Stickoxidemissionen
mittels selektiver katalytische Reduktion (”SCR”, Selective Catalytic Reduktion)
bedeutend zu reduzieren und/oder zu eliminieren.
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Stickstoffoxidverbindungen,
die als Nebenprodukte der unvollständigen Hochtemperaturverbrennung
entstehen, werden als die wichtigsten Schadstoffe erachtet, die
durch Verbrennungsquellen emittiert werden. Die Abgase enthalten
in jedem Fall Stickoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2),
wobei die Gesamtkonzentration von NO + NO2 nominal
als ”NOx” bezeichnet
wird. Stickstoffoxiden wurden aufgrund ihrer potentiellen Toxizität in den
letzten Jahren zu einem Gegenstand wachsender öffentlicher Besorgnis. NOx-Zusammensetzungen sind außerdem dafür bekannt,
dass sie chemische Präkursorsubstanzen
von saurem Regen oder photochemischem Smog sind und zum ”Treibhaus”-Effekt
beitragen. NOx spielt außerdem eine Rolle bei der Entstehung von
bodennahem Ozon, dem Asthma und andere Atemwegserkrankungen zugeschrieben
werden.
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NOx-Emissionen wurden daher ein Gegenstand
zunehmend strengerer Bundes- und Landesverordnungen, die den Anteil
in Abgas beschränken, das
in die Atmosphäre
entlassen wird. Gegenwärtig gültige Schadstoffbeschränkungsvorschriften
bieten der Industrie außerdem
den Anreiz, verbesserte und kostengünstigere Verfahren zu finden,
um NOx-Emissionen wesentlich zu reduzieren
oder zu eliminieren.
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In
einem idealen Verbrennungsgasbehandlungssystem sind NOx-Verbindungen
in dem Abgasdampf gleichmäßig verteilt
und werden mit einem Katalysator behandelt, um den Beschränkungen
nicht unterworfene Verbindungen (z. B. Stickstoff) zu erzeugen,
die anschließend
in die Atmosphäre
entlassen werden dürfen.
In der Theorie sollten NOx-Behandlungsprozesse
die Menge von NOx-Gasen, die das Katalysatorbett
verlassen, stöchiometrisch
gegen Null gehende lassen. Nachteilig ist, dass der Verwirklichung
sowohl gleichmäßiger NOx-Konzentrationen als auch Null-NOx-Emissionen in behandelten Abgasen vielfältige praktische
Beschränkungen
entgegenstehen. Ein Grund für
die der relativ geringen Wirkungsgrade der Umwandlung von NOx ist die spontane partielle Reaktion von
Ammoniak mit anderen Verbindungen, die in dem Abgasströmen vorliegen,
wenn das Ammoniak zu Beginn einbracht wird. Das Vorhandensein derartiger
Verbindungen kann zu einer ineffizienten Nutzung von Ammoniak und/oder zu
einer unvollkommenen Reduktion von NOx in
dem System führen.
Darüber
hinaus können
Veränderungen
der Abgasstromzusammensetzungen dazu führen, dass stöchiometrisch
unangemessene Mengen von Ammoniak vorliegen, was die Kosten des
Abbaus von NOx zu ”unschädlichen” Verbindungen steigert und
die Wahrscheinlichkeit fördert,
dass überschüssiges Ammoniak
möglicherweise
in die Atmosphäre
gelangt (ein Vorgang, der gewöhnlich
als ”Ammoniakschlupf” bezeichnet
wird).
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Ein
bekanntes Verfahren zur Behandlung von NOx in
Abgasströmen
verwendet selektive katalytische Reduktion (”SCR”, Selective Catalytic Reduktion),
um NOx mittels Ammoniak als das Reduktionsmittel
zu Stickstoffgas zu reduzieren. Wegen der gefährlichen Natur von Ammoniak
wirft dessen Verwendung in einem SCR-System allerdings zusätzliche,
die Umwelt betreffende Probleme auf, die gelöst werden müssen. Während Bundes- und Landesaufsichtsbehörden die
NOx-Emissionsgrenzwerte ständig niedriger
ansetzen, haben andere Vorschriften auch die zulässigen Pegel von NH3 verringert, die in die Atmosphäre abgegeben
werden dürfen.
Die Anwesenheit von unbenutztem Ammoniak in SCR-Prozessen steigert
ebenfalls Probleme hinsichtlich der Gesamtkosten der Behandlung
von NOx-Emissionen.
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Ein
Problem bei der Steuerung von NH3-Emissionen
mittels SCR betrifft die Konstruktion von Wärmerückgewinnungsdampferzeuger-(HRSG)-(”HRSG”)-Systemen,
die in Kraft-Wärme-Kopplungs-Kraftanlagen
eingesetzt werden. Die meisten HRSG-Systeme sind in der Lage, sich
an wechselnde Gasflussraten und/oder an eine ungleichmäßige Verteilung
von Abgaskomponenten, einschließlich
von NOx, anzupassen. Allerdings werden die
HRSG-Abgaszusammensetzungen und Temperaturen in Abhängigkeit
von der stromaufwärts vorhandenen
Last in hohem Maße
variieren. Obwohl einige SCR-Prozesse mittels einer Überwachung
der NOx-Konzentration stromabwärts der
SCR eine ”Feinabstimmung” der Ammoniakkonzentration
in dem HRSG-Abgas ermöglichen,
erzielten frühere Ansätze zur
Behandlung ungleichförmiger
Konzentrationen von NOx in einem HRSG-Strömungsmuster (”räumliche
Verteilung”)
durch ein Hinzufügen
von Ammoniak, bevor das Gas mit dem SCR-Katalysator in Berührung kommt,
nur sehr begrenzte Erfolge. Somit bestehen Probleme hinsichtlich
der Schaffung und Aufrechterhaltung einer angemessenen räumlichen
Verteilung von Ammoniak in Abgasströmen, die auf kontinuierliche
Weise behandelt werden.
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Die
meisten Kraft-Wärme-Kopplungs-SCR-Einheiten
arbeiten stromabwärts
eines Hochdruckwärmetauschers,
der die HRSG-Abgastemperatur bis zu einem Bereich zwischen 600°F und 750°F verringert.
Der Bereich geringerer Abgastemperaturen wird gewählt, um
einen hohen Prozentsatz von NOx-Reduktion
und geringe Ammoniakemissionen (Ammoniakschlupf) zu gewährleisten,
und um den SCR-Katalysator vor Verschleiß zu schützen, der über die Zeit unter der Einwirkung
hoher Temperaturen, beispielsweise in dem Bereich von 825°F bis 850°F, auftritt,
mit der Folge irreversibler Schäden
an dem SCR-Katalysator.
Die meisten zur Reduzierung von NOx geeigneten
Katalysatoren müssen
außerdem
in dem Bereich von 600°F
bis 750°F
arbeiten, um jede Oxidation des Ammoniak, bei der zusätzliches
NOx entsteht, zu vermeiden. Beliebige solche Reaktion,
die zusätzliches
NOx bilden, erhöhen unvermeidlich die für den SCR-Prozess
erforderliche Menge von Ammoniak und reduzieren den Wirkungsgrad
der NOx-Entfernung des Gesamtsystems. Geringere
Abgastemperaturen vermeiden außerdem ein
Oxidieren von Schwefeldioxid in dem HRSG-Abgas, wobei SO3 entsteht, was wiederum zu einer Anhäufung von
Ammoniaksulfat in dem Wärmerückgewinnungsdampferzeuger
führen
kann.
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Trotz
einiger Verbesserungen der Behandlung von HRSG-Abgasen, besteht
daher noch ein Bedarf, eine einheitlichere Verteilung von Ammoniak an
dem SCR-Einlass aufrecht zu erhalten, um die Wahrscheinlichkeit
parasitärer
Reaktionen oder der Anwesenheit von überschüssigem, nicht umgesetzten Ammoniak
nach einer SCR-Behandlung zu verringern. Für eine vorgegebene Katalysator-
und Reaktorkonstruktion hängt
die Menge des verwendeten und nicht umgesetzten Ammoniaks im Wesentlichen von
der Abgastemperatur, dem Katalysator, der Abgasstromverteilung und
dem lokalen Verhältnis
von NH3 zu NOx ab.
Für die
meisten Ammoniak-SCR-Katalysatoren werden eine optimale hohe NOx-Reduktion und ein geringer Ammoniakschlupf über einen verhältnismäßig schmalen
Temperaturbereich hinweg erreicht. Vorzugsweise sollte ein SCR-Steuerungssystem
den Ammoniakschlupf verringern und die NOx-Zerlegung
vollenden, indem das Verhältnis von
NH3 zu NOx basierend
auf der Abgastemperatur und auf einem erfassten Verhältnis von
NO zu NO2 eingestellt wird. Falls das Verhältnis von
NO zu NO2 unterhalb eines gewissen Wertes
(gewöhnlich
1,0) fällt,
ist die SCR möglicherweise
nicht geeignet bemessen, um die geforderte Verringerung von NOx-Emissionen zu erreichen.
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Ein
weiterer Prozessfaktor, der eine Beseitigung von NOx insbesondere
im Falle der Behandlung von Turbinenabgasen beeinflusst, betrifft
das Alter und die Reaktivität
des SCR-Katalysators. SCR-Katalysatoren steigern die Reaktionsrate
einer Reduktion von NOx zu Stickstoff in
der Einspeisung in die SCR, ohne den Katalysator in der Reaktion
zu verbrauchen. Im Ergebnis ändern
sich die Gleichgewichtsprodukte für eine Dauerbetriebsreaktion
nicht wesentlich. NH3 und NOx diffundieren
in die Katalysatorporen und werden an aktive Katalysatorstellen
adsorbiert. Dennoch können
Katalysator-”Gifte” oder Material,
das die Poren oder Stellen verlegt, Katalysatorstellen im Lauf der
Zeit effektiv deaktivieren.
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Ein
letztes die Umwelt betreffendes Problem gegenwärtiger auf Ammoniak basierender
SCR-Systeme beinhaltet den Einsatz von Hilfskanalbrennern. Die Abgase
von Gasturbinentriebwerken beinhalten eine erhebliche Menge an Wärmeenergie,
die genutzt werden kann, um Dampf (und anschließend Elektrizität) mittels
einer Dampfturbine zu erzeugen. Falls allerdings der Wärmebedarf
des Systems denjenigen überschreitet,
der von dem Turbinenabgas für
sich genommen verfügbar
ist, benutzen viele Kraftwerke gegenwärtig eine zusätzliche
Befeuerung in Form eines stromabwärts angeordneten Kanalbrenners,
der zwischen der Gasturbine und einem Abwärmedampferzeuger positioniert
ist. Die meisten Kanalbrennerkonstruktionen mischen das Turbinenabgase
mit zusätzlichem
Brennstoff mit dem Ziel, die Flammenstabilität zu verbessern und eine saubere Verbrennung
mit niedrigen NOx-Emissionen sicherzustellen.
Nichtsdestoweniger kann die Anwesenheit (oder Abwesenheit) eines
Kanalbrenners sich maßgebend
auf die letztlich ausgegebene Leistung einer stromabwärts gelegenen
SCR-Einheit auswirken, die dazu eingerichtet ist, sämtliches
NOx aus dem System zu entfernen.
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Somit
bleiben zahlreiche Probleme und Herausforderungen für die NOx-Emissionskontrolle von Gasturbinen einschließlich des
Bedarfs bestehen, ein Verfahren zu entwickeln, das die Reduzierung von
NOx mittels Ammoniak als dem primären Reduktionsmittel
in SCR-Systemen maximiert, während
der Einsatz von überschüssigem Ammoniak
oder das Auftreten parasitärer
Ammoniakreaktionen, die den Wirkungsgrad des SCR-Prozesses reduzieren, vermieden wird,
indem die gewünschte
räumliche
Verteilung eines molaren Verhältnisses
von Ammoniak zu NOx unter beliebigen Betriebsbedingungen
reguliert wird.
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KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung schafft ein neues Verfahren und System zum
Reduzieren des Anteils von Stickstoffoxiden (NOx)
in einem Verbrennungsabgasstrom, beispielsweise dem Abgas aus einer Gasturbine.
Ein exemplarisches Verfahren beinhaltet die folgenden Schritte:
(1) Analysieren des Verbrennungsabgasstroms, um den vorliegenden
Anteil von NOx zu ermitteln; (2) Ermitteln
der stöchiometrischen Menge
von Ammoniak, die erforderlich ist, um die NOx-Konzentration
unter Verwendung entweder analytischer Echtzeitdaten oder eines
auf bekannten und/oder vorherberechneten Datenwerten basierenden
Regelungs- oder Steuerungsmodells bis zu einem geforderten Pegel
oder darunter zu reduzieren; (3) Ermitteln des Strömungsratenprofils
(bzw. der räumlichen
Verteilung) der NOx-Komponenten über den Verbrennungsabgasstrom
hinweg an einer Stelle stromaufwärts
eines Ammoniakinjektionsgitters; (4) Auswählen einer oder mehrerer Stellen
in dem Ammoniakinjektionsgitter, um an den betreffenden Stellen
Ammoniakventile zu betätigen;
(5) Injizieren einer kontrollierten Menge von Ammoniakdampf in den Gasstrom
an den Gitterorten, die der Stelle von NOx in
dem Gasstrom entsprechen; und (6) Behandeln des Gasstroms, der injizierten
Ammoniakdampf enthält,
unter Verwendung einer selektiven katalytischen Reduktionseinheit,
um den Anteil von NOx bis zu einem Pegel
von etwa 5 ppm oder weniger, vorzugsweise 2 ppm oder darunter, zu
reduzieren.
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Zu
einem exemplarischen System zum Reduzieren des Anteils von Stickstoffoxiden
(NOx) in einem Verbrennungsabgasstrom gehören: ein
oder mehrere Gasanalysatoren, die in der Lage sind, die Menge und
Strömungsrate
von NOx in dem Verbrennungsabgasstrom zu
ermitteln; Mittel zur Bestimmung der gesamten stöchiometrischen Menge von Ammoniak,
die erforderlich ist, um das NOx in dem Abfallstrom
bis zu einem gewissen Pegel von beispielsweise 5 ppm oder weniger
zu reduzieren; ein Ammoniakinjektionssystem, das geeignet bemessen ist,
um kontrollierte Mengen von Ammoniak in das Injektionsgitter zu
befördern;
ein Ammoniakinjektionsgitter, das mehrere Injektionskanäle aufweist,
die bemessen sind, um einen Ammoniakdampf mit vorgegebenen Raten
und an vorgegebenen Stellen in den Abgasstrom einzubringen; und
eine selektive katalytische Reduktionseinheit, die einen Katalysator
enthält,
der in der Lage ist, NOx mittels Ammoniak
zu Stickstoff zu reduzieren.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
in einem Blockschaltbild exemplarische Programmschritte gemäß der Erfindung,
die dazu dienen, Turbinenabgasstrombedingungen zu überwachen
und zu analysieren, und danach die Menge von Ammoniak genau zu regulieren,
die stromaufwärts
der SCR in den Abgasstrom injiziert wird, um eine gleichmäßige räumliche
Verteilung des NH3 zu erreichen und den
Anteil an NOx in dem behandelten Abgas zu
reduzieren.
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2 zeigt
in einer grafischen Darstellung das Gleichgewichtsverhältnis von
NO und NO2 in einem typischen Turbinenabgas
(beispielsweise 7FA+e-Abgasströme)
graphisch gegen Gastemperaturgleichgewichtswerte abgetragen, die
mittels einem standardmäßigen thermischen
Gleichgewichtsprogrammcode (STANJAN) ermittelt wurden;
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3 zeigt
in einem Flussdiagramm die grundlegenden Hardwarekomponenten und
die NOx-Belastungen, die sich im Falle eines
typischen Gasturbinenabgasstroms durch die Nutzung eines SCR-Katalysators
und Verwendung der Ammoniakinjektionssteuerungsfaktoren ergeben,
gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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4a zeigt
ein exemplarisches SCR-Ammoniakgitter und verwandte Verfahrenskomponenten,
die verwendet werden, um die Menge und Verteilung von Ammoniak zu
beeinflussen, um Gasturbinenabgasströme zu behandeln und NOx unter Verwendung der Steuerungsfaktoren
der vorliegenden Erfindung wirkungsvoll zu eliminieren;
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4b zeigt
einen Abschnitt des Ammoniakinjektionsgitters (”AIG, Ammonia Injection Grid”), wie
es in 4a dargestellt ist, mit zusätzliche
Einzelheiten einer exemplarischen Ventilanordnung zum Ausführen eines
regulierten Ammoniakinjektionsprozesses;
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5 veranschaulicht
in einer grafischen Darstellung die Abhängigkeit von SCR-Katalysatoren von
der Turbinenabgastemperatur, wobei exemplarische Betriebsfenster
für die
Beseitigung von NOx mittels Ammoniak und
verschiedene Katalysatoren gezeigt sind, die zur Erzielung der Steuerungsfunktionen
dienen, gemäß der Erfindung;
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6 zeigt
in einer grafischen Darstellung eine NOx-Umwandlung
und einen prozentualen Ammoniakschlupf bei unterschiedlichen Turbinenabgastemperaturen
unter Verwendung eines bekannten Verhältnisses von Ammoniak zu NOx, um die zu injizierende Menge von Ammoniak
genau zu regulieren;
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7 zeigt
eine grafische Darstellung des Wirkungsgrads der Beseitigung von
NOx bei unterschiedlichen Turbinenabgastemperaturen
unter Verwendung einer festgelegten Abgaszusammensetzung und Strömungsrate,
um die Einspeisung von Ammoniak in die SCR zu regulieren;
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8 veranschaulicht
grafisch den Wirkungsgrad der Beseitigung von NOx basierend
auf verschiedenen Turbinenabgasstromraten mit einer festgesetzten
Abgaszusammensetzung und Strömungsrate,
um gemäß der Erfindung
die Menge von Ammoniak zu regulieren, die der SCR zugeführt wird; und
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9 zeigt
ein exemplarisches Gasturbinen-”Kraftwärmekopplungssystem” mit einem
Kanalbrenner, der eine Veränderung
der Faktoren bewirkt, die verwendet werden, gemäß der Erfindung um die Ammoniakinjektion
zunächst
zu bestimmen und anschließend
zu regulieren.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Wie
oben erwähnt,
schafft die Erfindung ein modellgestütztes Regulierungssystem für Ammoniak,
das in einen Abgasstrom injiziert wird, um NOx-Verbindungen
in einem Gasturbinenabgasstrom wirkungsvoll zu beseitigen, während die
zur Behandlung der Abgaseinspeisungen verwendete Menge und Kosten
von Ammoniak und SCR-Katalysatormaterial verringert werden. Vorzugsweise
werden die Überwachungs-
und Regelungs- oder
Steuerungsfunktionen unter Verwendung eines Mikroprozessors unter
Verwendung einer geeignet eingerichteten Software durchgeführt, die
in der Lage ist, Eingabedaten (z. B. Gas, Temperaturen, Zusammensetzungen
und Strömungsraten)
einzulesen und die unten beschriebenen Ermittlungen des Verfahrens
durchzuführen.
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Die
grundlegenden Faktoren zum Regulieren der Menge von Ammoniak, die
erforderlich ist, um Stickoxidemissionen mittels SCR zu eliminieren
und einen Ammoniakschlupf stromabwärts der SCR wirkungsvoll zu
eliminieren, fallen in die folgenden allgemeinen Kategorien: (1)
Geschwindigkeitsverteilung an dem SCR-Gaseinlass; (2) Änderungen
der SCR-Gaseinlasstemperatur; (3) Menge und räumliche Verteilung von NOx-Belastung (tatsächliche oder vorausberechnete
NOx-Eingabe in die SCR); (4) Änderungen
der Menge und Verteilung von Ammoniak, das mittels eines Ammoniakinjektionsgitters
(AIG, Ammonia Injection Grid) in das Abgas injiziert wird; und (5)
vorherberechnetes und tatsächliches
Nachlassen der SCR-Katalysatoraktivität im Lauf der Zeit. Die oben
erwähnten
fünf allgemeinen
Faktoren beinhalten eine Anzahl unterschiedlicher Unterfaktoren, die
ebenfalls im Folgenden identifiziert und erörtert werden.
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1. SCR-Gaseinlassgeschwindigkeitsverteilung.
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Bei
der Ermittlung der genauen Menge und des Ortes von Ammoniak, das
stromabwärts
des HRSG und stromaufwärts
der SCR durch das AIG in das Abgas zu injizieren ist, sind die genauen
Strömungscharakteristiken
des zu behandelnden Abgases zu bestimmen; insbesondere sind dies:
die Zusammensetzung von Gas, das den HRSG verlässt und in die SCR eintritt,
beispielsweise NO und NO2; die Gesamtmenge
von Gas, das in die SCR eintritt, in Kubikfuß pro Minute; die Differenzen,
falls vorhanden, der Gasstromraten über einen Querschnitt des HRSG
(d. h. ein Gasgeschwindigkeitsprofil, um zu ermitteln, ob die Geschwindigkeit
in der Mitte des HRSG mit derjenigen in der Nähe der Seitenwände übereinstimmt
oder sich davon unterscheidet); und das Verteilungsprofil spezieller
Komponenten (die räumliche
Verteilung) spezieller Komponenten in dem in die SCR eintretenden
Gasstrom (gewisse Verbindungen weisen möglicherweise an den Rändern des
HRSG höhere
Konzentrationen auf).
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Eine
genaue Vorausberechnung der SCR-Gaseinlassgeschwindigkeitsverteilung
kann auf empirischen Echtzeitdaten (z. B. fortlaufenden Strömungsmesswerten)
oder auf vorherberechneten (”Modell”-)Geschwindigkeitsverteilungswerten,
die frühere
Leistungsdaten unter bekannten Betriebsbedingungen und Gaszusammensetzungen
verwenden, begründet
sein. Die Daten können
beispielsweise beinhalten: die Gasturbinenbetriebsbedingungen (z.
B. einen Prozentsatz maximaler Triebwerkslast), die Einlassgasbedingungen
(beispielsweise die Zusammensetzung, die Temperatur, den Druck und
die Luftfeuchtigkeit der Triebwerkseinspeisung), die Zusammensetzung
des Kohlenwasserstoffbrennstoffs, der durch die Gasturbine verwendet
wird, die Turbinenabgaszusammensetzung sowie beliebige maßgebende
Veränderungen
im Betrieb des HRSG (z. B. Änderungen
der Konstruktion, die möglicherweise standardmäßige Strömungsraten
beeinflussen, die Auslassgastemperatur erhöhen oder vermindern, usw.).
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2. SCR-Gaseinlasstemperaturänderungen.
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Ein
zweiter allgemeiner Faktor zum Regulieren der Menge und des Orts
von Ammoniak, das in das HRSG-Abgas injiziert wird, verwendet Daten,
die Änderungen
der Gastemperatur der Einspeisung von dem HSRG zu der SCR kennzeichnen.
Solche Temperaturänderungen
(Steigerungen oder Abnahmen) sind möglicherweise zurückzuführen auf:
Veränderungen
der Wärmemenge,
die (beispielsweise aufgrund von Änderungen der Strömungsraten
aus der Gasturbine) durch den HRSG entzogen wird; oder gemessene
Unterschiede der Abgasstromtemperatur stromaufwärts des HRSG; oder das Vorhandensein
oder Fehlen eines Kanalbrennerbetriebs, wie er im Vorausgehenden
beschrieben ist (der dem stromabwärts in dem HRSG verwendeten
Gas möglicherweise
zusätzliche
Wärme hinzufügt).
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3. Änderungen
der Einspeisung von Ammoniak in die SCR.
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Die
der SCR mittels eines AIG zugeführte Menge
von Ammoniak kann im Lauf der Zeit in Abhängigkeit von vielfältigen Unterfaktoren
variieren; beispielsweise sind dies: der Grad einer tatsächlichen
oder vorherberechneten Verschmutzung in dem Injektionsgitter; die
(aufgrund von Erosion, Verschmutzung oder Korrosion auftretenden) Änderungen
der Öffnungsabmessung
der AIG-Injektionskanäle,
die die Ammoniakströmungsraten
beeinflussen; und die Qualität
der Ammoniakeinspeisung selbst (z. B. das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein
von Verunreinigungen in dem eingespeisten flüssigen Ammoniak oder in der
Luft).
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4. SCR-NOx-Belastungsfaktoren.
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Ein
vierter Satz von Datenpunkten, die die Menge von Ammoniak beeinflussen
können,
die erforderlich ist, um Stickstoffoxidschadstoffe wirkungsvoll
zu beseitigen, ohne Ammoniakschlupf hervorzurufen, betrifft den
Anteil an NO und NO2 in dem HRSG-Abgas bei
dessen Eintritt in die SCR. Wie oben erörtert, können sich die gemessenen (oder vorherberechneten)
Volumen- und Gewichtsverhältnisse
von NOx-Komponenten im Lauf der Zeit in
Abhängigkeit
von der Betriebscharakteristik der Gasturbine, dem durch das Triebwerk
verbrauchten Brennstoff, Änderungen
der Triebwerkskonstruktion, usw. ändern. Die Belastung der SCR
mit NOx kann sich auch ändern, falls das System, wie
im Vorausgehenden beschrieben, stromabwärts des HRSG einen Kanalbrenner
aufweist, der die Einspeisung in die SCR verändert, beispielsweise indem
NO und NO2-Bestandteile hinzugefügt werden,
die ebenfalls durch die SCR zu behandeln sind. Der Kanalbrenner
fügt das
NO und NO2 vor dem Ammoniakinjektionsgitter möglicherweise
in einer ungleichmäßigen räumlichen Verteilung
hinzu.
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5. Bauart und Verschleiß des SCR-Katalysators.
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Ein
fünfter
Faktor bei der Regulierung der Einspeisung von Ammoniak in die SCR
betrifft die Rate, mit der die Katalysatorzusammensetzung im Lauf
der Zeit verschleißt.
Die Verschleißrate
kann in Abhängigkeit
von den Betriebsbedingungen der Gasturbine und des HRSG im Lauf
der Zeit sogar steigen. Auch hier kann die Verwendung dieses Faktors
bei der Ermittlung und der Regulierung der Ammoniakinjektion durch
das AIG entweder auf empirischen Echtzeitdaten oder auf Modellvorherberechnungen des
Maßes
und der Rate des Katalysatorverschleißes begründet sein.
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Bei
der Verwendung der oben erwähnten
Regelungs- oder
Steuerungsfaktoren sind die hauptsächlichen Reaktionen, die NH3 verwenden, um über einem SCR-Katalysator NOx zu Stickstoff und Wasser zu reduzieren,
wie folgt: 4NO + O2 +
4NH3 → 4N2 + 6H2O (rasch)
NO + NO2 + 2NH3 → 2N2 + 3H2O (rasch;
mit NO/NO2 ≥ 1,0)
6NO2 + 8NH3 → 7N2 + 12H2O (langsam)
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Die
erste Reaktion mit NO ist die vorherrschende ”rasche” Reaktion zur Beseitigung
von NOx, wobei davon ausgegangen wird, dass
das Abgas vorwiegend Stickstoffoxid aufweist. Die zweite Reaktion kann
kräftiger
ablaufen und die vorherrschende Reaktion sein, wenn das Mol-Verhältnis von
NO zu NO2 für vorgegebene SCR-Katalysatoren
größer als
1,0 ist. Größere molare
Verhältnisse
von NO2 erfahren eine Reduktion in einer
wesentlich langsameren Reaktion, die eine höhere Raumgeschwindigkeit und ein
längeres
katalytisches Reaktorbett erfordert. Die dritte Reaktion erfordert
im Vergleich zu der zweiten Reaktion für die Reduktion des NO2 1/3 mehr Ammoniak und steigert somit den
Gesamtverbrauch von Ammoniak über
die gleiche Zeitspanne.
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Falls
die Betriebsbedingungen der SCR-Einheit (beispielsweise die Abgasdurchflussrate
in die SCR, die Gastemperatur, die Ammoniakeinspeisungsrate, usw.)
nicht sorgfältig überwacht
und reguliert sind, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit für das Auftreten
parasitärer
Reaktionen über
dem Katalysator, beispielsweise die folgenden: 4NH3 + 5O2 → 4NO + 6H2O (dies erzeugt NO)
2SO2 + O2 → 2SO3 (eine unerwünschte Präkursorreaktion)
2NH3 + SO3 +
H2O → (NH4)2SO4 (verdirbt
die SCR-Einheit)
NH3 + SO3 +
H2O → (NH4)SO4 (verdirbt die
SCR-Einheit)
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Die
oben erwähnten
parasitären
Reaktionen veranschaulichen, wie die Zusammensetzung von Gasströmen, die
einer Behandlung unterworfen sind, ein wesentlicher, wenn nicht
sogar steuernder Faktor bei der Ermittlung der Lebensdauer und des
voraussichtlichen Aktivitätspegel
von SCR-Katalysatoren sein können.
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Zu
weiteren, die Regulierung der Ammoniakeinspeisung beeinflussenden
SCR-Katalysatorfaktoren gehören:
die Verweildauer, die erforderlich ist, um das NOx in
Abhängigkeit
von der Diffusionsrate von Reaktionspartnern zu reduzieren, die
Gesamtzahl von Katalysatorstellen, die Konzentration der Reaktionspartner,
die Reaktionstemperatur in der SCR, die Anzahl aktiver katalytischer
Stellen pro geometrischer Oberflächeneinheit,
die geometrische Gesamtoberfläche
und die Gesamtreaktionsrate. Für einen
vorgegebenen Satz von Betriebsbedingungen und einen speziellen SCR-Katalysator ändert sich
die Verweildauer des behandelten Gases möglicherweise auch in Abhängigkeit
von der Gasgeschwindigkeit und dem Katalysatorgesamtvolumen (üblicherweise als ”Raumgeschwindigkeit” definiert),
d. h. dem Verhältnis
des gesamten Abgasstroms in Kubikfuß/h dividiert durch das Katalysatorvolumen
in Kubikfuß.
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Die
oben erwähnten
Regelungs- oder Steuerungsfaktoren berücksichtigen auch Ungleichgewichte
in den Verbrennungsprodukten, insbesondere solche, wie sie in Zusammenhang
mit Abgasströmen aus
Gasturbinentriebwerken auftreten, die zu ungleichförmigen (nicht
räumlichen)
Bedingungen von Strömen
in eine SCR führen
können.
Wie oben erwähnt,
schaffen herkömmliche
Ammoniakinjektionssysteme in Reaktion auf sich ändernde Abgasstrombedingung
keine angemessene räumliche
Verteilung von Ammoniak. In der Folge lassen sich die bekannten
Konstruktionen (insbesondere in Reaktion auf analytische Echtzeitdaten)
nicht ohne weiteres anpassen, um sich ändernde NOx-Konzentrationspegel zu
berücksichtigen.
Beispielsweise verwendet eine typische Einmal-Injektion von Ammoniak
Daten für die
Gesamtabgaslast, die einer Behandlung unterworfen wird. Das Nettoergebnis
ist eine uneinheitliche Verteilung von Ammoniak während des SCR-Prozesses
und eine sich ergebende ungleichförmige Umwandlung der NOx-Bestandteile.
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Die
vorliegende Erfindung schafft daher ein neues Verfahren zum Bestimmen
und Regulieren der räumlichen
Einspeisung von Ammoniak an speziellen stromaufwärts gelegenen Orten vor einer
Behandlung in der SCR, basierend auf empirischen Daten und/oder
Regelungs- oder Steuerungsmodellen. Dementsprechend schafft die
Erfindung ein modellgestütztes
und fortlaufend aktualisiertes ”lernendes” Regulierungssystem,
das mehrere Ammoniakdurchflussregelventile (”Feinabstimmventile”) betätigt, um unter
veränderlichen
Betriebsbedingungen gleichmäßige und
kontrollierte Ammoniakkonzentrationen bereitzustellen, so dass dadurch
die Kosten der Beseitigung von NOx in dem
System beträchtlich
reduziert werden.
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In
einem anhand der Zeichnungen im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel
sind die Regulierventile in einem AIG oder Verteiler angeordnet,
um eine kontrollierte Einführung
von Ammoniak in das System mit vorgegebenen Strömungsraten und an vorgegebenen
Stellen in dem Gitter in Abhängigkeit
von momentanen Betriebsbedingungen und/oder von der an speziellen
Orten erfassten Menge von NOx zu ermöglichen.
Die Ventile lassen sich außerdem
einzeln einstellen, um den Ammoniakstrom basierend auf NOx-Messwerten, die stromaufwärts des
SCR-Systems erfasst sind, oder auf NOx-Konzentrationen,
die auf der Grundlage bekannter Gasturbinenbetriebsbedingungen vorherberechnet
sind, in Echtzeit zu regulieren.
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Die
Erfindung zieht auch in Betracht, modellgestützte Steuerungsparameter für die Ammoniakinjektionverteilerventile
zu verwenden, die kalibriert sind, indem jedes Ventil an unterschiedlichen
Orten verstellt (inkrementell eingestellt) wird, die sich ergebenden
Veränderung
des von dem System stammenden Abgas-NOx beobachtet
wird, und der optimale NH3-Vorgabewert berechnet
wird, um den Soll-Abgasstrommesswert zu erreichen. Anfängliche Regelungs-
bzw. Steuerungs-Vorgabewerte lassen sich beispielsweise während der
Inbetriebnahme des Kraftwerks ermitteln. Danach kann jedes Ventil
in dem Verteiler basierend darauf, dass die Steuereinrichtung ein
erstes Mal den optimalen Bereich von Vorgabewerten ”gelernt” hat, einzeln
betätigt
und reguliert werden, während
die Einheit unter verschiedene Abgasstromlasten arbeitet. Die unterschiedlichen Abgaslasten
beinhalten Umgebungsbedingungen, die erforderlich sind, um vorgeschriebenen
Emissionsrichtlinien von NOx und NH3 zu entsprechen. Das AIG-Ventilsteuerungssystem ist außerdem in
der Lage, einen im Laufe der Zeit auftretenden SCR-Katalysatorverschleiß zu kompensieren,
indem ein vorbestimmter Verschleißfaktor verwendet wird, und
entsprechende Anpassungen der Ammoniakinjektion durchgeführt werden.
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Exemplarische
SCR-Katalysatoren, die für eine
Durchführung
der Erfindung geeignet sind, beinhalten Kombinationen von V2O5, TiO2 und
WO3, die in Form einer extrudierten homogenen
Bienenwabe entweder auf ein metallisches, monolithisches Substrat
oder auf einen Teil eines Keramikmaterials aufgetragen sind. Normalerweise
wird die SCR-Einheit mit dem Katalysator in Abhängigkeit von dem Katalysatortyp
an einer Stelle in dem Turbinenabgasauslass angeordnet, wo sich
die Gastemperatur einem Betriebsfenster im Bereich zwischen 550°F und 825°F nähert. Die
tatsächliche
Katalysatorformulierung und Halterungsstruktur kann ferner unter
Verwendung der oben erwähnten
Faktoren speziell konstruiert und/oder modifiziert sein, um SO2-Oxidation zu reduzieren, eine etwas höhere Temperaturbeständigkeit
vorzusehen, oder jede unerwünschte NH3-Oxidation zu minimieren.
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Das
vorliegende Verfahren ist ferner in der Lage, stromabwärts optimale
Ammoniakvorgabewerte und Ventilstellungen während Übergangsbetrieben zu ermitteln,
z. B. wenn der Bedarf eintritt, die ”gelbe Abgasfahne”, d. h.
die sichtbaren Schadstoffe, zu reduzieren, die aus Abgaskaminen
eines Kraftwerks emittiert werden, wenn Gasturbinen anfänglich hochgefahren
werden. Typischerweise tritt die gelbe Abgasfahne auf, wenn der
während
des Hochfahrens erzeugte Anteil an Stickstoffdioxid etwa 10 je Million Teile
(ppm) überschreitet.
Obwohl die Hochfahrabgase einen sichtbaren gelben Ausstoß hervorbringen, sind
die Bedingungen normalerweise vorübergehend und verschwinden,
während
die Gasturbinen normale Betriebsbedingungen erreichen.
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Eine
weitere Steuervariable, die für
die Durchführung
der Erfindung nützlich
ist, betrifft Änderungen
des Kanalbrennerbetriebs, die den Abgasstrom in die SCR verändern, was
zu Abgastemperaturänderungen
oder zu Veränderungen der
Anteile und der Verteilung von NOx und nicht
regulierten Verbindungen führt,
die mit einer Ammoniakeinspeisung reagieren. Das vorliegende Regelungs-
oder Steuerungsmodell kompensiert Änderungen des Kanalbrennerbetriebs,
indem es die Brennerbedingungen überwacht
und anschließend
das Ammoniakinjektionsgitter basierend auf dem ”Lern”-Modell verändert (”feinabstimmt”). In einem
gesonderten Ausführungsbeispiel
kann ein zonales Reaktionsmodell verwendet werden, das den Kanalbrennermassendurchsatz
und die Wirkung von Änderungen
der Abgastemperatur an speziellen Orten (Zonen) in dem SCR-Katalysatorbett berücksichtigt.
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Mit
Bezug auf die Figuren in der Anmeldung zeigt 1 in einem
Blockschaltbild erfindungsgemäße exemplarische
Programmschritte, die genutzt werden können, um Turbinenabgasstrombedingungen
zu überwachen
und zu analysieren, um die Menge von Ammoniak zu regulieren, die
mittels eines (mit ”AIG,
Ammonia Injection Grid” bezeichneten)
Ammoniakinjektionsgitters in den HRSG-Abgasstrom zu injizieren ist.
Wie oben erwähnt,
basiert die primäre Aufgabe
darauf, eine gleichmäßige räumliche
Verteilung des NH3 zu erreichen, und den
Anteil an NOx in dem Abgasstrom auf einen
theoretischen stöchiometrischen
Wert von Null zu reduzieren.
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1 veranschaulicht
außerdem
ein exemplarisches Regelungs- oder Steuerungsmodell, das dazu dient,
Ammoniakschlupf stromabwärts
der SCR zu eliminieren. Das Modell weist vier grundlegende Regelungs-
oder Steuerungsebenen auf. Auf der ersten Ebene werden spezielle
Daten und Prozessdaten von unterschiedlichen Stellen stromabwärts der
Gasturbine gewonnen, nämlich
die Zusammensetzung und die Strömungsbedingungen
des Abgasstroms, der entweder auf der Grundlage modellgestützter Vorausberechnungen
oder basierend auf Echtzeitbetriebsdaten zu behandeln ist (siehe
die in dem Flussdiagramm von 1 mit 1 bis 7 bezeichneten
Programmschritte). Typischerweise wird es auf dieser ersten Ebene
erforderlich sein, das Gleichgewichtsverhältnis von NO und NO2 in dem Gasturbinenabgasstrom, das sich
bei höheren
Turbinenabgastemperaturen ändern
kann, zu ermitteln.
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Auf
der zweiten Ebene werden (voraussichtlich unter Verwendung eines
Mikroprozessors und einer Software) die exakten Mengen und der genaue Ort
der Injektion von Ammoniak in dem AIG ermittelt, die erforderlich
sind, um NOx zu reduzieren und/oder zu eliminieren,
so dass angemessene Emissionseinhaltungsstandards des Bundes oder
Landes von beispielsweise 2 ppm erfüllt oder übertroffen werden (siehe Schritte 8 und 9 in 1).
Auf der dritten Ebene arbeitet das System, um die genaue Menge von Ammoniak
zu bewerten und zu regulieren, die stromaufwärts der SCR-Einheit in das
Abgas zu injizieren ist (siehe Schritte 10 und 13).
Die dritte Ebene beinhaltet ferner eine Überprüfung des Abgasstroms nach der
Ammoniakinjektion, um die Gasdurchflussrate, die Temperatur und
das in die SCR eingespeiste NO und NO2 zu
ermitteln, um in erster Linie eine Bewertung der Leistung des AIG
und der SCR-Einheiten über die
Zeit hinweg zu unterstützen.
Die Ebene drei nach 1 veranschaulicht außerdem ein
exemplarisches System, das dazu dient, eine endgültige Analyse des Abgases stromabwärts der
SCR durchzuführen,
um die reduzierten NOx-Pegel zu ermitteln (Schritt 14),
und das eine Rückkopplungsschleife 12 zu
dem AIG aufweist, um die Ammoniakinjektion, falls erforderlich,
basierend auf erfassten Mengen von nicht umgesetzten Restammoniak
und NOx, die in dem endgültigen Abgas vorhanden sind, zu ändern.
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Mit
Bezug auf die erste Regelungs- oder Steuerungsebene zeigt 1 vielfältige Prozessregelungsparameter,
die verwendet werden, um (a) die Menge von Ammoniak, die erforderlich
ist, um den NOx-Pegel bis zu angemessenen
Pegeln zu reduzieren, und (b) den Ort zu ermitteln, der in dem Abgasstrom
die höchste
Effizienz für
die Ammoniakinjektion aufweist, die vor dem Eintritt des Stroms
in die SCR durchzuführen
ist. Die Regelungs- oder Steuerungsfaktoren auf der ersten Ebene
beinhalten beispielsweise: (1) die NOx-Konzentration
(insbesondere das NO2/NO-Verhältnis),
wie es sich aus der Analyse (oder Vorausberechnung) basierend auf
den Gasturbinenbetriebsbedingungen ergibt; (2) die Temperatur der
Abgaseinspeisung in den HRSG; (3) der durch einen Kanalbrenner beigetragene
tatsächliche
(oder vorherberechnete) NOx-Pegel; (4) die
tatsächliche (oder
modellgestützte)
Einspeisungsrate des in den HRSG eingespeisten Turbinenabgases in
Kubikfuß pro
Minute; (5) Daten, die den Typ des Katalysators in der SCR-Einheit einschließlich des
tatsächlichen (oder
vorausberechneten) Aktivitätspegels
des Katalysators bei verschiedenen Gastemperaturen betreffen; (6)
die Unterschiede, falls vorhanden, der Verteilung von NOx-Komponenten in dem Gasstrommuster in dem
AIG (beispielsweise ein höherer
NOx-Pegel an den Randabschnitten der Einspeisung
in die SCR-Einheit); und (7) der Zustand der Ammoniakinjektionskanäle in dem
AIG (z. B. das Maß,
bis zu dem Ventile geöffnet
oder geschlossen sind).
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2 veranschaulicht
grafisch das Gleichgewichtsverhältnis
von NO und NO2 in einem typischen Turbinenabgas
(beispielsweise in 7FA+e-Abgasströmen), wobei das Verhältnis von
NO/NO2 graphisch gegen Gastemperaturgleichgewichtswerte abgetragen
ist, die mittels eines standardmäßigen thermischen
Gleichgewichtsprogrammcodes (STANJAN) ermittelt sind. Im Zusammenhang
mit 2 stellte sich heraus, dass für erfindungsgemäße SCR-Systeme
aufgrund der spezifischen Temperaturbeschränkungen von SCR-Katalysatorsystemen, die
zur Beseitigung von NOx verwendet werden,
ein NO/NO2-Verhältnis größer 1,0 vorgezogen werden würde. D.
h., die Lebensdauer des SCR-Katalysators könnte sich im Laufe der Zeit
verkürzen
(d. h. die Aktivität
würde rascher
abnehmen als gewünscht),
falls die Gleichgewichtstemperatur des in die SCR eintretenden Gases
etwa 800°F überschreitet.
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3 veranschaulicht
in einem Flussdiagramm die hauptsächlichen Hardwarekomponenten und
sich ergebende NOx-Belastungen für einen typischen Gasturbinenabgasstrom,
der einen SCR-Katalysator nutzt, nachdem Ammoniakinjektionssteuerungsfaktoren
angewendet sind, gemäß der Erfindung. 3 gibt
außerdem
exemplarische Betriebstemperaturen und Zusammensetzungen des Turbinenabgases
auf seinem Weg durch das System ausgehend von dem Triebwerk selbst
zu dem Abgaskamin, wobei die wechselnde Temperaturen und NOx-Pegel (einschließlich der Menge von Stickstoffdioxid),
wie für
jede Stufe gezeigt, angegeben sind. Ammoniakdampf ist gezeigt, wie
er dem System unmittelbar stromaufwärts des ”NH3-Injektionsgitters” und vor
dem Eintritt des zusammengeführten
Abgas- und Ammoniakstrom in die SCR-Einheit hinzugefügt wird.
Die SCR reduziert den NOx-Pegel erheblich (gewöhnlich auf
einen Pegel bei oder unterhalb von 2 ppm), so dass NOx-Emissionsrichtlinien
erfüllt
oder übertroffen
werden, wobei der die SCR verlassende Auslassstrom einen Restanteil
von nicht umgesetztem Ammoniak (gewöhnlich 5 ppm oder weniger)
enthält.
Wie oben erwähnt,
basiert eine Aufgabe des erfindungsgemäßen modellgestützten Ammoniakverteilungsverfahrens
darauf, dass die stromabwärts
der SCR vorhandene Menge von nicht umgesetztem Ammoniak vorzugsweise
auf einen stöchiometrischen
Wert nahe Null reduziert wird, so dass über die Zeit NH3-Emissionen
und Betriebskosten verringert sind.
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4a veranschaulicht
eine exemplarische SCR, ein Ammoniakgitter und Verfahrenskomponenten
zum Regulieren der Menge und Verteilung von Ammoniak, um Gasturbinenabgasströme gemäß der Erfindung
zu behandeln, d. h. die NOx-Pegel mittels der
modellgestützten
Regelungs- oder Steuerungsfaktoren zu eliminieren und/oder bis zu
angemessenen Pegeln zu reduzieren. Das SCR-Einspritzsystem ist allgemein
mit 20 bezeichnet und enthält ein Ammoniakinjektionsgitter
(AIG, Ammonia Injection Grid) 25, das einen U-förmigen Ammoniakinjektionsverteiler
aufweist, der z. B. parallele vertikale Verteilerabschnitte 21 und 23 und
einen integralen horizontalen Verteilerabschnitt 22 aufweist.
Das AIG 25 weist ferner vertikale Ammoniaksammelrohre 24 und 26 auf, die
auf einer Seite mit dem U-förmigen
Injektionsverteiler und auf der anderen Seite mit parallelen Abschnitten
des AIG 25 strömungsmäßig verbunden sind
(die gewöhnlich
eine parallele Gruppe bilden, die um ein bis zwei Fuß beabstandet
angeordnet ist).
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Die
(z. B. als AIG-Segment 27 gezeigten) einzelnen Segmente
des AIG 25 sind dazu eingerichtet, in Abhängigkeit
von den oben erörterten
analytischen Ergebnissen und Überprüfungsparametern eine
unabhängig
geregelte Menge der Ammoniakeinspeisung zu empfangen. In diesem
Ausführungsbeispiel
lässt sich
der Strom zu verschiedenen parallelen Segmenten des AIG 25 durch
mehrere Injektionskanäle über Absperrventile
steuern, wie sie z. B. mit 24a, 24b, 26a und 26b veranschaulicht
sind. Die einzelnen Segmente des AIG 25 (beispielsweise
das AIG-Segment 27) sind auf diese Weise dazu eingerichtet,
in Abhängigkeit
von den oben erörterten
analytischen Ergebnissen und Überprüfungsparametern eine
unabhängig
geregelte Menge der Ammoniakeinspeisung zu empfangen. D. h., das
Regulierungssystem stellt die zu jedem AIG-Segment führenden
Ventile ein, um die Ammoniakverteilung zu regulieren. In dem in 4a dargestellten
Ausführungsbeispiel weist
das AIG 25 zwei größere parallele
Gitterabschnitte auf, wobei jeder Abschnitt über seinen eigenen vertikalen
Verteiler strömungsmäßig verbunden ist.
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Im
Betrieb strömt
wässeriges
flüssiges
Ammoniak aus einem Kesselwagen 32 durch eine Abgabestation
in einen Ammoniakspeicherbehälter 31, der
wiederum das wässerige
Ammoniak mittels einer Durchflussteuereinheit 28 und eines
Pumpenladegestells 30 zuführt. An diesem Punkt wird die
flüssige wässerige
Ammoniakeinspeisung durch Mischen mit heißer Luft verdampft (wobei die
Ammoniak/Luft-Magergrenze unterhalb von etwa 15% beträgt, um jede Explosionsgefahr
zu vermeiden). Das Ammoniak wird in das AIG 25 unter den
oben beschriebenen sorgfältig
regulierten Strömungsbedingungen
und an speziellen Gitterorten eingespeist. Danach strömt die zusammengeführte Turbinenabgas/Ammoniak-Einspeisung
in eine Katalysatorhalterungsstruktur 34, die den (allgemein
mit 33 bezeichneten) SCR-Katalysator enthält, um eine
selektive katalytische Reduktionseinheit 34 zu bilden.
Typischerweise ist der Mischraum zwischen dem AIG 25 und
der inneren Katalysatorhalterungsstruktur 34 mit etwa 10
bis 20 Fuß bemessen.
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4b zeigt
einen Abschnitt des in 4a dargestellten Ammoniakinjektionsgitters
(”AIG”, Ammonia
Injection Grid) mit zusätzlichen
Einzelheiten einer exemplarischen Ventilanordnung, die dazu dient,
einen sorgfältig
geregelten/gesteuerten Ammoniakinjektionsprozess gemäß der Erfindung
auszuführen.
Wie in 4b gezeigt, wird das in eine SCR
eingespeiste Ammoniak stromaufwärts
des SCR-Katalysators unter Verwendung einer aus parallelen Injektionsrohren
(oder ”Kanälen”) aufgebauten horizontalen
Gruppe mit Luft vermischt, das ein Ammoniakgitter bildet, das mehrere
individuelle Steuerventile aufweist, die in dem Gitter positioniert
sind, um den Strom von Ammoniak zu einer entsprechenden Gruppe von
horizontalen Ammoniakinjektionskanälen genau einzustellen und
zu regulieren. Das AIG erzeugt somit eine wesentlich einheitlichere
und kontrollierte Ammoniakverteilung in ausgewählte Bereiche des Gasturbinenabgasstroms
stromaufwärts
der SCR. Die tatsächliche
Rohrgeometrie, die Injektionsöffnungsabmessung,
die Anzahl von Ammoniakinjektionskanälen in jeder Gruppe und der
genaue Abstand der Injektionskanäle
in dem AIG kann abhängig von
der Gitterkonstruktion und dem auf eine spezielle Konstruktion anwendbaren
Bereich von Abgasbetriebsbedingungen variieren. 4b zeigt
ferner eine exemplarische Konstruktion der Düsen, die verwendet werden,
um Ammoniak in das Gitter zu injizieren, so wie die Position von
individuellen Steuerventilen in Bezug auf den Verteiler und das
Gitter, die betätigbar sind,
um die Verteilung von Ammoniak basierend auf den speziellen Anforderungen
des Systems zu regulieren.
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5 veranschaulicht
in einer grafischen Darstellung die SCR-Katalysator-Abhängigkeit
von der Turbinenabgastemperatur, wobei der Prozentsatz von umgewandeltem
NOx graphisch gegenüber der Temperatur abgetragen
ist. 5 veranschaulicht außerdem eine exemplarische Abhängigkeit
der Abhängigkeit
der Umwandlung von NOx zu N2 von der
Abgastemperatur bei Verwendung von Ammoniak und unterschiedlichen
in Frage kommenden Katalysatoren auf der Grundlage einer gleichmäßigen Ammoniakverteilung,
gemäß der Erfindung,
nämlich Platin,
Zeolithe, V2O5/TiO2 und einen modifizierten Platinkatalysator.
Es stellte sich heraus, das von den vielfältigen in 5 gezeigten
Katalysatoren lediglich die Zeolithe ungeeignet waren, da ihnen
bei der Behandlung von Turbinenabgasströmen aufgrund der Anwesenheit
von Wasserdampf über
die Zeit hinweg Beständigkeit
fehlte.
-
6 zeigt
in einer grafischen Darstellung die NOx-Umwandlung
und den prozentualen Ammoniakschlupf bei unterschiedlichen Turbinenabgastemperaturen
unter Zugrundelegung eines bekannten Verhältnisses von Ammoniak zu NOx für
die Verwendung bei der Ermittlung und der Regulierung der Menge
von Ammoniak, die erforderlich ist, um die NOx-Pegel bis
zu angemessenen Pegeln zu reduzieren. In 6 ist die
NOx-Umwandlung und der Prozentsatz von nicht
umgesetzten Ammoniak (Ammoniak-”Schlupf”) gegen
die Temperatur für
Ammoniak/NOx-Verhältnisse von 0,9 und 1,0 abgetragen.
Der Graph nach 6 bestätigt, dass der Anteil des nicht umgewandelten
Ammoniak-”Schlupfs” für einen
vorgegebenen Katalysator und für
eine vorgegebene Reaktorkonstruktion von der Abgastemperatur und von
dem Verhältnis
von NH3 zu NOx abhängt. Im
Falle dieses Katalysators existiert ein schmaler Bereich von zwischen
etwa 360°C
und 380°C,
in dem eine hohe NOx-Reduktion und ein Ammoniakschlupf
von nahezu Null auftritt. 6 zeigt
außerdem,
dass der Wirkungsgrad der Beseitigung von NOx mit
der Abgastemperatur bis etwa 700°F
ansteigt und danach, wie gezeigt, abnimmt.
-
7 zeigt
in einer grafischen Darstellung den Wirkungsgrad der Beseitigung
von NOx bei unterschiedlichen Turbinenabgastemperaturen
unter Verwendung einer feststehenden Abgaszusammensetzung und Strömungsrate,
um die Einspeisung von Ammoniak in die SCR zu regulieren. 7 zeigt, dass
innerhalb eines gewissen gewünschten
Bereichs in Reaktion auf Änderungen
der SCR-Einlass-Abgastemperaturen eine Veränderung der Beseitigung von
NOx auftritt. Eine Änderung der Strömungsrate
weist eine etwas geringere Wirkung auf die NOx-Reduktion auf als
die Abgastemperatur. Die Menge von Ammoniakschlupf wird gewöhnlich im Lauf
der Zeit ansteigen. 7 zeigt außerdem, dass die Rate der Beseitigung
von NOx unterhalb von 575°F und über 700°F mit abnehmender
Abgastemperatur rasch abnimmt.
-
8 veranschaulicht
den Wirkungsgrad der Beseitigung von NOx basierend
auf verschiedenen Turbinenabgasstromraten unter Verwendung einer
festgesetzten Abgaszusammensetzung und einer vorgegebenen Strömungsrate
als Referenzmarken, um die Einspeisung von Ammoniak in die SCR zu
bestimmen und zu regulieren. Die Daten in 8 sind auf
tatsächlichen
Betriebsbedingungen mit einer Turbinenabgastemperatur von 696°F und 15
ppm NOx bei 15 Gew.% Sauerstoff und für einen
vorgegebenen SCR-Katalysator aus einem unedlen Metall begründet. In 8 ist
somit die vorausberechnete Abgasdurchflussrate in Pfund pro Stunde
gegenüber dem
vorausberechneten Wirkungsgrad der Beseitigung von NOx grafisch
abgetragen und der Typ von Daten exemplarisch veranschaulicht, der
bei der Durchführung
des Regelungs- oder Steuerungsmodells gemäß der Erfindung nützlich ist.
-
Zuletzt
zeigt 9 ein exemplarisches Gasturbinen-”Kraft-Wärme-Kopplungs”-System,
das einen Kanalbrenner aufweist, der gemäß der Erfindung eine Veränderung
der Regelungs- oder Steuerungsfaktoren und Ammoniakinjektion hervorruft.
D. h., 9 zeigt die Verwendung eines Kanalbrenners stromabwärts der
Gasturbine und stromaufwärts
des Wärmerückgewinnungsdampferzeugers
(HRSG, Heat Recovery Steam Generator). Wie oben erörtert, besteht
eine Wahrscheinlichkeit, dass durch den Kanalbrenner zusätzliches
NOx erzeugt wird, das bei der Ermittlung
der Menge und des genauen Ortes in dem HRSG für eine kontrollierte Ammoniakinjektion stromaufwärts des
AIG zu berücksichtigen
ist. NOx-Emissionen werden in der Nähe des Auslasses des
Abgaskamins und an anderen Stellen, beispielsweise vor dem SCR-Katalysator
(siehe das ”Abgasemissionsmesssystem” in 9),
gemessen.
-
Während die
Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels beschrieben
wurde, von dem gegenwärtig
angenommen wird, dass es sich am besten verwirklichen lässt, ist
es jedoch selbstverständlich,
dass die Erfindung nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel
zu beschränken ist,
sondern vielmehr vielfältige.
Modifikationen und äquivalente
Anordnungen abdecken soll, die in den Schutzbereich der beigefügten Patentansprüche fallen.
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Verfahren
und System zum Reduzieren des Anteils von Stickstoffoxiden (NOx) in einem Verbrennungsabgasstrom durch:
1 Analysieren des Abfallstroms, um den Anteil an NOx zu
ermitteln; 2 Ermitteln der stöchiometrischen
Menge von Ammoniak, die erforderlich ist, um die NOx-Konzentration
bis zu einem geforderten Pegel oder darunter zu reduzieren; 3 Ermitteln
des Strömungsratenprofils
von NOx-Komponenten über den Verbrennungsabgasstrom
hinweg stromaufwärts
eines Ammoniakinjektionsgitters 25; 4 Auswählen spezieller
Orte in dem Ammoniakinjektionsgitter 25, um Ammoniakventile 24a, 24b, 26a und 26b zu
aktivieren; 5 Injizieren kontrollierter Mengen von Ammoniakdampf
in den Gasstrom an Gitterorten, die dem Ort von NOx in
dem Gasstrom entsprechen; und 6 Behandeln des Gasstroms mittels
einer selektiven katalytischen Reduktionseinheit 34, um
den Anteil von NOx bis zu angemessenen Pegeln
zu reduzieren.
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Bezugszeichenliste
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- 20
- SCR-Injektionssystem
- 25
- Ammoniakinjektionsgitter (AIC,
Ammonia Injection Grid)
- 21,
23
- Vertikale
Verteilerabschnitte
- 22
- Horizontaler
Verteilerabschnitt
- 25
- Ammoniakinjektionsgitter
- 24,
26
- Vertikale
Ammoniaksammelrohre
- 27
- Ammoniakinjektionsgittersegment
- 24a,
24b, 26a, 26b
- Steuerventile
- 32
- Kesselwagen
- 31
- Ammoniakspeicherbehälter
- 28
- Durchflussteuereinheit
- 30
- Pumpenladegestell
- 34
- Katalysatorhalterungsstruktur
- 33
- SCR-Katalysator