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Die Erfindung betrifft eine Geschirrspülmaschine, insbesondere eine Haushaltsgeschirrspülmaschine, und ein Verfahren zu deren Betreiben.
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Eine in Rede stehende Geschirrspülmaschine weist einen in der Regel aus Edelstahl bestehenden Spülbehälter auf. Der Spülbehälter umgrenzt einen Innenraum. Der Innenraum ist mit Spülgut befüllbar. Bei einem Spülvorgang ist das Spülgut zu spülen. Hierzu wird durch verschiedene Einrichtungen wie Sprüharme oder Düsen im Innenraum Spüllösung, in der Regel mit Spülmittel oder Klarspüler versetztes Wasser, auf das Spülgut gesprüht und dieses hierdurch gereinigt. Der Spülbehälter bildet eine Kapselung, damit kein Wasser aus dem Innenraum austreten kann. Hierzu weist der Spülbehälter in der Regel eine wasserdicht verschließbare Tür auf.
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In den vergangenen Jahren hat sich die Küche hin zu einem Wohnraum entwickelt. Dadurch haben sich die akustischen Anforderungen an Haushaltsgeräte hin zu leiseren Geräten geändert. Geschirrspülmaschinen, im Folgenden auch als Geschirrspülvollautomaten bezeichnet, werden sporadisch betrieben und sollen während des Betriebs möglichst keinerlei störende Geräusche bzw. zu hohe Geräuschabstrahlpegel aufweisen. Akustisch optimierte Spülmaschinen weisen heute einen Schallleistungspegel von 40,0 dB(A) re 1pW auf. Zu unterscheiden ist hier direkt abgestrahlter, und damit in der Umgebung hörbarer Luftschall und Körperschall durch Bauteilschwingungen der Spülmaschine. Auch dieser Körperschall regt wiederum die umgebende Luft zu Schallschwingungen an und ist daher ebenfalls, zumindest indirekt, in der Umgebung hörbar.
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Bekannt ist die Optimierungen der Schallleistungsabstrahlung von Geschirrspülvollautomaten mit Hilfe von passiven Maßnahmen. Ein erstes Ziel ist die Entdröhnung bzw. Körperschalldämpfung. Zur Reduzierung von Schwingungsamplituden an Metallbauteilen, insbesondere am o. g. Spülbehälter, ist es hierzu bekannt, hochgefüllte polymermodifizierte Bitumenmatten mit einem angepassten Verlustfaktor auf die Metalloberfläche des Spülbehälters aufzukleben. Die Anpassung bezieht sich hier auf die Wirksamkeit der Dämpfung bezüglich bestimmter Frequenzen bei bestimmten Temperaturen. Das Ankleben erfolgt bei Serienproduktion beispielsweise mittels eines Heißschmelzklebers, der durch Zufuhr externer Wärme reagiert. In Einzelfertigungen, Kleinserien und bei Körperschalldämpfung von temperatursensitiven Metallbauteilen kann alternativ eine Entdröhnung bzw. Körperschalldämpfung durch selbstklebende Bitumenmatten erfolgen. Ziel einer solchen Dämpfungsschicht ist neben der Reduzierung der Schwingungsanregung auch die Entdröhnung von Metallbauteilen.
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Ein zweites Ziel ist die Luftschalldämmung. Während des Spülvorgangs treffen im Innenraum Wasserspritzer auf das Spülgut, zum Beispiel Geschirrteile, den Spülbehälter und dessen Einbauten, wie z. B. einen Geschirrkorb. Im Innenraum wird hierdurch ein beträchtlicher Geräuschpegel, im folgenden auch als erster Luftschall bezeichnet, erzeugt. Mit Luftschalldämmungsmaßnahmen soll versucht werden, die Ausbreitung dieser Geräusche nach außerhalb des Spülbehälters zu reduzieren. Auch hierzu ist es bekannt, polymermodifizierte Bitumenmatten mit Füllstoffen einzusetzen, die möglichst viel Masse aufweisen, um gut zu dämmen. Als Füllstoffe kommen Kalksteinmehl- oder Eisenoxidpulver zum Einsatz. Diese vorkonfektionierten Bitumenmatten werden ebenfalls mit Heißschmelzklebeverbindungen auf den Spülbehälter, insbesondere Edelstahl-Spülbehälter aufgeklebt. Zum verschließen von Öffnungen zwischen der Türe des Spülbehälters und dem restlichen Spülbehälter werden Gummidichtungen verwendet.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Geschirrspülmaschine und ein verbessertes Verfahren zu deren Betreiben anzugeben.
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Die Aufgabe wird hinsichtlich der Geschirrspülmaschine gelöst durch eine Geschirrspülmaschine gemäß Patentanspruch 1. Bei der erfindungsgemäßen, ansonsten wie oben beschrieben beschaffenen Geschirrspülmaschine ist im Innenraum, also innerhalb des Spülbehälters, eine Schallquelle angeordnet, welche einen zweiten Luftschall erzeugt. Der zweite Luftschall ist derart beschaffen, dass er zumindest teilweise einen Gegenschall zu einem ersten Luftschall bildet, d. h. den ersten Luftschall zumindest teilweise, bestenfalls aber vollständig, kompensiert. Der erste Luftschall entsteht beim Spülvorgang im Innenraum. Da Gegenschall immer nur lokal begrenzt als solcher wirksam ist, ist der zweite Luftschall so beschaffen, dass er wenigstens im Bereich des Spülbehälters als Gegenschall wirkt.
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Dank der Erfindung wird also wenigstens im Bereich des Spülbehälters Gegenschall zu dem beim Spülvorgang im Innenraum entstehenden Geräusch erzeugt, so dass dieses zumindest im Bereich des Spülbehälters nicht oder weniger stark in dessen Wandlung einkoppeln kann. Der Spülbehälter wird weniger stark zu schallinduzierten Schwingungen angeregt und gibt somit auch weniger Luftschall in den ihn umgebenden Außenraum ab. Das von der Spülmaschine erzeugte Geräusch wird also mit anderen Worten nahe dessen Ursprungs bzw. bei dessen Entstehung bekämpft. Im Gegensatz zu den o. g. Bitumenmatten findet also eine Geräuschbekämpfung näher an der Geräuschquelle statt.
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Die Erfindung beruht auf folgenden Erkenntnissen: Bis heute werden hochgefüllte Bitumenmatten wegen der für die Luftschalldämmung benötigten Masse serienmäßig eingesetzt, um ein bestimmtes Luftschalldämmmaß (R) zu bewerkstelligen. Ein weiteres wichtiges Kriterium bei Geschirrspülmaschinen ist deren Energieverbrauch. Gesellschaftliche Energiediskussionen sowie ein verstärktes Umweltbewusstsein von Kunden erfordern weiterführende Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs von Geschirrspülmaschinen. Die einleitend erwähnten Geräuschreduzierungsmaßnahmen durch Bitumenmatten stehen allerdings im Konflikt mit der Senkung des Energieverbrauchs: Das während des Spülvorgangs im Spülbehälter befindliche Wasser muss energieintensiv geheizt werden. Derartige Heizphasen finden zum Beispiel im Reinigungs- und Klarspülprozess statt. Die Aufheizung des Spülwassers im Spülbehälter führt bei auf diesen aufgeklebten und damit thermisch gekoppelten Zusatzmassen dazu, dass diese ebenfalls mit aufgeheizt werden müssen, was einen für den Spülvorgang an sich unnützen Energieverbrauch darstellt. Gegenläufig zur o. g. Verbesserung der gewünschten Schalldämmung ist das Ziel einer verbesserten Energieeinsparung und daher die Reduzierung der auf den Spülbehälter aufgeklebten Zusatzmassen, zum Beispiel der oben genannten Bitumenmatten.
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Voruntersuchungen zur Erfindung haben ergeben, dass in Bezug auf die Geräuschdämmungsmaßnahmen einer Geschirrspülmaschine ein Energieeinsparpotential besteht. Durch einen kompletten Verzicht auf die oben genannten auf die Außenseite des Edelstahlspülbehälters geklebten Bitumenbeläge wäre eine Energieeinsparung von circa 15% in einem sogenannten Referenzspülprogramm „ECO50” realisierbar. Dies verschlechtert allerdings in erheblichem Maße das akustische Empfinden der Geschirrspülmaschine.
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Die Grundidee der Erfindung besteht nun insbesondere darin, den während des Spülvorgangs im inneren des Spülbehälters erzeugten Luftschall bereits in dessen Innerem, das heißt direkt vor Ort, durch gezielte Gegenschallmaßnahmen zu eliminieren. Damit wird eine nachträgliche äußere Schalldämmung, äußere Schalldämpfung und/oder äußere Entdröhnung überflüssig oder zumindest verkleinerbar. Dank der Erfindung kann also auf die massebehafteten Luftschalldämmungs-, Schalldämpfungs- und/oder Entdröhnungsmaßnahmen, zum Beispiel auf die oben genannten Bitumenmatten, verzichtet oder diese hinsichtlich ihres Gewichts, ihres Volumens, Dicke und/oder Fläche verringert werden. Dank Reduzierung der auf den Spülbehälter aufgebrachten Massen kann somit die oben bereits erläuterte Energieeinsparung von circa 15% oder mehr realisiert werden.
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Als zusätzliche Vorteile ergeben sich eine Materialeinsparung an der Maschine durch Weglassen oder Verringern bzw. Verkleinern der Bitumenbeläge, und dennoch eine Realisierung niedriger Geräuschabgabewerte. Als Nebeneffekt wird die Entsorgung und Wiederverwendbarkeit des Spülbehälters verbessert, da hierbei keine aufgeklebten Bitumenmatten mehr von diesem entfernt oder nur noch geringe Rest-Bitumenmatten beseitigt werden müssen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Schallquelle ein Lautsprecher. Der Lautsprecher kann hierbei sehr einfach konzipiert sein und beispielsweise an einer geeigneten Position im Waschbehälter installiert werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der zweite Luftschall ein Gegenschall zu einem typischen Geräusch, das bei einem typischen Spülvorgang von der Maschine erzeugt wird. Ein typischer Spülvorgang ist zum Beispiel der Ablauf eines bestimmten Programms oder die Einstellung einer bestimmten Vorwahl an der Geschirrspülmaschine. Typisch heißt hier, dass das Geräusch für jeden dieser typischen Vorgänge immer gleich oder sehr ähnlich, also z. B. unabhängig von der Beladung der Maschine ist. Mit anderen Worten wird ein typischer Spülvorgang z. B. einmalig in einem Labor des Geräteherstellers analysiert und ein entsprechender zweiter Luftschallverlauf als Gegenschallsignal entworfen, welches das Geräusch des typischen Spülvorganges möglichst gut eliminiert. Mit anderen Worten wird hier also ein Gegenschall beziehungsweise zweiter Luftschall erzeugt, welcher unabhängig von den tatsächlichen Gegebenheiten bei einem später durchgeführten Spülvorgang verwendet wird. Der typische Gegenschall ist beispielsweise in Form eines Tonsignals im Geschirrspüler gespeichert und wird nach Bedarf, d. h. für das jeweilige typische Betriebsverhalten abgespielt. Z. B. sind für verschiedene Spülprogramme verschiedene Tonsignale gespeichert, die dann je nach aktuell gewähltem Programm als zweiter Luftschall über die Schallquelle wiedergegeben werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der eben genannten Variante ist das durch den Gegenschall zu kompensierende typische Geräusch ein solches einer beim Spülvorgang Schall erzeugenden Maschinenkomponente der Geschirrspülmaschine. Mit anderen Worten wird ein typischer Gegenschall zum Beispiel zum typischen Arbeitsgeräusch einer Pumpe, eines Motors oder eines wasserdurchfluteten Sprüharms wie oben erläutert entworfen und gespeichert und bei Bedarf als zweiter Luftschall wiedergegeben.
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In einer weiteren bevorzugten Variante ist das typische Geräusch ein solches eines typischen, beim Spülvorgang schallerzeugenden Spülgutes. Unterschiedliches Spülgut, zum Beispiel aus Porzellan, Kunststoff oder Metall erzeugt unterschiedliche Geräusche beim Spülvorgang. Auch hier können für bestimmte Klassen von Spülgut zum Beispiel typische Geräusche analysiert und ein geeigneter Gegenschall entworfen werden, welcher dann in der Geschirrspülmaschine gespeichert ist und nach Bedarf wiedergegeben wird. Hier kann zum Beispiel eine Vorwahl durch den Benutzer stattfinden, wenn dieser zum Beispiel vorwiegend Porzellan oder Kunststoff in seiner Geschirrspülmaschine spülen möchte, um den jeweils geeigneten Gegenschall auszuwählen.
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Bei den bisher geschilderten Maßnahmen dient der zweite Luftschall mit anderen Worten der Bekämpfung eines Standardgeräusches, z. B. dem typischen Abpumpgeräusch der Maschine. Mit anderen Worten ist also ein jeweiliges Gegenschallsignal in Form des zweiten Luftschalls für ein Referenzprogramm oder ähnliches vorprogrammiert. Alternativ kann ein Gegenschallsignal aber auch durch Sensoren ermittelt werden, um automatisch situationsbedingten Geräuschen, z. B. dem Spülgeräusch bei einer gegebenen individuellen Beladung der Maschine, entgegenwirken zu können.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist im Innenraum ein Schallsensor für den ersten Luftschall angeordnet. Die Geschirrspülmaschine weist dann eine Schallquelle auf, welche abhängig vom Schallsensor arbeitet und daher einen vom tatsächlich aktuell vorhandenen ersten Luftschall abhängigen zweiten Luftschall erzeugt. Im Gegensatz zu den oben genannten typischen Gegenschallsignalen wird hier zu jedem Zeitpunkt ein tatsächlicher, stets auf das aktuell auftretende Geräusch im Innenraum abgestimmter Gegenschall erzeugt. Beispielsweise nimmt eine Steuerung das vom Schallsensor aufgenommene Schallsignal und erzeugt ein zu diesem gegenphasiges zweites Luftschallsignal in Echtzeit. Hierdurch können auch Geräusche kompensiert werden, die von den oben genannten typischen Geräuschen abweichen, also Geräusche individuell durch Gegenschall gemindert oder eliminiert werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Spülbehälter gemäß einer Constraint-Layer-Methode hergestellt. Der Verzicht auf aufgeklebte Bitumenmatten verschlechtert zugleich die Steifigkeit des Spülbehälters. Diese kann durch die Constraint-Layer-Methoden wieder verbessert werden. Auch die durch Weglassen der Bitumenmatten zunächst verschlechterte Körperschalldämmung bzw. Entdröhnung des Spülbehälters kann dann wieder verbessert werden. Der Spülbehälter wird dann aus alternativen Materialien – wie zum Beispiel dünnen Aluminium Sandwichplatten – gemäß der Constraint-Layer-Technik realisiert.
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Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe der Erfindung gelöst durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 8. Das Verfahren sowie seine bevorzugten Ausgestaltungen wurden bereits oben im Zusammenhang mit der Geschirrspülmaschine erläutert.
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Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen wiedergegeben.
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Die Erfindung und ihre Weiterbildungen sowie deren Vorteile werden nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Für eine weitere Beschreibung der Erfindung wird auf die Ausführungsbeispiele der Zeichnung verwiesen. Es zeigt in einer schematischen Prinzipskizze:
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1 eine erfindungsgemäße Geschirrspülmaschine bei geöffnetem Spülbehälter im Teilschnitt.
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1 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße, hier als Haushaltsgeschirrspülmaschine ausgebildete Geschirrspülmaschine 2 mit einem Korpus 4, der einen Spülbehälter 6 umfasst. Der Korpus 4 ist zur näheren Erläuterung teilweise aufgeschnitten dargestellt. Der Spülbehälter 6 umschließt einen Innenraum 8. Der Innenraum 8 ist mittels einer in 1 entfernten Tür wasserdicht und/oder dampfdicht an der in 1 sichtbaren Türöffnung 10 verschließbar. Der Spülbehälter 6 ist von einem Außengehäuses 12 als Teil des Korpus 4 teilweise oder ganz umgeben. Im Spülbehälter 6 bzw. Innenraum 8 sind normalerweise mehrere Geschirrkörbe und Sprüheinrichtungen angeordnet. In 1 ist nur ein oberer Geschirrkorb 33 angedeutet in den Spülgut 34 einlegbar ist. Gezeigt ist außerdem eine untere Sprüheinrichtung 14 in Form eines drehbar gelagerten Sprüharmes. Die untere Spülflüssigkeits-Sprüheinrichtung 14 wird über eine Zuleitung 16 mit einer in 1 symbolisch angedeuteten Spülflüssigkeit 18 versorgt, um diese im Innenraum 8 zu verteilen bzw. auf das Spülgut 34 zu sprühen.
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Unterhalb des Spülbehälters 6 ist ein Sumpf oder Pumpentopf 19, in dem sich als Maschinenkomponente 22 eine Umwälzpumpe befindet, mit einem Siebeinsatz 20 angeordnet. Die Umwälzpumpe steht mit der Zuleitung 16 in Verbindung.
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Die Geschirrspülmaschine 2 wird mit einer Steuerungseinrichtung 24 betrieben, um z. B. bestimmte, darin gespeicherte Spülprogramme, von denen das Spülprogramm 42 dargestellt ist, automatisch auszuführen.
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Der Spülbehälter 6 weist eine Wandung 26 auf. Bei herkömmlichen Spülmaschinen ist zwischen der Außenseite 28 der Wandung 26 und dem Korpus 4 bzw. dem Außengehäuse 12 in einem Hohlraum 30 eine passive Geräuschreduzierungseinrichtung vorgesehen. Z. B. sind auf die Außenseite 28 polymermodifizierte Bitumen matten mit Füllstoffen aufgeklebt. Diese dienen der Körperschalldämpfung, Entdröhnung des Spülbehälters 6 und/oder der Absorption bzw. Schalldämpfung von Luftschall, den der Spülbehälter 6 in den Hohlraum 30 abstrahlt.
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Gegebenenfalls kann das Außengehäuse 12 bzw. der Korpus 4 ganz oder teilweise entfallen, wie z. B. insbesondere bei Einbaugeschirrspülmaschinen, die zum Unterbringen in einer Einbaunische eines Küchenmöbels oder in einer sonstigen Einbaunische wie z. B. unterhalb einer Küchenarbeitsplatte ausgebildet sind.
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Im Betrieb der Geschirrspülmaschine 2 trifft Spülflüssigkeit 18 auf die Innenseite 32 der Wandung 26 oder auf Einbauten, wie den Geschirrkorb 33 oder darin befindliches Spülgut 34 auf. Hierdurch entsteht im Innenraum 8 erster Luftschall 36. Erfindungsgemäß ist im Innenraum 8 eine Schallquelle 38 in Form eines Lautsprechers angebracht, die einen zweiten Luftschall 40 erzeugt. Dieser ist derart beschaffen, dass er den ersten Luftschall 36 wenigstens im Bereich der Innenseite 32 beziehungsweise der Wandung 26 zumindest teilweise kompensiert. Die Schallquelle kann nach einer ersten vorteilhaften Ausführungsvariante als Baueinheit im Innenraum des Spülbehälters angeordnet sein. Alternativ kann sie nach einer zweiten vorteilhaften Ausführungsvariante so in eine Nische, Aussparung oder in einem Hohlraum einer Wandung des Spülbehälters untergebracht sein, dass lediglich ihre Öffnung Kontakt mit dem Innenraum des Spülbehälters zum Gegenschallaustritt hat oder in diesen Spülbehälter zum Gegenschallaustritt hineineinragt. Auf diese Weise wird der durch den Spülvorgang erzeugte erste Luftschall 36 mit anderen Worten ausgedrückt durch den zusätzlich erzeugten Gegenschall abgeschwächt beziehungsweise trifft abgeschwächt auf die Wandung 26 des Spülbehälters 6, so dass der Spülbehälter 6 auch zum Hohlraum 30 hin weniger Luftschall abstrahlt.
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Bei jedem Spülvorgang entsteht, zum Beispiel abhängig von der Geometrie des Spülbehälters 6 und des Geschirrkorbs 30 ein immer gleicher typischer Anteil des ersten Luftschalls 36. In einer ersten Ausführungsform ist der zweite Luftschall 40 bzw. ein Teil dessen, so konzipiert, dass er einem derartigen Anteil des ersten Luftschalls 36 entgegen wirkt. Eine derartige Kompensation durch Gegenschall ist damit zunächst unabhängig von der Beladung der Geschirrspülmaschine 2.
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Andererseits ist in der Steuereinrichtung 24 ein Spülprogramm 42 niedergelegt. Auch entsteht ein Anteil des ersten Luftschalls 36, welcher z. B. vom jeweils gewählten Spülprogramm 42 abhängig ist. In einer alternativen Ausführungsform ist daher der zweite Luftschall 40 derart erzeugt, dass er dem letzteren Anteil des ersten Luftschalls 36 entgegen wirkt. Für verschiedene Spülprogramme 42 wird dann in der Regel verschiedener zweiter Luftschall 40 zur Kompensation des jeweilig entstehenden ersten Luftschalls 36 erzeugt.
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In einer weiteren alternativen Ausführungsform ist ein Anteil des ersten Luftschalls 36 abhängig von der Art des Spülgutes 34, zum Beispiel Glas, Porzellan oder Metall. Der zweite Luftschall 40 bzw. ein Anteil dessen ist dann so angepasst, dass er dem jeweils vom Spülgut 34 abhängigen andersartigen ersten Luftschall 36 entgegenwirkt. Ein nicht dargestellter Bediener übermittelt in dieser Ausführungsform zum Beispiel durch ein nicht dargestelltes Eingabegerät an die Steuerung 24 die Art des Spülgutes 34, worauf die Steuerungseinrichtung 24 entsprechenden zweiten Luftschall 40 wie beschrieben erzeugt.
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Der erste Luftschall 36 wird außerdem durch typische Geräusche typischer Maschinenkomponenten 22 des Geschirrspülers 2, wie zum Beispiel durch die Umwälzpumpe oder die Rotation der Sprüheinrichtung 14 beziehungsweise deren Sprüharmes, die ebenfalls Maschinenkomponenten 22 darstellen, erzeugt. In einer weiteren alternativen Ausführungsform ist ein Anteil des zweiten Luftschalls 40 dann so gewählt, dass er den von den Maschinenkomponenten 22, also z. B. der Umwälzpumpe oder dem rotierenden Sprüharm erzeugten ersten Luftschall 36 weitgehend kompensiert.
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In einer alternativen Ausführungsform ist außerdem im Innenraum 8 ein Schallsensor 44 in Form eines Mikrofons angeordnet. Dieser nimmt den zu einem gegebenen Zeitpunkt tatsächlich vorhandenen ersten Luftschall 36 auf und übermittelt diesen an die Steuerungseinrichtung 24. Mit anderen Worten hat die Steuerungseinrichtung 24 damit Kenntnis über den augenblicklich tatsächlich vorhandenen ersten Luftschall 36. Sie erzeugt gemäß einer bevorzugten Ausführungsform damit einen zweiten Luftschall 40 oder einen Anteil dessen über die Schallquelle 38, welcher dem tatsächlich gemessenen ersten Luftschall 36 entgegen wirkt. Der zweite Luftschall 40 kompensiert dann im Sinne eines tatsächlich echtzeitlichen Gegenschalls den ersten Luftschall 36. Gemäß dieser Ausführungsform wird also nicht – wie weiter oben beschrieben – jeweils nur ein typisch auftretende Geräusche durch ein vorgegebenes, immer gleiches Gegenschallsignal kompensiert, sondern das aktuell tatsächlich vorhandene Geräusch in Form des ersten Luftschalls 36 wird adaptiv und gezielt durch den zweiten Luftschall 40 geschwächt oder eliminiert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Wandung 26 gemäß einer Constraint-Layer-Methode gefertigt. Z. B. besteht die Wandung aus dünnen Aluminium-Sandwich-Platten. Hierdurch wird die mechanische Stabilität der Wandung 26 erhöht und deren Körperschall gedämpft.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Geschirrspülmaschine
- 4
- Korpus
- 6
- Spülbehälter
- 8
- Innenraum
- 10
- Türöffnung
- 12
- Außengehäuse
- 14
- Sprüheinrichtung
- 16
- Zuleitung
- 18
- Spülflüssigkeit
- 19
- Sumpf
- 20
- Siebeinsatz
- 22
- Maschinenkomponente
- 24
- Steuerungseinrichtung
- 26
- Wandung
- 28
- Außenseite
- 30
- Hohlraum
- 32
- Innenseite
- 33
- Geschirrkorb
- 34
- Spülgut
- 36
- erster Luftschall
- 38
- Schallquelle
- 40
- zweiter Luftschall
- 42
- Spülprogramm
- 44
- Schallsensor