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Die Erfindung betrifft eine automatische Türanlage nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Aus der
DE 101 01 704 A1 ist eine automatische Türanlage mit einer Antriebseinrichtung zum automatischen Betrieb mindestens eines Türflügels bekannt. Eine Steuerungseinrichtung dient zur Ansteuerung der Antriebseinrichtung, wobei die Steuerungseinrichtung eine Speichereinrichtung zur Aufzeichnung von Betriebsdaten der automatischen Türanlage aufweist. Diese gespeicherten Daten können beispielsweise zu Fehlerzustandsreports verarbeitet werden und lassen sich bei Bedarf, insbesondere zu Diagnosezwecken mit entsprechenden, an die automatische Türanlage anzuschließenden Anzeigegeräten, oder alternativ auch entfernt von der automatischen Türanlage, z. B. unter Nutzung eines drahtlosen Telekommunikationsnetzes, abrufen. Hierbei kann es bei der zeitlichen Zuordnung der erfassten Betriebsdaten zu Fehlern kommen, wenn die Einstellung einer in der Steuerungseinrichtung integrierten Systemuhr nicht mit der Realzeit übereinstimmt. Ferner liefern die durch die gattungsgemäße Türanlage ermittelbaren Fehlerzustandsreports keinerlei Information über die genauen Ortskoordinaten des Einbauort der Türanlage, was beispielsweise bei in Verkehrsmitteln, wie insbesondere Zügen oder Schiffen, eingebauten Türanlagen nachteilig sein kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine automatische Türanlage zu schaffen, deren Betriebsdatenerfassung eine exakte Zuordnung zur Realzeit sowie zu den Ortskoordinaten des Einbauorts aufweist.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung.
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Erfindungsgemäß ist mindestens eine Empfangseinrichtung zum Empfang des Signals mindestens eines externen Orts- und Zeitsignalsenders vorgesehen. Hierdurch ist eine exakte Zuordnung der zu speichernden Betriebsdaten mit der Realzeit sowie der aktuellen Ortskoordinaten der automatischen Türanlage möglich.
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Die Empfangseinrichtung kann als GPS-Empfänger ausgebildet sein, wobei hiermit auf zuverlässige Weise ein exaktes und weltweit empfangbares, von einer Vielzahl von Satelliten übertragenes Orts- und Zeitsignal genutzt werden kann. Alternativ oder zusätzlich können auch andere geeignete Orts- und Zeitsignalsender genutzt werden.
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Die Empfangseinrichtung kann in einem Empfangsmodul angeordnet sein, welches an die Steuerungseinrichtung anschließbar ist. Dies bietet sich insbesondere an, um bestehende Anlagen bei Bedarf mit der Empfangseinrichtung nachzurüsten. Alternativ kann die Empfangseinrichtung auch in der Steuerungseinrichtung integriert angeordnet sein, wodurch sich der Platzbedarf minimieren lässt.
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Alternativ kann die Empfangseinrichtung räumlich entfernt von der automatischen Türanlage angeordnet sein und über eine Datenübertragungseinrichtung mit der Steuerungseinrichtung zusammenwirken. Dies kann erforderlich werden, wenn die automatische Türanlage in einem Bereich eines Gebäudes bzw. eines Fahrzeugs montiert ist, in welchem ein zuverlässiger Empfang des Signals des Orts- und Zeitsignalsenders nicht möglich ist, wobei die Empfangseinrichtung dann zweckmäßigerweise in einem Bereich mit gutem Empfang, beispielsweise in der Nähe einer Gebäude- bzw. Fahrzeugaußenwand oder außerhalb des Gebäudes bzw. des Fahrzeugs angeordnet werden kann.
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Zur drahtlosen Kommunikation der Steuerungseinrichtung mit einem Anzeige- und/oder Eingabegerät kann eine Sende- und/oder Empfangseinrichtung vorgesehen sein. Beispielsweise kann dies über ein Mobilfunknetz erfolgen, wobei als Sende- und/oder Empfangseinrichtung ein zu dem Mobilfunknetz kompatibles Telekommunikationsendgerät sowohl zur Anzeige von Betriebsdaten der automatischen Türanlage als auch zur Eingabe oder Änderung von Parametern für die automatische Türanlage dienen kann.
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Alternativ oder zusätzlich kann zur drahtgebundenen Kommunikation der Steuerungseinrichtung mit mindestens einem Anzeige- und/oder Eingabegerät eine Schnittstelle vorgesehen sein, welche z. B. als Busschnittstelle ausgebildet sein kann. Auf diese Weise lässt sich die Steuerungseinrichtung der automatischen Türanlage beispielsweise an ein im Gebäude bzw. im Fahrzeug vorhandenes Bussystem anschließen, wobei das Anzeige- und/oder Eingabegerät ein weiterer Busteilnehmer und z. B. als Computer ausgebildet sein kann. Alternativ oder zusätzlich ist über die Schnittstelle ein Datenaustausch mit weiteren automatischen Türanlagen des Gebäudes bzw. des Fahrzeugs oder anderen Anlagen zur deren Automation möglich, so dass vorteilhafterweise eine einzige Empfangseinrichtung zum Empfang der Ortskoordinaten sowie der Realzeit für alle im Gebäude bzw. im Fahrzeug vorhandenen automatischen Türanlagen und sonstigen Automationsanlagen ausreichen kann.
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Alternativ oder zusätzlich können weitere Schnittstellen zum Anschluss externer Einrichtungen, z. B. von Serviceterminals, vorgesehen sein.
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Zur Verarbeitung des von der Empfangseinrichtung erfassten Signals kann eine Rechnereinrichtung vorgesehen sein, welche auch die Speichereinrichtung zur vorzugsweise nichtflüchtigen Speicherung der Betriebsdaten der automatischen Türanlage aufweisen kann.
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Die Übermittlung der Ortskoordinaten hat den wesentlichen Vorteil, dass mobil, insbesondere in Verkehrsmitteln angeordnete Türanlagen jederzeit lokalisierbar sind, um im Reparaturfall das Personal an den richtigen Ort zu beordern. Auch bei gebäudefest angeordneten Türanlagen können die Ortskoordinaten vorteilhaft genutzt werden, beispielsweise durch deren Eingabe in ein Navigationssystem, wodurch die Anfahrt des Servicepersonals und das Auffinden der Türanlage wesentlich erleichtert wird.
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Im Nachfolgenden wird ein Ausführungsbeispiel in der Zeichnung anhand der Figuren näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 eine erfindungsgemäße, automatische Türanlage in Frontansicht;
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2 eine schematische Darstellung der Steuerungseinrichtung der Antriebseinrichtung der automatischen Türanlage.
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In der 1 ist in Frontansicht eine erfindungsgemäße, hier als Schiebetüranlage ausgebildete, automatische Türanlage 1 dargestellt. Die automatische Türanlage 1 weist zwei von einer Antriebseinrichtung 2 gegenläufig angetriebene, als Schiebeflügel ausgebildete Türflügel 3 auf, welche mittels einer nicht dargestellten Führungseinrichtung, beispielsweise einer Laufschiene, auf welcher mit den Türflügeln 3 verbundene Rollenwagen abrollen, linear verschiebbar geführt sind. Der durch die Türflügel 3 verschließbare Durchgangsbereich der automatischen Türanlage 1 wird seitlich durch Festfelder 4 und obenseitig durch die Antriebseinrichtung 2 sowie durch Oberlichter 5 begrenzt.
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Abweichend vom dargestellten Ausführungsbeispiel kann die automatische Türanlage 1 auch abweichend, beispielsweise als Falttüranlage, Drehtüranlage, Karusselltüranlage oder automatische Schiebewandanlage, ausgebildet sein.
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Die automatische Türanlage 1 kann ortsfest, insbesondere in einem Gebäude, oder mobil, insbesondere in einem Fahrzeug, angeordnet sein.
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Die Antriebseinrichtung 2 weist eine Steuerungseinrichtung 10 auf, durch welche mindestens ein elektrischer Antriebsmotor 6 ansteuerbar ist. Der Antriebsmotor 6 wirkt über ein Getriebe 7 sowie eine nicht dargestellte Kraftübertragungseinrichtung, beispielsweise einen umlaufenden Treibriemen, auf die Türflügel 3.
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Eine im Bereich des Durchgangs der automatischen Türanlage 1 montierte Sensoreinrichtung 9 gibt ein die Bewegung und/oder Anwesenheit von Personen in diesem Bereich anzeigendes Signal an die Steuerungseinrichtung 10 ab.
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Die elektrische Energieversorgung der Antriebseinrichtung 2 erfolgt über ein Netzteil 8, welches mit dem elektrischen Energieversorgungsnetz verbunden ist. Zusätzlich kann ein hier nicht dargestellter, elektrischer Energiespeicher, beispielsweise ein Akku, vorhanden sein, welcher bei einem Ausfall des elektrischen Energieversorgungsnetzes und/oder der Netzteils 8 zumindest das Erreichen des sicheren Zustands der automatischen Türanlage 1, gegebenenfalls sogar auch noch einen begrenzten Weiterbetrieb der automatischen Türanlage 1 ermöglicht.
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Zum Empfang des Signals von Orts- und Zeitsignalsendern 13, welche insbesondere als Satelliten ausgebildet sein können und ein GPS-Signal übertragen können, weist die automatische Türanlage 1 ein Empfangsmodul 11 auf, welches mit den zusammenwirkenden Komponenten in der 2 schematisch dargestellt ist. Das Empfangsmodul 11 ist mit der Steuerungseinrichtung 10 mittels einer Datenübertragungsleitung verbunden. Wesentlicher Bestandteil des Empfangsmoduls 11 ist eine Empfangseinrichtung 12, welche insbesondere als GPS-Empfänger ausgebildet sein kann und geeignet ist, das von den Orts- und Zeitsignalsendern 13 über eine drahtlose Übertragungsstrecke 14 übermittelte Orts- und Zeitsignal zu empfangen und zur Weiterverarbeitung weiterzuleiten, hier an eine Rechnereinrichtung 15, welche auch eine Speichereinrichtung zur vorzugsweise nichtflüchtigen Speicherung der Betriebsdaten der automatischen Türanlage 1 aufweisen kann.
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Zur drahtlosen Kommunikation der Steuerungseinrichtung 10 mit einem mobilen Anzeige- und/oder Eingabegerät 18 kann eine Sende- und/oder Empfangseinrichtung 16 vorgesehen sein. Beispielsweise kann dies über eine als Mobilfunknetz ausgebildete Übertragungsstrecke 17 erfolgen, wobei als Anzeige- und/oder Eingabegerät 18 ein zu dem Mobilfunknetz kompatibles Telekommunikationsendgerät sowohl zur Anzeige von Betriebsdaten der automatischen Türanlage 1 als auch zur Eingabe oder Änderung von Parametern für die automatische Türanlage 1 dienen kann.
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Zur drahtgebundenen Kommunikation der Steuerungseinrichtung 10 mit mindestens einem ortsfesten Anzeige- und/oder Eingabegerät 21 ist eine Schnittstelle 19 vorgesehen, welche z. B. als Busschnittstelle ausgebildet sein kann. Auf diese Weise lässt sich die Steuerungseinrichtung 10 der automatischen Türanlage 1 beispielsweise an eine im Gebäude bzw. im Fahrzeug vorhandene Übertragungsstrecke 20, beispielsweise an ein Bussystem, anschließen, wobei das Anzeige- und/oder Eingabegerät 21 z. B. als Computer ausgebildet und ein weiterer Busteilnehmer sein kann.
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Alternativ oder zusätzlich ist über die Schnittstelle 19 ein Datenaustausch mit weiteren im Gebäude bzw. im Fahrzeug vorhandenen, automatischen Türanlagen 1 möglich, so dass vorteilhafterweise eine einzige Empfangseinrichtung 12 zum Empfang der Ortskoordinaten sowie der Realzeit für alle automatischen Türanlagen 1 des Gebäudes bzw. Fahrzeugs ausreichen kann.
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Eine weitere Schnittstelle 22 dient zum zumindest vorübergehenden Anschluss externer Einrichtungen, z. B. von Serviceterminals.
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Die dargestellte Anordnung der Empfangseinrichtung 12 und weiterer vorgenannter Komponenten in dem Empfangsmodul 11 ist insbesondere vorteilhaft, um bestehende Anlagen bei Bedarf auf einfache und kostengünstige Weise mit der Empfangseinrichtung 12 nachzurüsten.
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Alternativ, d. h. abweichend von dem vorgenannten Ausführungsbeispiel, können die Empfangseinrichtung 12 und prinzipiell auch andere, im vorgenannten Ausführungsbeispiel als Bestandteile des Empfangsmoduls 11 dargestellte Komponenten auch an anderen Orten, z. B. in der Steuerungseinrichtung 10 integriert, oder separat im Bereich der Antriebseinrichtung 2 abgeordnet sein, wodurch sich beispielsweise der Platzbedarf minimieren lässt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schiebetüranlage
- 2
- Antriebseinrichtung
- 3
- Türflügel
- 4
- Festfeld
- 5
- Oberlicht
- 6
- Antriebsmotor
- 7
- Getriebe
- 8
- Netzteil
- 9
- Sensoreinrichtung
- 10
- Steuerungseinrichtung
- 11
- Empfangsmodul
- 12
- Empfangseinrichtung
- 13
- Orts- und Zeitsignalsender
- 14
- Übertragungsstrecke
- 15
- Rechnereinrichtung
- 16
- Sende- und/oder Empfangseinrichtung
- 17
- Übertragungsstrecke
- 18
- Anzeige- und/oder Eingabegerät
- 19
- Schnittstelle
- 20
- Übertragungsstrecke
- 21
- Anzeige- und/oder Eingabegerät
- 22
- Schnittstelle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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