DE102010025482A1 - Verfahren zum Betrieb eines Turmdrehkranes - Google Patents

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Turmdrehkranes, auf dessen Hubwinde ein Hubseil aufgetrommelt ist, dessen Länge größer ist als die zum Normalbetrieb notwendige Länge. Erfindungsgemäß wird das Hubseil über eine Hilfsumlenkung geführt, um den im Normalbetrieb nicht abgespulten Hubseilbereich abzuspulen.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Turmdrehkranes, auf dessen Hubwinde ein Hubseil aufgetrommelt ist, dessen Länge größer ist als die zum Normalbetrieb notwendige Länge.
  • Wird ein solches für den Normalbetrieb zu langes Hubseil eingesetzt, so kann es insbesondere bei einer Mehrlagenwicklung des Hubseiles, bei welcher die unteren Lagen im Normalbetrieb dann nicht komplett abgespult werden können, zu einer Schädigung dieser unteren Seillagen und zu einem Verlust des Seiles kommen.
  • Dieses Problem stellt sich häufig bei Kranen, die an Hochbauten montiert werden und zu Beginn des Bauvorhabens mit geringer Höhe montiert werden, das Hubseil jedoch für die maximale Endhakenhöhe aufgelegt wird.
  • Eine Anpassung der Seillänge an die steigende Hakenhöhe würde zwar eine Schädigung des Seiles vermeiden, verursacht jedoch einen erheblichen Aufwand, da verschieden lange Seile vorgehalten werden müssten und der Seilwechsel mit entsprechendem Arbeitsaufwand verbunden ist.
  • Das gleiche Problem ergibt sich bei der Wahl einer Seillänge, die für die gängigen Hakenhöhen ausreicht, die maximale Hakenhöhe jedoch über einen längeren Zeitraum nicht eingesetzt wird. Dieses Problem stellt sich besonders bei Mietkranen, die für unterschiedliche Einsätze passend ausgerüstet werden müssen, das Hubseil aber nicht für jedes Projekt gewechselt wird. Die gewünschte Flexibilität bezüglich der Einsatzmöglichkeiten führt dann meist dazu, dass für den vorhandenen Einsatz ein zu langes Seil montiert ist.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Turmdrehkrans zur Verfügung zu stellen, durch welches eine Schädigung des Hubseiles vermieden werden kann.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Dabei handelt es sich um ein Verfahren zum Betrieb eines Turmdrehkranes, auf dessen Hubwinde ein Hubseil aufgetrommelt ist, dessen Länge größer ist als die zum Normalbetrieb notwendige Länge. Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass das Hubseil über eine Hilfsumlenkung geführt wird, um den im Normalbetrieb nicht abgespulten Hubseilbereich abzuspulen. Der Einsatz einer Hilfsumlenkung erlaubt es, den im Normalbetrieb nicht abgespulten Hubseilbereich abzuspulen und unter Vorspannung neu aufzutrommeln. Die Hilfsumlenkung kann dabei insbesondere eingesetzt werden, um ein Abspulen und Auftrommeln ohne das auftreten von Schlaffseil zu ermöglichen, d. h. ohne dass das Seil abgelegt werden müsste.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird dabei insbesondere dann eingesetzt, wenn auf der Trommel der Hubwinde eine Mehrlagenwicklung vorliegt, deren untere Lagen im Normalbetrieb nicht abgespult werden. Diese unteren Seillagen können nun erfindungsgemäß über die Hilfsumlenkung abgespult und wieder aufgetrommelt werden.
  • In einer ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens kann dabei mit über die Hilfsumlenkung geführtem Hubseil ein Hubbetrieb erfolgen. Das Seil wird daher nicht auf der Hubtrommel, sondern in abgespultem Zustand auf der Hilfsumlenkung gespeichert.
  • Insbesondere kann die Hilfsumlenkung dabei bei niedrigen Hakenhöhen eingesetzt werden, um die nicht benötigte Seillänge zu speichern, und dann bei größeren Hakenhöhen demontiert werden, so dass die zusätzliche Seillänge nun für den Normalbetrieb zur Verfügung steht. So kann die während des Hubbetriebs abgespulte Seillänge trotz einer Änderung der Hakenhöhe in einem Bereich gehalten werden, bei welchem keine Schädigungen auftreten.
  • Die Hilfsumlenkung kann erfindungsgemäß an der Kranstruktur angeordnet sein und sich mit dem Ausleger mitdrehen. Eine solche Hilfsumlenkung ist insbesondere dann von Vorteil, wenn ein Hubbetrieb mit über die Hilfsumlenkung geführtem Hubseil erfolgen soll.
  • Vorteilhafterweise erfolgt die Hilfsumlenkung dabei über eine Umlenkrolle, welche an einem Befestigungspunkt an der Kranstruktur lösbar befestigbar ist. Bei niedriger Hakenhöhe kann so die Umlenkrolle an dem Befestigungspunkt befestigt werden, um die abspulbare Hubseillänge zu vergrößern. Wird der Kran dann mit höherer Hakenhöhe eingesetzt, kann die Hilfsumlenkung wieder gelöst werden.
  • Weiterhin ist denkbar, mehrere Befestigungspunkte in unterschiedlicher Höhe einzusetzen, um so eine flexible Anpassung der Hubseilumlenkung an die Hakenhöhe zu ermöglichen.
  • Das oben beschriebene erfindungsgemäße Verfahren kann dabei insbesondere bei Untendrehkranen eingesetzt werden. Bei diesen Turmdrehkranen ist der Turm auf einer Drehbühne angeordnet, welche um eine vertikale Drehachse drehbar ist. Die Hilfsumlenkung kann dabei eine Hilfsflasche umfassen, welche mit einem Befestigungspunkt an der Drehbühne oder am Turm lösbar verbindbar ist. Hierdurch kann die Turmhöhe zur Hubseilspeicherung eingesetzt werden. Insbesondere verläuft dabei das Hubseil von Umlenkrollen im Bereich des Turmkopfes zur einer Hilfsflasche, welche an der Drehbühne oder am Turm befestigt ist.
  • Erfindungsgemäß kann dabei beispielsweise die ohnehin vorhandene Ballastierflasche eingesetzt werden, um die abgespulte Hubseillänge zu vergrößern. Die Ballastierflasche kann dabei an einem Befestigungspunkt an der Plattform befestigt werden, so dass das Hubseil von der Hubwinde zu einer Umlenkrolle im Bereich des Turmkopfes, von dort aus zur Ballastierflasche und von dieser zurück wieder zu einer Umlenkrolle im Bereich des Turmkopfes verläuft, von wo aus das Hubseil dann wie üblich zur Laufkatze verläuft.
  • Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Zusatzflasche eingesetzt werden, über welche das Hubseil verläuft. Die Zusatzflasche kann dabei beispielsweise innerhalb der Querschnittsfläche des Turmes angeordnet sein, so dass das gespeicherte Hubseil innerhalb des Turmes verläuft. Vorteilhafterweise verläuft dabei das Hubseil von der Hubwinde zu einer Umlenkrolle im Bereich des Turmkopfes, von dort aus zur Zusatzflasche und von dieser zurück wieder zu einer Umlenkrolle im Bereich des Turmkopfes, von wo aus das Hubseil dann wie üblich zur Laufkatze verläuft.
  • Die oben dargestellte Hubseilspeicherung ist aber auch bei Obendreherkranen einsetzbar. Bei solchen Obendreherkranen ist der Turm selbst stationär angeordnet, während der Ausleger gegenüber dem Turm gedreht wird. Die Hubwinde ist dabei üblicherweise an einem Gegenausleger angeordnet.
  • Erfindungsgemäß kann dabei eine Hilfsflasche innerhalb des Querschnitts des Turmes angeordnet werden. Weiterhin ist die Hilfsflasche vorteilhafterweise um eine vertikale Drehachse drehbar am Turm befestigt, so dass sie mit dem Ausleger mitdrehen kann. Auch in dieser Ausführung verläuft das Hubseil von einer Umlenkrolle im Bereich des Auslegers zur Hilfsflasche und von dort zurück zu einer weiteren Umlenkrolle im Bereich des Auslegers. Auch hier können wiederum mehrere Befestigungspunkte in unterschiedlichen Höhen vorgesehen sein, um die gespeicherte Hubseillänge an die Hakenhöhe anzupassen.
  • Dabei kann ein Stellmotor vorgesehen sein, welcher zu dem Drehwerk des Auslegers synchron angesteuert wird und so die Hilfsflasche mit dem Ausleger mitdreht.
  • In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt der Hubbetrieb dagegen ohne über die Hilfsumlenkung geführtes Hubseil und wird in gewissen Abständen unterbrochen, um den im Hubbetrieb nicht abgespulten Hubseilbereich mittels der Hilfsumlenkung abzuspulen und wieder aufzutrommeln. Auch hierdurch kann eine Schädigung der unteren Seillagen vermieden werden.
  • Erfindungsgemäß kann die Hilfsumlenkung dabei über eine Hilfsflasche, welche zum Abspulen des Hubseils abgelassen wird, erfolgen. Die maximal abgespulte Seillänge kann so ohne Schlaffseil vergrößert werden, indem neben der Hakenflasche zusätzlich eine Hilfsflasche abgelassen wird.
  • Die Hilfsflasche kann dabei an der Hakenflasche angeordnet werden. Insbesondere ist die Hilfsflasche vorteilhafterweise lösbar mit der Hakenflasche verbindbar, um so zum Abspulen einer größeren Seillänge eine Hilfsumlenkung zur Verfügung zu stellen.
  • Die Hilfsflasche kann dabei zunächst am Ausleger befestigt sein. Die Laufkatze wird dann bis zu einer Position unter der Hilfsflasche gefahren und die Hilfsflasche auf die Seilstränge in der Laufkatze aufgesetzt werden. Hierauf wird die Hilfsflasche mit der Hakenflasche verbunden und gemeinsam mit dieser abgelassen. Nun wird das Seil wieder aufgespult, falls notwendig mit angehängter Last. Nach Lösen der Verbindung zwischen Hakenflasche und Hilfsflasche befindet sich der Kran wieder in seinem Betriebszustand, in welchem der Normalbetrieb fortgesetzt werden kann.
  • Alternativ oder zusätzlich kann auch eine am Gegenausleger angeordnete Umlenkungsanordnung eingesetzt werden, über welche das Hubseil geführt wird. Im Bereich dieser Umlenkungsanordnung kann dann die Hilfsflasche auf das Hubseil aufgesetzt und abgelassen werden. Vorteilhafterweise wird die Umlenkungsanordnung dabei im Bereich des Gegenauslegers montiert.
  • Vorteilhafterweise wird dabei der Lasthaken bis zum Boden abgelassen und dann das Hubseil blockiert. Die Blockade des Hubseils kann beispielsweise im Bereich der Turmspitze erfolgen. Der Seilstrang wird nun durch Abspulen gelockert und auf die Umlenkungsanordnung aufgelegt. Die Hilfsflasche wird nun zwischen zwei Umlenkrollen der Umlenkungsanordnung auf das Hubseil aufgesetzt und abgelassen. Das Hubseil kann nun aufgetrommelt werden, indem die Hilfsflasche angehoben wird. Eventuell kann hierzu zusätzliches Gewicht an der Hilfsflasche angeordnet werden. Der Seilstrang kann nun wieder von der Umlenkungsanordnung genommen und die Blockade gelöst werden. Der Kran steht nun wieder im Betriebszustand zur Verfügung, so dass der Normalbetrieb fortgesetzt werden kann.
  • Alternativ oder zusätzlich kann die Hilfsumlenkung über ein Umlenkungsanordnung erfolgen, welche im Bodenbereich angeordnet wird. Vorteilhafterweise wird dabei der Lasthaken an der Laufkatze befestigt und das Seil in einem anderen Auslegerbereich abgelassen. Das durchhängende Seil wird nun über eine am Boden angeordnete Seilumlenkung geführt. Nun wird der Lasthaken gelöst und ebenfalls abgelassen. Durch das Anheben des Lasthakens kann der im Normalbetrieb nicht genutzte Seilbereich nun neu aufgetrommelt werden. Auch dies kann ggf. unter Anhängen einer Last erfolgen. Der Lasthaken kann nun wieder an der Katze befestigt und das von der am Boden angeordneten Seilumlenkung gelöste Seil aufgespult werden.
  • Vorteilhafterweise wird zusätzlich zu der am Boden angeordneten Seilumlenkung eine weitere Seilumlenkung am Ausleger angeordnet. Weiterhin vorteilhafterweise wird das Seil zwischen der Laufkatze und der Auslegerspitze abgelassen. Insbesondere ist dabei die weitere Umlenkung im Bereich der Auslegerspitze angeordnet.
  • Bei den Seilumlenkungen kann es sich dabei um Blechteile handeln, welche einen gewissen Umlenkradius aufweisen und so ein Knicken des Hubseiles verhindern. Vorteilhafterweise ist die weitere Umlenkung dabei lösbar mit dem Ausleger verbindbar.
  • Vorteilhafterweise erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Hilfsumlenkung über mindestens zwei Umlenkungen, zwischen welchen das Hubseil zur Verlängerung des abspulbaren Hubseilbereiches verläuft. Vorteilhafterweise sind dabei mindestens drei Umlenkungen vorgesehen. Bei den Umlenkungen kann es sich dabei um zusätzliche Umlenkungen handeln, oder um bereits am Kran vorhandene Umlenkungen oder die Laufkatze, welche nun erfindungsgemäß zur Hilfsumlenkung eingesetzt werden.
  • Vorteilhafterweise verläuft bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das Hubseil in der maximal abgespulten Position von der Laufkatze zur abgelassenen Hakenflasche und zurück. Vorteilhafterweise verläuft zusätzlich hierzu das Hubseil von einer Umlenkung auf Höhe des Auslegers zu einer Hilfsumlenkung in einer niedrigeren Position, insbesondere in der Nähe des Bodens, und zurück zu einer Umlenkung auf Höhe des Auslegers.
  • Die vorliegende Erfindung ermöglicht es auf einfachste Weise, in regelmäßigen Abständen das Seil der unteren Lagen einer Mehrlagenwicklung mit Vorspannung neu aufzutrommeln, um so die Schädigung dieser Seillagen zu verhindern, obwohl der Kran mit einer größeren Hubseillänge montiert wird, als dies für die eingesetzte Hakenhöhe notwendig wäre.
  • Die erfindungsgemäße Hilfsumlenkung erlaubt dabei vorteilhafterweise das Abspulen einer Hubseillänge, welche im Normalbetrieb einer Hakenhöhe von mehr als 110% der aktuellen Hakenhöhe entsprechen würde, weiterhin vorteilhafterweise von mehr als 150% der aktuellen Hakenhöhe, weiterhin vorteilhafterweise von ca. dem doppelten der aktuellen Hakenhöhe.
  • Durch Verwendung einer entsprechend größeren Anzahl von Hilfsumlenkungen kann das erfindungsgemäße Verfahren auch für größere Seillängen als den doppelten Wert der Hakenhöhe verwendet werden. Hierzu können auch unterschiedliche Umlenkungsvarianten miteinander kombiniert werden.
  • Bei allen Ausführungsvarianten der vorliegenden Erfindung kann das Auftrommeln des im Normalbetrieb nicht genutzten Hubseilbereiches mit wählbarer Vorspannung erfolgen, indem das Anheben des Lasthakens und/oder der Hilfsflasche falls notwendig mit angehängter Last erfolgt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann dabei insbesondere dann eingesetzt werden, wenn der Kran zunächst mit einer niedrigen ersten Hakenhöhe betrieben wird und auf der gleichen Baustelle in einem zweiten Schritt mit einer zweiten, höheren Hakenhöhe betrieben werden soll. Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann dabei bereits bei der ersten Hakenhöhe ein Hubseil eingesetzt werden, welches auch für die zweite Hakenhöhe ausreicht.
  • Dabei wird durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens das Hubseil, welches im ersten Rüstzustand normalerweise nicht komplett abgewickelt würde, abgewickelt und wieder aufgetrommelt. Dies kann entweder durch die Hubseilspeicherung auf der Hilfsumlenkung während des Hubbetriebes oder in gewissen zeitlichen Abständen unter Unterbrechung des Hubbetriebes erfolgen.
  • Nach Abschluss der ersten Einsatzphase kann der Kran umgerüstet und die Hakenhöhe vergrößert werden, ohne dass das Hubseil gewechselt werden müsste. Das Vergrößern der Hakenhöhe erfolgt dabei insbesondere durch ein Erhöhen des Turmes, beispielsweise durch Einsetzen weiterer Turmelemente. Die vorliegende Erfindung kann daher insbesondere dann eingesetzt werden, wenn die Hakenhöhe eines Kranes auf der Baustelle im Verlauf des Einsatzes erhöht bzw. verändert werden soll. Die vorliegende Erfindung kommt daher insbesondere bei Kletterkranen zum Einsatz.
  • Die vorliegende Erfindung kann jedoch auch sonst immer dann vorteilhaft eingesetzt werden, wenn ein Kran mit dem gleichen Hubseil aber unterschiedlichen Hakenhöhen eingesetzt werden soll. Hierdurch kann die Anzahl der mit der gleichen Ausrüstung möglichen Rüstzustände eines Kranes erhöht werden.
  • Die vorliegende Erfindung umfasst neben dem Verfahren weiterhin einen Kran mit einer Hilfsumlenkung, wie sie oben beschrieben wurde. Dabei kann der Kran mit einer oder mehreren der Hilfsumlenkungen ausgestattet sein, welche oben dargestellt wurden.
  • In einer ersten Variante ist die Hilfsumlenkung dabei an einem Befestigungspunkt an der Kranstruktur befestigbar, vorteilhafterweise lösbar befestigbar. Alternativ kann die Hilfsumlenkung auch an der Hakenflasche lösbar befestigbar sein. Alternativ kann die Hilfsumlenkung auch am Boden angeordnet werden.
  • Alternativ oder zusätzlich kann eine Umlenkungsanordnung am Ausleger oder am Turmkopf angeordnet werden, von welcher aus das Seil zu einer weiteren niedriger angeordneten Umlenkung verläuft.
  • Die Hilfsumlenkung kann insbesondere eine Hilfsflasche umfassen. Alternativ oder zusätzlich kann die Hilfsumlenkung eine oder mehrere Umlenkungen umfassen, welche als Blechteile gefertigt sind, welche einen feststehenden Krümmungsradius zur Verhinderung eines Knickes im Hubseil aufweisen.
  • Die vorliegende Erfindung umfasst weiterhin eine Hilfsumlenkung für einen Kran, wie er oben beschrieben wurde. Eine solche Hilfsumlenkung kann eingesetzt werden, um bei bestehenden Kranen ein Abspulen und Auftrommeln von im Normalbetrieb nicht genutzten Hubseilbereichen zu ermöglichen.
  • Die vorliegende Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen sowie Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
  • 1: ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens unter Verwendung eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Krans,
  • 2: den Turmkopf des in 1 gezeigten ersten Ausführungsbeispiels im Normalbetrieb,
  • 3: den Turmkopf des in 1 gezeigten ersten Ausführungsbeispiels im Betrieb mit Hilfsumlenkung,
  • 4: den Drehbühnenbereich des in 1 gezeigten ersten Ausführungsbeispiels mit der dort erfindungsgemäß angeordneten Hilfsumlenkung,
  • 5: ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens unter Verwendung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kranes,
  • 6: ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens unter Verwendung eines dritten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Kranes,
  • 7: ein viertes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens unter Verwendung eines vierten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kranes,
  • 8: ein fünftes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens unter Verwendung eines fünften Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kranes,
  • 9: ein sechstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens unter Verwendung eines sechsten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kranes und
  • 10: ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß zum Einsatz kommenden Hilfsumlenkung.
  • Der erfindungsgemäße Einsatz einer Hilfsumlenkung erlaubt es, einen im Normalbetrieb nicht abspulbaren Hubseilbereich abzuspulen und anschließend unter Vorspannung wieder aufzutrommeln. Das Verfahren kommt dabei insbesondere dann zum Einsatz, wenn das Hubseil in einer Mehrlagenwicklung auf der Trommel der Hubwinde aufgetrommelt ist. Das Abspulen und Wiederauftrommeln des im Normalenbetrieb nicht abgespulten Hubseilbereichs sollte dabei in regelmäßigen zeitlichen Abständen erfolgen, um das Seil der unteren Lagen mit Vorspannung neu aufzutrommeln und so eine Schädigung dieser Seillagen zu vermeiden.
  • Dabei kann das Abspulen und Auftrommeln des im Normalbetrieb nicht abgespulten Hubseilbereichs unter Unterbrechung des Hubbetriebes des Kranes erfolgen. Alternativ ist es jedoch auch möglich, die Hilfsumlenkung so am Kran anzuordnen, das ein Hubbetrieb mit Hilfsumlenkung möglich ist und das nicht benötigte Hubseil auf der Hilfsumlenkung gespeichert ist. Dabei können beide Varianten der vorliegenden Erfindung sowohl bei Untendrehkranen als auch bei Oberdrehkranen zum Einsatz kommen.
  • 1 bis 4 zeigen nun ein erstes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, wie sie bei einem Untendreherkran zum Einsatz kommen kann. Der Untendreherkran weist dabei eine um eine vertikale Drehachse drehbare Drehbühne 1 auf, an welcher der Turm angeordnet ist. Der Turm besteht dabei in 1 aus zwei Turmsegmenten 2 und 3, wobei das obere Turmsegment 3 aus dem unteren Turmsegment 2 herausschiebbar ist. Am Turmkopf ist der Ausleger 4 angeordnet. Entlang des Auslegers 4 ist eine Laufkatze 5 verschiebbar gelagert. Das Hubseil läuft dabei von der Laufkatze 5 zu einer Hakenflasche 6, an welcher der Lasthaken 7 angeordnet ist. Das Hubseil wird über eine Hubwinde 10 bewegt, auf welcher das Hubseil 11 aufgetrommelt ist. Die Hubwinde ist dabei auf der Drehbühne angeordnet, welche auch den in 1 nicht gezeigten Ballast trägt. Der Hubbetrieb erfolgt dabei, indem durch Betätigen der Hubwinde 10 der Lasthaken 7 angehoben bzw. abgesenkt wird.
  • Zur Vergrößerung der abspulbaren Hubseillänge ist erfindungsgemäß eine Hilfsumlenkung vorgesehen, bei welcher eine Hilfslasche 12 an einem Befestigungspunkt 13 an der Kranstruktur befestigt wird. Das Hubseil verläuft dabei über zwei Umlenkrollen 8 und 9, welche sich auf Auslegerhöhe an der Turmspitze befinden, zu der Hilfsflasche 12. Die Hilfsflasche 12 ist im Ausführungsbeispiel auf Höhe der Drehbühne an der Kranstruktur befestigt. Hierdurch kann eine Seillänge abgespult werden, welche der doppelten Hakenhöhe entspricht.
  • Da die Hilfsflasche 12 an der Kranstruktur befestigt ist und sich mit dieser mitdreht, ist ein Hubbetrieb möglich, während das Hubseil über die Hilfsumleitung geführt ist. Bei dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel kann daher bei niedriger Hakenhöhe ein Hubbetrieb mit Hilfsumlenkung erfolgen. Die nicht benötigte Seillänge ist dabei auf der Hilfsumlenkung gespeichert, so dass die mit einer Speicherung auf der Trommel verbundenen Probleme entfallen. Wird der Kran dann auf eine höhere Hakenhöhe umgerüstet, wird die Hilfsumlenkung gelöst und der Hubbetrieb erfolgt ohne Hilfsumlenkung. So kann die gesamte Seillänge für den Hubbetrieb eingesetzt werden.
  • Bei den in 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiel wird die bei manchen Untendreherkranen ohnehin vorhandene Ballastierflasche als Hilfsumlenkung eingesetzt. Eine Ballastierflasche wird üblicherweise dazu eingesetzt, Ballastelemente, welche zum Ballastieren des Kranes auf der Drehbühne 1 angeordnet werden, während des Aufrüsten des Kranes anzuheben.
  • In 2 ist dabei der Seilverlauf ohne erfindungsgemäße Hubseilspeicherung, d. h. im Normalbetrieb gezeigt. Die Ballastierflasche ist dabei am Turmkopf angeordnet, so dass das Hubseil 10 von den Umlenkrollen 8 und 9 nur eine minimale Strecke zur Ballastierflasche 12 umgelenkt wird.
  • 3 und 4 zeigen dagegen den Seilverlauf bei erfindungsgemäßen Einsatz der Ballastierflasche als Hilfsumlenkung. Die Ballastierflasche 12 ist dabei wie in 4 gezeigt an einem Befestigungspunkt 13 an der Drehbühne befestigt. Vorteilhafterweise ist die Ballastierflasche 12 dabei über eine lösbare Befestigung an der Drehbühne 13 befestigt. Das Hubseil verläuft so über einen zusätzlichen Doppelstrang 14 von den Seilrollen 8 und 9 im Bereich des Turmkopfes zu der Hilfsumlenkung im Bereich des Turmfußes. Hierdurch kann während des Hubbetriebs ein für die aktuelle Hakenhöhe nicht benötigter Hubseilbereich über die Hilfsumlenkung gespeichert werden. Wird die Hakenhöhe durch Erhöhung des Turmes vergrößert, kann die Hilfsumlenkung entfernt und das Hubseil wie in 2 ohne Hilfsumlenkung geführt werden.
  • In 5 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung dargestellt, welches ebenfalls bei einem Untendreherkran zum Einsatz kommt. Der Aufbau des Untendreherkrans entspricht dabei im wesentlichen dem bereits zu den 1 bis 4 beschriebenen Aufbau. Anders als dort wird zur Hubseilspeicherung jedoch nicht eine bereits vorhandene Ballastierflasche, sondern eine Zusatzflasche 17 eingesetzt. Diese Zusatzflasche 17 wird an einem Befestigungspunkt 18, der im Ausführungsbeispiel innerhalb der Querschnittsfläche des Turmes liegt, an der Kranstruktur befestigt. Der durch die Hilfsumlenkung gebildete Seilstrang verläuft damit innerhalb des Turmes. Hierzu sind im Kopfbereich des Turmes zwei Umlenkrollen 15 und 16 angeordnet, welche das Seil zu der Zusatzflasche 17 hin umlenken. Die Zusatzflasche 17 kann dabei in unterschiedlichen Höhen innerhalb des Turmes angeordnet werden, wozu entsprechende Befestigungsbereiche 18 in unterschiedlichen Höhen vorgesehen sind.
  • In 6 ist ein drittes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung gezeigt, bei welchem die Hubseilspeicherung bei einem Obendreherkran zum Einsatz kommt. Der Obendreher weist dabei einen feststehenden Turm 20 auf, wobei am Turmkopf ein Drehwerk 28 vorgesehen ist, über welches der Ausleger 21 um eine vertikale Drehachse gedreht werden kann. Am Ausleger 21 ist eine Laufkatze 5 angeordnet, über welche das Hubseil 11 zur Hakenflasche 6 mit dem Kranhaken 7 geführt ist.
  • Auf dem Gegenausleger ist die Winde zur Betätigung des Hubseils 11 angeordnet, sowie der Gegenballast 23.
  • Erfindungsgemäß wird nun eine Zusatzflasche 26 eingesetzt, welche innerhalb des Querschnittsbereichs des Turmes an einem Befestigungspunkt 27 drehbar befestigt ist. Hierdurch kann die Zusatzflasche 26 mit der Drehbewegung des Auslegers 21 mitdrehen. Das Hubseil verläuft dabei über zwei Umlenkrollen 24 und 25, welche im Ausleger 21 oberhalb des Turmes angeordnet sind, zu der Zusatzflasche 26 im Turm. Dabei sind im Turm mehrere Befestigungspunkte 27 in unterschiedlichen Höhen vorgesehen, um die Länge des innerhalb des Turmes gespeicherten Seiles flexibel einstellen zu können.
  • Die Zusatzflasche 26 kann dabei über einen Wirbel drehbar an der Kranstruktur befestigt sein. Alternativ ist auch ein Stellmotor denkbar, welcher die Zusatzflasche 26 synchron mit dem Drehwerk 28 dreht.
  • Bei den bisherigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung war ein Kranbetrieb mit einem über die Hilfsumlenkung geführten Hubseil möglich. In diesen Ausführungsbeispielen konnte daher die für die aktuelle Hakenhöhe zu große Seillänge durch die Speicherung des Hubseils auf der Hilfsumlenkung ausgeglichen werden. Damit ist ein Kranbetrieb mit Hilfsumlenkung möglich. Natürlich wäre es aber auch bei diesen Ausführungsbeispielen möglich, den Kran ohne Hilfsumlenkung zu betreiben und den Kranbetrieb in gewissen Abständen zu unterbrechen, um über die Hilfsumlenkung den im Normalbetrieb nicht abgespulten Hubseilbereich abzuspulen und wieder aufzutrommeln.
  • Im folgenden werden nun noch weitere Ausführungsbeispiele beschrieben, bei welchen der Kranbetrieb zum Abspulen und Wiederauftrommeln des Hubseils unterbrochen wird. Diese Verfahren sind insbesondere bei Obendrehkranen leichter einsetzbar als die Hubseilspeicherung.
  • In 7 ist das vierte Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung dargestellt. Bei dem vierten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kranes handelt es sich dabei um einen Obendrehkran mit einem feststehenden Turm 30. Der Turm 30 weist dabei an seinem oberen Ende einen Drehkranz 38 auf, über welchen der Ausleger 31 um eine vertikale Drehachse drehbar ist. Am Ausleger 31 ist eine Laufkatze 5 angeordnet, über welche das Hubseil zu der Hakenflasche 6 mit dem Kranhaken 7 verläuft. Am Gegenausleger ist die Hubwinde 32 sowie der Gegenballast 33 angeordnet.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren erfolgt dabei über eine Hilfsflasche 34, welche zunächst lösbar am Ausleger 31 angeordnet ist. In einem ersten Schritt wird nun die Laufkatze bis zu einer Position unter der Hilfsflasche 34 verfahren. In einem zweiten Schritt wird die Hilfsflasche, welche z. B. ein- oder zweirollig ausgeführt sein kann, bis auf die Seilstränge in der Laufkatze 5 herabgelassen. In einem dritten Schritt wird nun die Hilfsflasche 34 mit der Hakenflasche 6 verbunden. Die Hilfsflasche bildet so eine zusätzliche Umlenkung an der Hakenflasche. In einem vierten Schritt wird der Lasthaken nun soweit wie nötig abgelassen, um den im Normalbetrieb nicht abgespulten Hubseilbereich abzuspulen, das heißt bis nur noch die erforderlichen Sicherheitswindungen auf der Hubwinde verbleiben. In einem fünften Schritt wird das Seil auf der Hubwinde aufgespult, was falls notwendig mit angehängter Last erfolgen kann, um eine entsprechende Vorspannung in das Hubseil einzubringen. Ist die Hakenflasche wieder bis an den Ausleger angehoben, so wird in einem sechsten Schritt die Verbindung zwischen der Hilfsflasche 34 und der Hakenflasche 6 gelöst. In einem siebten Schritt wird die Hilfsflasche wieder am Ausleger verbolzt. Der Kran befindet sich nun wieder im Betriebszustand, so dass durch Bewegen des Lasthakens der Hubbetrieb fortgesetzt werden kann.
  • In 8 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens gezeigt, welches ebenfalls bei einem Obendrehkran eingesetzt wird. Der Obendrehkran entspricht dabei in seiner allgemeinen Ausstattung dem in 7 gezeigten Oberdrehkran.
  • Die Hilfsumlenkung erfolgt ebenfalls wieder über eine Hilfsflasche, welche jedoch nicht mit der Hakenflasche 6 verbunden wird. Vielmehr wird eine am Gegenausleger 37 angeordnete Zusatzumlenkung 40 eingesetzt, um die Hilfsflasche 41 abzusenken. Die Zusatzumlenkung 40 ist dabei im Bereich des Gegenauslegers 37 montiert und weist zwei Umlenkrollen oder eine Umlenkrolle und eine Blechumlenkung auf, von welchen aus das Hubseil 11 zur Hilfslasche 41 umgelenkt wird. Hierdurch wird wiederum ein Zusatzstrang 43 gebildet, durch welchen im Normalbetrieb nicht abgespultes Hubseil abgespult werden kann.
  • Das Verfahren läuft dabei wie folgt ab: Zunächst wird im normalen Betriebszustand der Lasthaken 6 bis zum Boden hin abgelassen. In einem zweiten Schritt wird nun das Hubseil blockiert, so dass der Seilstrang mit dem Lasthaken 6 bei Betätigung der Hubwinde nicht mehr abgesenkt wird. Die Blockierung kann dabei an der Turmspitze 42 z. B. über eine Klemme erfolgen. In einem dritten Schritt wird der Seilstrang zwischen Hubwerk und Blockade durch eine Abspulbetätigung der Hubtrommel gelockert. In einem vierten Schritt wird nun der lose Seilstrang auf die Seilrollen der Zusatzumlenkung 40 aufgelegt. In einem fünften Schritt wird die Hilfslasche 41 zwischen den beiden Umlenkrollen der Zusatzumlenkung 40 auf den losen Seilstrang aufgesetzt. In einem sechsten Schritt wird die Hilfsflasche 41 soweit abgelassen, bis nur noch die notwendigen Sicherheitswindungen auf der Hubtrommel aufliegen. In einem siebten Schritt erfolgt das Auftrommeln des Hubseiles durch Anheben der Hilfsflasche 41. Eventuell kann dabei zusätzliches Gewicht an der Hilfsflasche befestigt werden, um das Hubseil mit entsprechender Vorspannung aufzutrommeln. In einem achten Schritt wird die Hilfsflasche 41 vom Seil angehoben und der Seilstrang entlastet. In einem neunten Schritt wird die Seilblockierung entfernt, so dass sich der Turm wieder in seinem normalen Betriebszustand befindet. Nun kann der Kranbetrieb fortgesetzt werden.
  • In 9 ist ein sechstes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung gezeigt, welches ebenfalls bei einem Obendrehkran zum Einsatz kommt. Dieser weist wiederum den allgemeinen Aufbau der bereits in 7 und 8 gezeigten Obendrehkrane auf.
  • Im sechsten Ausführungsbeispiel erfolgt die Hubseilauftrommelung jedoch anders als in 7 und 8 dargestellt nicht durch Ablassen einer Hilfsflasche, sondern indem das Seil zwischen Laufkatze 5 und Auslegerspitze 52 abgelassen wird. Das Hubseil wird dann über eine Seilumlenkung 50 geführt, welche am Boden angeordnet ist. Das Abspulen des weiteren Hubseils erfolgt durch Ablassen der Hakenflasche 6, während das Hubseil über die Umlenkung 50 geführt ist.
  • Dabei ist im Ausführungsbeispiel am Ausleger 31 eine weitere Umlenkung 51 angeordnet. Die Umlenkung 51 ist dabei nahe beim Drallfänger im Bereich der Auslegerspitze angeordnet. Beide Umlenkungen 50 und 51 sind dabei als Blechteile ausgeführt, welche einen feststehenden Umlenkradius aufweisen, über welchen das Seil geführt ist, so dass eine Beschädigung des Seiles verhindert wird. Die am Boden angeordnete Seilumlenkung 50 ist dabei ein Blechteil mit einem Radius von z. B. 100 mm bis 1000 mm, im Ausführungsbeispiel von 500 mm, während die weitere am Kran angeordnete Umlenkung ein Blechteil mit einem Radius von z. B. 100 mm bis 1000 mm, im Ausführungsbeispiel von 250 mm ist. Insbesondere kann dabei der Radius der am Boden angeordneten Seilumlenkung 50 größer sein als der Radius der am Kran angeordneten Umlenkung 51.
  • Das Verfahren gemäß dem letzten Ausführungsbeispiel verläuft dabei wie folgt:
    Zunächst wird der Umlenker 51 in der Nähe des Drallfängers installiert und das Hubseil über den Umlenkradius des Umlenkers 51 geführt. In einem zweiten Schritt wird die Hakenflasche angehoben und an der Laufkatze befestigt, was durch Verbolzen erfolgen kann. Die Laufkatze wird dabei vorzugsweise in einem Bereich in der Nähe des Turmes angeordnet, um einen möglichst großen Hubseilstrang zwischen der Auslegerspitze und der Laufkatze zur Verfügung zu haben. In einem dritten Schritt wird nun das Seil zwischen Laufkatze und Auslegerspitze abgelassen, so dass ein Durchhang des Seiles bis zum Boden entsteht. Am Boden wird das Seil in einem vierten Schritt um die dort angeordnete Seilumlenkung 50 geführt. In einem fünften Schritt wird nun der Lasthaken von der Laufkatze gelöst und abgelassen, um zusätzliches Seil abzuwickeln. In einem sechsten Schritt wird der Lasthaken wieder angehoben, um das Hubseil wieder aufzutrommeln. Dies kann wenn gewünscht unter anhängen einer Last erfolgen. Der Lasthaken wird dann wieder mit der Katze verbunden. In einem siebten Schritt wird das Seil von der am Boden angeordneten Seilumlenkung 50 gelöst und das durchhängende Seil aufgespult. In einem achten Schritt wird die Seilumlenkung 51 beim Drallfänger entfernt. In einem neunten Schritt wird der Lasthaken wieder von der Laufkatze gelöst. Der Kran befindet sich nun wieder in seinem Betriebszustand, so dass der Kranbetrieb fortgesetzt werden kann.
  • Das Verfahren kann dabei durch mehrere Anordnungen von Seilumlenkungen auch für größere Seillängen als für den doppelten Wert der Hakenhöhe angewendet werden. Hierfür müssen entsprechend am Ausleger weitere Umlenkungen 51 und am Boden weitere Umlenkungen 50 vorgesehen werden.
  • In 10 ist nun ein Ausführungsbeispiel für die am Ausleger angeordnete Umlenkung 51 gezeigt. Diese weist eine Seilauflagefläche 52 mit einem Krümmungsradius von 250 mm auf. An der Seilauflage sind links und rechts Seitenwände 53 und 54 angeordnet, welche das Hubseil seitlich an der Umlenkung haltern. Weiterhin sind Bohrungen 56 für Schrauben vorgesehen, über welche das Hubseil gesichert werden kann. Die Seilumlenkung weist dabei weiterhin eine Lasche mit einer Öffnung 55 auf, über welche sie am Ausleger montiert werden kann. Die Lasche ist dabei angewinkelt an einer Seitenwand 54 der Seilauflage 52 so angeordnet, dass die Öffnung 55 sich in der Mittelebene der Seilumlenkung befindet.
  • Die vorliegende Erfindung ermöglicht es auf einfachste Weise, im Normalbetrieb nicht genutzte Seilbereiche abzuspulen und wieder aufzutrommeln. Insbesondere kann das Abspulen und das Auftrommeln dabei ohne Schlappseil, das heißt ohne dass das Seil aufliegt, erfolgen. Dabei kann das Auftrommeln mit einer einstellbaren Vorspannung erfolgen.
  • Erfindungsgemäß kann zusätzlich zu der im Normalbetrieb abgespulten Seillänge, welche durch die Hakenhöhe des Kranes in seinem jeweiligen Rüstzustand definiert ist, weiteres Hubseil abgespult und wieder aufgetrommelt werden. Vorteilhafterweise entspricht die Länge des dabei abspulbaren und auftrommelbaren Hubseils dabei einer Hakenhöhe von mehr als 110% der aktuellen Hakenhöhe des Kranes, weiterhin vorteilhafterweise mehr als 120%, weiterhin vorteilhafterweise mehr als 150% und weiterhin vorteilhafterweise von ca. 200%.
  • Durch die Kombination unterschiedlicher Umlenkungen oder den Einsatz mehrerer Umlenkungen gleicher Art kann die abwickelbare Seillänge auch weiter auf ein mehrfaches der Hakenhöhe erhöht werden.

Claims (10)

  1. Verfahren zum Betrieb eines Turmdrehkranes, auf dessen Hubwinde ein Hubseil aufgetrommelt ist, dessen Länge größer ist als die zum Normalbetrieb notwendige Länge, dadurch gekennzeichnet, dass das Hubseil über eine Hilfsumlenkung geführt wird, um den im Normalbetrieb nicht abgespulten Hubseilbereich abzuspulen.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei mit über die Hilfsumlenkung geführtem Hubseil ein Hubbetrieb erfolgt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Hilfsumlenkung an der Kranstruktur angeordnet ist und mit dem Ausleger mitdreht, wobei vorteilhafterweise die Hilfsumlenkung über eine Umlenkrolle erfolgt, welche an einem Befestigungspunkt an der Kranstruktur lösbar befestigbar ist.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Hubbetrieb ohne über die Hilfsumlenkung geführtes Hubseil erfolgt und der im Hubbetrieb nicht abgespulte Hubseilbereich in gewissen Abständen mittels der Hilfsumlenkung abgespult und wieder aufgetrommelt wird.
  5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Hilfsumlenkung über eine Hilfsflasche erfolgt, welche zum Abspulen des Hubseils abgelassen wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die Hilfsflasche an der Hakenflasche angeordnet ist oder wobei das Hubseil über eine am Ausleger angeordnete Umlenkungsanordnung geführt und die Hilfsflasche im Bereich der Umlenkungsanordnung am Hubseil angeordnet wird.
  7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Hilfsumlenkung über ein Umlenkungsanordnung erfolgt, die im Bodenbereich angeordnet wird.
  8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Hilfsumlenkung über mindestens zwei, vorteilhafterweise mindestens drei Umlenkungen erfolgt, zwischen welchen das Hubseil zur Verlängerung des abspulbaren Hubseilbereiches verläuft, wobei vorteilhafterweise das Hubseil in der maximal abgespulten Position von der Katze zur abgelassenen Hakenflasche und zurück verläuft und zusätzlich von einer Umlenkung auf Höhe des Auslegers zu einer Hilfsumlenkung in einer niedrigeren Position und zurück zu einer Umlenkung auf Höhe des Auslegers verläuft.
  9. Kran mit einer Hilfsumlenkung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorangegangenen Ansprüche.
  10. Hilfsumlenkung für einen Kran nach Anspruch 9 oder zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
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