DE102010025112A1 - Beschlag für einen Fahrzeugsitz - Google Patents

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Abstract

Bei einem Beschlag (10) für einen Fahrzeugsitz, insbesondere einen Kraftfahrzeugsitz, mit einem ersten Beschlagteil (11) und einem zweiten Beschlagteil (12), welche miteinander verriegelbar und relativ zueinander um eine Achse (A) verdrehbar sind, einer Übertragungstange (7), deren Drehung den Beschlag (10) entriegelt, und einem Handhebel (5), dessen Betätigung zum Entriegeln des Beschlags (10) die Übertragungsstange (7) dreht, ist ein Anschlagmodul (50) vorgesehen, welches in Wirkverbindung einerseits mit dem Handhebel (5) und andererseits mit der Übertragungsstange (7) steht und welches in wenigstens eine Drehrichtung den Handhebel (5) und eines der Beschlagteile (11, 12) relativ zueinander in Anschlag bringt.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Beschlag für einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
  • Ein Beschlag dieser Art ist aus der DE 103 35 869 A1 bekannt. Eine spezielle Feder beaufschlagt die Übertragungsstange in der Verriegelungsrichtung für ein Entklappern. Zusätzlich sichert die besagte Feder die Übertragungsstange gegen eine Bewegung in axialer Richtung.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Beschlag der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Beschlag mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Das Anschlagmodul, welches in Wirkverbindung einerseits mit dem Handhebel und andererseits mit der Übertragungsstange steht und welches in wenigstens eine Drehrichtung den Handhebel und eines der Beschlagteile relativ zueinander in Anschlag bringt, erfüllt mehre Funktionen. Die erste Funktion, die sich aus der Wirkverbindung ergibt, ist die Übertragung des Drehmomentes vom Handhebel auf die Übertragungsstange. Diese ist Voraussetzung für die zweite Funktion, nämlich die Missbrauchssicherung, bei welcher die Übertragung des Drehmomentes unterbrochen wird, indem der Handhebel und das eine der Beschlagteile relativ zueinander in Anschlag gebracht werden, so dass das Drehmoment das besagte Beschlagteil beaufschlagt, also wirkungslos ist. Dadurch werden die inneren Bauteile des Beschlags geschützt. Dies ist insbesondere für die Drehung in der Verriegelungsrichtung wichtig, weil dann die inneren Bauteile des Beschlags bereits ihre Endposition einnehmen und eine weitere Beaufschlagung durch die Übertragungsstange unmittelbar zu Beschädigungen führen würde. Die zweite Funktion des Anschlagmoduls als Missbrauchssicherung kann aber auch dahingehend erweitert werden, dass das Anschlagmodul auch wirksam wird, wenn der Beschlag entriegelt ist, und die Übertragungsstange weiter in die Entriegelungsrichtung gedreht wird. Das Anschlagmodul begrenzt dann den Winkelbereich für die Betätigung des Handhebels. Eine dritte Funktion kann das Entklappern sein, indem das Anschlagmodul mittels einer Rückstellfeder in Anschlag an den Beschlag gehalten wird, was (unterhalb der Vorspannung der Rückstellfeder) eine Relativbewegung der mit dem Anschlagmodul in Wirkverbindung stehenden Übertragungsstange verhindert. Um die Rückstellfeder baulich aufzunehmen, ist das Anschlagmodul vorzugsweise topfförmig ausgebildet. Als vierte Funktion des Anschlagsmoduls kann die Definition der Endlage des Handhebels angesehen werden.
  • Für die in Umfangsrichtung wirksame erste Funktion sind vorzugsweise drehfeste Verbindungen zwischen Handhebel und Anschlagmodul und zwischen Anschlagmodul und Übertragungsstange vorgesehen, beispielsweise entsprechend profilierte Aufnahmen, Öffnungen, Rippen, Nuten. Für die ebenfalls in Umfangsrichtung wirksame zweite Funktion sind die Anschläge und Gegenanschläge vorzugsweise axial abstehend ausgebildet, mit entsprechenden Erstreckungen in radialer Richtung, um große Anschlagflächen in Umfangsrichtung zu bilden. Die Gegenanschläge sind vorzugsweise am zugeordneten Beschlagteil angeformt, d. h. einstückig mit diesem ausgebildet, können aber alternativ auch separat hergestellt und am Beschlagteil befestigt sein.
  • Für die axiale Sicherung zwischen Handhebel und Anschlagmodul sowie zwischen Anschlagmodul und den anderen Bauteilen des Beschlags können Rastnasen und Rastöffnungen und/oder Clipshaken und Ringe oder Ringwulste vorgesehen sein. Drehfeste Verbindungen und axiale Sicherungen können übergreifend zwischen unterschiedlichen Gliedern der Wirkverbindung bestehen. Beispielsweise bietet sich für das Anschlagmodul und die strangförmig profilierte Übertragungsstange an, das nächste Glied, nämlich den von der Übertragungsstange zu drehenden Mitnehmer im Inneren des Beschlags zur axialen Sicherung zu verwenden, indem dieser beispielsweise einen – vorzugsweise angeschweißten – Ring erhält.
  • Der erfindungsgemäße Beschlag wird in Fahrzeugsitzen bevorzugt zur Einstellung der Lehnenneigung eingesetzt, kann aber auch an anderen Stellen verwendet werden. Die Ausführung als scheibenförmige Einheit ermöglicht beliebige Winkeländerungen zwischen den Beschlagteilen durch die relative Verdrehung um die Achse. Der axiale Zusammenhalt der Beschlagteile wird durch einen Umklammerungsring erzeugt, welcher das relativ zu ihm bewegliche, erste Beschlagteil mittels eines radial nach innen gebogenen Randes radial außen übergreift, und welcher mit dem zweiten Beschlagteil fest verbunden ist.
  • Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels mit einer Abwandlung näher erläutert. Es zeigen
  • 1 einen axialen Schnitt durch das Ausführungsbeispiel,
  • 2 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugsitzes,
  • 3 eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels im verriegelten Zustand,
  • 4 eine 3 entsprechende Ansicht des Ausführungsbeispiel mit gedrehtem Anschlagmodul (entriegelter Zustand),
  • 5 eine Explosionsdarstellung des Ausführungsbeispiels,
  • 6 eine perspektivische Darstellung von Mitnehmer und Ring,
  • 7 eine perspektivische Darstellung von Handhebel und Anschlagmodul,
  • 8 einen axialen Schnitt durch einen Teil des Ausführungsbeispiels,
  • 9 eine Ansicht des zweiten Beschlagteils mit Federanordnung und Mitnehmer, und
  • 10 eine Explosionsdarstellung der scheibenförmigen Einheit des Ausführungsbeispiels.
  • Ein Fahrzeugsitz 1 für ein Kraftfahrzeug weist ein Sitzteil 3 und eine relativ zum Sitzteil 3 in ihrer Neigung einstellbare Lehne 4 auf. Zur Neigungseinstellung der Lehne 4 wird manuell, beispielsweise mittels eines Handhebels 5, eine Übertragungsstange 7 gedreht, welche horizontal im Übergangsbereich zwischen Sitzteil 3 und Lehne 4 angeordnet ist. Auf beiden Seiten des Fahrzeugsitzes 1 greift die Übertragungsstange 7 in einen Beschlag 10 ein. Die Übertragungsstange 7 definiert die verwendeten Richtungsangaben eines Zylinderkoordinatensystems.
  • Der Beschlag 10 ist als Rastbeschlag ausgebildet, bei welchem ein erstes Beschlagteil 11 und ein zweites Beschlagteil 12 miteinander verriegelbar und nach dem Entriegeln relativ zueinander um eine (mit der Übertragungsstange 7 fluchtende) Achse A verdrehbar sind, wie es beispielsweise in der DE 10 2006 015 560 B3 beschrieben ist.
  • Nach der Montage des Beschlags 10 ist das erste Beschlagteil 11 beispielsweise fest mit der Struktur der Lehne 4 verbunden, also lehnenfest. Das zweite Beschlagteil 12 ist dann fest mit der Struktur des Sitzteils 3 verbunden, also sitzteilfest. Die Zuordnungen der Beschlagteile 11 und 12 können jedoch auch vertauscht sein, d. h. das erste Beschlagteil 11 wäre dann sitzteilfest und das zweite Beschlagteil 12 lehnenfest.
  • Die beiden Beschlagteile 11 und 12 lassen sich jeweils näherungsweise in eine kreisrunde Scheibenform einbeschreiben. Die beiden Beschlagteile 11 und 12 sind auf eine später beschriebene Weise hergestellt. Zur Aufnahme der axial wirkenden Kräfte, also zum Zusammenhalt der Beschlagteile 11 und 12 ist ein Umklammerungsring 13 vorgesehen. Ein solcher Zusammenhalt mittels eines Umklammerungsrings ist beispielsweise in der US 6,799,806 A beschrieben. Der vorzugsweise metallische Umklammerungsring 13 ist fest mit einem der beiden Beschlagteile 11 und 12 verbunden, beispielsweise mit dem zweiten Beschlagteil 12, vorzugsweise verschweißt oder – indem er das mit ihm verbundene Beschlagteil übergreift – umgebördelt. An einer Stirnseite weist der Umklammerungsring 13 einen radial nach innen gebogenen Rand auf, mittels welchem er, gegebenenfalls unter optionaler Zwischenlage eines separaten Gleitrings, das andere der beiden Beschlagteile 11 und 12, beispielsweise das erste Beschlagteil 11, radial außen übergreift, ohne die Relativbewegung der beiden Beschlagteile 11 und 12 zu behindern. In baulicher Hinsicht bilden die beiden Beschlagteile 11 und 12 daher zusammen (mit dem Umklammerungsring 13) eine scheibenförmige Einheit.
  • Das zweite Beschlagteil 12 weist – vorliegend vier – Führungssegmente 14 auf, welche mit geraden Führungsflächen 14a paarweise jeweils einen Riegel 16 seitlich in radialer Richtung führen. Die – vorliegend insgesamt vier – Riegel 16 sind – vorliegend um je 90° – versetzt zueinander in einem zwischen den beiden Beschlagteilen 11 und 12 definierten Bauraum angeordnet. Die Riegel 16 sind an ihrem radial außen liegenden Ende mit einer Verzahnung versehen, die mit einem Zahnkranz 17 des als Hohlrad ausgebildeten ersten Beschlagteils 11 in Eingriff gelangen (einfallen) kann. Wenn der Zahnkranz 17 und die Riegel 16 zusammenwirken, ist der Beschlag 10 verriegelt. Die Führungssegmente 14 liegen mit jeweils einer gebogenen Lagerfläche 14b am Zahnkranz 17 des ersten Beschlagteils 11 an, wodurch die beiden Beschlagteile 11 und 12 einander lagern.
  • Im Zentrum des Beschlags 10 ist ein Mitnehmer 21 angeordnet, beispielsweise aus Kunststoff, welcher mittels einer zentralen Bohrung 23 drehfest – oder wenigstens auf Mitnahme gekoppelt – auf der Übertragungsstange 7 sitzt und drehbar an wenigstens einem der beiden Beschlagteile 11 und 12, vorliegend in beiden Beschlagteilen 11 und 12, gelagert ist, genauer gesagt in einer zentralen Öffnung derselben.
  • In axialer Richtung ist der Mitnehmer 21 mittig von größerem Durchmesser als an seinen in den Beschlagteilen 11 und 12 gelagerten Enden, so dass die beiden Beschlagteile 11 und 12 den Mitnehmer 21 axial sichern.
  • Auf dem Mitnehmer 21 sitzt drehfest oder wenigstens auf Mitnahme gekoppelt ein Exzenter 27, welcher in dem zwischen den Beschlagteilen 11 und 12 definierten Bauraum angeordnet ist. Eine Federanordnung 35, vorliegend eine Spiralfeder, ist in einer zentralen Aufnahme eines der beiden Beschlagteile 11 und 12, vorliegend des zweiten Beschlagteils 12, angeordnet und vorliegend außen abgestützt. Die Federanordnung 35 beaufschlagt den Exzenter 27, vorliegend indem sie innen drehfest auf dem Mitnehmer 21 sitzt. Eine alternative Federanordnung 35 mit zwei ineinander geschachtelte Spiralfedern ist beispielsweise in der DE 10 2005 046 807 B3 beschrieben. Der von der Federanordnung 35 beaufschlagte Exzenter 27 wirkt auf die radial beweglichen Riegel 16 ein und beaufschlagt diese, so dass sie radial nach außen gedrückt werden, um in den Zahnkranz 17 einzufallen, womit der Beschlag 10 verriegelt ist.
  • Eine Steuerscheibe 36 ist im Bauraum axial zwischen den Riegeln 16 und dem ersten Beschlagteil 11 angeordnet und sitzt vorliegend drehfest auf dem Exzenter 27. Die Steuerscheibe 36 weist – vorliegend vier – Steuerbahnen auf, die jeweils mit einer Nase 38 jedes Riegels 16 zusammenwirken. Die Nasen 38 stehen dabei in axialer Richtung von den ihnen zugeordneten Riegeln 16 ab. Bei einer Drehung (um wenige Grad) des Mitnehmers 21 – und des damit angetriebenen Exzenters 27 und der Steuerscheibe 36 – entgegen der Kraft der Federanordnung 35 zieht die Steuerscheibe 36 die Riegel 16 radial nach innen, d. h. aus dem Zahnkranz 17, womit der Beschlag 10 entriegelt ist und die beiden Beschlagteile 11 und 12 relativ zueinander um die Achse A verdrehbar sind. Die Neigung der Lehne 4 ist dadurch zwischen mehreren, zum Sitzgebrauch geeigneten Gebrauchsstellungen einstellbar.
  • Bei zweitürigen Kraftfahrzeugen soll mittels Freischwenkens der Lehne 4 der Zugang zu einer hinteren Sitzreihe erleichtert werden, wofür die entriegelte Lehne 4 aus einer der Gebrauchsstellungen nach vorne in eine nicht zum Sitzgebrauch geeignete, freigeschwenkte Stellung geschwenkt wird. Es erhöht den Bedienkomfort, wenn der Handhebel 5 – oder ein weiteres Betätigungselement – nicht während des gesamten Freischwenkens gehalten werden muss und die Beschläge trotzdem erst in der freigeschwenkten Stellung verriegeln. Im Beschlag 10 ist hierfür zwischen der Steuerscheibe 36 und dem ersten Beschlagteil 11 um die Achse A herum optional ein ringförmiges Freischwenk-Steuerelement 45 vorgesehen, welches drehfest mit dem ersten Beschlagteil 11 verbunden ist. Das Freischwenk-Steuerelement 45 weist Anschlagbahnen auf, die mit den Nasen 38 der Riegel 16 zusammenwirken, indem sie deren Bewegung radial nach außen begrenzen oder diese ungehindert einfallen lassen. Um die Lehne 4 über mehr als den Winkel zwischen zwei Riegeln 16 freischwenken zu können, sind die Nasen 38 der Riegel 16 abwechselnd unterschiedlich weit radial außen oder radial innen an den ihnen zugeordneten Riegeln 16 angeordnet, so dass benachbarte Nasen 38 mit unterschiedlichen Anschlagbahnen zusammenwirken. Entsprechend sind zwei unterschiedliche Ausbildungen der Riegel 16 vorgesehen. Details sind in der DE 10 2006 015 560 B3 beschrieben.
  • Zwischen dem Handhebel 5 und dem ihm benachbarten Beschlag 10, also nur auf einer Fahrzeugsitzseite, ist ein Anschlagmodul 50 vorgesehen. Das Anschlagmodul 50 ist topfförmig ausgebildet, vorzugsweise als Kunststoff-Spritzguss-Teil. Das Anschlagmodul 50 ist mit seiner offenen Seite dem zweiten Beschlagteil 12 zugewandt und fluchtet mit der Achse A. An der offenen Seite des Anschlagmoduls 50 ist der Rand der zylindrischen Wand des Anschlagmoduls 50 wie eine Krone ausgebildet, indem entlang des Randes mehrere, vorliegend vier, angeformte (d. h. einstückig mit dem Anschlagmodul 50 ausgebildet) Anschläge 50b axial abstehen. Aus dem Inneren des Anschlagmoduls 50 ragen mehrere, vorliegend sechs, Clipshaken 50c axial hervor, welche konzentrisch zu den Anschlägen 50b angeordnet sind. Am Mitnehmer 21 ist ein Ring 52 befestigt, vorzugsweise mit Ultraschall angeschweißt. Die Clipshaken 50c hintergreifen den Ring 52 in axialer Richtung unter Bildung einer Clipsverbindung, wodurch das Anschlagmodul 50 mit dem Beschlag 10 (auf dessen Außenseite) drehbar verbunden ist.
  • Das zweite Beschlagteil 12 weist auf seiner Außenseite (also der vom ersten Beschlagteil 11 abgewandten Seite) einen ersten Sternabsatz 12a auf, dessen (vorliegend) vier Strahlen oder Arme zwischen den (vorliegend) vier Führungssegmenten 14 angeordnet sind. Auf diesem ersten Sternabsatz 12a ist ein zweite Sternabsatz 12b von kleinerer Abmessung als der erste Sternabsatz 12a angeordnet. So ergibt sich ein terrassenartiger Aufbau, der vorliegend aufgrund des Prägens des zweiten Beschlagteils 12 ausgebildet wird. Der erste Sternabsatz 12a dient der Befestigung an der Struktur, vorliegend des Sitzteils 3, indem der erste Sternabsatz 12a in eine passende Öffnung der Struktur des Sitzteils 3 gesteckt und mit dieser fest verbunden, vorzugsweise laserverschweißt, ist. Der zweite Sternabsatz 12b stellt auf seiner Kehrseite im Inneren des Beschlags 10 Bauraum für die Federanordnung 35 zur Verfügung. Der zweite Sternabsatz 12b ragt durch die Öffnung hindurch und steht auf der anderen Seite der Struktur axial über. Die vier Strahlen oder Arme des zweiten Sternabsatzes 12b definieren vier Gegenanschläge 12g, welche in Umfangsrichtung zum Zusammenwirken mit den Anschlägen 50b des Anschlagmoduls 50 geeignet sind. Um radial möglichst große Gegenanschläge 12g zu schaffen, ist die Federanordnung 35 entsprechend kompakt gewickelt. Wenn das Anschlagmodul 50 mit dem Mitnehmer 21 verbunden, also vorliegend verclipst, ist, sind die vier Anschläge 50b mit viel Spiel in Umfangsrichtung, beispielsweise 30°, zwischen den Gegenanschlägen 12g angeordnet. Vorzugsweise liegen die Anschläge 50b mit ihren axialen Stirnseiten am ersten Sternabsatz 12a an.
  • Im Inneren des Anschlagmoduls 50, in radialer Richtung zwischen dem Rand mit den Anschlägen 50b und den Clipshaken 50c, ist eine Rückstellfeder 54 angeordnet. Die Rückstellfeder 54 ist vorzugsweise aus Federdraht schraubenförmig gewickelt. Die beiden Federenden sind umgebogen und stehen (entgegengesetzt) axial ab. Das zweite Beschlagteil 12 weist an einem, vorzugsweise an zwei gegenüberliegenden Strahlen oder Armen des zweiten Sternabsatzes 12b einen Halter 12h auf, welcher als ein in den Bauraum im Inneren des Beschlags 10 ragenden Zapfen ausgebildet ist, der auf seiner Kehrseite ein nach außen offenes Sackloch aufweist. Das Sackloch kann herstellungsbedingt bei der Ausbildung des Zapfens entstehen. Im Inneren des Beschlags 10 dient der Halter 12g zur Befestigung der Federanordnung 35.
  • Auf der Außenseite des zweiten Beschlagsteil 12 dient der Halter 12g der Einhängung (also Befestigung) des einen der beiden Federenden der Rückstellfeder 54.
  • Im Boden des Anschlagmoduls 50, also seiner (weitgehend) geschlossenen Stirnseite, ist eine Öffnung 50e vorgesehen. die in axialer Richtung durchgängig ausgebildet und die konzentrisch zur zylindrischen Wand mit den Anschlägen 50b und zu den Clipshaken 50c angeordnet ist. Die profilierte Öffnung 50e nimmt die Übertragungsstange 7 drehfest auf. Konzentrisch zur Öffnung 50e sind mehrere, vorliegend acht, in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilte Federeinhängungen 50f angeordnet, die axial durchgängig im Boden des Anschlagmoduls 50 ausgebildet sind. In einer dieser Federeinhängungen 50f ist das andere der beiden Federenden der Rückstellfeder 54 gesteckt (und damit befestigt).
  • In der zylindrischen Wand des Anschlagmoduls 50 sind mehrere, vorliegend vier, Nuten 50n ausgebildet, welche in axialer Richtung verlaufen und an einem Ende am Boden des Anschlagmoduls 50 münden. Vorliegend fluchten die Nuten 50n mit den Anschlägen 50b. In Umfangsrichtung zwischen den Nuten 50n sind an der zylindrischen Wand des Anschlagmoduls 50 mehrere, vorliegend vier, Rastnasen 50r ausgebildet. Die Rastnasen 50r weisen eine vom Boden des Anschlagmoduls 50 her ansteigende Flanke und daran anschließend eine radial nach innen springende Flanke auf.
  • Der Handhebel 5 besteht vorzugsweise aus Kunststoff und ist vorzugsweise als einstückiges Bauteil ausgebildet. Der Handhebel 5 weist (als Teilbereich) eine Aufnahme 5a auf, in welche das Anschlagmodul 50 beim Aufstecken des Handhebels 5 (in axialer Richtung) eingeführt wird. Die Aufnahme 5a nimmt dann den größten Teil des Anschlagmoduls 50 auf. Die Aufnahme 5a wird begrenzt von einer Wand, an welcher mehrere, vorliegend vier, Rippen 5d ausgebildet sind, die in axialer Richtung verlaufen. Die Rippen 5d werden beim Aufstecken des Handhebels 5 auf das Anschlagmodul 50 (formschlüssig) in die Nuten 50n eingeführt. Der Handhebel 5 und das Anschlagmodul 50 sind dadurch in Umfangsrichtung drehfest miteinander verbunden, so dass eine Übertragung von Drehmomenten möglich ist. Optional sind (weitere) axiale Vorsprünge am Handhebel 5 und Vertiefungen am Anschlagmodul 50 ausgebildet, beispielsweise radial zwischen der Öffnung 50e und den Federeinhängungen 50f, welche zusätzlich einen Formschluss zwischen dem Handhebel 5 und dem Anschlagmodul 50 schaffen.
  • In der Wand der Aufnahme 50a sind ferner mehrere, vorliegend vier, Rastöffnungen 5e – in radial Richtung durchgängig – ausgebildet. Beim Aufstecken des Handhebels 5 auf das Anschlagmodul 50 gelangen die Rastnasen 50r in die Rastöffnungen 5e unter Bildung einer Clipsverbindung, d. h. der in der Richtung des Aufsteckens voreilende Rand jeder Rastöffnung 5e hintergreift die zugeordnete Rastnase 50r. Der Handhebel 5 ist dadurch in axialer Richtung am Anschlagmodul 50 gesichert. Die Elastizität des Anschlagmoduls 50 und des Handhebels 5 reichen aus, damit die Rastnasen 50r den Weg zwischen dem stirnseitigen Rand der Wand der Aufnahme 5a und der Rastöffnung 50r zurücklegen können.
  • Die Übertragungsstange 7 weist vorzugsweise Klemmnocken 7d auf, die radial geringfügig abstehen und beispielsweise durch eine lokale Verformung (Quetschen) der Übertragungsstange 7 ausgebildet werden. Die Klemmnocken 7d wirken mit dem Rand der Öffnung 50e des Anschlagmoduls 50 zusammen, indem sie die Übertragungsstange 7 – zusätzlich zur drehfesten Verbindung in Umfangsrichtung – in axialer Richtung am Anschlagmodul 50 festklemmen, d. h. reibschlüssig (und geringfügig formschlüssig) axial sichern. Die Übertragungsstange 7 ist dann gegen ein Verschieben in den Beschlag 10, d. h. in den Mitnehmer 21, hinein gesichert. Das Verschieben der Übertragungsstange 7 aus dem Beschlag 10 heraus verhindert auch der Handhebel 5, an den die Übertragungsstange 7 in axialer Richtung in Anlage gelangt.
  • Das Anschlagmodul 50 steht also in Wirkverbindung einerseits mit dem Handhebel 5 und andererseits der Übertragungsstange 7, und zwar in der Regel in Serie zwischen diesen beiden Bauteile gelegen. Das Anschlagmodul 50 bewirkt dann als eine erste Funktion die Übertragung des Drehmoments des betätigten Handhebels 5 auf die Übertragungsstange 7 (welche das Drehmoment in die Mitnehmer 21 der beiden Beschläge 10 überträgt), wenn der Handhebel 5 in die Entriegelungsrichtung geschwenkt wird. Das Schwenken des Handhebels 5 erfolgt gegen die Kraft der Rückstellfeder 54 und wird begrenzt durch die Anlage der Anschläge 50b an die in Entriegelungsrichtung gelegenen Gegenanschläge 12g.
  • Sofern die zyklische Symmetrie des Anschlagmoduls 50, also insbesondere der Nuten 50n (und entsprechend der Rippen 5d des Handhebels 5), und die zyklische Symmetrie der Übertragungsstange 7 (und entsprechend der Öffnung 50e) teilerfremd sind, besteht vorzugsweise in Umfangsrichtung keine direkte Verbindung zwischen dem Handhebel 5 und der Übertragungsstange 7, um das Aufstecken des Handhebels 5 nicht auf eine einzige Möglichkeit in Umfangsrichtung einzuschränken. Falls aber genau dies gewünscht ist, kann auch der Handhebel 5 eine profilierte Aufnahme für die Übertragungsstange 7 aufweisen. Das Anschlagmodul 50 wäre dann bezüglich der Wirkverbindung und der damit verbundenen Funktion der Übertragung des Drehmoments parallel statt in Serie zwischen dem Handhebel 5 und der Übertragungsstange 7.
  • Das Anschlagmodul 50 bringt in wenigstens eine Drehrichtung den Handhebel 5 und den Beschlag 10 relativ zueinander in Anschlag. Als zweite Funktion dient das Anschlagmodul 50 als Missbrauchssicherung. Wird bei verriegelten Beschlägen 10 versucht, den Handhebel 5 entgegen der Entriegelungsrichtung zu schwenken, also in die Verriegelungsrichtung, so verhindert die Anlage der Anschläge 50b an die Gegenanschläge 12g, dass sich das Anschlagmodul 50 – und damit auch die Übertragungsstange 7 – dreht.
  • Als optionale dritte Funktion erfüllt das Anschlagmodul 50 eine Entklapperungsfunktion. Im verriegelten Zustand der beiden Beschläge 10 wird mittels der Rückstellfeder 54 das Anschlagmodul 50 mit seinen Anschlägen 50b in Anlage an die in Verriegelungsrichtung gelegenen Gegenanschläge 12g des zweiten Beschlagteils 12 gehalten. Damit wird die Übertragungsstange 7 bis zu einer der Vorspannung der Rückstellfeder 54 entsprechenden Kraft festgehalten, was ein Klappern wenigstens bei leichten Erschütterungen verhindert. Soll die Übertragungsstange 7 auch für größere Erschütterungen entklappert bleiben, ist die Rückstellfeder 54 entsprechend stark zu wählen und vorzuspannen. Das Anschlagmodul 50 mit der Rückstellfeder 54 bringt den Handhebel 5 in eine definierte Endlage, was als vierte Funktion gesehen werden kann. Ferner kann die Rückstellfeder 54 auch zur Massenkompensation des Handhebels 5 im Crashfall dienen, so dass die Massenträgheit des Handhebels 5 nicht zum Entriegeln des Beschlags 10 führt.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Fahrzeugsitz
    3
    Sitzteil
    4
    Lehne
    5
    Handhebel
    5a
    Aufnahme
    5d
    Rippe
    5e
    Rastöffnung
    7
    Übertragungsstange
    7d
    Klemmnocken
    10
    Beschlag
    11
    erstes Beschlagteil
    12
    zweites Beschlagteil
    12a
    erster Sternabsatz
    12b
    zweiter Sternabsatz
    12g
    Gegenanschlag
    12h
    Halter
    13
    Umklammerungsring
    14
    Führungssegment
    14a
    Führungsfläche
    14b
    Lagerfläche
    16
    Riegel
    17
    Zahnkranz
    21
    Mitnehmer
    23
    Bohrung
    27
    Exzenter
    35
    Federanordnung
    36
    Steuerscheibe
    38
    Nase
    45
    Freischwenk-Steuerelement
    50
    Anschlagmodul
    50b
    Anschlag
    50c
    Clipshaken
    50e
    Öffnung
    50f
    Federeinhängung
    50n
    Nut
    50r
    Rastnase
    52
    Ring
    54
    Rückstellfeder
    A
    Achse
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Claims (10)

  1. Beschlag für einen Fahrzeugsitz, insbesondere einen Kraftfahrzeugsitz, mit einem ersten Beschlagteil (11) und einem zweiten Beschlagteil (12), welche miteinander verriegelbar und relativ zueinander um eine Achse (A) verdrehbar sind, einer Übertragungstange (7), deren Drehung den Beschlag (10) entriegelt, und einem Handhebel (5), dessen Betätigung zum Entriegeln des Beschlags (10) die Übertragungsstange (7) dreht, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anschlagmodul (50) vorgesehen ist, welches in Wirkverbindung einerseits mit dem Handhebel (5) und andererseits mit der Übertragungsstange (7) steht und welches in wenigstens eine Drehrichtung den Handhebel (5) und eines der Beschlagteile (11, 12) relativ zueinander in Anschlag bringt.
  2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagmodul (50) wenigstens einen Anschlag (50b) und das eine der Beschlagteile (11, 12) wenigstens einen Gegenanschlag (12g) aufweist, welche in Umfangsrichtung der Achse (A) zusammenwirken.
  3. Beschlag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rückstellfeder (54) vorgesehen ist, welche in eine Drehrichtung den Anschlag (50b) und den Gegenanschlag (12g) zusammenwirken lässt, wobei die Rückstellfeder (54) insbesondere einerseits in einer Federeinhängung (50f) des Anschlagmoduls (50) und andererseits an einem Halter (12h) des einen der Beschlagteile (11, 12) befestigt ist.
  4. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagmodul (50) topfförmig ausgebildet ist, insbesondere als Kunststoff-Spritzguss-Teil.
  5. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagmodul (50) eine Öffnung (50e) zur drehfesten Aufnahme der Übertragungsstange (7) aufweist.
  6. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für eine drehfeste Verbindung zwischen dem Handhebel (5) und dem Anschlagmodul (50) wenigstens eine in axialer Richtung verlaufende Rippe (5d) und wenigstens eine die Rippe (5d) aufnehmende Nut (50n) vorgesehen ist.
  7. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für eine axiale Sicherung zwischen dem Handhebel (5) und dem Anschlagmodul (50) wenigstens eine in radialer Richtung weisende Rastnase (50r) und wenigstens eine die Rastnase (50r) aufnehmende Rastöffnung (5e) vorgesehen ist.
  8. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für eine axiale Sicherung zwischen dem Anschlagmodul (50) und einem Mitnehmer (21) des Beschlags (10) wenigstens ein Ring (52) und wenigstens ein den Ring (52) hintergreifender Clipshaken (50c) vorgesehen ist.
  9. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen am ersten Beschlagteil (11) ausgebildeten Zahnkranz (17), einem um die Achse (A) drehbar gelagerten Exzenter (27), welcher von einem von der Übertragungsstange (7) drehbaren Mitnehmer (21) beaufschlagbar ist, und mehreren Riegeln (16), welche vom zweiten Beschlagteil (12) mittels Führungssegmenten (14) in bezüglich der Achse (A) radialer Richtung geführt, vom Exzenter (27) beaufschlagt radial nach außen bewegbar sind und welche zum Verriegeln des Beschlags (10) mittels einer Verzahnung radial außen mit dem Zahnkranz (17) des ersten Beschlagteils (11) zusammenwirken.
  10. Fahrzeugsitz (1) mit einem Sitzteil (3) und einer Lehne (4), welche mittels wenigstens eines Beschlags (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche am Sitzteil (3) angebracht, relativ zu diesem schwenkbar und mit unterschiedlichen Neigungseinstellungen verriegelbar ist.
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