DE102010023485A1

DE102010023485A1 - Bogenführungstrommel

Info

Publication number: DE102010023485A1
Application number: DE102010023485A
Authority: DE
Inventors: Andreas Detloff
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 2009-07-09
Filing date: 2010-06-11
Publication date: 2011-01-13
Also published as: CN101947879B; CN101947879A

Abstract

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Bogenführungstrommel zu entwickeln, die einfach und kostengünstig zu warten ist und die schnell an die Bogeneigenschaften anpassbar ist.
Die Erfindung besteht darin, dass bei einer Bogenführungstrommel, mit einem Trommelkörper (5, 16, 17), der um eine Achse (3) drehbar gelagert ist, mit mindestens eine am Trommelkörper (5, 16, 17) angeordneten zylinderschalenförmigen Führungselement (18, 19), an dessen einem Bogen (14, 15) zugewandter Oberfläche Luftaustrittsöffnungen vorhanden sind, und mindestens eine Luftkammer (27, 28) zugeordnet ist, die mit einem Drucklufterzeuger in Verbindung steht, dem Bogen (14, 15) zugewandt ein erstes Lochblech (43) vorgesehen ist, unter dem ersten Lochblech (43) mindestens eine textile Drosselschicht (37) angeordnet ist, und unter der textilen Schicht (37) ein zweites Lochblech (35) vorgesehen ist, welches die Luftkammer (27, 28) abdeckt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Bogenführungstrommel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der Auslegeschrift DE 15 61 043 ist eine Auslegertrommel einer Bogendruckmaschine bekannt, bei der über dem Umfang verteilt Kammern vorgesehen sind, die während einer Umdrehung der Trommel nacheinander mit Luft versorgt werden. Die Kammern sind mit einem porösen Material abgedeckt. Die aus den Poren der Abdeckung austretende Luft bildet zwischen einem Bogen und dem porösen Material ein Luftpolster, das ein Abschmieren von Druckfarbe verhindert. Die Abdeckung kann als Folie, Tuch oder Blech über die Kammern gespannt sein. Über die Abdeckung kann ein zusätzliches Tuch gespannt sein. Die Steuerung der Luftversorgung der Kammern ist konstruktiv aufwändig. Bei einem Reinigen der Oberfläche der Abdeckung bzw. des außen liegenden Tuches besteht die Gefahr, dass Reinigungsmittel und Farbreste in die Poren eingebracht werden.
Die DE 10 2008 013 313 A1 zeigt eine Auslegertrommel mit einer Stützschale, an deren Oberfläche eine erste Gruppe von Düsen vorgesehen ist, deren Blasrichtung in Rotationsrichtung der Trommel liegt. Eine zweite Gruppe von Düsen erzeugt durch einen gedrosselten Luftauslass ein Luftkissen, welches im Bereich des vorlaufenden Randes eines Bogens ein Abschmieren von Druckfarbe verhindert. Über eine gemeinsame Blaskammer werden die Düsen beiden Gruppen mit Blasluft versorgt. Die Blasluft strömt aus einer hohlen Kettenradwelle über luftleitende Speichen in die Blaskammer. Die Herstellung der Düsen ist kostenaufwendig. Eine Anpassung der Stützwirkung der Stützschale an die Grammstur und das Format der Bogen ist nicht vorgesehen.
Bei einer Umführtrommel nach DE 33 28 451 A1 sind in den Blaslöchern des Trommelmantels Ventile angeordnet, die geöffnet werden, wenn ein Bogen ein Betätigungselement eines Ventils berührt. Durch das Öffnen der Ventile wird ein den Bogen tragendes Luftpolster aufgebaut. In besonders abschmiergefährdeten Bereichen kann eine luftdurchlässige Folie aufgebracht werden, die Ventile permanent öffnet. Die Ventile sind aufwendig in der Herstellung und anfällig bei Verschmutzungen.
Die DE 100 42 885 A1 beschreibt einen Bogentransportzylinder mit Luftdüsen, die auf das Mimimalformat abgestimmt angeordnet sind. Bei einem Teil der Düsen ist der Luftauslass mittels eines Lochplattenlabyrinths gedrosselt. Das Labyrinth ist aus in Sandwich-Bauweise übereinander angeordneten Lochplatten gebildet, deren Löcher versetzt zueinander angeordnet sind. Distanzstücke halten die Lochplatten auf Abstand zueinander und bilden Drosselkammern, die ein Herabsetzen der Strömungsgeschwindigkeit der Blasluft bewirken. Ein Reinigen der außenliegenden Lochplatte muss Vorort am Zylinder erfolgen. Es besteht die Gefahr, dass Reinigungsmittel und Farbreste in die Trosselkammer eindringen, so dass ein inhomogenes Luftpolster entsteht.
Die DE 103 35 773 B4 offenbart eine Bogentransporttrommel, mit wahlweise nach innen und außen verschwenkbaren Mantelsegmenten. Auf den Mantelsegmenten sind lösbar Schutzaufzüge in Form von Blechen, Folien oder Tüchern aufgezogen. Die Mantelsegmente sind nicht dazu ausgebildet, ein Luftpolster zwischen dem Mantelsegment und einem Bogen aufzubauen.
Gemäß der DE 199 12 709 A1 besitzt eine Übertragungstrommel schwenkbare Trommelkappen mit Luftaustrittsöffnungen zum Aufbau eines Luftpolsters zwischen einer Kappe und einem Bogen. Der Trommelinnenraum ist mittels mit der Trommel umlaufenden Ventilatoren mit Luftüberdruck beaufschlagbar. Zum Verringern von Druckverlusten befinden sich an den Kappen Dichtungsprofile, an denen in ausgeschwenkter Postion der Kappen Klappen anliegen. Trotz Abdichtungen ist der Wirkungsgrad beim Aufbau des Luftpolsters gering. Eine Reinigung der Trommelkappen erfolgt Vorort an der Übertragungstrommel. Die Reinigung ist zeitaufwendig und wegen umgebenden Maschinenteile umständlich durchführbar.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Bogenführungstrommel zu entwickeln, die einfach und kostengünstig zu warten ist und die schnell an die Bogeneigenschaften anpassbar ist.
Die Aufgabe wird mit einer Bogenführungstrommel gelöst, welche die Merkmale nach Anspruch 1 aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Gemäß der Erfindung umfasst eine Bogenführungstrommel einen Trommelkörper mit mindestens einem zylinderschalenförmigen Führungselement, bei dem mindestens eine Luftkammer mit Lochblechen abgedeckt ist, zwischen denen eine textile Drosselschicht angeordnet ist. Die Luftdurchtrittsöffnungen der Lochbleche sind vorzugsweise rasterförmig angeordnet. Das außenliegende Lochblech und die textile Drosselschicht können zum Austausch und für Reinigungszwecke vom jeweiligen Führungselement abgebaut werden.
Um den Luftstrom durch die Luftaustrittsöffnungen der Lochbleche in verschiedenen Zonen unterschiedlich stark einstellen zu können, kann zwischen den Lochblechen eine Schablone vorgesehen werden. Die Schablone besteht vorzugsweise aus einem Gewebe oder einer dünnen Folie. Die Schablone ist vorteilhaft so ausgebildet, dass die Luftströmung in den seitlichen Randbereichen eines zu fördernden Bogens verringert ist.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles erläutert werden. Es zeigen:
1: eine Auslegertrommel einer Bogendruckmaschine mit zwei schwenkbaren Mantelschalen,
2: ein Schema mit Mantelschalen in zwei Endstellungen,
3. eine Mantelschale in vergrößerter Darstellung, und
4: ein Schema zum äußeren Schichtenaufbau einer Mantelschale.
1 zeigt eine Auslegertrommel 1 einer Bogendruckmaschine, die einem Druckzylinder 2 eines letzten Druckwerkes folgt. Die Auslegertrommel 1 ist um eine Achse 3 in Richtung eines Pfeiles 4 drehbar gelagert. Die Auslegertrommel 1 enthält eine Welle 5, die in Seitenwänden des Auslegers der Druckmaschine gelagert ist. Die Welle 5 trägt seitlich Kettenräder 6, über die Ketten 7 eines Kettengreifersystems gelegt sind. An die Ketten 7 des Kettengreifersystems sind Greiferbrücken 8, 9 angebunden. Jede Greiferbrücke 8, 9 enthält eine Greiferwelle 10, 11 auf der Greifer 12, 13 zum Halten von Bogen 14, 15 am vorlaufenden Rand angeordnet sind.
Von der Welle 5 gehen Stützen 16, 17 aus, an deren Enden Mantelschalen 18, 19 um Achsen 20, 21 schwenkbar gehalten sind. Die Achsen 20, 21 liegen parallel zur Achse 3. Die jeweils anderen Enden der Mantelschalen 18, 19 sind gelenkig mit einer Kolbenstange eines Arbeitszylinders 22, 23 verbunden, der gelenkig an der Welle 3 sitzt. 2 zeigt die zylindrischen Mantelschalen 18, 19 in zwei Endstellungen. In der gestrichelt dargestellten eingezogenen Endstellung der Mantelsegmente 18, 19 werden dicke Bogen 14, 15 gefördert. In der herausgefahrenen Endstellung dienen die Mantelschalen 18, 19 zum Führen von dünnen Bogen 14, 15.
Die Bogen 14, 15 werden in einer Übergabezentralen 24 von einem Greifersystem des Druckzylinders 2 an die Greifer 12, 13 übergeben. Nach der Übergabe an die Greifer 12, 13 werden die Bogen 14, 15 um die Achse 3 in einem Winkelbereich α annähernd entlang einer Kreisbahn gefordert. Die Greiferbrücken 8, 9 verlassen am Ende des Winkelbereiches α die Kreisbahn. In dem Winkelbereich α werden die frisch bedruckten Bogen 14, 15 zwischen Tragluftpolstern geführt. Ein erstes Tragluftpolster wird auf der konkaven Oberfläche eines gestellfesten Leitelements 25 ausgebildet. Das Leitelement 25 besteht aus einem Blaskasten mit einem Blasluftanschluss 26. Der Blaskasten des Leitelements 25 ist auf der dem Bogen 14, 15 zugewandten Oberfläche im Winkelbereich α mit Blasluftöffnungen versehen, durch die Blasluft tritt, welche das erste Tragluftpolster bildet.
Ein zweites Tragluftpolster wird an der dem Bogen 14, 15 zugewandten Oberfläche der Mantelschalen 18, 19 erzeugt. Hierzu ist jeweils an der Unterseite der Mantelschalen 18, 19 ein Blaskasten 27, 28 mit einem Blasluftanschluss 29, 30 angeordnet. Jeweils vom Blasluftanschluss 29, 30 führt ein Schlauch 31, 32 zu einem Anschlussstück 33, 34 der hohl ausgebildeten Kettenradwelle 5. Von einem stationären Blaslufterzeuger gelangt Blasluft über eine Drehdurchführung, die Kettenradwelle 5 und die Schläuche 31, 32 in die Blaskästen 27, 28. Das zweite Tragluftpolster entsteht an der Oberfläche einer mehrschichtigen Abdeckung der Blaskästen 27, 28. Die Abdeckung besitzt Luftaustrittsöffnungen, so dass in einem Winkelbereich β ein Tragluftpolster entsteht.
Der Aufbau einer Abdeckung geht im Einzelnen aus den 3, 4 hervor. Jeweils unmittelbar über einem Blaskasten 27, 28 liegt dichtend ein erstes Lochblech 35. Das Lochblech 35 reicht über die Breite b eines Bogens 14, 15 und über den Winkelbereich β. Die Löcher 36 des Lochblechs 35 sind in einem Raster angeordnet. Über das Lochblech 35 ist ein Gewebe 37 gelegt. Die Fadendichte der Gewebefäden 38 des Gewebes 37 ist so gewählt, dass eine Drosselwirkung für die durch die Löcher 36 hindurchtretende Luft 39 entsteht. Über dem Gewebe 37 liegt eine Schablone 40 aus einer Folie, die Ausbrüche 41, 42 für einen ungehinderten Luftdurchtritt aufweist. Einem Bogen 14, 15 zugewandt liegt über der Schablone 40 ein abschließendes zweites Lochblech 43, dessen Löcher 44, wie beim Lochblech 35, in einem Raster angeordnet sind. Die Schablone 40 bewirkt, dass das Tragluftpolster entsprechend den Durchbrüchen 41, 42 mit unterschiedlichen Drücken ausgebildet wird. So wird z. B. in den Randbereichen 45, 46 das Tragluftpolster weniger stark ausgebildet, so dass ein Flattern des Bogens 14, 15 verhindert ist. Das Lochblech 43, die Schablone 40 und das Gewebe 37 sind austauschbar vorgesehen. Wie näher in 3 dargestellt, besitzt das Lochblech 43 am vor- und nachlaufenden Ende spitzwinklige Abwinkelungen 47, 48 hinter die ein Spannblech 49 eingreift. An das Spannblech 49 greift ein Exzenterhebel 50 an, der am Blaskasten 27, 28 drehbar gelagert ist. Zum Spannen des Lochblechs 43 und der darunterliegenden Schablone 40 und des Gewebes 37 auf das unten liegende Lochblech 35 wird der Hebel 50 betätigt, so dass sich die gestreckte Länge l des Spannblechs 49 vergrößert und das Spannblech 49 das Lochblech 43 an den Abwinkelungen 47, 48 mitnimmt.
Bezugszeichenliste

1: Auslegertrommel
2: Druckzylinder
3: Achse
4: Pfeil
5: Welle
6: Kettenrad
7: Kette
8, 9: Greiferbrücke
10, 11: Greiferwelle
12, 13: Greifer
14, 15: Bogen
16, 17: Stütze
18, 19: Mantelschale
20, 21: Achse
22, 23: Arbeitszylinder
24: Übergabezentrale
25: Leitelement
26: Blasluftanschluss
27, 28: Blaskasten
29, 30: Blasluftanschluss
31, 32: Schlauch
33, 34: Anschlussstück
35: Lochblech
36: Loch
37: Gewebe
38: Gewebefaden
39: Luft
40: Schablone
41, 42: Ausbruch
43: Lochblech
44: Loch
45, 46: Randbereich
47, 48: Abwinkelung
49: Spannblech
50: Hebel

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 1561043 [0002]
- DE 102008013313 A1 [0003]
- DE 3328451 A1 [0004]
- DE 10042885 A1 [0005]
- DE 10335773 B4 [0006]
- DE 19912709 A1 [0007]

Claims

Bogenführungstrommel, mit einem Trommelkörper (5, 16, 17), der um eine Achse (3) drehbar gelagert ist, mit mindestens einem am Trommelkörper (5, 16, 17) angeordneten zylinderschalenförmigen Führungselement (18, 19), an dessen einem Bogen (14, 15) zugewandter Oberfläche Luftaustrittsöffnungen vorhanden sind, und dem mindestens eine Luftkammer (27, 28) zugeordnet ist, die mit einem Drucklufterzeuger in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, dass dem Bogen (14, 15) zugewandt ein erstes Lochblech (43) vorgesehen ist, dass unter dem ersten Lochblech (43) mindestens eine textile Drosselschicht (37) angeordnet ist, und dass unter der textilen Schicht (37) ein zweites Lochblech (35) vorgesehen ist, welches die Luftkammer (27, 28) abdeckt.
Bogenführungstrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bogenführungselement (18, 19) um eine Achse (20, 21) schwenkbar ist, die parallel zur Drehachse (3) des Trommelkörpers (5, 16, 17) liegt.
Bogenführungstrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Lochblech (43) und die Drosselschicht (37) austauschbar vorgesehen sind.
Bogenführungstrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Lochblechen (35, 43) mindestens eine gewebte Drosselschicht (37) angeordnet ist.
Bogenführungstrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Lochblechen (35, 43) eine die Luftströmung (39) durch die Luftaustrittsöffnungen (44) verringernde Schablone (40) angeordnet ist.
Bogenführungstrommel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schablone (40) als Folie ausgebildet ist.
Bogenführungstrommel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schablone (40) als Gewebe ausgebildet ist.
Bogenführungstrommel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schablone (40) zwischen der Drosselschicht (37) und dem ersten Lochblech (43) liegt.
Bogenführungstrommel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftströmung (39) in den seitlichen Randbereichen (45, 46) des Bogens (14, 15) verringert ist.