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Die Erfindung betrifft eine mobile Reinigungsanlage für Abfallbehälter mit einem Wasservorratsbehälter, einer durch eine Klappe verschließbaren Spülkammer, einer Aufnahme- und Kippvorrichtung für die zu reinigenden Abfallbehälter und einer innerhalb der Spülkammer angeordneten Spüleinrichtung mit einer Düsenlanze zur Innenreinigung der Abfallbehälter sowie mindestens einer Düse zur Außenreinigung der Abfallbehälter. Die Abfallbehälter werden während des Spülvorganges mittels der Aufnahme- und Kippvorrichtung in einer geneigten Reinigungsstellung gehalten, in der das Wasser aus dem Innern der Abfallbehälter abfließen kann. Die mobile Reinigungsanlage umfasst ferner eine Einrichtung zum Auffangen, Reinigen und Rückführen des gereinigten Spülwassers in den Wasservorratsbehälter.
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Die mobile Reinigungsanlage ist auf einem Fahrzeug montierbar und wird zum Reinigen von Restmüll- und Biotonnen sowie Abfallcontainern eingesetzt. Die Abfallbehälter können beispielsweise ein Fassungsvolumen zwischen 60 und 1100 Litern aufweist.
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Eine mobile Reinigungsanlage mit den beschriebenen Merkmalen ist aus
DE 299 20 100 U1 bekannt. Der Wasservorratsbehälter ist unterhalb der Spüleinrichtung angeordnet und durch einen schräg ausgerichteten Siebboden von der Spülkammer getrennt. Die Siebrückstände gelangen in einen Schlammfangbehälter. An dem Wasservorratsbehälter ist eine Pumpe angeschlossen, die Spülwasser aus dem Wasservorratsbehälter der Spüleinrichtung zuführt. Die Wasserreinigung beschränkt sich auf eine Grob-Filtration des für den Spülprozess eingesetzten Wassers. Feststoffe und Rückstände reichern sich im Wasserkreislauf an und können Betriebsstörungen an der Pumpe, Armaturen oder den Düsen verursachen. Ferner ist die Wiederverwendung des mechanisch nur grob gereinigten Schmutzwassers im Kreislauf problematisch, da insbesondere organische Rückstände aus Biotonnen schon nach relativ kurzer Zeit zu einer Keimvermehrung und Ausbreitung führen können.
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Aus
DE 20 2008 016 974 U1 ist ein Filtersystem für eine mobile Müllbehälterreinigungsanlage bekannt, die zwei in Reihe geschaltete und von unten nach oben durchströmte Reinigungskammern aufweist. In den Reinigungskammern ist jeweils ein horizontales Sieb angeordnet. Die Anordnung beruht auf der Überlegung, dass die am Sieb zurückgehaltenen Rückstände durch Sedimentation nach unten in den Absatzbereich der Reinigungskammern gelangen. Das Filtersystem ist mit einer Heizeinrichtung ausgestattet, die eine Erwärmung des Spülwassers auf eine Temperatur von mehr als 70°C ermöglicht. Bei dieser Temperatur werden Bakterien und dergleichen abgetötet. Ferner kann durch die hohe Temperatur des Spülwassers die Reinigungswirkung verbessert werden. Das beschriebene Filtersystem erfordert große Filterflächen, die aufgrund ihrer horizontalen Ausrichtung einen großen Spülwassertank mit einem entsprechend hohem Füllgewicht bedingen. Dies schränkt die Anwendungsmöglichkeiten der mobilen Reinigungsanlage ein. Nachteilig ist ferner, dass Filterrückstände, die durch Sedimentation in den Absatzbereich der Kammern gelangen, nur begrenzt eingedickt werden können. Auch besteht die Gefahr, dass die Feststoffrückstände durch die von unten nach oben gerichtete Durchströmung der Reinigungskammern wieder aufgewirbelt und zu den Filterflächen transportiert werden.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine mobile Reinigungsanlage für Abfallbehälter anzugeben, die sich durch einen kompakten Aufbau auszeichnet und einen zuverlässigen Betrieb über lange Zeiträume verspricht. Die mobile Reinigungsanlage soll für den Betrieb auf Fahrzeugen ausgelegt sein.
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Ausgehend von einer Reinigungsanlage mit den eingangs beschriebenen Merkmalen wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass in der Spülkammer unterhalb der Spüleinrichtung eine Auffangwanne angeordnet ist, welche das Spülwasser und mitgeführte Verunreinigungen in einen Sedimentationsbehälter ableitet, dass der Sedimentationsbehälter durch ein vertikal angeordnetes und sich bis zum Boden des Sedimentationsbehälters erstreckendes Sieb in einen Sedimentationsraum zum Eindicken von Feststoff und einen Filtratraum für die gereinigte Flüssigkeit unterteilt ist und dass der Wasservorratsbehälter mit einer Heizeinrichtung ausgestattet ist, welche das in den Wasservorratsbehälter zurückgeführte gereinigte Spülwasser zur erneuten Verwendung in der Spüleinrichtung aufheizt. Die Heizeinrichtung weist vorzugsweise einen Gas- oder ölbeheizten Brenner auf und ist zur Aufheizung des Spülwassers auf eine Temperatur von mindestens 70°C ausgelegt. Bei Temperaturen oberhalb von 70°C werden Bakterien abgetötet und kann eine Keimvermehrung unterbunden werden.
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Die beim Spülen der Abfallbehälter anfallenden Verunreinigungen gelangen mit dem Spülwasser in einen als Sedimentationsraum bezeichneten ersten Raum des Sedimentationsbehälters, der durch ein vertikal angeordnetes Sieb von einem Filtratraum abgetrennt ist. Das Sieb erstreckt sich vorzugsweise über die gesamte Höhe des Sedimentationsbehälters. Durch die vertikale Anordnung des Siebes kann eine große Siebfläche auf einer kleinen Grundfläche und in einem entsprechend klein gestalteten Flüssigkeitsbehälter bereitgestellt werden. Durch Absaugen der Flüssigkeit aus dem benachbarten Filtratraum können die Rückstände im Sedimentationsraum ferner entwässert bzw. eingedickt werden. Vorzugsweise weist der Sedimentationsbehälter eine seitliche Klappe zur Reinigung des Sedimentationsraumes auf. Die eingedickten bzw. entwässerten Rückstände können nach Öffnen der Klappe aus dem Sedimentationsraum entnommen werden. Ferner kann das Sieb durch die Öffnung regelmäßig inspiziert sowie gereinigt werden.
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Der Filtratraum des Sedimentationsbehälters weist zweckmäßig einen Ablauf auf, der durch eine Rohrleitung saugseitig mit einer Pumpe verbunden ist, die das Spülwasser in den Wasservorratsbehälter zurückfördert. Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist das Sieb des Sedimentationsbehälters als Grobsieb ausgelegt und ist in der Flüssigkeitsrückführung zwischen dem Sedimentationsbehälter und dem Wasservorratsbehälter mindestens eine weitere Reinigungsstufe, insbesondere ein Filter, vorgesehen. Zusätzlich zum Filter oder anstelle des Filters kommen auch andere Methoden zur Feinreinigung, z. B. die Verwendung einer Zentrifuge oder eines Hydrozyklons oder eines Sedimentationsabscheiders in Betracht.
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Der Wasservorratsbehälter kann beispielsweise durch eine Trennwand in zwei Kammern unterteilt sein, die durch eine Überströmöffnung verbunden sind. Die Flüssigkeitsrückführung schließt an eine erste Kammer an, wohingegen die Heizeinrichtung in der zweiten Kammer angeordnet ist, aus der das aufgeheizte Spülwasser abgezogen und der Spüleinrichtung zugeführt wird.
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Die erfindungsgemäße Reinigungsanlage erfordert lediglich eine einzige Pumpe. Die Pumpe ist saugseitig durch eine zweite Leitung mit einem Ablauf des Wasservorratsbehälters verbunden und führt das aus dem Wasservorratsbehälter entnommene Wasser der Spüleinrichtung zu. Sofern für die Wasserführung nur eine Pumpe verwendet wird, sind die Leitungen mit Armaturen ausgestattet, die wechselweise den Strömungsweg von dem Wasservorratsbehälter zur Spüleinrichtung oder den Strömungsweg von dem Filtratraum des Sedimentationsbehälters zum Wasservorratsbehälter freigeben. Als Pumpe wird bevorzugt eine Verdrängerpumpe, insbesondere eine Drehkolbenpumpe oder eine Exzenterschneckenpumpe, eingesetzt.
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Die Düsenlanze zur Innenreinigung der Abfallbehälter kann eine durch die Flüssigkeitsströmung angetriebene Rotationsdüse aufweisen.
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Die Aufnahme- und Kippvorrichtung weist zweckmäßig einen Kettenförderer für den Transport der zu reinigenden Abfallbehälter entlang einer bogenförmigen Bahn auf. Die zu reinigenden Mülltonnen oder Abfallcontainern werden von der Aufnahme- und Kippvorrichtung erfasst, in die Spülkammer geführt und nehmen mit geöffnetem Deckel eine nach unten weisende Lage ein.
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Die Spülkammer ist durch eine Klappe verschließbar, die gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung um eine horizontale Achse am oberen Holm eines die Öffnung begrenzenden Rahmens verschwenkbar angeordnet ist und aus zwei drehgelenkig verbundenen Abschnitten besteht, die bei geöffneter Klappe unter einem spitzen Winkel und bei geschlossener Klappe unter einem stumpfen Winkel zueinander ausgerichtet sind. Die Abschnitte der Klappe weisen zweckmäßig jeweils einen U-förmigen Querschnitt auf und sind insofern wannenförmig ausgebildet, wobei der das freie Ende der Klappe bildende Abschnitt bei geschlossener Klappe an die Auffangwanne der Spielkammer anschließt.
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Die Heizeinrichtung weist vorzugsweise einen mit Gas oder Öl betriebenen Brenner, eine von einem Mantel umgebene Brennkammer und einen stirnseitig an die Brennkammer angeschlossenen Wärmertauscher auf. Dabei ist der Mantel und der Wärmetauscher innerhalb des Wasservorratsbehälters angeordnet.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen schematisch:
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1 und 2 eine mobile Reinigungsanlage für Abfallbehälter in unterschiedlichen Funktionsstellungen,
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3 eine rückseitige Ansicht der in den 1 und 2 dargestellten Reinigungsanlage,
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4 die eine Einzelteilzeichnung einer Heizeinrichtung für die in den 1 bis 3 dargestellte Reinigungsanlage.
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Die in den Figuren dargestellte Reinigungsanlage kann auf einem Fahrzeug montiert werden, dessen Umrisse in den 1 und 2 schematisch angedeutet wurden. Die Reinigungsanlage umfasst einen Wasservorratsbehälter 1, eine durch eine Klappe 2 verschließbare Spülkammer 3, eine Aufnahme- und Kippvorrichtung 4 für die zu reinigenden Abfallbehälter 5 und eine innerhalb der Spülkammer 3 angeordnete Spüleinrichtung 6 mit einer Düsenlanze 7 zur Innenreinigung der Abfallbehälter 5 sowie weiteren Düsen 8 zur Außenreinigung der Abfallbehälter 5. Die Aufnahme- und Kippvorrichtung 4 weist einen Kettenförder 9 für den Transport der zu reinigenden Abfallbehälter 5 entlang einer bogenförmigen Bahn 10 auf. Einer vergleichenden Betrachtung der 1 und 2 entnimmt man, dass ein zu reinigender Abfallbehälter 5 von der Aufnahme- und Kippvorrichtung 4 erfasst und in die Spülkammer 3 geführt wird. Dort wird der Abfallbehälter 5 während des Spülvorganges in einer geneigten Reinigungsstellung gehalten, in der das Wasser aus dem Innern des Abfallbehälters 5 abfließen kann. Das Spülwasser wird aufgefangen, gereinigt und in den Wasservorratsbehälter 1 zurückgeführt. Zu diesem Zweck ist eine Einrichtung vorgesehen, die im Folgenden anhand der Figuren näher beschrieben wird.
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Den 1 und 2 entnimmt man, dass in der Spülkammer 3 unterhalb der Spüleinrichtung 6 eine Auffangwanne 11 angeordnet, welche das Spülwasser und mitgeführte Verunreinigungen in einen Sedimentationsbehälter 12 ableitet. Der Sedimentationsbehälter 12 ist durch ein vertikal angeordnetes und sich bis zum Boden des Sedimentationsbehälters erstreckendes Sieb 13 in einen Sedimentationsraum 14 zum Eindicken von Feststoff und einen Filtratraum 15 für die gereinigte Flüssigkeit unterteilt. Der Filtratraum 15 des Sedimentationsbehälters 12 weist einen Ablauf auf, der durch eine Rohrleitung 16 saugseitig mit einer Pumpe 17 verbunden ist, die das Spülwasser in den Wasservorratsbehälter 1 zurückfördert.
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Durch Abpumpen der gesamten Flüssigkeit aus dem Filtratraum 15 können die im Sedimentationsraum 14 verbleibenden Rückstände entwässert bzw. eingedickt werden. Der 3, welche die Rückseite der Reinigungsanlage zeigt, entnimmt man, dass der Sedimentationsbehälter 12 eine seitliche Klappe 18 zur Reinigung des Sedimentationsraumes 14 und zum Wechseln des Siebes 13 aufweist.
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Das Sieb 13 des Sedimentationsbehälters 12 ist als Grobsieb ausgelegt. In der Flüssigkeitsrückführung zwischen dem Sedimentationsbehälter 12 und dem Wasservorratsbehälter 1 ist eine weitere Reinigungsstufe 19 in Form eines Filters vorgesehen.
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Im Ausführungsbeispiel ist der Wasservorratsbehälter 1 durch eine Trennwand 20 mit einer Überlauföffnung 21 in zwei Kammern 22a, 22b unterteilt. Die Überlauföffnung 21 kann mit einem zusätzlichen Filter oder Sieb zur Feinreinigung ausgestattet sein. In der zweiten Kammer 22b des Wasservorratsbehälters 1 ist eine Heizeinrichtung 23 angeordnet, welche das in den Wasservorratsbehälter 1 zurückgeführte gereinigte Spülwasser zur erneuten Verwendung in der Spüleinrichtung 6 auf eine Temperatur von vorzugsweise mindestens 70°C aufheizt. Durch die hohe Temperatur werden Bakterien abgetötet und kann eine Keimvermehrung unterbunden werden. Gemäß der Darstellung in 4 weist die Heizeinrichtung 23 einen mit Öl oder Gas betriebenen Brenner 24, eine von einem zylindrischen Mantel 25 umgeben Brennkammer, einen stirnseitig an die Brennkammer angeschlossenen Wärmetauscher 26 sowie ein Abgasrohr 27 für die Verbrennungsabgase auf. Der Mantel 25 und der Wärmetauscher 26 sind innerhalb des Wasservorratsbehälters 1 angeordnet.
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Die in den Figuren dargestellte mobile Reinigungsanlage weist lediglich eine einzige Pumpe 17 auf. Die Pumpe 17 ist saugseitig durch eine zweite Leitung 28 mit einem Ablauf des Wasservorratsbehälters 1 verbunden und führt das aus dem Wasservorratsbehälter 1 entnommene Wasser der Spüleinrichtung 6 zu. Die Leitungen 16, 28 sind mit Armaturen 29 ausgestattet, die wechselweise den Strömungsweg von dem Wasservorratsbehälter 1 zur Spüleinrichtung 6 oder den Strömungsweg von dem Filtratraum 15 des Sedimentationsbehälters 12 zum Wasservorratsbehälter 1 freigeben. Als Pumpe 17 wird vorzugsweise eine Verdrängerpumpe, insbesondere eine Drehkolbenpumpe oder Exzenterschneckenpumpe, verwendet.
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Die Düsenlanze 7 zur Innenreinigung der Abfallbehälter 5 weist eine durch die Flüssigkeitsströmung angetriebene Rotationsdüse 30 auf.
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Die Spülkammer 3 ist an ihrem bedienungsseitigem Ende durch eine Klappe 2 verschließbar, die um eine horizontale Achse am oberen Holm eines die Öffnung begrenzenden Rahmens verschwenkbar angeordnet ist. Einer vergleichenden Betrachtung der 1 und 2 entnimmt man, dass die Klappe 2 aus zwei drehgelenkig verbundenen Abschnitten 31, 32 besteht, die bei geöffneter Klappe unter einen spitzen Winkel α und bei geschlossener Klappe 2 unter einen stumpfen Winkel α' zueinander ausgerichtet sind. Beim Einfahren und Ausfahren der Abfallbehälter 5 ist die Klappe 2 geöffnet und befindet sich in der in 1 dargestellten Position. Der nach unten abgewinkelte Abschnitt 32 der Klappe 2 bildet einen Tropfschutz für das an der Bedienungsseite arbeitende Personal. Während des Spülvorganges ist die Klappe 2 geschlossen und nimmt die in 2 dargestellte Position ein. Der das freie Ende der Klappe 2 bildende Abschnitt 32 schließt in der in 2 dargestellten Position an die Auffangwanne 11 der Spülkammer 3 an. Die beiden Abschnitte 31, 32 der Klappe 2 weisen jeweils einen U-förmigen Ausschnitt auf.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29920100 U1 [0003]
- DE 202008016974 U1 [0004]