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Die Erfindung betrifft einen Auskleidungsschlauch und ein Verfahren zur Sanierung einer defekten Rohrleitung sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Auskleidungsschlauchs gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1, 7 und 10.
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Auf dem Gebiet der gabenlosen Sanierung von defekten Rohrleitungen, wie z. B. defekten Abwasserleitungen oder Abwasserkanälen, werden zunehmend Auskleidungsschläuche eingesetzt, die als „Inliner” bezeichnet werden und aus einem Fasermaterial, insbesondere aus Glasfasergewebe bestehen, welches mit einem flüssigen Reaktionsharz getränkt ist, das nach dem Einziehen des Auskleidungsschlauchs in die Rohrleitung und Expandieren desselben mit Hilfe von Druckluft durch Licht einer Strahlungsquelle ausgehärtet wird, die durch den Auskleidungsschlauch hindurch bewegt wird und die Innenwände des Auskleidungsschlauchs bestrahlt.
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Hierbei ergibt sich das Problem, dass die Dichtheit der sanierten Rohrleitung sehr stark von der Qualität des Auskleidungsschlauchs sowie auch der ordnungsgemäßen Durchführung des Einziehvorgangs als solchem abhängt, da bereits geringfügige Fehler in der Struktur des Außerkleidungsschlauchs, die insbesondere durch eine lokale Überdehnung des Fasermaterials entstehen, dazu führen, dass dieser nach dem Aushärten an der betreffenden Stelle geschwächt wird und zu Undichtigkeiten neigt, die in der Regel eine vollständige Entfernung des gesamten Auskleidungsschlauchs aus der Rohrleitung erforderlich machen.
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In gleicher Weise kann eine unsachgemäße Einbringung des Auskleidungsschlauchs in die Rohrleitung dazu führen, dass das Material des Auskleidungsschlauchs im nicht ausgehärteten Zustand beim Expandieren des Auskleidungsschlauchs mittels Druckluft übermäßig gedehnt wird, was in der Regel ebenfalls zu einer unerwünschten Schwächung des Materials führt.
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Demgemäß ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Auskleidungsschlauchs zu schaffen, der sowohl während seiner Produktion, als auch beim Einziehen in eine zu sanierende Rohrleitung die Möglichkeit eröffnet, Schwachstellen im Wandmaterial des Auskleidungsschlauchs frühzeitig zu erkennen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
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Weiterhin ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines Auskleidungsschlauchs sowie auch zur Sanierung einer defekten Rohrleitung zu schaffen, mit denen sich die Gefahr von Defekten und Schwachstellen im Wandmaterial des Auskleidungsschlauchs bei der Herstellung und nach dem Einbringen in die Rohrleitung vorn herein vermeiden lassen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale von Anspruch 7 und 10 gelöst.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Gemäß der Erfindung umfasst ein Auskleidungsschlauch zur Sanierung einer defekten Rohrleitung wenigstens eine Lage aus Fasermaterial, insbesondere aus Glasfasergewebe, welches mit einem Reaktionsharz getränkt ist, das bevorzugt durch UV-Licht einer Strahlungsquelle aushärtbar ist, nachdem der Auskleidungsschlauch, der nachfolgend auch als Liner bezeichnet wird, in bekannter Weise in die zu sanierende Rohrleitung eingezogen und mit Hilfe von Druckluft expandiert wurde. Das Expandieren und Aushärten des Auskleidungsschlauchs in der Rohrleitung kann jedoch auch auf eine andere Weise erfolgen, beispielsweise durch Einbringen von Heißwasser oder Heißdampf.
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Der erfindungsgemäße Außerkleidungsschlauch zeichnet sich dadurch aus, dass dieser wenigstens einen in der Lage aus Fasermaterial angeordneten Kennfaden besitzt, der insbesondere als Farbkennfaden ausgestaltet ist, welcher sich wenigstens über einen Teilabschnitt des Auskleidungsschlauchs, bevorzugt jedoch über dessen gesamte Länge hinweg, in Längsrichtung desselben erstreckt. Der Kennfaden kann dabei aus einem organischen Werkstoff, insbesondere aus Kunststoff, wie Polyester, oder auch aus einem anorganischen Werkstoff, wie z. B. Glas, bestehen.
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Durch den Einsatz eines in das Fasermaterial integrierten Kennfadens, der sowohl bei der Herstellung des Auskleidungsschlauchs, als auch nach dessen Einbringen in die zu sanierende Rohrleitung durch einen geeigneten Detektor oder auch durch das menschliche Auge erfassbar ist, ergibt sich der Vorteil, dass eine Überdehnung des Fasermaterials bei der Fertigung oder infolge einer unsachgemäßen Handhabung des Auskleidungsschlauchs beim Transport oder beim Einziehen in den Kanal frühzeitig automatisch oder visuell erkannt werden kann. Hierbei wird eine lokale Überdehnung des Kennfadens erfindungsgemäß anhand des Verlaufs des Kennfadens innerhalb des Fasermaterials erfasst, was im Falle eines geradlinig verlegten Kennfadens beispielsweise anhand einer Änderung des Durchmessers des Kennfadens, die sich an den überdehnten Stellen verringert, oder auch durch einen seitlichen Versatz oder eine Auslenkung desselben von der vorgesehenen Richtung, bzw. vom spiralförmigen Verlauf innerhalb der Rohrleitung erfolgen kann.
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Hierdurch eröffnet sich die Möglichkeit, entsprechend korrigierend in den Produktionsprozess einzugreifen, bzw. dem in die zu sanierenden Rohrleitung eingezogenen und aufgestellten defekten Auskleidungsschlauch vor dessen Aushärtung wieder aus der Rohrleitung zu entfernen. Da das Entfernen eines ausgehärteten Auskleidungsschlauchs aus einem Kanal aufgrund der hohen mechanischen Festigkeit des ausgehärteten Fasermaterial erheblich aufwändiger ist, als das Entfernen eines nicht ausgehärteten Auskleidungsschlauchs, lassen sich durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Auskleidungsschlauchs sowie auch des Verfahrens zum Einbringen eines solchen in eine Rohrleitung erhebliche Kosten einsparen.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Kennfaden als zick-zack-förmiges Muster in das Fasermaterial eingebracht, was bevorzugt dadurch erfolgt, das der Kennfaden bei der Herstellung des Fasermaterials oder auch im Nachhinein in das Fasermaterial eingenäht oder anstelle eines üblichen Glasfaserfadens oder Rowings eingewebt wird. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, das das Fasermaterial vergleichsweise kostengünstig und mit einer hohen Präzision mit dem erfindungsgemäßen Kennfaden versehen werden kann.
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Ein weiterer Vorteil, der sich hierdurch ergibt, besteht darin, das durch das Einnähen des Kennfadens in Form eines Zick-Zack-Musters zwischen den Einstichpunkten des Zick-Zack-Musters wohl definierte Abstände erzeugt werden, die zur Bestimmung der Dehnung des Fasermaterials in Längsrichtung desselben oder auch in Querrichtung insbesondere durch einen Sensor besonders gut erfasst werden können, um eine übermäßige Längsdehnung des Materials sowohl bei der Herstellung des Auskleidungsschlauchs, als auch nach dem Einziehen und Expandieren desselben durch Druckluft in der Rohrleitung zu erkennen. So kann beispielsweise im Falle eines Kennfadens, der in einer gewünschten Farbe oder auch mit einem fluoreszierend Farbstoff eingefärbt ist, durch einen optischen Detektor der Abstand zwischen zwei Einstichpunkten des Fadens automatisch erfasst und mit einem vorgegebenen Sollwert verglichen werden, um eine Überdehnung des Fasermaterials frühzeitig zu erkennen. Ebenso ist das Erfassen der Einstichpunkte durch einen elektromagnetischen Sensor, beispielsweise einen induktiven Sensor, möglich, wenn der Kennfaden aus elektrisch leitendem Material besteht oder ein solches z. B. in Form einer Seele aus Metalldraht, enthält, die zusätzlich von einer bevorzugt farbigen Umhüllung umgeben sein kann. Der induktive Sensor kann beispielsweise nach Art eines RFID-Sensors oder eines bekannten Metall-Suchgeräts arbeiten, welches insbesondere die Sprünge in der elektrischen oder magnetischen Feldstärke eines im leitenden Material des Kennfadens an den Umkehrpunkten/Einstichstellen des Zick-Zack-Musters von außen her induzierten Feldes erfasst und mit einem vorgegebenen Wert vergleicht.
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Nach einem weiteren der Erfindung zu Grunde liegenden Gedanken enthält der Kennfaden zur Kodierung des Auskleidungsschlauchs wenigstens zwei Teilfäden, die bevorzugt unterschiedliche Farben besitzen und/oder aus Materialien mit unterschiedlichen Materialeigenschaften bestehen. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass der in das Fasermaterial eingebrachte Kennfaden gleichzeitig auch mit zur Kodierung des Auskleidungsschlauchs herangezogen werden kann, um beispielsweise den Hersteller, die Art des Auskleidungsschlauchs, die Art des eingesetzten Fasermaterials sowie auch das Produktionsjahr oder Produktionsdatum etc. unveränderbar im Auskleidungsschlauch zu hinterlegen. Durch die farbige Kodierung des Auskleidungsschlauchs ergibt sich der Vorteil, dass dieser durch eine visuelle Inspektion auch nach Jahrzehnten noch zuverlässig identifiziert werden kann, da der Kennfaden aufgrund seiner Einbettung in das ausgehärteten Harzmaterial zuverlässig gegen äußere Einflüsse konserviert wird.
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Zur Kodierung des Auskleidungsschlauchs können gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wenigstens zwei Kennfäden zum Einsatz gelangen, die nebeneinander liegend im Fasermaterial angeordnet werden und bevorzugt beide als Zick-Zack-Muster in das Fasermaterial eingebracht sind. Durch eine entsprechende Auswahl und Kombination von Farben ist es hierbei möglich, beispielsweise den ersten Kennfaden als verdrillten Faden vorzusehen, der die Hausfarben des Herstellers enthält, z. B. blau, türkis und orange, und den zweiten parallel hierzu angeordneten Farbkennfaden als Produktkennfaden auszugestalten, der den Typ des Auskleidungsschlauchs spezifiziert, z. B. smaragd und pink für unterschiedliche Produkttypen. Ebenso kann wenigstens ein weiterer paralleler Kennfaden geradlinig mit in das Fasermaterial eingebracht sein, der gegebenenfalls auch mehrere verdrillte Einzelfäden enthalten kann, die das Herstellungsdatum, insbesondere das Herstellungsjahr und/oder die Herstellungswoche in kodierter Form enthalten.
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Es versteht sich, dass die Kodierungsmöglichkeiten nicht auf die zuvor erwähnten Beispiele beschränkt sind, sondern eine Vielzahl von anderen Varianten mit umfassen, die durch entsprechende Farben, Materialeigenschaften und Arten sowie Anzahlen an parallel zueinander verlegten Einzelfäden oder verdrillten Mehrfachfäden erhalten werden können. Soweit in Verbindung mit dem Zick-Zack-Muster von parallel zueinander verlaufenden Kennfäden gesprochen wird, bedeutet dies, dass die Mittellinie des Zick-Zack-Musters parallel zur Mittellinie des weiteren Kennfadens oder Zickzackmusters, bzw. eines weiteren geradlinig in das Fasermaterial eingelegten Einzel- oder Mehrfachkennfadens verläuft.
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Nach einem weiteren der Erfindung zu Grunde liegenden Gedanken wird der Auskleidungsschlauchs durch einen überlappendes Wickeln von einem oder mehreren Faserbandstreifen, insbesondere unter Einsatz eines Wickeldorns, erzeugt, wie es beispielsweise in der
EP-B-0 712 352 beschrieben ist. Hierbei wird der Kennfaden vor dem überlappenden Wickeln in den Auskleidungsschlauch eingebracht und während des Wickelvorgangs durch einen geeigneten Detektor erfasst, der insbesondere anhand der Abstände der Einstichpunkte des Zick-Zack-Musters voneinander zugehörigen elektronischen Auswerteinrichtung die Zugspannung innerhalb des Faserbandstreifens ermittelt. Die jeweils zu einem vorgegebenen Zeitpunkt erfassten Werte oder Signale für die Abstände oder relativen Abstandsänderungen werden im Anschluss daran bevorzugt einer elektronischen Steuerungseinrichtung zugeführt, die die Werte mit einem vorgegebenen Sollwert vergleicht und bei einem zu großen Abstand oder einer zu großen Abstandsänderung zwischen zwei oder mehreren Einstichpunkten die Zugspannung innerhalb des Faserbandstreifens entsprechend reduziert. Dies kann beispielsweise durch Verstellen einer zugeordneten Tänzerwalze, über die der Faserbandstreifen während des Wickelnsvorgangs geführt wird, oder durch Betätigen einer die Drehbewegung der Faserbandrolle hemmenden Bremse erfolgen. Die Zugspannung innerhalb des Faserbandesstreifens kann hierbei durch die elektronischen Steuerungseinrichtung bevorzugter Weise auch geregelt werden.
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Durch den Einsatz der zuvor beschriebenen Ausführungsform der Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass die Zugspannung des Faserbandstreifens beim Wickelvorgang innerhalb von vorgegebenen Grenzen im Wesentlichen konstant gehalten werden kann, wodurch sich ein Auskleidungsschlauch mit einer im Wesentlichen homogenen, defektfreien Struktur in kostengünstiger Weise überhaupt erst fertigen lässt.
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Um die bereits bei der Herstellung erhaltene Qualität des Auskleidungsschlauchs auch bei dessen Verlegung innerhalb einer zu sanierenden Rohrleitung sicherstellen zu können, wird der Auskleidungsschlauch nach dem Einziehen in die Rohrleitung bevorzugt mithilfe von Druckluft expandiert, so dass sich der Schlauch in bekannter Weise ganzflächig an die Innenwand der Rohrleitung anlegt. Im Anschluss daran wird der Verlauf des Kennfadens innerhalb des Wandmaterials des Auskleidungsschlauchs mithilfe eines geeigneten Detektors oder auch visuell erfasst, und dieser Verlauf zur Bestimmung des Dehnungszustandes des Fasermaterials mit einem vorgegebenen Sollwert verglichen. Wenn die erfassten Werte über die gesamte Länge des Auskleidungsschlauchs hinweg innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereichs liegen, erfolgt in einem anschließenden Schritt die Aushärtung des Reaktionsharzes, insbesondere durch eine UV-Lichtquelle, die in bekannter Weise durch den expandierten Kanal gezogen wird.
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Im Falle einer Überschreitung und/oder Unterschreitung des Toleranzbereichs wird der Auskleidungsschlauch im nicht ausgehärteten Zustand wieder aus dem Kanal entfernt.
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Beim Einsatz eines als Zick-Zack-Muster in den Faserbandstreifen eingebrachten Kennfadens werden zur Bestimmung des Dehnungszustandes des Fasermaterials im expandierten Auskleidungsschlauch bevorzugt die relativen Abstände und/oder die Abstandsänderungen aufeinanderfolgender Umkehrpunkte des Zick-Zack-Musters über die Länge des Kennfadens im Auskleidungsschlauch hinweg erfasst und mit einem entsprechenden Sollwert verglichen, wodurch sich in vorteilhafter Weise eine Verbesserung der Genauigkeit, mit der eine Überdehnung erfasst werden kann, erzielen lässt.
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Hierbei hat es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn das Aushärten des Auskleidungsschlauchs mittels einer Lichtquelle erfolgt, die im deaktivierten Zustand in den Auskleidungsschlauch eingezogen und anschließend im aktivierten Zustand zur Aushärtung des Reaktionsharzes in der entgegen gesetzten Richtung durch den Auskleidungsschlauch hindurch zurück bewegt wird. In diesem Falle erfolgt das Erfassen des Verlaufs des Kennfadens bevorzugt ausschließlich bei deaktivierter Lichtquelle während des Einziehens der Lichtquelle in den Auskleidungsschlauch, wodurch sich der Vorteil ergibt, dass die Geschwindigkeit, mit der die Strahlungsquelle zum Erfassen des Verlaufs des Kennfadens durch die Rohrleitung bewegt wird, unabhängig von der Geschwindigkeit der Strahlungsquelle gewählt werden kann, bei der eine Aushärtung des Reaktionsharzes erfolgt.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen anhand einer bevorzugten Ausführungsform beschrieben.
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In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Auskleidungsschlauchs, der durch überlappendes Wickeln eines einen zick-zack-förmigen Kennfaden enthaltenden Faserbandes fortlaufend erzeugt wird,
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2 eine ausschnittsweise Darstellung eines erfindungsgemäßen Faserbandstreifens, in welchem neben einem ersten Kennfaden in Form eines Zick-Zack-Musters ein zweiter und ein dritter Kennfaden zur Kodierung des Auskleidungsschlauchs eingebracht sind,
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3a eine schematische Darstellung eines in einen lokal gleichförmig gedehnten Faserbandstreifen eingenähten Zick-Zack-Musters,
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3b eine schematische Darstellung des in einen lokal überdehnten Faserbandstreifen eingenähten Zick-Zack-Musters, und
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4 eine schematische Darstellung einer zu sanierenden Rohrleitung mit eingezogenem und aufgestelltem Ausleidungsschlauch sowie einer Strahlungsquelle mit daran aufgenommenen Sensoren zum Erfassen des Kennfadens.
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Wie in 1 gezeigt ist, wird ein erfindungsgemäßer Auskleidungsschlauch 1 durch ein überlappendes Wickeln von wenigstens einem Faserband 2 auf einem Wickeldorn 4 fortlaufend erzeugt. Das Faserband 2 ist insbesondere ein mit einem flüssigen und durch UV- oder IR-Licht härtbaren Reaktionsharz getränktes Glasfasergewebe, welches von einer Faserbandrolle 6 abgerollt wird, die um eine Achse 8 drehbar in einem nicht näher gezeigten Gestell aufgenommen ist, das um den Wickeldorn 4 herumbewegt wird. Die Achse 8 der Faserbandrolle 6 ist dabei in einem Winkel ☐ gegenüber der durch den Pfeil 10 angedeuteten Vorschubrichtung geneigt angeordnet, in der der Auskleidungsschlauch in abgeflachter Form durch die angedeuteten Walzen 12 vom Wickeldorn 4 abgezogen und einem nicht näher gezeigten Transportbehältnis zugeführt wird.
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Wie der Darstellung von 1 weiterhin entnommen werden kann, ist in das Faserband 2 ein Kennfaden 14 eingebracht, der bei der in 1 gezeigten Ausführungsform der Erfindung als ein in Längsrichtung des Faserbandes verlaufendes Zick-Zack-Muster 16 in das Faserband eingenäht ist. Das Zick-Zack-Muster 16 weist hierbei wechselweise versetzte Einstichpunkte 18a, 18b auf, die Umlenkstellen für den Kennfaden 14 darstellen, an denen dieser sprunghaft seine Richtung ändert. Durch die zick-zack-artige Anordnung des Kennfadens 14 im Faserband 2, die bevorzugt bei der Herstellung des Faserbandes 2 im ungetränkten Zustand desselben erfolgt, ist dieser zum einen fest mit dem Faserband verbunden und erlaubt zum anderen eine Längsdehnung des Faserbandes, die beim Expandieren des Auskleidungsschlauchs 1 nach dem Einbringen desselben in eine nicht näher gezeigte Rohrleitung zwingend notwendig ist, um einen ganzflächige Anlage des Auskleidungsschlauchs an der Innenwand der Rohrleitung zu ermöglichen.
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Um eine Überdehnung oder auch Stauchung des Faserbandes 2 bereits bei der Herstellung des Auskleidungsschlauchs 1 zu erfassen, wird der Kennfaden 14 während des Winkelvorgangs durch einen Sensor 20 erfasst, dessen Signale einer elektronischen Steuerungseinrichtung 22 zugeführt werden, die in Abhängigkeit von den erfassten Werten für die Abstände a zwischen zwei Einstichpunkten 18a, 18b die Zugspannung innerhalb des Faserbandes 2 in der Weise verändert, dass diese im Wesentlichen einem vorgegebenen Zugspannungswert entspricht. Die Veränderung der Zugspannung kann beispielsweise durch eine auf die Faserbandes Rolle sechs wirkende Bremseinrichtung 23 erfolgen, die in 1 schematisch angedeutet ist.
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Nachdem der mit einem erfindungsgemäßen Kennfaden 14 versehene Auskleidungsschlauchs 1 in der in 1 gezeigten Weise in der gewünschten Länge gefertigt wurde, wird dieser – wie in 4 angedeutet – in eine zu sanierenden Rohrleitung 24 eingezogen und nach dem Verschließen der Enden mithilfe eines nicht näher gezeigten Packers mit Druckluft expandiert, so dass sich der Auskleidungsschlauch 1 ausdehnt und an die Innenwand der Rohrleitung 24 anlegt. Der Farbkennfaden 14 erstreckt sich hierbei entsprechend dem Verlauf des oder der Faserbänder 2 entlang einer spiralförmigen Bahn innerhalb der Rohrleitung 24, wobei der jeweilige Abstand a zwischen zwei Einstichpunkten 18a, 18b des Kennfadens 14 in Abhängigkeit von der lokalen Dehnung des Fasermaterials mehr oder minder stark variiert.
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Um die Dehnung des Auskleidungsschlauchs 1 über dessen Länge hinweg zu erfassen, wird ein Sensor 26, z. B. ein optischer Sensor oder ein induktiver Sensor, in den Auskleidungsschlauch 1 eingeführt, der bevorzugt auf einer bekannten Strahlungsquelle 30 angeordnet ist, die eine Vielzahl von UV-Lampen 28 trägt, deren Licht zu einer Aushärtung des Reaktionsharzes im Fasermaterial führt. Hierbei wird der Verlauf des Kennfaden 14 bevorzugt bei deaktivierten UV-Lampen 28 erfasst, wenn die Strahlungsquelle 30 in Richtung des Pfeils 32 durch den Auskleidungsschlauch 1 hindurch bewegt wird. Um im Falle eines farbigen Kennfadens 14 den Kennfaden 14 hierbei für den Sensor 26 in der mitunter unbeleuchteten Rohrleitung 24 sichtbar zu machen, kann die Strahlungsquelle 30 ebenfalls mit einer herkömmlichen Beleuchtungseinrichtung im sichtbaren Spektralbereich versehen sein, die in den Zeichnungen jedoch nicht gezeigt ist.
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Nachdem der Verlauf des Kennfadens 14 innerhalb des Auskleidungsschlauchs 1 erfasst und durch eine in 4 nicht näher gezeigte Auswerteinrichtung in Hinblick auf eine unzulässig hohe Dehnung des Fasermaterials überprüft wurde, werden die UV-Lampen 28 aktiviert und die Strahlungsquelle 30 in umgekehrter Richtung beispielsweise über nicht näher gezeigte Versorgungsleitungen für die UV-Lampen 28 wieder aus der Rohrleitung 24 heraus gezogen, um das Reaktionsharz auszuhärten.
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Wie hierbei der Darstellung von 3a und 3b im Detail entnommen werden kann, wird im Falle eines zick-zack-förmigen Kennfadens 14 durch den Sensor 26 insbesondere der Abstand a zwischen zwei aufeinanderfolgenden Einstichpunkten 18a und 18b erfasst, der im Falle eines ordnungsgemäß hergestellten und verlegten Auskleidungsschlauchs 1 über die Länge des Kennfadens innerhalb des untersuchten Abschnitts hinweg im Wesentlichen konstant ist. Im Falle einer in 3b angedeuteten Überdehnung des Auskleidungsschlauchs 1 vergrößert sich der Abstand a zwischen zwei Einstichpunkten 18a und 18b im überdehnen Abschnitt 34 des Auskleidungsschlauchs 1, was vom Sensor 26 erfasst und durch die Auswerteinrichtung bevorzugt automatisch signalisiert wird, so dass der entsprechende Abschnitt vor der Aushärtung des Auskleidungsschlauchs bevorzugt erneut überprüft und der Auskleidungsschlauch gegebenenfalls vor der Aushärtung wieder aus der Rohrleitung 24 entfernt werden kann.
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Die weiterhin in 2 gezeigt ist, kann das Fasermaterial zur Kodierung des Auskleidungsschlauchs 1 neben einem ersten bevorzugt als Zick-Zack-Muster eingebrachten Kennfaden 14 ebenfalls wenigstens einen oder auch mehrere weitere Kennfäden 14' und 14'' aufweisen, die bevorzugt parallel zum Kennfaden 14 verlaufend in das Fasermaterial eingebracht sind. Die weiteren Kennfäden 14' und 14'' können aus dem gleichen Material wie der Kennfaden 14 bestehen, z. B. aus Polyester, und weisen bevorzugt unterschiedliche Farben auf. Sie können beispielsweise als verdrillte Mehrfachkennfäden oder als parallel zueinander verlaufende zweifarbige Kennfäden auch als geradliniges Stichmuster in das Fasermaterial eingenäht sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Auskleidungsschlauch
- 2
- Faserband
- 4
- Wickeldorn
- 6
- Faserbandrolle
- 8
- Drehachse
- 10
- Pfeil
- 12
- Walzen
- 14
- Kennfaden
- 14'
- weiterer Kennfaden
- 14''
- weiterer Kennfaden
- 16
- Zick-Zack-Muster
- 18a
- Einstichpunkt
- 18a
- Einstichpunkt
- 20
- Sensor
- 22
- Steuerungseinrichtung
- 23
- Bremseinrichtung
- 24
- Rohrleitung
- 26
- Sensor
- 28
- UV-Lampe
- 30
- Strahlungsquelle
- 32
- Pfeil
- 34
- überdehnter Abschnitt
- a
- Abstand zwischen zwei Einstichpunkten
- α
- Winkel zwischen Drehachse und Vorschubrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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