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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft eine Gewürzmühle nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Stand der Technik
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Die Patentschrift
DD 217 708 A1 zeigt eine Gewürzmühle. Die Gewürzmühle hat einen Mahlraum, der nach unten durch ein Siebgitter abgeschlossen ist. Oberhalb des Siebgitters rotiert eine Zerkleinerungsarm um eine vertikale Achse und zerkleinert dabei auf dem Sieb liegende Gewürze, bis deren Fragmente durch die Sieböffnungen nach unten fallen. Diese Gewürzmühle wird durch den Motor einer Küchenmaschine angetrieben und ist deshalb für das Nachwürzen von Speisen am Esstisch ungeeignet.
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Eine zum Nachwürzen von Speisen am Esstisch geeignete Gewürzmühle ist beispielsweise aus der
DE 20 2004 015 369 U1 bekannt. Diese Gewürzmühle hat ein im wesentlichen hohlzylindrisches Gehäuse in dessen unterem Bereich ein Mahlwerk angeordnet ist. Oberhalb des Mahlwerks ist ein Vorratsbehältnis für ein zu mahlendes Gewürz, so dass das Gewürz durch die Schwerkraft auf einer Einlassöffnung des Mahlwerks aufliegt. Wird das Mahlwerk betätigt, fällt das gemahlene Gut nach unten aus der Gewürzmühle, die deshalb direkt über eine zu würzende Speise gehalten wird.
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Darstellung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Beobachtung zugrunde, dass die Gewürzmühle nach der
DE 20 2004 015 369 nachdem ihr Vorratsbehältnis mit einem Gewürz beschickt wurde nur umständlich mit einem anderen Gewürz zu beschicken ist. Zudem ist eine Kontrolle der abgegebenen Gewürzmenge nur mit ausreichend Erfahrung im Umgang mit der Gewürzmühle möglich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Gewürzmühle die zur Benutzung am Esstisch geeignet ist bereitzustellen, in der am Esstisch unterschiedliche Gewürze gemahlen werden können.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Gewürzmühle hat ein Gehäuse mit einem Mahlraum. Der Mahlraum hat mindestens eine Öffnung, über die zu mahlende Gewürzen in den Mahlraum eingebracht und aus dem Mahlraum entnommen werden können. Zum Zerkleinern von Gewürzen hat die Gewürzmühle einen in dem Mahlraum drehbar angeordneten Zerkleinerungsarm, der bevorzugt motorisch angetrieben ist. Die Öffnung des Mahlraums ist oberhalb des Zerkleinerungsraums angeordnet und durch einen perforierten Deckel verschließbar.
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Die Begriffe oben, unten und seitlich beziehen sich auf die Ausrichtung der Mühle beim Mahlen.
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Durch die Öffnung kann am Tisch eine gewünschte Gewürzmenge eines Gewürzes, z. B. zwei Pfefferkörner, in den Mahlraum eingebracht werden. Der Deckel wird anschließend verschlossen und der Zerkleinerungsarm wird aktiviert, so dass der Zerkleinerungsarm hoher Frequenz rotiert und dabei das Gewürz zerkleinert. Nachdem das Gewürz auf die gewünschte Größe zerkleinert wurde wird der Zerkleinerungsarm deaktiviert, und das zerkleinerte Gewürz kann durch die Öffnung entnommen und/oder durch den perforierten Deckel gestreut werden. Anschließend kann die Mühle für ein anderes Gewürz verwendet werden.
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Bevorzugt ist mindestens ein Teil des Mahlraums zumindest beim Mahlen, d. h. beim Zerkleinern, einsehbar, um den Mahlprozess visuell überwachen zu können. Beispielsweise kann zumindest ein Teil der Wandung des Mahlraums oder des Deckels aus einem durchsichtigen Material, wie z. B. Pexiglas, gefertigt sein.
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Bevorzugt ist der Deckel schwenkbar an der Gewürzmühle befestigt. Dadurch kann die Öffnung einfach freigegeben werden ohne dass die Gefahr des Verlierens des Deckels besteht.
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Bevorzugt erweitert sich die Querschnittsfläche des Mahlraumes zumindest in einem Abschnitt des Mahlraums nach oben. Beim Mahlen rotiert der Zerkleinerungsarm relativ schnell und zerschlägt dabei das Gewürz. Dabei werden Fragmente des Gewürzes oder auch ganze Körner nach oben geschleudert und in Rotation versetzt. Durch die Rotation wandern die Fragmente sowie die Körner nach außen und treffen auf Wandung des Mahlraums, auf der sie wieder nach unten gleiten, weil sich der Mahlraum nach unten verjüngt. Dabei werden die Fragmente und Körner abgebremst, bevor sie wieder von dem Zerkleinerungsarm getroffen werden. Dadurch werden Gewürze schneller zerkleinert.
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Der Mahlraum hat einen Boden. Bevorzugt ist zwischen dem Boden des Mahlraums und dem Zerkleinerungsarm ein Sieb angeordnet. Gewürzfragmente, die auf eine Korngröße zerkleinert wurden, die kleiner der Siebweite ist, können sich so unter dem Sieb sammeln und behindern nicht den die Zerkleinerung des übrigen Gewürzes. Zudem wird die Korngröße des gemahlenen Gute gleichmäßiger, weil zumindest Fragmente mit einer Korngröße kleiner der Siebweite nicht nochmals durch den Zerkleinerungsarm zerteilt werden.
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Bevorzugt sitzt das Sieb entnehmbar auf einer Halterung, z. B. auf einer Stufe der Wandung des Mahlraums. Insbesondere kann das Sieb durch Magnetkraft an seiner Position gehalten werden. Vorzugsweise ist dazu außerhalb des Mahlraumes, z. B. an der Außenseite seiner Wandung mindestens ein Magnet befestigt. Dadurch wird das Sieb beim Mahlen sicher fixiert (soweit es zumindest zum Teil nicht diamagnetisch ist) und kann dennoch zum einfachen Reinigen des Mahlraumes oder zur Entnahme von gemahlenen Gewürzen leicht entfernt werden.
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Bevorzugt ist die Rotationsachse des Zerkleinerungsarms horizontal angeordnet. Dadurch lässt sich ein besonders gutes Mahlergebnis erzielen, allerdings sollte der Boden des Mahlraums an die Bewegung des Zerkleinerungsarms angepasst sein.
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Bevorzugt ist unterhalb des Mahlraums mindestens ein Vorratsbehälter für zu mahlendes Gewürz in das Gehäuse integriert. Dadurch können entsprechend der Anzahl der Vorratsbehälter unterschiedliche Gewürze einfach vorgehalten werden. Bevorzugt hat der Vorratsbehälter einen verschließbaren seitlichen Auslass für das Gewürz.
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Beschreibung der Zeichnungen
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Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch beschrieben.
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In 1 ist eine Gewürzmühle 1 mit einem Gehäuse 10 dargestellt. Das Gehäuse 10 hat in seinem oberen Bereich einen trichterförmigen Mahlraum 15, d. h. die Querschnittsfläche des Mahlraums erweitert sich nach oben. In der Wandung 16 des Mahlraums 15 ist eine umlaufende Stufe 17 ausgebildet, auf der ein Sieb 30 aufliegt. Das Sieb 30 hat zumindest nicht einen diamagnetischen Rand und wird durch auf der anderen Seite der Wandung 16 unterhalb der Stufe 17 angeordnete Permanentmagneten 18 auf der Stufe 17 fixiert.
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Der Mahlraum 15 hat eine nach oben weisenden Öffnung 20, die durch einen schwenkbaren Deckel 40 verschließbar ist. Der Deckel 40 hat angedeutete Löcher 42 zum Streuen von zerkleinerten Gewürzen durch den Deckel. Die Löcher 42 sind durch einen zweiten deckelartigen schwenkbaren Verschluß 47 abdeckbar. Dadurch kann verhindert werden, dass beim Mahlen von Gewürzen Gewürzstaub ungewollt aus dem Mahlraum 15 austritt.
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Zum Mahlen von Gewürzen ist in dem Mahlraum 15 oberhalb des Siebs 30 ein Zerkleinerungsarm 50 auf einer durch einen Motor 55 angetriebenen Welle 52 befestigt. Zum Reinigen des Mahlraumes 15 und/oder des Zerkleinerungsarmes 50 kann der Zerkleinerungsarm 50 von der Welle 52 gelöst werden.
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Der Motor kann über einen Taster 62 aktiviert werden. Wird der Taster 62 betätigt, prüft eine Steuerung 60 ob zumindest der Deckel 40 und bevorzugt auch ob der Verschluss 47 geschlossen sind, indem sie einen Sensor 64 abfragt. Sind der Deckel 40 und der Verschluss 47 geschlossen, dann wird der Motor 55 angesteuert, d. h. der Zerkleinerungsarm aktiviert. Die Energieversorgung der Gewürzmühle 1 erfolgt durch mindestens eine in ein Batteriefach 66 des Gehäuses 10 eingelegte Batterie, die mit der Steuerung 10 verbunden ist. Durch die Anordnung des Batteriefachs 66 unmittelbar über dem Standfuß 11 des Gehäuses 10 hat die Gewürzmühle 1 einen tiefliegenden Schwerpunkt und ist entsprechend standsicher.
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Zwischen dem Batteriefach 66 und dem Motor 55 hat das Gehäuse 10 zwei übereinander angeordnete Vorratsbehältnisse 70, 80. Die beiden Vorratsbehältnisse 70, 80 haben je eine seitliche Öffnung 71, 81, die je mit einer um ein Scharnier 73, 83 schwenkbaren Klappe 72, 82 verschlossen sind. Die beiden Vorratsbehältnisse 70, 80 haben je einen in Richtung ihrer jeweiligen Öffnung 71, 81 abfallenden Boden 75, 85, so dass beim Öffnen der entsprechenden Klappe 72, 82 ein dort vorgehaltenes Gewürz auf die Innenseite der nach unten schwenkenden Klappe rutscht und dort aufliegt, von wo es entnommen und durch die Öffnung 20 in den Mahlraum 15 gegeben werden kann. Damit das Gewürz auf der Innenseite der Klappe 72, 82 liegen bleibt, hat die Klappe 72, 82 einen abgewinkelten Randbereich 74, 84, so dass sich beim Öffnen der Klappe 72, 82 der Eindruck einer nach oben zum entsprechenden Vorratsbehältnis 70, 80 offenen Box ergibt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gewürzmühle
- 10
- Gehäuse
- 11
- Standfuss
- 15
- Mahlraum
- 16
- Wandung des Mahlraums
- 17
- Stufe
- 18
- Permanentmagnet
- 20
- Öffnung des Mahlraums
- 30
- Sieb
- 40
- Deckel
- 42
- Löcher
- 43
- Gelenk
- 47
- Verschluss
- 50
- Zerkleinerungsarm
- 52
- Welle
- 55
- Motor
- 60
- Steuerung
- 62
- Taster
- 64
- Sensor
- 66
- Batteriefach
- 70, 80
- Vorratsbehältnis
- 71, 81
- Auslass des Vorratsbehältnisses
- 72, 82
- Klappe
- 73, 83
- Scharnier
- 74, 84
- abgewickelter Randbereich
- 75, 85
- Boden eines Vorratsbehältnisses
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DD 217708 A1 [0002]
- DE 202004015369 U1 [0003]
- DE 202004015369 [0004]