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Die Erfindung bezieht sich auf eine Kompaktgarage mit zwei Seitenwänden, einer Rückwand und einem Dach, wobei zwischen den Seitenwänden ein Lastenboden verschiebbar gelagert ist.
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Die
DE 31 26 828 A offenbart eine Kompakt-Zweiradgarage zum Abstellen eines Kraftrades oder sonstiger Gegenstände auf einer manuell oder elektromotorisch verschiebbaren Bodenplatte. Die Bodenplatte ist auf Rollen- oder Kugellagern in seitlichen Führungsschienen gelagert und über etwa 2/3 ihrer Länge ausziehbar. Zum Öffnen und Verschließen der Zweiradgarage ist an einer der Seitenwände eine Tür angelenkt, nach deren Öffnen das Ausziehen des verschiebbaren Bodens möglich ist.
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Im Weiteren ist aus der
WO 98/42936 A1 ein Behältnis zur Aufnahme eines Rollstuhls mit mehreren Bauelementen in Form von Seitenwänden, Rückwand und Bedachung sowie einer durch ein Tür- oder Verschlusselement verschließbaren Zugangsöffnung bekannt. Die Außenabmessungen des nicht begehbaren Behältnisses sind den Außenabmessungen des Rollstuhls angepasst und im Behältnis sind Bewegungselemente zur Bewegung des Rollstuhls beim Be- und Entladen des Behältnisses vorgesehen.
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Die bekannten Kompaktgaragen sind insofern nachteilig, als jeweils eine separat zu betätigende Tür vorgesehen ist, deren Betätigung zusätzlichen baulichen und/oder steuerungstechnischen Aufwand mit sich bringt, der mit entsprechenden Kosten verbunden ist.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Kompaktgarage der eingangs genannten Art zu schaffen, die mit einfachen Mitteln kostengünstig herstellbar und einfach handhabbar ist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass an einem Ende des Lastenbodens eine ein Garagentor bildende Wandung befestigt ist.
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Unter einer Kompaktgarage ist im Sinne der Erfindung jeder durch Wände umschlossene und sowohl überdeckte als auch verschließbare Abstellraum für beliebige Objekte, insbesondere zweirädrige Fahrzeuge, vorzugsweise Motorräder, Mülltonnen oder -container, Rollstühle, Pakete oder dergleichen, zu verstehen, wobei es besonders vorteilhaft aber nicht zwingend erforderlich ist, wenn die Kompaktgarage nicht zu begehen ist. Im Weiteren ist es nicht erforderlich, dass die Kompaktgarage einen Boden umfasst, vielmehr ist deren Aufstellung auf einem weitgehend ebenen Boden, gegebenenfalls auf Punktfundamenten, oder einer ebenen Bodenplatte, beispielsweise aus Beton, möglich.
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Da die das Garagentor bildende Wandung fest mit dem Lastenboden verbunden ist, ist die Handhabung sehr einfach zu bewerkstelligen, da mit dem Ausziehen des Lastenbodens die Wandung verlagert und damit die Kompaktgarage geöffnet wird. Anschließend kann der Lastenboden beladen, beispielsweise ein Motorrad darauf abgestellt, und dann durch Einschieben des Lastenbodens zwischen die Seitenwände gleichzeitig die Kompaktgarage geschlossen werden. Sonach ist es nicht erforderlich, wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist, zunächst das Garagentor zu öffnen, anschließend den Lastenboden aus der Kompaktgarage herauszuziehen und beim Schließen in umgekehrter Reihenfolge zu verfahren. Neben einer Erleichterung in der manuellen Handhabung der Kompaktgararge beim Öffnen und Schließen geht auch eine Vereinfachung des Aufbaus und der Steuerung mit einem elektrischen Antrieb einher, da bei der Erfindung lediglich ein Elektromotor angeordnet werden muss und keine separaten Antriebe für das Garagentor und den Lastenboden. Die Führung des Lastenbodens kann beispielsweise durch entsprechende Führungselemente, insbesondere Rollen- oder Geleitfühhrungsmittel, die sowohl mit dem Lastenboden als auch mindestens einer Seitenwand und/oder der Rückwand zusammenwirken oder auch durch eine Aufhängugn von Führungselementen an dem Dach realisiert sein. Dem Fachmann sind vielfältige Möglichkeiten zur Verwirklichung aus dem Stand der Technik bekannt.
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Um den Lastenboden in einer definierten Lage zwischen den Seitenwänden zu lagern, erstreckt sich zweckmäßigerweise zwischen den Seitenwänden unterhalb des Lastenbodens eine Führungsschiene, die mit einer an dem Lastenboden angeordneten Führungsrolle, insbesondere formschlüssig, zusammenwirkt. In Ausgestaltung verlaufen zwei Führungsschienen parallel und beabstandet zueinander sowie im Abstand zu der jeweils benachbarten Seitenwand, wobei vorzugsweise die Führungsschienen einen V-förmigen Querschnitt aufweisen, dessen Spitze sich in Richtung der einen korrespondierenden Einstich aufweisenden Führungsrolle erstreckt. Bei den Führungsschienen kann es sich um gleichschenklige Winkelprofile handeln, deren Laufflächen zur Verringerung der Reibung glatt sind. Beispielsweise können gezogene Winkelprofile verwendet werden oder die Laufflächen gewalzter Winkelprofile werden bearbeitet.
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Vorzugsweise sind die Führungsrollen an einem freien Ende des Lastenbodens gelagert, das sich stets im Bereich zwischen den Seitenwänden befindet, und an dem gegenüberliegenden Ende des Lastenbodens, das die Wandung trägt, zwei, insbesondere walzenförmige, Rollen derart gelagert sind, dass sie nicht nach außen über die Wandung vorstehen. Aufgrund der Anordnung der Führungsrollen und der Führungsschienen ist der Lastenboden nahezu vollständig aus der Kompaktgarage ausziehbar.
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Nach einer Weiterbildung ist die Kompaktgarage aus einem Tragwerk in Rahmenbauweise aus metallischen Profilen gefertigt und beplankt, wobei vorzugsweise sämtliche Metallbauteile entweder aus einem korrosionsbeständigen Material bestehen oder entsprechend oberflächenbehandelt sind. Demnach bestehen die Seitenwände, die Rückwand, das Dach, die Wandung und der Lastenboden jeweils aus rechteckförmigen Rahmen zwischen denen sich Riegel zur Aussteifung erstrecken. An den Rahmen lassen sich nahezu beliebige Beplankungen, beispielsweise Metallbleche, Holzplatten oder dergleichen anbringen, um das Innere der Kompaktgarage sowohl vor Umwelteinflüssen als auch einem unbefugten Zugriff zu schützen. Selbstverständlich sind insbesondere die metallischen Bauteile der Kompaktgarage entweder aus korrosionsbeständigen Werkstoffen gefertigt oder zumindest mit einem Korrosionsschutz versehen oder entsprechend oberflächenbehandelt, wobei insbesodere die Außenwände dekorativ lackiert oder pulverbeschichtet sein können.
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Zur Steigerung der Bequemlichkeit der Bedienung der Kompaktgarage ist vorteilhafterweise der Lastenboden motorisch, insbesondere elektromotorisch, verschiebbar. Zur Kraftübertragung lassen sich Ketten-, Seil-, oder Gewindespindeltriebe installieren, wobei selbstverständlich auch Direktantriebe bzw. die Führungsrollen oder Rollen beaufschlagende Antriebe nicht ausgeschlossen sind.
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Bevorzugt ist zwischen Pfosten jeder Seitenwand eine Zahnstange, vorzugsweise auf einem unterseitigen Riegel, festgelegt, auf der ein Zahnrad abwälzt, wobei die beiden vorhandenen Zahnräder über eine Welle sowohl miteinander als auch mit einem an dem Lastenboden festgelegten Elektromotor zusammenwirken. Der Zahnstangentrieb ist relativ robust und auf beiden Seiten einfach zu synchronisieren.
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Um eine Beschädigung der Kompaktgarage bzw. eine Verletzung von die Kompaktgarage benutzenden Personen auszuschließen, ist zweckmäßigerweise der Elektromotor mit einer Steuerung gekoppelt, der vorzugsweise Endlagenschalter für den Lastenboden in der eingefahrenen und der ausgefahrenen Endlage und/oder Leistungsschalter und/oder eine Lichtschranke zugeordnet sind. Demnach schaltet der Elektromotor sowohl in der ein- als auch ausgefahrenen Endlage des Lastenbodens als auch bei einer Überlastung ab. Im Weiteren ist eine durch eine Lichtschranke bewirkte Abschaltung des Elektromotors möglich, wenn sich ein Objekt oder eine Person in dem Wirkbereich der Lichtschranke, also deren Detektionsbereich, befindet.
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Besonderen Nutzungskomfort liefert die Kompaktgarage dadurch, dass der Elektromotor mit einem Empfänger einer Funkfernbedienung und/oder einem Schalter, insbesondere einem Schlüsselschalter, ein- und ausschaltbar ist. Durch die Funkfernbedienung oder den Schlüsselschalter ist es nur befugten Personen, die im Besitz der entsprechenden Funkfernbedienung bzw. des passenden Schlüssels sind, möglich, den Lastenboden zu bewegen, da der Elektromotor im unbestromten Zustand arretiert.
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In weiterer Ausgestaltung umfasst der Lastenboden ein Bodenblech, das vorzugsweise mindestens eine Arretierung für ein Rad eines Zweirades und/oder mindestens eine Auffahrschräge an seiner freien Stirnseite aufweist und aus einem geriffelten Blech oder einem Tränenblech aus Aluminium gefertigt ist. Die Arretierung kann beispielsweise als Mulde ausgebildet sein, die eine Positionierung eines Motorrades auf dem Lastenboden bestimmt, oder in Form eines auf dem Lastenboden befestigten Bügels, an dem das entsprechende Rad beispielsweise mittels eines Kettenschlosses zusätzlich gesichert werden kann. Auch ist die Anordung einer U-förmigen Aufnahme, beispielsweise für ein Vorderrad eines Motorrades, möglich, wobei das Vorderrad zwischen den beiden zueinander beabstandeten Schenkeln der Aufnahme, die eine Einfuhrschräge bilden, gehalten wird.
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Zur Stabilisierung der Kompaktgarage, insbesondere im ausgefahrenen Zustand des Lastenbodens, ist an der Vorderseite oberhalb der das Garagentor bildenden Wandung eine Querblende zwischen den beiden Seitenwänden und unmittelbar unter dem Dach angeordnet. Die Querblende kann sowohl gegenüber dem Dach als auch der Wandung zumindest gegen Niederschlag, insbesondere mittels Gummilippen, abgedichtet sein und/oder Lüftungsschlitze aufweisen.
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Für die Verwirklichung einer Sicherung gegen unbefugtes Öffnen sowie der komfortablen Handhabung des Garagentors der Kompaktgarage umfasst die das Garagentor bildende Wandung ein mit einer der Seitenwände oder der Querblende oder dem Dach zusammenwirkendes Schloss und/oder einen Handgriff und ist in Rahmenbauweise aus einem Metallprofil gefertigt und beplankt. Durch die beplankte Rahmenbauweise ist das Garagentor bei einem geringen Gewicht verhältnismäßig stabil ausgeführt.
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Um Niederschlag abzuleiten, weist das bevorzugt ein Metallblech umfassende Dach eine Neigung in Richtung der Rückwand auf. Selbstverständlich kann eine Regenrinne, gegebenenfalls mit einem Fallrohr, zur Entwässerung vorgesehen sein.
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Zweckmäßigerweise ist ein Elektroanschluss, vorzugsweise mit einer Sicherung, und/oder eine elektrische Steckdose und/oder eine Beleuchtungseinrichtung und/oder ein Batterieladegeerät installiert. Beispielsweise kann die Beleucchtungseinrichtung als eine Innenbeleuchtung ausgeführt sein, die beim Öffnen der Kompaktgarage eingeschaltet und beim Schließen, gegebenenfalls zeitverzögert, ausgeschaltet wird.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Kompaktgarage,
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2 eine Seitenansicht der Kompaktgarage nach 1,
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3 eine Draufsicht auf die Kompaktgarage nach 1,
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4 eine Vorderansicht der Kompaktgarage nach 1 und
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5 eine weitere perspektivische Darstellung der Kompaktgarage nach 1,
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6 eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit VI nach 5,
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7 eine weitere vergrößerte Darstellung der Einzelheit VI nach 5 und
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8 eine perspektivische Teildarstellung der Kompaktgarage nach 5.
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Die Kompaktgarage weist eine rechteckige Grundfläche auf, die von zwei Seitenwänden 1, einer Rückwand 2 und einem Dach 3 umgeben ist. Die Grundfläche der aufgrund ihrer Größe nicht ohne weiteres begehbaren Kompaktgarage ist zum Abstellen eines Motorrades bemessen, wobei zur einfachen Unterbringung des Motorrades zwischen den Seitenwänden 2 ein das Motorrad tragender Lastenboden 4 verschiebbar gelagert ist. Zum Verschließen der Kompaktgarage ist der Lastenboden 4 mit einer als Garagentor 5 dienenden Wandung 6 an der der Rückwand 2 gegenüberliegenden Vorderseite 13 versehen, die eine Längsseite bildet. Die beiden Seitenwände 1, die Rückwand 2 und die Wandung 6 sind als Rahmenkonstruktionen aus mit jeweils einer eine Außenhaut bildenden Beplankung 7 versehenen rohrförmigen Metallprofilen 8 gefertigt, wobei zwischen im Wesentlichen senkrecht zu einem Untergrund 9 verlaufenden Pfosten 10 waagerecht angeordnete Riegel 11 vorgesehen sind. Im Bereich des mit einem Metallblech 12 gefertigten Daches 3 sind die Seitenwände 1 mit rohrförmigen Metallprofilen 8 verbunden. Unmittelbar unterhalb des Daches 3 ist zwischen den beiden Seitenwänden 1 eine Querblende 14 befestigt, die sich im geschlossenen Zustand des Garagentors 5, in dem der Lastenboden zwischen die beiden Seitenwände 2 eingeschoben ist, mit der Wandung 6 die Vorderseite 13 der Kompaktgarage bildet. An dem Garagentor 5 ist ein Handgriff 15 befestigt. Der Lastenboden 4 ist ebenfalls im Wesentlichen aus rohrförmigen Metallprofilen 8 gefertigt, die ein Bodenblech 16 tragen.
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Zur verschiebbaren Führung des Lastenbodens 4 verlaufen zwischen den Seitenwänden 1 unterhalb des Lastenbodens 4 zwei Führungsschienen 17 parallel und beabstandet zueinander sowie beabstandet zu der jeweils benachbarten Seitenwand 1. Die im Wesentlichen die gleiche Länge wie die Seitenwände 1 aufweisenden Führungsschienen 17 besitzen einen V-förmigen Querschnitt, dessen Spitze sich in Richtung des Lastenbodens 4 erstreckt. Der Lastenboden 4 ist an seinem dem Garagentor 5 gegenüberliegenden Ende mit zwei Führungsrollen 18 versehen, die umfangsseitig einen zu dem Querschnitt der Führungsschienen 17 korrespondierenden Einstich 19 aufweisen und sich bei einer Verschiebung des Lastenbodens 4 relativ zu den Seitenwänden 1 auf den Führungsschienen 17 abwälzen. Im Bereich des Garagentors 5 sind an dem Lastenboden 4 zwei walzenförmige Rollen 20 derart gelagert, dass sie nicht nach außen über die Wandung 6 vorstehen und beim Verlagern des Lastenbodens 4 auf dem Untergrund 9 abwälzen.
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Der Lastenboden 4 der Kompaktgarage ist, wie sich für den Fachmann naheliegend ergibt, manuell, also per Hand, durch einen Benutzer zu verschieben. Zur Erhöhung des Bedienkomforts der Kompaktgarage trägt der Lastenboden 4 einen Elektromotor 21 mit einem zugeordneten Getriebe an seinem freien Ende, das über eine Welle 22 mit zwei Zahnrädern 23 gekoppelt ist, wobei jedes Zahnrad 23 auf einer Zahnstange 24 abwälzt, die sich zwischen den Pfosten 10 der zugeordneten Seitenwand 1 erstrecken und auf einem unterseitigen Riegel 11 festgelegt sind. Zum Schalten ist der Elektromotor 21 mit einem Empfänger einer Funkfernbedienung und/oder einem Schlüsselschalter verbunden.
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Zum Öffnen der Kompaktgarage und zum Beladen des Ladebodens 4 wird der mit dem Garagentor 5 schubladenartige Ladeboden 4 entweder manuell oder elektromotorisch aus einer eingeschobenen Endlage, in der er sich zwischen den Seitenwänden 1 unterhalb des Daches 2 befindet, gemeinsam mit dem Garagentor 5 in eine ausgezogene Endlage verschoben, in der sich der Ladeboden 4 weitgehend im Freien befindet. Da das Garagentor 5 fest mit dem Ladeboden 4 zu einer Einheit verbunden ist, ist eine einfache Handhabung sichergestellt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3126828 A [0002]
- WO 98/42936 A1 [0003]