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Die Erfindung betrifft eine Werkzeugeinheit einer Rundknetmaschine mit einem Werkzeugraum, in welchem mehrere Umformknetwerkzeuge zur Bearbeitung eines in den Werkzeugraum einführbaren Werkstückes vorgesehen sind, und mit einer Frontabdeckung, mittels derer der Werkzeugraum seitens einer Werkzeugraumseite zumindest teilweise abdeckbar ist, wobei die Frontabdeckung zum Wechseln von Umformknetwerkzeugen in zumindest eine Stellung überführbar ist, in welcher die Frontabdeckung den Werkzeugraum zur Entnahme oder zum Einlegen von Umformknetwerkzeugen seitens der Werkraumseite freigibt.
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Generell werden mittels einer Rundknetmaschine z. B. Stäbe oder Rohre unter Reduktion des Querschnitts wenigstens eines Werkstücklängsabschnittes umgeformt. Zu diesem Zweck weist eine Rundknetmaschine eine Werkzeugeinheit mit einem Arbeitsraum auf, in welchem mindestens zwei Umformwerkzeuge vorgesehen sind. Die Umformwerkzeuge sind derart ausgebildet, dass sie den zu bearbeitenden Werkstücklängsabschnitt ganz oder teilweise umschließen können. Mittels eines Umformantriebs werden die Umformwerkzeuge radial auf das Werkstück zu bewegt werden. Es sind unterschiedliche Bauarten von Umformantrieben für Rundknetmaschinen bekannt. Beispielhaft sind hydraulische Umformantriebe oder elektromotorische Ringläuferantriebe zu nennen.
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Die Umformwerkzeuge müssen speziell auf unterschiedliche Umformvorgänge abgestimmt ausgebildet sein. Daher müssen die Umformwerkzeuge in der Regel zwischen verschiedenen Werkstückbearbeitungen ausgewechselt werden.
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Bei herkömmlichen Rundknetmaschinen ist der Werkzeugwechsel relativ aufwändig. Um die Umformwerkzeuge aus dem Werkzeugraum entnehmen und andere Umformwerkzeuge in den Werkzeugraum einlegen zu können, muss eine Frontabdeckung in Form einer Frontplatte von einer Werkzeugraumseite entfernt werden. Die Frontplatte ist mit einem den Werkzeugraum umgebenden Bauteil, in der Regel der sogenannten Backenführung, mittels mehrerer Befestigungsschrauben verschraubt. Um die Frontplatte von der Werkzeugraumseite abnehmen zu können, muss ein Bediener daher zunächst die einzelnen Befestigungsschrauben, z. B. mittels eines Schraubenschlüssels oder ähnlichem, herausschrauben. Dieser Vorgang ist verhältnismäßig mühsam und zeitaufwändig.
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Die Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt, die Werkzeugeinheit einer herkömmlichen Rundknetmaschine derart weiterzuentwickeln, dass sich eine Werkzeugeinheit ergibt, die sich durch einen handhabungsfreundlichen Wechsel der Umformknetwerkzeuge auszeichnet.
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Erfindungsgemäß ist die Aufgabe gelöst durch eine Werkzeugeinheit einer Rundknetmaschine mit den Merkmalen von Anspruch 1.
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Erfindungsgemäß ist eine mit einer Betätigungseinrichtung versehene Frontabdeckungs-Verriegelung vorgesehen. Mittels der Frontabdeckungs-Verriegelung kann die Frontabdeckung in einer Stellung verriegelt werden, in welcher die Frontabdeckung den Werkzeugraum seitens der Werkstückraumseite zumindest teilweise abdeckt. Dank der Erfindung muss ein Bediener zum Wechseln der Umformwerkzeuge nun nicht mehr mühsam z. B. eine Verschraubung der Frontabdeckung unter Einsatz zusätzlicher Werkzeuge lösen. Er muss lediglich mittels der Betätigungseinrichtung die Frontabdeckungs-Verriegelung entriegeln bzw. nach erfolgtem Werkzeugwechsel verriegeln.
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Es sind verschiedene Bauarten von Frontabdeckungs-Verriegelungen denkbar. Vorzugsweise weist die Frontabdeckungs-Verriegelung ein oder mehrere Verriegelungselemente auf, die mittels der Betätigungseinrichtung im Wesentlichen durch eine Schwenk- und/oder eine Linearbewegung zwischen einer Freigabestellung und einer Verriegelungsstellung bewegbar sind. In der Verriegelungsstellung ist die Frontabdeckung an der Werkzeugraumseite festgelegt, indem sich z. B. ein Hintergriff zwischen frontabdeckungs- und werkzeugraumseitigen Elementen ausbildet. Es können Verriegelungselemente in Form von Stäben, Bolzen, Platten, Kugeln usw. eingesetzt werden.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Werkzeugeinheit nach Anspruch 1 ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 11.
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Vorzugsweise kann die Betätigungseinrichtung der Frontabdeckungs-Verriegelung einen Antrieb aufweisen, mittels dessen die Frontabdeckungs-Verriegelung zum Ver- und Entriegeln der Frontabdeckung antreibbar ist. Beispielhaft zu nennen sind hydraulische und pneumatische Betätigungszylinder, mittels derer zumindest ein Verriegelungselement zwischen einer Freigabestellung und einer Verriegelungsstellung hin und her bewegt werden kann. Des Weiteren kann als Antrieb auch ein elektrischer Stellantrieb dienen.
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Alternativ ist die Betätigungseinrichtung der Frontabdeckungs-Verriegelung derart ausgebildet, dass sie manuell von einem Bediener betätigbar ist. Insbesondere ist die Betätigungseinrichtung zu diesem Zweck mit einem Griffelement, z. B. einer Handhabe oder ähnlichem versehen. Zum Lösen und Schließen der Frontabdeckungs-Verriegelung muss ein Bediener nur die Handhabe ergreifen und entsprechend betätigen. Es ergibt sich eine kompakte und kostengünstige Variante einer Frontabdeckungs-Verriegelung, die ohne Einsatz von zusätzlichen Werkzeugen betätigbar ist.
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Eine besonders kompakte Bauart einer erfindungsgemäßen Werkzeugeinheit ergibt sich, indem die Betätigungseinrichtung der Frontabdeckungs-Verriegelung an der Frontabdeckung befestigt ist. Die Betätigungseinrichtung und die Frontabdeckung bilden folglich eine kompakte Frontabdeckungs-Einheit. Auf Seiten des Werkzeugraums müssen auf diese Weise keine besonderen Mechanismen zum Betätigen der Frontabdeckungs-Verriegelung usw. untergebracht werden.
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In diesem Sinne ist es von besonderem Vorteil, wenn eine Handhabe zum Betätigen der Frontabdeckungs-Verriegelung an der Frontabdeckung vorgesehen ist und insbesondere nicht an Bauteilen auf Seiten des Werkzeugraums befestigt ist.
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Im Falle der erfindungsgemäßen Werkzeugeinheit ist die Frontabdeckung insbesondere mit einem Durchgriff zum Einführen eines zu bearbeitenden Werkstückabschnitts in den Werkzeugraum versehen. Außerdem kann die Frontabdeckung mit weiteren Durchtrittsöffnungen versehen sein, durch welche beispielsweise Einstellkeile zum Einstellen der Hublage der Umformknetwerkzeuge über die Werkzeugraumseite hinaus ragen können. Vorzugweise ist an der Frontabdeckung eine die Einstellkeile umgebende Abdeckhaube vorgesehen, über welche eine Handhabe zum Betätigen der Frontabdeckungs-Verriegelung vorsteht.
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Von besonderem Vorteil ist eine Ausführungsart der Erfindung, bei welcher das Verriegelungselement der Frontabdeckungs-Verriegelung zum Ver- und Entriegeln der Frontabdeckung an der Frontabdeckung bewegbar gelagert ist. Auch in diesem Fall ergibt sich eine kompakte Frontabdeckungs-Einheit aus der Frontabdeckung und der Frontabdeckungs-Verriegelung. Zusätzliche Verriegelungsmechanismen oder ähnliches seitens der den Werkzeugraum umgebenden Bauteile sind weitgehend entbehrlich.
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Vorzugsweise weist die Frontabdeckungs-Verriegelung ein Verriegelungselement auf, das zum Ver- und Entriegeln der Frontabdeckung schwenkbar bzw. drehbar gelagert ist. Besonders platzsparend ist es, wenn das Verriegelungselement, um eine senkrecht zur Werkzeugraumseite verlaufende Schwenkachse, d. h. insbesondere senkrecht zur Ebene der Frontabdeckung, schwenkbar gelagert ist.
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Durch eine besonders angenehme Handhabung zeichnet sich eine weitere Bauart einer erfindungsgemäßen Werkzeugeinheit aus. In diesem Fall ist die Frontabdeckung mittels einer Frontabdeckungs-Führung relativ zu der Werkzeugraumseite verschiebbar gelagert. Der Bediener muss beim Entfernen der Frontabdeckung von der Werkzeugraumseite die Frontabdeckung nicht tragen. Die Frontabdeckung ist vielmehr an der Frontabdeckungs-Führung abgestützt und kann in einfacher Weise von der Werkzeugraumseite weg geschoben werden. Dabei hat die Transferbewegung der Frontabdeckung relativ zu der Werkstückraumseite zudem den Vorteil, dass im Falle einer Frontabdeckung, durch welche z. B. Einstellkeile aus dem Werkstückraum über die Werkstückraumseite hinaus ragen, die Frontabdeckung durch die Transferbewegung zugleich auch von den Einstellkeilen abgezogen werden kann.
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Vorteilhafterweise kann die Frontabdeckung auch mittels eines Frontabdeckungs-Schwenklagers gegenüber der Werkzeugraumseite schwenkbar gelagert sein. Insbesondere ist es von Vorteil, wenn die Schwenkachse der Frontabdeckungs-Schwenklagerung parallel zur Ebene der Werkzeugraumseite verläuft. Die Frontabdeckung kann nach Art einer Klappe von der Werkzeugraumseite weg geschwenkt werden. Wiederum muss der Bediener vorzugsweise die Frontabdeckung beim Entfernen von der Werkzeugraumseite nicht tragen.
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Eine besonders angenehme Handhabung ergibt sich, wenn die Frontabdeckung bei der Transferbewegung und/oder der Schwenkbewegung mittels eines Antriebs bzw. mittels Antrieben antreibbar ist. Beispielsweise können hydraulische, pneumatische, elektrische usw. Stellantriebe verwendet werden.
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Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Frontabdeckung sowohl mittels einer Frontabdeckungs-Führung relativ zu der Werkzeugraumseite verschiebbar gelagert als auch zugleich mittels eines Frontabdeckungs-Schwenklagers relativ zu der Werkzeugraumseite schwenkbar gelagert. Durch die Verschiebbewegung entlang der Frontabdeckungs-Führung kann die Frontabdeckung zunächst z. B. von den vorstehenden Einstellkeilen abgezogen werden. Anschließend kann die Frontabdeckung ungehindert zur Seite geschwenkt werden, um einen freien Zugriff auf den Werkzeugraum zu ermöglichen.
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Die vorstehend genannte Lagerung und Führung der Frontabdeckung beim Entfernen von der Werkzeugraumseite ist insbesondere bei einer Werkzeugeinheit von Vorteil, bei welcher die Umformwerkzeuge bei der Werkstückbearbeitung an der Frontabdeckung zur Anlage kommen. Beispielsweise aufgrund von Einstellkeilen oder ähnlichem werden die Umformwerkzeuge in diesem Fall mit relativ hohen Kräften axial auf die Frontabdeckung gedrückt. Demzufolge muss die Frontabdeckung ausgesprochen stabil und somit auch schwer ausgebildet sein. Dank der Führung bzw. Lagerung der Frontabdeckung muss die relativ schwere Frontabdeckung nicht von dem Bediener getragen werden.
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Um ein Lösen der Frontabdeckungs-Verriegelung, z. B. durch Vibrationen bei der Werkstückbearbeitung, zu verhindern, kann die Frontabdeckungs-Verriegelung in einer Verriegelungsstellung mittels einer Spanneinrichtung verspannt werden. Beispielsweise kann die Frontabdeckungs-Verriegelung bajonettverschlussartig (automatisch) beim Verriegeln verspannt bzw. verklemmt werden. Nachteilig an dieser Variante ist, dass eine derartige Frontabdeckungs-Verriegelung relativ schwergängig ist.
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Durch eine hohe Funktionssicherheit und zugleich eine leichtgängige Betätigung der Frontabdeckungs-Verriegelung zeichnet sich eine besonders bevorzugte Ausführungsart der Erfindung aus, bei welcher die Frontabdeckungs-Verriegelung eine eigenständig betätigbare Spanneinrichtung aufweist, um die Frontabdeckungs-Verriegelung in einer Verriegelungsstellung zu sichern. Vorzugsweise weist die Spanneinrichtung angetriebene Spannmittel auf, z. B. hydraulische Spannzylinder. Die Spannkraft muss in diesem Fall nicht vom Bediener aufgebracht werden. Der Bediener kann beispielsweise nach erfolgter Verriegelung die Spanneinrichtung durch Betätigen eines Schaltelementes oder ähnlichem aktivieren.
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Eine besonders robuste und in der Praxis bewährte Ausführungsart der Erfindung ergibt sich, indem die Frontabdeckungs-Verriegelung zumindest einen Bolzen aufweist, der an einem den Werkzeugraum umgebenden Bauteil, insbesondere der sogenannten Backenführung, befestigt ist. Der Bolzen stellt ein besonders robustes Befestigungs- bzw. Verriegelungselement dar. Dabei ist der Bolzen derart angeordnet, dass er durch eine Durchtrittsöffnung an der Frontabdeckung ragt, wenn diese den Werkzeugraum seitens der Werkzeugraumseite zumindest teilweise abdeckt. Des Weiteren weist die Frontabdeckungs-Verriegelungseinrichtung im Falle der bevorzugten Erfindungsbauart eine Verriegelungsplatte auf, die ebenfalls zumindest eine Durchtrittsöffnung aufweist, durch welche der Bolzenkopf hindurch ragen kann. Die Verriegelungsplatte ist relativ zu dem Bolzen zwischen einer Freigabestellung und einer Verriegelungsstellung bewegbar. In der Verriegelungsstellung hintergreift die Verriegelungsplatte den vorstehenden Bolzenkopf.
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Bei einer besonders kompakten Bauart der Erfindung sind die Verriegelungsplatte und die Frontabdeckung einstückig ausgebildet. Bei dieser Variante wird die Frontabdeckung selbst geschwenkt bzw. gedreht, um verriegelt bzw. entriegelt zu werden. Alternativ ist die Verriegelungsplatte aber als eigenes Bauteil an der Frontabdeckung zwischen der Freigabestellung und der Verriegelungsstellung bewegbar gelagert. Vorteilhafterweise muss in diesem Fall die Frontabdeckung selbst nicht drehbar bzw. schwenkbar ausgebildet sein.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand beispielhafter schematischer Darstellungen näher erläutert. Es zeigen:
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1: eine Rundknetmaschine in einer perspektivischen Darstellung,
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2: eine Werkzeugeinheit der Rundknetmaschine aus 1, wobei eine Abdeckhaube entfernt ist und
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3: einen Teil der Werkzeugeinheit in einer Schnittdarstellung.
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1 zeigt eine Rundknetmaschine 1 mit einer Werkzeugeinheit 2 und einer nur teilweise dargestellten Werkstück-Vorschubeinheit 3. Mittels der Werkstück-Vorschubeinheit 3 kann ein an einer Spannzange 4 eingespanntes Werkstück 5, z. B. einem Rohr, entlang einer Einführachse 6 bzw. Arbeitsachse der Werkzeugeinheit 2 zugeführt werden. Die Einführachse 6 fällt mit einer Längsachse des eingespannten Werkstückes 5 zusammen. Über eine Einführöffnung 7 an einer Frontseite 8 der Werkzeugeinheit 2 kann das eingespannte Werkstück 5 mit einem zu bearbeitenden Werkstücklängsabschnitt in einen Werkzeugraum 9 der Werkzeugeinheit 2 eingeführt werden.
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In 2 ist die Werkzeugeinheit 2 der Rundknetmaschine 1 in Alleinstellung gezeigt. Die Werkzeugeinheit 2 weist eine Frontabdeckungs-Einheit 11 auf, wobei eine in 1 gezeigte Abdeckhaube 12 der Frontabdeckungs-Einheit 11 nicht dargestellt ist, damit darunter angeordnete Bauteile der Frontabdeckungs-Einheit 11 besser zu sehen sind.
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Die Frontabdeckungs-Einheit 11 weist eine Frontabdeckung auf, welche als kreisförmige Frontplatte 13 ausgebildet ist. Die Frontplatte 13 deckt den Werkzeugraum 9 von einer Werkzeugraumseite 14 zumindest teilweise ab. Sie weist einen kreisförmigen Durchgriff 15 zum Einführen eines Werkstücks 5 in den Werkzeugraum 9 auf. Außerdem ist die Frontplatte 13 mit weiteren länglichen Durchtrittsöffnungen 16 versehen, durch welche Einstellkeile (nicht gezeigt) aus dem Werkzeugraum 9 durch die Frontplatte 13 hindurch ragen können.
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Des Weiteren ist eine Frontabdeckungs-Verriegelung 20 vorgesehen, mittels derer die Frontplatte 13 in der gezeigten Stellung verriegelbar ist. Die Frontabdeckungs-Verriegelung 20 weist ein Verriegelungselement in Form einer ringförmigen Verriegelungsplatte 21 auf. Die Verriegelungsplatte 21 liegt flächig an der von dem Werkzeugraum 9 abgewandten Seite der Frontplatte 13. Zum Verriegeln wirkt sie mit vier Verriegelungsbolzen 22 zusammen. Die Verriegelungsbolzen 22 ragen durch schlüssellochförmige Ausnehmungen 23 der Verriegelungsplatte 21. Die schlüssellochförmigen Ausnehmungen 23 weisen jeweils einen Abschnitt mit einem Durchmesser auf, der mindestens dem größten Durchmesser der Bolzenköpfe 24 entspricht. Außerdem weisen sie jeweils einen Abschnitt mit einem deutlich kleineren Durchmesser auf. Aufgrund der durch die schlüssellochförmigen Ausnehmungen 23 ragenden Verriegelungsbolzen 22 ist die Verriegelungsplatte 21 um die Einführachse 6 schwenkbar an der Frontplatte 13 gelagert.
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Eine Betätigungseinrichtung 26 der Frontabdeckungs-Verriegelung 20 weist eine Handhabe in Form eines Betätigungshebels 27 auf. Der Betätigungshebel 27 ist an einem Stützring 28 befestigt, der wiederum fest mit der Verriegelungsplatte 21 verbunden ist.
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Die Frontplatte 13 ist an einem c-förmigen Tragarm 29 befestigt. Der Tragarm 29 umgreift einen Lagerschlitten 30 und ist mit diesem über ein Schwenklager 31 um eine Schwenkachse 32 schwenkbar verbunden. Die Schwenkachse 32 verläuft parallel zur Ebene der durch die Frontplatte 13 abgedeckten Werkzeugraumseite 14 bzw. parallel zur Ebene der Frontplatte 13.
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Der Lagerschlitten 30 ist entlang einer Verschiebeachse 33 verschiebbar auf einem den Lagerschlitten 30 durchsetzenden Führungsstab 34 angeordnet, der an der Frontseite 8 der Werkzeugeinheit 2 befestigt ist. Die Verschiebeachse 33 verläuft senkrecht zur Ebene der durch die Frontplatte 13 abgedeckten Werkzeugraumseite 14 bzw. senkrecht zur Ebene der Frontplatte 13. Der Lagerschlitten 30 ist mit einer weiteren Handhabe in Form eines Handhebels 35 versehen. Der Lagerschlitten 30 und der Führungsstab 34 bilden eine Frontabdeckungs-Führung 36 für die Frontplatte 13.
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Eine Abfrageeinrichtung 40 zur Verriegelungsabfrage ist ebenfalls an der Frontseite 8 der Werkzeugeinheit 2 befestigt. Die Abfrageeinrichtung 40 weist einen Schaltsensor 41 und einen Schalthebel 42 auf. Der Schalthebel 42 ist an dem Stützring 28 befestigt. Seine Stellung ist daher durch die Drehstellung des Stützrings 28 um die Einführachse 6 bestimmt. Bei der gezeigten Drehstellung des Stützrings 28 (Verriegelungsstellung) kontaktiert der Schalthebel 42 den Schaltsensor 41. Auf diese Weise ist überprüfbar, ob die Frontabdeckungs-Verriegelung 20 verriegelt ist.
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In 3 ist ein Teil der Werkzeugeinheit 2 in einer Schnittdarstellung entlang einer vertikalen Schnittebene dargestellt, in welcher die Einführachse 6 verläuft.
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Gemäß 3 ist der Werkzeugraum 9 von einer Backenführung 45 umgeben, an welcher die Umformwerkzeuge radial verschieblich gelagert sind. Mittels entlang der Einführachse 6 verschiebbarer Einstellkeile kann die radiale Hublage der Umformwerkzeuge eingestellt werden. Die Umformwerkzeuge kommen bei der Werkstückbearbeitung an der Frontplatte 13 zur Anlage und beaufschlagen diese aufgrund der Umlenkung der radialen Umformkraft durch die Einstellkeile mit erheblichen axialen Kräften. Sowohl die Umformwerkzeuge als auch die Einstellkeile sind in 3 jedoch nicht gezeigt.
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Der Antrieb für die Umformwerkzeuge ist als herkömmlicher Außenläuferringantrieb ausgebildet. Ein mit Druckrollen 46 bestückter Rollenkäfig 47 umgibt die Backenführung 45 zentrisch um die Einführachse 6. Der Rollenkäfig 47 ist wiederum von einem motorisch angetriebenen Außenläuferring 48 umgeben. Die Einführachse 6 bildet folglich auch eine Arbeitsachse der Werkzeugeinheit 2.
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Ausweislich 3 sind die Verriegelungsbolzen 22 in die Backenführung 45 eingeschraubt. Sie ragen durch zylindrische Ausnehmungen 49 der Frontplatte 13 durch die Frontplatte 13 hindurch. Die Bolzenköpfe 24 sind mit einer umlaufenden Nut 50 hinterschnitten. Bei der gezeigten Stellung der Verriegelungsplatte 21 sind die mit der umlaufenden Nut 50 hinterschnittenen Bolzenköpfe 24 in dem Abschnitt der schlüssellochförmigen Ausnehmungen 23 an der Verriegelungsplatte 21 angeordnet, der den kleineren Durchmesser, nämlich gerade einen Durchmesser, der dem Durchmesser der Verriegelungsbolzen 22 im Bereich der umlaufenden Nut 50 entspricht, besitzt. Die Verriegelungsplatte 21 hintergreift folglich die Bolzenköpfe 24. Aufgrund des Hintergriffs der Verriegelungsplatte 21 kann die an der Verriegelungsplatte 21 flächig anliegende Frontplatte 13 in dieser Stellung der Verriegelungsplatte 21 nicht von der Werkzeugraumseite 14 in Richtung der Einführachse 6 entfernt werden (in 3 nach links). Die Verriegelungsplatte 21 nimmt folglich eine Verriegelungsstellung ein.
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Des Weiteren sind an der dem Werkzeugraum 9 zugewandten Seite der Frontplatte 13 vier, hydraulisch betriebene Spannzylinder 51 vorgesehen, die um die Einführachse 6 gleichmäßig verteilt sind. In 3 sind zwei der Spannzylinder 51 gezeigt. Die Spannzylinder 51 sind Teil der Spanneinrichtung 53 zum Sichern der Frontabdeckungs-Verriegelung 20. Wenn die Spannzylinder 51 aktiviert sind, wird durch diese die Frontplatte 13 von der Backenführung 45 weggedrückt. Dadurch wird zugleich die Verriegelungsplatte 21 auf die hinterschnittenen Bolzenköpfe 24 gepresst. Die Verriegelungsplatte 21 ist auf diese Weise in der Verriegelungsstellung gegen ein Lösen gesichert.
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Die Aktivierung und Deaktivierung der Spannzylinder 51 erfolgt mittels eines nicht gezeigten Schaltventils. Alternativ könnten die Spannzylinder 51 z. B. auch derart angeordnet sein, dass durch sie die Verriegelungsplatte 21 von der Frontplatte 13 weg, auf die Bolzenköpfe 24 gedrückt wird.
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Im Übrigen ist unterhalb der Frontabdeckungs-Einheit 11 an der Frontseite 8 der Werkzeugeinheit 2 eine Stützplatte 52 zur Befestigung einer Kühlschmiermittelrücklaufleitung (nicht gezeigt) vorgesehen.
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Im Folgenden wird beispielhaft ein Ablauf eines Werkzeugwechsels an der Werkzeugeinheit 2 ausgehend von den in den Figuren gezeigten Verhältnissen beschrieben. Gemäß den 1 bis 3 ist die Verriegelungsplatte 21 in einer Verriegelungsstellung angeordnet und in dieser Stellung mittels der Spanneinrichtung 42 gesichert. Um die Frontplatte 13 von der Werkzeugraumseite 14 entfernen zu können, muss ein Bediener zuerst die Spannzylinder 51 durch Betätigen des nicht gezeigten Schaltventils deaktivieren. Zum Lösen der Frontabdeckungs-Verriegelung 20 kann nun der linke Betätigungshebel 27 von einem Bediener in 2 nach unten bewegt werden. Dadurch wird eine Schwenkbewegung der Verriegelungsplatte 21 um die Einführachse 6 bewirkt. Die hinterschnittenen Bolzenköpfe 24 sind nun in den schlüssellochförmigen Ausnehmungen 23 in den Abschnitten angeordnet, die einen Durchmesser aufweisen, welcher dem Durchmesser der Bolzenköpfe 24 entspricht. Die Verriegelungsplatte 21 ist in einer Freigabestellung angeordnet. Die Frontplatte 13 ist folglich entriegelt.
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Ein Bediener kann nun beide Handhebel 27, 35 der Frontabdeckungs-Einheit 11 ergreifen und die gesamte Frontabdeckungs-Einheit 11 entlang des Führungsstabes 34 nach vorne, d. h. von der Werkzeugraumseite 14 weg, verschieben. Die Verriegelungsbolzen 22 werden aus den Ausnehmungen 49 der Frontplatte 13 herausgeführt. Zugleich kann durch diese Linearbewegung die Frontabdeckungs-Einheit 11 von Einstellkeilen abgezogen werden, die durch die Durchtrittsöffnungen 16 über die Frontplatte 13 vorstehen.
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Nachdem die Frontplatte 13 durch die Linearbewegung von der Werkzeugraumseite 14 abgezogen wurde, kann ein Bediener die Frontabdeckungs-Einheit 11 um die Schwenkachse 32 schwenken. Der Werkzeugraum 9 ist nun für einen Werkzeugwechsel freigegeben. Außerdem sind durch das Entfernen der Frontplatte 13 die Einstellkeile, sogenannte Grundbacken, die Druckrollen 46 des Rollenkäfigs 47 usw. für einen Wechsel bzw. Wartungsmaßnahmen freigelegt.
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Nach erfolgtem Werkzeugwechsel wird die Frontabdeckungs-Einheit 11 wieder in umgekehrter Reihenfolge an die Werkzeugraumseite 14 angelegt und an dieser verriegelt. Es erfolgt eine Abfrage des Verriegelungszustands der Frontabdeckung-Verriegelung 20 mittels der Abfrageeinrichtung 40 und abschließend wird die Spanneinrichtung 53 der Frontabdeckungs-Verriegelung 20 aktiviert.