DE102010012424B4 - Servo-Steuergerät mit zweifacher Stellungsrückkopplung - Google Patents
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Abstract
einen ersten Stellungsdetektor (110) zum Erfassen der Stellung eines Servomotors;
einen zweiten Stellungsdetektor (112) zum Erfassen der Stellung einer von diesem Servomotor angetriebenen Last;
eine erste Stellungsfehlerberechnungseinrichtung (130) zum Berechnen eines ersten Stellungsfehlers (E1) auf Basis eines Stellungsbefehls für die angetriebene Last und einer Stellungsrückkopplung vom ersten Stellungsdetektor (110);
eine zweite Stellungsfehlerberechnungseinrichtung (132) zum Berechnen eines zweiten Stellungsfehlers (E2) auf Basis des Stellungsbefehls für die angetriebene Last und der Stellungsrückkopplung vom zweiten Stellungsdetektor (112);
eine dritte Stellungsfehlerberechnungseinrichtung (136) zum Berechnen eines dritten Stellungsfehlers (E3) für eine Stellungssteuerung, indem eine Differenz (E2 – E1) zwischen dem ersten Stellungsfehler (E1) und dem zweiten Stellungsfehler (E2) durch eine Schaltung (150) mit einer Zeitkonstante geschickt und anschließend zum ersten Stellungsfehler (E1) addiert wird;
einen regelungsintern angesteuerten Selektor (160) zum Wählen entweder des zweiten Stellungsfehlers (E2) oder des dritten Stellungsfehlers (E3) zur Ausgabe; und...
Description
- HINTERGRUND DER ERFINDUNG
- 1. Gebiet der Erfindung
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Servo-Steuergerät, das eine zweifache Stellungsrückkopplung nach Maßgabe der Stellung eines Servomotors und der Stellung einer angetriebenen Last ausführt.
- 2. Beschreibung der verwandten Technik
- Die Servosteuerung zum Steuern eines Servomotors, der eine Last antreibt, wird je nachdem, welche Stellungsinformation an das Steuergerät rückgekoppelt wird, als Regelung in einem halb geschlossenen, geschlossenen oder hybriden Kreis klassifiziert. Bei der Regelung in einem halb geschlossenen Kreis erfolgt die Rückkopplungsregelung durch Erfassen der Stellung des Servomotors. Bei der Regelung in einem geschlossenen Kreis erfolgt die Rückkopplungsregelung durch Erfassen der Stellung der angetriebenen Last. Bei der Regelung in einem hybriden Kreis dagegen erfolgt die Rückkopplungsregelung durch Erfassen sowohl der Stellung des Servomotors als auch der Stellung der angetriebenen Last, d. h. es wird eine zweifache Stellungsrückkopplung ausgeführt (siehe z. B. die nachstehend angegebenen Patentschriften 1 und 2).
- Bei Ausführen spanender Arbeitsgänge, die mit Servosteuerung periodisch wiederholt werden, wird bei der Servosteuerung weitgehend mit lernfähiger Steuerung gearbeitet, um eine hochgenaue Bearbeitung zu erzielen, indem ein Stellungsfehler allmählich null angenähert wird. Bei dieser lernfähigen Steuerung wird der Stellungsfehler kompensiert, indem der zuvor angelegte Kompensationsbetrag zum erfassten Stellungsfehler addiert und auf Basis des so kompensierten Stellungsfehlers ein Stellungsregelkreis gebildet wird (siehe z. B. die nachstehend angegebene Patentschrift 3).
- Insbesondere offenbart die nachstehend angegebene Patentschrift
4 eine Erfindung, bei der Kompensationsdaten zum Verringern von Quadrantenüberständen durch eine lernfähige Steuerung erzeugt und gespeichert und die gespeicherten Daten dann zum Kompensieren von Quadrantenüberständen bzw. Quadrantenvorsprüngen verwendet werden. Unter ”Quadrantenüberstand” bzw. ”Quadrantenvorsprung” ist ein Überstand bzw. Vorsprung zu verstehen, der dann auftritt, wenn die Bewegungsrichtung der Vorschubwelle beim Ändern der Bearbeitungsstellung von einem zum anderen Quadranten umgekehrt wird. - Bei Einsatz der lernfähigen Steuerung und der Quadrantenüberstandskompensation gemäß der in der Patentschrift 4 offenbarten Erfindung kann bei Anwendung der lernfähigen Steuerung mittels des Stellungsfehlers des Servomotors im Rahmen der Regelung in einem halb geschlossenen Kreis der servomotorseitige Quadrantenüberstand verringert werden, indem der Stellungsfehler des Servomotors verringert wird, wobei sich jedoch ein Problem dadurch ergibt, dass der Quadrantenüberstand an der Seite der angetriebenen Last, d. h. maschinenseitig, nicht verringert werden kann, da der Kompensationswert zum Verringern des maschinenseitigen Stellungsfehlers nicht bestimmt werden kann.
- Wenn umgekehrt die lernfähige Steuerung mittels des maschinenseitigen Stellungsfehlers gemäß der Regelung in einem geschlossenen Kreis erfolgt, kann der Kompensationswert zum Verringern des maschinenseitigen Stellungsfehlers bestimmt werden. Wenn jedoch die Stellungskreisverstärkung oder die Drehzahlkreisverstärkung auf einen zu hohen Wert eingestellt wird, konvergiert die lernfähige Steuerung möglicherweise aufgrund solcher Faktoren wie Verwindung oder Spiel zwischen dem Servomotor und der Maschine nicht, wodurch sich das Problem ergibt, dass der Verstärkungsfaktor nicht erhöht werden kann. Im Fall einer spanenden Bearbeitung, bei der die Zerspanungsgegenkraft gering ist, stellt die Verringerung des Verstärkungsfaktors kein Problem dar, aber im Fall einer spanenden Bearbeitung mit hoher Zerspanungsgegenkraft kann sich die Bearbeitungsgenauigkeit verschlechtern, wenn der Verstärkungsfaktor verringert wird.
Patentschrift 1:Japanische geprüfte Offenlegungsschrift Nr. H02-30522
Patentschrift 2:Japanische Offenlegungsschrift Nr. 2002-297241
Patentschrift 3:Japanische Offenlegungsschrift Nr. 2006-172149
Patentschrift 4:Japanische Offenlegungsschrift Nr. 2004-234327 - Aus der
US 2007/0007926 A1 - Aus der
US 2004/0135536 A1 - Schließlich zeigt die
US 2008/0218116 - ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
- Angesichts der obigen Probleme ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Servo-Steuergerät bereitzustellen, das eine zweifache Stellungsrückkopplung ausführt und dadurch eine Verringerung des Stellungsfehlers entsprechend dem Zweck der spanenden Bearbeitung erzielt.
- Zur Lösung der obige Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung ein Servo-Steuergerät mit zweifacher Stellungsrückkopplung bereitgestellt, das aufweist: einen ersten Stellungsdetektor zum Erfassen der Stellung eines Servomotors; einen zweiten Stellungsdetektor zum Erfassen der Stellung einer von diesem Servomotor angetriebenen Last; eine erste Stellungsfehlerberechnungseinrichtung zum Berechnen eines ersten Stellungsfehlers auf Basis eines Stellungsbefehls für die angetriebene Last und einer Stellungsrückkopplung vom ersten Stellungsdetektor; eine zweite Stellungsfehlerberechnungseinrichtung zum Berechnen eines zweiten Stellungsfehlers auf Basis des Stellungsbefehls für die angetriebene Last und der Stellungsrückkopplung vom zweiten Stellungsdetektor; eine dritte Stellungsfehlerberechnungseinrichtung zum Berechnen eines dritten Stellungsfehlers für die Stellungssteuerung, indem eine Differenz zwischen dem ersten Stellungsfehler und dem zweiten Stellungsfehler durch eine Schaltung mit einer Zeitkonstante geschickt und anschließend zum ersten Stellungsfehler addiert wird; einen regelungsintern angesteuerten Selektor zum Wählen entweder des zweiten Stellungsfehlers oder des dritten Stellungsfehlers zur Ausgabe; und eine lernfähige Steuerung zum Lernen eines Kompensationsbetrags, der erforderlich ist, um den zweiten Stellungsfehler an Null anzunähern, wenn der zweite Stellungsfehler von dem Selektor ausgegeben wird, und Lernen eines Kompensationsbetrags, der erforderlich ist, um den dritten Stellungsfehler an Null anzunähern, wenn der dritte Stellungsfehler von dem Selektor ausgegeben wird, und zum Ausgeben eines der gelernten Kompensationsbeträge als an den dritten Stellungsfehler anzulegenden Kompensationsbetrag.
- In einem bevorzugten Modus nimmt der Selektor die Wahl auf Basis entweder eines externen Signals oder der Stellung der angetriebenen Last vor.
- In einem anderen bevorzugten Modus des Servo-Steuergeräts wird beim Berechnen des ersten Stellungsfehlers der erste Stellungsfehler kompensiert, indem ein Kompensationsbetrag, der proportional zur Drehzahl des Servomotors angelegt wird, um eine Verzögerung bei der Erfassung durch den ersten Stellungsdetektor auszugleichen, und bei der Berechnung des zweiten Stellungsfehlers wird der zweite Stellungsfehler durch Anlegen eines Kompensationsbetrags, der proportional zur Drehzahl der angetriebenen Last ist, ausgeglichen, um eine Verzögerung bei der Erfassung durch den zweiten Stellungsdetektor zu kompensieren.
- Wenn bei der Steuerung gemäß dem Servo-Steuergerät der vorliegenden Erfindung der Stabilität große Bedeutung zukommt, wird die lernfähige Steuerung ausgeführt, indem der dritte Stellungsfehler als Eingabe verwendet wird, wodurch eine stabile Steuerung unter Aufrechterhalten eines gewissen Maßes an Genauigkeit erzielt werden kann. Wenn bei der Steuerung der Genauigkeit große Bedeutung zukommt, wird die lernfähige Steuerung ausgeführt, indem der zweite Stellungsfehler als Eingabe verwendet wird, wodurch eine hochgenaue Steuerung erzielt werden kann.
- KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
- Die Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung erschließen sich aus der nachstehenden Beschreibung unter Benzugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen; es zeigen:
-
1 ein Blockdiagramm einer Ausführungsform eines Servo-Steuergeräts gemäß der vorliegenden Erfindung; -
2 ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung der Funktionsweise des Servo-Steuergeräts von1 ; -
3 ein Blockdiagramm einer anderen Ausführungsform eines Servo-Steuergeräts gemäß der vorliegenden Erfindung; -
4 ein Blockdiagramm einer Ausführungsform einer lernfähigen Steuerung gemäß der vorliegenden Erfindung; -
5A und5B Diagramme eines Beispiels 1, das die Wirkung der Erfindung beispielhaft darstellt; und -
6A und6B Diagramme eines Beispiels 2, das die Wirkung der Erfindung beispielhaft darstellt. - DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
- Die Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen beschrieben.
1 ist ein Blockdiagramm einer Ausführungsform eines Servo-Steuergeräts gemäß der vorliegenden Erfindung. In1 treibt ein Servomotor100 eine Maschine102 als eine angetriebene Last an. Ein Motorstellungsdetektor110 erfasst die Stellung des Motors100 und gibt den erfassten Wert als Motorstellungsrückkopplung (FB) aus und ein Maschinenstellungsdetektor112 erfasst die Stellung der Maschine102 und gibt den erfassten Wert als eine Maschinenstellungsrückkopplung aus. - Auf Basis eines gelieferten Stellungsfehlers berechnet eine Stellungssteuerung
120 , wie später beschrieben wird, einen Drehzahlbefehl mittels einer Proportional-/Integral-(PI)Steuerung oder dgl. und gibt den Drehzahlbefehl aus. Eine Drehzahlsteuerung122 ermittelt den Drehzahlfehler durch Vergleichen des Drehzahlbefehls mit der Drehzahlrückkopplung, die durch Differenzieren der Motorstellungsrückkopplung erhalten wird, berechnet einen Strombefehl mittels einer Proportional-/Integral-(PI)Steuerung oder dgl., und gibt den Strombefehl aus. Eine Stromsteuerung124 berechnet einen Verstärkersteuerbefehl auf Basis des Strombefehls und gibt den Verstärkersteuerbefehl aus. Ein Servoverstärker126 verstärkt den Verstärkersteuerbefehl und liefert ihn an den Motor100 . - Die vorliegende Ausführungsform enthält Addierer
130 ,132 ,134 ,136 und138 , eine Zeitkonstantenschaltung150 , einen Selektor160 und eine lernfähige Steuerung170 , um den an die Stellungssteuerung120 zu liefernden Stellungsfehler zu ermitteln. Diese Bauelemente werden anhand des Flussdiagramms von2 zusammen mit dem Blockdiagramm von1 beschrieben. - Zuerst berechnet der Addierer
130 einen Motorstellungsfehler E1 als den ersten Stellungsfehler, indem er die Motorstellungsrückkopplung von einem Stellungsbefehl subtrahiert, der von einer Steuereinrichtung höherer Ordnung geliefert wird (Schritt202 ). Gleichzeitig berechnet der Addierer132 einen Maschinenstellungsfehler E2 als zweiten Stellungsfehler, indem er die Maschinenstellungsrückkopplung vom Stellungsbefehl subtrahiert (Schritt204 ). - Dann berechnet der Addierer
134 einen Halb-/Vollfehler ”E2-E1”, indem der Motorstellungsfehler E1 vom Maschinestellungsfehler E2 subtrahiert wird (Schritt206 ), und liefert ihn der Zeitkonstantenschaltung150 . In ihrer Funktion als ein Verzögerungselement erster Ordnung mit einer Zeitkonstante τ verarbeitet die Zeitkonstantenschaltung150 den Halb-/Vollfehler ”E2-E1” entsprechend und gibt das Resultat aus (Schritt208 ). Anschließend berechnet der Addierer136 einen Zweifach-Stellungsfehler E3 als dritten Stellungsfehler, indem er den Ausgang der Zeitkonstantenschaltung150 zum Motorstellungsfehler E1 addiert (Schritt210 ). - Danach wählt der Selektor
160 auf Basis entweder eines Parameters oder eines externen Signals oder der Stellung der Maschine102 etc. entweder den Maschinenstellungsfehler E2 oder den Zweifach-Stellungsfehler E3 zur Übergabe an die lernfähige Steuerung170 (Schritte212 ,214 und216 ). Die lernfähige Steuerung170 erzeugt durch Lernen Kompensationsdaten, um den Maschinenstellungsfehler E2 oder den Zweifach-Stellungsfehler E3, je nachdem, welcher vom Selektor160 ausgegeben wird, an null anzunähern (Schritt218 ). - In jedem Stellungsregelungszyklus addiert die lernfähige Steuerung
170 den erhaltenen Stellungsfehler zu dem einen Zyklus vorher in einer Wiederholfolge erhaltenen Kompensationsbetrag, verarbeitet die Summe mittels eines Bandbegrenzungsfilters171 , um die Eingabe hoher Frequenzen zu begrenzen, und speichert das Ergebnis in einem Verzögerungselementspeicher172 . Der Verzögerungselementspeicher172 enthält ein Speicherelement zum Speichern des Kompensationsbetrags für einen Zyklus der Wiederholfolge; in jedem Stellungsregelungszyklus gibt der Verzögerungselementspeicher172 den im vorherigen Stellungsregelungszyklus, d. h. ein Zyklus zurück in der Wiederholfolge, erhaltenen Kompensationsbetrag aus, und ein dynamisches Kennwert-Kompensationselement173 erzeugt die Kompensationsdaten, die die Phasenverzögerung und den Abfall des Verstärkungsfaktors des Regelungsziels erzeugen (4 ). - Der Addierer
138 berechnet den Stellungsfehler als ein Eingangssignal zur Stellungsteuerung120 , indem die von der lernfähigen Steuerung170 erzeugten Kompensationsdaten zum Zweifach-Stellungsfehler E3 addiert werden (Schritt220 ). Danach erfolgt die Erzeugung des Drehzahlbefehls durch die Stellungssteuerung120 (Schritt222 ), des Strombefehls durch die Drehzahlsteuerung122 (Schritt224 ) und des Verstärkersteuerbefehls durch die Stromsteuerung124 (Schritt226 ), wie zuvor beschrieben worden ist. - Bei der obigen Ausführungsform nimmt die als Verzögerungselement erster Ordnung mit einer Zeitkonstante τ fungierende Zeitkonstantenschaltung
150 in Schritt208 die Verarbeitung des Halb-/Vollfehlers ”E2-E1” vor wie oben beschrieben; deshalb kann durch Verwenden einer Transferfunktion der Ausgang der Zeitkonstantenschaltung150 ausgedrückt werden als:Ausgang der Zeitkonstantenschaltung = [1/(1 + τs)] × (E2 – E1). 210 die folgende Berechnung:Zweifach-Stellungsfehler E3 = Motorstellungsfehler E1 + Ausgang der Zeitkonstantenschaltung. Zweifach-Stellungsfehler E3 = Motorstellungsfehler E1 + Halb-/Vollfehler (E2 – E1) = Maschinenstellungsfehler E2. Zweifach-Stellungsfehler E3 = Motorstellungsfehler E1 + ”0” = Motorstellungsfehler E1. - Das heißt, wenn die Zeitkonstante τ = 0, wird die Regelung mit geschlossenem Kreis ausgeführt, und wenn die Zeitkonstante τ = ∞, wird die Regelung mit halb geschlossenem Kreis ausgeführt. Auf diese Weise wird es durch Ändern des Wertes der Zeitkonstanten τ und Variieren des Verhältnisses zwischen dem geschlossenen Regelkreis und dem halb geschlossenen Regelkreis möglich, das Gleichgewicht zwischen der mit dem geschlossenen Regelkreis erzielten Genauigkeit und der mit dem halb geschlossenen Regelkreis erzielten Stabilität einzuregeln.
- Ferner ist bei der vorliegenden Ausführungsform der Selektor
160 vorgesehen, der den Eingang zur lernfähigen Steuerung170 zwischen dem Maschinenstellungsfehler E2 und dem Zweifach-Stellungsfehler E3 umschaltet. Wie zuvor beschrieben, tritt im Stand der Technik bei der Kompensation des Quadrantenüberstands durch Erzeugen idealer Quadrantenüberstand-Kompensationsdaten durch die lernfähige Steuerung und durch Speichern der Kompensationsdaten ein Problem auf, wenn die lernfähige Steuerung unter Verwendung des Stellungsfehlers des Motors ausgeführt wird, da der maschinenseitige Quadrantenüberstand nicht verringert werden kann, wohingegen der motorseitige Quadrantenüberstand verringert werden kann. Im Gegensatz dazu ist es gemäß der vorliegenden Ausführungsform möglich, zuerst Kompensationsdaten zum Reduzieren des Quadrantenüberstands durch Lernen des maschinenseitigen Stellungsfehlers zu erzeugen und dann die Zweifach-Stellungsrückkopplung für die spätere Bewegung durch Erhöhen des Verstärkungsfaktors auszuführen. Da in diesem Fall die Kompensationsdaten zum Verringern des Quadrantenüberstands durch Verringern des maschinenseitigen Stellungsfehlers bereits erzeugt worden sind, tritt der Quadrantenüberstand nicht auf (5A und5B ). - Wenn des Weiteren die lernfähige Steuerung unter Verwenden des maschinenseitigen Stellungsfehlers ausgeführt wird, tritt wie zuvor beschrieben beim Verringern des Verstärkungsfaktors, um eine Konvergenz der lernfähigen Steuerung zu ermöglichen, ein Problem dadurch auf, dass sich die Bearbeitungsgenauigkeit im Fall eines Bearbeitungsvorgangs mit großer Zerspanungsgegenkraft verschlechtert. Im Gegensatz dazu kann bei der vorliegenden Ausführungsform im Fall einer Schruppbearbeitung mit großer Zerspanungsgegenkraft ein gewisses Maß an Genauigkeit aufrechterhalten werden, indem die lernfähige Steuerung durch Erhöhen des Verstärkungsfaktors durch Verwenden der Zweifach-Stellungsrückkopplung ausgeführt wird (
6A und6B ), während im Fall einer Schlichtbearbeitung, bei der die Zerspanungsgegenkraft gering ist, eine hohe Genauigkeit durch Umschalten des Steuerungsmodus auf den geschlossenen Regelkreis mit Verringern des Verstärkungsfaktors erzielt werden kann, gefolgt von der Ausführung der lernfähigen Steuerung durch Verwenden des maschinenseitigen Stellungsfehlers. - Im Fall einer Bearbeitung, bei der der Verstärkungsfaktor in einer spezifischen Maschinenstellung (z. B. in der Stellung, in der der Resonanzpunkt einer Kugelspindel ausgesprochen deutlich wird), kann die Zweifach-Stellungsrückkopplung nur in einer solchen spezifischen Stellung erfolgen; selbst in derartigen Fällen kann der Eingang zur lernfähigen Steuerung entsprechend geschaltet werden. Auf Basis eines Parameters, eines externen Signals, der Maschinenstellung usw. schaltet der Selektor
60 unter Berücksichtigung dieser verschiedenen Bedingungen den Eingang auf die lernfähige Steuerung. -
3 ist ein Blockdiagramm einer weiteren Ausführungsform eines Servo-Steuergerät gemäß der vorliegenden Erfindung. Die in3 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der gemäß1 nur dadurch, dass zusätzliche Schaltungsblöcke enthalten sind, von denen einer eine Differenzierschaltung300 , einen Multiplizierer310 und einen Addierer320 und der andere eine Differenzierschaltung302 , einen Multiplizierer312 und einen Addierer322 aufweist. Deshalb sind der Motor100 , die Maschine102 , der Motorstellungsdetektor110 , der Maschinenstellungsdetektor112 , die Drehzahlsteuerung122 , die Stromsteuerung124 und der Servoverstärker126 in der Darstellung weggelassen worden. - Für die Übertragung von Stellungsdaten zum Motorstellungsdetektor
110 und zum Maschinenstellungsdetektor112 ist eine finite Zeit erforderlich. Um derartige Detektionsverzögerungen zu kompensieren, wird bei der in3 dargestellten Ausführungsform der zur Drehzahl proportionale Kompensationsbetrag an den Stellungsfehler angelegt, wodurch der Stellungsfehler dem tatsächlichen Stellungsfehler weiter angenähert wird. - Im Einzelnen berechnet die Differenzierschaltung
300 die Motordrehzahl durch Differenzieren der Motorstellungsrückkopplung. Der Multiplizierer310 bestimmt den Kompensationsbetrag durch Multiplizieren der Motordrehzahl mit einem vorgegebenen Koeffizienten. Der Addierer320 gibt den Motorstellungsfehler E1 nach der Kompensation der Übertragungsverzögerung durch Subtrahieren des Kompensationsbetrags vom Ausgang des Addierers130 aus. - Auf ähnliche Weise berechnet die Differenzierschaltung
302 die Motordrehzahl durch Differenzieren der Motorstellungsrückkopplung. Der Multiplizierer312 bestimmt den Kompensationsbetrag durch Multiplizieren der Motordrehzahl mit einem vorgegebenen Koeffizienten. Der Addierer322 gibt den Motorstellungsfehler E2 nach der Kompensation der Übertragungsverzögerung durch Subtrahieren des Kompensationsbetrags vom Ausgang des Addierers132 aus. - Die Erfindung kann in anderen spezifischen Formen verwirklicht werden. Die vorliegenden Ausführungsformen sind deshalb in jeder Hinsicht als beispielhaft und nicht als einschränkend zu betrachten, wobei der Gültigkeitsbereich der Erfindung eher durch die angefügten Ansprüche als die obige Beschreibung angegeben ist; sämtliche Änderungen, deren Bedeutung und Gleichwertigkeit mit den Ansprüchen in Einklang stehen, sollen deshalb von diesen abgedeckt sein.
Claims (3)
- Servo-Steuergerät mit zweifacher Stellungsrückkopplung, aufweisend: einen ersten Stellungsdetektor (
110 ) zum Erfassen der Stellung eines Servomotors; einen zweiten Stellungsdetektor (112 ) zum Erfassen der Stellung einer von diesem Servomotor angetriebenen Last; eine erste Stellungsfehlerberechnungseinrichtung (130 ) zum Berechnen eines ersten Stellungsfehlers (E1) auf Basis eines Stellungsbefehls für die angetriebene Last und einer Stellungsrückkopplung vom ersten Stellungsdetektor (110 ); eine zweite Stellungsfehlerberechnungseinrichtung (132 ) zum Berechnen eines zweiten Stellungsfehlers (E2) auf Basis des Stellungsbefehls für die angetriebene Last und der Stellungsrückkopplung vom zweiten Stellungsdetektor (112 ); eine dritte Stellungsfehlerberechnungseinrichtung (136 ) zum Berechnen eines dritten Stellungsfehlers (E3) für eine Stellungssteuerung, indem eine Differenz (E2 – E1) zwischen dem ersten Stellungsfehler (E1) und dem zweiten Stellungsfehler (E2) durch eine Schaltung (150 ) mit einer Zeitkonstante geschickt und anschließend zum ersten Stellungsfehler (E1) addiert wird; einen regelungsintern angesteuerten Selektor (160 ) zum Wählen entweder des zweiten Stellungsfehlers (E2) oder des dritten Stellungsfehlers (E3) zur Ausgabe; und eine lernfähige Steuerung (170 ) zum Lernen eines Kompensationsbetrags, der erforderlich ist, um den zweiten Stellungsfehler (E2) an Null anzunähern, wenn der zweite Stellungsfehler (E2) von dem Selektor (160 ) ausgegeben wird, und Lernen eines Kompensationsbetrags, der erforderlich ist, um den dritten Stellungsfehler (E3) an Null anzunähern, wenn der dritte Stellungsfehler (E3) von dem Selektor (160 ) ausgegeben wird, und zum Ausgeben eines der gelernten Kompensationsbeträge als an den dritten Stellungsfehler (E3) anzulegenden Kompensationsbetrag. - Servo-Steuergerät nach Anspruch 1, bei dem der Selektor (
160 ) die Wahl auf Basis eines externen Signals oder der Stellung der angetriebenen Last trifft. - Servo-Steuergerät nach Anspruch 1 oder 2, bei dem beim Berechnen des ersten Stellungsfehlers (E1) der erste Stellungsfehler (E1) durch Anlegen eines zur Drehzahl des Servomotors proportionalen Kompensationsbetrags kompensiert wird, um eine Verzögerung bei der Erfassung durch den ersten Stellungsdetektor (
110 ) zu kompensieren, und bei dem beim Berechnen des zweiten Stellungsfehlers (E2) der zweite Stellungsfehler (E2) durch Anlegen eines zur Geschwindigkeit der angetriebenen Last proportionalen Kompensationsbetrags kompensiert wird, um eine Verzögerung bei der Erfassung durch den zweiten Stellungsdetektor (112 ) zu kompensieren.
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