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Die vorliegende Erfindung betrifft das oberbegrifflich Beanspruchte und befasst sich somit mit Türen, wie sie bei Innenräumen in Gebäuden und dergleichen einsetzbar sind.
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Eine herkömmliche Durchgangstür, wie sie als Zimmertür in Gebäuden gebräuchlich ist, weist ein Türblatt auf, welches in den Falz einer die Durchgangsöffnung umgebenden Zarge einschlägt. Dieser Falz, an dem das Türblatt anliegt, ist notwendig, um die mit dem Türblatt erzielbare Schalldämmung zu verbessern, Wärmeverluste zu verringern, Zugluft zu vermeiden usw. Ein Problem besteht jedoch dann, wenn zu befürchten ist, dass die Finger von Personen, wie kleinen Kindern, zwischen Türblatt und Zarge gelangen können, während die Tür geschlossen wird, denn auf Grund der dann wirkenden, ganz erheblichen Kräfte können dabei schwere Verletzungen verursacht werden.
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GB 2 198 173 A zeigt unterschiedliche Türanordnungen mit einem Türblatt sowie einem Rahmen, wobei insbesondere das Türblatt federnde Vollmaterial-Elemente aufweist, die in abgeschrägten Ausnehmungen vorgesehen sind.
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WO 94/06993 A1 zeigt eine Türanordnung, die eine Tür sowie einen Türrahmen umfasst, wobei die Tür mit einer Abstufung versehen ist, die ein komprimierbares Vollmaterial trägt.
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GB 2 408 769 A zeigt eine Türanordnung mit einem Türblatt und einem Türrahmen, wobei das Türblatt ein komprimierbares Element aufweist, das ein schaum- oder polymerbasiertes Vollmaterial mit variierenden Dichten und Härten aufweist.
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FR 2 538 846 A1 zeigt eine Türanordnung mit einem Türblatt und einem Türrahmen, wobei sowohl an der Bandkante als auch auf der Bandgegenkante des Türblatts ein hohles Profil vorgesehen ist, das sich über die gesamte Breite des Türblatts erstreckt.
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Es ist daher wünschenswert, eine Türanordnung anzugeben, die besonders fingersicher ist und die insbesondere gegebenenfalls auch erlaubt, eine Nachrüstung an bestehenden Gebäuden leicht vornehmen zu können.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Neues für die gewerbliche Anwendung bereitzustellen.
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Die Lösung dieser Aufgabe wird in Anspruch 1 angegeben. Bevorzugte Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen.
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Die vorliegende Erfindung schlägt somit in einem ersten Grundgedanken eine Türanordnung mit einem in einen Zargenfalz, auch Falz genannt, einschlagenden Türblatt vor, bei welcher vorgesehen ist, dass das Türblatt einen sich beidseits der Falzkante erstreckenden, nachgiebigen Bereich aufweist.
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Die vorliegende Erfindung hat erkannt, dass sich auf konstruktiv sehr einfache Weise, nämlich durch das Vorsehen wenigstens eines nachgiebigen Bereichs bei der Falzkante, eine signifikant erhöhte Fingersicherheit ergibt, ohne dass große konstruktive Änderungen erforderlich sind oder die Dichtfunktion des Falzes beeinträchtigt wird. Indem der nachgiebige Bereich sich beidseits über die Falzkante erstreckt, ist gewährleistet, dass an der Kante selbst keine Verletzungen verursacht werden können. Die erfindungsgemäß ausgestattete Falzkante ist an der Bandkante- und der Schlosskante des Türblatts vorgesehen.
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Gerade dann, wenn die Fingersicherheit nur bei Kindern gewährleistet werden muss, wäre es ausreichend, den nachgiebigen Bereich nicht über die volle Höhe des Türblatts vorzusehen; bevorzugt ist jedoch, dass der nachgiebige Bereich sich zumindest einseitig seitlich über die volle Höhe des Türblatts erstreckt, bevorzugt insbesondere wenigstens auf der falzseitigen Bandseite der Tür, das heißt dort, wo die Tür an den Bändern eingehängt beziehungsweise angelenkt ist. Hier ist die Verletzungsgefahr besonders groß, weil eine Person, die die Tür von der anderen Seite schließt, auf diesen Bereich nicht blicken kann. Gleichwohl ist es bevorzugt, wenn auch auf der falzseitigen Schlosskante eine erfindungsgemäße Dichtbandausrüstung vorgesehen wird.
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Der nachgiebige Bereich am Türblatt kann allgemein mit der Türblattebene bündig abschließen; es ist aber keine strenge Ebenheit erforderlich; vielmehr kann der nachgiebige Bereich gegebenenfalls auch etwas weniger hoch als die Türblattebene sein oder, bevorzugt, sogar etwas über diese überstehen. Bevorzugt ist jedoch, wenn der nachgiebige Bereich allgemein eben mit dem Türblatt abschließt, das heißt keine zu großen Abweichungen gegeben sind.
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Der nachgiebige Bereich kann unauffällig gestaltet werden. Insbesondere kann er farblich dem Türblatt angepasst sein und/oder eine praktisch komplett ebene Oberfläche aufweisen. Dies ermöglicht es, eine nahezu unauffällig fingersichere Tür vorzusehen. Der nachgiebige Bereich wird typisch gegen eine herkömmliche Falzdichtung pressen. Durch die auf beiden Seiten vorgesehenen Dichtungen ist es besonders einfach möglich, ohne Beeinträchtigung der Dichtwirkung den nachgiebigen Bereich mit einem Hohlprofil zu versehen, dessen in der Türblattebene liegende Oberfläche sehr eben und vergleichsweise starr ist, was eine unauffällige Ausbildung begünstigt, während die Nachgiebigkeit durch die Seitenwände eines Hohlprofils gewährleistet ist oder eine sehr hohe Gesamtnachgiebigkeit eines darunter liegenden Volumens die erforderliche Fingersicherheit schafft.
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Es ist bevorzugt, wenn sich der nachgiebige Bereich etwa fingerbreit vom Falz weg sowie mindestens über die Breite des Zargenfalzes und sich insbesondere vollständig bis zur Türblattkante hin erstreckt. Dies gewährleistet, dass nicht etwa in den äußersten Rändern noch eine Quetschung erfolgen kann. Indem der nachgiebige Bereich hinreichend dick gemacht wird, nämlich mehr als fingerdick, so dass bei leichter Kompression des nachgiebigen Bereichs wenigstens eine Fingerdicke Platz zwischen dem Falz und dem Türblatt liegt, wird die Verletzungsgefahr weitestgehend verringert. Hier ist zu beachten, dass zwar sehr tief bei offener Tür in den Spalt gesteckte Finger noch gequetscht werden könnten, dies aber im Regelfall nur dann möglich ist, wenn die Tür weit offen steht, was eine die Tür bedienende Person leicht erkennen kann. Ist auch dies noch nicht ausreichend, könnte gegebenenfalls die gesamte Kante nachgiebig gestaltet werden.
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Es ist des weiteren in Kombination mit dem Türblatt beziehungsweise an der Türanordnung bevorzugt, wenn die Zarge ein Rundprofil aufweist, in welchem das Türband aufgenommen ist und um welches herum das Türblatt schwenken kann. Das Türblatt wird sich dabei entlang der Rundung um diese herum bewegen. Ist die beim Öffnen führende bandseitige Vorderkante wie bevorzugt hinreichend nahe am Rundprofil, so ist der Abstand und somit die Quetschgefahr hier gering. Eine solche Ausbildung verhindert besonders gut, dass beim Öffnen der Tür eine Person wie ein Kind seine Finger zwischen der Tür und dem Profil einquetschen kann, da sich der Abstand zwischen dem Türblatt und dem Profil bei der Aufschwenkbewegung der Tür nicht verändert und somit dort positionierte Gegenstände, Finger und dergleichen gegebenenfalls lediglich vom Türblatt weiter geschoben werden, ohne dass eine Quetschgefahr besteht. Ein Hindurchstecken der Finger oder gar der ganzen Hand, wie es zum Beispiel bei herkömmlichen Türen von der Bandseite, das heißt zum Beispiel hinter der geöffneten Tür stehend, zwischen Türkante und Zarge möglich ist, kann durch eine derartige Konstruktion verhindert werden, wodurch schwerwiegende Verletzungen vermieden werden. Dass die Erfindung mit Zargen beliebigen Materials wie zum Beispiel Holz oder Aluminium oder Stahl verwendbar ist, sei erwähnt; gleiches gilt per se für das Türblatt.
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Es ist bevorzugt, wenn der Zapfen des Türbandes so weit von der Durchgangsöffnung montiert ist, dass das Türblatt um 180° um das gerundete Profil schwenken kann. Das Türband wird hierzu typisch nicht mittig am Türblatt befestigt, sondern weiter entfernt vom Falz. Damit ist es zugleich möglich, eine vollständige Anlage des Türblattes in der Offen-Stellung bei herkömmlicher Gestaltung der Türbänder zu erzielen.
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Die Erfindung wird im Folgenden nur beispielsweise anhand der Zeichnung beschrieben. In dieser ist gezeigt durch:
- 1 eine Schnittansicht einer Türanordnung der vorliegenden Erfindung, hier dargestellt auf die Bandkante,
- 2 eine Schnittansicht einer Türanordnung der vorliegenden Erfindung, wobei hier die Schlosskante dargestellt ist.
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Nach 1 umfasst eine allgemein mit 1 bezeichnete Türanordnung 1 ein in den Falz 2 einer Zarge 3 einschlagendes Türblatt 4, wobei das Türblatt einen sich beidseits der Falzkante 2a erstreckenden, nachgiebigen Bereich 5 aufweist.
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Die Türanordnung 1 ist im vorliegenden Beispiel für Gebäudeinnenräume bestimmt, in denen Fingersicherheit gewährleistet sein muss, beispielsweise für Kindergärten und dergleichen. Die Türanordnung 1 weist dabei eine in einem Durchbruch einer Wand 6 angeordnete Zarge auf und verschließt den Durchgang wärme-, schall- und gegebenenfalls geruchsisolierend.
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Die Zarge 3 ist im vorliegenden Fall zweischalig ausgebildet, wobei an der Wand 6 ein Befestigungswinkel 7 angebracht ist, an welchem weiter die Halbschale 3b montiert ist, wobei diese im Bereich des Falzes 2 mit einer Verbindungsschraube 9 mit der Halbschale 3a. in per se bekannter Weise zusammengezogen sind. Die türbandseitige Zargenhalbschale 3b weist dabei den Falz 2 auf, in welchem die Verbindungsschraube 9 angeordnet und mit einem Falzdichtungsband 2b abgedichtet ist. An den von der Durchgangsöffnung 10 abgewandten Seiten, an denen die Zarge auf die Wand stößt, sind nachgiebige Dichtungen 11 angeordnet, die eine bündige Anlage, leichte Montage und einen gegebenenfalls auch silikonfreien Einbau gewährleisten. Die Dichtungen 11a, 11b sind in entsprechende Profilierungen 3a1, 3b1 der Zargenhalbschalen 3a, 3b aufgenommen.
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Es sei darauf hingewiesen, dass der Befestigungswinkel 7 mit der Wand 6 verschraubt ist, wie durch den Schraubenkopf 7a angedeutet, und dass dieser mit der Schraube 7b und einem zugehörigen Klemmstück mit der Halbschale 3b verbunden ist. Die Türbänder 8 sind über eine Verschraubung mit der Halbschale 3b verbunden. Die Kraftableitung des Türblattgewichts erfolgt durch die Halbschale 3b und den Befestigungswinkel 7 direkt in die Wand.
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Das Türblatt 4 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel über die ganze Höhe des Türblatts falzseitig mit dem nachgiebigen Bereich versehen. Dabei ist das Türblatt 4 im Bereich des nachgiebigen Bereichs 5 abgestuft, das heißt die Dicke des Türblattes D1 ist an der Stelle des nachgiebigen Bereichs kleiner als die Dicke des Türblattes D2 im restlichen Bereich. Dies kann durch Ausfräsungen oder entsprechende andere Herstellungs- beziehungsweise Bearbeitungsverfahren erreicht werden. Das Türblatt kann ansonsten nach gestalterischen oder technischen Anforderungen wie gewünscht gewählt werden.
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Im Bereich des nachgiebigen Bereichs 5 ist am Türblatt 4 weiter eine Aufnahmenut 4a, 4b für Zapfen 5a, 5b des hier aus einem Kunststoffhohlprofilstreifen gebildeten, nachgiebigen Bereichs 5 gebildeten Dichtungsbandes vorgesehen. Dass die Befestigung des Kunststoffstreifens am Türblatt im übrigen auch auf andere Art erfolgen könnte, sei erwähnt.
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Durch die beschriebene Form und die Konstruktion der Zarge sind Türband und Türblatt so angeordnet, dass die Tür beim Öffnen und Schließen in gleichem Abstand um den Zargenspiegel verläuft, was vorteilhaft, aber nicht zwingend ist. Das Türband 8 ist mit dem Türblatt 4 so verbunden, dass die Dicke des Türblattes durch das Türband unsymmetrisch geteilt wird, wie durch die Strecken A, B angedeutet. Das Türband 8 ist dabei beabstandet zu der Wandkante, das heißt vor dem Durchgang, montiert, was es erlaubt, das Türblatt 4 vollständig um die Achse 8a des Türbandes 8 herum in Anlage an die Wand zu schwenken; dass Türstopper, Türgriffe usw. am Türblatt in herkömmlicher Weise vorgesehen sein können und mit einem Schließblech in herkömmlicher Weise auf der der dargestellten Seite gegenüberliegenden Durchtrittsöffnungsseite versehen sein können, sei der Vollständigkeit halber erwähnt, ohne dass diese die Erfindung nicht näher betreffenden Teile beschrieben oder dargestellt werden müssten.
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Der nachgiebige Bereich 5 ist hier als Hohlprofil aus Kunststoff gebildet. Die Dicke des Kunststoffprofils ist so gewählt, dass sie in etwa der Dicke eines Fingers entspricht und die Nachgiebigkeit des Kunststoffprofils ist so, dass die von einem menschlichen Finger gegen Zusammenpressen ausgeübten Widerstandskräfte ohne weiteres für die vollständige Kompression des Hohlprofils ausreichen. Das Hohlprofil kann insbesondere mit Lüftungsöffhungen vorgesehen werden (nicht gezeigt), die verhindern, dass Luftpolster der zur Verhinderung des Quetschens von Fingern erforderlichen Kompression des nachgiebigen Bereichs im Übermaß entgegenwirken.
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Der nachgiebige Bereich steht im dargestellten Ausführungsbeispiel etwas über die Türblattebene über, vergleiche h. Allerdings ist dieser Überstand so gering, dass er optisch nicht auffällt. Der nachgiebige Bereich 5 ist damit allgemein eben zum Türblatt und die Kanten 5c , 5d des Hohlprofils sind parallel zur Kante der Abstufung des Türblatts 4 . Die nach innen weisende Kante des Hohlprofils, 5c , liegt dabei an der Stufe unmittelbar an. Der nachgiebige Bereich 5 erstreckt sich hinreichend weit in die Türöffnung hinein, um sicherzustellen, dass nicht an der Kante der Türblattabstufungen noch eine Quetschung erfolgen kann. Das Kantenmaterial des Hohlprofils ist ebenfalls nachgiebig, allerdings so, dass es noch gewährleistet, dass auch auf Dauer der nachgiebige, nur leicht über das Türblatt überstehende Bereich an der Falzdichtung 2b in Anlage verbleiben kann und dort die erwünschte, dichtende Falzwirkung erzielt.
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2 zeigt das Türblatt von 1 mit der Schlosskante, das heißt dort, wo das Türschloss in die Zarge einschlägt. Wiederum ist erkennbar, dass in das Türblatt falzseitig eine Dichtung entsprechend der Dichtung auf der Bandseite eingearbeitet ist. Beide Dichtungen können gleich gestaltet sein und insbesondere aus demselben Dichtprofil gebildet sein. Wenn von außen her auf die Tür Druck ausgeübt wird, wird sich das Schloss gegebenenfalls etwas in der Schlossfalle bewegen, durch die Rückfederwirkung des erfindungsgemäßen Dichtprofils wird aber eine ohne Belastung gute und hinreichend insbesondere luft- und schalldichte Anlage der Tür im Falz gewährleistet sein. Es sind herkömmliche Schlösser verwendbar. Gegebenenfalls kann auf die zapfenfönnige Eintiefung im Türblatt für die Zapfen 5a, 5b auf Höhe des Schlosses, das durch die Schlossfalle 20 symbolisiert ist, verzichtet werden, so dass kein besonders dickes Türblatt verwendet werden muss.
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Die Zarge kann montiert werden wie die einer herkömmlichen Türe. Insbesondere ist damit eine Nachrüstung ohne weiteres möglich. Ist nur eine Fingersicherheit auf der Falzseite gewünscht, reicht bereits ein einfacher Austausch des Türblattes; bevorzugt wird aber, wenn Fingersicherheit sowohl auf der Innen- wie auch auf der Außenseite der Tür gewährleistet ist. Es ist besser, wenn Fingersicherheit auf beiden Seiten der Tür, das heißt sowohl auf der Innen- wie auch auf der Außenseite, etwa in einem Raum und auf einem an diesen Raum angrenzenden Flur, gewährleistet ist. Dass im übrigen auch ein bestehendes Türblatt durch Einarbeiten eines Dichtbandes umrüstbar ist, sei erwähnt; dazu muss lediglich die Ausnehmung für ein Dichtband eingefräst beziehungsweise -gefalzt werden.
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Bei der Benutzung sei die Tür zunächst geschlossen. Wird sie von der Falzseite her geöffnet und hat eine Person die Finger nahe des Rundungsprofils und des Türblattes, so ist durch die Abrundung der Zarge eine tangentiale Bewegung des Türblattes um das gerundete Zargenprofil herum gewährleistet, vergleiche Pfeil 12, ohne dass sich die Spaltbreite s zwischen Zargenprofil und Türblatt bei der Aufschwenkbewegung verringert, so dass keine Quetschung zu befürchten ist. Wird die Tür später von außen, das heißt von der falzabgewandten Seite geschlossen und hat eine Person ihre Finger dann am Falz, so wird der nachgiebige Bereich gegebenenfalls komprimiert, ohne dass eine Quetschgefahr besteht.
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Damit bietet die Tür ein erhebliches Maß an Fingerschutz.