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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Abschirmvorrichtung zur Abschirmung einer Person vor elektromagnetischer Strahlung.
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Hintergrund der Erfindung und Stand der Technik
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Es existieren mobile Geräte, wie z. B. Mobiltelefone, die von Personen mitgeführt werden und die elektromagnetische Strahlung abgeben. Zum Teil bestehen Bedenken hinsichtlich der gesundheitlichen Gefährdung von Personen, die derartiger elektromagnetischer Strahlung ausgesetzt sind.
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Es ist bekannt, dass elektromagnetische Strahlung durch Metallschichten oder Metallgewebe abgeschirmt oder in Ihrer Intensität vermindert werden kann.
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Aufgabe
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Abschirmvorrichtung bereitzustellen, mit der sich Personen bei der täglichen Handhabung mit mobilen Geräten vor elektromagnetischer Strahlung schützen können, und die einfach zu handhaben ist.
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Lösung der Aufgabe
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände des nebengeordneten Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstände der Unteransprüche.
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Ein erster unabhängiger Aspekt zur Lösung der Aufgabe betrifft eine Abschirmvorrichtung zur Abschirmung vor elektromagnetischer Strahlung aufweisend eine Textilschicht deren Faserverbund Metallfasern umfasst und eine mit der Textilschicht verbundene Klebeschicht, wobei die Klebeschicht einen Textilkleber umfasst.
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Eine solche Abschirmvorrichtung kann auf einfache Art und Weise an einer Stelle auf die Kleidung einer Person aufgeklebt werden, in der sich die Abschirmvorrichtung zwischen dem mobilen Gerät und dem Körper der Person befindet. Eine Textilschicht ist ein flexibles Material, das aus einem Verbund von Fasern besteht. Von dem Begriff Textilschicht werden textile Flächen wie Gewebe, Gewirke, Gestricke oder Vliese verstanden. Eine solche Textilschicht, die auf die Kleidung einer Person aufgeklebt wird, trägt nicht auf und kann für die Person angenehme Trageigenschaften aufweisen, sodass sie nicht störend wirkt. Die Metallfasern in der Textilschicht sind in Zahl und Abstand zueinander so angeordnet, dass durch sie die elektromagnetische Strahlung eines Mobiltelefons abgeschirmt werden kann. Die Anordnung der Metallfasern kann derart gestaltet sein, dass lediglich 70% oder lediglich 50% oder lediglich 30% der herkömmlich von einem Mobiltelefon abgegebenen elektromagnetischen Strahlung die Abschirmvorrichtung durchdringen kann, wenn sich das Mobiltelefon unmittelbar neben der Abschirmvorrichtung befindet. Bei einer Ausführungsform der Abschirmvorrichtung kann die Anordnung der Metallfasern derart gestaltet sein, dass, dass eine Abschirmung von über 99% erzielt wird. Die Abschirmvorrichtung kann in Form eines Textilflickens vorgesehen werden. Die Größe eines solchen Flickens kann z. B. im Bereich zwischen ca. 0,005 m2 und ca. 0,06 m2 liegen. Ausführungsformen der Abschirmvorrichtung können z. B. eine rechteckige Form aufweisen. Die kurze Seitenlänge kann z. B. zwischen 0,05 m und 0,25 m liegen. Die lange Seitenlänge kann z. B. zwischen 0,1 m und 0,3 m liegen.
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Eine Ausführungsform betrifft die vorstehend beschriebene Abschirmvorrichtung, wobei die Textilschicht nur aus Metallfasern besteht. Metallfasern können bei dieser oder bei anderen Ausführungsformen einen Faserdurchmesser von weniger als 0,5 mm, von weniger als 0,3 mm oder von weniger als 0,1 mm aufweisen und so eine hohe Flexibilität der Faser bereit stellen. Durch die Ausführung einer Schicht, die nur aus Metallfasern besteht, kann eine dünne Schicht mit einer hohen Abschirmwirkung bereit gestellt werden.
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Eine weitere Ausführungsform betrifft eine der vorstehend beschriebenen Abschirmvorrichtungen, wobei die Textilschicht entweder aus einer Kombination aus Metallfasern und Naturfasern oder aus einer Kombination aus Metallfasern und Kunststofffasern oder aus einer Kombination aus Metallfasern, Naturfasern und Kunststofffasern besteht. Durch derartige Kombinationen können die Trageeigenschaften gegenüber reinen Metallschichten verbessert werden. Z. B. kann durch eine Verarbeitung, z. B. eine Verspinnung von Metallfasern mit Kunststofffasern oder Naturfasern zu einem Mischfaden die spätere Verarbeitung eines solchen Fadens erleichtert werden.
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Eine weitere Ausführungsform betrifft eine der vorstehend beschriebenen Abschirmvorrichtungen, wobei die Metallfasern aus rostfreiem Stahl oder aus Messing oder aus beschichtetem Messingdraht oder aus Silber oder aus Gold oder aus Aluminium hergestellt sind. Legierungen dieser Metalle sind ebenfalls denkbar. Diese Metallfasern sind bei herkömmlichem Gebrauch korrosionsfrei. Eine Beschichtung des Messingdrahts kann ein antiallergisches, nichtkorrodierendes Metall aufweisen. Die Metallfasern können einen Faserdurchmesser von weniger als 0,5 mm, von weniger als 0,3 mm oder von weniger als 0,1 mm aufweisen. Die Metallfasern können einen Kern aus Kunststoff oder einem Naturmaterial aufweisen, der mit einem der Metalle oder einer der Legierungen beschichtet, z. B. bedampft ist. Metallfasern können zu Mischfäden aus mehreren Metallfasern und/oder anderen Fasern weiterverarbeitet werden. Mischfäden können z. B. einen elastischen Kern aufweisen um den eine Metallfaser gewickelt wurde.
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Eine weitere Ausführungsform betrifft eine der vorstehend beschriebenen Abschirmvorrichtungen, wobei die Textilschicht ein Gewebe, ein Gewirke, ein Gestricke oder einen Vliesstoff umfasst.
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Eine weitere Ausführungsform betrifft eine der vorstehend beschriebenen Abschirmvorrichtungen, wobei die Textilschicht zumindest zwei Lagen umfasst, wobei eine erste Lage der Textilschicht ein Gewebe, ein Gewirke, ein Gestricke oder ein Vliesstoff ist und wobei eine zweite Lage aus einer andern Textilform als die erste Lage ist. Eine der Lagen kann nur aus Metallfasern aus einer Kombination aus Metallfasern und anderen Fasern oder aus Mischfäden bestehen. Eine andere Lage, insbesondere die äußerste Lage, die der Klebeschicht abgewandt ist, kann derart gestaltet sein, dass sie keinerlei Metallfasern aufweist. Diese Schicht kann auf der Körperseite zur Person hin getragen werden und so besonders hautfreundlich sein.
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Eine weitere Ausführungsform betrifft eine der vorstehend beschriebenen Abschirmvorrichtungen, wobei zumindest eine der Lagen keine Metallfasern umfasst. Die Lage, die keine Metallfasern umfasst, kann auf der der Klebeseite abgewandten Seite der Lage mit den Metallfasern angeordnet sein. So können durch eine hautfreundliche Lage zwischen den Metallfasern und einer Person die Trageeigenschaften der Abschirmvorrichtung verbessert werden.
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Eine weitere Ausführungsform betrifft eine der vorstehend beschriebenen Abschirmvorrichtungen, wobei der Textilkleber ein Haftkleber oder ein Schmelzkleber ist.
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Haftklebstoffe sind Klebstoffe, die nach dem Auftragen auf ein Trägermaterial dauerklebrig bleiben und dann durch Druck auf ein Substrat aufgebracht werden können und dort haften bleiben. Anwendung finden sie z. B. als Sprühklebstoff, als Transferklebstoff auf gewachstem Transferpapier oder als rückstandsfrei abziehbarer Klebstoff. Schmelzklebstoffe – oft auch als „Hotmelts” bezeichnet – sind bei Raumtemperatur fest und werden durch Aufschmelzen verarbeitbar. Die heiße Klebstoffschmelze kann z. B. in einer dünnen Schicht auf das zu verklebende Teil aufgebracht werden. Das zu verklebende Teil kann dann mit der Klebeseite auf das Substrat aufgelegt, positioniert und schließlich aufgebügelt werden. Unmittelbar nach dem Abkühlen und Erstarren des Klebstoffs ist die Verbindung fest und funktionsfähig. Schmelzklebstoffe können lösemittelfrei sein. Ein geeigneter Textilkleber, der als Schmelzkleber ausgeführt ist, kann eine Temperaturbeständigkeit aufweisen, die ein Waschen der Textilie bei 40°C oder bei 60°C oder bei 95°C ermöglicht, ohne dass sich die Abschirmvorrichtung vom Substrat ablöst. Zu diesem Zweck können z. B. Copolyamide oder Copolyester als Schmelzkleber verwendet werden. Andere Schmelzkleber sind ebenfalls denkbar.
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Noch eine weitere Ausführungsform betrifft eine der vorstehend beschriebenen Abschirmvorrichtungen, wobei die den Textilkleber umfassende Klebeschicht die Textilschicht vollflächig bedeckt. So kann die Abschirmvorrichtung vollflächig verklebt werden, was zu einer guten Verbindung führt. Außerdem können hierdurch besonders dünne Textil- und Klebeschichten Anwendung finden, die nach dem flächigen Aufbringen durch das Substrat verstärkt werden.
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Eine weitere Ausführungsform betrifft eine der vorstehend beschriebenen Abschirmvorrichtungen, wobei die Klebeschicht eine Schmelzklebstofflage umfasst, welche die Textilschicht vollflächig bedeckt, und eine auf der der Textilschicht abgewandten Seite der Schmelzklebstofflage angeordnete Haftklebstofflage. So kann die Abschirmvorrichtung über die Haftklebstofflage zunächst an dem Substrat befestigt werden und anschließend durch Aufbügeln endgültig befestigt werden.
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Noch eine weitere Ausführungsform betrifft eine der vorstehend beschriebenen Abschirmvorrichtungen, wobei die Haftklebstofflage in Form eines aus Punkten und/oder Linien aufgebautes Muster auf der Schmelzklebstofflage aufgebracht ist. Hierdurch können auch Haftkleber verwendet werden, die beim Aufbügeln ihre Haftkraft verlieren und als Trennschicht zwischen Schmelzkleber und Substrat bestehen bleiben. Aufgrund der übrigen Klebeflächen aus Schmelzkleber, die zwischen den Punkten oder Linien in unmittelbaren Kontakt mit dem Substrat kommen können, wird dennoch eine sichere Verbindung der Abschirmvorrichtung mit dem Substrat gewährleistet.
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Im Folgenden werden einzelne Ausführungsformen zur Lösung der Aufgabe anhand der Figuren beispielhaft beschrieben. Dabei weisen die einzelnen beschriebenen Ausführungsformen zum Teil Merkmale auf, die nicht zwingend erforderlich sind, um den beanspruchten Gegenstand auszuführen, die aber in bestimmten Anwendungsfällen gewünschte Eigenschaften bereit stellen. So sollen auch Ausführungsformen als unter die beschriebene technische Lehre fallend offenbart angesehen werden, die nicht alle Merkmale der im Folgenden beschriebenen Ausführungsformen aufweisen. Ferner werden um unnötige Wiederholungen zu vermeiden bestimmte Merkmale nur in Bezug auf einzelne der im Folgenden beschriebenen Ausführungsformen erwähnt. Es wird darauf hingewiesen, dass die einzelnen Ausführungsformen daher nicht nur für sich genommen sondern auch in einer Zusammenschau betrachtet werden sollen. Anhand dieser Zusammenschau wird der Fachmann erkennen, dass einzelne Ausführungsformen auch durch Einbeziehung von einzelnen oder mehreren Merkmalen anderer Ausführungsformen modifiziert werden können. Es wird darauf hingewiesen, dass eine systematische Kombination der einzelnen Ausführungsformen mit einzelnen oder mehreren Merkmalen, die in Bezug auf andere Ausführungsformen beschrieben werden, wünschenswert und sinnvoll sein kann, und daher in Erwägung gezogen und auch als von der Beschreibung umfasst angesehen werden soll.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 bis 4 zeigen verschiedene Ausführungsformen von Abschirmvorrichtungen, die auf unterschiedlichen Substraten befestigt sind, in schematischen Schnittansichten.
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Schmelzklebstofflage 21 ist bei den dargestellten Ausführungsformen vollflächig ausgeführt. Bei anderen Ausführungsformen kann sie auch nur einen Teil der Abschirmvorrichtung bedecken. Die Haftklebstofflagen 22 weisen bei den Ausführungsformen jeweils unterschiedliche Muster auf, die aus Punkten und/oder Linien aufgebaut sind. Mit den punktförmigen/linienförmigen Bereichen des Haftklebers können die Abschirmvorrichtungen vorfixiert und anschließend durch Aufbügeln endfixiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Textilschicht
- 11
- erste Lage der Textilschicht
- 12
- zweite Lage der Textilschicht
- 20
- Klebeschicht
- 21
- Schmelzklebstofflage
- 22
- Haftklebstofflage
- 30
- Substrat
- 40
- Tasche eines Bekleidungsstückes
- 60
- Mobiles Gerät
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5 bis 7 zeigen verschiedene Ausführungsformen von Abschirmvorrichtungen, in einer Draufsicht.
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Detaillierte Beschreibung der Zeichnung
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1 zeigt eine erste Ausführungsform einer Abschirmvorrichtung, die eine Textilschicht 10 und eine Klebeschicht 20 aufweist. Die Textilschicht weist eine Vielzahl eng nebeneinander angeordneter Metallfasern auf. Die Abschirmvorrichtung ist auf einem Substrat 30 aufgebracht, das durch den Stoff eines Bekleidungsstücks gebildet wird. Dabei ist die Abschirmvorrichtung auf der Innenseite des Bekleidungsstücks in einem Bereich angebracht, in dem sich eine Tasche 40 befindet. In der Tasche befindet sich ein mobiles Gerät 60, wie zum Beispiel ein Mobiltelefon. Durch die Abschirmvorrichtung kann eine Person von den elektromagnetischen Strahlen des Mobiltelefons abgeschirmt werden.
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2 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Abschirmvorrichtung bei der die Textilschicht aus einer ersten Lage 11 und einer zweiten Lage 12 gebildet ist. Die zweite Lage 12 der Textilschicht weist keine Metallfasern auf und kann z. B. durch ein Gewebe von hautfreundlichen Naturfasern gebildet sein. Auch diese Abschirmvorrichtung ist wie in 1 auf der Innenseite eines Bekleidungsstücks angebracht.
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3 zeigt die erste Ausführungsform der Abschirmvorrichtung, die diesmal in der Tasche 40 angeordnet ist. Im Übrigen wird auf obige Erläuterung verwiesen.
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4 zeigt die zweite Ausführungsform der Abschirmvorrichtung, die diesmal in der Tasche 40 angeordnet ist. Im Übrigen wird auf obige Erläuterung verwiesen.
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5 zeigen verschiedene Ausführungsformen von Abschirmvorrichtungen, in einer Draufsicht. Dabei weist jede der dargestellten Ausführungsformen eine Schmelzklebstofflage 21 und eine Haftklebstofflage 22 auf. Die