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Die Erfindung betrifft eine Matrizenscheibe für den Rotor einer Rundläuferpresse, umfassend eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung der Matrizenscheibe verteilt angeordnete Matrizenbohrungen mit darin vorgesehenen Matrizen, und jeweils zwischen zwei benachbarten Matrizenbohrungen verlaufende radiale Bohrungen, in denen jeweils eine Befestigungseinrichtung zum Befestigen der Matrizen angeordnet ist. Bekannte Befestigungseinrichtungen zum Befestigen von Matrizen weisen einen kegelförmigen Bolzen und einen diesem zugeordneten Gewindestift auf. Die kegelförmigen Bolzen der Befestigungseinrichtungen werden jeweils in eine radiale Bohrung der Matrizenscheibe eingesetzt. Anschließend werden die Gewindestifte in die radialen Bohrungen eingeschraubt, wobei die kegelförmigen Bolzen gegen jeweils benachbart zu den radialen Bohrungen angeordnete Matrizen gedrückt werden. Eine solche Befestigungseinrichtung ist beispielsweise bekannt aus
DE 30 03 238 A1 . Eine ähnliche Befestigungseinrichtung ist bekannt aus
DE 44 01 358 A1 .
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Bekannte Befestigungseinrichtungen weisen einige Nachteile auf. So werden die Gewindestifte von der Umfangsaußenseite der Matrizenscheibe her beispielsweise in ein in den radialen Bohrungen ausgeformtes Innengewinde eingeschraubt, wobei sie die in radialer Richtung weiter innen liegenden kegelförmigen Bolzen gegen die Matrizen drücken. Diese Ausgestaltung benötigt zum einen in radialer Richtung einen erheblichen Bauraum, wodurch sich der notwendige Außendurchmesser der Matrizenscheibe und damit die Abmaße der Rundläuferpresse unerwünscht vergrößern. Darüber hinaus müssen in aufwendiger Weise Gewindebohrungen in der Matrizenscheibe für die Gewindestifte vorgesehen werden. Bei einer Beschädigung der Gewinde können diese nicht ausgetauscht werden. Gerade bei den hier oftmals eingesetzten hochchromigen Werkstoffen neigen die Gewinde zu erhöhtem Verschleiß, insbesondere einem Fressen. Defekte Gewinde wiederum erhöhen das Risiko, dass sich Matrizen aus der Scheibe lösen, was zu Beschädigungen der Maschine führen kann. Darüber hinaus sind die radialen Gewindebohrungen, in die die Gewindestifte eingeschraubt werden, nicht in zufriedenstellender Weise reinigbar. Hinzu kommt, dass die Matrizen durch die kegelförmigen Bolzen jeweils nur an zwei Abschnitten ihrer Außenfläche an den Matrizen gehalten werden. Dies kann in ungünstigen Fällen zu einem Verkanten oder Kippen der Matrizen führen. Dies wiederum führt zu Passungenauigkeiten und damit zu einem erhöhten Verschleiß der Matrizen und mit diesen zusammenwirkenden Pressstempeln. Außerdem werden durch die bekannten Befestigungseinrichtungen hohe Kräfte in radialer Richtung auf die Matrizen ausgeübt. Dies ist für die Positionseinhaltung der Matrizen ungünstig und kann zu einer Verformung der Matrizen führen. Dadurch wiederum können Pressstempel der Rundläuferpresse an der Matrizeninnen wand reiben, so dass es zu erhöhtem Verschleiß kommt. Aus
DE 297 20 204 U1 ist außerdem ein Spannwerkzeug für eine Welle bekannt.
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Ausgehend von dem erläuterten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Matrizenscheibe der eingangs genannten Art bereitzustellen, die in baulich kompakter und dabei robuster und verschleißfester Weise eine gleichmäßige und präzise Befestigung der Matrizen erlaubt.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe durch den Gegenstand von Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den Figuren.
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Für eine Matrizenscheibe der eingangs genannten Art löst die Erfindung die Aufgabe dadurch, dass mindestens eine Befestigungseinrichtung zwei in einer radialen Bohrung einander gegenüberliegend angeordnete Klemmelemente und eine Spanneinrichtung umfasst, wobei die Klemmelemente mit der Spanneinrichtung in radialer Richtung gegeneinander verspannt werden können, wobei die Klemmelemente gegen die zu der radialen Bohrung benachbarten Matrizen gepresst werden.
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Selbstverständlich können sämtliche Befestigungseinrichtungen der Matrizenscheibe in der erfindungsgemäßen Weise ausgebildet sein. Die Matrizenscheibe kann einteilig ausgebildet sein oder auch aus Matrizensegmenten bestehen. Die Matrizenscheibe ist beispielsweise kreisringförmig ausgebildet. Sie ist Teil eines Rotors einer Rundläuferpresse und gemeinsam mit dem Rotor um eine überlicherweise vertikale Drehachse drehend antreibbar. In der Matrizenscheibe befindet sich eine Mehrzahl von achsparallel zu der Rotationsachse der Matrizenscheibe bzw. des Rotors angeordneten Matrizenaufnahmebohrungen mit darin angeordneten Matrizen. Zwischen zwei benachbarten Matrizenbohrungen verläuft jeweils eine beispielsweise zylindrische Bohrung, die radial zu der Rotationsachse der Matrizenscheibe bzw. des Rotors der Presse verläuft. In mindestens einer, beispielsweise sämtlicher, dieser radialen Bohrungen ist eine erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung mit Klemmelementen angeordnet. Die jeweils in einer radialen Bohrung einander gegenüberliegenden Klemmelemente bilden ein Klemmelementpaar. Zumindest eines, vorzugsweise beide Klemmelemente eines Klemmelementpaars werden bereits vor dem Einsetzen der Matrizen in die Matrizenbohrungen in die jeweiligen radialen Bohrungen eingesetzt.
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Die radialen Bohrungen stellen jeweils eine Verbindung zwischen zwei benachbarte Matrizenbohrungen her, so dass die Klemmelemente eines Klemmelementpaars bei in die Matrizenbohrungen eingesetzten Matrizen mit beiden zu der radialen Bohrung benachbarten bzw. an die radiale Bohrung angrenzenden Matrizen in Kontakt kommen können. Einander in einer radialen Bohrung gegenüberliegende Klemmelemente werden erfindungsgemäß beim Verspannen mittels der ihnen zugeordneten Spanneinrichtung dabei jeweils von gegenüberliegenden Seiten gegen die an die radiale Bohrung angrenzenden Matrizen gepresst. Ein radial inneres Klemmelement eines Klemmelementpaars befindet sich also vor und gegebenenfalls auch nach dem Verspannen in radialer Richtung gesehen zumindest abschnittsweise innerhalb der Matrizenbohrung bzw. einer zentralen vertikalen Achse der Matrizenbohrung. Das andere radial äußere Klemmelement eines Klemmelementpaars befindet sich entsprechend vor und gegebenenfalls auch nach dem Verspannen in radialer Richtung gesehen zumindest abschnittsweise außerhalb der Matrizenbohrung bzw. einer zentralen vertikalen Achse der Matrizenbohrung. Natürlich müssen die Klemmelemente beim Verspannen nicht direkt mit den Matrizen in Kontakt kommen. Es ist auch denkbar, dass zwischen den Klemmelementen und den Matrizen ein Kraftübertragungsmittel, beispielsweise eine elastischen Zwischenlage, angeordnet ist, welches die beim Verspannen der Klemmelemente erzeugte Druckkraft auf die Matrizen überträgt.
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Erfindungsgemäß werden die Matrizen durch die insbesondere beiderseits der Matrizen angeordneten Klemmelemente jeweils an vier Abschnitten gehalten. Dadurch werden ein Verkippen oder eine anderweitige Fehlpositionierung der Matrizen sicher vermieden und es erfolgt eine gleichmäßigere Einleitung der Haltekräfte. Darüber hinaus erfolgt durch das Pressen der in einer radialen Bohrung angeordneten Klemmelemente von gegenüberliegenden Seiten gegen die Matrizen eine Befestigung der Matrizen, ohne dass Radialkräfte auf die Matrizen wirken. Dadurch werden Verspannungen oder Fehlpositionierungen der Matrizen sicher ausgeschlossen. Darüber hinaus weisen die erfindungsgemäß in der Matrizenscheibe vorgesehenen radialen Bohrungen selbst insbesondere kein Gewinde auf. Dadurch sind die Klemmelemente in der radialen Bohrung frei verschiebbar und sie können sich ohne Verspannungen gegen die jeweiligen Matrizen anlegen. Außerdem erleichtert das Ausbilden der radialen Bohrungen ohne Gewinde die Fertigung. Auch Absätze innerhalb der Bohrungen, die beim Stand der Technik für Durchmessererweiterungen der radialen Bohrungen erforderlich sind, sind erfindungsgemäß nicht nötig. Vielmehr können die radialen Bohrungen in einfacher Weise zylindrische Bohrungen sein. Da die radialen Bohrungen keine Gewinde aufweisen müssen, ist auch die Reinigung vereinfacht. Darüber hinaus sind die radialen Bohrungen im Betrieb praktisch keinem Verschleiß ausgesetzt, so dass eine Beschädigung und damit auch ein möglicherweise erforderlicher Austausch vermieden werden können. Schließlich wird erfindungsgemäß insbesondere in radialer Richtung eine Reduzierung des erforderlichen Bauraums, insbesondere der Länge der radialen Bohrungen, erreicht. Dadurch wiederum kann auch die Matrizenscheibe kompakter bauen.
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Für eine weiter verbesserte Befestigung der Matrizen können die Klemmelemente jeweils zwei Klemmflächen aufweisen, mit denen sie gegen die zu der radialen Bohrung benachbarten Matrizen gepresst werden. Es wird dadurch eine gleichmäßigere Krafteinbringung erreicht. Eine noch weiter vergleichmäßigte Krafteinleitung und damit optimierte Matrizenbefestigung wird erreicht, wenn sich die Klemmflächen der einander gegenüberliegenden Klemmelemente gemäß einer weiteren Ausgestaltung zumindest abschnittsweise in Richtung des jeweils anderen Klemmelements verjüngen. Die Klemmflächen können sich dabei insbesondere kegelförmig verjüngen. Bei dieser Ausgestaltung erfolgt im Zuge des Verspannens eine automatische Selbstzentrierung der Klemmkegel in den radialen Bohrungen, so dass Verspannungen und damit Fehlpositionierung der Matrizen sicher vermieden werden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass ein erstes der beiden Klemmelemente hülsenförmig mit einem Innengewinde ausgebildet ist, und dass die Spanneinrichtung einen Spannstift mit einem Außengewinde aufweist, wobei die Klemmelemente durch Einschrauben des Spannstifts in das Innengewinde des ersten Klemmelements in radialer Richtung gegeneinander verspannt werden können. Auf diese Weise wird eine besonders einfache Verspannung der Klemmelemente und damit Befestigung der Matrizen erreicht. Die radiale Bohrung kann dabei insbesondere von der Umfangsseite der Matrizenscheibe her zugänglich sein. Ein Verschrauben der Klemmelemente durch die Spannschraube ist dann in besonders einfacher Weise von außen möglich. Das hülsenförmige erste Klemmelement mit Innengewinde kann dabei insbesondere das radial innen liegende der beiden Klemmelemente sein. Es kann dann weiter vorgesehen sein, dass auch das zweite Klemmelement hülsenförmig ausgebildet ist, wobei der Spannstift durch das zweite Klemmelement hindurch geführt ist und mit seinem aus dem zweiten Klemmelement ragenden Ende in das erste Klemmelement einschraubbar ist und, dass der Spannstift einen Anschlag aufweist, an dem sich das zweite Klemmelement beim Verspannen der Klemmelemente abstützt. Das zweite Klemmelement hat dabei insbesondere kein Innengewinde. Vielmehr kann die Spannschraube einfach durch dieses Klemmelement hindurchgesteckt werden. Das zweite Klemmelement stützt sich gegen die beispielsweise als flanschartige Erweiterung am Schraubenkopf vorgesehene Anschlagfläche ab.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung kann eine Mitnahmeeinrichtung vorgesehen sein, die das zweite Klemmelement bei einem Entfernen des Spannstifts aus der radialen Bohrung mitnimmt. Die Mitnahmeeinrichtung kann einen an dem Spannstift angeordneten Sicherungsring umfassen, wobei das zweite Klemmelement zwischen dem Anschlag und dem Sicherungsring gehalten ist. Der Sicherungsring kann zum Beispiel einstückig mit dem Spannstift verbunden sein. Er stellt sicher, dass das zwischen dem Anschlag und dem Sicherungsring gehaltene zweite Klemmelement bei einem Herausziehen aus der radialen Bohrung, insbesondere einem Herausschrauben aus dem ersten Klemmelement, mitgenommen und ebenfalls herausgezogen wird. Dies erleichtert eine Wartung der Befestigungseinrichtung. Alternativ ist es auch möglich, dass das zweite Klemmelement und der Spannstift einstückig ausgebildet sind.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das erste Klemmelement und der Spannstift einstückig ausgebildet sind und das zweite Klemmelement hölsenförmig ausgebildet ist, wobei der Spannstift durch das zweite Klemmelement hindurch geführt ist, so dass der Spannstift mit einem Ende aus dem zweiten Klemmelement herausragt und, dass der Spannstift zumindest im Bereich seines aus dem zweiten Klemmelement herausragenden Ende ein Außengewinde aufweist, auf das zum Verspannen der Klemmelemente gegeneinander eine Schraubenmutter aufgeschraubt werden kann.
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Für eine besonders gleichmäßige und definierte Matrizenbefestigung können die Klemmelemente beim Verspannen gegeneinander in Ringnuten eingreifen, die an Außenflächen der zu der radialen Bohrung benachbarten Matrizen ausgebildet sind. Die Matrizen können in an sich bekannter Weise beispielsweise eine zylindrische Form besitzen. Die Ringnuten können in ebenfalls an sich bekannter Weise im Querschnitt beispielsweise (teil-)kreisförmig ausgebildet sein. Natürlich können sämtliche Matrizen eine solche Ringnut aufweisen. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass zumindest die Matrizenbohrungen für Matrizen, die zu der die Klemmelemente aufnehmenden radialen Bohrungen benachbart sind, einen Bund als Anlagefläche für die Matrizen aufweisen. Durch einen solchen Bund wird ein sicherer Halt der Matrizen und eine definierte Lage in den Bohrungen vor dem Verspannen der Klemmelemente sichergestellt. Wiederum können natürlich sämtliche Matrizenbohrungen einen solchen Bund aufweisen.
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Es kann weiterhin vorgesehen sein, dass die Mittelachse der die Klemmelemente aufnehmenden radialen Bohrung derart versetzt zu den Ringnuten der zu der radialen Bohrung benachbarten Matrizen angeordnet ist, dass die Matrizen beim Verspannen der Klemmelemente gegeneinander gegen den jeweiligen Bund ihrer Matrizenbohrung gepresst werden. Die Mittelachsen der radialen Bohrungen können insbesondere in axialer Richtung der Matrizenscheibe versetzt zu den Ringnuten, beispielsweise den Mittelachsen von im Querschnitt teilkreisförmigen Ringnuten, angeordnet sein. Auf diese Weise werden die Matrizen beim Verspannen der Klemmelemente gegen den Bund gedrückt. Dadurch wird eine präzise und definierte Befestigung sämtlicher Matrizen in den ihnen jeweils zugeordneten Aufnahmebohrungen erreicht.
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Erfindungsgemäß sind Mittel zur Verdrehsicherung vorgesehen, die ein Verdrehen zumindest eines Klemmelements in der radialen Bohrung verhindern. Die Mittel zur Verdrehsicherung umfassen einen an dem Klemmelement oder der radialen Bohrung ausgebildeten Vorsprung und eine an dem jeweils anderen von Klemmelement oder radialer Bohrung ausgebildete in Einführrichtung des Klemmelements in die radiale Bohrung verlaufende Nut, wobei der Vorsprung in die Nut eingreift, so dass ein Drehen des Klemmelements in der radialen Bohrung verhindert wird. Insbesondere wird durch die Verdrehsicherung nur das Verdrehen eines, nämlich des beispielsweise hülsenförmig ausgebildeten und mit Innengewinde versehenen ersten Klemmelements verhindert, damit der Spannstift in das erste Klemmelement eingeschraubt werden kann. Der Vorsprung kann beispielsweise stiftförmig ausgebildet sein.
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Die Erfindung betrifft außerdem eine Rundläuferpresse umfassend einen um eine Rotationsachse, insbesondere eine vertikale Rotationsachse, drehend antreibbaren Rotor, der eine erfindungsgemäße Matrizenscheibe aufweist und mit der Matrizenscheibe synchron umlaufende, den Matrizenbohrungen der Matrizenscheibe zugeordnete Ober- und Unterstempel umfasst.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen schematisch:
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1 einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen Matrizenscheibe in einer ersten Schnittansicht,
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2 einen Ausschnitt der in 1 gezeigten Matrizenscheibe in einer zweiten Schnittansicht,
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3 eine Matrize der erfindungsgemäßen Matrizenscheibe in zwei Ansichten,
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4 eine Befestigungseinrichtung der erfindungsgemäßen Matrizenscheibe in zwei Ansichten,
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5 eine perspektivische Schnittansicht eines Teils einer erfindungsgemäßen Matrizenscheibe gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel, und
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6 eine weitere perspektivische Schnittansicht eines Teils einer erfindungsgemäßen Matrizenscheibe nach einem weiteren Ausführungsbeispiel.
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Soweit nichts anderes angegeben ist, bezeichnen in den Figuren gleiche Bezugszeichen gleiche Gegenstände. In 1 ist ein Ausschnitt einer erfindungsgemäßen Matrizenscheibe 10 in einer horizontal geschnittenen Ansicht dargestellt. In 2 ist ebenfalls ein Ausschnitt der erfindungsgemäßen Matrizenscheibe 10 in einer vertikalen Schnittansicht dargestellt. Die Matrizenscheibe 10 ist Teil eines Rotors einer Rundläuferpresse (nicht gezeigt). Die Matrizenscheibe 10 ist in dem gezeigten Beispiel kreisringförmig ausgebildet und gemeinsam mit dem Rotor um eine vertikale Rotationsachse drehbar. Die Matrizenscheibe 10 besitzt eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung der Matrizenscheibe 10 in gleichmäßigen Abständen verteilt angeordnete Matrizenbohrungen 12. In den 1 und 2 ist zu erkennen, dass die Matrizenbohrungen 12 zylindrische Bohrungen sind, die an ihrem in 2 unteren Ende jeweils einen umlaufenden Bund 14 aufweisen. In den Bohrungen 12 sind jeweils zylindrische Matrizen 16 aufgenommen, die mit ihrer Unterseite jeweils auf dem Bund 14 der ihnen zugeordneten Bohrung 12 aufliegen. Die Matrizen 16 besitzen jeweils eine zentrale Öffnung 18, in die in an sich bekannter Weise das in der Rundläuferpresse zu verpressende Material mittels der Matrizenscheibe 10 zugeordneten Ober- und Unterstempeln (nicht gezeigt) verpresst wird.
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In 3 ist in dem oberen Teilbild eine Matrize 16 in einem Vertikalschnitt gezeigt. Im unteren Teilbild ist die Matrize 16 in einer Draufsicht dargestellt. In dem oberen Teilbild von 3 ist zu erkennen, dass die Matrizenbuchse 16 im Bereich ihrer Außenfläche 20 mittig eine umlaufende Ringnut 22 aufweist. Die Ringnut 22 besitzt in dem gezeigten Beispiel einen teilkreisförmigen Querschnitt. In dem dargestellten Beispiel sind sämtliche der Matrizen 16 mit einer solchen Ringnut 22 versehen.
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In den 1 und 2 ist weiter zu erkennen, dass jeweils zwischen zwei benachbarten Matrizenbohrungen 12 und damit auch zwischen den darin gehaltenen Matrizen 16 radiale Bohrungen 24 in der Matrizenscheibe 10 ausgebildet sind. In dem gezeigten Beispiel sind die radialen Bohrungen 24 von der Umfangsseite der Matrizenscheibe 10 in diese eingebrachte zylindrische Bohrungen ohne Innengewinde. In den radialen Bohrungen 24 ist jeweils eine in 4 vergrößert dargestellte Befestigungseinrichtung 26 angeordnet. In dem unteren Teilbild in 4 ist die Befestigungseinrichtung 26 in einer seitlichen Ansicht gezeigt. In dem oberen Teilbild von 4 ist die Befestigungseinrichtung 26 in einer Schnittansicht gezeigt. Die Befestigungseinrichtungen weisen jeweils ein erstes Klemmelement 28 und ein zweites Klemmelement 30 auf. Außerdem weisen die Befestigungseinrichtungen 26 einen Gewindestift 32 auf. Der Gewindestift 32 besitzt einen Kopf 34 mit einem Eingriff 36 für ein Werkzeug, beispielsweise einen Inbusschlüssel oder ähnliches. An seinem dem Kopf 34 abgewandten Ende weist der Gewindestift 32 ein Außengewinde 38 auf. Das erste und zweite Klemmelement 28, 30 sind in dem gezeigten Beispiel hülsenförmig ausgebildet und besitzen an ihren einander gegenüberliegenden Enden jeweils eine kegelförmige Verjüngung 40, 42. Die Klemmelemente 28, 30 verjüngen sich dabei in Richtung zu dem jeweils anderen Klemmelement 28, 30. Insbesondere in 4 ist zu erkennen, dass der Gewindestift 32 mit seinem kein Außengewinde aufweisenden und dem Kopf 34 nahen Abschnitt durch das zweite Klemmelement 30, welches kein Innengewinde aufweist, hindurchgesteckt ist. Das zweite Klemmelement 30 ist zwischen einer durch die Unterseite des Kopfes 34 gebildeten Anschlagfläche 44 einerseits und einem flanschartig von dem Gewindestift 32 vorstehenden Sicherungsring 46 andererseits gehalten. Das erste Klemmelement 28 besitzt hingegen ein Innengewinde 48, in welches der Gewindestift 32 mit seinem Gewinde 38 eingeschraubt ist. Wie beispielsweise in 4 zu erkennen ist, können die beiden Klemmelemente 28, 30 durch Einschrauben des Gewindestifts 32 in das erste Klemmelement 28 gegeneinander verspannt werden.
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In den 1 und 2 ist der eingebaute Zustand der Befestigungseinrichtungen 26 in der Matrizenscheibe 10 gezeigt. Zum Einbau werden die Befestigungseinrichtungen 26 vor dem Einsetzen der Matrizen 16 bereits in die radialen Bohrungen 24 eingeschoben. In diesem Zustand befindet sich das radial innen liegende erste Klemmelement 28 jeweils zumindest abschnittsweise radial innerhalb der zentralen vertikalen Achse benachbarter Matrizenbohrungen 12 bzw. Matrizen 16. Das radial außen liegende zweite Klemmelement 30 befindet sich in diesem Zustand entsprechend radial außerhalb der zentralen vertikalen Achse der Matrizenbohrungen 12 bzw. Matrizen 16. Der Gewindestift 32 ist dabei ausreichend weit aus dem ersten Klemmelement 28 herausgeschraubt, so dass die sich kegelförmig verjüngenden Klemmflächen 40, 42 das Einsetzen der Matrizen 16 in die Matrizenbohrungen 12 erlauben. Es sei noch darauf hingewiesen, dass die radialen Bohrungen 24 benachbarte Matrizenbohrungen 12 jeweils miteinander verbinden.
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Sobald die Matrizen 16 in die Matrizenbohrungen 12 eingesetzt sind, werden die Gewindestifte 32 der Befestigungseinrichtungen 26 in die ersten Klemmelemente 28 geschraubt. Dabei werden die Klemmelemente 28, 30 jeweils gegeneinander verspannt und gelangen mit ihren kegelförmigen Klemmflächen 40, 42 in Anlage mit den Matrizen 16 und fixieren die Matrizen auf diese Weise in den Bohrungen 12. Insbesondere gelangen die kegelförmigen Klemmflächen 40, 42 dabei in Eingriff mit den Ringnuten 22 der Matrizen 16. Auf diese Weise werden die Matrizen 16 sicher und präzise in den Matrizenaufnahmebohrungen 12 fixiert. Sollen einzelne Matrizen 16 beispielsweise für eine Wartung aus den Matrizenbohrungen 12 entnommen werden, werden die Gewindestifte 32 der zu dieser Matrize 16 benachbarten Befestigungseinrichtungen 26 wiederum aus den jeweils ersten Klemmelementen 28 herausgeschraubt, so dass die Matrize 16 aus der Aufnahmebohrung 12 entnommen werden kann.
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In dem gezeigten Beispiel ist die Mittelachse der die Befestigungseinrichtungen 26 aufnehmenden radialen Bohrungen 24 jeweils derart versetzt zu dem Zentrum bzw. Grund der Ringnuten 22, dass die Matrizen 16 beim Verspannen der Klemmelemente 28, 30 jeweils gegen den Bund 14 der Matrizenaufnahmebohrungen 12 gedrückt werden. Dadurch wird eine besonders definierte und präzise Positionierung der Matrizen erreicht. Insbesondere ist in dem gezeigten Beispiel die Mittelachse der zylindrischen radialen Bohrungen 24, in 2 gesehen, geringfügig unterhalb des Zentrums bzw. Grunds der Ringnuten 22 angeordnet.
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In den 5 und 6 sind in perspektivischen geschnittenen Teilansichten weitere Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Matrizenscheibe 10 gezeigt. Die in den 5 und 6 gezeigten Matrizenscheiben 10 entsprechen weitgehend der in den 1 und 2 gezeigten Matrizenscheibe, so dass gleiche Bezugszeichen für gleiche Gegenstände verwendet werden und auf die obigen Erläuterungen verwiesen wird. Bei den Matrizenscheiben 10 der 5 und 6 sind weiterhin Ausführungsbeispiele einer Verdrehsicherung gezeigt, die ein Verdrehen des ersten Klemmelements 28 in der radialen Bohrung 24 verhindern. Natürlich können solche oder ähnliche Verdrehsicherungen auch bei der Matrizenscheibe aus den 1 und 2 vorgesehen sein. Als Verdrehsicherung ist in dem Ausführungsbeispiel nach 5 an der Unterseite der radialen Bohrung 24 eine in radialer Richtung verlaufende Nut 50 vorgesehen. Das erste Klemmelement 28 weist in dem in 5 gezeigten Beispiel ebenfalls an seiner Unterseite einen zu der Nut 50 korrespondierenden Vorsprung 52 in Form eines Stifts auf. Da der größte Außendurchmesser der Klemmelemente 28, 30 nur geringfügig kleiner als der Innendurchmesser der radialen Bohrungen ist, kann das erste Klemmelement 28 somit nur in einer definierten Drehstellung, in der der Vorsprung 52 zu der Nut 50 ausgerichtet ist, in die radiale Bohrung 24 eingeschoben werden. In dem in 5 gezeigten eingeschobenen Zustand ist das erste Klemmelement 28 auf diese Weise gegen ein Verdrehen innerhalb der zylindrischen Drehung 24 gesichert.
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Das Ausführungsbeispiel nach 6 zeigt insoweit die kinematische Umkehr einer solchen Verdrehsicherung. Bei dem Ausführungsbeispiel nach 6 ist in dem ersten Klemmelement 28 eine Nut 54 ausgebildet, die wie die Nut 50 bei dem Ausführungsbeispiel nach 5 in radialer Richtung und damit in Einführrichtung des ersten Klemmelements 28 in die radiale Bohrung 24 verläuft. An der Unterseite der radialen Bohrung 24 ist ein zu der Nut 54 korrespondierender Vorsprung 56 in Form eines Stifts vorgesehen. Wie bei dem Beispiel nach 5 kann das erste Klemmelement 28 damit nur in einer vorgegebenen Drehstellung in die radiale Bohrung 24 eingeführt werden, in der der Vorsprung 56 mit der Nut 54 in Eingriff gelangt. In der in 6 gezeigten eingeführten Stellung kann das Klemmelement 28 entsprechend nicht innerhalb der radialen Bohrung 24 gedreht werden.