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Die Erfindung bezieht sich auf einen Verschluss für ein Faltverdeck eines Personenkraftwagens, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Es ist eine Verriegelungseinrichtung für ein verstellbares Fahrzeugdach bekannt,
DE 100 30 760 A1 , die zwei beiderseits einer Längsmittelebene vorgesehene, um aufrechte Schwenklager bewegliche Verschlusshaken aufweist. Die mit relativ geringem Abstand zueinander angeordneten Verschlusshaken üben bei Verstellung zwischen einer Verriegelungsstellung und einer Entriegelungsstellung gegensinnige Bewegungen aus, und sie hintergreifen mit Hakenabschnitten als Verschlusszapfen ausgeführte Gegenlager. Zur Betätigung der Verschlusshaken dient ein Lenkersystem, das von einem linear bewegbaren, in einer Führungsvorrichtung einer Lagervorrichtung der Verriegelungseinrichtung verstellbaren Antriebselement beeinflussbar ist. Die Verschlusshaken sind mittels der Lagervorrichtung am Fahrzeugdach angeordnet, die Verschlusszapfen an einem Windschutzscheibenrahmen des Aufbaus des Fahrzeugs hintergreifen.
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Die
WO 96/27509 A1 befasst sich mit einer Verriegelungsvorrichtung zum lösbaren befestigen eines Fahrzeugdachs an einem unbeweglichen Karosserieteil, und die Verriegelungsvorrichtung ist mit Verschlusshaken versehen, die an einem vorderen Endbereich des Fahrzeugdachs angeordnet sind, und zwar benachbart von Längsseiten des besagten Fahrzeugdachs. Jeder Verschlusshaken ist über eine senkrechte Lagerachse verschwenkbar, und er hintergreift mit einem Hakenende einen senkrechten Verschlusszapfen, der an einem unbeweglichen Rahmenprofil eines Windschutzscheibenrahmens befestigt ist. Um den Verschlusshaken zu beeinflussen, ist er mit einer Treibstange verbunden, die in einem Bereich zwischen den Verschlusshaken mit einem Drehhebel gekoppelt ist. Mit dem Drehhebel wirkt ein Hydraulikzylinder zusammen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Verschluss für ein Faltverdeck eines Personenkraftwagens zu konzipieren, der bei guter Funktion sich durch eine vorbildliche, vor allem leicht realisierbare und räumlich günstige Bauweise auszeichnet. Dabei sollten aber auch Vorkehrungen getroffen sein, um bei Ausfall eines Betätigungselements des Verschlusses letzteren gezielt bedienen zu können.
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Nach der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere die Erfindung ausgestaltende Merkmale sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile sind darin zu sehen, dass das als Schieberelement ausgebildete Antriebselement funktionsgerecht in der Schlitzvorrichtung geführt ist und musterhaft die Koppellenkereinrichtungen, Steuerlenker, Kurbellenkereinrichtungen und letztlich die Verschlusshaken von der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung und umgekehrt verbringt. Unterstützt wird dies auch noch dadurch, dass das Schieberelement beiderseits der Mittellängsebene über die Koppellenkervorrichtung den an der Tragvorrichtung mittels eines zweiten Schwenklagers angelenkten Koppellenker betätigt. Dabei wirkt der Steuerlenker über die Kurbelenkereinrichtung auf den Verschlusshaken ein. Die Anordnung und Ausbildung des Schieberelements, der Koppelenkereinrichtungen, des Steuerlenkers der Kurbellenkervorrichtung in der Tragvorrichtung, die zwei mit Abstand zueinander angeordnete Lagerplatten besitzt, ermöglicht eine besonders kompakte Bauweise des Verschlusses, was bei den gegebenen engen baulichen Verhältnissen, z. B. im Bereich einer Dachkappe eines Faltverdecks, von besonderer Bedeutung ist. Als vorteilhaft hervorzuheben sind auch die einfach herstellbaren Bauteile-Schieberelement, Koppellenker, Steuerlenker, Kurbellenker und Verschlusshaken. Das Umgreifen der Koppellenker am Verbindungsabschnitt des Schieberelements und am Steuerlenker bzw. der Kurbellenker am Steuerlenker und am Verschlusshaken setzt Maßstäbe bei der Kraftübertragung im Lenkersystem des Verschlusses. Schließlich trägt die im Aufbau einfache Notbetätigungsvorrichtung im Verschluss dazu bei, dass bei Ausfall des Betätigungselements, z. B. in Gestalt des Hydraulikzylinders, eine gezielte manuelle Bedienung des Verschlusses sichergestellt ist. Die Notbetätigung lässt sich dank aufwandsarm herstellbarer und zusammensetzbarer Elemente wie Drehorgan, Ritzel und Zahnstange problemlos in den Verschluss integrieren.
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In der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt, das nachstehend näher beschrieben wird.
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Es zeigen
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1 eine Schrägansicht von vorne links auf einen Personenkraftwagen mit einem Faltverdeck,
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2 eine Ansicht von oben auf einen einen Verschlusshaken aufweisenden Verschluss des Faltverdecks nach 1,
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3 eine Ansicht entsprechend 2 mit den Verschlusshaken in einer Verriegelungsstellung, einem Lenkersystem und einem Antriebselement,
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4 eine Ansicht entsprechend 3, jedoch die Verschlusshaken in einer Entriegelungsstellung,
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5 eine Ansicht von unten mit einer an einer Tragvorrichtung befestigten Lagerkonsole,
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6 eine Schrägansicht von vorne rechts auf den Verschluss mit einer Notbetätigung,
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7 einen Querschnitt einer Tragvorrichtung des Verschlusses mit der Notbetätigung nach 5.
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Ein Personenkraftwagen 1 umfasst einen Aufbau 2, der von Rädern 3 und 4 getragen wird. Der Aufbau 2 verfügt über einen Bug 5, ein Heck 6 und einen Grundkörper 7 mit einem Windschutzscheibenrahmen 8 und Türen 9. Der Grundkörper 7 wird von einer etwa horizontal verlaufenden Gürtellinie 10 begrenzt. Oberhalb der Gürtellinie 10 überspannt ein Faltverdeck 11 einen Fahrgastraum 12, welches Faltverdeck 11 zwischen einer Schließstellung Schst und einer Offenstellung – nicht gezeigt – verstellbar ist und sich in der Schließstellung Schst mit einem nicht näher abgebildeten Verdeckbezug von einem oberen Querträger 13 des Windschutzscheibenrahmens 6 bis zu einem rückwärtigen Bereich 14 des Grundkörpers 7 bzw. der Gürtellinie 10 erstreckt. In diesem rückwärtigen Bereich 14 wird der Verdeckbezug 1 bspw. mittels eines nicht dargestellten Spannbügels gestreckt.
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Benachbart dem oberen Querträger 13 des Windschutzscheibenrahmens 8 ist das Faltverdeck 11 mit einer flächigen Dachkappe 15 versehen, die als formsteifer Rahmen – Guss- und/oder Tiefziehblechteile – ausgebildet ist und den Verdeckbezug zumindest bereichsweise trägt. Mit der Dachkappe 15 unter Vermittlung von Schrauben SI und SIi fest verbunden ist ein Verschluss 16, der das Faltverdeck 11 in seiner Schließstellung Schst gegen den oberen Querträger 13 spannt. Hierzu ist der Verschluss 16 mit zwei Verschlusshaken 17 und 18 versehen, die unter Vermittlung erster vertikaler Schwenklager 19 und 20 an einer gehäuseartigen Tragvorrichtung 21 gehalten sind. Die Verschlusshaken 17 und 18 sind mit gleichem definiertem Abstand – ca. 40 bis 60 mm – zu einer Verschlussmittellängsebene A-A des Verschlusses 16 angeordnet, dergestalt, dass der Verschluss 16 im Wesentlichen in einem mittleren Bereich 22 wirkt, und zwar benachbart einer oder unmittelbar auf einer Fahrzeugmittellängsebene B-B – 1 – des Personenkraftwagens 1, die im Ausführungsbeispiel die Verschlussmittellängsebene A-A einschließt.
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Aus den 3 und 4 ist ersichtlich, dass die Verschlusshaken 17 und 18 zwischen einer Verriegelungsstellung Verst und einer Entriegelungsstellung Entst bewegbar sind und dabei gegensinnige Bewegungen VbI und VbII ausüben. Die Verschlusshaken 17 und 18 weisen Hakenabschnitte 23 und 24 mit einander zugekehrten Hakenspitzen 25 und 26 auf, welche Hakenabschnitte 23 und 24 mit Stützbahnen 27 und 28 als Verschlussbolzen 29 und 30 ausgeführte Gegenlager 31 und 32 umgreifen. Die Gegenlager 31 und 32 bzw. Verschlussbolzen 29, 30 sind am oberen Querträger 13 des Windschutzscheibenrahmens 8 befestigt. Ein Lenkersystem 33 und ein linear in einer Schlitzführungseinrichtung 34 der Tragvorrichtung 21 bewegliches Antriebselement 35 arbeiten mit den Verschlusshaken 17 und 18 zusammen.
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Das Antriebselement 35 ist in der Schlitzführungseinrichtung 34 als ein Schieberelement 36 ausgebildet, das unmittelbar von einem Betätigungselement 37 verstellbar ist. Dabei beeinflusst das Schieberelement 36 jeweils beiderseits der Verschlussmittellängsebene A-A über eine Koppellenkereinrichtung 38, einen Steuerlenker 39, eine Kurbellenkereinrichtung 40 und den Verschlusshaken 17. Das Betätigungselement 37 ist durch einen Hydraulikzylinder 41 dargestellt, der z. B. mit der Kolbenstange 42 das Schieberelement 36 verstellt – 3 und 5 –.
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Das Schieberelement 36 betätigt über die Koppellenkereinrichtung 38 den an der Tragvorrichtung 21 mittels eines zweiten Schwenklagers 43 gelagerten Steuerlenker 39, wobei der Steuerlenker 39 über die Kurbellenkereinrichtung 40 mit dem Verschlusshaken 17 zusammenarbeitet. Die Koppellenkereinrichtung 38 ist über ein erstes Gelenk GI mit dem Schieberelement 36 und ein zweites Gelenk GII mit dem Steuerlenker 39 verbunden, wogegen die Kurbellenkereinrichtung 40 einerseits mit dem Steuerlenker 39 mittels eines dritten Gelenks GIII und andererseits unter Vermittlung eines vierten Gelenks GIV mit dem Verschlusshaken 17 gekoppelt ist. Das vierte Gelenk GIV ist mit Abstand zum ersten Drehlager 19 am Verschlusshaken 17 angeordnet, wobei das zweite Gelenk GII zwischen dem zweiten Schwenklager 43 und dem dritten Gelenk GIII am Steuerlenker 39 vorgesehen ist. Letzterer arbeitet auch noch mit einem elektrischen Kontaktgeber Kg – 3 und 4 – zusammen.
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Die Tragvorrichtung 21 weist beabstandete ebene untere und obere Lagerplatten 44 und 45 auf, zwischen denen die Verschlusshaken 17 und 18, die Kurbellenkereinrichtung 40, der Steuerlenker 39, die Koppellenkereinrichtung 38 und das Schieberelement 36 untergebracht sind. Das bspw. aus Kunststoff bestehende Schieberelement 36 wirkt unter Vermittlung eines Führungskörpers 46 mit einem Führungsabschnitt 47 der Schlitzführungseinrichtung 34 der Tagvorrichtung 21 zusammen. Darüber hinaus ist der Hydraulikzylinder 41 mit einer separaten Lagerkonsole 48 verbunden – 5 –, die mittels Schrauben 49, 50 und 51 an der Lagerplatte 44 befestigt ist.
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Gemäß 6 besitzt die Koppellenkereinrichtung 38 zwei Koppellenker 52 und 53, die Verbindungsabschnitte 54 und 55 des Schieberelements 36 und den Steuerlenker 39 unmittelbar umgreifen. Eine vergleichbare Konstruktion ist zwischen der Kurbellenkereinrichtung 40 und dem Steuerlenker 39 bzw. dem Verschlusshaken 17 vorgesehen, denn auch hier liegen beiderseits von Ebenen des Verschlusshakens 17 und des Steuerlenkers 39 Kurbellenker 56 und 57 der Kurbellenkereirichtung 40 direkt an. Die Verschlusshaken 17 und 18, die Kurbellenker 56 und 57, die Steuerlenker 39 und die Koppellenker 52 und 53 bestehen aus parallelflachem Plattenmaterial aus Kunststoff, Metall oder einem ähnlichen Werkstoff.
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In den Verschluss 16 eingegliedert ist eine Notbetätigungsvorrichtung 58, die ein Getriebe 59 umfasst und in der Tragvorrichtung 21 wirksam ist. Das Getriebe 59 der Notbetätigungsvorrichtung 58 umfasst ein aufrechtes bolzenartiges in das Schieberelement 36 integriertes Drehorgan 60, das mittels eines Ritzels 61, verbunden mit dem Drehorgan 60, mit einer zwischen den Lagerplatte 44 und 45 gehaltenen Zahnstange 62 zusammenwirkt. Das Drehorgan 60 besitzt an wenigstens einem Endbereich 63 einen Innensechskant 64, über den das Schieberelement 36, der Hydraulikzylinder 41 und auch das Lenkersystem 33 unter Vermittlung eines nicht dargestellten händisch bedienbaren Werkzeugs beeinflussbar ist. Schließlich werden die Zahnstange 62 und die beabstandeten Lagerplatten 44 und 45 der Tragvorrichtung 21 von zapfenartigen Stützen 65, 66 und 67 in Lage gehalten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10030760 A1 [0002]
- WO 96/27509 A1 [0003]