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Die Erfindung betrifft eine Rampenauflage zur Befestigung auf einer schwenkbaren Ladeklappe eines Fahrzeugs oder Anhängers mit Ladefläche.
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Bei bereits vorhandenen Lagern oder Kommissionierungseinheiten gibt es eine Vielzahl von Andockstationen (auch als Hallentore bezeichnet), an die Lastkraftwägen (Lkws) jeweils mit ihrer Rückseite heranfahren können, um die Güter zu übernehmen. Dabei sind diese Andockstationen meist auf der Höhe der Ladeflächen der Lkws angeordnet, damit der Lagerboden und die Ladefläche des Lkws eine Ebene bilden und der Lkw z. B. durch das Befahren mittels Gabelstaplern ent- und beladen werden kann. Da bei dieser Art des Ent- und Beladens jeder Gabelstapler oder sonstige Transporteinrichtung lediglich eine oder einige wenige Warenpalletten transportieren kann, ist die Art des Be- und Entladens sehr zeitintensiv. Auch kann der zu be- und entladende Lkw während der gesamten Zeit des Be- und Entladens nicht von der Andockstation wegbewegt werden.
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EP 1 180 450 A1 als nächstkommender Stand der Technik offenbart eine Hubladebühne für ein Kraftfahrzeug, mit einem parallelogrammförmigen Hubwerk zum Heben und Senken einer Plattform, die an zwei voneinander querbeabstandeten Anschlussköpfen des Hubwerks schwenkbar gelagert ist, wobei die Plattform um eine an den Anschlussköpfen vorgesehene Achse zu einem Plattformpaket zusammenfaltbar ist. Dabei ist an der dem Heck des Kraftfahrzeugs zugewandten Seite der Anschlussköpfe, insbesondere über die gesamte Breite der Plattform, ein Anschlussflansch zum Befestigen einer beweglichen oder unbeweglichen Überfahrbrücke oder einer Anschlagleiste aus elastischem Material vorgesehen, wobei bei auf Ladebodenniveau angehobener Plattform die Überfahrbrücke auf dem Ladeboden des Kraftfahrzeugs aufliegt bzw. die Anschlagleiste stirnseitig am Ladeboden anliegt.
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DE 730 8911 U offenbart eine schwenkbare Ladeplattform als Teil eines Tores, die in jeder Lage zu fixieren ist.
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US 3806976 A offenbart eine Rampenplattenstruktur zum Überbrücken eines Abstands zwischen einer Laderampe und einem Lastkraftwagen oder einem Eisenbahnwaggon.
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Die Druckschrift
EP 1 808 387 A2 offenbart ein Logistiksystem, bei dem die zu be- und entladende Fracht auf einem Ladungsträger, auch als Güterplattform oder Plattform bezeichnet, gelagert wird und der gesamte Ladungsträger mitsamt der Fracht vom Lkw bzw. auf den Lkw in einem Arbeitsvorgang verfrachtet wird. D. h. die gesamte Plattform mit den Gütern ist in einem Schritt an ein Fahrzeug übergebbar oder kann in einem Schritt von einem Fahrzeug übernommen werden.
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Der Kastenaufbau typischer Lkws oder deren Anhänger kann mittels einer auf der Rückseite des Lkws angeordneten Ladeklappe, die an einer Seite an der Ladefläche angelenkt ist, verschlossen werden. Die Klappe ist mittels geeigneter, z. B. hydraulischer Betätigungsmittel zwischen einer angehobenen Schließposition und einer horizontal abgesenkten Position verschwenkbar. In der abgesenkten Position kann die rückwärtige Klappe als Ladeplattform des Lkws verwendet werden. Werden nun solche Lkws in Verbindung mit dem oben beschriebenen Logistiksystem eingesetzt, so ergibt sich z. B. bei manueller Ent- oder Beladung ein störender Höhenunterschied zwischen der Oberseite der Ladeklappe und der Oberseite des auf der Ladefläche des Lkws angeordneten Ladungsträgers.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Maßnahme bereitzustellen, durch die der störende Höhenunterschied vermieden werden kann.
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Die Erfindung wird gelöst durch eine Rampenauflage mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Erfindungsgemäß wird somit eine Rampenauflage mit Scharniermitteln bereitgestellt, mittels denen die Rampenauflage auf der Ladeklappe oder Laderampe eines Lkws, Anhängers oder sonstigen Fahrzeugs mit Ladefläche montierbar ist und die so ausgestaltet sind, dass sie im montierten Zustand eine Bewegung der Rampenauflage weg von der Ladefläche erlauben. Die Rampenauflage weist vorzugsweise einen keilförmigen Längsquerschnitt auf und kann zum Ausgleich eines Höhenunterschieds zwischen der Ladefläche (z. B. aufgrund eines darauf befindlichen Ladeträgers) und der Ladeklappe beim Be- und Entladen dienen. Durch die erlaubte Bewegung weg von der Ladefläche kann erreicht werden, dass sich die Rampenauflage im geschlossenen Zustand der Ladeklappe mit Ihrer Stirnseite auf dem Ladungsträger ablegt oder darüber gehalten wird, ohne im geöffneten Zustand der Ladeklappe einen dem auszugleichenden Höhenunterschied entsprechenden Spalt zwischen Rampenauflage und Ladefläche vorsehen zu müssen.
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Wird die Rampenauflage in Verbindung mit dem eingangs beschriebenen, beweglichen Ladungsträger verwendet, so entspricht die Höhe der Rampenauflage im Wesentlichen der Höhe des Ladungsträgers.
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Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform weisen die Scharniermittel ein Doppelscharnier mit einem Schwenkarm und zwei an den gegenüberliegenden Enden des Schwenkarms angeordneten Drehachsen auf, so dass die Rampenauflage im montierten Zustand mittels des Schwenkarms nach oben schwenkbar ist. In der beispielhaften Ausführungsform sind jeweils zwei der Scharniermittel an gegenüberliegenden Randbereichen der der Schwenkachse der Ladeklappe zugewandten vorderen Hälfte der Rampenauflage an deren Unterseite hintereinander angeordnet.
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Falls auf der Oberseite der Ladeklappe Druckschalter vorgesehen sind, so kann die Rampenauflage eine durchgeführte Betätigungseinrichtung zur Betätigung der darunterliegenden Druckschalter aufweisen.
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Ferner können hochklappbare Abrollsicherungen auf der Oberseite der Rampenauflage vorgesehen sein.
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Als weitere Option kann ein Puffermittel, z. B. eine Druckplatte an der Stirnseite der Rampenauflage vorgesehen sein, damit eine Beschädigung beim Schließen der Ladeklappe vermieden wird.
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Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen, besonders aber auch in den Zeichnungen und in der nachfolgenden Beschreibung dargestellt.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungsfiguren näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische perspektivische Ansicht eines Lkws mit geöffneter Ladeklappe und montierter erfindungsgemäßer Rampenauflage;
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2 eine detailliertere Ansicht der geöffneten Ladeklappe mit montierter erfindungsgemäßer Rampenauflage;
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3 eine Schnittansicht der geöffneten Ladeklappe mit montierter erfindungsgemäßer Rampenauflage; und
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4 eine Schnittansicht der Ladeklappe mit montierter erfindungsgemäßer Rampenauflage während des Schließvorgangs.
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1 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels, bei dem ein Rampenkeil 20 mit keilförmigem Längsquerschnitt als Rampenauflage vorgesehen und auf der Ladeklappe oder -rampe eines Sattelkraftwagens 10 (im Folgenden „Lkw” genannt) befestigt ist. Der Rampenkeil 20 dient hier zum Ausgleich eines Höhenunterschieds, der durch einen im Lkw 10 befindlichen, beweglichen Ladungsträger 30 hervorgerufen wird. Um die manuelle Be- und Entladung des Lkw 10 zu erleichtern, sollte der Rampenkeil 20 möglichst bündig mit dem Ladungsträger 30 abschließen, d. h. es sollte kein größerer Zwischenraum oder Spalt zwischen der vorderen Stirnseite des Rampenkeils 20 und der dem Rampenkeil 20 zugewandten Stirnseite des Ladungsträgers 30 vorhanden sein. Um dies zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, den Rampenkeil 20 so auf der Ladeklappe des Lkw 10 zu befestigen oder zu montieren, dass ein Freiheitsgrad zur Verschiebung oder Bewegung weg von der Ladefläche bzw. dem darauf befindlichen Ladungsträger 30 möglich bleibt. Dadurch kann der Rampenkeil 20 bei der Schließbewegung der Ladeklappe nach oben und damit weg von der Ladefläche bzw. dem darauf befindlichen Ladungsträger 30 ausweichen:
Die Ausweichbewegung des auf der Ladeklappe montierten Rampenkeils 20 kann durch Druck auf dessen Stirnseite bei der Schließbewegung oder durch einen manuell oder automatisch bei der Schließbewegung betätigbaren Rastmechanismus mit Federunterstützung odgl. ausgelöst werden.
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2 zeigt eine detailliertere Ansicht der geöffneten Ladeklappe 40 gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel mit montiertem Rampenkeil 20. An der Oberseite des Rampenkeils 20 sind hochklappbare Abrollsicherungen 24 angebracht, die im ausgeklappten Zustand ein unbeabsichtigtes Herabrollen des Ladeguts (wie bspw. Rollcontainer odgl.) beim manuellen Entladen verhindern können. In der dem Lkw 10 zugewandten vorderen Hälfte des Rampenkeils 20 sind jeweils im seitlichen Randbereich zwei in Längsrichtung hintereinander angeordnete Befestigungsscharniere 26 an der Unterseite des Rampenkeils 20 angeschraubt.
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3 zeigt eine Schnittansicht der geöffneten Ladeklappe 40 mit darauf montiertem Rampenkeil gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel. Der Rampenkeil 20 weist einen durch ihn hindurchgeführten und festgeschraubten Betätigungsmechanismus 28 auf, der als Fußtasteradapter ausgestaltet ist und mittels dem bereits an der Oberseite der Ladeklappe 40 angeordnete Bedienungstasten (Druckschalter) auch bei Verwendung des Rampenkeils 20 weiterhin mittels den Füßen betätigt werden können, bspw. zum Absenken oder Hochfahren der Ladeklappe 40.
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Die Befestigungsscharniere 26 dienen dazu, den Rampenkeil 20 beim Einklappen oder Hochschwenken der Ladeklappe 40 über deren Schwenkachse 42 flexibel oder beweglich festzuhalten, so dass eine im Wesentlichen aufwärts und rückwärts gerichtete Schwenkbewegung des Rampenkeils 20 weg von der Ladefläche mit darauf befindlichem Ladungsträger 30 ermöglicht wird. Damit kann der Rampenkeil 20 beim Schließen der Ladeklappe 40 auf dem Ladungsträger 30 abgelegt oder darüber gehalten werden. An der Stirnseite des Rampenkeils 20 ist eine Druckplatte 29 angebracht
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Befestigungsscharniere 26 als Doppelscharniere mit Schwenkarm 263 ausgestaltet, der an beiden Enden über eine Drehachse 261, 262 des jeweiligen Scharniers drehbar gelagert ist und damit eine entsprechende Schwenkbewegung des Rampenkeils 20 nach oben ermöglicht.
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4 zeigt eine Schnittansicht der Ladeklappe 40 mit montiertem Rampenkeil 20 während des Schließvorgangs. Die kleinen Pfeile zeigen die Bewegungs- bzw. Verschiebungsrichtungen des Rampenkeils 20 während der Schließbewegung. Wie bereits oben erwähnt, kann die nach oben gerichtete Schwenkbewegung des Rampenkeils 20 durch Druck auf den Ladungsträger 30 über die Druckplatte 29 oder durch einen mit der Schließbewegung ausgelösten oder gekoppelten Mechanismus hervorgerufen werden.
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Zusammenfassend wurde eine Rampenauflage 20 beschrieben zur Befestigung auf einer schwenkbaren Ladeklappe 40 eines Fahrzeugs 10 oder Anhängers, um dadurch einen Höhenunterschied zwischen der Oberseite der Ladeklappe 40 und der Oberseite einer Ladefläche des Fahrzeugs oder Anhängers auszugleichen, wobei die Rampenauflage 20 Scharniermittel 26 aufweist, mittels denen die Rampenauflage 20 auf der Ladeklappe 40 montierbar ist und wobei die Scharniermittel 26 so ausgestaltet sind, dass sie im montierten Zustand eine Bewegung der Rampenauflage 20 weg von der Ladefläche erlauben.
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Es ist für den Fachmann ersichtlich, dass die Rampenauflage nicht zwingend keilförmig gestaltet sein muss. Sie kann auch schräg gelagert sein und einen rechteckigen Querschnitt aufweisen. Auch der Scharniermechanismus kann in vielfältiger Weise abgewandelt sein, solange im montierten Zustand der Rampenauflage eine Bewegung nach schräg oben und damit weg von der Ladefläche bzw. dem Ladungsträger ermöglicht wird.