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Die Erfindung betrifft ein zur verdeckten Anordnung vorgesehenes Ecklager für einen gegen einen Rahmen schwenkbaren und gegenüber diesem kippbaren Flügel eines Fensters, einer Fenstertür oder dergleichen, mit einer flügelseitigen Beschlageinheit und einer rahmenseitigen Beschlageinheit, mit einem Traglenker und einem Steuerlenker zur Verbindung der Beschlageinheiten, und mit einer horizontalen Kipplagerachse für den Flügel.
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Solche Ecklager werden bei verdeckt in einer Falz zwischen Flügel und Rahmen angeordneten Dreh-Kippbeschlägen benötigt. Hierbei liegen die Beschlageinheiten des Ecklagers in der dem geschlossenen Fenster entsprechenden Stellung übereinander. Der Steuerlenker ist meist länger als der Traglenker, während die Anbindung des Traglenkers an der flügelseitigen Beschlageinheit eine Drehlagerachse aufweist, um die der Flügel in eine Drehstellung bewegt werden kann.
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Ein solches Ecklager ist beispielsweise aus der
DE 34 42 364 C2 bekannt. Bei diesem Ecklager weisen der Steuerlenker und der Traglenker Anlenkzapfen auf, auf denen der Flügel mit der flügelseitigen Beschlageinheit aufgesetzt ist. Die Anlenkzapfen bilden mit dem Flügel das Kipplager und stützen sich mittig an der flügelseitigen Beschlageinheit ab. Nachteilig bei diesem Ecklager ist jedoch, dass der Flügel leicht in Kipp- oder Drehstellung ausgehoben wird. Das Ecklager weist zudem nur eine geringe Stabilität auf. Weiterhin führt diese Gestaltung zu einem Quetschen der unteren Kante des Flügels an dem Rahmen bei der Bewegung des Flügels in die Kippstellung. In der Praxis behilft man sich damit, dass solche Ecklager nur bei solchen Fenstern eingesetzt werden, bei denen die untere Kante des Flügels einen großen Abstand zum Rahmen hat. Bei heutigen Fenstern versucht man jedoch, den Abstand des Flügels zum Rahmen möglichst klein zu halten.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Ecklager der eingangs genannten Art so weiter zu bilden, dass ein Quetschen der unteren Kante des Flügels am Rahmen in der Kippstellung weitgehend vermieden wird und dass auch schwere Flügel zuverlässig abgestützt werden.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Kipplagerachse außermittig in der flügelseitigen Beschlageinheit angeordnet ist.
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Durch diese Gestaltung lässt sich die Kipplagerachse nahe der Seite des Flügels anordnen, in der dieser gekippt werden soll. Die Kipplagerachse lässt sich dank der Erfindung besonders nahe über die untere Kante des Flügels anordnen, wodurch deren Schwenkbereich beim Kippen des Flügels verringert wird. Mit der Verringerung des Schwenkbereichs der unteren Kante wird auch ein Quetschen dieser Kante am Rahmen in der Kippstellung weitgehend vermieden. Weiterhin ist die Kipplagerachse näher unterhalb des Schwerpunktes des in Kippstellung befindlichen Flügels angeordnet, so dass auch schwere Flügel besonders zuverlässig abgestützt werden.
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Die außermittige Anordnung der Kipplagerachse gestaltet sich gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders einfach, wenn eine an der äußeren Begrenzung der flügelseitigen Beschlageinheit angeordnete Drehlagerachse des Traglenkers mittig an der flügelseitigen Beschlageinheit und versetzt zu der Kipplagerachse angeordnet ist. Hierdurch gestaltet sich das erfindungsgemäße Ecklager zudem besonders kompakt.
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Das erfindungsgemäße Ecklager weist eine besonders hohe Stabilität auf, wenn die flügelseitige Beschlageinheit ein Grundteil, an welchem der Traglenker und der Steuerlenker angelenkt sind, ein Stützteil, welches einen Flansch zur Verschraubung mit dem Flügel hat, aufweist und wenn das Stützteil über einen Lagerbolzen der Kipplagerachse mit dem Grundteil verbunden ist. Durch diese Gestaltung sind der Traglenker und der Steuerlenker über das Grundteil dauerhaft miteinander verbunden. Auslenkungen des Traglenkers und des Steuerlenkers beim Kippen des Flügels um die Kipplagerachse werden vermieden, weil der Traglenker und der Steuerlenker durch die Anordnung der Kipplagerachse an der flügelseitigen Beschlageinheit nicht mit gekippt werden. Damit ist auch bei schweren Flügeln ein sicheres Kippen möglich.
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Um eine sichere Fixierung des erfindungsgemäßen Ecklagers bei der Montage des Flügels in den Rahmen zu erzielen, ist das am Flügel befestigte Stützteils und das auf dem den Traglenker und den Steuerlenker verbindende Grundteil mit Ausformungen an dem einen Teil und Gegenkonturen an dem anderen Teil versehen. Diese Ausformungen und Gegenkonturen sind so gestaltet, dass die Teile verrasten und nur noch die Kippbewegung des Flügels um die Kipplagerachse zulassen. Das Einsetzen des Flügels in den Rahmen gestaltet sich dadurch auch bei schweren Flügeln einfach und sicher.
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Das erfindungsgemäße Ecklager lässt sich einfach durch die Anordnung des Lagerbolzens für rechts- und links anschlagende Fenster umrüsten, wenn das Stützteil und das Grundteil jeweils zwei parallel zueinander angeordnete und miteinander fluchtende Lagerschalen zur Aufnahme des Lagerbolzens der Kipplagerachse aufweisen und wenn die Lagerschalen in der gleichen horizontalen Ebene angeordnet sind. Hierdurch lässt sich der Lagerbolzen einfach in die, bei geöffnetem Fenster gesehen, vorderen Lagerschalen des Stützteils und des Grundteils einsetzen.
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Das erfindungsgemäße Ecklager weist eine hohe Stabilität auf, wenn die Lagerschalen des Grundteils über einen horizontalen Steg miteinander verbunden sind und wenn sich das Stützteil bei der dem geschlossenen Fenster entsprechenden Stellung auf dem Steg und/oder den Lagerschalen des Grundteils abstützt. Ein weiterer Vorteil dieser Gestaltung besteht darin, dass die der geschlossenen Stellung des Fensters entsprechende Stellung des Stützteils in dem Ecklager festgelegt ist. Damit werden die Drehlagerachse und die Kipplagerachse bei geschlossenem Fenster entlastet.
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Das erfindungsgemäße Ecklager lässt sich besonders einfach am Fenster montieren, wenn die Kipplagerachse von der äußeren, die Drehlagerachse aufweisenden Begrenzung der flügelseitigen Beschlageinheit her zugänglich ist. Durch diese Gestaltung ist die Kipplagerachse von dem Eckbereich des Flügels bei geöffnetem Fenster frei zugänglich. Daher kann das Stützteil zunächst an dem Flügel und die rahmenseitige Beschlageinheit, der Traglenker, der Steuerlenker und das Grundteil der flügelseitigen Beschlageinheit an dem Rahmen vormontiert werden. Zur Endmontage wird der Flügel mit dem Stützteil auf das Grundteil gesetzt und die Kipplagerachse montiert.
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Die Einstellung des Flügels gegenüber dem Rahmen gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders einfach, wenn eine Verstelleinheit zur Höhenverstellung des Flügels eine konzentrisch zur Drehlagerachse angeordnete Hülse und eine in der Hülse angeordnete, von dem dem Traglenker abgewandten Ende zugängliche Verstellschraube hat.
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Zur Verringerung der Abmessungen der flügelseitigen Beschlageinheit trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn das Stützteil eine Ausnehmung zur Aufnahme der am Grundteil angeordneten Verstelleinheit für die Drehlagerachse hat und wenn sich die Ausnehmung über den Kippbereich des Stützteils gegenüber dem Grundteil erstreckt.
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Zur Erhöhung der Stabilität des erfindungsgemäßen Ecklagers trägt es bei, wenn das Stützteil und das Grundteil jeweils winkelförmig gestaltet sind.
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Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
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1 den unteren rechten Eckbereich eines Fensters in Drehstellung mit einem erfindungsgemäßen Ecklager,
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2 eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Ecklagers aus 1,
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3 eine Schnittdarstellung durch das Ecklager in Kippstellung,
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4 eine Schnittdarstellung durch das erfindungsgemäße Ecklager aus 3 entlang der Linie IV-IV.
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1 zeigt den unteren rechten Eckbereich eines Fensters mit einem gegen einen Rahmen 1 schwenkbaren Flügel 2 und mit einem Ecklager 3 in Drehstellung. Das Ecklager 3 hat eine rahmenseitige Beschlageinheit 4 und eine flügelseitige Beschlageinheit 5. Die Beschlageinheiten 4, 5 sind über einen Traglenker 6 und einen Steuerlenker 7 miteinander verbunden und weisen jeweils Flansche 8, 9 zur Verschraubung mit dem Rahmen 1 und dem Flügel 2 auf.
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2 zeigt perspektivisch das erfindungsgemäße Ecklager 3 aus 1 in der Drehstellung, in der der Flügel 2 um eine vertikale Drehlagerachse 10 von dem Rahmen 1 weg gedreht ist. Der Traglenker 6 und der Steuerlenker 7 stellen hierbei sicher, dass der Flügel 2 bei seiner Bewegung in die Drehstellung von dem Rahmen 1 abgehoben wird. Die flügelseitige Beschlageinheit 5 hat ein Grundteil 11, an dem der Traglenker 6 und der Steuerlenker 7 angelenkt sind und ein Stützteil 12 mit dem Flansch 9 zur Verschraubung mit dem Flügel 2. Das Grundteil 11 hat auf der vertikalen Drehlagerachse 10 eine Verstelleinheit 13 zur Höhenverstellung des in 1 dargestellten Flügels 2. Die Verstelleinheit 13 weist eine Hülse 14 und eine von dem dem Traglenker 6 abgewandten Ende zugängliche Verstellschraube 15 auf. Der Traglenker 6 ist auf der Drehlagerachse 10 gegenüber dem Grundteil 11 der flügelseitigen Beschlageinheit 5 sowie über eine Lagerung 16 an der rahmenseitigen Beschlageinheit 4 gelagert. Weiterhin zeigt 2 einen von dem Eckbereich der flügelseitigen Beschlageinheit 5 zugänglichen Lagerbolzen 17 einer Kipplagerachse 18.
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3 zeigt das Ecklager 3 in einer Kippstellung, wobei die flügelseitige Beschlageinheit 4 geschnitten dargestellt ist. Die Kipplagerachse 18, um die das Stützteil 12 gegenüber dem Grundteil 11 gelagert ist, ist senkrecht zur Zeichenebene angeordnet. Das Stützteil 12 und das Grundteil 11 haben jeweils zwei Lagerschalen 19–22 zur Aufnahme des einzigen Lagerbolzens 17 der Kipplagerachse 18. Der Lagerbolzen 17 lässt sich wahlweise in die linken oder in die rechten Lagerschalen 19–22 des Stützteils 12 und des Grundteils 11 einsetzen und damit die Position der Kipplagerachse 18 festlegen. Der Lagerbolzen 17 ist hier in den in Kipprichtung weisenden Lagerschalen 19, 20 angeordnet. Die anderen Lagerschalen 21, 22 sind zueinander frei beweglich. Die Kipplagerachse 18 ist daher in jeder Stellung außermittig in der flügelseitigen Beschlageinheit 5 angeordnet, während die Drehlagerachse 10 zentrisch zwischen den Lagerschalen 19–22 angeordnet ist. Die außermittige Anordnung der Kipplagerachse 18 bewirkt, das ein unterer, in 1 dargestellter Rand 23 des Flügels 2 bei der Bewegung in die Kippstellung einen kurzen Schwenkarm hat, wodurch dessen Quetschen am Rahmen 1 gering gehalten wird. Weiterhin zeigt 3, dass das Stützteil 12 eine Ausnehmung 24 für die Verstelleinheit 13 mit der auf dem Grundteil 11 angeordneten Hülse 14 und der Verstellschraube 15 hat. Das Grundteil 11 hat einen die Lagerschalen 19, 21 miteinander verbindenden Steg 25, auf dem sich das Stützteil 12 in der nicht gekippten Stellung des Ecklagers 3 abstützt.
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4 zeigt zur Verdeutlichung eine Schnittdarstellung durch das Ecklager 3 aus 3 entlang der Linie IV-IV. Hierbei ist zu erkennen, dass der Steuerlenker 7 jeweils eine Lagerung 26, 27 in dem Grundteil 11 der flügelseitigen Beschlageinheit 5 und in der rahmenseitigen Beschlageinheit 4 hat. Der Lagerbolzen 17 der Kipplagerachse 18 ist von der äußeren Begrenzung der flügelseitigen Beschlageinheit 5 zugänglich.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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