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Die Erfindung betrifft ein Kit mit einer Dosiervorrichtung, welche einen Hohlkörper, der einen durch eine Wand oder mehrere Wände gebildeten Hohlraum zur Aufnahme einer leistungsverstärkenden Verbindung aufweist. Die Erfindung betrifft auch die Verwendung einer Dosiervorrichtung sowie ein Verfahren zum Waschen und/oder Konditionieren von Wäsche unter Verwendung des Kits.
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Im Bemühen um energiesparende Wasch- und Bleichverfahren gewinnen in den letzten Jahren zudem Anwendungstemperaturen noch deutlich unterhalb 60°C, insbesondere unterhalb 45°C bis herunter zur Kaltwassertemperatur an Bedeutung.
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Bei diesen niedrigen Temperaturen lässt die Wirkung der bisher bekannten Aktivatorverbindungen in der Regel erkennbar nach. Es hat deshalb nicht an Bestrebungen gefehlt, für diesen Temperaturbereich wirksamere Aktivatoren zu entwickeln. Verschiedentlich ist deshalb der Einsatz von Übergangsmetallverbindungen, insbesondere Übergangsmetallkomplexen, zur Steigerung der Oxidationskraft von Persauerstoffverbindungen oder auch Luftsauerstoff in Wasch- oder Reinigungsmitteln vorgeschlagen worden.
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Der Einsatz solcher Übergangsmetallkatalysatoren ist in der Praxis bisher erschwert worden durch die Forderung, das Bleichmittel wie auch den Katalysator lagerstabil in ein Mittel einzuarbeiten. Die Lagerstabilität muss dabei sowohl im chemischen Sinne gewährleistet sein, das heißt weder Bleichmittel noch Komplex dürfen sich bei Lagerung zersetzen oder die übrigen Inhaltsstoffe der Mittel abbauen, als auch im physikalischen Sinne, das heißt das Mittel darf sich nicht auftrennen, so dass sich zum Beispiel eine Komponente am Boden oder oben im Verpackungsbehältnis anreichert und bei der Entnahme nur eines Teils des gesamten Mittels aus dem Behältnis dieser Teil nicht der Gesamtzusammensetzung des Mittels entspricht. Zusätzlich kann ein Auftrennen der Komponenten die Ästhetik eines Produkts negativ beeinflussen.
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Die chemische Stabilität lässt sich zum Beispiel durch Umhüllen der Teilchen verbessern. Das Problem der physikalischen Stabilität lässt sich beispielsweise umgehen, wenn man dem Verbraucher für eine Anwendung vorportionierte Mengen des Mittels zur Verfügung stellt: Wenn man die gesamte Portion auf einmal anwendet, ist unerheblich, ob diese Portion eine homogene oder eine heterogene Partikelmischung ist. Dafür sind sowohl Portionierungen in Beuteln aus wasserlöslichem Material wie auch Aufreißbeutel aus wasserunlöslichem Material denkbar. Diese Umgehungslösung ist allerdings schon wegen des zusätzlichen Verpackungsaufwandes und den damit verbundenen Kosten nachteilig.
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Die für Bleichaktivatoren in Form von Übergangsmetallkomplexen aufgezeigten Probleme bezüglich der Stabilität treten aber auch bei anderen, leistungsverstärkenden Inhaltsstoffen von Wach- und Reinigungsmitteln, beispielsweise bei Enzymen, auf.
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Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Wasch- oder Konditionierprozess von textilen Flächengebilden bezüglich der Wasch- und Konditionierleistung auf eine für den Anwender einfach zu handhabende Art zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Kit, umfassend eine Dosiervorrichtung und ein festes Freisetzungssystem, wobei die Dosiervorrichtung einen Hohlkörper umfasst, der einen durch eine Wand oder mehrere Wände gebildeten Hohlraum zur Aufnahme des Freisetzungssystems aufweist, wobei das Freisetzungssystem ein Trägersystem und eine leistungsverstärkende Verbindung enthält und wobei die Freisetzung der leistungsverstärkenden Verbindung über mehr als einen Anwendungszyklus erfolgt.
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In einer Ausführungsform weist die Dosiervorrichtung eine verschließbare Öffnung zum Befüllen des Hohlraums auf.
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In dieser Ausführungsform kann der Anwendung nach dem Aufbrauchen des Freisetzungssystems dieses durch ein neues Freisetzungssystem ersetzen und braucht nicht das gesamte Kit zu ersetzen.
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Es ist bevorzugt, dass die leistungsverstärkende Verbindung ausgewählt ist aus der Gruppe der Bleichverstärker, Enzyme, Enzymbooster, optischen Aufheller, Nuancierfarbstoffe, Soil-Release-Polymeren, Vergrauungsinhibitoren, Silicone, Mikrokapseln und Mischungen daraus.
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Diese leistungsverstärkenden Verbindungen bringen wünschenswerte Verbesserungen im Hinblick auf die Primär- und/oder Sekundärwaschkraftsleistung eines Wasch- und/oder Konditioniermittels und können oftmals nicht stabil in ein Wasch- und/oder Konditioniermittel eingebracht werden.
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Dabei ist es bevorzugt, dass die Menge an leistungsverstärkender Verbindung zwischen 1 und 60 Gew.-%, bevorzugt zwischen 2 und 50 Gew.-% und besonders bevorzugt zwischen 5 und 40 Gew.-% jeweils bezogen auf das Freisetzungssystem beträgt.
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Es ist insbesondere bevorzugt, dass die leistungsverstärkende Verbindung ein Bleichverstärker in Form eines Übergangsmetallkomplexes ist. Bevorzugt einsetzbare Übergangsmetallkomplexe umfassen Liganden vom Salen-Typ oder Terpyridin-Typ und ein Zentralatom, welches ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Mn, Fe, Co, Ni, V, Ru, Ti, Mo, W, Cu und/oder Cr.
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Insbesondere im Hinblick auf die immer niedriger werdenden Waschtemperaturen ist der Einsatz von bleichverstärkenden Verbindungen als leistungsverstärkende Verbindung besonders vorteilhaft.
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Es ist bevorzugt, dass das Trägermaterial ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus anorganischen Alkalimetalisalzen, organischen Alkalimetallsalzen, anorganischen Erdalkalimetallsalzen, organischen Erdalkalimetallsalzen, Kohlenhydraten, Silikaten, Schichtsilikaten, Bentoniten, Zeolithen, Harnstoff, Polyalkylenglycolen, Polyvinylalkohol, Acrylpolymere, Polyamide, Polyurethane, Tenside, Seifen, Fettsäuren und Mischungen daraus.
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Dabei ist es bevorzugt, dass die Menge an Trägermaterial zwischen 40 und 99 Gew.-%, bevorzugt zwischen 50 und 98 Gew.-% und besonders bevorzugt zwischen 60 und 95 Gew.-% jeweils bezogen auf das Freisetzungssystem beträgt.
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Diese Trägermaterialien sind geruchsneutral und/oder preisgünstig. Außerdem sind sie alle inert für leistungsverstärkende Verbindungen.
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Es ist ferner bevorzugt, dass mindestens 80 Gew.-% des Freisetzungssystem eine Auflösekinetik im Bereich von 0,00001 gL–1min–1 bis 0,1 gL–1min–1 und mehr bevorzugt im Bereich von 0,0002 gL–1min–1 bis 0,01 gL–1min–1 aufweisen.
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Eine solche Auflösecharakteristik gewährleistet, dass das feste Freisetzungssystem die leistungsverstärkende Verbindung über mehrere Anwendungen und nicht nur bei einem Anwendungszyklus frei setzt.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Hohlkörper aus einem Material gefertigt, welches ein thermoplastisches Polymer und biozid wirkende Metalle und/oder Metallionen umfasst.
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Durch die Verwendung eines Materials mit biozider Wirkung in dem Material zur Herstellung der Dosiervorrichtung weist das Kit eine weitere Funktionalität auf. Durch die oftmals niedrigen Waschtemperaturen werden nicht immer alle Keime oder Pilze, wie beispielsweise die humanpathogene Candida albicans, abgetötet. Der Einsatz biozid wirkender Metalle und/oder Metallionen reduziert die Ansiedelung und/oder Vermehrung von Mikroorganismen auf gewaschenen textilen Flächengebilden und/oder in der Waschmaschine oder unterdrückt sie sogar für eine längere Zeit.
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Die Erfindung betrifft auch die Verwendung eines Kits, umfassend eine Dosiervorrichtung und ein festes Freisetzungssystem, wobei die Dosiervorrichtung einen Hohlkörper umfasst, der einen durch eine Wand oder mehrere Wände gebildeten Hohlraum zur Aufnahme des Freisetzungssystems aufweist und wobei das Freisetzungssystem ein Trägersystem und eine leistungsverstärkende Verbindung enthält, zur Verstärkung der Wasch- und/oder Konditionierleistung von Wasch- und/oder Konditioniermittel beim Waschen und/oder Konditionieren von textilen Flächengebilden.
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Die Erfindung beschreibt auch ein Verfahren zum Waschen und/oder Konditionieren von textilen Flächengebilden bei dem
- – ein Kit, umfassend eine Dosiervorrichtung und ein festes Freisetzungssystem, wobei die Dosiervorrichtung einen Hohlkörper umfasst, der einen durch eine Wand oder mehrere Wände gebildeten Hohlraum zur Aufnahme des Freisetzungssystems aufweist, wobei das Freisetzungssystem ein Trägersystem und eine leistungsverstärkende Verbindung enthält, bereitgestellt wird,
- – das Kit zusammen mit zu behandelnden textilen Flächengebilden in die Trommel einer Waschmaschine gegeben wird und
- – die zu behandelnden textilen Flächengebilde unter Verwendung eines Wasch- und/oder Konditioniermittels einem Wasch- und/oder Konditioniervorgang unterworfen werden.
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Im Folgenden soll die Erfindung, unter anderem anhand von Beispielen, eingehender erläutert werden.
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Das erfindungsgemäße Kit umfasst Dosiervorrichtung und ein festes Freisetzungssystem, wobei das Freisetzungssystem ein Trägermaterial und eine leistungsverstärkende Verbindung umfasst.
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Die Dosiervorrichtung umfasst einen Hohlkörper, der vorzugsweise formstabil ist und in seinem Inneren einen durch eine oder mehrere Wände gebildeten Hohlraum zur Aufnahme des Freisetzungssystems aufweist. Der Hohlkörper ist vorzugsweise kugelförmig und weist somit nur eine Wand auf. Der Hohlkörper kann alternativ auch eine andere Form aufweisen und beispielsweise eiformig, würfelförmig, quadratisch, quaderförmig, tetraedrisch, oktaedrisch, dodekaedrisch, icosaedrisch, scheibenförmig oder zylindrisch sein. Mit Ausnahme eines eiförmigen Hohlraums weist der Hohlkörper dann mehrere Wände, nämlich zwei gegenüberliegende Basiswände und eine Seitenwand bzw. mehrere Seitenwände auf. Es kann bevorzugt sein, dass der Hohlkörper keine ebene Wand aufweist. Es kann bevorzugt sein, dass die Wand eines eiförmigen oder eines kugelförmigen Hohlkörpers einen Bereich mit geringer Krümmung aufweist, so dass die Dosiervorrichtungen eine Standfläche aufweisen. Es kann bei würfelförmigen, quadratischen, tetraedrischen, oktaedrischen, dodekaedrischen, icosaedrischen oder quaderförmigen Hohlkörpern bevorzugt sein, dass die Ecken der Hohlkörper abgerundet sind.
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Der Hohlkörper kann beispielsweise einstückig ausgebildet sein. In dieser Ausführungsform weist eine Wand des Hohlkörpers eine Öffnung zum Befüllen des Hohlraums mit dem Freisetzungssystem auf. Diese Öffnung kann verschließbar sein. Die verschließbare Öffnung ist beispielsweise ein Schraubdeckel, ein Stopfen, ein Schieber oder eine arretierbare Klappe.
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Alternativ kann die Dosiervorrichtung zweistückig, beispielsweise aus zwei miteinander verrasteten Halbschalen, die nach Einbringen des Freisetzungssystem lösbar miteinander verrastet werden, ausgebildet sein. Die beiden Halbschalen können zusätzlich, beispielsweise mittels eines elastischen Bands, beweglich miteinander verbunden sein.
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Die Wand bzw. die Wände des Hohlkörpers weisen Perforationen auf. Durch die Perforationen gelangt das gelöste Freisetzungssystem oder gelöste Inhaltsstoffe des Freisetzungssystems aus dem Hohlkörper in die Trommel der Waschmaschine. Die Perforationen können regelmäßig, aber auch unregelmäßig in der Wand bzw. in den Wänden verteilt sein. Die Zahl und die Größe des Querschnitts der Perforationen beeinflussen die Konzentration des Freisetzungssystems und insbesondere die Konzentration der leistungsverstärkenden Verbindung in der Wasch- und/oder Spülflotte. Der Durchmesser der Perforationen liegt unter 1,5 mm und mehr bevorzugt unter 1 mm. Die Anzahl der Perforationen in einer Dosierkugel kann zwischen 1 und 1000 und mehr bevorzugt zwischen 5 und 100 liegen.
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Der Hohlkörper ist vorzugsweise aus einem thermoplastischem Polymer wie Polyvinylchlorid (PVC), Polyethylen mit hoher oder niedriger Dichte (HDPE oder LDPE), Polyethylenterephthalat (PET), Polypropylen (PP), Polystyrol, Polyamid oder Mischungen daraus. Die Herstellung des Hohlkörpers erfolgt beispielsweise im Spritzgussverfahren. In einer alternativen Ausführungsform werden zusätzlich biozid wirkende Metalle und/oder Metallionen in das Polymermaterial eingearbeitet.
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Der äußere Durchmesser des Hohlkörpers beträgt vorzugsweise zwischen 3 cm und 20 cm, insbesondere bevorzugtzwischen 5 und 10 cm.
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Die leistungsverstärkende Verbindung ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend Bleichverstärker, Enzyme, Enzymbooster, optische Aufheller, Nuancierfarbstoffe, Soil-Release-Polymere, Vergrauungsinhibitoren, Silicone, Mikrokapseln und Mischungen daraus.
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Es ist bevorzugt, dass der Bleichverstärker ein Übergangsmetallkomplex ist. Dabei ist es insbesondere bevorzugt, dass der Übergangsmetallkomplex Liganden vom Salen-Typ oder Terpyridin-Typ und ein Zentralatom, welches ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Mn, Fe, Co, Ni, V, Ru, Ti, Mo, W, Cu und/oder Cr, enthält.
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Ein bevorzugter Bleichverstärker ist ein Übergangsmetallkomplexder allgemeinen Formel (I),
wobei M für Mangan oder Eisen, R
10 und R
11 unabhängig voneinander für Wasserstoff, eine C
1-18-Alkylgruppe, eine Gruppe -NR
13R
14, eine Gruppe -N
+R
13R
14R
15 oder eine Gruppe
R
12 für Wasserstoff, -OH, oder eine C
1-18-Alkylgruppe, R
13, R
14 und R
15 unabhängig voneinander für Wasserstoff, eine C
1-4-Alkyl- oder -Hydroxyalkylgruppe und X für Halogen stehen sowie A für ein ladungsausgleichendes Anion steht, das je nach seiner Ladung und der Art und Anzahl der sonstigen Ladungen, insbesondere der Ladung des Zentralatoms, auch fehlen oder mehrfach vorhanden sein kann.
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Die verstärkende Reinigungsleistung tritt auch auf, wenn man nicht den Komplex gemäß Formel I, sondern lediglich den entsprechenden Terpyridin-Liganden einsetzt und die zum Einsatz kommende Flotte Eisen- und/oder Mangan-Ionen enthält, wobei die Oxidationsstufe der genannten Metalle wegen des sich in der Wasch- oder Spülflotte üblicherweise rasch einstellenden Redox-Gleichgewichtes unter den verschiedenen Oxidationsstufen normalerweise nicht wesentlich ist.
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Obgleich der erfindungsgemäße Erfolg sich bereits bei Anwesenheit von Luftsauerstoff als alleinigem Oxidationsmittel einstellt, kann der Bleichverstärker insbesondere auch in Gegenwart von persauerstoffhaltigem Bleichmittel eingesetzt.
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In einer Verbindung nach Formel (I) ist das Anion A vorzugsweise ein organisches Anion, beispielsweise Citrat, Oxalat, Tartrat, Formiat, ein C2-18-Carboxylat, ein C1-18-Alkylsulfat, insbesondere Methosulfat, oder ein entsprechendes Alkansulfonat und der anorganische Ligand X ist vorzugsweise ein Halogenid, insbesondere Chlorid, Perchlorat, Tetrafluoroborat, Hexafluorophosphat, Nitrat, Hydrogensulfat, Hydroxid oder Hydroperoxid.
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Weitere bevorzugte, bleichverstärkende Übergangsmetallkomplexverbindungen sind Mangankomplexe mit Liganden vom Salen-Typ (Salen = Bis(salicyliden)ethylendiamin), wie beispielsweise diejenigen der nachfolgenden Formel (II),
wobei
R für einen Alkylen-, Alkenylen-, Phenylen- oder Cycloalkylenrest steht, welcher zusätzlich zum Substituenten X gegebenenfalls alkyl- und/oder arylsubstituiert sein kann, mit insgesamt 1 bis 12 C-Atomen, wobei innerhalb R der kürzeste Abstand zwischen den N-Atomen 1 bis 5 C-Atome beträgt,
X für -H, -OR
3, -NO
2, -F, -Cl, -Br oder -J steht,
R
1, R
2 und R
3 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen stehen,
Y
1 und Y
2 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder einen elektronenverschiebenden Substituenten stehen,
Z
1 und Z
2 unabhängig voneinander für Wasserstoff, -CO
2M, -SO
3M oder -NO
2 stehen,
M für Wasserstoff oder ein Alkalimetall wie Lithium, Natrium oder Kalium steht und
A für einen ladungsausgleichenden Anionliganden steht, der je nach seiner Ladung und der Art und Anzahl der sonstigen Ladungen, insbesondere der Ladung des Mangan-Zentralatoms, auch fehlen oder mehrfach vorhanden sein kann.
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Gegebenenfalls kann die in dieser Formel mit R bezeichnete Brücke auch ein Stickstoffatom beinhalten und dann drei Salicylidenimid-Strukturen verbinden, beispielsweise wie nachfolgend (ohne die Substituenten R
1, R
2, Y
1, Y
2, Z
1 und Z
2 beziehungsweise den Anionliganden A) wiedergegeben:
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Die dritte Salicylidenimid-Struktur kann auch Substituenten, welche den Substituenten R1, Y1, und Z1 entsprechen aufweisen.
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Gewünschtenfalls, wenn auch weniger bevorzugt, können in derartige Komplexverbindungen des Salen-Typs anstelle des Mn-Zentralatoms auch andere Obergangsmetalle, wie beispielsweise Fe, Co, Ni, V, Ru, Ti, Mo, W, Cu und/oder Cr, vorhanden sein.
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Weitere geeignete Bleichverstärker sind zum Beispiel acylierte Phenolsulfonate, insbesondere n-Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- beziehungsweise iso-NOBS), Tetraacetylethylendiamin (TAED), Tetraacetylglykoluril (TAGU), Pentaacetylglucose (PAG), Lauryloxybenzylsulfonat (LOBS), iso-Lauryloxybenzylsulfonat (i-LOBS) und Decanoyloxybenzoesäure (DOBA). Ebenso geeignete Bleichmittelverstärker sind entsprechend aktivierte Carbonsäureester, Carbonsäureanhydride, Lactone, Acylale, Carbonsäureamide, Acyllactame, acylierte Harnstoffe und Oxamide, daneben insbesondere aber auch Nitrile. Mischungen verschiedener Bleichverstärker können ebenfalls zum Einsatz kommen.
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Die Menge an Bleichverstärker in dem Freisetzungssystem hängt stark von der Anzahl an beabsichtigten Anwendungen und der Auflösekinetik des Trägersystems ab. Vorzugsweise beträgt die zwischen 1 und 50 Gew.-%, bevorzugt zwischen 2 und 35 Gew.-% und besonders bevorzugt zwischen 5 und 20 Gew.-% jeweils bezogen auf das Freisetzungssystem.
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Die Mikrokapseln, welche als leistungsverstärkende Verbindung eingesetzt werden können, umfassen einen Wirkstoff, welcher beispielsweise ein Parfüm oder eine waschleistungsverstärkende Verbindung sein kann.
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Das Freisetzungssystem enthält neben der leistungsverstärkenden Verbindung ein Trägermaterial, welches inert für die leistungsverstärkende Verbindung ist. Zu derartigen Trägermaterialien gehören beispielsweise anorganische Alkalimetallsalze, organische Alkalimetallsalze, anorganische Erdalkalimetallsalze, organische Erdalkalimetallsalze, Kohlenhydrate, Silikate, Schichtsilikate, Bentonite, Zeolithe, Harnstoff, Polyalkylenglycole, Polyvinylalkohol, Acrylpolymere, Polyurethane, Polyamide, Tenside, filmbildende organische Polycarboxylate Fettsäuren, Seifen und Mischungen daraus.
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Geeignete anorganischen Alkali- und Erdalkalimetallsalze umfassen beispielsweise die entsprechenden Chloride, Carbonate, Sulfate, Silikate und Phosphate. Geeignete Kohlenhydrate umfassen beispielsweise Monosaccharide, Disaccharide und insbesondere Polysaccharide wie Stärke, Cellulose, anionische und nichtionische Stärke- oder Celluloseether wie Carboxymethylcellulose, Methylcellulose, Hydroxyethylcellulose und entsprechende Stärkeether. Geeignete Tenside umfassen beispielsweise anionische Tenside vom Typ der Sulfonate, vorzugsweise C9-13-Alkylbenzolsulfonate, und Sulfate sowie ethoxylierte Fettsäureseifen oder nichtionische Tenside vom Typ der Fettsäureamide und ethoxylierte Fettalkohole.
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Als Sulfate können die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäurehalbester der C12-C18-Fettalkohole eingesetzt werden. Von besonderem Interesse sind die C12-C16-Alkylsulfate und C12-C15-Alkylsulfate sowie C14-C15-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate sind für den Zweck geeignete anionische Tenside.
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Gewünschtenfalls können das Freisetzungssystem auch Farbstoffe beziehungsweise Pigment und/oder Wasch- und/oder Konditionierhilfsmittel, wie beispielsweise ein Parfüm, enthalten. Die weiteren Wasch- und/oder Konditionierhilfsmittel müssen auch inert für die leistungsverstärkende Verbindung sein. Ihr Anteil in dem Freisetzungssystem beträgt maximal 5 Gew.-%.
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Das Freisetzungssystem liegt vorzugsweise in kompaktierter Form vor. Die Kompaktierung der Inhaltsstoffe findet beispielsweise in einem Pressagglomerationsverfahren statt. Der Pressagglomerationsvorgang, dem das feste Vorgemisch unterworfen wird, kann dabei in verschiedenen Apparaten realisiert werden. Je nach dem Typ des verwendeten Agglomerators werden unterschiedliche Pressagglomerationsverfahren unterschieden. Die vier häufigsten sind dabei die Extrusion, das Walzenpressen bzw. -kompaktieren, das Lochpressen (Pelletieren) und das Tablettieren. Alternativ kann das Freisetzungssystem durch Aufschmelzen der Inhaltsstoffe erhalten werden.
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Ausführungsbeispiel 1:
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20 g eines strangförmigen, durch Aufschmelzen erhaltenen Freisetzungssystems, enthaltend 12 g Polyethylenglycol 4000, 4 g eines tripodalen Mangan-Komplexes (Tinocat® TRS KB2 ex Ciba) und 4 g eines optischen Aufhellers (Tinopal® CBS-X ex Ciba) wurden über eine Öffnung mit einem Durchmesser von 2,5 cm in einen kugelförmigen Hohlkörper aus HDPE mit einem Durchmesser von 8 cm gegeben. Der Hohlkörper wies 6 Perforationen mit einem Durchmesser von jeweils 1,5 mm auf.
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Die Dosiervorrichtung wurde zusammen mit 3,5 kg Textilien in eine 6 kg fassende Trommel einer Waschmaschine (Miele W 918) gegeben. Als Waschmittel wurden pro Waschgang 67,5 g eines festen Universalwaschmittels, welches rund 12 g Percarbonat enthielt, zudosiert.
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Das Waschergebnis wurde mit einer analogen Waschladung verglichen, die nur mit 67,5 g des festen Universalwaschmittels gewaschen wurde.
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In den Waschversuchen wurde die Waschmaschine mit 3,5 kg Textilien, Testgeweben (WFK 10A, WFK 20A und WFK 30A) und je 4 SBL 2004 Tüchern mit standardisierter Schmutzbeladung (32 g Schmutzballast) beladen. Die Wäschen wurden bei 40°C durchgeführt und anschließend nach hängender Trocknung und Mangeln der Wäsche wurde deren Weißgrad (Remissionswert Y) spektralphotometrisch bestimmt (siehe Tabelle 1). Die Bestimmung erfolgte bei 420 nm (Gerät: Datacolor Spectraflash 600, 30 mm Blende).
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Dabei bedeutet:
- E1:
- Weißgrad nach einem Waschgang mit Kit
- E10:
- Weißgrad nach zehn Waschgängen mit Kit und
- V1:
- Weißgrad nach einem Waschgang ohne Kit
Tabelle 1: Y-Werte der gewaschenen Testgewebe Testgewebe | E1 | E10 | V1 |
WFK 10A | 88,2 | 88,5 | 84,3 |
WFK 20A | 87,1 | 86,9 | 83,2 |
WFK 30A | 85,4 | 85,8 | 82,2 |
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Die angegebenen Y-Werte sind Mittelwerte aus fünf Versuchen.
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Außerdem wurde die Fähigkeit der Fleckentfernung bestimmt. Dazu wurde der Mittelwert der Remission von 17 Standardanschmutzungen (AFISE) bestimmt. Tabelle 2: Y-Wert des Testgewebe
Testgewebe | E1 | E10 | V1 |
AFISE-Standard | 78,7 | 77,2 | 73,1 |
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Die angegebenen Y-werte sind Mittelwerte aus fünf Versuchen.
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Die erhaltenen Werte zeigen deutlich, dass durch Zusatz des Kits mit Bleichverstärker auch bei mehrfacher Anwendung eine deutlich höhere Primärwaschkraftsleistung (Fleckentfernung) sowie Sekundärwaschkraftsleistung (Weißgrad) erzielt wurde.
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Ausführungsbeispiel 2:
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20 g eines strangförmigen, durch Aufschmelzen erhaltenen Freisetzungssystems, enthaltend 6 g C12-Fettalkoholsulfat, 2 g C16-18-Fettalkohol mit 25 EO, 2 g C12-18-Fettsäureamid, 1 g Cellulose, 7 g Natriumsulfat, 4 g eines tripodalen Mangan-Komplexes (Tinocat® TRS KB2 ex Ciba) und 2 g Enzymmix (0,6 g Protease, 0,5 g Amylase, 0,3 g Cellulase, 0,3 g Mannanase und 0,3 g Lipase) wurden über eine Öffnung mit einem Durchmesser von 2,5 cm in einen kugelförmigen Hohlkörper aus HDPE mit einem Durchmesser von 8 cm gegeben. Der Hohlkörper wies 6 Perforationen mit einem Durchmesser von jeweils 1,5 mm auf.
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Es wurden die Waschversuche wie in Ausführungsbeispiel beschrieben, analog durchgeführt und anschließend die Primärwaschkraftsleistung (Fleckentfernung) sowie Sekundärwaschkraftsleistung (Weißgrad) bestimmt.
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Auch hier zeigten die erhaltenen Werte deutlich, dass durch Zusatz des Kits mit Bleichverstärker und Enzym auch bei mehrfacher Anwendung eine deutlich höhere Primärwaschkraftsleistung (Fleckentfernung) sowie Sekundärwaschkraftsleistung (Weißgrad) erzielt werden konnten.