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Die
Erfindung betrifft eine vorgefertigte Funktionszelle, insbesondere
Nasszelle, für
ein Gebäude, mit
einer umlaufenden, durch Seitenwände
gebildeten, mit einer Türöffnung versehenen
Begrenzung und einer hierauf aufgenommenen Decke.
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Funktionszellen
dieser Art müssen
mit Wasser, Energie, Luft etc. versorgt werden. Es sind dementsprechend
zugeordnete Ver- und Entsorgungsleitungen vorhanden. Diese verlaufen
innerhalb eines zugeordneten Schachts. Bei den bisher bekannten Anordnungen
ist der Schacht in die Funktionszelle eingebaut und dementsprechend
nach außen
durch Seitenwände
der Funktionszelle und nach innen durch in diese eingebaute Seitenwände begrenzt. Diese
müssen
vergleichsweise dick ausgeführt
sein, um den Brandschutzanforderungen zu genügen. Hinzu kommt, dass hier
jeder Innenwand eine parallele Außenwand gegenüberliegt,
was insgesamt zu einem hohen Platzverlust führt. Sofern die Innenwände nicht
dick genug sind, müssen
die Leitungsdurchführungen
durch die Geschossdecken verschlossen und mit sogenannten Brandschutzklappen
versehen sein. Da diese für
eine Kontrolle zugänglich
sein müssen, sind
entsprechende Revisionsöffnungen
erforderlich, was einen hohen Aufwand bedeutet. Die bekannten Anordnungen
erweisen sich daher als nicht platzsparend und wirtschaftlich genug.
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Hiervon
ausgehend ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine vorgefertigte
Funktionszelle eingangs erwähnter
Art mit einfachen und kostengünstigen
Mitteln so zu gestalten, dass die oben geschilderten Nachteile der
bekannten Anordnungen vermieden werden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass der Querschnitt der Funktionszelle von der Rechteckform abweicht,
wobei in einem hinteren Eckbereich der umlaufenden Begrenzung eine durch
Seitenwände
nach innen abgeschlossene Aussparung zur Bildung eines Schachts
für der
Funktionszelle zugeordnete Ver- und Entsorgungsleitungen vorgesehen
ist.
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Hiermit
werden die oben geschilderten Nachteile der bekannten Anordnungen
vollständig beseitigt
und damit die gestellte Aufgabe auf einfache und kostengünstige Weise
gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen
der übergeordneten
Maßnahmen sind
in den Unteransprüchen
angegeben und aus der nachstehenden Beispielsbeschreibung anhand
der Zeichnung näher
entnehmbar.
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In
der nachstehend beschriebenen Zeichnung zeigen:
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1 eine
Schnittansicht einer ersten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen, vorgefertigten
Funktionszelle;
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2 eine
Explosionsdarstellung der erfindungsgemäßen vorgefertigten Funktionszelle
gemäß 1;
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3 einen
Querschnitt des unteren Bereichs einer Seitenwand mit zugeordnetem
Rahmenprofil;
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4 eine
Explosionsdarstellung eines Ausschnitts einer Seitenwand in Verbindung
mit dem Rahmenprofil; und
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5 eine
Schnittansicht einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen, vorgefertigten Funktionszelle.
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Die
im nachfolgenden beschriebene Funktionszelle stellt eine Nasszelle
dar, die insbesondere in Hotels, Pflegeeinrichtungen oder ähnlich größeren Gebäuden einsetzbar
ist, insbesondere dort, wo eine Vielzahl von derartigen Räumen notwendig
ist. Die Funktionszelle kann jedoch auch als Küchenzelle, EDV-Raum oder dergleichen
ausgebildet sein.
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Eine
in 1 dargestellte Funktionszelle 1 weist
eine umlaufende, durch Seitenwände 2 gebildete
Begrenzung auf. Eine Decke 3 schließt den durch die Begrenzung
umfassten Raum nach oben hin ab. Die hier dargestellte Funktionszelle 1 ist
bodenlos ausgebildet, d. h. die vorgefertigte Funktionszelle 1 ist
nicht vollständig
von Wänden
umschlossen, sondern nach unten hin offen. In einem Bereich einer
Seitenwand 2 ist gemäß 2 Öffnung 4 vorgesehen.
In dieser Öffnung 4 kann
eine nicht dargestellte Tür
aufgenommen werden, damit die Funktionszelle 1 auch verschlossen
werden kann. Die Seitenwände 2 wie
auch die Decke 3 sind zweckmäßig aus Leichtbeton mit einem
Gewicht von vorzugsweise 1600 kg/m3 hergestellt.
Die Seitenwände 2 wie auch
die Decke 3 können über Verschraubungen
miteinander verbunden sein. Klebungen wären ebenfalls denkbar. Auch
können
zumindest die Seitenwände 2 einteilig
zusammenhängend
ausgeführt sein.
Zur Erleichterung der Folgearbeiten können die Verbindungsfugen verspachtelt
sein.
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Wie
aus 1, insbesondere auch aus 2 erkennbar,
weist die Funktionszelle 1 keinen rechteckigen Querschnitt
auf, sondern in einem hinteren Eckbereich eine durch Seitenwände 2 nach
innen abgeschlossene Aussparung 5 zur Bildung eines Schachts.
Dieser Schacht dient allgemein zur Aufnahme von der Funktionszelle 1 zugeordnete
Ver- und Entsorgungsleitungen, wie Wasser- und Stromleitungen, zur
Funktionszelle 1. Zum leichteren Einsetzen der vorgefertigten
Funktionszelle 1 in ein Gebäude ist die Funktionszelle 1 im
oberen Bereich mit Halteelementen 6, z. B. Kranösen, an
denen eine Hebeeinrichtung, beispielsweise ein Kran, angreifen kann,
versehen. Diese Halteelemente 6 sind teilweise um die Aussparung 5 und
an der der Aussparung 5 gegenüberliegenden Seitenwand 2 vorgesehen sind.
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Wie
insbesondere aus 1 ersichtlich ist, wird die Funktionszelle 1 mit
Hilfe der Hebeeinrichtung direkt auf eine Tragdecke 7 des
Gebäudes
aufgesetzt. Damit die bodenlose Funktionszelle 1 auch eine
genügend
hohe Eigenstabilität
aufweist, ist an der Unterseite der umlaufenden Begrenzung ein starres
Rahmenprofil 8 vorgesehen, das an der Begrenzung festlegbar
ist, wie 2 zeigt. Das Rahmenprofil 8 ist
dabei als umlaufendes Rahmenprofil aus Metall ausgebildet. Bevorzugt
wird hierbei Stahl. Um die Seitenwände 2 zu stabilisieren,
werden diese im Rahmenprofil 8 aufgenommen, das jeweils
eine Breite aufweist, die der Dicke der entsprechenden Seitenwände 2 entspricht.
Dazu kann das Rahmenprofil 8 im Querschnitt L-förmig, wie
in 3 dargestellt, ausgebildet sein, wobei ein Schenkel
entlang der Tragdecke 7 verläuft und der andere Schenkel
senkrecht nach oben zeigt. Die Seitenwände 2 können dabei
in den L-förmig
ausgebildeten Raum eingreifen oder aber auch, wie dargestellt, eine
entsprechend außenliegende,
abgesetzte Stufe aufweisen, in die der nach oben weisende Schenkel
des L-förmigen Rahmenprofils 8 nach
Aufnahme der Seitenwände 2 auf
dem Rahmenprofil 8 eingreift. Das Rahmenprofil 8 kann
aber auch eine andere Ausgestaltung aufweisen, beispielsweise im
Querschnitt U-förmig
sein. Auch die Verwendung eines im Querschnitt rechteckförmigen Flachprofils
ist denkbar. Um die Seitenwände 2 mit
dem Rahmenprofil 8 zu verbinden, können das Rahmenprofil 8 Dübelelemente 9 und
die Seitenwände 2 zu
den Dübelelementen 9 korrespondierende Öffnungen 10 aufweisen,
so dass die Seitenwände 2 auf
das Rahmenprofil 8 aufgesteckt werden können. Das bedeutet, die Dübelelemente 9 greifen
beim Aufsetzen in die Öffnungen 10 der
Seitenwände 2 ein,
wodurch das Rahmenprofil 8 an den Seitenwänden 2 befestigt
ist und die geforderte Stabilität
der Funktionszelle 1 erzielt wird.
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4 zeigt
eine weitere Möglichkeit
wie die Seitenwände 2 mit
dem Rahmenprofil 8 verbunden werden können. Hierzu weisen die Seitenwände 2 auf
ihren Unterseiten Schweißplatten
SP auf, die in die Unterseiten eingegossen sind. Bevorzugt sind wenigstens
zwei Schweißplatten
SP pro Seitenwand 2. Nach dem Aufsetzen der Seitenwände 2 auf
das Rahmenprofil 8 werden diese im Bereich der Schweißplatten
SP miteinander verschweißt.
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Damit
die Funktionszelle 1 genau waagerecht auf der Tragdecke 7 steht,
ist das Rahmenprofil 8 mit wenigstens einer Höheneinstelleinrichtung 11 versehen,
mit der die Funktionszelle 1 waagerecht ausrichtbar ist.
Die Höheneinstelleinrichtung 11 weist dazu
vom Rahmenprofil 8 seitlich vorspringende Laschen 12 auf,
die mit Stellschrauben 13 versehen sind, mit denen die
Höhe der
Funktionszelle 1 exakt eingestellt werden kann. Die Laschen 12 mit
den darin aufgenommenen Stellschrauben 13 ragen in den Innenraum
der Funktionszelle 1 hinein. Es ist ausreichend, wenn wenigstens
drei Laschen 12 am Rahmenprofil 8 vorgesehen sind.
Zweckmäßig ist
jedoch, wenn, wie in 2 dargestellt ist, jeder Seitenwand 2 wenigstens
eine Lasche 12 mit einer Stellschraube 13 der
Höheneinstelleinrichtung 11 zugeordnet
ist, um die Funktionszelle 1 waagerecht auszurichten. Bevorzugt
ist jedoch, dass jeder Seitenwand 2 mehrere, vorzugsweise
zwei Laschen 12 mit Stellschrauben 13 zugeordnet
sind, da auf diese Weise eine schnellere Ausrichtung erfolgen kann.
Alternativ zu geschilderten Ausführung
mit seitlichen Laschen können
die Stellschrauben der Höheneinstelleinrichtung 11 direkt
auf der der Unterseite der Seitenwand 2 zugewandten Oberseite
des Rahmenprofils 8 aufgenommen sein. Zweckmäßig sind
die Stellschrauben jedoch an der Unterseite des Rahmenprofils 8 vorgesehen.
Bevorzugt werden auch hier zwei Stellschrauben pro Seitenwand 2 vorgesehen,
die in zugeordneten Ausnehmungen der Seitenwände 2 oder in zugeordneten,
an das Rahmenprofil 8 angesetzten Büchsen angeordnet sind. Durch
Drehen der Stellschrauben kann die Funktionszelle 1 in
der Höhe
entsprechend ausgerichtet werden.
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Nach
Ausrichten der Funktionszelle 1 in der Höhe wird
der verbleibende Spalt zwischen den Seitenwänden 2 und der Tragdecke 7 mit
Mörtel
aufgefüllt,
so dass ein stabiler Stand der Funktionszelle 1 auf der
Tragdecke 7 gewährleistet
werden kann. Dann kann die Funktionszelle 1 mit einem geeigneten
Bodenbelag versehen werden, der wie bei einer konventionellen Bauweise
direkt auf die Tragdecke aufgebracht wird. Hierzu ist es nicht notwendig,
die Laschen 12 zu entfernen. Es müssen nur die Stellschrauben 13 entfernt
werden.
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Die
Funktionszelle 1 kann allgemein bei der Herstellung nach
Verbinden der einzelnen Seitenwände 2 und
der Decke 3 miteinander derart vorgefertigt werden, dass
diese bereits die entsprechenden Wandverkleidungen, wie beispielsweise
Wandfliesen, Sanitäreinrichtungen
und Accessoires noch vor der Montage bzw. dem Aufsetzen auf die
Tragdecke 7 aufweist. Die Erstellung des Bodenbelags erfolgt
dann, wie oben erwähnt,
nach der Höheneinstellung.
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In 5 ist
eine zweite Ausführungsform
der Funktionszelle dargestellt, die mit dem Bezugszeichen 100 versehen
ist. Diese Funktionszelle 100 ist wie die oben beschriebene,
in den 1 und 2 dargestellte Funktionszelle 1 ausgebildet,
jedoch mit dem Unterschied, dass hier ein Bodenelement 114 vorhanden
ist, welches allerdings im Eingangsbereich der Funktionszelle 100 ausgenommen
bzw. nicht vorhanden ist. Das Bodenelement 114 kann dabei
im Innenraum entlang der durch die Seitenwände 102 gebildeten
Begrenzung verlaufen und mit dieser verschraubt, verklebt etc. sein,
so dass nur der Eingangsbereich der Funktionszelle 100 bodenlos
ist. Es ist jedoch auch denkbar, dass das Bodenelement 114 mit
den Seitenwänden 102 einstückig ist,
wodurch ein Verbinden der einzelnen Teil entfallen kann. Das bedeutet,
dass das Bodenelement 114 einen Bereich in der Funktionszelle 100 darstellt,
der zur Aufnahme der Sanitäreinrichtungen,
wie beispielsweise Waschtisch, Toilette und Duschwanne, dient und
diese auch bereits enthalten kann. Auch Wandverkleidungen und ein
Bodenbelag des Bodenelements 114 können bereits vorgefertigt werden.
Ist die Funktionszelle 100 als Küchenzelle ausgebildet, dann
kann das Bodenelement 114 zur Aufnahme einer Küchenzeile
dienen. Ein Rahmenprofil gemäß der Funktionszelle 1 in 1 ist
hier nicht notwendig, da das Bodenelement 114 die Funktionszelle 100 bereits
ausreichend stabilisiert.
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Auch
diese Funktionszelle 100 muss nach dem Einsetzen in ein
Gebäude
in der Höhe
ausgerichtet werden. Dazu ist ebenfalls eine Höheneinstelleinrichtung 111 vorgesehen,
die gleichermaßen
Laschen 112 mit Stellschrauben 113 aufweist. Die
Höheneinstelleinrichtung 111 ist
dazu an dem Bodenelement 114 angebracht. Auch hier kann
nur eine Lasche 112 mit Stellschraube 113 pro
Seitenwand 102 ausreichen, bevorzugt sind aber aus den
obigen, zu der Funktionszelle 1 beschriebenen Gründen zwei Laschen 112 pro
Seitenwand 102. Die Vorgehensweise zur Höheneinstellung
entspricht dabei der bereits zur Funktionszelle 1 beschriebenen.
Die Laschen 112 mit den Stellschrauben 113 sollten
aber hier nicht wie in 2 dargestellt in den Innenraum der
Funktionszelle 1 hineinragen, sondern nach außen abstehen,
da innen nur der Eingangsbereich bodenlos ist. Nach Ausrichtung
der Funktionszelle 100 in der Höhe kann die Höheneinstelleinrichtung 111 bzw.
können
die Laschen 112 mit den Stellschrauben 113 vom
Bodenelement 114 entfernt werden, beispielsweise durch
Fräsen,
Schneiden etc.. Der verbleibende Spalt zwischen dem Bodenelement 114 und
der Tragdecke 107 wird auch hier vor der Entfernung mit
Mörtel
aufgefüllt.
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Wie
in 5 ferner dargestellt ist, kann sich im Übergang
von Bodenplatte 114 zu Duschbereich bzw. Duschwanne eine
Stufe 115 befinden, die hauptsächlich zur Wasserabgrenzung
dient.
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Im
Duschbereich kann eine Duschwanne eingebaut sein. Der Duschbereich
kann bodenseitig auch nur gefliest sein. Die Bodenfliesen können auf einen
nach unten konkaven Bereich des Bodenelements 114 aufgesetzt
werden, so dass ein geeigneter Wasserabfluss gewährleistet ist. Dasselbe gilt
für die Funktionszelle 1 gemäß den 1 und 2.
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Vorzugsweise
weisen beide Funktionszellen 1 und 100 im vorgefertigten
Zustand bereits alle notwendigen Sanitäreinrichtungen, Wandverkleidungen, wenn
notwendig Bodenbeläge
und auch Accessoires auf, so dass nach dem Einbau der Funktionszelle 1 bzw. 100 nur
noch der freie Bodenbereich bzw. der Eingangsbereich entsprechend
ausgestaltet werden muss. Dadurch kommt eine erhebliche Verkürzung der
Bauzeit des gesamten Gebäudes
zustande.