-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Rakeleinrichtung, und
genauer gesagt auf eine Rakeleinrichtung für eine Vorrichtung
zum Beschichten einer Materialbahn, insbesondere einer Papier- oder
Kartonbahn, mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
-
STAND DER TECHNIK
-
Bei
der Beschichtung von Papier oder Karton in einer Papiermaschine
ist es erforderlich, ein flüssiges Auftragungsmedium, wie
zum Beispiel ein Beschichtungsmaterial, auf die durch die Papiermaschine
hindurchlaufende Papier- oder Kartonbahn aufzubringen. Dies erfolgt üblicherweise
durch ein Aufbringen des Auftragungsmediums im Übermaß und
ein darauffolgendes Reduzieren bzw. Dosieren des Auftragungsmediums
auf die gewünschte Menge. Das Dosieren des Auftragungsmediums
wird in der Regel durch eine Dosiervorrichtung durchgeführt,
wie z. B. durch eine Rakeleinrichtung mit einer Rakelstange als
Dosierelement, die die übermäßige Materialmenge
abrakelt.
-
Eine
derartige Rakeleinrichtung ist aus der
EP 1 485 209 A1 bekannt,
bei der eine metallene Rakelstange in ein aus einem Elastomer gefertigtes
Rakelbett einsetzbar ist. Das Rakelbett ist in eine Halterungsnut
einer ebenfalls aus einem Elastomer gefertigten Halterung eingesetzt.
Um einen sicheren Halt der Rakelstange zu gewährleisten,
ist die Halterung nach Art einer Klammer in Verbindung mit einem Druckschlauch
ausgebildet, der während des Betriebs der Rakeleinrichtung
kontinuierlich gegen einen Klammerschenkel drückt, um die
Rakelstange zu fixieren. Dadurch werden die Nutwände der
Halterungsnut gegeneinander in eine Richtung auf das Rakelbett hin
gedrückt, so dass die eingesetzte Rakelstange über
das Rakelbett drehbar gehalten wird. Darüber hinaus ist
ein weiterer Druckschlauch an der Rückseite, d. h. an einer
der Halterungsnut abgewandten Seite der Halterung vorgesehen, der
eine flexible Bewegung der Halterung ermöglicht, um eine Position
der Rakelstange bezüglich der zu beschichtenden Papierbahn
einzustellen.
-
Ein
Problem bei diesem Stand der Technik liegt darin, dass der Druckschlauch,
der gegen den einen Klammerschenkel drückt, während
des Betriebs der Rakeleinrichtung dauerhaft unter Druck stehen muss.
Darüber hinaus muss ein weiterer Druckschlauch vorgesehen
sein, um die Justierung der Rakelstange zu bewerkstelligen.
-
Eine
weitere Rakeleinrichtung ist aus der
WO 2007/063183 A1 bekannt,
die prinzipiell einen ähnlichen Aufbau wie die vorhergehend
beschriebene Rakeleinrichtung aufweist. In diesem Fall wird jedoch
auf einen Druckschlauch zur Sicherung der Rakelstange verzichtet.
Stattdessen ist dem Rakelbett eine spezielle, sich im Querschnitt
verjüngende Außengestalt gegeben, durch die eine
Sicherung der Rakelstange in dem flexiblen Rakelbett durch Einpressen
der Rakelstange in das in der Halterung eingesetzte Rakelbett erreicht
wird. Das bedeutet, dass das Rakelbett durch die eingepresste Rakelstange
in der Halterung eine selbstsichernde Funktion hat, die durch ein
Andrücken der Rakelstange an die Papierbahn im Betrieb
noch verstärkt werden kann.
-
Bei
dem vorhergehend genannten Stand der Technik liegt ein Problem darin,
dass das Rakelbett der Rakeleinrichtung ein Verschleißteil
ist, das regelmäßig ausgewechselt werden muss.
Dies wird jedoch dadurch erschwert, dass die Rakelstange zur Sicherung
in der Halterung in das Rakelbett eingepresst ist, wodurch das Rakelbett
in der Halterung „eingekeilt” ist. Ein Entnehmen
der Rakelstange aus dem Rakelbett sowie ein Entnehmen des Rakelbetts aus
der Halterungsnut sind nur umständlich und mit großem
Aufwand zu bewerkstelligen. Darüber hinaus wird das Rakelbett
aus Vollmaterial spanabhebend herausgearbeitet, wobei Bearbeitungsspuren
in den bearbeiteten Oberflächen auftreten können,
unter anderem in der Gleitlagerung der Rakelstange, die sich negativ
auf die Gleiteigenschaften der Rakelstange auswirken. Außerdem
kann ein Schmiermittel zum Schmieren der Rakelstange durch die Bearbeitungsspuren
hindurch treten und sich mit dem Auftragungsmedium vermischen, wodurch
die Qualität von diesem verschlechtert wird. Es ist auch
denkbar, dass sich das Auftragungsmaterial in den Bearbeitungsspuren
ablagert und in diesen trocknet, wodurch ein durchgehender Auftragungsmediumsfilm auf
der Rakelstange gestört werden kann oder sogar ein Verschleiß der
Rakelstange erhöht wird.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Um
die vorhergehend genannten Probleme des Stands der Technik zu lösen,
ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine Rakeleinrichtung bereitzustellen, dessen
Rakelbett leicht austauschbar ist. Diese Aufgabe wird mit einer
Rakeleinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
aufgezeigt.
-
Genauer
gesagt weist eine erfindungsgemäße Rakeleinrichtung
eine Halterung, ein Rakelbett und eine Rakelstange auf, die in einer
an der Vorderseite des Rakelbetts vorgesehenen Lagerungsaussparung
freiliegend drehbar gelagert ist. Die Halterung ist dabei aus einem
Verbundwerkstoff in einem kontinuierlichen Urformverfahren, beispielsweise
einem Strangziehverfahren, derart hergestellt, dass das Rakelbett
und die Rakelstange von vorne, d. h. in Radialrichtung der Rakelstange
in eine in der Halterung vorgesehene Aufnahme einsetzbar und aus
dieser herausnehmbar sind.
-
Der
Verbundwerkstoff der Halterung ist vorzugsweise ein Glasfaserverbundwerkstoff,
bei dem Glasfasern in einer Matrix aus Epoxydharz oder Vinylester
eingelagert sind. Alternativ dazu kann der Verbundwerkstoff auch
ein Kohlenstofffaserverbundwerkstoff oder ein Verbundwerkstoff aus
einem Gemisch von Glasfasern und Kohlenstofffasern sein. Es kann
sich bei dem Verbundwerkstoff auch um einen glaskugelverstärkten
Kunststoff handeln.
-
Entgegen
dem technischen Sachverhalt in den Ansprüchen, in denen
eine Halterung mit eingesetztem Rakelbett beschrieben ist, ist eine
einstückige Halterung denkbar, d. h. eine Halterung mit
integriertem Rackelbett, bei der ebenfalls ein glaskugelverstärkter
Kunststoff verwendet wird.
-
Das
Rakelbett ist aus einem Polymer in einem kontinuierlichen Urformverfahren
hergestellt, beispielsweise einem Extrudierverfahren. Das Polymer
des Rakelbetts ist vorzugsweise HD-Polyethylen, kann aber auch jedes
andere extrudierfähige Polymer sein. Alternativ dazu kann
das Rakelbett auch aus einem Elastomer hergestellt sein, wie z.
B. Gummi oder Polyurethan. Polyurethan kann dabei mit Gleitmittel
versetzt sein, wie z. B. Aluminiumoxid, Zeolith, Calciumcarbonat,
Bariumsulfat oder Glasskugeln. Des Weiteren kann Polyurethan mit
Nanopartikeln versetzt sein, die weich oder hart und als separate
Füllelemente oder mit der Polyurethanstruktur verknüpft
vorgesehen sein können.
-
Weiterhin
vorzugsweise bilden ein der Oberseite des Rakelbetts zugewandter
Teil der Halterung, ein der Rückseite des Rakelbetts zugewandter
Teil der Halterung und ein der Unterseite des Rakelbetts zugewandter
Teil der Halterung die Aufnahme im Wesentlichen in einer C-Form
aus, wobei die Rakelstange in der C-Öffnung der Aufnahme
gehalten ist. Dabei ist der der Oberseite des Rakelbetts zugewandte Teil
der Halterung im Wesentlichen rechtwinklig zu dem der Rückseite
des Rakelbetts zugewandten Teil der Halterung, die wiederum im Wesentlichen
rechtwinklig zu dem der Unterseite des Rakelbetts zugewandten Teil
der Halterung ist.
-
Des
Weiteren kann die Halterung einen Stützarm aufweisen, der
an der der C-Öffnung abgewandten Seite der Halterung im
Wesentlichen rechtwinklig zu der Rückseite der Aufnahme
vorsteht und mit einem Justierschlauch zum Justieren der radialen Position
der Rakelstange in Verbindung steht. Eine Seite des Justierschlauchs
ist ortsfest fixiert, beispielsweise an einem Papiermaschinengestell,
an dem auch die Halterung befestigt sein kann. Des Weiteren ist
der Justierschlauch vorzugsweise ein Druckschlauch, wobei ein Erhöhen
des Drucks in dem Druckschlauch den Schlauch ausdehnt und dieser
damit gegen den Stützarm drückt, wodurch die Halterung
in Richtung der zu beschichtenden Papierbahn gedrückt wird.
-
Alternativ
dazu kann die Halterung aus einem Halterungshauptkörper
und einem an dem Halterungshauptkörper drehbar gelagerten
Kipphebel bestehen. Ein der Oberseite des Rakelbetts zugewandter,
vorderer Teil des Kipphebels, ein der Rückseite des Rakelbetts
zugewandter Teil der Halterung und ein der Unterseite des Rakelbetts
zugewandter Teil der Halterung bilden dabei die Aufnahme in der Halterung
im Wesentlichen mit einer C-Form aus, wobei die Rakelstange in der
C-Öffnung gehalten ist. Vorzugsweise liegt dabei im eingebauten
Zustand des Rakelbetts der vordere Teil des Kipphebels an der Oberseite
des Rakelbetts an und ein hinterer Teil des Kipphebels steht mit
einem Schlauch in Verbindung, wobei ein Ausdehnen und/oder ein Zusammenziehen
des Schlauchs eine Kippbewegung des Kipphebels hervorruft. Der Schlauch
ist dabei vorzugsweise ein Druckschlauch, wie er vorhergehend bereits
beschrieben wurde, der an einem auf einer dem Rakelbett abgewandten
Seite der Halterung vorstehenden Stützarm der Halterung
befestigt ist. Alternativ dazu kann der Schlauch auch mit einem
Unterdruck beaufschlagt werden, wodurch das Zusammenziehen des Schlauchs
hervorgerufen werden kann. Des Weiteren vorzugsweise steht der Stützarm mit
einem Justierschlauch zum Einstellen der radialen Position der Rakelstange
in Verbindung, wie es vorhergehend bereits beschrieben wurde.
-
In
einer weiteren vorzuziehenden Ausgestaltung der Rakeleinrichtung
ist die Aufnahme durch mindestens einen Vorsprung begrenzt und das
Rakelbett weist mindestens eine zu dem Vorsprung korrespondierende
Vertiefung auf, die beim Einsetzen des Rakelbetts in die C-Öffnung
mit dem Vorsprung in Eingriff gelangt. Weiterhin vorzugsweise kann
die Aufnahme an einer Ober- und einer Unterseite jeweils einen Vorsprung
aufweisen, der jeweils einer dementsprechenden Vertiefung an der
Ober- bzw. der Unterseite des Rakelbetts entspricht und mit dieser
in Eingriff gelangen kann.
-
Die
Lagerungsaussparung an der Vorderseite des Rakelbetts kann einen
zur Rakelstange hin offenen Kanal aufweisen, der als Schmiermittelkanal dienen
kann, in den ein Schmiermittel zur Erhöhung der Lauffähigkeit
der Rakelstange eingebracht wird.
-
Das
Rakelbett kann darüber hinaus eine sich im Querschnitt
verjüngende Form aufweisen, bei der sich der Abstand zwischen
der Oberseite und der Unterseite des Rakelbetts von der Vorderseite
zu der Rückseite des Rakelbetts hin verringert. Dadurch wird
beim Einsetzen der Rakelstange in die Lagerungsaussparung des Rakelbetts
dieses in der Halterung geführt. Das Rakelbett hat demnach
eine Selbstjustierungsfunktion in der Aussparung der Halterung.
Außerdem kann durch die sich verjüngende Form
ein eventuelles Eindrücken der Rakelstange in das Rakelbett
ausgeglichen werden, ohne dass die Ober- und Unterseite des Rakelbetts
bereits an der Innenwand der Aufnahme anliegt. Sobald die Ober- bzw.
Unterseite des Rakelbetts an der Innenwand der Aufnahme anliegt,
bewirkt ein weiteres Aufbringen einer Druckkraft auf die Rakelstange,
also das weitere Eindrücken der Rakelstange in das Rakelbett
oder aber ein weiteres Drücken durch den Kipphebel, dass das
Rakelbett Kräfte auf die Rakelstange aufbringt, wodurch
die Dreheigenschaften der Rakelstange gesteuert werden können.
-
In
dem Rakelbett kann ferner eine Nut an der Rückseite des
Rakelbetts vorgesehen sein, die ebenfalls als Ausgleichsmittel zum
Ausgleichen eines Eindrückens der Rakelstange in das Rakelbett
dient. Durch die Selbstjustierfunktion, die sich aus der speziellen
Form des Rakelbetts ergibt, ist es möglich, größere
Fertigungstoleranzen bei der Fertigung des Rakelbetts und der Halterung
zu verwenden, wodurch die Herstellung der Rakeleinrichtung vereinfacht
wird.
-
Je
nach Durchmesser der Rakelstange können verschieden große
Rakeleinrichtungselemente verwendet werden. Beispielsweise wird
bei Rakelstangendurchmesser von 20–25 mm ein größeres Rakelbett
und damit eine größere Halterung benötigt. Es
wäre aber auch denkbar, eine große Halterung bei jeder
Rakelstange durchmesserunabhängig zu verwenden, wobei dann
die Größe sowie die Ausprägungen des
Rakelbetts entsprechend angepasst werden müssen.
-
Dadurch,
dass die Halterung aus einem relativ steifen Material, nämlich
einem Verbundwerkstoff extrudiert ist, ist es möglich,
für das Rakelbett ein weicheres und billigeres Polymer
zu verwenden und dieses in einem Extrudierverfahren herzustellen.
Dadurch kann im Vergleich zum Stand der Technik eine bessere Oberflächenbeschaffenheit
des Rakelbetts erreicht werden, wodurch die Rotationseigenschaften
der Rakelstange in dem Rakelbett verbessert werden. Darüber
hinaus kann ein weicheres Rakelbett leichter ausgewechselt werden,
d. h. das Rakelbett kann einfacher aus der Halterung entfernt und ein
neues vergleichbares Rakelbett in diese eingesetzt werden.
-
Um
eine Materialersparnis beim Herstellen des Rakelbetts zu erreichen
und um das Rakelbett je nach Anforderung flexibler zu gestalten,
sind abgeschlossene Hohlräume in dem Rakelbett vorgesehen,
die beim Extrudieren des Rakelbetts vorgesehen werden. Ähnliche
materialeinsparende Hohlräume können ebenso beim
Strangziehen der Halterung an Stellen vorgesehen werden, wobei eine
Steifigkeit und damit eine Stabilität der Halterung aufrecht
erhalten werden sollte.
-
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert:
-
1 zeigt
ein erstes bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Rakeleinrichtung im zusammengesetzten Zustand;
-
2 zeigt
das in 1 gezeigte erste bevorzugte Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Rakeleinrichtung in einer
Explosionsansicht;
-
3 zeigt
ein zweites bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Rakeleinrichtung im zusammengesetzten Zustand; und
-
4 zeigt
ein drittes bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Rakeleinrichtung im zusammengesetzten Zustand.
-
BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
DER ERFINDUNG
-
In 1 und 2 ist
ein erstes bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Rakeleinrichtung gezeigt.
-
Eine
Halterung 2 der Rakeleinrichtung 1 ist aus einem
Verbundwerkstoff in einem Strangziehverfahren hergestellt und ein
Rakelbett 3 der Rakeleinrichtung 1 ist aus einem
HD-Polyethylen in einem Extrudierverfahren hergestellt.
-
Bei
der Rakeleinrichtung 1 im zusammengesetzten Zustand ist
ein Rakelbett 3 in eine in einer Halterung 2 vorgesehene
Aufnahme 28 eingesetzt und eine Rakelstange 4 ist
in eine Lagerungsaussparung 34 des Rakelbetts 3 eingesetzt.
Die Aufnahme 28 der Halterung 2 weist im Wesentlichen
eine C-Form auf, die sich aus einem oberen Halterungsteil 21,
einem unterem Halterungsteil 22 und einem hinterem Halterungsteil 23 zusammensetzt,
welche im Wesentlichen rechtwinklig zueinander stehen.
-
An
dem hinteren Halterungsteil 23 ist des Weiteren ein Stützarm 24 vorgesehen,
an dessen hinteren, freien Ende ein im Wesentlichen senkrecht zu
dem Stützarm 24 angeordneter Drückabschnitt 25 vorgesehen,
der im Betrieb der Rakeleinrichtung 1 mit einem Justierschlauch 8 in
Anlage steht. Der Justierschlauch 8 ist an einem Maschinegestellteil 9 befestigt,
an dem auch die Halterung 2 befestigt sein kann, und dient
dazu, die Position der Rakelstange 4 bezüglich
der zu beschichtenden Papier- oder Kartonbahn einzustellen.
-
An
dem vorderen Ende des oberen Halterungsteils
21 ist ein
Vorsprung
211 vorgesehen, der sich zu der Innenseite der
Aufnahme
28 hin erstreckt. Ähnlich dazu ist an
dem unteren Halterungsteil
22 ein Vorsprung
221 vorgesehen,
der sich zu der Innenseite der Aufnahme
28 hin erstreckt.
In der Halterung ist des Weiteren eine Aussparung
26 vorgesehen,
in der im Betrieb der Rakeleinrichtung
1 eine Dichtung (nicht
gezeigt) eingesetzt ist, die ein Auslaufen des Auftragungsmediums
aus der Rakeleinrichtung verhindert. Eine entsprechende Dichtung
ist beispielsweise in der Gebrauchsmusterschrift
DE 202 18 781 U1 beschrieben.
-
An
einer Oberseite 31 des Rakelbetts 3 ist eine Vertiefung 311 vorgesehen,
die dem Vorsprung 211 der Halterung 2 entspricht. Ähnlich
dazu ist an der Unterseite 32 des Rakelbetts 3 eine
Vertiefung 321 vorgesehen, die dem Vorsprung 221 der
Halterung 2 entspricht. Bei einem Einsetzen des Rakelbetts 3 in
die Aufnahme 28 gelangt der Vorsprung 211 mit
der Vertiefung 311 in Eingriff, und der Vorsprung 221 gelangt
mit der Vertiefung 321 in Eingriff.
-
Die
Rückseite 33 des Rakelbetts 3 liegt flächig
an der Innenseite des hinteren Halterungsteils 23 an. Da
das Rakelbett 3 des Weiteren eine sich im Querschnitt nach
hinten verjüngende Form aufweist, liegt demgegenüber
weder die Oberseite 31 des Rakelbetts 3 an der
Innenseite des oberen Halterungsteils 21 noch die Unterseite 32 des
Rakelbetts 3 an der Innenseite des unteren Halterungsteils 22 flächig an.
-
Bei
einem Betrieb der Rakeleinrichtung 1 wird durch Andrücken
der Rakelstange 4 an die zu beschichtende Papier- oder
Kartonbahn eine Kraft in radialer Richtung der Rakelstange 4 auf
diese aufgebracht, wodurch die Rakelstange 4 in Richtung
der Lagerungsaussparung 34 des Rakelbetts 3 gedrückt wird.
Dieses Eindrücken der Rakelstange 4 in die Lagerungsaussparung 34 wird
durch die sich verjüngende Form dadurch ausgeglichen, dass
sich die Oberseite 31 und die Unterseite 32 des
Rakelbetts 3 der jeweilige Innenseite der Aufnahme 28 annähern und
bei genügend hoher Andrückkraft an dieser jeweils
flächig in Anlage gelangen. Durch diese „Ausgleichsbewegung” des
Rakelbetts 3 kann das Rakelbett 3 in der Aufnahme 28 in
einer gewünschten Position gesichert werden, d. h. eine
Selbstjustierfunktion der Rakeleinrichtung 1 wird erzielt.
Darüber hinaus kann eine eventuelle ungewünschte Andrückkraft,
die über die zu beschichtende Papier- oder Kartonbahn (nicht
gezeigt) auf die Rakelstange 4 wirkt, ausgeglichen werden.
Bei einem weiteren Andrücken der Rakelstange 4 an
die Papier- oder Kartonbahn über die Ausgleichsfunktion
hinaus kann dann erreicht werden, dass das Rakelbett 3 entsprechend die übermäßige
Andrückkraft in radialer Richtung auf die Rakelstange 4 überträgt,
wodurch die Dreheigenschaften der Rakelstange 4 beeinflusst
werden können. Beispielsweise kann dadurch die Drehbewegung
der Rakelstange 4 abgebremst oder ganz zum Stillstand gebracht
werden.
-
Die
sich verjüngende Form des Rakelbetts 3 hat des
Weiteren den Vorteil, dass das aus einem weichen Polymer bestehende
Rakelbett 3 nach einem Entfernen der Rakelstange 4 aus
dem Rakelbett 3 ohne großen Aufwand aus der Halterung 2 entnommen
werden kann. Ein Auswechseln des Rakelbetts 3, das in der
Rakeleinrichtung ein Verschleißteil darstellt, wird dadurch
wesentlich erleichtert.
-
Das
Rakelbett 3 weist zudem eine Nut 35 an der Rückseite 33 des
Rakelbetts 3 auf, die dazu dient, die auf die Rakelstange 4 wirkende
Andrückkraft durch Verformung des Rakelbetts 3 weiter
auszugleichen. Zudem trägt die Nut 35 ebenfalls
dazu bei, ein Auswechseln des Rakelbetts 3 weiter zu erleichtern,
indem eine Rückstellbewegung des Rakelbetts 3 nach
Entfernen der Rakelstange 4 verbessert wird.
-
Zur
Schmierung der Rakelstange 4, die sich im Betrieb in der
Aussparung 34 des Rakelbetts 3 dreht, ist ein
zur Rakelstange 4 hin offener Kanal 36 vorgesehen,
in den im Betrieb der Rakeleinrichtung 1 ein Schmiermittel
eingeleitet werden kann. Darüber hinaus können
durch den Kanal 36 Abriebpartikel, die bei einem Drehen
der Rakelstange 4 in der Lagerungsaussparung 34 auftreten können,
durch Spülen des Kanals 36 mit dem Schmiermittel
abgeführt werden.
-
Weitere
Aussparungen 37 in dem Rakelbett 3 in Form von
geschlossenen Hohlräumen sind beim Extrudieren des Rakelbetts 3 in
diesem erzeugt worden, um Material bei der Herstellung zu sparen.
-
Ein
zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Rakeleinrichtung ist in 3 gezeigt. Die Beschreibung
von Bauteilen und Elementen, die bereits in dem vorhergehenden ersten
Ausführungsbeispiel beschrieben sind, trifft in diesem Ausführungsbeispiel
ebenfalls zu und ist im nachfolgenden Teil aus Gründen
der Übersichtlichkeit unterlassen.
-
In
der in 3 gezeigten Rakeleinrichtung 11 weist
die Halterung 2 an ihrem oberen Ende anstelle eines oberen
Halterungsteils einen Gelenkkopf 27 auf, an dem ein Kipphebel 5 drehbar
befestigt ist. Ein vorderes Ende 51 des Kipphebels 5 stellt
eine Innenseite der in der Halterung 2 vorgesehenen Aufnahme 28 bereit,
wobei ein Vorsprung 511 an dem vorderen Ende 51 des
Kipphebels 5 vorgesehen ist, der der Vertiefung 311 des
Rakelbetts 3 entspricht. Ein hinteres Ende 52 des
Kipphebels 5 steht mit einem Druckschlauch 6 in
Verbindung, wobei ein Ausdehnen des Druckschlauchs 6 eine
Bewegung des Kipphebels 5 hervorruft. Dadurch wird das
vordere Ende 51 des Kipphebels 5 in Richtung zu
dem Rakelbett 3 hin bewegt, so dass der Vorsprung 511 mit
der Vertiefung 311 in Eingriff geht. Wenn hingegen Druck von
dem Druckschlauch 6 genommen wird, nimmt die Kraft, mit
der der Vorsprung 511 mit der Vertiefung 311 in
Eingriff geht, ab, und die Rakelstange 4 kann aus dem Rakelbett 3 leicht
herausgelöst werden. Anschließend kann das Rakelbett 3 ohne
großen Aufwand ausgewechselt werden.
-
In
diesem Ausführungsbeispiel wird durch einen hohen Druck
in dem Schlauch 6 der Kipphebel 5 weiter vorwärts
gekippt, wodurch dieser auf das Rakelbett 3 drückt.
Dadurch können wiederum die Dreheigenschaften der Rakelstange 4 beeinflusst
werden. Beispielsweise kann dadurch die Drehbewegung der Rakelstange 4 abgebremst
oder ganz zum Stillstand gebracht werden.
-
Ein
drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Rakeleinrichtung ist in 4 gezeigt. Die Beschreibung
von Bauteilen und Elementen, die bereits in den vorhergehenden Ausführungsbeispielen
beschrieben sind, trifft in diesem Ausführungsbeispiel
ebenfalls zu und ist im nachfolgenden Teil aus Gründen
der Übersichtlichkeit unterlassen.
-
Anstelle
des Druckschlauchs 6 ist in diesem Ausführungsbeispiel
ein Druck- und Zugschlauch 7 vorgesehen, der über
Verbindungselemente 71 mit dem Kipphebel 5 und
dem Stützarm 24 verbunden ist. Dadurch wird es
möglich, je nach Aufbringen eines Drucks oder eines Unterdrucks
eine Vorwärts- bzw. eine Rückwärtskippbewegung
des Kipphebels 5 hervorzurufen. Eine Entnahme sowie ein
Einsetzen der Rakelstange 4 sowie des Rakelbetts 3 wird
dadurch wesentlich erleichtert. Außerdem kann durch eine übermäßige
Vorwärtskippbewegung des Kipphebels 5 eine Kraft
auf das Rakelbett 3 aufgebracht werden, wodurch das Rakelbett 3 Kräfte
in radialer Richtung der Rakelstange 4 auf diese aufbringt.
Dadurch können die Dreheigenschaften der Rakelstange 4 beeinflusst
werden. Beispielsweise kann eine Drehung der Rakelstange 4 abgebremst
oder vollständig zum Stillstand gebracht werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 1485209
A1 [0003]
- - WO 2007/063183 A1 [0005]
- - DE 20218781 U1 [0031]