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Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur flüssigkeitsdichten, atmungsaktiven Durchführung von Langformteilen, insbesondere Kabeln, durch eine Lochung einer Wandung eines Bauteils, zum Beispiel eines Gehäuses, bestehend aus einem Doppelnippel, einem im Doppelnippel angeordneten Dichteinsatz mit mindestens einer Durchführung für ein Langformteil, einer gelochten Druckschraube, die auf einen ersten mit Gewinde versehenen Endbereich des Doppelnippels aufschraubbar ist und mittels derer der Dichteinsatz gegen ein Gegenlager, insbesondere eine Innenschulter des Doppelnippels anspannbar ist, sowie gegebenenfalls einer Mutter, die auf den in Montagesolllage die Lochung durchgreifenden zweiten gegebenenfalls mit Gewinde versehenen Endbereich aufschraubbar ist, oder einem gewindefreien zweiten Endbereich, der in Montagesalllage die Lochung durchgreift und an der Wandung verrastet ist, um den Doppelnippel an der Wandung zu fixieren, wobei der Doppelnippel zwischen ersten und zweiten Endbereich einen nach außen abragenden Kragen aufweist, der sich in Solllage an der Wandung mittelbar oder unmittelbar abstützt, sowie mit einem flüssigkeitsdichten, atmungsaktiven Membranventil, über welches im Montagesollzustand der Innenraum des Bauteils mit der Außenatmosphäre in Verbindung steht.
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Der Doppelnippel gemäß Oberbegriff des Anspruches 1 erfasst einerseits solche konstruktive Lösungen, bei denen der zweite Endbereich mit Außengewinde versehen ist und eine Mutter auf diesen aufgeschraubt wird, um die Befestigung an der Wandung zu ermöglichen, andererseits aber auch konstruktive Lösungen, bei denen der zweite Endbereich gewindefrei, also glatt ausgebildet ist und bei denen die Befestigung an der Wandung durch eine Verrastung oder Aufspreizung erfolgt, wie dies beispielsweise in der
DE 43 25 420 C2 beschrieben ist.
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Werden Bauteile, wie Anschluss-, Schalt- und/oder Verteilerkästen der Installations- oder Gerätetechnik, der Gebäudesystem-, Anlagen-, Verkehrs-, Automobiltechnik und dergleichen in Außenräumen oder Räumen mit unterschiedlichen Temperaturgefällen eingebaut, bildet sich in diesen oft luftdicht und flüssigkeitsdicht geschlossenen Gehäusen Feuchtigkeit, welche sich als Kondenswasser im Gehäuse niederschlägt. Diese Feuchte in Verbindung mit elektrischem Strom oder auch indirekt über in den Gehäusen integrierte Elektronik kann zu Kurzschlüssen, Kriechströmen, Spannungsüberschlägen oder dergleichen durch Verkürzung von Luft- und Kriechstrecken führen sowie zur Zerstörung von nicht feuchtigkeitsgeschützten Teilen, zum Beispiel Leiterplatten, Kondensatoren, Wickelgütern und dergleichen. Um dies zu vermeiden können die Gehäuse mit einem flüssigkeitsdichten, atmungsaktiven Ventil oder dergleichen versehen werden.
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Häufig werden Kabel, die in solche Bauteile eingeführt werden, durch eine so genannte Kabelverschraubung geführt, die in eine Lochung des Gehäuses oder dergleichen eingesetzt ist. Im Stand der Technik ist zur Vermeidung des angegebenen Problems die Kabeldurchführung mit einem Durchlass ausgebildet, der ein flüssigkeitsdichtes, atmungsaktives Membranventil aufweist. Hierdurch wird eine atmungsaktive Verbindung zwischen der Außenatmosphäre und dem Inneren des entsprechenden Bauteiles im Bereich der Kabeldurchführung zur Verfügung gestellt, wodurch die Bildung von Feuchteniederschlägen innerhalb des Bauteiles vermieden wird. Das atmungsaktive Ventil ist dabei flüssigkeitsdicht ausgebildet, so dass also Flüssigkeit nicht in das Bauteil eindringen kann. Durch die atmungsaktive Ausbildung, insbesondere die wasserdampfdurchlässige Ausbildung wird eine Belüftung des Bauteiles erreicht, so dass die oben angegebenen Nachteile vermieden sind.
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Bei der bekannten Lösung ist die entsprechende Kabeldurchführung mit einem Luftkanal ausgestattet, in dem ein atmungsaktives Membranventil eingesetzt ist. Dies bedeutet aber, dass die Kabeldurchführung insgesamt völlig anders konstruiert sein muss, als herkömmliche Kabelverschraubungen, so dass völlig neue Kabelverschraubungen konstruiert, hergestellt und zur Verfügung gestellt werden müssen. Zum Stand der Technik wird weiterhin auf die
WO2008/011854 A1 verwiesen. Auch bei der dortigen Ausgestaltung ist die Kabelverschraubung ein völlig neu konstruiertes Element, welches also neu konstruiert, gefertigt und zur Verfügung gestellt werden muss.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung gattungsgemäßer Art zu schaffen, bei der handelsübliche Kabelverschraubungen mit Doppelnippel, Dichteinsatz, Druckschraube und Befestigungsmittel in einfacher Weise mit einem atmungsaktiven Membranventil kombiniert werden können, ohne dass die herkömmliche Verschraubung geändert werden muss oder dass lediglich geringfügige Änderungen der herkömmlichen Kabelverschraubungen erforderlich sind, um eine entsprechende Ausbildung zu ermöglichen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass zwischen dem Kragen und der Wandung das Membranventil angeordnet ist, das einerseits mit der Außenatmosphäre und andererseits über einen zwischen zweitem Endbereich des Doppelnippels und der Lochlaibung der Lochung gebildeten Spalt mit dem Innenraum des Bauteils in Verbindung steht.
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Gemäß dieser Ausbildung ist das atmungsaktive Druckausgleichselement in Form des Membranventils als ringförmiges Element zwischen der Befestigungsebene, also der Wandung des Bauteiles, und dem Kragen der Kabeldurchführung angeordnet. Die Kabelverschraubung ist handelsüblich ausgebildet und bedarf keiner besonderen Bearbeitung. Die Verbindung zwischen dem Innenraum des Bauteiles und der Außenatmosphäre kann hierbei über einen Luftspalt erfolgen, der zwischen dem zweiten Endbereich des Doppelnippels und der Lochlaibung der Lochung der Wandung des Bauteiles gebildet ist. Das Membranventil ist so angeordnet, dass es diesen Luftspalt zwar flüssigkeitsdicht abdichtet, aber eine atmungsaktive Belüftung des Bauteiles gewährleistet.
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Um die Belüftung zu verbessern, also einen größeren Durchlassquerschnitt für die Belüftung zur Verfügung zu stellen, kann vorgesehen sein, dass der zweite Endbereich des Doppelnippels im Gewindebereich mindestens eine das Gewinde schneidende Nut aufweist.
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Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass die Nut axial gerichtet verläuft.
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Selbstverständlich ist es im Rahmen der Erfindung möglich, nicht nur eine Nut, sondern mehrere Nuten auf den Umfang verteilt auszubilden. Durch diese Ausbildung wird ein größerer Luftaustausch zwischen dem Inneren des Bauteiles und der Außenatmosphäre möglich, wobei trotz des größeren möglichen Luftdurchsatzes eine flüssigkeitsdichte aber atmungsaktive Abdichtung durch das Membranventil erreicht wird.
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Eine bevorzugte Weiterbildung hierzu wird darin gesehen, dass das Membranventil aus einem ringförmigen Unterteil besteht, welches unterseitig radial außen eine umlaufende Dichtung bildet oder aufweist und welches axial gerichtete erste Kanäle aufweist, die von der ringförmigen Membran überdeckt sind und am der Membran abgewandten Bereich zweite Kanäle aufweist, die zum zweiten Endbereich des Doppelnippels und zu den ersten Kanälen offen ausmünden, sowie aus einem ringförmigen Oberteil, welches die Membran überdeckt und zur Membran sowie nach außen offene Kanäle aufweist, wobei das Oberteil nahe des zweiten Endbereichs eine umlaufende Dichtung bildet oder aufweist, die sich am Kragen dicht abstützt.
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Auch hierbei ist das Druckausgleichselement zwischen der Befestigungsebene, also der Wandung des Bauteiles und dem entsprechenden Kragen des Doppelnippels platziert. Das Membranventil mit Unterteil und Oberteil hat die Form eines kragenartigen Ringelementes. Zwischen dem Oberteil und dem Unterteil ist die Membran eingelegt. Die Abdichtung kann durch O-Ringe erfolgen. Es ist aber auch möglich, durch geeignete Materialauswahl die erforderlichen Dichtelemente als Bestandteil von Oberteil und Unterteil auszubilden und/oder an diese anzuformen. Die Verbindung zwischen Unterteil und Oberteil kann in geeigneter Weise erfolgen, beispielsweise durch Ultraschallschweißen, Verkleben oder dergleichen.
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Um eine ausreichende Belüftung zu gewährleisten kann zudem vorgesehen sein, dass die Mutter in ihrer dem Kragen zugewandten Stirnfläche rinnenartige Ausnehmungen aufweist, die zum Gewinde und zur Außenfläche der Mutter offen sind.
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Hierbei kann alternativ anstelle der das Gewinde schneidenden Nuten eine entsprechende Mutter angeordnet sein, um einen ausreichenden Luftdurchsatz zu ermöglichen, oder aber die Mutter kann zusätzlich zu den den Gewindebereich schneidenden Nuten vorgesehen sein. Da die Mutter in ihrer dem Kragen zugewandten Stirnfläche rinnenartige Ausnehmungen aufweist, die zum Gewinde beziehungsweise zur Außenfläche der Mutter offen sind, kann dann, wenn die Mutter sich in Montagesolllage befindet, also an der Rückseite der Wandung des Bauteiles anliegt, über diese rinnenartigen Ausnehmungen eine Luftströmung über die Lochung der Wandung beziehungsweise das darin befindlichen Gewindeteil erfolgen.
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Um diese Luftströmung noch zu vergrößern kann auch vorgesehen sein, dass die Lochung der Wandung im Durchmesser größer als der Außendurchmesser des zweiten Endbereichs des Doppelnippels bemessen ist, so dass in Montagesolllage ein für die Belüftung ausreichender Spalt zwischen Lochlaibung und dem Außengewinde des zweiten Endbereichs gebildet ist.
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Diese Vergrößerung der Lochung ist nur geringfügig erforderlich, um beispielsweise einen umlaufenden Luftspalt zwischen dem zweiten Endbereich des Doppelnippels und der Lochlaibung zu bilden, der einen Millimeter oder etwas mehr beträgt.
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In kinematischer Umkehr kann auch vorgesehen sein, dass anstelle der das Gewinde schneidenden Nuten im zweiten Endbereich des Doppelnippels gewindeschneidende Nuten im Gewindebereich der Mutter vorgesehen sind, die im wesentlichen axial gerichtet sind, so dass auch hierüber ein guter Luftaustausch ermöglicht ist.
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Gemäß diesen angegebenen Lösungen kann eine herkömmliche Verschraubung eingesetzt werden, die vollständig ohne Änderungen eingesetzt werden kann in Kombination mit dem Membranventil, oder aber es müssen lediglich geringfügige Änderungen am zweiten Endbereich des Doppelnippels und/oder an der Mutter vorgenommen werden, um die Funktion sicherzustellen und/oder zu verbessern.
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Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Anordnung nach dem Oberbegriffs des Anspruches 1, bei der zur Lösung der Aufgabe vorgesehen ist, dass das als ringförmiges Bauteil ausgebildete Membranventil am der Druckschraube abgewandten Endbereich des Dichteinsatzes angeordnet ist, wobei das Membranventil einerseits mit dem Innenraum des Bauteils und andererseits über Nuten im Mantel des Dichteinsatzes und radiale Lochungen der Druckschraube mit der Außenatmosphäre in Verbindung steht.
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Gemäß dieser Ausgestaltung ist das zum Zwecke des Luftaustausches vorgesehene atmungsaktive Membranventil innerhalb des Doppelnippels angeordnet und zwar an der der Druckschraube abgewandten Seite des Dichteinsatzes. Durch entsprechende Kanäle oder Öffnungen steht das Membranventil einerseits mit dem Innenraum des Bauteiles und andererseits über Nuten im Mantel des Dichteinsatzes und radiale Lochungen der Druckschraube mit der Außenatmosphäre in Verbindung.
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Auch hierbei kann eine bisher übliche Verschraubung eingesetzt werden, wobei lediglich am Dichteinsatz im Mantel entsprechende Nuten eingebracht werden müssen und die Druckschraube mit radial gerichteten Lochungen zu versehen ist. Allein durch diese geringfügigen Änderungen kann die bisher übliche Kabelverschraubung erfindungsgemäß ausgebildet werden.
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Hierbei kann bevorzugt vorgesehen sein, dass das Membranventil aus einem ringförmigen Oberteil besteht, welches ein selbständiges Teil oder integraler Bestandteil des Dichteinsatzes ist, einem ringförmigen Unterteil, sowie einer zwischen diesen eingespannten Membran, wobei Oberteil und Unterteil Belüftungsöffnungen aufweisen, die die Membran mit dem Innenraum des Bauteils beziehungsweise mit den Nuten des Dichteinsatzes verbinden.
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Das ringförmige Oberteil kann integraler Bestandteil des Dichteinsatzes sein, also an diesem angeformt sein. Dies bedeutet allerdings, dass ein gegenüber den herkömmlichen Dichteinsätzen komplett neuer Dichteinsatz gefertigt werden muss. Alternativ ist es aber auch möglich, dass das ringförmige Oberteil ein selbständiges Element ist, welches sich am unteren Endbereich des Dichteinsatzes abstützt. Komplettiert wird das Element wiederum durch ein ringförmiges Unterteil sowie ein zwischen Oberteil und Unterteil eingespanntes Membranelement.
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Gegenüber der herkömmlichen Ausbildung ist hierbei der Dichteinsatz in seiner Länge verkürzt, so dass Platz für den Einsatz des Membranventils geschaffen ist.
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Weiter ist Gegenstand der Erfindung eine Anordnung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1, die sich dadurch auszeichnet, dass das als ringförmiges Bauteil ausgebildete Membranventil zwischen Dichteinsatz und Innenschulter angeordnet ist, wobei das Membranventil einerseits mit dem Innenraum des Bauteils und andererseits über den Kragen durchsetzende Lochungen mit der Außenatmosphäre in Verbindung steht.
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Gemäß dieser Lösung ist das Membranventil zwischen dem Dichteinsatz und der Innenschulter des Doppelnippels angeordnet. Zur Verbindung mit der Außenatmosphäre weist hierbei der Kragen des Doppelnippels vorzugsweise radial gerichtete Lochungen oder Kanäle auf. Diese verbinden das Membranventil mit der Außenatmosphäre, so dass insgesamt eine Belüftung des damit ausgestatteten Bauteiles erfolgen kann.
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Bei dieser Ausgestaltung ist zudem vorgesehen, dass das Membranventil aus einem ringförmigen Oberteil, einem ringförmigen Unterteil und zwischen diesen eingespannter Membran besteht, wobei Oberteil und Unterteil Belüftungsöffnungen aufweisen, die die Membran mit dem Innenraum des Bauteils beziehungsweise mit den Lochungen des Kragens verbinden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigt:
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1 eine erste Ausführungsform in Schrägansicht;
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2 desgleichen im Mittel-Längsschnitt gesehen;
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3 desgleichen in Explosionsdarstellung;
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4 bis 6 eine zweite Ausführungsform in den Ansichten analog 1 bis 3 gesehen;
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7 bis 9 eine dritte Ausführungsform in den Ansichten analog 1 bis 3 gesehen;
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10 bis 12 eine vierte Ausführungsform in den Ansichten analog 1 bis 3 gesehen;
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13 bis 15 eine fünfte Ausführungsform in den Ansichten analog 1 bis 3 gesehen.
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In den Zeichnungen ist eine Anordnung zur flüssigkeitsdichten aber atmungsaktiven Durchführung von Langformteilen, insbesondere Kabeln durch eine Lochung 1 einer Wandung 2 eines Bauteiles gezeigt. Das Bauteil kann beispielsweise ein Gerätegehäuse sein, welches elektrische Installationselemente aufnimmt. Um Kabel in dieses Bauteil einführen zu können, ist ein Doppelnippel 3, ein im Doppelnippel 3 angeordneter Dichteinsatz 4 mit mindestens einer Durchführung 5 für ein Langformteil, eine gelochte Druckschraube 6 und eine Mutter 7 vorgesehen. Der Dichteinsatz 4 kann mehrere solcher Durchführungen 5 aufweisen, sofern mehrere Kabel entsprechender Durchmesser eingeschoben werden sollen. Die Druckschraube 6 ist auf einen ersten mit Außengewinde versehenen Endbereich 8 des Doppelnippels 3 aufschraubbar. Mittels der Druckschraube 6 kann der Dichteinsatz 5 gegen ein Gegenlager angespannt werden, um die Abdichtung gegenüber dem durchgeführten Kabelmantel und gegenüber der Innenwandung des Doppelnippels 3 sicherzustellen. Im Ausführungsbeispiel ist das Gegenlager 9 durch eine Innenschulter des Doppelnippels 3 ausgebildet. Die Mutter 7 ist auf den in Montagesolllage die Lochung 1 der Wandung 2 durchgreifenden zweiten mit Außengewinde versehenen Endbereich 10 aufgeschraubt. Der Doppelnippel 3 weist zwischen dem ersten Endbereich 8 und dem zweiten Endbereich 10 einen nach außen abragenden Kragen 11 auf, der sich bei angezogener Mutter 7 entweder unmittelbar an der Wandung 2 abstützen kann, gegebenenfalls unter Anordnung eines Dichtringes 12 in einer unterseitigen Ausnehmung 13 des Kragens 11 oder aber mittelbar, wenn wie beim Ausführungsbeispiel gemäß 1 bis 6 zwischen dem Kragen 11 und der Wandung 2 ein weiteres Element angeordnet ist.
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Der Doppelnippel 3, die nach Art einer Überwurfmutter ausgebildete Druckschraube 6 und die Mutter 7 bestehen vorzugsweise aus Metall oder auch aus Kunststoff. Der Dichteinsatz 4 besteht vorzugsweise aus einem elastomeren Material. Gegebenenfalls kann die Anordnung auch noch um einen Klemmkäfig zur Klemmung eines durchgeführten Kabels ergänzt sein, wie dies im Stand der Technik bekannt ist. Zusätzlich ist die Anordnung mit einem flüssigkeitsdichten, atmungsaktiven Membranventil 14 komplettiert, über welches im Montagesollzustand der Innenraum des Bauteiles mit der Außenatmosphäre in Verbindung steht, so dass der Innenraum belüftet ist und beispielsweise Wasserdampf entweichen kann.
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Bei der Anordnung gemäß 1 bis 6 ist zwischen dem Kragen 11 und der Wandung 2 das Membranventil 14 angeordnet, das einerseits mit der Außenatmosphäre und andererseits über einen zwischen zweiten Endbereich 10 des Doppelnippels 3 und der Lochlaibung der Lochung 1 gebildeten Spalt mit dem Innenraum des Bauteiles in Verbindung steht. Um diesen Belüftungsweg sicherzustellen, ist bei der Ausführungsform nach 1 bis 3 der zweite Endbereich 10 des Doppelnippels 3 im Bereich des Außengewindes mit mindestens einer das Gewinde schneidenden Nut 15 ausgebildet, wobei diese Nut 15 axial gerichtet ist und an dem gesamten Bereich vom Kragen 11 bis zum Ende des zweiten Endbereichs 10 des Doppelnippels 3 verläuft. Das Membranventil 14 besteht aus einem ringförmigen Unterteil 16 welches unterseitig radial bezogen auf die Lochung 1 außenseitig eine umlaufende Dichtung 17 aufweist. Ferner weist das ringförmige Unterteil 16 axial gerichtet erste Kanäle 18 auf, die von der ringförmigen Membran 19 überdeckt sind, sowie am der Membran 19 abgewandten Bereich zweite Kanäle 20, die nach radial innen offen sind und zum zweiten Endbereich 10 des Doppelnippels 3 offen ausmünden und eine Verbindung mit dem Kanal 18 bilden können. Komplettiert ist das Membranventil 14 durch ein ringförmiges Oberteil 21, welches die Membran 19 überdeckt und zur Membran 19 sowie nach außen offene Kanäle 22 aufweist, die zur Membran 19 offen sind. Das Oberteil 21 weist nahe des zweiten Endbereiches 10 des Doppelnippels 3 eine umlaufende Dichtung 12 auf, die sich am Kragen 11 radial innen dicht abstützt.
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In der Montagesolllage, wie sie in 2 beispielsweise verdeutlicht ist, ist somit ein durch die Membran 19 flüssigkeitsdicht, aber atmungsaktiv ausgebildeter Luftströmungsausgleichweg gebildet. Die Luft kann vom Inneren des Bauteiles her über die Nut 15, den Kanal 20, den Kanal 18 sowie den Kanal 22 strömen. Es ist also eine flüssigkeitsdichte aber atmungsaktive Verbindung zwischen dem Inneren des Bauteiles und der Außenatmosphäre gebildet. Das Unterteil 16 kann in geeigneter Weise unter Zwischenanordnung der Membran 19 mit dem Oberteil 21 dicht verbunden sein, beispielsweise unter Zwischenanordnung von Dichtringen, oder bei geeigneter Materialauswahl hinsichtlich des Oberteils und des Unterteils durch das Material dieser Elemente selbst, oder auch durch Ultraschallverschweißen oder Verkleben der Teile miteinander. Vorzugsweise bestehen das Oberteil und das Unterteil aus Kunststoff. Auch die Anordnung der Dichtringe 17 beziehungsweise 12 ist nicht zwingend erforderlich. Es ist gegebenenfalls möglich, solche Dichtungen unmittelbar an dem Unterteil oder an dem Oberteil im Bereich der Anordnung der Dichtungen 17 beziehungsweise 12 anzuformen oder auszubilden.
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Während bei der Ausbildung nach 1 bis 3 eine enge Passung zwischen der Lochung 1 und dem zweiten Endbereich 10 des Doppelnippels 3 besteht, ist bei der Ausführungsform nach 4 bis 6 die Lochung 1 im Durchmesser etwas größer ausgebildet, als zum Durchführen des zweiten Endes 10 des Doppelnippels 3 nötig ist, so dass in diesem Bereich ein Luftspalt 23 gebildet ist, wenn die Teile die Einbausollposition einnehmen. Des Weiteren ist bei dieser Ausführungsform keine Nut 15 im zweiten Endbereich 10 des Doppelnippels vorgesehen, sondern die Mutter 7 weist in ihrer dem Kragen 11 zugewandten Stirnfläche rinnenartige Ausnehmungen 24 auf, die zum Gewinde hin und zur Außenfläche der Mutter offen sind, um einen Luftdurchtritt zu ermöglichen. Anstelle dieser rinnenartigen Ausnehmungen 24 könnten auch axiale Nuten im Gewinde der Mutter 7 vorgesehen sein. Bei ansonsten gleicher Ausbildung wie in 1 bis 3 gezeigt, ist somit wiederum ein Strömungsweg zur Luftzirkulation zwischen dem durch die Wandung 2 umschlossenen Bauteil und der Außenatmosphäre möglich. Die Luft kann über die rinnenartigen Ausnehmungen 24, den Spalt 23 sowie wiederum über die Kanäle 20, 18 und 21 zirkulieren, wobei im Strömungsweg wiederum die Membran 19 angeordnet ist. Die Ausführungsformen nach 1 bis 3 beziehungsweise nach 4 bis 6 eröffnen die Möglichkeit, übliche Kabelverschraubungen zusätzlich mit einem entsprechenden Membranventil auszustatten, ohne dass wesentliche Änderungen der Kabelverschraubung erforderlich sind. Es ist lediglich die Anordnung der Nuten 15 im zweiten Endbereich 10 des Doppelnippels 3 und/oder der rinnenartigen Ausnehmungen 24 an der Mutter 7 erforderlich.
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Bei der Ausführungsform nach 7 bis 9 ist das als ringförmiges Bauteil ausgebildete Membranventil 14 am der Druckschraube 6 abgewandten Endbereich des Dichteinsatzes 4 angeordnet. Dabei steht das Membranventil 14 einerseits mit dem Innenraum des durch die Wandung 2 begrenzten Bauteiles und andererseits über Nuten 25 im Mantel des Dichteinsatzes 4 sowie radiale Lochungen 26 der Druckschraube 6 mit der Außenatmosphäre in Verbindung. Dabei ist bei der Ausführungsform nach 7 bis 9 eine Ausbildung vorgesehen, bei der das Membranventil 14 aus einem ringförmigen Oberteil 21 besteht, welches integraler Bestandteil des Dichteinsatzes 4 ist. Dieses ist mit einem ringförmigen Unterteil 16 komplettiert, wobei zwischen den Teilen 16 und 21 die Membran 19 eingespannt ist. Der Strömungsweg ist über Kanäle 18 im Unterteil, die in der Zeichnung nach unten und zur Membran 19 offen sind, über die Membran 19 und über die Kanäle 22 im Oberteil 21 sowie über die radialen Nuten 25 und die Belüftungsbohrungen oder Kanäle 26 gebildet. Ein ähnlicher Aufbau ist in dem Ausführungsbeispiel gemäß 10 bis 12 vorhanden, wobei dort lediglich das ringförmige Oberteil 21 nicht integraler Bestandteil des Dichteinsatzes 4 ist, sondern ein separates Element, welches unterseitig an den Dichteinsatz 4 angeschlossen ist. Bei den letztgenannten Ausführungsbeispielen kann der Dichteinsatz 4 zusätzlich am oberen Endbereich eine umlaufende Nut 26 aufweisen und/oder die Druckschraube 6 kann im Bereich, in welchem die Lochungen 26 innen ausmünden, ebenfalls eine umlaufende Nut aufweisen, um eine durchgängige ungestörte Strömung von Luft zu ermöglichen. Zum Zwecke der dichten Anordnung kann das Oberteil 21 eine radial innen liegende umlaufende, kreisförmige angeformte Dichtung 27 aufweisen, die sich an der Unterseite des Dichteinsatzes 4 abstützt und abdichtet.
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Bei der Anordnung gemäß 13 bis 15 ist das als ringförmiges Bauteil ausgebildete Membranventil 14 zwischen dem Dichteinsatz 4 und der Innenschulter 9 gehalten, ebenso wie bei den Ausführungsformen gemäß 7 bis 9 und 10 bis 12, wobei das Membranventil 14 einerseits mit dem Innenraum des durch die Wandung 2 umgrenzten Bauteiles und andererseits über den Kragen 11 durchsetzende Bohrungen 28 mit der Außenatmosphäre in Verbindung steht. Auch hier erfolgt eine entsprechende Abdichtung des Oberteils 21 mittels des Dichtelementes 27 gegenüber dem Dichteinsatz 4. Auch hier besteht wiederum das Membranventil 14 aus einem ringförmigen Oberteil 21, einem ringförmigen Unterteil 16 und zwischen diesen eingespannter Membran 19, wobei wiederum, wie auch bei anderen Ausführungsformen, Oberteil 24 und Unterteil 16 Belüftungsöffnungen aufweisen, die die Membran 19 mit dem Innenraum des Bauteiles beziehungsweise den Lochungen 28 des Kragens 11 verbinden. In der Montagesolllage ist bei den Ausführungsformen gemäß 7 bis 15 jeweils in der unterseitigen Ausnehmung 13 des Kragens 11 ein O-Ring oder dergleichen Dichtmittel angeordnet.
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Wie beispielsweise aus 1 ersichtlich, hat der Kragen vorzugsweise eine Außenumfangskontur, die zum Ansatz eines Werkzeuges, beispielsweise eine Maulschlüssels geeigneter Größe bestimmt ist. Ebenfalls weist die Druckschraube einen entsprechenden polygonalen Außenumfang in einem Teilbereich auf, um einen Ansatz für einen entsprechenden Maulschlüssel zu bilden.
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Bei der Ausführungsform nach 7 bis 9 ist es bei herkömmlichen Kabelverschraubungen lediglich erforderlich, zusätzlich die Bohrungen 26 in der Druckschraube auszubilden und den Dichteinsatz 4 mit entsprechenden Nuten 25 zu gestalten. Ebensolche Änderungen sind bei der Ausführungsform nach 10 bis 12 erforderlich. Bei der Ausführungsform nach 13 bis 15 ist lediglich die zusätzliche Anordnung der Bohrungen in dem Kragen 11 erforderlich bei ansonsten üblichem Aufbau der Kabelverschraubung. Anzumerken bleibt lediglich, dass bei den Ausführungsformen gemäß 10 bis 15 der Dichteinsatz 4 gegenüber der herkömmlichen Gestaltung verkürzt ist.
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Die Erfindung stellt unterschiedliche Lösungen einer entsprechenden Anordnung zur Verfügung, bei denen die herkömmlichen Kabelverschraubungen weiterhin eingesetzt werden können, ohne dass entsprechende Herstellungswerkzeuge wesentlich geändert werden müssten.
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Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach variabel.
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Alle neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich angesehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1746698 B1 [0002]
- DE 4325420 C2 [0003]
- WO 2008/011854 A1 [0006]