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Die Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung zum Dichten zwischen zwei gegeneinander beweglichen Teilen einer Kette und ein Gelenk einer Kette mit der Dichtungsanordnung. Eine diesbezügliche, gattungsgemäße Dichtungsanordnung ist aus der Druckschrift
DE 31 11 397 A1 bekannt. Die in der
DE 31 11 397 A1 offenbarte Dichtungsanordnung umfasst ein flexibles Verbindungsteil, das an einem Teil einer Kette anliegt, und einen Dichtring, der eine Dichtkante zum dichtenden Anliegen an einer Lauffläche des zweiten Teils der Kette umfasst. Zwischen dem flexiblen Verbindungsteil und dem Dichtring ist ein mit dem flexiblen Verbindungsteil verbundener Stützring angeordnet.
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Bei Ketten insbesondere von Kettenfahrzeugen sind üblicherweise die Glieder der Kette über Drehzapfengelenke miteinander verbunden. Dabei umfasst ein derartiges Drehzapfengelenk einen Bolzen und eine Hülse, die drehbar über den Bolzen aufgeschoben ist, wobei an den Enden des Bolzens und der Hülse jeweils Glieder der Kette aufgepresst sind. Die Drehlageroberflächen zwischen dem Bolzen und der Hülse werden durch eine Ölkammer im Bolzen geschmiert, wobei der Ölraum zwischen Bolzen und Hülse durch zwei Dichtelemente abgedichtet wird, die gegen die Stirnflächen der Hülse drückende Dichtlippen umfassen.
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Beispielsweise aus der
DE 27 26 033 A1 ist eine Kettenbolzenanordnung mit einer Dichtung bekannt, wobei die Kettenbolzenanordnung einen Kettenbolzen mit einem am Kettenbolzen befestigten Teil eines ersten Kettenglieds und eine einen Teil des Kettenbolzens umgebende, gegenüber dem Kettenbolzen hin und her bewegbare Buchse mit einem an der Buchse befestigten Teil eines zweiten Kettenglieds umfasst. Weiterhin umfasst die Kettenbolzenanordnung eine im ersten Kettenglied eingebrachte Einsenkung zur Aufnahme der Dichtung, die mit ihrer Dichtlippe zum Anliegen an einer Stirnseite der Buchse vorgesehen ist, und einen Abstandsring, der den Kettenbolzen umgibt, sich in Achsrichtung zwischen einer Stirnfläche der Einsenkung und der Stirnfläche der Buchse erstreckt und dessen äußere Umfangsfläche zusammen mit der Stirnfläche der Buchse und der Einsenkung einen Hohlraum zur Aufnahme der Dichtung bildet. Dabei umfasst die in den Hohlraum eingelegte Dichtung einen Hauptdichtring aus einem verhältnismäßig steifen, aber elastischen ersten elastomeren Material und ein Hilfsdichtungselement aus einem zweiten elastischen elastomeren Material, das wesentlich weniger steif ist als das erste Material.
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Aus der
US 4,607,854 ist eine Dichtungsanordnung für ein Kettendrehzapfengelenk bekannt, bei dem ein erster Ring aus einem flexiblen elastomeren Material aufweisend einen hülsenartigen Teil und einen flanschartigen Teil mit einer Dichtlippe und ein zweiter, den ersten berührender Ring aus elastischem Material zum Abdichten eines Raums zwischen einem Bolzen und einer den Bolzen umgebenden Hülse vorgesehen sind. Dabei umfasst der erste Ring einen zylindrischen, metallischen Versteifungsring, der vollständig im hülsenartigen Teil des ersten Rings eingebettet ist.
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Aus der
DE 10 2006 050 439 A1 sind eine Dichtungsanordnung und ein Kettengelenk bekannt. Die Dichtungsanordnung umfasst einen Dichtring mit einer Dichtkante, die dichtend an einem Element der Kette anliegt. Im Dichtring ist zur Versteifung der Dichtungsanordnung ein metallener Stützring eingebettet. Auf den Stützring ist ein Elastikring geschoben, der eine an einem weiteren Element der Kette anliegende Dichtlippe aufweist.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine Dichtungsanordnung zum Dichten zwischen einem ersten Teil einer Kette und einem zweiten, gegenüber dem ersten wenigstens verschwenkbaren Teil der Kette zu schaffen, die insbesondere eine lange Lebensdauer aufweist, sowie ein entsprechendes Gelenk einer Kette anzugeben.
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Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 bzw. 8 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben. Bei bekannten Ausführungen von Dichtungsanordnungen für Kettengelenke kommt es bei Bewegung der Kette unter Anderem zu undefinierten relativen Bewegungen zwischen dem Elastikring und dem Stützring. Der daraus resultierende Verschleiß des Elastikrings beeinflusst die Lebensdauer der Dichtungsanordnung negativ, so dass es frühzeitig zu Ausfällen kommen kann. Durch die feste Verbindung zwischen Elastikring und Stützring ist eine derartige Relativbewegung wirksam unterbunden, so dass keine erhöhter Verschleiß am Elastikring auftritt. Die Lebensdauer ist daher im Vergleich zu bekannten Lösungen erhöht.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Stützring wenigstens teilweise in den Elastikring eingebettet. Bei bekannten Lösungen wurde der Stützring teilweise im Dichtring eingebettet, so dass eine mit diesem durchgängige Oberfläche geschaffen wurde. Dies hatte zum Ziel, die Kanten des Stützrings zu verdecken und so den Verschleiß des Elastikrings zu minimieren. Der Dichtring wies dazu eine Ausnehmung auf, in der der Stützring lag. Jedoch war deshalb der Stützring bezüglich der Stabilität beeinträchtigt, was unter Last zum vorzeitigen Ausfall oder Ermüdung der Dichtung führen kann. Durch die Einbettung des Stützrings in den Elastikring, wobei der Stützring bevorzugt teilweise umschlossen wird, kann der Dichtring ohne Ausnehmung und somit im Vergleich zu bekannten Lösungen stabiler ausgeführt werden, ohne auf die stützende Wirkung des Stützrings zu verzichten.
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Der Dichtring und der Stützring sind gegeneinander verschwenkbar angeordnet. Bei Verschwenkung der Kettenteile wird der größte Teil der Bewegung durch die Dichtkante aufgenommen, die über die Lauffläche des einen Teils der Kette bewegt wird. Durch die verschwenkbare Anordnung von Teilen der Dichtung wird jedoch auch ein Teil der Bewegung auf diese Teile übertragen. In bekannten Ausführungsformen sind entweder der Elastikring gegenüber dem Stützring und dem damit verbundenen Dichtring verschwenkbar, was zu erhöhtem Verschleiß des Elastikrings führte oder Elastikring, Stützring und Dichtring sind gegeneinander verschwenkbar, was zu undefinierten Bewegungen und erhöhtem Verschleiß führt. Bei verschwenkbarer Anordnung des Dichtrings und des Stützrings, wobei letzterer fest mit dem Elastikring verbunden und damit nicht gegenüber diesen verschwenkbar ist, ist es möglich, einen Teil der bei der Verschwenkung der Kettenteile entstehenden Bewegung von der Dichtkante fernzuhalten und über eine Verschwenkung des Dichtrings in Bezug auf den Stützring aufzunehmen. Der Verschleiß der Dichtkante wird folglich verringert, so dass die Lebensdauer der Dichtungsanordnung erhöht wird. Hierzu trägt insbesondere bei, dass der Verschleiß des Elastikrings nicht erhöht wird, da dieser großteils statisch belastet wird.
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Der Stützring und der Dichtring sind derart ausgebildet, dass eine Verschwenkbewegung der beiden Teile der Kette sowohl eine erste Verschwenkbewegung der Dichtkante gegenüber der Lauffläche bewirkt, als auch eine zweite Verschwenkbewegung des Dichtrings gegenüber dem Stützring hervorruft. Dabei ist die Dichtungsanordnung auf die jeweilige Bauform des Kettengelenks abzustimmen. Der bei bekannten Ausführungsformen an der dynamisch belasteten Dichtkante auftretende Verschleiß wird hierbei dadurch verringert, dass durch entsprechende Gestaltung der Komponenten der Dichtungsanordnung gezielt der Bewegungsanteil der Dichtkante verringert wird und ein Teil der gesamten Verschwenkbewegung als zweite Verschwenkbewegung aufgenommen wird. Insgesamt wird die Lebensdauer der Dichtungsanordnung erhöht.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Dichtring eine Kontaktfläche auf, an der der Stützring anliegt. Bevorzugt weist dabei der Dichtring eine Dichtfläche auf, an der eine am Elastikring ausgebildete Zwischendichtlippe anliegt, wobei die Dichtfläche derart angeordnet ist, dass die Kontaktfläche zwischen dem Stützring und dem Dichtring nach außen abgedichtet sind. Damit ist die Kontaktfläche zwischen dem Stützring und dem Dichtring vor eindringender Feuchtigkeit und Verschmutzung geschützt, so dass die Lebensdauer weiter erhöht ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind Begrenzungsmittel vorgesehen sind, die die zweite Verschwenkbewegung im Vergleich zur ersten Verschwenkbewegung derart begrenzen, dass der Verschleiß der Zwischendichtlippe und/oder der Kontaktfläche aufgrund der zweiten Verschwenkbewegung im Vergleich zum Verschleiß der Dichtkante aufgrund der ersten Verschwenkbewegung im Wesentlichen ausgeglichen ist. Durch entsprechende Wahl der Begrenzungsmittel lässt sich der gesamte aufgrund Bewegung der Teile hervorgerufene Verschleiß gezielt auf die dichtenden Komponenten verteilen, so dass die Lebensdauer maximal wird. Je nach gewählten Materialien des Elastikrings und des Dichtrings ist ein maximaler Verschwenkwinkel idealerweise so einzustellen, dass die Dichtkante des Dichtrings und die Zwischendichtlippe eine identisch hohe Lebensdauer aufweisen. Bevorzugt bestehen der Elastikring und der Dichtring aus unterschiedlichen Elastomeren, der Elastikring beispielsweise aus Gummi und der Dichtring aus Polyurethan. Der Elastikring ist folglich gegenüber dem Dichtring weniger steif und wäre bei gleicher Belastung höherem Verschleiß unterworfen. Hier ist der Anteil der Bewegung der Zwischendichtlippe im Vergleich zum Anteil der Bewegung der Dichtkante entsprechend gering zu wählen, damit beide Teile die gleiche Lebensdauer aufweisen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Begrenzungsmittel dadurch gebildet, dass der Dichtring wenigstens einen axialen Fortsatz aufweist und dass der Stützring durch eine sich radial nach innen erstreckende Auskragung den Dichtring axial teilweise umgreift, wobei die Auskragung und der axiale Fortsatz jeweils nur teilweise radial umlaufend ausgebildet ist und die Auskragung wenigstens einen Anschlag für den Fortsatz bildet. Durch eine beabstandete Anordnung von Auskragung und Fortsatz lässt sich der maximale Verschwenkungswinkel des Dichtrings in Bezug auf den Stützring festlegen, so dass der Bewegungsanteil entsprechend eingestellt ist. Somit lassen sich auf einfache Weise die Bewegung und die dynamische Belastung auf die Dichtkante und die Zwischendichtlippe aufteilen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind mehrere axiale Fortsätze und Auskragungen alternierend bezüglich der Umfangsrichtung beabstandet angeordnet. Bevorzugt liegt jeweils ein Fortsatz zwischen zwei Auskragungen und jeweils eine Auskragung zwischen zwei der Fortsätze. Hierdurch ergibt sich eine besonders stabile und effizient wirkende Begrenzung des Verschwenkungswinkels.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Stützring in einer Aussparung des Elastikrings angeordnet und weist endseitig einen gebogenen Abschnitt auf, der teilweise vom Material des Elastikrings umschlossen ist.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Elastikring außenmantelseitig mit einer hin zur Gegenfläche schräg nach außen auskragenden, ringartig umlaufenden Ausbauchung ausgebildet. Dies soll mit Vorteil nach einem entsprechenden Einsetzen des Elastikrings bei seiner Montage ein Wiederherausfallen des Elastikrings verhindern.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Stützring derart ausgebildet, dass der Stützring im Bereich des Druckausübens in radialer Richtung ein unmittelbares Berühren von Elastikring und Dichtring im Wesentlichen verhindert. Dadurch ist direkter Kontakt und damit Verschleiß der beiden Dichtkomponenten untereinander wirksam unterbunden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst der erste Teil der Kette ein Bolzen und wenigstens ein auf einem Ende des Bolzens aufgepresstes äußeres Kettenglied und der zweite Teil der Kette eine auf den Bolzen aufgeschobene, auf dem Bolzen wenigstens verschwenkbare Hülse und wenigstens ein auf ein Ende der Hülse aufgepresstes inneres Kettenglied. In einer derartigen Kettengliedausführung lässt sich die Dichtungsanordnung vorteilhaft einsetzen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind Dichtkante des Dichtrings und/oder die Dichtlippe des Elastikrings zum Anliegen an einer Stirnseite der Hülse vorgesehen.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus dem nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel anhand der Figuren. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung,
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2 eine dreidimensional Ansicht des Ausführungsbeispiels der 1 und
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3 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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In der 1 ist in einer schematischen Schnittdarstellung eine Dichtung 1 als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Dichtung 1 umfasst einen aus einem Elastomer bestehenden Elastikring 3. Der Elastikring 3 weist eine Dichtlippe 5 auf, die zum Anliegen an einer Dichtfläche oder Gegenfläche ausgebildet ist. Der Elastikring 3 ist radial umlaufend ausgeführt und auf seiner radial nach innen gerichteten Seite mit einem Stützring 7 fest verbunden. Der Stützring 7 ist vorzugsweise aus einem Metall oder Kunststoff gefertigt und weist einen gebogenen Abschnitt 9 auf, der radial nach außen gerichtet ist. Der Abschnitt 9 wird vom Material des Elastikrings 3 teilweise umschlossen, wodurch die Verbindung zwischen dem Stützring 7 und dem Elastikring 3 verstärkt wird und die Stützwirkung des Stützrings 7 verbessert wird. Der Stützring 7 und der Elastikring 3 können beispielsweise durch einen Vulkanisierungsvorgang oder einen Haftvermittler miteinander verbunden sein. Eine radiale oder axiale Bewegung der beiden Teile gegeneinander ist dadurch ausgeschlossen.
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Die Dichtung 1 umfasst weiter einen Dichtring 11. Der Dichtring 11 hat eine im Wesentlichen L-förmige Kontur und ist analog zum Elastikring 3 radial umlaufend ausgebildet. Er weist eine Dichtkante 13 auf, die axial der Dichtlippe 5 des Elastikrings 3 im Wesentlichen gegenüberliegt. Die Dichtkante 13 ist zum dichtenden Anliegen an einer Dichtfläche ausgebildet, was in 3 dargestellt ist. Radial weiter innen liegend weist der Dichtring 11 eine Kontaktfläche 15 auf, mit der er am Stützring 7 axial überlappend anliegt. Der Stützring 7 ist jedoch nicht fest mit dem Dichtring 11 verbunden, so dass eine relative Verschwenkbewegung möglich ist. Zum Schutz der Kontaktfläche 15 vor eindringenden Verschmutzungen und Feuchtigkeit weist der Elastikring 3 eine Zwischendichtlippe 17 auf, die an einer Dichtfläche 19 des Dichtrings 11 anliegt.
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Der Elastikring 3 weist einen axialen Fortsatz 21 auf, der sich in der gleichen Richtung erstreckt wie die Dichtkante 13 und bezüglich der radialen Richtung außerhalb der Dichtkante 13 angeordnet ist. Der Fortsatz 21 liegt bei bestimmungsgemäßem Einbau der Dichtung 1 an der gleichen Dichtfläche dichtend an wie die Dichtkante 13. Er dient somit der zusätzlichen Dichtung und insbesondere als Schutz der Dichtkante 13. Weiterhin weist der Elastikring 3 außenmantelseitig eine hin zur rechten Seite schräg nach außen auskragende, ringartig umlaufende Ausbauchung 23 auf. Diese soll mit Vorteil nach einem entsprechenden Einsetzen der Dichtung 1 bei der Montage ein Wiederherausfallen der Dichtung 1 verhindern.
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Der Stützring 7 weist endseitig sich radial nach innen erstreckende Auskragungen 25 auf, die den Dichtring 11 teilweise hintergreifen. Die Auskragungen 25 sind entlang des Umfangs des Stützrings 7 verteilt angeordnet. Jeweils in den Bereich zwischen zwei Auskragungen 25 erstreckt sich ein axialer Fortsatz des Dichtrings 11 (vgl. 2). Die Auskragungen 25 und die axialen Fortsätze des Dichtrings 11 sind bezüglich ihrer Dimensionierung derart gestaltet, das zwischen ihnen definierte Lücken bestehen bleiben. Daher ist eine Verschwenkung des Dichtrings 11 relativ zum Stützring 7 möglich. Bei der Verschwenkung bilden die Auskragungen 25 einen Anschlag für die axialen Fortsätze und umgekehrt, so dass die Verschwenkbewegung begrenzt wird.
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Das Zusammenwirken der Auskragungen 25 mit den axialen Fortsätzen des Dichtrings 11 wird anhand von 2 erläutert. In der 2 ist die Dichtung 1 in dreidimensionaler Ansicht schematisch dargestellt. Der Elastikring 3 umschließt den Stützring 7 und den Dichtring 11. Die Auskragungen 25 des Stützrings 7 sind abschnittsweise entlang Umfangs verteilt angeordnet. Zwischen jeweils zwei der Auskragungen 25 liegt ein axialer Fortsatz 26 des Dichtrings 11. Die axialen Fortsätze 26 füllen jedoch den Raum zwischen den Auskragungen 25 nicht vollständig aus, so dass eine begrenzte Verschwenkbewegung des Dichtrings 11 relativ zum Stützring 7 und dem damit verbundenen Elastikring 3 möglich ist. Die Auskragungen 25 bilden jedoch einen Anschlag für die Fortsätze 26, so dass der Schwenkwinkel der beiden Bauteile begrenzt ist. Der Vorteil der begrenzten Verschwenkbewegung wird anhand der 3 erläutert.
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Alternativ lässt sich die Begrenzung der Verschwenkbewegung auch mit einer Auskragung 25 zwischen zwei Fortsätzen 26 oder mit einem Fortsatz 26 zwischen zwei Auskragungen 25 verwirklichen. Es können prinzipiell beliebige Anzahlen der verschiedenen Elemente zusammenwirkend vorgesehen sein. Entscheidend ist lediglich, dass die mögliche Verschwenkbewegung zwischen dem Dichtring 11 und dem Stützring 7 bezüglich des Verschwenkwinkels begrenzt wird.
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In der 3 ist ein Gelenk 51 einer Kette ausschnittsweise dargestellt. Zwischen einem ersten Teil der Kette und einem zweiten, gegenüber dem ersten wenigstens verschwenkbaren Teil der Kette ist eine Dichtung 1 eingelegt.
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Das erste Teil der Kette umfasst dabei einen hier nur auschnittsweise dargestellten Bolzen 53 und ein äußeres Kettenglied 55, das mit einer seiner zylindrischen Bohrungen auf dem Bolzen 53 aufgepresst ist. Das zweite Teil der Kette umfasst eine mit radialem Spiel über den Bolzen 53 aufgeschobene und gegen den Bolzen 53 wenigstens verschwenkbare Hülse 57, auf die ein hier nicht dargestelltes inneres Kettenglied aufpressbar ist. Weiterhin ist mit Axialspiel zwischen dem äußeren Kettenglied 55 und der Hülse 57 ein über den Bolzen 53 aufgeschobener Distanzring 59 mit Radialspiel angeordnet.
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Über den Distanzring 32 ist eine Dichtung 1 gemäß der 1 und 2 geschoben. Die Dichtkante 13 der Dichtung 1 dient zum Abdichten des sich im Wesentlichen zwischen dem Außenmantel des Bolzens 53 und dem Innenmantel der Hülse 57 erstreckenden, mit Öl befüllten Raums. Die Dichtkante liegt bestimmungsgemäß an der Stirnfläche der Hülse 57 dichtend an, die eine Lauffläche 58 bildet. Weiterhin liegt der Dichtring 11 der Dichtung 1 mit seinem Innenmantel großflächig am Außenmantel des Distanzrings 59 an.
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In Richtung zum äußeren Kettenglied 55 hin liegt die Dichtlippe 5 des Elastikrings 3 an einer entsprechenden Dichtfläche des Kettenglieds 55 an.
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In der 3 sind dabei das erste und zweite Teil der Kette und der Distanzring 59 bestimmungsgemäß montiert dargestellt, wohingegen insbesondere der Elastikring 3 aber auch der Dichtring 11 in einem noch unverformten, sich vor dem Zusammenschieben der beiden Teile der Kette einstellenden Zustand dargestellt sind. Sind die beiden Teile der Kette, wie in der 3 dargestellt, bestimmungsgemäß montiert, so wird der Elastikring 3 stark verformt, wodurch die Dichtlippe 5 dicht am äußeren Kettenglied 55 anliegt und gleichzeitig über den Stützring 7 den Dichtring 11 mit seinem Innenmantel an den Außenmantel des Distanzrings 59 und die Dichtkante 13 gegen die Lauffläche 58 der Hülse 57 drückt. Weiterhin wird dadurch der Fortsatz 21 des Elastikrings 3 gegen die Stirnfläche der Hülse 57 und die Zwischendichtlippe 17 des Elastikrings 3 gegen den Dichtring 11 gedrückt.
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Im Betrieb werden die beiden Teile der Kette bestimmungsgemäß um einen definierten Winkel, beispielsweise bis zu 30° gegeneinander verschwenkt. Die Verschwenkbewegung findet zwischen dem Bolzen 53 mit dem darauf aufgepressten äußeren Kettenglied 55 und Hülse 57 mit dem daran befestigten inneren Kettenglied statt. Aufgrund der relativen Bewegung der Bauteile werden die dichtenden Elemente der Dichtung 1 teilweise dynamisch belastet. Die Dichtlippe 5 des Elastikrings 3 liegt statisch am Kettenglied 55 an, so dass sich der Elastikring 3 und der damit fest verbundene Stützring 7 relativ zum Kettenglied 55 nicht bewegen. Die Dichtkante 13 des Dichtrings 11 hingegen wird dynamisch belastet, führt also eine Bewegung relativ zur Hülse 57 aus. Die Dichtkante 13 gleitet also dichtend auf der Lauffläche 58 der Hülse 57 beim Verschwenken entlang. An der Dichtkante 13 ist folglich der Verschleiß im Vergleich zur Dichtlippe 5 des Elastikrings 3 erhöht.
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Um den Verschleiß der Dichtkante 13 zu vermindern und somit die Lebensdauer der Dichtung 1 zu erhöhen sind der Stützring 7 und der Dichtring 11 derart ausgebildet, dass sie eine begrenzte Verschwenkbewegung relativ zueinander ausführen können. Folglich wird nicht mehr die gesamte Verschwenkbewegung der beiden Kettenteile durch die Dichtkante 13 aufgenommen, sondern zum Teil zwischen dem Stützring 7 und dem Dichtring 11 abgefangen. Der Verschleiß der Dichtkante 13 ist somit geringer als bei starrer Verbindung des Stützrings 7 und des Dichtrings 11.
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Durch die Bewegung des Stützrings 7 mit dem damit verbundenen Elastikring 3 relativ zum Dichtring 11 wird die Zwischendichtlippe 17 dynamisch belastet, was wiederum deren Verschleiß erhöht. Gleiches gilt für die Kontaktfläche zwischen dem Stützring 7 und dem Dichtring 11. Der gesamte durch die Verschwenkbewegung der Kettenglieder hervorgerufene Verschleiß der Dichtung 1 ist somit auf die Dichtkante 13 und die Zwischendichtlippe 17 verteilt, wodurch die Lebensdauer der Dichtung 1 im Vergleich zur Belastung eines der dichtenden Elemente erhöht ist.
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Je nach Auslegung und Materialwahl der Dichtung 1 ist der zugelassene Schwenkwinkel des Stützrings 7 relativ zum Dichtring 11 festzulegen. Der Schwenkwinkel lässt sich bei der Konstruktion der jeweiligen Dichtung 1 dadurch festlegen, dass die Abstände zwischen den Auskragungen 25 und den axialen Fortsätze des Dichtrings 11 entsprechend dimensioniert werden. Im Idealfall wird durch die entsprechende Festlegung des maximalen Schwenkwinkels der Verschleiß so zwischen der Dichtkante 13 und der Zwischendichtlippe 17 verteilt, dass beide Teile die gleiche Lebensdauer aufweisen. In diesem Fall ist die Lebensdauer der Dichtung 1 maximal.
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Findet nun eine verschwenkende Bewegung der beiden Kettenglieder statt, so werden zunächst der Stützring 7 und der Dichtring 11 eine Verschwenkbewegung ausführen, da der Elastikring 3 mit dem angebundenen Stützring 7 am Kettenglied 55 und der Dichtring 11 an der Hülse 57 reibend anliegt. Sobald jedoch der maximale Verschwenkwinkel des Stützrings 7 und des Dichtrings 11 erreicht ist und die Auskragungen 25 die axialen Fortsätze des Dichtrings 11 blockieren wird die restliche Verschwenkbewegung der Kettenglieder eine Bewegung der Dichtkante 13 auf der Hülse 57 hervorrufen. Bei einem Rückschwenken der beiden Kettenglieder läuft der Vorgang analog ab.
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Der Dichtring 11 besteht vorzugsweise aus einem elastomeren Material, insbesondere Polyurethan, und kann faserverstärkt ausgebildet sein. Der Elastikring 3 umfasst ebenfalls ein elastomeres Material, insbesondere Gummi, und ist gegenüber dem Dichtring 11 weniger steif. Der Stützring 7 besteht aus Metall oder Kunststoff und ist deutlich steifer als der Dichtring 11 und der Elastikring 3 ausgebildet.