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Vorliegende Erfindung betrifft eine Baueinheit zur Montage an einem Zapfen eines Kreuzgelenklagers gemäß Patentanspruch 1 sowie ein Verfahren zur Montage einer solchen Baueinheit auf einem Zapfen gemäß Patentanspruch 12.
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Kreuzgelenke werden üblicherweise verwendet, um eine winkelbewegliche Kopplung zwischen zwei Wellen zu realisieren. Dies ist beispielsweise bei Kardanwellen in Kraftfahrzeugen erforderlich. In einem solchen Kreuzgelenk wird ein Kreuzgelenklager eingesetzt, das durch einen Zapfen, der den Innenring des Kreuzgelenklagers bildet, und einen Napf, der einen Außenring des Kreuzgelenklagers bildet, definiert ist. Wälzkörper, die zwischen dem Napf und dem Zapfen angeordnet ist, werden, wie bei sonstigen Lagern, abgedichtet, um einen Verschleiß des Lagers gering zu halten. In bisherigen Kreuzgelenklagern ist es erforderlich, Dichtungen an dem Zapfen und Napf separat anzubringen, wodurch eine komplexe Montage der einzelnen Bauteile vor Ort erforderlich wird.
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Es ist deshalb Aufgabe vorliegender Erfindung, eine einfache Baueinheit bereitzustellen, die als Ganzes an einem Zapfen in einem Kreuzgelenklager montiert werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine Baueinheit gemäß Patentanspruch 1 sowie ein Verfahren gemäß Patentanspruch 12 gelöst.
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Die Baueinheit zur Montage an einem Zapfen des Kreuzgelenklagers weist einen Napf, einen ersten Dichtring, der an dem Napf befestigt ist, und einen zweiten Dichtring auf.
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Sowohl der erste Dichtring als auch der zweite Dichtring dienen dazu, einen Wälzraum, in dem Wälzkörper des Kreuzgelenklagers angeordnet sind, abzudichten. Die Wälzkörper sind zwischen dem Napf und dem Zapfen angeordnet und ermöglichen eine Relativbewegung zwischen Napf und Zapfen. Der erste Dichtring weist hierfür ein elastisches Element auf, das dazu ausgebildet ist, mit dem Napf und dem Zapfen dichtend zusammenzuwirken. Des Weiteren weist der erste Dichtring ein Federelement auf, das dazu ausgebildet ist, das elastische Element des ersten Dichtrings im Betrieb in Richtung des Zapfens vorzuspannen. Durch das Federelement kann verhindert werden, dass eine Dichtwirkung zwischen dem elastischen Element und dem Zapfen durch auf das elastische Element einwirkende Kräfte verringert wird. Insbesondere wirkt das Federelement diesen Kräften entgegen. Der zweite Dichtring weist einen formstabilen Dichtabschnitt auf, oder besteht aus einem solchen, der dazu ausgebildet ist, im Betrieb dichtend mit dem Zapfen zusammenwirken. Der formstabile Dichtabschnitt kann aus einem Nichtelastomermaterial, beispielsweise Metall oder Kunststoff hergestellt sein.
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Um nun eine Baueinheit bereitzustellen, die als Ganzes auf einen Zapfen des Kreuzgelenklagers montiert werden kann, ist der zweite Dichtring entweder direkt mit dem Napf oder über ein elastisches Halteelement mit dem ersten Dichtring oder dem Napf verbunden. Das elastische Halteelement kann an dem zweiten Dichtring oder dem ersten Dichtring vorgesehen sein, wobei das elastische Halteelement im letzteren Fall durch das elastische Element des ersten Dichtrings gebildet wird. Durch diese Verbindung des zweiten Dichtrings mit dem Napf kann der zweite Dichtring zumindest zur Montage mit dem Napf und/oder dem ersten Dichtring verbunden werden und mit diesen als eine einzige Baueinheit (bestehend aus Napf, erstem Dichtring und zweitem Dichtring) auf dem Zapfen montiert werden.
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Vorzugsweise besteht das elastische Haltelement aus einem Elastomer. Alternativ kann das elastische Halteelement aus einem anderen Material bestehen, welches ähnliche Eigenschaften wie ein Elastomer aufweist.
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Je nach Art der Verbindung des zweiten Dichtrings mit dem Napf oder dem ersten Dichtring wird der zweite Dichtring bei der Montage auf den Zapfen aufgeschoben und dort durch Reibkontakt oder Presspassung befestigt oder bleibt auch nach der Montage im Betrieb mit dem Napf verbunden.
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Durch diese Baueinheit ist somit eine einfache Montage der Baueinheit, die den Napf, den ersten Dichtring und den zweiten Dichtring aufweist, an dem Zapfen möglich.
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Gemäß einer Ausführungsform wird das elastische Halteelement durch Elastomerlippen gebildet, die an dem zweiten Dichtring vorgesehen sind und eine radial äußere Fläche des Napfs kontaktieren. Durch die Elastomerlippen wird ein Reibkontakt zwischen dem zweiten Dichtring und der radial äußeren Fläche des Napfs hergestellt, wobei der Reibkontakt ausreicht, damit die Baueinheit mit allen Elementen transportiert und auf dem Zapfen montiert werden kann. Bei der Montage wird der zweite Dichtring auf den Zapfen aufgeschoben, wodurch er mit dem Zapfen verbunden wird. Im Betrieb dreht sich somit der zweite Dichtring relativ zu dem ersten Dichtring und dem Napf. Durch diese relative Drehung werden die Elastomerlippen an dem zweiten Dichtring abgerieben. Da es sich jedoch um ein Elastomermaterial, d.h. weiches Material wie beispielsweise Gummi, handelt, führt dieses abgeschliffene, weiche Material zu keiner Beeinträchtigung der Funktion des Kreuzgelenklagers.
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Zwischen einer radial äußeren Fläche des Napfs und dem zweiten Dichtring kann ein Spalt vorgesehen sein. Vorzugsweise hat dieser Spalt einen radial und axial schräg nach außen verlaufenden Verlauf, sodass Schmutz, der in den Spalt eindringt, durch die Zentrifugalkräfte, die in dem Kreuzgelenk im Betrieb auftreten, nach außen befördert wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der zweite Dichtring mittels einer Presspassung auf dem Napf angeordnet. In diesem Fall wird der zweite Dichtring während der Montage nicht auf den Zapfen aufgeschoben, sondern verbleibt auch nach der Montage und im Betrieb auf dem Napf. Dies stellt eine besonders gute Befestigung des zweiten Dichtrings an dem Napf dar und führt somit zu einer sehr stabilen Baueinheit, die an dem Zapfen montiert werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform bildet der zweite Dichtring mit einer radial äußeren Fläche des Zapfens eine Spaltdichtung aus. Da der zweite Dichtring in diesem Fall nicht auf den Zapfen aufgeschoben wird, kann der zweite Dichtring mit dem Zapfen eine Spaltdichtung oder Labyrinthdichtung ausbilden. Bevorzugt verläuft ein Spalt dieser Spaltdichtung in einer radial und axial schräg verlaufenden Richtung, wodurch Schmutz, der in die Spaltdichtung eindringt, durch Zentrifugalkräfte aus der Spaltdichtung wieder herausbefördert wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kontaktiert das elastische Element des ersten Dichtrings als elastisches Halteelement den zweiten Dichtring an einer radial inneren Fläche des zweiten Dichtrings und/oder an einer Fläche eines Abschnitts des zweiten Dichtrings, die sich, in einem axialen Querschnitt gesehen, radial erstreckt. Die Kontaktierung des elastischen Elements und des zweiten Dichtrings führt zum einen zu einer Abdichtung zwischen dem ersten und dem zweiten Dichtring. Zum anderen dient dies dazu, einen Reibkontakt zwischen dem zweiten Dichtring und dem ersten Dichtring durch das elastische Element (z.B. in der Form von Elastomerlippen) zu erhalten. Durch diesen Reibkontakt wird der zweite Dichtring während der Montage an dem ersten Dichtring gehalten und die Baueinheit kann als Ganzes an dem Zapfen montiert werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der erste Dichtring einen Metallring auf, der, in einem axialen Querschnitt gesehen, im Wesentlichen S-förmig ist und an dem Napf angeordnet ist, wobei das elastische Element den Metallring an einem oder beiden Enden in dem axialen Querschnitt umgibt. Durch diese Ausgestaltung des Metallrings kann das elastische Element besonders gut an dem Metallring verankert werden.
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Alternativ kann das elastische Element des ersten Dichtrings zumindest teilweise zwischen dem Metallring und dem Napf angeordnet sein, um dadurch eine zusätzliche Dichtwirkung an dieser Verbindungsstelle zu erzeugen.
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Das elastische Element des ersten Dichtrings kann eine erste Dichtlippe aufweisen, die in einem montierten Zustand den Zapfen kontaktiert. Beispielsweise kann die erste Dichtlippe des ersten Dichtrings eine radial äußere Fläche des Zapfens in einem Bereich kontaktieren, der eine gerade Verlängerung einer Laufbahn des Zapfens für Wälzkörper des Kreuzgelenklagers ist. Durch diese erste Dichtlippe kann insbesondere eine Abdichtung gegenüber einem Eintrag von Schmutz bereitgestellt werden. Beispielsweise hat die erste Dichtlippe eine radiale Ausrichtung oder kann eine radial und axial verlaufende Ausdehnung haben. Insbesondere wird die Dichtlippe, wie oben beschrieben, durch ein Federelement in Richtung des Zapfens vorgespannt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kontaktiert das elastische Element des ersten Dichtrings den zweiten Dichtring in axialer Richtung direkt. Das elastische Element kann in diesem Fall vollflächig an dem zweiten Dichtring anliegen, um somit eine Abdichtung zwischen dem ersten Dichtring und dem zweiten Dichtring zu gewährleisten. Alternativ kann das elastische Element des ersten Dichtrings eine zweite Dichtlippe aufweisen, die den zweiten Dichtring in axialer Richtung kontaktiert. Auch durch eine solche Dichtlippe wird eine Abdichtung, insbesondere gegenüber einem Schmutzeintrag von außen, zwischen dem ersten Dichtring und dem zweiten Dichtring erreicht.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der erste Dichtring eine dritte Dichtlippe auf, die den Zapfen an einer radial äußeren Fläche kontaktiert und in Richtung der Wälzkörper gewandt ist. Durch diese dritte Dichtlippe wird insbesondere eine Abdichtung der Wälzkörper gegen einen Ausfluss von Schmiermittel erreicht. Da die dritte Dichtlippe in Richtung der Wälzkörper gewandt ist, drückt Schmiermittel, welches aus dem Bereich der Wälzkörper austritt, gegen die dritte Dichtlippe, drückt diese somit gegen den Zapfen und dichtet damit gegen einen Austritt von Schmiermittel ab.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zur Montage einer wie oben beschriebenen Baueinheit auf einem Zapfen vorgeschlagen. Der zweite Dichtring ist direkt oder indirekt über ein elastisches Haltelement mit dem ersten Dichtring oder dem Napf verbunden und wird mit dem ersten Dichtring oder dem Napf gemeinsam auf dem Zapfen montiert. Das elastische Haltelement kann dabei, wie oben beschrieben, an dem ersten Dichtring oder dem zweiten Dichtring angebracht sein und entsprechend in Kontakt mit dem zweiten Dichtring oder dem Napf sein. Durch diesen Kontakt wird das elastische Haltelement im Betrieb einem Verschleiß unterworfen. Dieser ist j edoch so ausgelegt, dass er zum einen für das Lager unschädlich ist und zum anderen nach kurzer Laufzeit einen Spalt erzeugt, der einen weiteren Verschleiß verhindert und gleichzeitig eine weitere Labyrinthdichtung ausbildet.
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Ist der zweite Dichtring über ein elastische Haltelement mit dem ersten Dichtring oder dem Napf verbunden, bildet der vormontierte zweite Dichtring durch axiales Aufschieben auf den Zapfen mit dem Zapfen eine Pressverbindung aus. Ist der zweite Dichtring direkt mit dem Napf verbunden, beispielsweise durch eine Pressverbindung, bildet der vormontierte zweite Dichtring durch axiales Aufschieben der Baueinheit auf den Zapfen mit dem Zapfen eine Spaltdichtung aus.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen sind in der Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen angegeben. Dabei sind insbesondere die in der Beschreibung und in den Zeichnungen angegebenen Kombinationen der Merkmale rein exemplarisch, so dass die Merkmale auch einzeln oder anders kombiniert vorliegen können.
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Im Folgenden soll die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben werden. Dabei sind die Ausführungsbeispiele und die in den Ausführungsbeispielen gezeigten Kombinationen rein exemplarisch und sollen nicht den Schutzbereich der Erfindung festlegen. Dieser wird allein durch die anhängigen Ansprüche definiert.
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Es zeigen:
- 1: eine Schnittansicht einer Baueinheit für ein Kreuzgelenklager gemäß einer ersten Ausführungsform;
- 2: eine Schnittansicht einer Baueinheit für ein Kreuzgelenklager gemäß einer zweiten Ausführungsform;
- 3: eine Schnittansicht einer Baueinheit für ein Kreuzgelenklager gemäß einer dritten Ausführungsform;
- 4: eine Schnittansicht einer Baueinheit für ein Kreuzgelenklager gemäß einer vierten Ausführungsform;
- 5: eine Schnittansicht einer Baueinheit für ein Kreuzgelenklager gemäß einer fünften Ausführungsform;
- 6: eine Schnittansicht einer Baueinheit für ein Kreuzgelenklager gemäß einer sechsten Ausführungsform;
- 7: eine Schnittansicht einer Baueinheit für ein Kreuzgelenklager gemäß einer siebten Ausführungsform; und
- 8: eine Schnittansicht einer Baueinheit für ein Kreuzgelenklager gemäß einer achten Ausführungsform.
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Im Folgenden werden gleiche oder funktionell gleichwirkende Elemente mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
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1 zeigt eine Baueinheit 1, die auf einen Zapfen 2 eines Kreuzgelenks aufgeschoben ist. Die Baueinheit 1 weist einen Napf 4, einen ersten Dichtring 6 und einen zweiten Dichtring 8 auf. Der erste Dichtring 6 und der zweite Dichtring 8 dienen in Kombination dazu, einen Wälzraum, in dem Wälzkörper 10 des Kreuzgelenklagers angeordnet sind, abzudichten. Die Wälzkörper 10 sind zwischen dem Napf 4 und dem Zapfen 2 angeordnet und ermöglichen eine Relativbewegung zwischen Napf 4 und Zapfen 2. Die Baueinheit 1 ist als eine einzige Baueinheit ausgebildet, die als Ganzes auf den Zapfen 2 aufgeschoben werden kann. Sobald die Baueinheit 1 auf den Zapfen 2 aufgeschoben ist, wirkt der zweite Dichtring 8 mit dem Zapfen 2 dichtend zusammen.
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Der erste Dichtring 6 besteht aus einem S-förmigen Metallring 12 und einem elastischen Element 14. Das elastische Element 14 kann auf den Metallring 12 formgepresst oder vulkanisiert sein. Es umgibt ein erstes Ende 16 und ein zweites Ende 18 des Metallrings 12. Der Metallring 12 ist reibschlüssig an einer radial inneren Fläche 19 des Napfs 4 befestigt.
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Ein Federelement, beispielsweise eine Radialwellenfeder 20, ist an dem elastischen Element 14 vorgesehen, um dieses im Betrieb gegen den Zapfen 2 vorzuspannen. Die Radialwellenfeder 20 kann eine Wurmfeder oder ähnliches sein. Das elastische Element 14 des ersten Dichtrings 6 weist in der hier gezeigten Ausführungsform eine Dichtlippe 22 auf, die sich radial in Richtung des Zapfens 2 erstreckt. Diese Dichtlippe 22 dient zum einen der Abdichtung gegenüber einem Schmutzeintrag von außen und zum anderen der Abdichtung gegenüber einem Schmiermittelaustrag aus dem Bereich der Wälzkörper nach außen.
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Im Betrieb wirken Kräfte von dem Napf 2 in Richtung der Dichtlippe 22. Um einen Kontakt der Dichtlippe 22 mit dem Zapfen 2 auch im Betrieb unter Einwirkung solcher Kräfte sicherzustellen, wirkt die Radialwellenfeder 20 in die entgegengesetzte Richtung, d. h. die Radialwellenfeder 20 dient in dieser Ausführungsform dazu, die Dichtlippe 22 gegenüber dem Zapfen 2 vorzuspannen.
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Zwischen dem ersten Dichtring 6 und den Wälzkörpern 10 ist eine Tellerfeder 28 vorgesehen. Diese dient dazu, einen genau definierten Druck in Richtung der Wälzkörper 10 auszuüben, um eine Schrägstellung der Wälzkörper 10 zu verhindern oder zu reduzieren und dadurch eine längere Lebensdauer und bessere Leistung des Kreuzgelenklagers zu erreichen.
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Der Teil 32 des elastisches Elements 14, der das erste Ende 16 des Metallrings 12 umgibt, kontaktiert vor und während der Montage der Baueinheit 1 an dem Zapfen 2 den zweiten Dichtring 8 an einer radial inneren Fläche 30 des zweiten Dichtrings 8. Durch diesen Kontakt wird der zweite Dichtring 8 während der Montage reibschlüssig an dem ersten Dichtring 6 gehalten. Zusätzlich wird durch den kontaktierenden Teil 32 des elastischen Elements 14 ein Dichteffekt zwischen dem ersten und dem zweiten Dichtring 6, 8 erreicht.
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Im Betrieb kann sich dieser kontaktierende Teil 32 abreiben. Da jedoch zum einen eine Abdichtung durch die Dichtlippe 22 vorhanden ist und zum anderen ein Spalt 34 zwischen dem ersten Dichtring 6 und dem Napf 4 vorhanden ist, können solche Abriebpartikel nicht in das Kreuzgelenklager eindringen, sondern werden vielmehr durch den Spalt 34 aufgrund von Zentrifugalkräften nach außen befördert.
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Der zweite Dichtring 8 besteht aus einem formstabilen Dichtabschnitt, der dazu ausgebildet ist, im Betrieb dichtend mit dem Zapfen 2 zusammenwirken. Der formstabile Dichtabschnitt kann aus einem Nichtelastomermaterial, beispielsweise Metall oder Kunststoff hergestellt sein.
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Wenn die Baueinheit 1 als Ganzes auf den Zapfen 2 aufgeschoben ist, ist der zweite Dichtring 8 an einer radial äußeren Fläche 36 des Zapfens 2 reibschlüssig oder durch Presspassung befestigt. Alternativ kann diese Verbindung auch durch einen Formschluss, zum Beispiel durch eine Verstemmung in eine entsprechende Vertiefung des Zapfens 2, realisiert werden.
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Eine zweite Ausführungsform der Baueinheit 1 ist in 2 gezeigt. Diese Ausführungsform unterscheidet sich von 1 dadurch, dass der erste Dichtring 6 zusätzlich zu der ersten Dichtlippe 22 eine zweite Dichtlippe 24 aufweist. Diese zweite Dichtlippe 24 erstreckt sich axial und kontaktiert den zweiten Dichtring 8 an einer axial inneren Fläche 25. Durch die zweite Dichtlippe 24 wird eine verbesserte Abdichtung gegenüber einem Schmutzeintrag von außen gewährleistet.
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3 zeigt eine dritte Ausführungsform der Baueinheit 1. Diese unterscheidet sich von der Ausführungsform von 2 dadurch, dass sich der Spalt 34 zwischen dem zweiten Dichtring 8 und dem Napf 4 zunächst axial erstreckt und dann nach radial außen abknickt. Durch diesen Verlauf können Fremdstoffe, wie Schmutz, Staub etc., die zwischen den zweiten Dichtring 8 und den Napf 4 eindringen, besonders gut durch im Betrieb auftretende Zentrifugalkräfte nach außen befördert werden.
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4 zeigt eine vierte Ausführungsform der Baueinheit 1, die sich von der Ausführungsform der 2 dadurch unterscheidet, dass der erste Dichtring 6 drei Dichtlippen 22, 24, 26 aufweist. Die erste Dichtlippe 22 verläuft in einer axialen und radialen Richtung schräg in Richtung des Zapfens 2 und liegt an diesem an, um vor Verunreinigungen zu schützen. Die zweite Dichtlippe 24 liegt axial an dem zweiten Dichtring 8 an und dient ebenfalls zur Abdichtung gegenüber Verunreinigungen. Die dritte Dichtlippe 26 verläuft ebenfalls in einer axialen und radialen Richtung und liegt an dem Zapfen 2 an, im Gegensatz zur Dichtlippe 24 ist diese jedoch in Richtung der Wälzkörper 10 gerichtet. Dies hat den Vorteil, dass im Betrieb Schmiermittel, das sich in dem Lager befindet und sich von den Wälzkörpern 10 in Richtung der Dichtlippe 26 bewegt, gegen die Dichtlippe 26 drückt und dadurch den Dichteffekt der Dichtlippe 26 verstärkt. Die Dichtlippe 26 dient somit vor allem zur Abdichtung gegen einen Austritt von Schmierfett.
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5 zeigt eine fünfte Ausführungsform der Baueinheit 1, die sich von der Baueinheit der 1 dadurch unterscheidet, dass der zweite Dichtring 8 mittels Presspassung an einer radial äußeren Fläche 38 des Napfs 4 angeordnet ist. Dadurch ist der zweite Dichtring 8 dauerhaft, also auch nach der Montage, mit dem Napf 4 verbunden. Ein Reibkontakt zwischen dem elastischen Element 14 des ersten Dichtrings 6 und dem zweiten Dichtring 8, um diesen reibschlüssig während der Montage an dem ersten Dichtring 6 zu halten, ist daher nicht vorgesehen.
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Zusätzlich wird in dieser Ausführungsform durch den zweiten Dichtring 8 und den Zapfen 2 eine Spalt- oder Labyrinthdichtung gebildet. Hierbei ist ein Spalt 40 zwischen dem zweiten Dichtring 8 und der radial äußeren Fläche 36 des Zapfens 2 vorgesehen. Durch diesen Spalt 40 werden Verunreinigungen, die in die Baueinheit 1 eindringen, aufgrund von Zentrifugalkräften während des Betriebs wieder nach außen befördert.
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Dieser Effekt kann noch verstärkt werden, wenn die radial äußere Fläche 36 des Zapfens 2 radial und axial schräg verläuft, wie in 6 gezeigt ist. Des Weiteren kann eine Dichtwirkung zwischen dem ersten und dem zweiten Dichtring 6, 8 verbessert werden, wenn das elastische Element 14 des ersten Dichtrings 6 den zweiten Dichtring 8 an einer Kontaktfläche 42 kontaktiert. Alternativ dazu kann das elastische Element 14 eine zusätzliche dichtende Kontaktierung direkt auf dem Zapfen 2, vorzugsweise im Bereich des Dichtspaltes 40, aufweisen. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass Verunreinigungen zwischen die beiden Dichtringe 6, 8 eindringen.
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Eine siebte Ausführungsform der Baueinheit 1 ist in 7 gezeigt. Diese unterscheidet sich von den vorherigen Ausführungsformen dadurch, dass der Metallring 12 des ersten Dichtrings 6 formschlüssig an dem Napf 2 befestigt ist, und dass das elastische Element 14 den Napf 4 an einer Kontaktfläche 44 berührt und an dieser durch einen Reibkontakt eine weitere Abdichtung realisiert. Die zweite Dichtlippe 24 des ersten Dichtrings 6 dichtet hier nicht gegen den zweiten Dichtring 8, sondern gegen eine sich im Wesentlichen radial erstreckende Fläche 48 des Zapfens 2 ab.
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Der zweite Dichtring 8 weist Elastomerlippen 46 auf, die vor und während der Montage der Baueinheit 1 an dem Zapfen 2 den Napf 4 kontaktieren. Durch diesen Kontakt wird der zweite Dichtring 8 reibschlüssig an dem Napf 4 während der Montage gehalten. Zusätzlich wird durch die Elastomerlippen 46 ein Dichteffekt zwischen dem zweiten Dichtring 8 und dem Napf 4 erreicht. Wenn die Baueinheit 1 als Ganzes auf den Zapfen 2 aufgeschoben ist, ist der zweite Dichtring 8 an einer radial äußeren Fläche 36 des Zapfens 2 reibschlüssig oder durch Presspassung befestigt.
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Eine Abdichtwirkung der Baueinheit 1 kann noch verstärkt werden, wenn der erste Dichtring 6 eine dritte Dichtlippe 26 aufweist, wie in 8 gezeigt ist. Wie bereits oben unter Bezugnahme auf 4 beschrieben ist, verläuft die dritte Dichtlippe 26 in einer axialen und radialen Richtung und ist in Richtung der Wälzkörper 10 gerichtet. Dies hat den Vorteil, dass im Betrieb Schmiermittel, das sich in dem Lager befindet und sich von den Wälzkörpern 10 in Richtung der Dichtlippe 26 bewegt, gegen die Dichtlippe 26 drückt und dadurch den Dichteffekt der Dichtlippe 26 verstärkt.
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Durch die oben beschriebene Baueinheit wird somit eine einfache Einheit erhalten, die als Ganzes (d.h. bestehend aus Napf, erstem Dichtring und zweiten Dichtring) auf einen Zapfen eines Kreuzgelenks montiert werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Baueinheit
- 2
- Zapfen
- 4
- Napf
- 6
- erster Dichtring
- 8
- zweiter Dichtring
- 10
- Wälzkörper
- 12
- Metallring
- 14
- elastisches Element
- 16
- erstes Ende
- 18
- zweites Ende
- 19
- radial innere Fläche des Napfs
- 20
- Radialwellenfeder
- 22
- erste Dichtlippe
- 24
- zweite Dichtlippe
- 25
- axial innere Fläche des zweiten Dichtrings
- 26
- dritte Dichtlippe
- 28
- Plattenfeder
- 30
- radial innere Fläche des zweiten Dichtrings
- 32
- kontaktierender Teil
- 34
- Spalt
- 36
- radial äußere Fläche des Zapfens
- 38
- radial äußere Fläche des Napfs
- 40
- Spalt
- 42
- Kontaktierungsfläche
- 44
- Kontaktierungsfläche
- 46
- Elastomerlippen
- 48
- radial verlaufende Fläche des Zapfens