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Die Erfindung betrifft eine Spritze für Reihenkulturen, mit mehreren Sprühvorrichtungen, die quer zur Fahrtrichtung nebeneinander angeordnet sind, wobei zumindest eine innere Sprühvorrichtung an einem quer zur Fahrtrichtung verstellbaren Hauptträger gelagert ist.
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Bei der Kultivierung von Reihenkulturen, beispielsweise Weinstöcken, ist es in gewissen zeitlichen Abständen notwendig, die einzelnen Pflanzen möglichst von allen Seiten mit einem Pflanzenschutzmittel, einem Düngemittel oder sonstigen Mitteln zu besprühen. Zum Aufbringen von Pflanzenschutzmitteln und/oder Düngemitteln auf Weinstöcke, von denen im Folgenden beispielhaft ausgegangen werden soll, sind Spritzen bekannt, die auf einem fahrbahren Chassis angeordnet sind und entweder an eine Zugmaschine angehängt werden oder selbstfahrend ausgebildet sind. Alternativ ist es möglich, die Spritze unmittelbar an einem Zugfahrzeug, beispielsweise einem Traktor anzubauen.
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Die Spritze besitzt mehrere quer zur Fahrtrichtung voneinander beabstandete Sprühvorrichtungen, wobei jede Sprühvorrichtung mehrere Düsen und gegebenenfalls Auffangwände für überschüssiges Sprühmittel aufweist. Dabei ist es bekannt, die Düsen einer Sprühvorrichtung in gegenseitigem Abstand anzuordnen und direkt oder mit einem geringen seitlichen Versatz gegeneinander zu richten. Die Spritze wird zum Aufbringen des Pflanzenschutzmittels und/oder Düngemittels längs den Pflanzenreihen so verfahren, dass jeweils eine Pflanzenreihe zwischen den Düsen einer Sprühvorrichtung aufgenommen ist und somit die Pflanzen von entgegengesetzten Längsseiten der Pflanzenreihe besprüht werden können.
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Wenn die Spritze zweireihig arbeitet, d. h. auf jeder Seite des Chassis jeweils nur eine Sprühvorrichtung angeordnet ist, sind ihre Abmessungen üblicherweise so gering, dass sie ohne weiteren Umbau auf der Straße verfahren werden kann. Bei einer dreireihig oder sogar vierreihig arbeitenden Spritze sind jedoch spezielle Maßnahmen notwendig, um die relativ große Breite der Spritze während des Ausbringens des Pflanzenschutzmittels und/oder Düngemittels auf eine für den Straßentransport akzeptable Breite zu verringern.
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Bei einer vierreihig arbeitenden Spritze sind quer zur Fahrtrichtung vier Sprühvorrichtungen nebeneinander angeordnet, wobei auf jeder Seite des Chassis zwei Sprühvorrichtungen sitzen. Auf jeder Seite des Chassis ist somit eine innere Sprühvorrichtung und eine äußere Sprühvorrichtung vorgesehen. Die innere Sprühvorrichtung ist an einem sich üblicherweise quer zur Fahrtrichtung erstreckenden Hauptträger montiert und kann mit oder an diesem verstellt werden, um die Breite der inneren Sprühvorrichtung und somit den Abstand ihrer Düsen zu verändern. Die äußere Sprühvorrichtung ist an einem schwenkbar am Chassis angelenkten Bügel montiert, der in eine äußere, seitlich hervorstehende Funktionsstellung verschwenkt werden kann. Der sich dabei einstellende Hebelarm ist sehr groß, so dass sich hohe Lasten und insbesondere Biegemomente ergeben, die durch eine stabile und aufwendige Konstruktion aufgenommen und abgeleitet werden müssen. Darüber hinaus sind für die Breitenverstellung der inneren Sprühvorrichtung und das Ausschwenken der äußeren Sprühvorrichtung unabhängige Antriebe notwendig, was die Konstruktion einerseits aufwendig und teuer macht und andererseits das Gesamtgewicht der Spritze erhöht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spritze der genannten Art zu schaffen, bei der sich die äußere Sprühvorrichtung in einfacher Weise zwischen ihrer ausgefahrenen Funktionsstellung und ihrer eingezogenen Ruhestellung verstellen lässt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Spritze der genannten Art dadurch gelöst, dass die zumindest eine äußere Sprühvorrichtung an einem Querträger gelagert ist, der gelenkig an dem Hauptträger gehalten ist, wobei die Verstellbewegung des Hauptträgers über ein Stellglied auf den Querträger übertragbar ist und zu dessen Schwenkung aus der Ruhestellung in die Funktionsstellung führt .
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Um die Arbeitsbreite der inneren Sprühvorrichtung einzustellen, wird in bekannter Weise der Hauptträger verstellt, der beispielsweise als Teleskop ausgebildet sein kann. Die Verstellbewegung des Hauptträgers dient erfindungsgemäß zusätzlich dazu, den die äußere Sprühvorrichtung tragenden Querträger um das Gelenk zu schwenken, an dem er an dem Hauptträger angebracht ist. Zu diesem Zweck wird die Verstellbewegung des Hauptträgers über das Stellglied, bei dem es sich beispielsweise um eine Kette oder ein Band handeln kann, auf den Querträger übertragen, der dadurch aus seiner Ruhestellung, in der er vorzugsweise parallel zur Fahrtrichtung ausgerichtet ist, in seine Funktionsstellung schwenkt, in der er vorzugsweise im wesentlichen quer zur Fahrtrichtung ausgerichtet ist. Auf diese Weise ist für die Verstellung der inneren und der äußeren Sprühvorrichtung nur ein gemeinsamer Antrieb notwendig, da die Antriebsbewegung des Hauptträgers gleichzeitig auch zur Verstellung die äußere Sprühvorrichtung tragenden Querträgers genutzt wird.
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Da der Querträger vorzugsweise am äußeren Ende des Hauptträgers angelenkt ist, sind die Hebelarme relativ gering, so dass eine günstige Lastabtragung erreicht ist.
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Des Weiteren ist eine einfache Bedienung gegeben, da der Querträger bei der Verstellung des Hauptträgers selbsttätig in seine Funktionsstellung schwenkt, ohne dass der Bediener dazu tätig werden muss.
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Der Querträger ist in seiner Ruhestellung vorzugweise im Wesentlichen parallel zur Fahrtrichtung ausgerichtet, wodurch sich eine günstige Lastverteilung am Chassis ergibt.
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In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, auch die in Gegenrichtung verlaufende Einzugsbewegung des Hauptträgers zur Rückstellung des Querträgers in seine Ruhestellung zu benutzen. In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch eine Rückstellfeder vorgesehen, die den Querträger in seine Ruhestellung beaufschlagt. Beim Ausfahren des teleskopartigen Hauptträgers wird der Querträger entgegen der Kraft der Rückstellfeder geschwenkt, wodurch die Rückstellfeder gespannt wird. Wenn dann der Hauptträger wieder eingezogen wird, drückt die Rückstellfeder den Querträger wieder in seine Ruhestellung, in der er vorzugsweise parallel zur Fahrtrichtung ausgerichtet ist.
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Der Querträger trägt die äußere Sprühvorrichtung, die vorzugsweise aus zwei beabstandeten Auffangwänden mit jeweils mehreren Düsen besteht. In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Auffangwände mit den Düsen jeweils am Ende des Querträgers angeordnet sind und der Querträger in seinem mittleren Bereich über das Gelenk an dem Hauptträger angeschlossen ist.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
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1 eine schematische Aufsicht auf die erfindungsgemäße Spritze in der eingezogenen Ruhestellung,
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2 eine Aufsicht auf die Spritze gemäß 1 in der ausgefahrenen Betriebsstellung,
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3 eine schematische Darstellung einer äußeren Sprühvorrichtung in der Ruhestellung (Detail III in 1),
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4 die äußere Sprühvorrichtung gemäß 3 während der Verstellung in die Funktionsstellung und
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5 die Sprühvorrichtung gemäß 3 nach Erreichen der Betriebsstellung (Detail V in 2).
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1 zeigt in Aufsicht eine Spritze 10 zum Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln etc. auf Reihenkulturen, wobei die Spritze 10 über ein Zuggestänge 15 an ein Zugfahrzeug 11 angehängt ist und von diesem in Fahrtrichtung gezogen wird, wie es durch den Pfeil F angedeutet ist. Die Spritze 10 besitzt ein Chassis, das über nicht dargestellte Räder am Untergrund abgestützt ist. An den Längsseiten des Chassis 12 sind jeweils zwei Sprühvorrichtungen, nämlich zwei innere Sprühvorrichtungen 13a und 13b und zwei äußere Sprühvorrichtungen 14a und 14b angeordnet. Jede Sprühvorrichtung umfasst in nicht näher dargestellter Weise zwei voneinander beabstandete, einander zugewandte Gehäuse in Form von Auffangwänden 19 (siehe 3), in denen jeweils ein nicht dargestelltes Gebläse und Düsen 20 zum Ausbringen des Pflanzenschutzmittels etc. angeordnet sind. Die Auffangwände 19 der inneren Sprühvorrichtungen 13a und 13b sitzen quer zur Fahrtrichtung F auf Abstand nebeneinander auf einem ebenfalls quer zur Fahrtrichtung F verlaufenden Hauptträger 16 und können durch Verstellen des Hauptträgers 16 in ihrem gegenseitigen Abstand verändert und eingestellt werden, wie es durch den Doppelpfeil H jeweils angedeutet ist.
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Die äußeren Sprühvorrichtungen 14a und 14b sitzen jeweils auf einen Querträger 18, der in seinen Endbereichen jeweils eine Auffangwand 19 mit entsprechendem Gebläse und entsprechenden Düsen 20 trägt. Der Querträger 18 ist in seinem mittleren Bereich über ein Gelenk 17, das eine vertikale, senkrecht zur Zeichenebene verlaufende Drehachse besitzt, an das Ende des Hauptträgers 16 angeschlossen.
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Wie 3 zeigt, ist der Hauptträger 16 als Teleskop ausgebildet und besitzt ein chassisfestes Zylinderteil 16a, in dem ein Kolbenteil 16b verschieblich aufgenommen ist. Am freien Ende des Kolbenteils 16b ist der Querträger 18 über das Gelenk 17 angeschlossen.
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Am feststehenden Zylinderteil 16a ist eine Halterung 21 angebracht, an der das innere Ende einer Kette 22 befestigt ist, die mit ihrem anderen Ende am Querträger 18 mit Abstand zu dem Gelenk 17 angreift.
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Wie insbesondere 4 zeigt, ist zwischen dem Kolbenteil 16b und dem Querträger 18 eine Rückstellfeder 23 angeordnet, die gespannt wird, wenn der Querträger 18 um das Gelenk 17 geschwenkt wird.
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1 zeigt die Spritze im eingezogenen Zustand bzw. ihrer Ruhestellung. Die Auffangwände 19 der inneren Sprühvorrichtungen 13a und 13b sind möglichst eng zusammengefahren und der Querträger 18 der äußeren Sprühvorrichtungen 14a und 14b befindet sich in einer Ruhestellung, in der er parallel zur Fahrtrichtung F verläuft.
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2 zeigt die Spritze in ihrer Funktionsstellung. Um diese zu erreichen, werden die Hauptträger senkrecht zur Fahrtrichtung F insbesondere hydraulisch teleskopisch ausgefahren, wobei sich der Abstand der Auffangwände 19 der inneren Sprühvorrichtungen 13a und 13b vergrößert. Die hydraulische Verstellung der teleskopartigen Hauptträger 16 führt auch zu einer Schwenkung der Querträger 18 und somit der äußeren Sprühvorrichtung 14a und 14b aus der in 1 gezeigten Ruhestellung in eine in 2 gezeigte Funktionsstellung, in der die Querträger gegenüber ihrer Ruhestellung um 90° gedreht sind und im wesentlichen senkrecht zur Fahrtrichtung F verlaufen. Die einzelnen Phasen der Schwenkung des Querträgers 18 sind in 3 bis 5 dargestellt.
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3 zeigt den Querträger in der parallel zur Fahrtrichtung F verlaufenden Ruhestellung. Wenn das Kolbenteil 16b des Hauptträgers 16 ausgefahren wird, wird die Kette 22 gespannt und übt bei einem weiteren Ausfahren des Kolbenteils 16b eine Zugkraft auf den Querträger 18 auf, der zu dessen Schwenkung um das Gelenk 17 führt (Pfeil D), wobei gleichzeitig die Rückstellfeder 23 gespannt wird. In der vollständig geschwenkten Position, wie sie in 5 dargestellt ist, verläuft der Querträger 18 senkrecht zur Fahrtrichtung F und ist in dieser Position durch die gespannte Kette 22 gehalten. Die Rückstellfeder 23 ist gespannt und beaufschlagt den Querträger 18 in seine Ruhestellung.
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Die Funktionsstellung der Spritze ist in 2 dargestellt. Daraus ist ersichtlich, dass zwischen den Sprühvorrichtungen jeweils eine Pflanzenreihe R aufgenommen ist, die mittels der Sprühvorrichtungen von entgegengesetzten Seiten mit Pflanzenschutzmitteln etc. besprüht werden können.
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Nach Beendigung der Arbeiten wird das Kolbenteil 16b des Hauptträgers 16 wieder eingezogen, wodurch die Kette 22 entspannt wird und der Querträger 18 infolge der Wirkung der Rückstellfeder 23 in seine in 2 dargestellte Ruheposition zurückschwenkt.