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Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Wäschepflege bzw. der Wäschepflegegeräte und Textilbehandlungsmaschinen und betrifft einen Wäschetrockner mit einem Wäscheaufnahmeraum, der durch eine Beschickungsöffnung zugänglich ist, mit einer Verschlusseinrichtung, die die Beschickungsöffnung bedarfsweise öffnet und verschließt, mit einem Prozessluftstrom, der den Wäscheaufnahmeraum beim Betrieb des Wäschetrockners durchsetzt, mit mindestens einem Sensor, der zumindest teilweise in den Prozessluftstrom ragt, und mit einer Säuberungseinrichtung, die den Sensor von aus dem Prozessluftstrom abgeschiedenen Verschmutzungen säubert.
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Der Begriff des Wäschetrockners ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung weit zu verstehen und umfasst sowohl speziell und allein für die Wäschetrocknung ausgebildete Geräte, wie beispielsweise sogenannte Kondensationstrockner oder Ablufttrockner, als auch Geräte, Hausgeräte und Haushaltsmaschinen, die neben anderen Funktionen eine Wäsche trocknende Funktion haben, wie beispielsweise Kombinationsgeräte in Form von Waschtrocknern.
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Ein Wäschetrockner der eingangs genannten Art ist aus der
EP 2 075 367 A2 bekannt, die ein Hausgerät zur Pflege von Wäschestücken und ein Verfahren zum Entfernen von Flusen aus einem derartigen Hausgerät beschreibt. Dieser bekannte Wäschetrockner weist einen Wäscheaufnahmeraum in Form einer Wäschetrommel zur Aufnahme der zu behandelnden bzw. zu trocknenden Wäschestücke auf. Eine Prozessluftführung leitet Prozessluft zu der Wäschetrommel hin und durch die Wäschetrommel hindurch. In der teilweise als Strömungskanalsystem ausgebildeten Prozessluftführung ist ein Flusenfilter vorgesehen, welcher in Strömungsrichtung der Prozessluft nach der Wäschetrommel angeordnet ist und zur Filterung der in der Prozessluft enthaltenen Flusen dient. Der bekannte Wäschetrockner weist ferner wenigstens einen Sensor auf, der zumindest einen Parameter der Prozessluft erfasst. Der Flusenfilter und der Sensor sind so angeordnet, dass an dem Sensor angesammelte Flusen beim Entfernen des Flusenfilters aus dessen Einbauposition automatisch entfernbar sind. Der Flusenfilter bildet so eine Säuberungseinrichtung, die den Sensor von aus dem Prozessluftstrom ausgeschiedenen Flusen säubert.
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Die konstruktive Gestaltungsfreiheit des aus der
EP 2 075 367 A2 bekannten Wäschetrockners ist dadurch erheblich eingeschränkt, dass aufgrund der weiteren Funktionalität der Säuberungseinrichtung (als Teil des Flusenfilters) die möglichen Anordnungspositionen des Sensors erheblich eingeschränkt sind. Die Regelmäßigkeit und Effektivität der Säuberung des Sensors hängt zudem unmittelbar von der Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt des Nutzers ab, der das Entfernen des Flusenfilters manuell vornehmen muss. Deshalb ist nicht in jedem Fall eine regelmäßige und in ausreichend kurzen Abständen sorgfältig durchgeführte Reinigung des Sensors gewährleistet. Bei vernachlässigter oder unzureichender Säuberung des Sensors sind Funktionsbeeinträchtigungen des Wäschetrockners zu befürchten, weil durch Verschmutzung erhöhte funktionsrelevante Zeitkonstanten oder auch die Empfindlichkeit des Sensors beeinträchtigt sein können. Dies ist besonders relevant, wenn der Sensor für die Betriebssicherheit entscheidende Parameter überwacht.
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Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Wäschetrockner der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass stets eine gründliche, regelmäßige und zuverlässige Säuberung des Sensors von sich ablagernden Verschmutzungen, insbesondere von Flusen, gewährleistet ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Wäschetrockner mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs. Bevorzugte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Wäschetrockners sind Gegenstände abhängiger Patentansprüche sowie der nachfolgende Beschreibung.
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Demgemäß ist bei einem Wäschetrockner der eingangs genannten Art die Säuberungseinrichtung derart mit der Verschlusseinrichtung gekoppelt, dass beim Öffnen und/oder Verschließen der Beschickungsöffnung eine Säuberung des Sensors erfolgt.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung und den Unteransprüchen angegeben, deren Merkmale einzeln und in beliebiger Kombination miteinander angewendet werden können.
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Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch die Kopplung mit der Verschlusseinrichtung vor bzw. nach jedem Trocknungsgang bei der Beschickung mit bzw. der Entnahme von Wäsche eine automatische Säuberung des Sensors erfolgt. Es kommt also damit nicht mehr auf die Aufmerksamkeit an, die der Nutzer diesem Problemkreis widmet. Vielmehr erfolgt die Säuberung des Sensors autark, ohne dass der Nutzer damit überhaupt behelligt werden muss.
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Vorteilhafterweise können dadurch auch hinsichtlich Flusenablagerungen besonders empfindliche Sensoren eingesetzt werden und/oder Sensoren in besonders verschmutzungsgefährdeten Bereichen innerhalb des Prozessluftkreislaufs angeordnet werden.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass sie hinsichtlich der konstruktiven Gestaltungsfreiheit und der Anordnungsmöglichkeiten der Sensoren einen wesentlich erweiterten Spielraum erlaubt. Zudem besteht – im Unterschied zu dem eingangs beschriebenen bekannten Wäschetrockner – auch keine Abhängigkeit vom Einbauort des Flusenfilters mehr.
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Eine aufgrund ihrer einfachen Konstruktion bevorzugte Fortbildung der Erfindung sieht vor, dass der Sensor und die Säuberungseinrichtung im Bereich der Beschickungsöffnung angeordnet sind.
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Eine besonders effektive Reinigungs- und Säuberungswirkung lässt sich nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung dadurch realisieren, dass die Säuberungseinrichtung eine pinselartige Säuberungseinheit aufweist, die zur Säuberung in Kontakt mit dem Sensor gelangt.
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Grundsätzlich ist eine elektrische Steuerung bzw. ein elektrischer Antrieb (beispielsweise durch einen Servomotor) der Säuberungseinrichtung denkbar. Im Hinblick auf die im Prozessluftstrom herrschenden Betriebsbedingungen und für eine aufwandsarme Realisierung der Erfindung sieht eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung vor, dass die Säuberungseinrichtung mit der Verschlusseinrichtung mechanisch gekoppelt ist und besonders bevorzugt auch unmittelbar durch diese angetrieben ist.
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In diesem Zusammenhang ist eine Ausgestaltung der Erfindung bevorzugt, bei der die Säuberungseinrichtung über wenigstens einen Hebel mit der Verschlusseinrichtung derart mechanisch gekoppelt ist, dass die Säuberungseinheit beim Bewegen der Verschlusseinrichtung eine Schwenkbewegung an dem Sensor entlang ausführt.
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Weiter bevorzugt kann die Säuberungseinheit unter Federvorspannung stehen und kann das Öffnen der Verschlusseinrichtung eine Bewegungsbahn freigeben, entlang derer sich die Säuberungseinheit über den Sensor bewegt.
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Weitere Aspekte und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand einer Zeichnung weiter erläutert, ohne dass die Erfindung auf das dort speziell dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt ist. In der Zeichnung zeigen:
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1 einen Ausschnitt aus einem Wäschetrockner mit geöffneter Verschlusseinrichtung und die
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2 bis 4 eine Säuberungseinrichtung in sukzessive zunehmend geschlossenem Zustand der Verschlusseinrichtung.
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Der in
1 ausschnittsweise gezeigte Wäschetrockner
1 ist hinsichtlich der für den Trocknungsprozess relevanten Komponenten prinzipiell so aufgebaut wie der Wäschetrockner nach der eingangs genannten
EP 2 075 367 A2 ; auf die Offenbarung der
EP 2 075 367 A2 wird insoweit ausdrücklich Bezug genommen.
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Der Wäschetrockner 1 weist einen nur andeutungsweise erkennbaren Wäscheaufnahmeraum 2 auf. Im Zusammenhang mit der nachfolgenden Figurenbeschreibung erfolgt die Betrachtungsrichtung aus dem Wäscheaufnahmeraum 2 heraus auf eine Ladeluke oder Beschickungsöffnung 3. Die Beschickungsöffnung 3 ist durch eine Verschlusseinrichtung bedarfsweise zu öffnen bzw. zu verschließen, wobei hier die Verschlusseinrichtung durch eine an sich bekannte schwenkbare Tür 4 realisiert ist. In dem in 1 gezeigten Zustand ist die Tür 4 geschlossen und der Wäschetrockner wäre insoweit betriebsbereit.
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Der Wäscheaufnahmeraum
2 ist in an sich bekannter und in der
EP 2 075 367 A2 ausführlich beschriebener Weise im Trocknungsbetrieb von sogenannter Prozessluft
7 durchströmt oder durchsetzt, die in dem Wäscheaufnahmeraum zur Trocknung der – hier nicht dargestellten – Wäsche deren Feuchtigkeit aufnimmt und diese über ein nicht näher dargestelltes Prozessluftführungssystem oder einen Führungskanal abtransportiert.
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In den Wäscheaufnahmeraum 2 und damit in den – im Betrieb bei geschlossener Tür 4 strömenden und in 1 zu Erläuterungszwecken durch einen Pfeil angedeuteten – Prozessluftstrom 7 ragt ein Sensor 10 zumindest mit seinem für die Erfassung zu überwachender Betriebsparameter notwendigen Sensorbereich oder seiner entsprechenden notwendigen Sensorfläche 11 hinein. Der Sensor 10 kann beispielsweise zur Überwachung der Trocknungstemperatur, der Prozessluftstromtemperatur oder der Feuchte bzw. des Sättigungsgrades der Prozessluft dienen.
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Es ist verständlich, dass eine Verschmutzung der Sensorfläche 11 die Leistungsfähigkeit des Sensors und damit die Zuverlässigkeit der gewonnenen Daten der zu überwachenden Betriebsparameter beeinträchtigen kann.
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Im Bereich der Tür 4 bzw. der Beschickungsöffnung 3 und damit dem Sensor 10 funktional benachbart ist eine Säuberungseinrichtung 15 angeordnet. Diese ist – wie nachfolgend noch weiter erläutert – mit der Tür 4 mechanisch derart gekoppelt, dass sie beim Freigeben (Öffnen) und/oder Verschließen der Beschickungsöffnung 3 durch die Bewegung der Tür 4 eine Säuberung des Sensors 10 bzw. der Sensorfläche 11 durchführt. Dazu weist die Säuberungseinrichtung 15 eine Säuberungseinheit 16 in Form einer Bürste oder eines Pinsel 17 am einen Ende 18 eines Schwenkhebels 19 auf. Der um eine im Wesentlichen vertikal orientierte Drehachse 20 unter Federvorspannung verschwenkbare Schwenkhebel 19 weist ein quasi in Form einer Kulisse 21 ausgebildetes anderes Ende 22 auf. Mit der wie dargestellt vollständig geschlossenen Tür 4 befindet sich die Säuberungseinrichtung 15 in ihrer Ruheposition 23 und der Wäschetrockner wäre insoweit betriebsbereit.
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Die 2 bis 4 zeigen unter Verwendung derselben Bezugszeichen zur Bezeichnung der entsprechenden Bauelemente ein sukzessives Öffnen der Tür 4 und damit das Wirksamwerden der Säuberungseinrichtung 15 (4). Mit dem durch einen Pfeil angedeuteten Aufschwenken der Tür – also einer Öffnungsbewegung zur Freigabe der Beschickungsöffnung 3 – in Schwenkrichtung 30 entsteht ein in 2 dargestellter erster Öffnungsspalt 31. Dies bewirkt ein Verschwenken des Hebels 19 um seine Drehachse 20 in Pfeilrichtung 32 aus seiner in 1 gezeigten Ruheposition 23 heraus in Richtung auf die Sensorfläche 11 des Sensors 10 hin. Die sich an dem Türrahmen abstützende Kulisse 21 am Ende 22 des Hebels 19 gleitet aufgrund einer Federvorspannung des Hebels 19 an der Kontur einer entsprechenden innenseitigen Führungsfläche 34 des Türrahmens entlang. Damit wird der Hebel 19 aufgrund der Federkraft im Uhrzeigersinn in Schwenkrichtung 32 verschwenkt, so dass sich der Pinsel 17 auf die Sensorfläche 11 zu bewegt (2 und 3).
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In 4 ist der Zustand gezeigt, dass die Tür unter weiterer Vergrößerung des ersten Öffnungsspalts auf einen Spalt 40 soweit aufgeschwenkt ist, dass der von der Kulisse 21 geführte Hebel 19 weiter um seine Drehachse 20 gedreht in der Endposition seiner Schwenkbewegung und damit in seiner Reinigungsposition 41 angekommen ist. Die Säuberungseinheit 16 – d. h. also der Pinsel 17 mit seinen freien Haarenden – überstreicht dabei den Sensor 10 zumindest auf seiner Sensorfläche 11 und streift so etwa dort abgelagerte Flusen und andere Verunreinigungen ab. Bei erneutem Schließen der Tür 4z z. B. nach Entnahme der getrockneten Wäsche bzw. nach Neubeschickung des Wäscheaufnahmeraums 2 verschwenkt der Hebel 19 in umgekehrter Richtung, also entgegen dem Uhrzeigersinn, wodurch die Säuberungseinheit 16 sich erneut entlang der Sensorfläche 11 diese reinigend bewegt.
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Bei geschlossener Beschickungsöffnung 3 bzw. geschlossener Tür 4 (1) ist die Sensorfläche 11 gereinigt und dann wieder vollständig und unbeeinträchtigt zugänglich, so dass der Sensor 10 die ihm obliegenden Überwachungsfunktionen bzw. Sensorfunktionen ausüben kann. Beim erneuten Öffnen der Tür 4 zur Freigabe der Beschickungsöffnung 3 würde dann der Hebel 19 im Uhrzeigersinn wieder in die in der 4 dargestellte Position verschwenken und bei dieser Schwenkbewegung mit dem Pinsel 17 die erwünschte Reinigung der Sensorfläche 11 erneut bewirken.
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Durch die beim Öffnen bzw. Schließen der Tür 4 aufgrund der mechanischen Kopplung zwangsweise ausgeführte Schwenkbewegung ist unabhängig von der Aufmerksamkeit und Sorgfalt des Nutzers stets sichergestellt, dass der Sensor 10 vor bzw. nach jedem Trocknungsvorgang automatisch und zuverlässig von etwa anhaftenden Flusen befreit wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wäschetrockner
- 2
- Wäscheaufnahmeraum
- 3
- Beschickungsöffnung
- 4
- Tür
- 7
- Prozessluftstrom
- 10
- Sensor
- 11
- Sensorfläche
- 15
- Säuberungseinrichtung
- 16
- Säuberungseinheit
- 17
- Pinsel
- 18
- Ende
- 19
- Schwenkhebel
- 20
- Drehachse
- 21
- Kulisse
- 22
- Ende
- 30
- Schwenkrichtung
- 31
- Öffnungsspalt
- 32
- Pfeilrichtung
- 33
- Ruheposition
- 34
- Führungsfläche
- 40
- Spalt
- 41
- Reinigungsposition
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2075367 A2 [0003, 0004, 0020, 0020, 0022]