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Die Erfindung betrifft ein Schließsystem nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Bei erhöhten Sicherheitsanforderungen werden elektronische Schließsysteme verwendet, die mittels elektromagnetischer Wellen arbeiten. Insbesondere bei Kraftfahrzeugen werden solche Schließsysteme als Türschließsysteme für die Zugangsberechtigung und/oder als Zündschlosssysteme, Lenkradverriegelungen, Wegfahrsperren, Motorsteuergeräte o. dgl. für die Fahrberechtigung verwendet.
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Derartige Schließsysteme sind aus der
DE 43 40 260 A1 bekannt. Das Schließsystem besteht aus einer wenigstens zwei Zustände besitzenden, als Steuereinrichtung zur Ent- und/oder Verriegelung der Autotüren in der Art einer Zentralverriegelung oder des Zündschlosses ausgebildeten ersten Einrichtung und einer zugehörigen, in der Art eines elektronischen Schlüssels ausgebildeten zweiten Einrichtung. Die beiden Einrichtungen besitzen zu deren bestimmungsgemäßen Betrieb Sender und/oder Empfänger für die Übertragung der elektromagnetischen Funksignale. Im bestimmungsgemäßen Betrieb ist zwischen dem Schlüssel und der Steuereinrichtung wenigstens ein Signal als codiertes Betriebssignal zur Authentifikation des Schlüssels übertragbar, so dass nach positiver Auswertung des übertragenen Betriebssignals und damit bei berechtigtem Schlüssel eine Änderung des Zustandes der Steuereinrichtung bewirkbar ist. Der Sender wird mit einem eine vorgegebene Sendefrequenz aufweisenden Sendekanal betrieben, es werden also bei solchen Funkschließungssystemen die Daten auf einem Funkkanal gesendet.
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Solche Schließsysteme sind auch mit sogenannten ”Keyless”-Funktionalitäten weiterentwickelt. So ist bei der ”KeylessEntry”- bzw. ”PassivEntry”-Funktionalität eine manuelle Betätigung des elektronischen Schlüssels durch den Benutzer nicht mehr notwendig. Es genügt, dass der Benutzer den Schlüssel mit sich führt. Das Betriebssignal wird dann für die Zugangsberechtigung zwischen den beiden Einrichtungen selbsttätig übertragen, wenn der Benutzer sich in einem, in der Nähe des Kraftfahrzeugs befindlichen Wirkbereich aufhält und dort beispielsweise den Türgriff an der Autotüre betätigt. Ebenso können diese Schließsysteme eine ”KeylessGo”- bzw. ”PassivGo”-Funktionalität aufweisen, wobei das Betriebssignal für die Fahrberechtigung zwischen den beiden Einrichtungen selbsttätig übertragen wird, wenn der Benutzer sich innerhalb des Kraftfahrzeugs befindet und beispielsweise eine Start/Stop-Taste im Armaturenbrett betätigt.
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Aufgrund der zunehmenden Belegung von Funkfrequenzen unterschiedlicher Systeme werden Frequenzen mehrfach von unterschiedlichen Nutzern und Geräten gleichzeitig belegt. Dabei ist festzustellen, dass durch verschiedene Funksender, wie Babyphon, Funkkopfhörer etc., immer wieder Funktionsausfälle beim Betrieb des Schließsystems durch Interferenzen auftreten können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Funktionssicherheit eines solchen Schließsystems, insbesondere eines Keyless-Systems, zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Schließsystem durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Beim erfindungsgemäßen Schließsystem ist der Sender und/oder Empfänger auf wenigstens zwei, jeweils eine vorgegebene Sendefrequenz aufweisenden Sendekanälen betreibbar.
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Dabei enthält ein von der ersten Einrichtung übermitteltes, dem Betriebssignal vorhergehendes Signal die Information über den gewählten Sendekanal. Es werden also bei solchen Funkschließungssystemen, und zwar insbesondere bei Keyless-Systemen, die Daten auf einem Funkkanal, der aus den vorhandenen Sendekanälen ausgewählt wird, gesendet. Dabei wird eine schnelle Reaktion des Keyless-Systems dadurch realisiert, indem die Daten nicht nacheinander auf mehreren Kanälen gesendet werden sondern durch ein entsprechendes Auswahlkriterium ein ungestörter Kanal gewählt wird und anschließend Sender und Empfänger auf diesen Kanal synchronisiert werden. Die Erfindung stellt vorteilhafterweise eine Kanalsynchronisation bei mehrkanaliger Funkübertragung in einem KeylessEntry/Go-System bereit. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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In einer weiteren Ausbildung der Erfindung sendet die erste Einrichtung ein erstes Signal für die zugehörige zweite Einrichtung als Wecksignal, derart dass die zweite Einrichtung aus einem Ruhezustand mit verringertem Energiebedarf in einen aktivierten Zustand für den bestimmungsgemäßen Betrieb übergeführt wird. Die erste Einrichtung kann nach Aussenden des ersten Signals wenigstens ein weiteres, drittes Signal als Bereichsabgrenzungssignal senden, derart dass die zugehörige zweite Einrichtung deren Standort in Bezug auf die erste Einrichtung, insbesondere am und/oder im Kraftfahrzeug, bestimmen kann. Nachfolgend kann die zweite Einrichtung ein den Standort beinhaltendes weiteres, viertes Signal zur ersten Einrichtung senden. Das codierte Betriebssignal wird dann zur Authentifikation der zweiten Einrichtung als fünftes Signal zwischen der zweiten Einrichtung und der ersten Einrichtung übertragen, wobei das der Authentifikation dienende fünfte elektromagnetische Signal bevorzugterweise in einer bidirektionalen Kommunikation bestehend aus mehreren Teilsignalen zwischen der ersten und der zweiten Einrichtung übertragen wird. Sind somit die für das Wecken sowie für die Bereichsabgrenzung notwendigen Vorbedingungen nicht erfüllt, so wird die an sich aufwendige Authentikation gar nicht durchgeführt. Schließlich kann die erste Einrichtung zwischen dem ersten und dem dritten Signal ein zweites Signal zur zweiten Einrichtung als Selektionssignal senden, wobei insbesondere das zweite Signal eine Information über die Identität des Kraftfahrzeugs enthält, derart dass zur ersten Einrichtung zugehörige zweite Einrichtungen im aktivierten Zustand verbleiben und im aktivierten Zustand befindliche, nicht zugehörige zweite Einrichtungen in den Ruhezustand zurückgeführt werden. Mit Hilfe des Selektionssignals kann der Dialog mit der zweiten Einrichtung bereits dann frühzeitig abgebrochen werden, wenn die zweite Einrichtung zu einem anderen Kraftfahrzeug, das gegebenenfalls jedoch vom gleichen Kraftfahrzeug-Typ ist, zugehörig ist. Somit werden lediglich demselben Kraftfahrzeug-Typ zugeordnete zweite Einrichtungen aktiviert und/oder verbleiben im aktivierten Zustand sowie im aktivierten Zustand befindliche, nicht zugehörige zweite Einrichtungen werden in den Ruhezustand zurückgeführt. Ein solches Schließsystem gewährleistet eine besonders effektive Betriebsweise. Um eine weitere Steigerung der Effizienz des Schließsystems zu erzielen, bietet es sich dann an, dass bereits das erste Signal die Information über den gewählten Sendekanal, über den die die nachfolgende Kommunikation stattfindet, enthält.
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Besonders bevorzugt ist, für das Weck- und/oder das Bereichsabgrenzungssignal ein induktives Signal zu verwenden, indem die Trägerwelle für das erste Signal und/oder das dritte Signal eine im induktiven, niederfrequenten (NF-)Bereich liegende Frequenz aufweist. Aufgrund der begrenzten Reichweite eines induktiven Signals lässt sich somit der Wirkbereich für das Schließsystem auf einfache Art und Weise einstellen. Gleichzeitig wird dadurch die Sicherheit vor Manipulation am Schließsystem durch unberechtigte Benutzer gesteigert. Beispielsweise kann die Frequenz für die NF-Trägerwelle in etwa 20 kHz, 120 kHz, 125 kHz o. dgl. betragen. Weiterhin ist bevorzugt, für das Selektionssignal und/oder das Rückantwortsignal und/oder das codierte Betriebssignal ein Funksignal zu verwenden, indem die Trägerwelle für das zweite Signal und/oder das vierte und/oder das fünfte Signal eine im höherfrequenten (RF-)Bereich liegende Frequenz aufweist. Dadurch ist aus Komfortgründen für den Benutzer ein vergrößerter Wirkbereich gegeben. Beispielsweise kann die Frequenz für die RF-Trägerwelle in etwa 315 MHz, 433 MHz, 868 MHz o. dgl. betragen. Selbstverständlich können, falls ein vergrößerter Wirkbereich nicht gewünscht wird, auch die weiteren Signale im NF-Bereich übertragen werden.
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Eine einfache sowie sehr schnell arbeitende Ausgestaltung für den mehrkanaligen Funkbetrieb des Schließsystems wird dadurch bereitgestellt, dass die erste Einrichtung nach Senden des ersten Signals ein weiteres Signal, das die Information über den gewählten Sendekanal enthält, in einem dem gewählten Sendekanal zugeordneten Zeitschlitz sendet. Die zweite Einrichtung stellt dann nach Empfang des ersten Signals die jeweiligen Sendekanäle entsprechend den Zeitschlitzen ein. Bei Empfang der Information über den gewählten Sendekanal im entsprechenden Zeitschlitz wählt anschließend die zweite Einrichtung diesen Sendekanal für die nachfolgende Kommunikation.
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Für eine besonders bevorzugte Ausgestaltung des Schließsystems ist nachfolgendes festzustellen. Es handelt sich dabei um die Synchronisation des Protokolls auf einem Mehr-Kanal-System, insbesondere einem 3-Kanal-Funksystem für den KeylessEntry/Go-Betrieb.
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Bei einem KeylessEntry/Go-System, welches auf einer bidirektionalen Funkkommunikation basiert, verhält sich der Schlüssel passiv, d. h. er beginnt zu arbeiten mit dem Empfangen der ersten Botschaft, die vom Fahrzeug ausgesendet wird. Bei einem 3-Kanal-System werden alle Informationen redundant auf allen 3 Kanälen übertragen. In diesem Falle weiß der Schlüssel aber nicht, mit welchem Kanal das Fahrzeug die Funkkommunikation beginnt. Aus diesem Grund ist eine Synchronisation des Fahrzeug-Transceivers mit dem Schlüsseltransceiver notwendig. Für die Synchronisation stehen grundsätzlich zwei unterschiedliche Möglichkeiten wie folgt zur Verfügung.
- (1) Synchronisation des Übertragungskanals mittels LF(Low Frequency)-Übertragung Jedes KeylessEntry/Go-System, welches mit einem LF-System ausgestattet ist, wird über selbiges geweckt. Es besteht die Möglichkeit an diese Weckbotschaft Daten, wie die Kanalinformation, sowie weitere Informationen anzuhängen. Der Schlüssel wechselt nach seinem Wecken in den LF-Datenempfangsmodus und empfängt die für die nachfolgende Funkkommunikation notwendige Kanalinformation.
- (2) Synchronisation des Übertragungskanals mittels der Funkübertragung selbst Die vorteilhaftere Lösung ist die Übertragung des freien Funkkanals mittels des Funksystems selbst in der Weise, dass der Schlüssel nach seinem Wecken über das LF-System in einem exakt festgelegten Schema auf allen 3 Kanälen empfängt. Trifft der Schlüssel in einem dieser Zeitschlitze auf eine gültige, in sich schlüssige Kanalinformation vom Fahrzeugmodul, so wird dieser Kanal als Kommunikationskanal für die folgende KeylessEntry/Go-Kommunikation ausgewählt. Der Vorteil dieser Übertragungstechnik ist die Ausnutzung des zuverlässigeren 3-Kanal-Funksystems ohne die Notwendigkeit eines stabilen LF-Datenlinks.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass eine nahezu störungsfreie Übertragung der Daten ermöglicht ist. Außerdem führt die schnelle Synchronisation bei der Kanalauswahl zu schnellen Reaktionszeiten im KeylessEntry/Go-System. Somit ist eine störsichere Datenübertragung bei schnellen Systemreaktionszeiten gegeben. Insgesamt wird eine Verbesserung der Zuverlässigkeit des gesamten Funksystems durch die Mehr(z. B. Drei)-Kanal-Übertragung sowie eine Steigerung der Schnelligkeit des Protokolls durch Start mit dem freien und damit prädestinierten Kanal erreicht.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit verschiedenen Weiterbildungen und Ausgestaltungen ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
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1 ein mit einem Schließsystem ausgestattetes Kraftfahrzeug,
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2 ein schematisches Blockschaltbild des zwei Einrichtungen umfassenden Schließsystems mit einem Diagramm zur Übertragung der Signale,
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3 die zweite Einrichtung des Schließsystems in teilweise aufgeschnittener sowie schematischer Ansicht,
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4 ein Diagramm für die Übertragung eines Signals in einer ersten Ausführung und
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5 ein Diagramm für die Übertragung eines Signals in einer zweiten Ausführung.
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In 1 ist ein Kraftfahrzeug 1 mit dem berechtigten Benutzer 2 zu sehen. Das Kraftfahrzeug 1 ist für die Zugangsberechtigung mit einem Schließsystem 3 als Türschließsystem versehen, das eine als eine Steuereinrichtung ausgebildete erste Einrichtung 4 und eine zugehörige zweite Einrichtung 5 umfaßt. Die zweite Einrichtung 5 ist in der Art eines elektronischen Schlüssels, eines Identifikations(ID)-Gebers, einer Chipkarte, einer Smartcard o. dgl. ausgebildet. Die zweite Einrichtung 5 befindet sich im Besitz des berechtigten Benutzers 2, womit dieser innerhalb eines Wirkbereichs 8 Zugang zum Kraftfahrzeug 1 besitzt.
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Die erste Einrichtung 4 besitzt wenigstens zwei Zustände, wobei im ersten Zustand eine Verriegelung und im zweiten Zustand eine Entriegelung der Autotüren 6 vorliegt. Die beiden Einrichtungen 4, 5 besitzen zu deren bestimmungsgemäßen Betrieb Mittel zum Senden und/oder Empfangen von Signalen 7 mittels einer elektromagnetischen Trägerwelle. Bei wenigstens einem dieser zwischen der zweiten Einrichtung 5 und der ersten Einrichtung 4 übertragenen Signale 7 handelt es sich um ein codiertes, elektromagnetisches Betriebssignal 15 (siehe 2). Das codierte Betriebssignal 15 dient zur Authentifikation der zweiten Einrichtung 5, womit bei berechtigter zweiter Einrichtung 5 nach positiver Auswertung des übertragenen Betriebssignals 15 eine Änderung des Zustandes der ersten Einrichtung 4 bewirkbar ist. Die Übertragung des codierten Betriebssignals 15 erfolgt dann, wenn der berechtigte Benutzer 2 den Türgriff 16 an der Autotüre 6 betätigt oder sich dem Türgriff 16 annähert. Dadurch wird die Entriegelung der Autotüren 6 entsprechend der bedienungsunabhängigen KeylessEntry-Funktionalität ausgelöst. Ebensogut kann die Übertragung des codierten Betriebssignals 15 auch selbsttätig ohne Mitwirkung des Benutzers 2 erfolgen, sobald dieser den Wirkbereich 8 betritt, was jedoch im folgenden nicht näher betrachtet wird. Schließt der Benutzer 2 die Autotüren 6 von außen, so erfolgt eine selbsttätige Verriegelung der Autotüren 6. Ebensogut kann die selbsttätige Verriegelung der Autotüren 6 erfolgen, nachdem der Benutzer den Wirkbereich 8 verlassen hat.
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Im übrigen ist neben der KeylessEntry-Funktionalität auch noch eine fernbedienbare Ent- sowie Verriegelung der Autotüren 6 möglich, die mittels in 3 sichtbarer, in der Art von Tasten ausgestalteten Betätigungsorgane 9 an der zweiten Einrichtung 5 durch den Benutzer 2 auslösbar ist, um dem Benutzer 2 eine bedienungsabhängige Zugangsberechtigung zum Kraftfahrzeug 1 zu gestatten. Beispielsweise lässt sich durch manuelle Betätigung der Betätigungsorgane 9 die Zentralverriegelung ver- und/oder entsperren sowie der Kofferraumdeckel öffnen, indem entsprechende codierte Betriebssignale 15 von der zweiten Einrichtung 5 zur ersten Einrichtung 4 gesendet werden. Auf den Betätigungsorganen 9 sind die diesen Funktionen entsprechenden Symbole 10 angebracht.
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Das Schließsystem 3 stellt weiterhin die Fahrberechtigung für das Kraftfahrzeug 1 fest. Hierzu bewirkt die als Steuereinrichtung ausgebildete erste Einrichtung 4 ebenfalls entsprechend den beiden Zuständen die Ent- und/oder Verriegelung des elektronischen Zündschlosses oder der Lenkradverriegelung. Ebensogut kann ein sonstiges funktionsrelevantes Bauteil des Kraftfahrzeugs 1 durch die erste Einrichtung 4 dementsprechend angesteuert werden. Beispielsweise kann dadurch eine Freigabe und/oder Sperrung einer Wegfahrsperre, des Motorsteuergeräts o. dgl. erfolgen. Die Übertragung des codierten Betriebssignals 15 zur Authentifikation der zweiten Einrichtung 5 erfolgt dann, wenn der berechtigte Benutzer 2 sich im Kraftfahrzeug 1 befindet und einen Start/Stop-Schalter 11 betätigt. Dadurch wird der Start-Vorgang o. dgl. des Kraftfahrzeugs 1 entsprechend der KeylessGo-Funktionalität ausgelöst.
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Zusätzlich kann ein Notbetrieb, beispielsweise bei leerer Batterie der zweiten Einrichtung 5 vorgesehen sein, indem die zweite Einrichtung 5 als elektronischer Schlüssel in das Zündschloss des Kraftfahrzeugs 1 zur manuellen Bedienung durch den Benutzer 2 einführbar ist.
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Die Funktionsweise entsprechend der Keyless-Funktionalität des erfindungsgemäßen Schließsystems 3 soll nun anhand der 2 näher erläutert werden. Zunächst sendet die erste Einrichtung 4 mittels eines Senders/Empfängers 24 als Mittel zum Senden und/oder Empfangen von Signalen ein als Wecksignal bezeichnetes erstes elektromagnetisches Signal 12 für die zugehörige zweite Einrichtung 5. Dadurch wird die zweite Einrichtung 5 aus einem Ruhezustand mit verringertem Energiebedarf in einen aktivierten Zustand für den bestimmungsgemäßen Betrieb übergeführt. Danach sendet die erste Einrichtung 4 wenigstens ein weiteres, drittes elektromagnetisches Signal 13, das nachfolgend auch als Bereichsabgrenzungssignal bezeichnet ist. Dadurch kann die zugehörige zweite Einrichtung 5 deren Standort in Bezug auf die erste Einrichtung 4 bestimmen. Insbesondere lässt sich feststellen, ob die zweite Einrichtung 5 außerhalb am Kraftfahrzeug 1 sowie gegebenenfalls an welcher Stelle des Außenraums 23 und/oder im Innenraum 22 des Kraftfahrzeugs 1 befindlich ist. Nachfolgend sendet die zweite Einrichtung 5 mittels eines Senders/Empfängers 17 ein die Information zum ermittelteten Standort beinhaltendes viertes Signal 14 zur ersten Einrichtung 4, das im folgenden auch als Rückantwortsignal bezeichnet ist. Schließlich wird dann, wie bereits beschrieben, das fünfte elektromagnetische Signal als codiertes elektromagnetisches Betriebssignal 15 zur Authentifikation mittels der Sender/Empfänger 24, 17 zwischen der ersten und der zweiten Einrichtung 4, 5 übertragen.
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Das Signal
15 kann insbesondere aus mehreren Teilsignalen bestehen und in einer bidirektionalen Kommunikation zwischen den beiden Einrichtungen
4,
5 übertragen werden. Im Hinblick auf nähere Einzelheiten zur bidirektionalen Kommunikation an sich wird auch auf die
DE 43 40 260 A1 verwiesen.
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Das Wecksignal 12 kann beispielsweise eine Kennung zum Kraftfahrzeug-Typ enthalten. Nach Empfang des Wecksignals 12 sind zunächst sämtliche im Wirkbereich 8 befindliche zweite Einrichtungen 5, die zum selben Kraftfahrzeug-Typ gehören, aktiviert. In einer weiteren Ausgestaltung des Schließsystems 3 sendet die erste Einrichtung 4 zwischen dem ersten Signal 12 und dem dritten Signal 13 ein zweites elektromagnetisches Signal 18 zur zweiten Einrichtung 5 als Selektionssignal, wie näher anhand von 2 zu erkennen ist. Das zweite Signal 18 enthält eine Information über die nähere Identität des Kraftfahrzeugs 1. Dadurch wird bewirkt, dass lediglich die tatsächlich zur ersten Einrichtung 4 zugehörigen zweiten Einrichtungen 5 im aktivierten Zustand verbleiben. Im aktivierten Zustand befindliche, nicht zum Kraftfahrzeug 1 zugehörige zweite Einrichtungen werden jedoch in den Ruhezustand zurückgeführt.
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Das Signal 15 wird als Funksignal, beispielsweise im HF(Hochfrequenz)-Bereich übertragen. Auch bei den weiteren Signalen 12, 13, 14, 18 handelt es sich um Funksignale, die bedarfsgerecht im NF(Niederfrequenz)-Bereich und/oder im HF(Hochfrequenz)-Bereich übertragen werden können. So kann beispielsweise die Trägerwelle für das erste Signal 12 und/oder das dritte Signal 13 eine im induktiven, niederfrequenten NF-Bereich liegende Frequenz von in etwa 20, 120, 125 kHz o. dgl. aufweisen. Die Trägerwelle für das zweite Signal 18 und/oder das vierte Signal 14 und/oder das fünfte Signal 15 kann beispielsweise eine im höherfrequenten RF-Bereich liegende Frequenz von in etwa 315, 433, 868 MHz o. dgl. aufweisen. Der jeweilige Sender/Empfänger 17, 24 ist zur Übertragung der Signale 7 mit einem eine vorgegebene Sendefrequenz aufweisenden Sendekanal 19 betreibbar, wie schematisch in 3 angedeutet ist. Desweiteren ist der Sender/Empfänger 17, 24 mit weiteren Sendekanälen 20, 21 betreibbar, so dass der Sender und/oder Empfänger 24, 17 auf wenigstens zwei, jeweils eine vorgegebene Sendefrequenz aufweisenden Sendekanälen 19, 20, 21 betreibbar sind. Um den jeweilig ausgewählten Sendekanal 19, 20, 21 für die Übertragung der Signale 7 einzustellen, enthält ein von der ersten Einrichtung 4 übermitteltes, dem Betriebssignal 15 vorhergehendes Signal die Information über den gewählten Sendekanal 19, 20, 21. Der Einfachheit halber ist es bevorzugt, dass bereits das erste Signal 12, also das Wecksignal gegebenenfalls in Verbindung mit dem Bereichsabgrenzungssignal 13, die Information 25 über den gewählten Sendekanal 19, 20, 21 für die nachfolgende Kommunikation zwischen den beiden Einrichtung 4, 5 enthält, was in 4 gezeigt ist.
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In einer anderen Ausführung, die in 5 zu sehen ist, sendet die erste Einrichtung 4 nach Senden des ersten Signals 12 ein weiteres Signal, beispielsweise das zweite Signal 18, das die Information über den gewählten Sendekanal 19, 20, 21 enthält, in einem dem gewählten Sendekanal 19, 20, 21 zugeordneten Zeitschlitz 26, 27, 28. Nach Empfang des ersten Signals 12 empfängt die zweite Einrichtung 5 dann das weitere Signal, indem nacheinander die Sendekanäle 19, 20, 21 in der Reihenfolge der Zeitschlitze 26, 27, 28 eingestellt werden. Dabei überprüft die zweite Einrichtung 5, in welchem der Zeitschlitze 26, 27, 28 tatsächlich das weitere Signal empfangen wird und eine entsprechende Information 25 zum gewählten Sendekanal 19, 20, 21 enthalten ist. Dementsprechend stellt die zweite Einrichtung 5 für die nachfolgende Kommunikation den jeweiligen Sendekanal 19, 20, 21 entsprechend diesem so ermittelten Zeitschlitz ein.
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Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene und dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Sie umfasst vielmehr auch alle fachmännischen Weiterbildungen im Rahmen der durch die Patentansprüche definierten Erfindung. So kann ein derartiges Schließsystem nicht nur im Kraftfahrzeug eingesetzt werden. Es ist auch eine Verwendung für ein sonstiges Türschloss, das sich beispielsweise an einer Immobilie o. dgl. befindet, möglich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- (berechtigter) Benutzer
- 3
- Schließsystem
- 4
- erste Einrichtung
- 5
- zweite Einrichtung/elektronischer Schlüssel
- 6
- Autotüre
- 7
- Signal
- 8
- Wirkbereich
- 9
- Betätigungsorgan
- 10
- Symbol (am Betätigungsorgan)
- 11
- Start/Stop-Schalter
- 12
- (erstes) Signal/Wecksignal
- 13
- (drittes) Signal/Bereichsabgrenzungssignal
- 14
- (viertes) Signal/Rückantwortsignal
- 15
- (fünftes) Signal/(codiertes) Betriebssignal/Code
- 16
- Türgriff
- 17
- Sender/Empfänger (in der zweiten Einrichtung)
- 18
- (zweites) Signal/Selektionssignal
- 19
- Sendekanal
- 20, 21
- (weiterer) Sendekanal
- 22
- Innenraum (vom Kraftfahrzeug)
- 23
- Außenraum (vom Kraftfahrzeug)
- 24
- Sender/Empfänger (in der ersten Einrichtung)
- 25
- Information (zum Sendekanal)
- 26, 27, 28
- Zeitschlitz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4340260 A1 [0003, 0028]