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Die Erfindung betrifft ein System zum Versickern und/oder Rückhalten von Regenwasser.
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Insbesondere aus ökologischen Gründen ist es von Vorteil, von befestigten Flächen wie Hausdächern oder Parkplätzen ablaufendes Regenwasser nicht direkt in die Kanalisation zu leiten, sondern vor Ort – d. h. dezentral – zurückzuhalten und/oder versickern zu lassen. Zu diesem Zweck wurden Speicherbehälter entwickelt, die in der Umgebung einer befestigten Fläche in der Erde versenkbar sind und bei starkem Regen ein Rückhaltevolumen für das Regenwasser definieren. Über geeignete Abläufe wird das zurückgehaltene Regenwasser nach und nach in das umgebende Erdreich geleitet, damit es dort versickern kann. Ein Speicherbehälter dieser Art ist beispielsweise in der
DE 100 33 076 A1 beschrieben.
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Derartige Speicherbehälter haben den Nachteil, dass ihre Herstellung relativ kostspielig und aufwendig ist. Darüber hinaus ist es für einen Hersteller nicht zufriedenstellend, eine Vielzahl von unterschiedlichen Behältertypen vorrätig zu halten, um die verschiedenen Anwendungsfälle ”Nur Versickern”, ”Nur Rückhalten” und ”Sowohl Versickern als auch Rückhalten” abzudecken.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein flexibleres und kostengünstigeres System zum Versickern und/oder Rückhalten von Regenwasser zur Verfügung zu stellen.
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Diese Aufgabe wird durch ein System mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Erfindungsgemäß umfasst das System eine zumindest teilweise im Erdreich versenkbare, nach unten, insbesondere über ihren gesamten Querschnitt, offene Haube, die in ihrem Inneren einen Aufnahmehohlraum für das Regenwasser definiert, der über eine untere Öffnung in der Haube mit dem Erdreich in Verbindung steht, und mindestens eine in den Aufnahmehohlraum mündende oder in einem Bett aus wasserdurchlässigem Material, auf welchem die Haube abgestellt ist, endende Zulaufleitung für das Regenwasser.
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Die Haube kann mit ihrer unteren Öffnung direkt auf den Boden einer Ausschachtung gestellt werden, welche anschließend mit Erdreich verfüllt wird. Das von einer befestigten Fläche, beispielsweise einem Parkplatz, abfließende Regenwasser wird über eine Zulaufleitung in den Aufnahmehohlraum geleitet, welcher sich im Inneren der aufgestellten Haube bildet. Von dort kann das Regenwasser direkt in das umgebende Erdreich gelangen und versickern. Zusätzlich kann auch eine separate Abflussleitung vorgesehen sein. Erfindungsgemäß weist die Haube selbst also keinen Boden auf, so dass ein großflächiges und gleichmäßiges Eindringen des Regenwassers ins Erdreich möglich ist. Ein besonderer Vorteil ergibt sich durch die einfache und billige Herstellbarkeit der Haube, welche beispielsweise als einstückiges Teil bereitgestellt werden kann. Zudem ist das erfindungsgemäße System universell einsetzbar, da sowohl eine Verwendung als reiner Sickerspeicher als auch als reiner Rückhaltebehälter oder als kombiniertes Sicker-/Rückhaltesystem möglich ist. Die Installation ist einfach und schnell durchführbar, da z. B. bei einer Sickerspeicher-Anwendung lediglich die Haube auf den Boden der Ausschachtung aufzusetzen und mit einem geeigneten Zulauf zu versehen ist.
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Mögliche Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie der beigefügten Zeichnung angegeben.
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Gemäß einer Ausführungsform mündet die Zulaufleitung durch die untere Öffnung der Haube in den Aufnahmehohlraum. Es muss dann kein separater Zulauf mit entsprechenden Anschlusskomponenten in der Haube selbst vorgesehen sein, was hinsichtlich der Herstellungskosten vorteilhaft ist.
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Vorzugsweise ist die Haube als, insbesondere einstückiges, Betonfertigteil ausgebildet. Betonfertigteile sind relativ billig in der Herstellung, vor allem wenn sie in einem Stück gegossen werden können. Bei einem monolithischen Betonteil entfällt insbesondere der Aufwand, der zum Zusammenmörteln verschiedener Einzelbetonteile notwendig ist.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Haube zylinderförmig. Insbesondere kann sie sich aus einem ringförmigen Mantelteil und einem kreisförmigen Deckelteil zusammensetzen. Es liegt also gewissermaßen ein umgestülpter Betontrog vor. Die Haube kann grundsätzlich jedoch auch andere Querschnittsformen aufweisen, z. B. eine quadratische. Derart einfache Betonteile können besonders kostengünstig bereitgestellt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform ist an einer Außenwand der Haube wenigstens ein flächiges Wasserverteilerelement vorgesehen. Die Einrichtung eines flächigen Wasserverteilerelements beseitigt die Notwendigkeit eines die Haube vollständig umgebenden Kiesbetts, welches ansonsten erforderlich wäre, um das aus dem Aufnahmehohlraum abfließende Wasser effektiv an das umgebende Erdreich abzugeben. Die Aushebung des Erdreichs kann daher bei dieser Ausführungsform auf solche Abmessungen beschränkt werden, die gerade ausreichend sind, um die Haube mit der vorzugsweise daran angeordneten flächigen Verteilerkomponente aufzunehmen. Die Einrichtung eines die Haube vollständig umgebenden Kiesbetts ist nicht erforderlich.
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Das Wasserverteilerelement kann die Haube an ihrem unteren Bereich zumindest teilweise umgeben. Eine solche Anordnung des Wasserverteilerelements im unteren Bereich am Umfang der Haube ist für den Wasserablauf von Vorteil, da das aus dem Wasserverteilerelement austretende Wasser anschließend in dem umgebenden Erdreich der Schwerkraft folgend nach unten versickern kann. Um dem flächigen Wasserverteilerelement eine möglichst große Fläche zu verleihen, umgibt das Wasserverteilerelement die Haube vorzugsweise auf ihrem gesamten Umfang.
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Gemäß einer Ausgestaltung ist das Wasserverteilerelement eine Drainmatte, die in der Lage ist, aus dem Aufnahmehohlraum stammendes Wasser aufzunehmen und an das umgebende Erdreich abzugeben. Eine derartige Drainmatte ist vorzugsweise aus einem elastischen Material gefertigt, wie z. B. einem geeigneten Kunststoff, damit sie formschlüssig an die Haube, insbesondere an deren äußerem Umfang, angelegt werden kann. Es ist jedoch auch möglich, Wasserverteilerelemente in der Art eines Hartschalenbauteils auszuführen, das in seiner äußeren Form an die Gestalt der Haube angepasst ist. Drainmatten ermöglichen eine gleichmäßige Verteilung des Wassers auf ihrer Oberfläche und damit eine optimale Weiterleitung an das umgebende Erdreich. Die große Oberfläche einer Drainmatte verhindert zudem deren Selbstabdichtung durch das umgebende Erdreich.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform steht die Haube auf einem Bett aus wasserdurchlässigem Material, insbesondere auf einem Sand- oder Kiesbett. Das Bett, welches einen Teil des Gesamtsystems bildet, sorgt für einen sicheren Stand der Haube und fördert gleichzeitig das Versickern des Regenwassers aus dem Aufnahmehohlraum. Verschiedene poröse Materialien können eingesetzt werden, um auf diese Weise ein Fundament für die Haube zu bilden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist wenigstens eine Ablaufleitung vorgesehen, die dazu ausgebildet ist, den Aufnahmehohlraum mit dem Kanalisationssystem zu verbinden. Ein System mit Ablaufleitung kann insbesondere zum Rückhalten von Regenwasser genutzt werden, d. h. zum vorübergehenden Speichern von überschüssigem Regenwasser, welches nicht schnell genug versickern kann. Das in dem Aufnahmehohlraum zwischengespeicherte Regenwasser kann dann über die Ablaufleitung nach und nach der Kanalisation zugeführt werden. Die Ablaufleitung kann mit dem Aufnahmehohlraum in direkter Verbindung stehen. Alternativ kann die Ablaufleitung auch über das poröse Bett, auf welchem die Haube abgestellt ist, mit dem Aufnahmehohlraum kommunizieren. Beispielsweise kann die Ablaufleitung in dem porösen Bett beginnen, sodass ablaufendes Regenwasser zunächst durch die untere Öffnung der Haube in das Bett gelangt und von dort weiter in die Ablaufleitung. Die Ablaufleitung steht in diesem Fall also in mittelbarer Verbindung mit dem Aufnahmehohlraum.
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Die Ablaufleitung kann durch die untere Öffnung der Haube aus dem Aufnahmehohlraum herausgeführt sein. In diesem Fall ist es nicht notwendig, in der Haube Durchbrüche und Anschlusskomponenten für die Ablaufleitung vorzusehen, was hinsichtlich der Herstellungskosten vorteilhaft ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist in die Ablaufleitung ein Drosselelement integriert. Ein Drosselelement in der Ablaufleitung kann dafür sorgen, dass nicht übermäßig viel Wasser auf einmal in die Kanalisation eingeleitet wird.
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Das Drosselelement kann an einem Schwimmer der Ablaufleitung angebracht sein, und, insbesondere über einen flexiblen Schlauch, mit nachfolgenden Komponenten der Ablaufleitung in Verbindung stehen. Bei einer derartigen Konfiguration wird der Aufnahmehohlraum in ein Sickervolumen und ein Ablaufvolumen unterteilt. Solange der flexible Schlauch locker ist, wird das Drosselelement mit der Ablauföffnung über dem Wasserspiegel gehalten und es findet ausschließlich ein Versickern statt. Sobald der flexible Schlauch straff gespannt ist, steigt der Wasserspiegel über den Schwimmer an und es erfolgt über die Ablaufleitung ein direktes Einleiten des gesammelten Regenwassers in die Kanalisation. Die Länge des flexiblen Schlauches im Verhältnis zur Höhe des Aufnahmehohlraums kann dabei derart bemessen sein, dass erst dann ein direktes Einleiten des Wassers in die Ablaufleitung erfolgt, wenn eine Überfüllung des Aufnahmehohlraums zu befürchten ist. Es kann allerdings auch zusätzlich ein Überlauf vorgesehen sein, der bei Übersteigen eines vorgebbaren Füllstandes in dem Aufnahmehohlraum überschüssiges Wasser an das Kanalisationssystem abgibt. Durch einen derartigen Notüberlauf kann eine Überfüllung des Aufnahmehohlraums sicher ausgeschlossen werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist im oberen Abschnitt der Haube eine verschließbare Zugangsöffnung vorgesehen. Eine derartige Zugangsöffnung ermöglicht insbesondere ein leichtes Warten oder Austauschen eines Drosselventils oder anderer Komponenten der Ablaufleitung.
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Das System kann auch derart aufgebaut sein, dass mehrere Hauben zu einer Gesamtanlage zusammengefasst sind. Auf diese Weise kann die Kapazität einer Sickeranlage mit Wasserspeichern gemäß der vorliegenden Erfindung beliebig konzipiert und insbesondere auch gesteigert werden.
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Die Erfindung sieht ferner die Verwendung einer an einer Seite offenen Haube, die zumindest teilweise im Erdreich versenkbar ist und einen Aufnahmehohlraum definiert, zum Versickern und/oder Rückhalten von Regenwasser vor. Erfindungsgemäß wird die Haube in einer Anordnung verwendet, in der sie mit der offenen Seite nach unten auf einem Bett aus wasserdurchlässigem Material, insbesondere auf einem Sand- oder Kiesbett, abgestellt ist, wobei mindestens eine Zulaufleitung zum Zuführen von Regenwasser verwendet wird, welche in den Aufnahmehohlraum mündet oder in dem Bett endet. Die Haube wird also nicht als Becken oder Trog verwendet, sondern in umgestülpter Ausrichtung z. B. auf ein Sand- oder Kiesbett gestellt, welches auf dem Boden einer Ausschachtung vorbereitet ist. Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass eine derart umgestülpte Haube als besonders einfacher und kostengünstig bereitstellbarer Sicker- bzw. Rückhaltebehälter für Regenwasser herangezogen werden kann, da ein Behälter mit wasserdichtem Boden bei diesen Anwendungen ohnehin nicht erforderlich ist.
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Gemäß einer Ausführungsform wird eine in dem Bett endende Zulaufleitung zum Zuführen von Regenwasser und/oder eine in dem Bett beginnende Ablaufleitung zum Abführen von Regenwasser verwendet. Die Zulaufleitung bzw. die Ablaufleitung wird also nicht bis in den Aufnahmehohlraum geführt, sondern lediglich mit dem Bett aus wasserdurchlässigen Material in Verbindung gebracht. Diese Vorgehensweise kann die Einrichtung des Systems vor Ort einfacher gestalten, da dann z. B. eine bereits aufgestellte Haube nachträglich mit Zu- und Ablaufleitungen versehen werden kann, indem die entsprechenden Mündungen der Leitungen außerhalb der Haube mit dem porösen Bett in Kontakt gebracht werden. Ein umständliches Einführen von Leitungen in den Aufnahmehohlraum kann entfallen.
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Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft anhand der Zeichnung beschrieben.
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1 zeigt eine vereinfachte Darstellung eines Sicker-/Rückhalte-Systems gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung.
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2 zeigt eine vereinfachte Darstellung eines Sicker-/Rückhalte-Systems gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung.
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3 zeigt eine vereinfachte Darstellung eines Sicker-/Rückhalte-Systems gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung.
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4 zeigt eine vereinfachte Darstellung eines Sicker-/Rückhalte-Systems gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung.
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Gemäß der Ausführungsform von 1 ist eine Haube 10 aus Beton typischerweise in der Nähe eines Parkplatzes oder Gebäudes im Erdreich 12 versenkt und mittels einer Zulaufleitung 14 beispielsweise mit einer Ablaufrinne des Parkplatzes oder einem Zwischenreservoir für zu speicherndes Wasser verbunden. Das Innere der Haube 10 bildet einen Aufnahmehohlraum 22, in welchem über die Zulaufleitung 14 eingebrachtes Regenwasser gesammelt und vorübergehend gespeichert werden kann.
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Die Haube 10 ist in dem dargestellten Beispiel ein zylinderförmiges monolithisches Betonfertigteil. Sie ist auf einem Kiesbett 16 gelagert, das bei der Installation des Systems die Positionierung der Haube 10 erleichtert und in Betrieb das Versickern des in dem Aufnahmehohlraum 22 befindlichen Regenwassers begünstigt.
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Wie aus 1 weiter hervorgeht, mündet die Zulaufleitung 14 durch die untere Öffnung 20 der Haube 10 in den Aufnahmehohlraum 22. Bei der Installation wird also die Zulaufleitung 14 derart in dem Kiesbett 16 verlegt, dass die Haube 10 einerseits vollumfänglich auf dem Kiesbett 16 abgestellt werden kann und andererseits das Ende der Zulaufleitung 14 in den sich ergebenden Aufnahmehohlraum 22 hineinragt.
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Ein Wasserverteilerelement 18 umgibt die Haube 10 außen an ihrem unteren Bereich entlang ihres gesamten Umfangs. Das Wasserverteilerelement 18 ist als Drainmatte ausgeführt, welche in der Lage ist, aus dem Aufnahmehohlraum 22 stammendes Wasser aufzunehmen, weiterzuleiten und möglichst gleichmäßig an das umgebende Erdreich 12 abzugeben. Die Drainmatte ist vorzugsweise aus einem verformbaren und elastischen Material gefertigt, damit sie formschlüssig an den äußeren Umfang der Haube 10 angelegt werden kann.
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Wie aus 1 hervorgeht, grenzen das Wasserverteilerelement 18 und das Kiesbett 16 am unteren Ende der Haube 10 aneinander an und stehen somit in direktem Kontakt miteinander, wodurch das Versickern von in dem Aufnahmehohlraum 22 gesammeltem Regenwasser beschleunigt werden kann.
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Das System gemäß 1 kann als Sickereinrichtung genutzt werden, welche von den Dachrinnen eines Gebäudes ablaufendes Regenwasser entgegennimmt und dafür sorgt, dass dieses auf möglichst effektive Weise im Erdreich versickert, anstatt in die Kanalisation geleitet zu werden.
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2 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung, wobei für gleichartige Komponenten die gleichen Bezugszeichen verwendet werden wie in 1. Die in 2 gezeigte Anordnung ist als Regenwasser-Rückhaltesystem konzipiert. Da dem Versickern hier keine hervorgehobene Bedeutung zukommt, ist kein Wasserverteilerelement vorgesehen. Die Haube 10' ist ähnlich ausgestaltet wie die in 1 dargestellte Haube 10, sie weist jedoch eine obere Zugangsöffnung 26 auf, welche zu Revisionszwecken vorgesehen ist und bei Bedarf verschließbar ist. Zwingend ist eine solche Zugangsöffnung hier aber nicht. Weiterhin ist eine Ablaufleitung 28 vorgesehen, die ebenso wie die Zulaufleitung 14 durch das Kiesbett 16 geführt ist, also über die untere Öffnung 20 der Haube 10' mit dem Aufnahmehohlraum 22 in Verbindung steht. Die Ablaufleitung 28 setzt sich aus einem flexiblen Schlauchabschnitt 33 und einem nachgeschalteten Rohrleitungsabschnitt 34 zusammen, wobei am oberen Ende des Schlauchabschnitts 33 ein Schwimmer 32 montiert ist. Ein Drosselelement 30 ist im Bereich der Eintrittsöffnung der Ablaufleitung 28 an dem Schwimmer 32 montiert. Das Drosselelement 30 könnte alternativ auch an einer anderen Stelle in die Ablaufleitung 28 integriert sein. Bei einem fortgesetzten Zulauf von Regenwasser über die Zulaufleitung 14 erfolgt solange kein Abgeben von Regenwasser an die Kanalisation, bis der flexible Schlauchabschnitt 33 straff ist. Sobald jedoch der Wasserspiegel in dem Aufnahmehohlraum 22 über den durch die Länge des Schlauchabschnitts 33 vorgegebenen Ablaufpegel ansteigt, wird über das Drosselelement 30 und die Ablaufleitung 28 Regenwasser aus dem Aufnahmehohlraum 22 in die Kanalisation abgegeben. Das Drosselelement 30 sorgt dafür, dass das überschüssige Wasser mit reduzierter Geschwindigkeit abgegeben wird. Auf diese Weise kann der Wasserspiegel trotz Überschreiten des Ablaufpegels weiter steigen und eine Überlastung des Kanalsystems wird vermieden. Zusätzlich ist auch noch ein nicht dargestellter Notüberlauf vorgesehen, der bei Erreichen eines Sicherheitspegels ein ungedrosseltes Abgeben von Regenwasser aus dem Aufnahmehohlraum 22 in die Kanalisation bewirkt.
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In 2 ist beispielhaft eine Zulaufleitung 14 gezeigt, welche nicht in den Aufnahmehohlraum 22 mündet, sondern in dem Kiesbett 16 endet. Eine derartige Konfiguration stellt einen allgemeinen Aspekt dar und kann bei allen Ausführungsformen vorliegen. Auch die Ablaufleitung 28 kann auf diese Weise mittelbar mit dem Aufnahmehohlraum 22 in Verbindung stehen.
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3 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei welcher sowohl ein Wasserverteilerelement 18 an der Haube 10' als auch eine Ablaufleitung 28 vorgesehen ist. Ein derartiges System kann daher sowohl zum gezielten Versickern als auch zum Rückhalten von Regenwasser genutzt werden.
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Das in 4 gezeigte System, welches sich auf eine weitere Ausführungsform der Erfindung bezieht, ist insbesondere zum Rückhalten und Versickern von Wasser geeignet, welches im Bereich belebter Bodenzonen in das Erdreich 12 gesickert ist. Die Zulaufleitung 14' umfasst bei diesem System ein im Erdreich 12 versenktes Drainrohr 35, welches beispielsweise in der Umgebung eines Gewässers 36 in einem Bett 38 aus einem Mutterboden-Lava-Gemisch verlegt ist. Das Drainrohr 35, welches geeignete Wasserdurchlässe (nicht dargestellt) aufweist, nimmt in das Erdreich 12 eingesickertes Wasser über das Bett 38 auf und führt es dem Aufnahmehohlraum 22 der Haube 10 zu. Im oberen Bereich der Haube 10 ist zu diesem Zweck ein Durchlass 40 vorgesehen, durch welchen das Drainrohr 35 hindurchgeführt ist, sodass es in den Aufnahmehohlraum 22 mündet. Ein wiederum als Drainmatte ausgeführtes Wasserverteilerelement 18' erstreckt sich hier nicht nur entlang des äußeren Umfangs der Haube 10, sondern auch entlang des Bodens des Aufnahmehohlraums 22 derart, dass es die untere Öffnung 20 der Haube 10 abdeckt.
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Die Zulaufleitung 14' umfasst ferner einen Funktionsabschnitt 42, welcher an einer der Haube 10 abgewandten Seite der Zulaufleitung 14' vorgesehen ist und sich bis zur Erdoberfläche 43 erstreckt. Der Funktionsabschnitt 42 stellt an der Erdoberfläche 43 eine verschließbare Kontrollöffnung 44 bereit. Über die Kontrollöffnung 44 kann beispielsweise das Drainrohr 35 gespült werden, um eine etwaige Verstopfung dessen Wasserdurchlässe zu beseitigen. Der Funktionsabschnitt 42 ist ferner mit einem Notüberlauf 46 gekoppelt, welcher an das öffentliche Kanalisationssystem angeschlossen ist. Wie aus 4 hervorgeht, zweigt der Notüberlauf 46 von einer gegenüber der Lage des Drainrohrs 35 erhöhten Stelle von der Zulaufleitung 14' ab. Bei einer Überfüllung des Aufnahmehohlraums 22 verhindert der Notüberlauf 46, dass zurückgehaltenes Wasser zurück an die Erdoberfläche 43 gedrückt wird.
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Die Aspekte, welche im Zusammenhang mit der in 4 dargestellten Ausführungsform dargelegt wurden, können auch bei den anderen Ausführungsformen zur Anwendung kommen.
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Je nach anfallender Wassermenge können die in den Figuren dargestellten Systeme auch zu einem größeren Gesamtsystem gekoppelt sein, indem insbesondere Verbindungsleitungen zwischen den einzelnen Hauben 10, 10' vorgesehen sind.
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Bezugszeichenliste
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- 10, 10'
- Haube
- 12
- Erdreich
- 14, 14'
- Zulaufleitung
- 16
- Kiesbett
- 18, 18'
- Wasserverteilerelement
- 20
- untere Öffnung
- 22
- Aufnahmehohlraum
- 26
- Zugangsöffnung
- 28
- Ablaufleitung
- 30
- Drosselelement
- 32
- Schwimmer
- 33
- Schlauchabschnitt
- 34
- Rohrleitungsabschnitt
- 35
- Drainrohr
- 36
- Gewässer
- 38
- Bett
- 40
- Durchlass
- 42
- Funktionsabschnitt
- 43
- Erdoberfläche
- 44
- Kontrollöffnung
- 46
- Notüberlauf
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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