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Die Erfindung betrifft Werkzeugträger für einen Steckschlüsselsatz mit einer Grundplatte, wobei an der Grundplatte eine Mulde zur Aufnahme eines Antriebsteils ausgeformt ist.
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Aus dem Stand der Technik sind Steckschlüssel-Sätze mit verschiedenen Antriebsteilen wie Steckgriff, Gelenkgriff, Quergriff, Winkelgriff, Kurbel, Knarre oder Ratsche bekannt, bei denen das eigentliche Werkzeugteil, das umgangssprachlich als „Nuss” bezeichnet ist, je nach Bedarf gewechselt werden kann. Die Werkzeugteile bzw. Nüsse werden im Allgemeinen zur Betätigung von Verbindungselementen, wie Schrauben oder Schraubenmuttern, verwendet. Durch zusätzliche Zwischenstücke kann man auch Verbindungselemente an schwer zugänglichen Stellen betätigen. Der Verbindung zwischen dem Werkzeugteil und dem Betätigungsteil dienen überwiegend Vierkant-Profile.
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Zur Lagerung derartiger Steckschlüssel-Sätze sind Werkzeugträger bekannt, bei denen die Grundplatte aus einem Kunststoffformteil besteht, in welches eine Vielzahl unterschiedlicher Mulden eingeprägt ist. Eine der Mulden dient zur Aufnahme des Antriebsteils bzw. der Ratsche wohingegen die anderen Mulden der Aufnahme der Werkzeugteile bzw. Nüsse und ggf. der Zwischenstücke dienen. Da die Werkzeugteile im Allgemeinen zylinderförmig ausgeformt sind, sind die Mulden dementsprechend topfförmig mit einer kreisrunden Querschnittsfläche ausgeprägt, wobei entsprechend der Werkzeugteile mit unterschiedlichen Schlüsselweiten unterschiedliche Durchmesser vorgesehen sind. Damit wird sichergestellt, dass nur Werkzeugteile mit einer vorbestimmten Schlüsselweite und damit einem vorbestimmten Durchmesser in die entsprechenden Mulden in der Grundplatte eingesteckt werden. Zumindest wird verhindert, dass Werkzeugteile mit einem zu großen Durchmesser in vorgegebene Mulden eingesteckt werden können.
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Die bekannten Werkzeugträger für einen Steckschlüsselsatz lassen sich jedoch beispielsweise für den Einsatz in einer Werkstatt nicht ohne weiteres an einer Wand montieren. Die Werkzeugteile würden aus den Mulden fallen.
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Zudem sind bei den bekannten Werkzeugträgern für einen Steckschlüsselsatz jeweils nur ein Werkzeugteil einer vorgegeben Schlüsselweite vorgesehen. Bei gleicher Anordnung der Werkzeugteile lassen sich insbesondere für den Werkstatteinsatz nicht mehrere Werkzeugteile gleicher Schlüsselweite gleichzeitig zur Verfügung stellen.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Werkzeugträger für einen Steckschlüsselsatz anzugeben, der zum einen eine Wandmontage und zum anderen die Bereitstellung mehrerer Werkzeugteile gleicher Schlüsselweite ermöglicht.
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Diese Aufgabe der Erfindung wird durch einen Werkzeugträger für einen Steckschlüsselsatz gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Demgemäß stehen mehrere Aufsteckdorne zum Aufstecken und Lagern der Werkzeugteile von der Grundplatte hervor, wobei die Aufsteckdorne im Wesentlichen dieselbe Querschnittsfläche wie der Steckansatz des Antriebsteils, mit welcher das Antriebsteil in die Steckaufnahme jeder der Werkzeugteile eingreift, aufweist. Die Aufsteckdorne ermöglichen eine sichere Halterung der Werkzeugteile an der Grundplatte, selbst dann, wenn bei der Wandmontage die Grundplatte senkrecht bzw. die Aufsteckdornen waagrecht stehen.
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Um eine vorgegebene Ordnung vorsehen zu können, kann die Anzahl der an der Grundplatte hervorstehenden Aufsteckdorne gleich der Anzahl der Werkzeugteile mit unterschiedlichen Schlüsselweiten sein.
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Zusätzlich kann jeder der Aufsteckdorne zum Aufstecken eines Werkzeugteils mit einer vorbestimmten Schlüsselweite angepasst sein. Mit dieser Maßnahme lassen sich die Werkzeugteile mit unterschiedlichen Schlüsselweiten an definierten Stellen halten.
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Um das Aufstecken eines Werkzeugteils nur mit einer vorbestimmten Schlüsselweite sicherzustellen, können gemäß einer bevorzugten Ausführungsform an dem Ende der Aufsteckdorne, mit welchem diese mit der Grundplatte verbunden sind, Ansätze angeformt sein, welche im Wesentlichen dieselbe Querschnittsfläche wie die Werkzeugaufnahme des jeweils aufzusteckenden Werkzeugteils aufweisen.
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Auf besonders einfache Weise lässt sich dies dadurch erreichen, dass die Ansätze entsprechend dem mit dem jeweiligen Werkzeugteil im Eingriff zu bringendem Werkzeug, insbesondere einer Schraubenmutter oder einem Schraubenkopf, geformt sind.
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Um eine gut handhabbare Ordnung der Werkzeugteile zu erreichen, können die Aufsteckdorne in zumindest einer Reihe angeordnet sein. Dabei sind die Abstände zwischen zwei benachbarten Aufsteckdornen durch die vorbestimmten Schlüsselweiten der aufzusteckenden Werkzeugteile bestimmt. Der Abstand zwischen zwei für Werkzeugteile mit großen Schlüsselweiten bestimmten Aufsteckdornen kann somit größer gewählt werden, als der Abstand zwischen zwei für Werkzeugteile mit kleineren Schlüsselweiten bestimmten Aufsteckdornen.
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Die Aufsteckdorne können eine Höhe aufweisen, welche zur übereinander angeordneten Aufnahme von zwei oder mehreren Werkzeugteilen mit derselben Schlüsselweite zumindest doppelt oder mehrfach so hoch wie ein einzelnes Werkzeugteil ausgebildet sind. Mit dieser Maßnahme können mehrere Werkzeugteile an einem Aufsteckdorn zur Verfügung gestellt werden.
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An dem von der Grundplatte abgewandten Ende jedes Aufsteckdorns kann zumindest ein Beschriftungsfeld zur Kennzeichnung der Schlüsselweite des jeweils aufzusteckenden Werkzeugteils angebracht sein. Mit dieser Kennzeichnung lässt sich für den Benutzer leicht erkennen, welche Schlüsselweite das auf den jeweiligen Aufsteckdorn aufgesteckte Werkzeugteil besitzt.
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In besonders vorteilhafter Weise können an jedem Aufsteckdorn zwei Beschriftungsfelder angebracht sein, wobei das eine Beschriftungsfeld parallel zur Grundplatte und das andere Beschriftungsfeld in Richtung auf die dem Benutzer zugewandten Seite der Grundplatte hin geneigt angeordnet sind. Somit kann der Benutzer sowohl bei Draufsicht in Richtung auf die Grundplatte als auch in Frontalansicht die Schlüsselweite des auf den jeweiligen Aufsteckdorn aufgesteckten Werkzeugteils ablesen.
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Um den Werkzeugträger komfortabel an einer Wand zu montieren, können an der Grundplatte Durchgangslöcher vorgesehen sein. Die Durchgangslöcher können dabei insbesondere als Langlöcher ausgebildet sein, um eine Justage bei der Montage zu ermöglichen.
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Gemäß einer fertigungstechnisch besonders bevorzugten Ausführungsform kann die Grundplatte zusammen mit der Mulde, den Aufsteckdornen und den daran angeformten Ansätzen einstückig aus einem Kunststoff hergestellt sein.
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Ein Werkzeugsatz kann gemäß einem weiteren Erfindungsgedanken aus einem erfindungsgemäßen Werkzeugträger, einem Antriebsteil und einer Mehrzahl von auf die Aufsteckdorne aufgesteckten oder aufsteckbaren Werkzeugteilen bestehen. Mit dieser Anordnung wird die Passgenauigkeit der Komponenten sichergestellt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 in schematischer und perspektivischer Frontalansicht einen Werkzeugträger für einen Ratschensatz, wobei die Ratsche und mehrere Ratschennüsse daran angeordnet sind;
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2 in schematischer und perspektivischer Seitenansicht den Werkzeugträger gemäß der 1;
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3 in schematischer Seitenansicht den Werkzeugträger gemäß den 1 und 2; und
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4 in schematischer Frontalansicht den Werkzeugträger gemäß den 1 bis 3.
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Die 1 zeigt in schematischer und perspektivischer Frontalansicht einen Werkzeugträger für einen Ratschensatz mit einer Grundplatte 10. An der Grundplatte 10 ist eine Mulde 12 zur Aufnahme einer Ratsche 14 als Antriebsteil ausgeformt. Zusätzlich können bei einer nicht gezeigten Ausführungsform noch weitere Mulden für die Aufnahme von (nicht gezeigten) Zwischenstücken vorgesehen sein.
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Vierzehn Aufsteckdorne 16a bis 16n stehen senkrecht von der Grundplatte 10 hervor. Die Aufsteckdorne sind in zwei parallel zur Erstreckungsrichtung der Ratschen-Mulde 12 verlaufenden Reihen angeordnet, wobei in der ersten, der Ratschen-Mulde 12 zugewandten Reihe die Aufsteckdorne 16a bis 16h und in der dazu parallel verlaufenden, der Ratschen-Mulde 12 abgewandten Reihe die Aufsteckdorne 16i bis 16n angeordnet sind. Auf die Aufsteckdorne 16a bis 16h sind die Ratschennüsse 18a bis 18d; 18i; 20b; 20c, 20i und 20j aufgesteckt.
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Die Aufsteckdorne 16a bis 16n weisen dieselbe Querschnittsfläche wie der (nicht gezeigte) Steckansatz der Ratsche 14 auf, mit welcher die Ratsche 14 in die Steckaufnahme 22 jeder der Ratschennüsse eingreift. Der Steckansatz der Ratsche 14 ist als ein Vierkant-Profil ausgebildet, so dass die Steckaufnahme 22 jeder der Ratschennüsse als korrespondierendes Innen-Vierkant-Profil ausgebildet und somit auch die Aufsteckdorne 16a bis 16n im Wesentlichen die Form eines Vierkant-Profils aufweisen.
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Die Anzahl der an der Grundplatte 10 hervorstehenden Aufsteckdorne 16a bis 16n ist gleich der Anzahl der Ratschennüsse 18a bis 18d mit unterschiedlichen Schlüsselweiten. Dies bedeutet, dass für die Ratschennüsse mit den vierzehn in dem gezeigten Ausführungsbeispiel zur Verfügung gestellten Schlüsselweiten vierzehn Aufsteckdorne 16a bis 16n vorgesehen sind.
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Die Grundplatte 10 ist zusammen mit der Mulde 12, den Aufsteckdornen 16a bis 16n und den daran angeformten Ansätzen 26 einstückig aus einem Kunststoff gefertigt.
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Die 2 zeigt den Werkzeugträger gemäß der 1 in schematischer und perspektivischer Seitenansicht, wobei die Ratschennuss 18a auf den Aufsteckdorn 16a nicht aufgesteckt ist.
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Die Ratschennüsse werden im Allgemeinen zur Betätigung von (nicht gezeigten) Schrauben oder Schraubenmuttern mit einem Sechskant-Profil verwendet. Zu diesem Zweck wird beispielsweise die Ratschennuss 20i auf die Ratsche 14 aufgesteckt, wobei der (nicht gezeigte) Vierkant-Steckzapfen der Ratsche 14 an der Oberseite der Ratschennuss 20i in deren Steckaufnahme 22 eingesteckt wird. An der die Steckaufnahme 22 der Ratschennuss 20i abgewandten Unterseite ist eine (nicht gezeigte) Werkzeugaufnahme mit einer vordefinierten Schlüsselweite ausgeformt, welche auf das Sechskant-Profil der Schraube oder Schraubenmutter aufgesteckt wird. Durch manuelles Betätigen der Ratsche 14 lässt sich somit die Schraube oder Schraubenmutter lösen oder anziehen.
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Zwischen der Steckaufnahme 22 an der Oberseite der Ratschennuss 20i und der Werkzeugaufnahme an deren Unterseite ist eine entlang der Zylinderachse der Ratschennuss 20i verlaufende, als Innen-Vierkant-Profil ausgebildete Durchgangsverbindung angebracht, so dass sich die Ratschennuss 20i auf den Aufsteckdorn aufstecken lässt. Alle Ratschennüsse 18a bis 18d; 18i; 20b; 20c, 20i und 20j weisen dieselbe Steckaufnahme 22 auf, wobei alle Aufsteckdorne 16a bis 16n dasselbe Vierkant-Profil aufweisen.
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Jeder der Aufsteckdorne 16a bis 16n ist zum Aufstecken einer Ratschennuss 18a bis 18d mit einer vorbestimmten Schlüsselweite angepasst. Dies wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die 2 am Beispiel des Aufsteckdorns 16a beschrieben. Für die übrigen Aufsteckdorne 16b bis 16n gilt für unterschiedliche Schlüsselweiten prinzipiell dasselbe, so dass eine diesbezügliche Beschreibung ausgelassen ist.
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An dem Ende 24 des Aufsteckdorns 16a, mit welchem dieser mit der Grundplatte 10 verbunden ist, ist ein Ansatz 26 angeformt, welche im Wesentlichen dieselbe Querschnittsfläche wie die Werkzeugaufnahme der jeweils aufzusteckenden Ratschennuss 18a aufweist. Der Ansatz 26 ist entsprechend einer zu betätigenden Schraube oder Schraubenmutter mit einem Sechskant-Profil versehen, so dass die aufgesteckte Ratschennuss 18a (vgl. 1) mit ihrer Werkzeugaufnahme über den Ansatz 26 gleitet. Bei der Wahl einer Ratschennuss mit passender Schlüsselweite ist der Sechskant-Ansatz 26 in passendem Eingriff mit der Werkzeugaufnahme dieser Ratschennuss.
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An der Grundplatte 10 sind an der in der Darstellung der 2 linken, dem Benutzer abgewandten Seite 33 zwei Langlöcher 34a und 34b für eine Wandmontage des Werkzeugträgers angebracht.
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Die 3 zeigt den Werkzeugträger gemäß den 1 und 2 in schematischer Seitenansicht.
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Der in der 3 dargestellte Aufsteckdorn 16a weist eine Höhe h1 auf, die höher als die doppelte Höhe einer einzelnen auf den Aufsteckdorn 16a aufgesteckten Ratschenuss 18a (vgl. 1) ist.
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In der Darstellung der 3 kann man zwei übereinander angeordnete Ratschennüsse 18b und 20b erkennen, die auf dem in der Darstellung der 3 nicht sichtbaren, hinter dem Aufsteckdorn 16a angeordneten Aufsteckdorn 16b aufgesteckt sind (vgl. 1). Der Aufsteckdorn 16b weist im Wesentlichen dieselbe Höhe h1 wie der Aufsteckdorn 16a auf.
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Demgegenüber weist der in der Darstellung der 3 links neben dem Aufsteckdorn 16a angeordnete Aufsteckdorn 16i eine Höhe h2 auf, die höher als die Höhe h1 der Aufsteckdorne 16a bzw. 16b ist. Die zwei auf den Aufsteckdorn 16i übereinander aufgesteckten Ratennüsse 18i und 20i weisen eine wesentlich größere Schlüsselweite als beispielsweise die Ratschennüsse 18b und 20b auf. Dementsprechend ist auch die Höhe einer einzelnen Ratschennuss 18i bzw. 20i größer als die Höhe jeder Ratschennuss 18b bzw. 20b, die eine geringere Schlüsselweite aufweisen. Die Höhe h2 des Aufsteckdorns 16i ist mehr als doppelt so groß wie die Höhe der einzelnen Ratschennüsse 18i bzw. 20i.
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Am von der Grundplatte 10 abgewandten Ende 28 der in der 3 dargestellten Aufsteckdorne 16a und 16i sind jeweils zwei Beschriftungsfelder 28 und 30 zur Kennzeichnung der Schlüsselweite der jeweils aufzusteckenden Ratschennüsse 18a bzw. 18i und 20i angebracht. Dabei ist jeweils das Beschriftungsfeld 28 parallel zur Grundplatte 10 und das Beschriftungsfeld 30 in Richtung auf die dem Benutzer zugewandte Seite 32 der Grundplatte 10 hin geneigt angeordnet.
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Die 4 zeigt den Werkzeugträger gemäß den 1 bis 3 in schematischer Frontalansicht.
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In der Darstellung der 4 sind die Aufsteckdorne 16i bis 16h in einer ersten Reihe und die Aufsteckdorne 16i bis 16n in einer dahinterliegenden, dazu parallel verlaufenden zweiten Reihe angeordnet.
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Beispielsweise die zwei benachbarten Aufsteckdorne 16a und 16b weisen einen Abstand a1 zueinander auf. Die in der zweiten Reihe dahinter angeordneten Aufsteckdorne 16i und 16j weisen einen Abstand a2 zueinander auf, der größer ist als der Abstand a1 zwischen den Aufsteckdorne 16a und 16b. Die zwei auf den Aufsteckdorn 16i übereinander aufgesteckten Ratennüssen 18i und 20i und die auf den dazu benachbarten Aufsteckdorn 16j übereinander aufgesteckten Ratennüssen 18j und 20j weisen eine wesentlich größere Schlüsselweite als die auf die Aufsteckdorne 16a und 16b aufgesteckten Ratschennüsse 18a, 18b und 20b auf. Dementsprechend ist auch der Durchmesser der einzelnen Ratschennüsse 18i bzw. 20i größer als der Durchmesser der Ratschennüsse 18a bzw. 18b und 20b, die eine geringere Schlüsselweite aufweisen. Die Abstände a1 und a2 sind demnach durch die vorbestimmten Schlüsselweiten der aufzusteckenden Ratschennüsse bestimmt.