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Die Erfindung betrifft eine Abdeckanordnung eines von der Karosserie eines Kraftwagens begrenzten Motorraums der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
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Die
DE 102 47 704 A1 offenbart ein Kraftfahrzeug mit Motorvollkapselung, welches einen Motor sowie eine Geräusch dämmende Vollkapsel umfasst, welche den Motor umschließt. Des Weiteren ist ein Motorkühler vorgesehen, der außerhalb der Vollkapsel angeordnet ist und dessen Abluft an der Vollkapsel vorbeigeleitet ist. An der Vollkapsel ist eine Zwangsbelüftung mit mindestens einem Lüfter zur ausschließlichen Versorgung der Vollkapsel mit Frischluft vorgesehen.
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Die Motorvollverkapselung dieses Kraftfahrzeugs weist den Nachteil auf, dass eine Abdichtung der Teile der Vollkapsel in Fahrzeughochrichtung nach oben hin gegen eine Motorhaube nötig ist, was sowohl eine zusätzliche Dichtebene sowie zusätzliche Dichtungen erfordert. Damit weist die Motorvollverkapslung eine hohe Komplexität sowie erhöhte Kosten auf.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Abdeckanordnung eines von der Karosserie eines Kraftwagens begrenzten Motorraums bereitzustellen, welche geringe Kosten aufweist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Abdeckanordnung eines von der Karosserie eines Kraftwagens begrenzten Motorraums mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Eine erfindungsgemäße Abdeckanordnung eines von der Karosserie eines Kraftwagens begrenzten Motorraums mit einer Verbrennungskraftmaschine mit einer Schall isolierenden, die Verbrennungskraftmaschine umgebenden Kapsel, welche eine Mehrzahl von der Karosserie unter Ausbildung jeweiliger Zwischenräume zumindest bereichsweise in Fahrzeugquerrichtung und/oder in Fahrzeuglängsrichtung beabstandeten Wandungen aufweist, zeichnet sich dadurch aus, dass wenigstens einer der Zwischenräume zwischen der Karosserie und der entsprechenden Wandung mittels eines Abdeckelements zumindest bereichsweise nach oben hin abgedeckt ist.
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Zum einen ist dadurch eine optimale Schallisolierung der Verbrennungskraftmaschine erreicht, insbesondere dann, wenn die Kapsel die Verbrennungskraftmaschine allseitig umgibt, wodurch diese im Betrieb im Fahrgastraum des Kraftwagens von Fahrgästen kaum oder gar nicht wahrnehmbar ist, was mit einem hohen Fahrkomfort insbesondere auf langen Reisen einhergeht. Zum anderen sind durch die Abdeckung zusätzliche Dichtungselemente zur Abdichtung gegenüber einer Motorhaube nicht vonnöten, was die Teileanzahl und damit die Kosten der erfindungsgemäße Abdeckanordnung in einem geringen Rahmen hält. Eine weitere Kostenreduzierung ist dadurch erreicht, dass auf Grund der niedrigen Teileanzahl die Montage der Abdeckanordnung schnell und damit kostengünstig erfolgen kann.
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Ist wenigstens eine Wandung der Kapsel als Luftführungskanal ausgebildet, so geht damit der Vorteil einher, dass der Verbrennungskraftmaschine und/oder einem in dem Motorraum angeordneten Kühler des Kraftwagens verbessert Luft zuführbar ist, was die Kühlwirkung positiv beeinflusst. Dabei ist dies ohne zusätzliche, die Teileanzahl und damit die Kosten erhöhende Luftführungselemente vonnöten.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind das Abdeckelement und die entsprechende Wandung miteinander einstückig ausgebildet, was einerseits die Teileanzahl und damit die Kosten um ein weiteres Maß absenkt und andererseits die Montage um ein weiteres vereinfacht, da dann die Wandung bzw. die Kapsel zusammen mit dem Abdeckelementen montierbar ist. Zusätzliche Arbeitsschritte zur separaten Montage der Abdeckelemente sind nicht nötig.
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Die erfindungsgemäße Abdeckanordnung birgt weiterhin den Vorteil, dass eine optische Aufwertung des Motorraums ermöglicht ist, da den optischen Eindruck gegebenenfalls negativ beeinflussende Teile, wie beispielsweise Aggregate, Leitungen oder dergleichen, bei geöffneter Motorhaube nicht optisch wahrnehmbar sind, da diese durch das Abdeckelement abgedeckt sind. Damit ist auch die Möglichkeit geschaffen, den Motorraum an die äußere Ausgestaltung des Kraftwagens anzupassen und in die äußere Erscheinung des Kraftwagens nahtlos einzugliedern.
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Eine weitere Vereinfachung der Montierbarkeit ist ebenso durch die erfindungsgemäße Abdeckanordnung erreicht, da eine notwendige Abstimmung mit der Motorhaube entfällt. So sind durch das Abdeckelement keine zusätzliche Dichtungselemente nötig, wodurch keine zusätzliche Dichtebene entsteht.
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Bezüglich der Motorhaube ist ebenso erreicht, dass in der Motorhaube und/oder ihrer Abdeckung, welche beispielsweise als Motorhaubenabdämpfung zur Schallisolierung ausgebildet ist, keine zusätzlichen Verprägungen, beispielsweise zur Aufnahme für korrespondierende Dichtungselemente, die entfallen können, notwendig sind. Dies wirkt sich positiv auf die Fertigungskosten der Motorhaube und damit auf die Gesamtkosten des Kraftwagens aus.
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Der erreichte Entfall der Dichtungselemente begünstigt ebenso das Unfallverhalten des Kraftwagens in der Disziplin Fußgängerschutz, denn nun ist keine direkte Verbindung mehr zwischen der Motorhaube und der Kapsel bzw. unterhalb der Motorhaube angeordneten Bauteilen notwendig.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Abdeckelement zumindest eine Durchgangsöffnung auf, wodurch ein Zugang zu darunter liegenden Bauteilen geschaffen ist. Dies ist insbesondere dann vorteilbehaftet, wenn es sich bei den darunter angeordneten Bauteilen beispielsweise um Behälter für Flüssigkeiten handelt, die einer regelmäßigen Überprüfung, einer regelmäßigen Auffüllung und/oder eines regelmäßigen Austausches bedürfen. Durch die zumindest eine Durchgangsöffnung sind entsprechende Verschlusselemente, wie beispielsweise Deckel, einfach, zeit- und damit kostenunaufwendig erreichbar.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der Figur alleine gezeigte Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in der Figur eine perspektivische Ansicht eines Frontbereichs einer Karosserie eines Kraftwagens mit einem Motorraum, in welchem eine Verbrennungskraftmaschine sowie eine erfindungsgemäße Abdeckanordnung angeordnet ist.
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Die Figur zeigt einen Frontbereich einer Karosserie 10 eines Kraftwagens, welche einen Motorraum 12 in Kraftwagenlängsrichtung gemäß einem Richtungspfeil 15 nach vorne und nach hinten hin sowie in Kraftwagenquerrichtung gemäß einem Richtungspfeil 16 seitlich begrenzt. In dem Motorraum 12 ist eine Verbrennungskraftmaschine 14 des Kraftwagens angeordnet, die mit einer Schall isolierenden Kapsel 18 einer Abdeckanordnung 17 umgeben ist. Die Kapsel weist dabei seitliche Spundwände 20 und 22 sowie eine vordere Schottwand 24 auf, durch welche die Verbrennungskraftmaschine 14 seitlich sowie nach vorne hin gekapselt und damit schallisoliert ist. Zudem ermöglicht die Kapsel 18 eine Verbesserung der Aerodynamik des Kraftwagens, da Luftverwirbelungen in Folge einer Umströmung der Verbrennungskraftmaschine 14 durch die Kapsel 18 zumindest reduziert oder gar komplett vermieden sind.
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Da die Spundwände 20 und 22 sowie die Schottwand 24 nahe der Verbrennungskraftmaschine 14 angeordnet sind, sind zwischen den Spundwänden 20 und 22 sowie der Schottwand 24 und der Karosserie 10 jeweilige Zwischenräume ausgebildet. Eine lediglich derartige Spundwände sowie Schottwände umfassende Kapsel erfordert eine Abdichtung der Spundwände sowie der Schottwände gegen eine in der Figur nicht dargestellte Motorhaube.
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Die Kapsel 18 umfasst nun allerdings Abdeckelemente 28, 30 und 32, die die Zwischenräume zwischen den Spundwänden 20 und 22 und der Karosserie 10 sowie zwischen der Schottwand 24 und der Karosserie 10 nach oben hin abdecken, wodurch eine Verbindung zwischen den Spundwänden 20 bzw. 22 bzw. der Schottwand 24 und einem Dichtungselement 26 geschaffen ist, welches als Motorraumabdichtung fungiert. Damit können auf den Spundwänden 20 und 22 bzw. der Schottwand 24 nach oben hin angebrachte zusätzliche Dichtungselemente entfallen.
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Die Abdeckelemente 28, 30 und 32 sind dabei einstückig mit den Spundwänden 20 und 22 bzw. mit der Schottwand 24 ausgebildet und erstrecken sich von den Spundwänden 20 und 22 bzw. der Schottwand 24 hin zu dem herkömmlichen Dichtungselement 26 zur Abdichtung des Motorraums 12.
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Wie der Figur zu entnehmen ist, weist das Abdeckelement 28 eine Durchgangsöffnung 34 auf, über die ein Zugang zu in Kraftwagenhochrichtung gemäß einem Richtungspfeil 40 unterhalb des Abdeckelements 28 angeordneten Behältnissen 36 und 38 ermöglicht ist. Bei diesen Behältnissen 36 und 38 handelt es sich beispielsweise um Behältnisse zur Aufnahme von Kühlflüssigkeit oder Waschflüssigkeit für eine Scheibenwaschanlage des Kraftwagens, welche ein Nachfüllen oder ein Austausch der jeweiligen Flüssigkeit erfordern. Mittels der Durchgangsöffnung 34 kann ein jeweiliges Deckelelement der Behältnisse 36 und 38 in einfacher Art und Weise abgeschraubt und die Nachfüllung bzw. der Austausch der Flüssigkeit durchgeführt werden. Eine Demontage des Abdeckelements 28 oder gar der gesamten Kapsel 18 ist dadurch vermieden, was die Servicezeit sowie die Servicekosten in einem sehr geringen Rahmen hält.
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Die Abdeckelemente 28, 30 und 32 verwehren auch den Blick auf in Kraftwagenhochrichtung gemäß dem Richtungspfeil 40 darunter angeordnete Bauteile, Kabel oder dergleichen, was dem optischen Eindruck des Motorraums 12 zu Gute kommt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Karosserie
- 12
- Motorraum
- 14
- Verbrennungskraftmaschine
- 15
- Richtungspfeil
- 16
- Richtungspfeil
- 17
- Abdeckanordnung
- 18
- Kapsel
- 20
- Spundwand
- 22
- Spundwand
- 24
- Schottwand
- 26
- Dichtungselement
- 28
- Abdeckelement
- 30
- Abdeckelement
- 32
- Abdeckelement
- 34
- Durchgangsöffnung
- 36
- Behältnis
- 38
- Behältnis
- 40
- Richtungspfeil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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