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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bearbeiten von Bauteilen elektrischer Maschinen, wobei das Bearbeiten ein Imprägnieren des Bauteils und nach dem Imprägnieren ein Entfernen von überschüssigem Imprägniermittel von der Oberfläche des Bauteils durch Abblasen mittels eines unter Druck stehenden fluiden Mediums umfasst. Außerdem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Bauteilen elektrischer Maschinen, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens.
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Aus der
DE 10 18 552 A sind ein gattungsgemäßes Verfahren zum Verschließen der stirnseitigen Hohlräume von rohrähnlichen Kondensatorgehäusen und eine gattungsgemäße Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens bekannt. Bei dem bekannten Verfahren ist vorgesehen, dass durch gleichzeitiges, vollständiges Eintauchen einer Gruppe von Kondensatoren in eine flüssige Verschlussmasse und darauf erfolgendes Herausziehen zunächst die Stirnseitenhohlräume der einen Seite gefüllt werden und dass dieser Vorgang erforderlichenfalls für die andere Stirnseite wiederholt wird. Eine weitere Ausgestaltung dieses bekannten Verfahrens sieht vor, dass die Verschlussmasse von den Drähten und den rohrähnlichen Hüllen der Kondensatoren mittels kalter oder heißer Pressluft abgeblasen wird, bei letzteren erforderlichenfalls bis auf eine gleichmäßige, ausreichend dicke und spannungsfeste Isolierschicht. Für das Abblasen mit Pressluft sind in der Einrichtung Düsen vorgesehen, so dass durch aus den Düsen austretende Pressluft außen von den Hüllen und den Anschlussdrähten überschüssige Verschlussmasse abgeblasen werden kann. Konkrete Hinweise zur Gestaltung der Düsen gibt dieses Dokument in den Ansprüchen und der Beschreibung nicht; nach der Zeichnung,
2 und
3, dieses Dokuments sind zwei axial voneinander beabstandete Paare von einander diametral gegenüberliegenden Flachdüsen vorgesehen.
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Das Dokument
US 2 844 489 A zeigt ein Verfahren zum Beschichten von Bauteilen mittels Eintauchens des Bauteils in ein fluidisiertes Beschichtungspulverbett und Erhitzen des Bauteils über die Schmelztemperatur des Pulvers, wodurch eine Sinterschicht als Beschichtung auf dem Bauteil erzeugt wird. Da hier kein flüssiges Beschichtungsmaterial eingesetzt wird, ist ein Abblasen von überschüssigem Beschichtungsmaterial von dem Bauteil grundsätzlich nach dem Beschichtungsvorgang nicht nötig und auch nicht vorgesehen.
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Das Dokument
US 3 185 131 A zeigt ein Verfahren zum Beschichten von Hohlkörpern mit einem thermoplastischen Beschichtungsmaterial, wobei der Hohlkörper auf eine Temperatur oberhalb der Schmelztemperatur des thermoplastischen Beschichtungsmaterials erhitzt wird und das Beschichtungsmaterial in Pulverform mittels eines Gasstroms auf die Oberfläche des Hohlkörpers aufgebracht wird. Da hier ebenfalls kein flüssiges Beschichtungsmaterial eingesetzt wird, ist auch hier ein Abblasen von überschüssigem Beschichtungsmaterial von dem Hohlkörper nach dem Beschichtungsvorgang grundsätzlich nicht nötig und auch nicht vorgesehen.
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Das Dokument
DE 36 31 980 C2 beschreibt ein Verfahren und eine Imprägniermaschine zum Imprägnieren von elektrischen Maschinenteilen. Dabei werden in Kombination miteinander eine Träufelimprägnierung und eine daran anschließende Schwallimprägnierung eingesetzt. Hinweise darauf, dass und gegebenenfalls wie überschüssiges Imprägniermaterial von den imprägnierten Maschinenteilen entfernt werden soll, gibt dieses Dokument nicht.
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Das Dokument
DE 696 09 191 T2 befasst sich mit einem speziellen Plasma-Generator, mit dem ein besonders stabiler Plasmastrom bei langer Haltbarkeit des Generators erzeugt werden soll. Aus dem Dokument gehen verschiedene Anwendungen hervor, zum Beispiel eine Oberflächenbearbeitung, wie Sterilisation, Reinigung, Beizen, Modifizieren oder Ablagerung von Abdeckungen und dünnen Schichten. In der
1a dieses Dokuments ist eine kranzförmige Düsenanordnung gezeigt, die dazu dient, einen Gasstrom zu erzeugen, welcher den Plasmastrom stabilisiert und die Bildung von störenden Wirbeln verhindert. Eine Funktion dieser Düsenanordnung im Zusammenhang mit einem Abblasen von überschüssigem Imprägniermaterial von imprägnierten Bauteilen wird durch dieses Dokument nicht offenbart und nicht angeregt.
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Für die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit denen Bauteile elektrischer Maschinen wirtschaftlich günstig und variabel bearbeitet werden können.
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Die Lösung des das Verfahren betreffenden Teils der Aufgabe gelingt erfindungsgemäß mit einem Verfahren der eingangs genannten Art, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass das Abblasen in derselben oder in mehreren Aufspannungen des Bauteils mittels einer einzigen oder mehrerer ring- oder kranzförmiger Düsenanordnungen, die radial außen und/oder radial innen relativ zu einer äußeren und/oder inneren Oberfläche des Bauteils angeordnet und bewegt wird/werden, erfolgt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, das Bauteil auf wirtschaftliche Art und Weise zu bearbeiten, insbesondere nach dem eigentlichen Imprägniervorgang überschüssiges Imprägniermaterial von dem Bauteil zu entfernen.
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Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens schlägt vor, dass das Bauteil nach dem Entfernen von überschüssigem Imprägniermittel in derselben oder in einer neuen Aufspannung außen- und/oder innenseitig mittels einer einzigen oder mehrerer Strahleranordnungen mit einer das Imprägniermittel härtenden Strahlung bestrahlt wird. In dieser Ausgestaltung wird eine weitere Bearbeitungsmöglichkeit zur Verfügung gestellt, die die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens weiter steigert.
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Bevorzugt ist weiter vorgesehen, dass das Bauteil mit einer vertikal oder horizontal ausgerichteten Längs- oder Mittelachse aufgespannt und bearbeitet wird und dass dabei das Bauteil einerseits und die mindestens eine Düsenanordnung und/oder die mindestens eine Strahleranordnung andererseits in Vertikal- oder Horizontalrichtung relativ zueinander bewegt werden. Bei vertikaler Ausrichtung wird insbesondere vermieden, dass von dem Bauteil entfernte Teile des Imprägniermittels oder Reinigungsflüssigkeit in unerwünschten Kontakt mit der Düsenanordnung oder den Düsenanordnungen kommen. Zudem ist die erwähnte Richtung der Bewegung technisch mit relativ geringem Aufwand realisierbar. Bei horizontaler Ausrichtung kann z.B. das Imprägnieren gut durch Aufgießen des Imprägniermittels auf das Bauteil unter dessen Drehung um eine horizontale Achse erfolgen, wobei dem Drehen eine horizontale lineare Relativbewegung zwischen Bauteil und Düsenanordnung(en) überlagert werden kann, um weitere Bearbeitungen vor und/oder nach dem Imprägniervorgang auszuführen.
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Als fluides Medium wird bevorzugt ein hinsichtlich seiner Temperatur und/oder Feuchte und/oder ein durch Einsatz reaktiver Gase und/oder ein durch Erzeugung eines Plasmas konditioniertes Gas eingesetzt. Das Gas kann Luft sein, was ein kostengünstiges Medium ist, das überall zur Verfügung steht. Ein Temperieren des Gases kann durch Wärmetausch mit einer Heiz- oder Kühleinrichtung und einem darin zur Verfügung gestellten erwärmten oder gekühlten Medium erfolgen. Bei Bedarf kann statt Luft auch ein anderes Gas, wie beispielsweise Stickstoff oder Sauerstoff, eingesetzt werden, wenn der betreffende Bearbeitungsschritt des Bauteils dies erfordert.
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Als fluides Medium zum Entfernen von überschüssigem Imprägniermittel von der Oberfläche des Bauteils wird vorteilhaft ein komprimiertes Gas, vorzugsweise Druckluft, verwendet. Je nach Art und Eigenschaften des Imprägniermittels kann das passende Medium ausgewählt und unter geeignetem Druck auf das Bauteil gerichtet werden.
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Ein weiterer Beitrag zu einem schnellen Bearbeitungsablauf kann dadurch erzielt werden, dass als das Imprägniermittel härtenden Strahlung bevorzugt Ultraviolettstrahlung oder Infrarotstrahlung eingesetzt wird. Bei Verwendung entsprechender Imprägniermittel kann dieses durch passende Bestrahlung sehr schnell und wirksam gehärtet werden, ohne dass lange Wartezeiten dabei nötig sind.
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Um die Bearbeitung des Bauteils hinsichtlich Wirkung und Verbrauch an Betriebsmitteln anpassen und optimieren zu können, wird vorgeschlagen, dass der Förderstrom des fluiden Mediums zum Entfernen von überschüssigem Imprägniermittel zeitlich konstant gehalten oder zeitabhängig variiert oder zeitlich getaktet wird.
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Je nach Art des Bauteils und dessen Bearbeitung können unterschiedliche Umgebungsbedingungen erforderlich oder günstig für die Ausführung der Bearbeitung sein. Deshalb schlägt die Erfindung vor, dass das Bearbeiten des Bauteils in einer der normalen Atmosphäre entsprechenden Umgebung oder in einer von der normalem Atmosphäre abweichenden Umgebung mit gegenüber der normalem Atmosphäre erhöhtem oder reduziertem Druck und/oder abweichender Gaszusammensetzung, insbesondere durch Einsatz reaktiver Gase und/oder von Gasen im Plasmazustand, erfolgt.
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Eine weitere Maßnahme zur Anpassung und Optimierung der Bearbeitung des Bauteils besteht darin, dass vorzugsweise die Richtung des Abblasens des Bauteils mit dem unter Druck stehenden fluiden Medium zum Entfernen von überschüssigem Imprägniermittel bauteilform- und/oder bauteilpositionsabhängig und/oder zeitabhängig variiert wird.
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Mit der gleichen Zielrichtung schlägt die Erfindung für das Verfahren vor, dass der Abstand, aus dem das Abblasen des Bauteils mit dem unter Druck stehenden fluiden Medium zum Entfernen von überschüssigem Imprägniermittel erfolgt, bauteilform- und/oder bauteilpositionsabhängig und/oder zeitabhängig variiert wird.
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Je nach Art und Eigenschaften des flüssigen oder gasförmigen, zum Bearbeiten des Bauteils im Verfahren eingesetzten Mediums kann es wünschenswert oder erforderlich sein, das Medium an einem Austritt in die Umgebung zu hindern und/oder das Medium für eine Weiterverwendung oder geordnete Entsorgung zu sammeln. Um dieser Anforderung zu genügen, schlägt eine Ausgestaltung des Verfahrens vor, dass nach dem Austreten aus der Düsenanordnung oder den Düsenanordnungen das fluide Medium zum Entfernen von überschüssigem Imprägniermittel durch mindestens eine das Bauteil teilweise oder ganz um- oder einfassende Leiteinrichtung in gewünschter Richtung geführt und gesammelt und/oder abgeleitet und/oder zur Wiederverwendung rückgeführt wird. Außerdem kann die Leiteinrichtung dazu benutzt werden, gewünschte, vorteilhafte Strömungsrichtungen und Wege für die eingesetzten gasförmigen und/ oder flüssigen Medien vorzugeben, welche günstig für den jeweils gewünschten Bearbeitungsschritt des Bauteils sind.
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Neben dem Verfahren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Bauteilen elektrischer Maschinen, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei das Bauteil mit einem flüssigen Imprägniermittel imprägnierbar ist und nach dem Imprägnieren überschüssiges Imprägniermittel in der Vorrichtung von der Oberfläche des Bauteils entfernbar ist.
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Die Lösung des Teils der Aufgabe, der die Vorrichtung betrifft, gelingt erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung der vorstehend angegebenen Art, welche eine oder mehrere das Bauteil während des Bearbeitens haltende Aufspanneinrichtungen aufweist, wobei das Bauteil mit einem flüssigen Imprägniermittel imprägnierbar ist und wobei nach dem Imprägnieren überschüssiges Imprägniermittel in der Vorrichtung von der Oberfläche des Bauteils durch Abblasen mittels eines unter Druck stehenden fluiden Mediums entfernbar ist, wobei die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet ist, dass sie eine einzige oder mehrere ring- oder kranzförmige, radial außen und/oder radial innen relativ zu einer äußeren und/oder inneren Oberfläche des Bauteils angeordnete und bewegte Düsenanordnungen aufweist, wobei mittels der Düsenanordnung oder Düsenanordnungen die Oberfläche des Bauteils nach dem Imprägnieren außen- und/oder innenseitig mittels des unter Druck stehenden fluiden Mediums abblasbar ist.
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Mit dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung kann das oben beschriebene Verfahren vorteilhaft einfach und zuverlässig ausgeführt werden.
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Bevorzugt weist die Vorrichtung zur Schaffung einer weiteren Bearbeitungsmöglichkeit wenigstens eine Strahleranordnung auf, mit der das in der/einer Aufspanneinrichtung gehaltene Bauteil nach dem Entfernen von überschüssigem Imprägniermittel außen- und/oder innenseitig mit einer das Imprägniermittel härtenden Strahlung bestrahlbar ist.
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Vorzugsweise ist das Bauteil in der/einer Aufspanneinrichtung mit einer vertikal oder horizontal ausgerichteten Längs- oder Mittelachse aufspannbar und bearbeitbar, wobei die Aufspanneinrichtung mit dem Bauteil einerseits und die mindestens eine Düsenanordnung und/oder die mindestens eine Strahleranordnung andererseits in Vertikal- oder Horizontalrichtung relativ zueinander bewegbar sind. In dieser Ausführung sind die verschiedenen Bearbeitungen des Bauteils technisch günstig ausführbar, auch das Imprägnieren des Bauteils durch Eintauchen in das Imprägniermittelbad oder durch Aufgießen des Imprägniermittels. Auch ist ein Wechsel der Aufspannrichtung des Bauteils in Abhängigkeit vom jeweiligen Bearbeitungsvorgang möglich, wozu vorzugsweise automatische Handhabungseinrichtungen, wie Roboter, verwendet werden.
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Je nach Art und Geometrie des zu bearbeitenden Bauteils besitzt dieses eine zu bearbeitende äußere Oberfläche oder eine innere zu bearbeitende Oberfläche oder sowohl äußere wie innere zu bearbeitende Oberflächen. Um diesen verschiedenen Bauteileigenschaften Rechnung zu tragen, wird vorgeschlagen, dass mindestens eine Düsenanordnung das Bauteil bei dessen Bearbeiten radial außen ringartig umgebend ausgeführt ist und/oder dass mindestens eine Düsenanordnung in das Bauteil bei dessen Bearbeiten radial innen lanzenartig hineinragend ausgeführt ist.
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Um die Vorrichtung an unterschiedliche Erfordernisse bei unterschiedlichen Bearbeitungen anpassen und so die Funktion der Vorrichtung optimieren zu können, wird weiterhin vorgeschlagen, dass die Vorrichtung Einstellmittel aufweist, mit denen der Förderstrom des fluiden Mediums zum Entfernen von überschüssigem Imprägniermittel zeitlich konstant haltbar oder zeitabhängig variierbar oder zeitlich taktbar ist. Als konkrete Einstellmittel sind Ventile oder Pumpen verwendbar, die vorzugsweise von einer Steuereinheit aus steuerbar und regelbar sind.
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Um eine Umweltgefährdung im Betrieb der Vorrichtung bei Bedarf vermeiden zu können und um andererseits bei Bedarf die Umgebungsluft von einem Bauteil fernhalten zu können sowie um weiteren Anforderungen in besonderen Einsatzfällen genügen zu können, besteht erfindungsgemäß die Möglichkeit, dass die Vorrichtung zur umgebenden Atmosphäre offen ist und das Bauteil in einer der normalen Atmosphäre entsprechenden Umgebung bearbeitbar ist oder dass die Vorrichtung von der umgebenden Atmosphäre getrennt ist und das Bauteil in einer von der normalen Atmosphäre abweichenden Umgebung mit gegenüber der normalen Atmosphäre erhöhtem oder reduziertem Druck und/oder abweichender Gaszusammensetzung, insbesondere durch Einsatz reaktiver Gase und/oder von Gasen im Plasmazustand, bearbeitbar ist.
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Eine weitere technische Möglichkeit, innerhalb der verschiedenen Bearbeitungen des Bauteils die Wirkungen der eingesetzten Medien zu beeinflussen und zu optimieren, besteht darin, dass vorzugsweise die mindestens eine Düsenanordnung oder einzelne Düsen der Düsenanordnung in ihrer Ausrichtung und damit die Richtung des Abblasens des Bauteils mit dem fluiden Medium zum Entfernen von überschüssigem Imprägniermittel verstellbar ist/sind.
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Aus dem gleichen Grund ist bevorzugt vorgesehen, dass die mindestens eine Düsenanordnung oder einzelne Düsen der Düsenanordnung relativ zu dem Bauteil in dem Abstand, aus dem das Abblasen des Bauteils mit dem fluiden Medium zum Entfernen von überschüssigem Imprägniermittel erfolgt, verstellbar ist/sind.
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Zum Schutz der Umgebung der Vorrichtung und der dort tätigen Bedienungspersonen und/oder zum Rückgewinnen oder Kreislaufführen der in der Vorrichtung beim Bearbeiten des Bauteils eingesetzten Medien kann die Vorrichtung mindestens eine das Bauteil teilweise oder ganz um- oder einfassende Leiteinrichtung aufweisen, mittels welcher nach dem Austreten aus der Düsenanordnung oder den Düsenanordnungen das fluide Medium zum Entfernen von überschüssigem Imprägniermittel in gewünschter Richtung relativ zum Bauteil führbar und sammelbar und/oder ableitbar und/oder zur Wiederverwendung rückführbar ist.
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Um die Leiteinrichtung an unterschiedliche Bauteile anpassen und innerhalb von Bearbeitungsvorgängen zur Erzielung gewünschter Strömungsbeeinflussungen optimal positionieren zu können, ist bevorzugt vorgesehen, dass die Leiteinrichtung insgesamt relativ zum Bauteil verstellbar ist und/oder wenigstens einen relativ zum Bauteil verstellbaren Leiteinrichtungsteil aufweist.
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Für die Leiteinrichtung ist, insbesondere wenn flüssige Medien bei der Bearbeitung des Bauteils verwendet werden, vorgesehen, dass die Leiteinrichtung eine unterhalb des Bauteils platzierte oder platzierbare Auffangwanne aufweist.
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Um die Vorrichtung möglichst unabhängig betreiben zu können, ist zweckmäßig vorgesehen, dass die Vorrichtung Vorratsbehälter, Dosiereinrichtungen, Leitungen, Fördereinrichtungen und Einstellmittel für ein Vorhalten und gesteuertes Zuführen des fluiden Mediums zum Entfernen von überschüssigem Imprägniermittel zu der wenigstens einen Düsenanordnung aufweist.
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Sofern dies erforderlich oder zumindest zweckmäßig ist, kann die Vorrichtung Mittel für eine Rückgewinnung oder Kreislaufführung des fluiden Mediums zum Entfernen von überschüssigem Imprägniermittel und/oder des Imprägniermittels aufweisen.
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Für die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht weiterhin die Möglichkeit, dass sie auch für ein induktives Erwärmen des Bauteils eingesetzt werden kann. Zu diesem Zweck weist die Vorrichtung vorzugsweise mindestens eine Induktionsspule für ein induktives Erwärmen des Bauteils auf. Die Injektionsspule kann hier von an sich bekannter Bauart sein und ist lediglich so anzuordnen, dass sie die anderen mit der Vorrichtung ausführbaren Bearbeitungen des Bauteils nicht stört. Diese Forderung kann z.B. mit einer relativ zu der Düsenanordnung oder den Düsenanordnungen beabstandete oder relativ dazu verstellbare Anordnung der Induktionsspule technisch relativ einfach erfüllt werden.
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Wenn die Vorrichtung selbst durch die Induktionsspule keine Erwärmung erfahren darf oder soll, ist die Vorrichtung zweckmäßig vollständig aus nicht induktiv erwärmbaren Werkstoffen ausgeführt. Für solche Fälle, in denen Teile der Vorrichtung im Betrieb erwärmt werden sollen, ist zweckmäßig vorgesehen, dass die Vorrichtung in im Betrieb induktiv zu erwärmenden Vorrichtungsteilen oder -bereichen aus induktiv erwärmbaren Werkstoffen und im Übrigen aus nicht induktiv erwärmbaren Werkstoffen ausgeführt ist.
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Die bevorzugte Verwendung des Verfahrens und der Vorrichtung ist das Bearbeiten von wicklungsbehafteten Bauteilen, Baugruppen oder Einheiten elektrischer Maschinen, insbesondere von Statoren, Rotoren und Elektromagneten.
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen:
- 1 eine Vorrichtung in einer ersten Ausführung in einem schematischen Längsschnitt,
- 2 die Vorrichtung in einer zweiten Ausführung, ebenfalls in einem schematischen Längsschnitt,
- 3 die Vorrichtung in einer weiteren Ausführung in einer perspektivischen Ansicht,
- 4 die Vorrichtung in einer weiteren Ausführung, ebenfalls in perspektivischer Ansicht,
- 5 einen Ausschnitt aus 3 in vergrößerter Darstellung,
- 6 das in 5 links eingekreist Detail in vergrößerter Darstellung,
- 7 einen Ausschnitt einer weiteren Vorrichtung zusammen mit einem Bauteil, in Längsschnitt,
- 8 die Vorrichtung aus 7 in Draufsicht,
- 9 einen Ausschnitt einer weiteren Vorrichtung zusammen mit dem Bauteil, im Längsschnitt,
- 10 die Vorrichtung aus 9 in Draufsicht,
- 11 eine Düsenanordnung einer weiteren Ausführung der Vorrichtung in perspektivischer Ansicht und
- 12 die Vorrichtung in einer Ausführung mit einer Düsenanordnung und einer Induktionsspule, im Längsschnitt.
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Im Zentrum der 1 ist ein Bauteil 2 dargestellt, das ein Teil einer elektrischen Maschine ist, beispielsweise der Stator eines Elektromotors. Das Bauteil 2 hat hier eine hohlzylindrische Grundform mit einer äußeren, hier gestuften Oberfläche 21 und einer zylindrischen inneren Oberfläche 22. Mittels einer Aufspanneinrichtung 14 ist das Bauteil 2 mechanisch gehalten, wobei die Aufspannung hier mit einer vertikal verlaufenden Längsachse 20 des Bauteils 2 erfolgt.
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Das Bauteil 2 ist zur Erzielung eines guten mechanischen Zusammenhalts seiner Blechpakete und Drahtwicklungen und zur elektrischen Isolation mit einem Imprägniermittel imprägniert, zum Beispiel durch Eintauchen in ein Imprägniermittelbad oder durch Aufgießen des Imprägniermittels.
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Außer dem Imprägnieren sind vorher und/oder nachher an dem Bauteil 2 weitere Bearbeitungen vorzunehmen, wozu die in 1 schematisch dargestellte Vorrichtung 1 dient. Im gezeigten Ausführungsbeispiel besitzt die Vorrichtung 1 zwei Düsenanordnungen 10 und 10.2, die jeweils ringförmig radial außen um das Bauteil 2 herum angeordnet sind. Somit ist mit der Vorrichtung 1 nach 1 eine Bearbeitung der äußeren Oberfläche 21 des Bauteils 2 möglich.
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Durch die erste Düsenanordnung 10 mit ihrer über den Umfang des Bauteils 2 verteilten Anzahl von Düsen 10 kann hier ein flüssiges Medium, zum Beispiel eine Waschflüssigkeit oder ein Lösemittel, auf die äußere Oberfläche 21 des Bauteils 2 aufgesprüht oder aufgespritzt werden. Damit kann beispielsweise die äußere Oberfläche 21 des Bauteils 2 gewaschen werden oder überschüssiges Imprägniermittel von der äußeren Oberfläche 21 des Bauteils 2 entfernt werden. Dabei werden zweckmäßig die Aufspanneinrichtung 14 mit dem Bauteil 2 einerseits und die Düsenanordnungen 10 und 10.2 andererseits relativ zueinander in Vertikalrichtung bewegt, um mit den flüssigen Medium die gesamte äußere Oberfläche 21 zu bearbeiten.
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Das von dem Bauteil 2 unter der Wirkung der Schwerkraft nach unten fließende flüssige Medium wird hier in einer Auffangwanne 13.3 gesammelt und kann so im Kreislauf verwendet werden. Über eine Fördereinrichtung 12.1, wie Pumpe, und über Mediumleitungen 11.1 gelangt das flüssige Medium aus der Auffangwanne 13.3 wieder zu der Düsenanordnung 10. Wie in 1 angedeutet, kann die Auffangwanne 13.3 höhenverstellbar sein, wozu dann Abschnitte der Mediumleitungen 11.1 als flexible Schlauchleitungen ausgeführt sind.
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Durch die Düsenanordnungen 10 mit ebenfalls einer Anzahl von über den Umfang des Bauteils 2 verteilt angeordneten Düsen 10 kann hier ein gasförmiges Medium, beispielsweise Druckluft oder ein anderes Gas, auf die äußere Oberfläche 21 des Bauteils 2 ausgeblasen werden.
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Das aus der Düsenanordnung 10 ausgebrachte gasförmige Medium wird durch eine Leiteinrichtung 13, die hier aus einem Hohlzylinder 13.1 sowie einer oberen, vorstellbaren Blende 13.2 und einer unteren, ebenfalls verstellbaren Blende 13.2' gebildet ist, von der Umgebung getrennt gehalten und im oberen Bereich der Leiteinrichtung 13 gesammelt und einer Fördereinrichtung 12.2 für gasförmige Medien, wie Gebläse, Verdichter etc., zugeführt. Über zugehörige Mediumleitungen 11.2 wird das gasförmige Medium erneut der Düsenanordnung 10 zugeführt, also hier auch im Kreislauf geführt.
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Bei dem dargestellten Beispiel sorgt die Leiteinrichtung 13 dafür, dass der Strom des aus den Düsen 10 der Düsenanordnung 10 austretenden gasförmigen Mediums vom Außenumfang des Bauteils 2 nach unten und dort in das Innere des hohlen Bauteils 2 strömt. Durch das Innere des Bauteils 2 strömt das gasförmige Medium hier nach oben zur Fördereinrichtung 12.2.
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Mit Einstellmitteln 17, zum Beispiel fernbetätigbare Ventile, und/oder mittels Regelung der Leistung der Fördereinrichtungen 12.1 und 12.2 können die Förderströme der beiden Medien, die hier zur Bearbeitung der äußeren Oberfläche 21 des Bauteils 2 eingesetzt werden, bedarfsgerecht gesteuert und geregelt werden.
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Ein letztes Element der in 1 dargestellten Vorrichtung 1 ist eine Strahleranordnung 15, die hier ebenfalls die äußere Oberfläche 21 des Bauteils 2 ringförmig umgibt. Die Strahleranordnung 15 besteht aus einer Reihe von ringförmig angeordneten Strahlern oder aus einem einzigen ringförmigen Strahler und ist dafür eingerichtet, eine für ein Trockenen oder Härten des Imprägniermittels geeignete Strahlung zu erzeugen, wie Ultraviolettstrahlung oder Infrarotstrahlung. Die Strahleranordnung 15 kann, wie in 1 dargestellt, mechanisch mit einer der Düsenanordnungen, hier mit der Düsenanordnung 10, verbunden sein.
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2 der Zeichnung zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Vorrichtung 1, das für eine Bearbeitung der inneren Oberfläche 22 des Bauteils 2 ausgelegt ist. Auch hier besitzt das Bauteil 2 eine im Wesentlichen hohlzylindrische Grundform mit einer zylindrischen inneren Oberfläche 22 und einer zylindrischen, gestuften äußeren Oberfläche 21.
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Die Vorrichtung 1 besitzt hier ebenfalls zwei Düsenanordnungen 10 und 10.2, die lanzenartig von unten her in das hohle Innere des Bauteils 2 ragen. Durch die Düsen 10 der ersten Düsenanordnung 10 kann ein flüssiges Medium, wie Lösemittel oder Waschflüssigkeit, in Radialrichtung nach außen auf die innere Oberfläche 22 des Bauteils 2 ausgesprüht oder ausgespritzt werden.
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In Axialrichtung des Bauteils 2 gesehen unter der ersten Düsenanordnung 10 ist die zweite Düsenanordnung 10 vorgesehen, die hier aus insgesamt vier übereinander angeordneten Kränzen von Düsen 10 gebildet ist. Die Düsen 10 sind in Umfangsrichtung gesehen nebeneinander angeordnet und in Vertikalrichtung voneinander beabstandet. Durch die Düsen 10 der zweiten Düsenanordnung 10 kann ein gasförmiges Medium, wie Luft oder ein anderes Gas, auf die innere Oberfläche 22 des Bauteils 2 ausgeblasen werden.
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Das durch die erste Düsenanordnung 10 ausgebrachte flüssige Medium fließt unter der Wirkung der Schwerkraft über die innere Oberfläche 22 des Bauteils 2 nach unten und wird in einer unter dem Bauteil 2 angeordneten Auffangwanne 13.3 gesammelt. Von der Auffangwanne 13.3 führt eine Mediumleitung 11.1 über eine Fördereinrichtung 12.1, wie eine Pumpe, wieder zu der ersten Düsenanordnung 10 und das Medium wird so im Kreislauf verwendet. Bei Bedarf kann in dem Kreislauf eine hier nicht dargestellte Mediumaufbereitungseinrichtung vorgesehen sein.
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Zur Abschirmung des Bauteils 2 und des durch die zweite Düsenanordnung 10 ausgebrachten gasförmigen Mediums von der umgebenden Atmosphäre ist auch hier eine Leiteinrichtung 13 mit dem einen Hohlzylinder bildenden ersten Leiteinrichtungsteil 13.1 und einer darüber angeordneten, in Radialrichtung verstellbaren Blende 13.2 als weiterem Leiteinrichtungsteil vorgesehen. Oberseitig ist das hohle Innere des Bauteils 2 hier verschlossen, z.B. durch einen Deckel. Auf diese Weise wird erreicht, dass das gasförmige Medium im Inneren des Bauteils 2 nach unten entlang der inneren Oberfläche 22 strömt und das hohle Innere des Bauteils 2 an dessen unterem Ende verlässt. Entlang der äußeren Oberfläche 21 des Bauteils 2 strömt das gasförmige Medium innerhalb des hohlzylindrischen Leiteinrichtungsteils 13.1 nach oben und wird dort durch die oberseitig vorgesehene Blende 13.2 in die hier in der Nähe der Blende 13.2 trichterartig erweiterte Mediumleitung 11.2 geführt. Über eine Fördereinrichtung 12.2 für gasförmige Medien, wie Gebläse, Verdichter etc., wird das gasförmige Medium über die weitere Mediumleitung 11.2 wieder der zweiten Düsenanordnung 10 und ihren Düsen 10 zugeführt.
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3 zeigt in einer perspektivischen Ansicht ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung 1 zusammen mit einem Bauteil 2. Die Vorrichtung 1 umfasst hier einen Tragrahmen 18, an dem eine Düsenanordnung 10 in vertikaler Richtung verfahrbar gehalten ist. Auf diese Weise kann die Düsenanordnung 10 relativ zu dem ortsfest gehaltenen Bauteil 2 in vertikaler Richtung verfahren werden, wodurch ein aus den Düsen 10 der Düsenanordnung 10 ausgebrachtes Medium die gesamte äußere Oberfläche 21 des Bauteils 2 überstreichen kann. Die zugehörigen Mediumleitungen zur Versorgung der Düsen 10 der Düsenanordnung 10 mit dem auszutragenden Medium sind hier aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellt. Das Bauteil 2 hat auch hier wieder eine hohlzylindrische Grundform mit einer zylindrischen inneren Oberfläche 22 und einer gestuften zylindrischen äußeren Oberfläche 21.
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4 zeigt eine weitere Vorrichtung 1 zusammen mit einem Tragrahmen 18 in perspektivischer Ansicht. Auch hier ist der Tragrahmen 18 so ausgeführt, dass die Düsenanordnung 10 der Vorrichtung 1 in vertikaler Richtung verfahrbar ist. Die einzelnen Düsen 10 der Düsenanordnung 10 werden über die Mediumleitung 11.1, die hier nur ansatzweise dargestellt ist, mit dem auszutragenden Medium versorgt.
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Weiter umfasst die Vorrichtung 1 hier eine Leiteinrichtung 13, die als Hohlzylinder ausgeführt ist. Die Düsen 10 ragen durch die Leiteinrichtung 13 in deren hohles Inneres hinein, wo bei der Bearbeitung das hier nicht dargestellte Bauteil angeordnet ist. Im Betrieb der Vorrichtung 1 kann die Düsenanordnung 10 zusammen mit der Leiteinrichtung 13 mittels einer motorisch betätigbaren Linearführung am Tragrahmen 18 relativ zu dem ortsfest gehaltenen Bauteil in vertikaler Richtung verfahren werden.
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5 zeigt in vergrößerter Darstellung eine Düsenanordnung 10 zusammen mit einem Bauteil 2. Die einzelnen Düsen 10 der Düsenanordnung 10 sind ringförmig um die äußere Oberfläche 21 des in seiner Grundform zylindrischen Bauteils 2 angeordnet und auf einem umlaufenden Tragring angebracht. Die zur Versorgung der Düsen 10 mit dem auszubringenden Medium erforderlichen Mediumleitungen sind hier aus Übersichtlichkeitsgründen weggelassen. Mittels einer Relativbewegung von Düsenanordnung 10 und Bauteil 2 in vertikaler Richtung, das heißt parallel zur Längsrichtung des Bauteils 2, können die Düsen 10 der Düsenanordnung 10 die gesamte äußere Oberfläche 21 des Bauteils 2 überstreichen.
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Oben in 5 ist noch ein Teil der zylindrischen inneren Oberfläche 22 des Bauteils 2 sichtbar.
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6 zeigt in vergrößerter Darstellung die Düse 10 der Düsenanordnung 10, die in 5 eingekreist ist. 6 verdeutlicht insbesondere, dass die Düsen 10 sich in Richtung zum Bauteil 2 verjüngen, wodurch das auszubringende gasförmige oder flüssige Medium zu einem gerichteten Mediumstrahl geformt wird.
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7 zeigt eine Düsenanordnung 10 und ein Bauteil 2 im Längsschnitt parallel zur Längs- oder Mittelachse 20 des Bauteils 2. Die Düsenanordnung 10 ist hier wieder ringförmig um die äußere Oberfläche 21 des Bauteils 2 verlaufen ausgebildet und besteht aus einer Anzahl von in Umfangsrichtung gesehen nebeneinander angeordneten Düsen 10.
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8 zeigt die Anordnung aus 7 in einer Draufsicht. Radial innen ist das Bauteil 2 mit seiner äußeren Oberfläche 21 und seiner zylindrischen inneren Oberfläche 23 in Stirnansicht sichtbar. Radial außen davon ist die Düsenanordnung 10 mit den in Umfangsrichtung des Bauteils 2 nebeneinander angeordneten Düsen 10 sichtbar. Während in 5 die Düsen 10 jeweils zu einer benachbarten Düse 10 einen gewissen Abstand aufweisen, sind bei dem Beispiel nach 8 die Düsen 10 dicht an dicht nebeneinander angeordnet, um eine lückenlose Bearbeitung der äußeren Oberfläche 21 des Bauteils 2 durch das jeweils aus den Düsen 10 ausgebrachte gasförmige oder flüssige Medium zu gewährleisten. Bei der Ausführung nach 8 kann das ausgebrachte Medium als geradliniger, rechtwinklig zu der dem Bauteil 2 zugewandten Vorderkante der Düsen 10 austretender Strahl geformt sein. Bei dem Beispiel nach 5 ist es zweckmäßig, den jeweiligen Mediumstrahl aus jeder Düse 10 in Richtung zum Bauteil 2 divergierend zu formen, um den gesamten Umfang der äußere Oberfläche 21 mit dem ausgebrachten Medium zu beschicken.
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9 zeigt in gleicher Darstellungsweise wie die 7 eine Anordnung eines Bauteils 2 zusammen mit hier insgesamt vier Düsenanordnungen 10, 10.2, 10.3 und 10.4. Dabei sind die Düsenanordnungen 10.1 - 10.4 etagenartig übereinander angeordnet, wobei jede Düsenanordnung 10 bis 10.4 jeweils die äußere Oberfläche 21 des Bauteils 2 ringförmig umgibt. In jeder Düsenanordnung 10.1 - 10.4 ist wieder eine Anzahl von Düsen 10 ringförmig und in Umfangsrichtung mit Abstand nebeneinander angeordnet. Zu jeder Düsenanordnung 10.1 - 10.4 gehört eine Mediumleitung, die hier aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellt sind.
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Wie die 9 anschaulich zeigt, können die Düsen 10 der einzelnen Düsenanordnungen 10.1 - 10.4 unterschiedliche Ausrichtungen aufweisen. Die Düsen 10 der Düsenanordnungen 10 und 10.4 sind hier flach ausgerichtet und richten ihren Mediumstrahl unter einem etwa rechten Winkel auf die äußere Oberfläche 21 des Bauteils 2. Im Unterschied dazu sind die Düsen 10 der beiden Düsenanordnungen 10 und 10.3 geneigten angeordnet, so dass die daraus ausgebrachten Mediumstrahlen unter einem schrägen Winkel auf die äußere Oberfläche 21 des Bauteils 2 treffen. Auf diese Weise können unterschiedliche Bearbeitungsfunktionen mit den verschiedenen Düsenanordnungen 10 - 10.4 erzielt werden.
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10 zeigt die Anordnung aus 9 in Draufsicht. Im Zentrum der 10 ist das Bauteil 2 mit seiner inneren Oberfläche 22 und seiner äußeren Oberfläche 21 in Stirnansicht erkennbar. Radial außen von der äußeren Oberfläche 21 des Bauteils 2 ist die ringförmige Düsenanordnung 10 sichtbar. Die weiteren in 9 sichtbaren Düsenanordnungen 10 - 10.4 liegen in 10 unsichtbar unter der obersten, in 10 sichtbaren Düsenanordnung 10.
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11 veranschaulicht Ausführungen der Düsenanordnung 10 mit in zwei Richtungen verstellbaren Düsen 10.
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Ganz links in 11 ist eine Düse 10 gezeigt, die um eine Achse schwenkbar ist, die auf einer gestrichelt dargestellten, kreisförmigen Umfangslinie liegt. Das in 11 nicht dargestellte Bauteil liegt bei seiner Bearbeitung durch die Düsenanordnung 10 konzentrisch innerhalb des gestrichelt dargestellten Kreises. Durch das Verschwenken der Düsen 10 um die entlang der Umfangslinie verlaufende Schwenkachse kann die Richtung, unter der ein aus der Düse 10 ausgebrachter Mediumstrahl auf die äußere Oberfläche des Bauteils trifft, zwischen der Radialrichtung und einer in Axialrichtung mehr weniger stark abgewinkelten Richtung verstellt werden.
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Rechts über der vorstehend beschriebenen Düse 10 ist eine Düse 10 dargestellt, die in radialer Richtung linear näher zum Bauteil hin oder weiter vom Bauteil weg bewegt werden kann. Die Abstandseinstellung kann manuell erfolgen. Es ist auch vorstellbar, den Abstand über eine Entfernungsmessung zum Bauteil hin zu steuern, wie dies ähnlich bei Trockenluftdüsen in Autowaschstraßen bekannt ist, die im optimalen Abstand die Konturen des Autos berücksichtigen.
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Unten in 11 sind Düsen 10 dargestellt, die jeweils um eine Achse verstellbar sind, die parallel zur Längs- oder Mittelachse des Bauteils verläuft. Mittels dieser Verstellrichtung kann die Ausrichtung der Düsen 10 relativ zur äußeren Oberfläche des Bauteils zwischen einer radialen Richtung und einer mehr oder weniger tangentialen Richtung verstellt werden.
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Rechts in 11 sind Düsen 10 gezeigt, die zwei Auslassöffnungen aufweisen, wobei durch ein Wenden der Düsen 10 um die die Schwenkachse bildende gestrichene Umfangslinie wahlweise die eine oder die andere Auslassöffnung der Düse 10 in Richtung zum zu bearbeitenden Werkstück ausgerichtet werden kann. Die jeweils nicht benötigte Auslassöffnung wird dann im Betrieb der Düsen 10 verschlossen oder abgesperrt. Der Hauptvorteil einer derartigen Düsenausführung besteht darin, dass bei Verwendung von Wirbelrohren für die Düsen nur ein Gaseintritt, üblicherweise für Druckluft, jedoch ein erster Auslass für eine kälteres Gas und in entgegengesetzter Richtung ein zweiter Auslass für ein wärmeres Gas vorhanden ist. Durch Drehung der Düse 10 um 180 ° kann das Bauteil so wahlweise mit heißem oder kaltem Gas, z.B. Luft, angeblasen werden, ohne dass dafür ein Wärmetauscher zur Temperierung des Gases benötigt wird. In der 11 sind die Gasströme unterschiedlicher Temperatur durch zwei unterschiedliche Pfeildarstellungen (hell und dunkel) veranschaulicht. Eine mit einer derartigen Düsenanordnung 10 ausgestattete Vorrichtung kann zudem sowohl für ein Bearbeiten der äußeren Oberfläche eines Bauteils mit ausreichend kleinem Außendurchmesser als auch für ein Bearbeiten der inneren Oberfläche eines Bauteils mit einem ausreichend großen Innendurchmesser verwendet werden.
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12 der Zeichnung schließlich zeigt ein Bauteil 2 (gestrichelt dargestellt) zusammen mit einer einen Teil der Vorrichtung bildenden Düsenanordnung 10 und einer einen weiteren Teil der Vorrichtung bildenden Induktionsspule 16 im Längsschnitt. Das Bauteil 2 hat hier wieder eine zylindrische, gestufte äußere Oberfläche 21. Die Induktionsspule 16 hatte die Form einer Wendel und umgibt das Bauteil 2 radial außen. Im Betrieb der Vorrichtung dient die Induktionsspule 16 dazu, das Bauteil 2 induktiv zu erwärmen.
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Oberhalb der Induktionsspule 16 ist die Düsenanordnung 10 anordnet. Die Düsenanordnung 10 besteht hier aus einem ringförmigen, radial innen schräg nach unten weisend zum Bauteil 2 hin geschlitzten Hohlprofil. Somit wird eine ringförmige, durchgehende Düse 10 gebildet, durch die ein in Umfangsrichtung lückenloser Austrag eines gasförmigen oder flüssigen Mediums auf die äußere Oberfläche 21 des Bauteils 2 ermöglicht wird.
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Um mit der Düsenanordnung 10 die gesamte Außenoberfläche 21 des Bauteils 2 und mit der Induktionsspule 16, die zum Erwärmen des Bauteils 2 dient, das gesamte Bauteil 2 zu erreichen, ist auch hier zweckmäßig technisch eine Relativbewegung in Längsrichtung 20 des Bauteils 2 zwischen diesem und der Düsenanordnung 10 sowie der Induktionsspule 16 vorgesehen.
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Alternativ oder zusätzlich zur Relativbewegung in Bauteillängsrichtung 20 kann bei allen Ausführungen der Vorrichtung 1 diese technisch auch für eine relative Drehbewegung zwischen dem Bauteil 2 einerseits und der Düsenanordnung oder den Düsenanordnungen 10.1 - 10.4 sowie ggf. der Strahleranordnung 15 und der Induktionsspule 16 eingerichtet sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 10
- Düse
- 10.1 - 10.4
- Düsenanordnungen
- 11.1, 11.2
- Mediumleitungen
- 12.1, 12.2
- Fördereinrichtungen
- 13
- Leiteinrichtung
- 13.1, 13.2, 13.2'
- Leiteinrichtungsteile
- 13.3
- Auffangwanne
- 14
- Aufspanneinrichtung
- 15
- Strahleranordnung
- 16
- Induktionsspule
- 17
- Einstellmittel
- 18
- Tragrahmen
- 2
- Bauteil
- 20
- Längs- oder Mittelachse von 2
- 21
- Außenoberfläche von 2
- 22
- Innenoberfläche von 2