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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schneiden von Hecken, Sträuchern und Gras, sowie eine zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Gartenschere.
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Stand der Technik
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Auf dem Markt befindet sich eine handgeführte Gartenschere zum Schneiden von Sträuchern und Gras in einem Kombinationsgerät. Hierbei handelt es sich um ein batteriebetriebenes Grundgerät mit zwei separaten Schnittwerkzeugen, die je nachdem ob ein Strauch- oder Grasschnitt erfolgen soll, entsprechend ausgewechselt werden. Um Sträucher zu Schneiden muss ein Werkzeugvorsatz ausgewählt und eingesetzt werden, der speziell für den Strauchschnitt ausgelegt ist sowie ein weiterer spezieller Werkzeugvorsatz für den Grasschnitt.
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Diese Produktherstellung ist teuer, weil je nach Anwendung ein separates und speziell ausgelegtes Werkzeug hergestellt werden muss. Das Werkzeug zum Schneiden von Sträuchern ist eine aufwendig hergestellte Heckenschere in Kleinformat nach
DE 10 2005 014 576 A1 mit Messerbalken und Schneidzähnen. Das Werkzeug zum Scheiden von Gras nach
DE 10 2006 038 353 A1 ist eine Grasschere mit einem Untermesser und einem Obermesser, welche relativ zueinander oszillierend bewegbar sind.
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Nachteilig bei der bekannten Ausführung ist, dass sich die beweglichen Messer sich oszillierend bewegen und hierdurch bei jedem Hub Energie verloren geht, weil die Messer immer wieder beschleunigt und abgebremst werden.
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Des Weiteren ist es von Nachteil, dass der Anwender je nach Bedarf die Werkzeuge am Grundgerät austauschen muss und eine komplizierte Ein- und Auskupplung erlernen und anwenden muss. Hinzu kommt, dass das Gerät durch die beiden Stahl-Messerbalken recht schwer ist.
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Eine andere, bereits auf dem Markt befindliche Vorrichtung von Metabo mit dem Namen Powercutter besteht aus einem Kranz von feststehenden Messern und einem rotierenden unteren Messer. Diese Ausführung ist bereits in verschiedenen Ausführungen im Stand der Technik ausreichend beschrieben.
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Nachteilig ist hierbei, dass der Kranz feststehender Messer eng beieinander angeordnet ist und somit nur einen schmalen Zugang zur Schnittkammer zulässt. Insbesondere ist hiermit ein Gasschnitt nicht oder nur bedingt möglich da beim Vorschub dieser Gartenschere in das Gras im vorderen Bereich nur ca 15 Grad aktiv ist und links und rechts hiervon das Gras von den im Kreis angeordneten feststehenden Messern niedergedrückt wird. Ähnlich ist es auch bei einem Heckenschnitt, wobei einzelne flexible Ästen von den eng beieinander im Kreis angeordneten feststehenden Messern weggedrückte werden. Dieses ist damit zu erklären, dass die projizierte Fläche auf die Vorderkannte dieser Grasschere, die zum überwiegendem Teil aus schräg im Kreis angeordneten feststehenden Messern besteht keinen bew. nur einen geringen Zugang zur Schnittkammer freigibt.
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Offenbarung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der nur ein einziges Schneidewerkzeug so ausgelegt ist, das es für Hecken, Sträucher und Gras geeignet ist. Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, dass beim Vorschub der Gartenschere in eine Pflanzung, einzelne Gewächse an einen Anschlag in einer Schneidekammer herangeführt, mittels eines beweglichen Messers entlang diesem Anschlag geführt, einem zweitem Messer zugeführt und abgeschnitten werden.
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Das erfindungsgemäße Arbeitsverfahren bietet den Vorteil, dass beim Vorschub der Gartenschere in eine Hecke, Sträucher und Gras die einzelnen Finger die zwischen den Schneidekammern angeordennet sind, der Pflanzung kein bzw. nur einen geringen Widerstand bieten. Die projizierte Fläche auf die Vorderkannte der erfindungsgemäße Grasschere gibt einen große freie Fläche auf die Schneidekammern frei. Dies führt dazu, dass die Pflanzungen ungehindert an den Anschlag in der Schneidekammer hereinkommen können und anschließend abgeschnitten werden. Bei bekannten Gartenscheren wird der maximale zu schneidende Durchmesser von Ästen durch den Abstand zwischen den Messern begrenzt. Bei der erfindungsgemäße Ausführung wird dieser durch den Abstand zwischen dem Anschlag und der äußersten Spitze des beweglichen Messers begrenzt.
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In einer bevorzugter Ausführung der Erfindung wird vorgeschlagen dass das Schnittgut in der Schneidekammer durch das Aufschlagen des beweglichen Messers auf das Schnittgut beschleunigt wird, mit der Geschwindigkeit des beweglichen Messers auf das zweite Messer aufschlägt und anschließend abgeschnitten wird. Dieser Vorteil wird nur durch den offenen Zugang zur Schneidekammer und einen relativ langen Anschlag für die zu schneidenden Pflanzung ermöglicht.
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Im Einzelnem gesehen trifft ein zu schneidender Ast auf den Anschlag, liegt mit einer gewissen Vorspannung an ihm und wird vom beweglichen Messer mitgenommen und einem zweitem Messer zugeführt.
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In einer besonders bevorzugter Ausführungsform wir vorgeschlagen, im Bereich der Schneideplatte das beweglichen Messers mittels eines Niederhaltes anzudrücken. Dieses hat den Vorteil, dass das rotierende Messer leicht und dünn ausgelegt werden kann.
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In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass das Schnittgut mittels zwei relativ zueinander beweglichen Messern geschnitten wird.
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Die erfindungsgemäße Gartenschere zur Durchführung des genannten Verfahrens geht von den bekannten Vorrichtungen aus, insbesondere einer motorisch angetriebenen Hecken, Strauch- und Grasschere, welche mit mindestens einem bewegliches Messer versehen ist. Diese ist dadurch gekennzeichnet, dass ein nach außen hin offener Anschlag von mindestens zwei Fingern begrenzt ist und eine Schneidekammer bildet die länger als breit ist, wobei die Breite der Schneidekammer der 1 Überstand von Anschlag zur beweglichen Messerspitze ist. Diese Breite der Schneidekammer hat das Maß, dass mit einem Schnitt maximal zu schneidende Schnittgut-Durchmesser einer Gartenschere ist.
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Einer weitere vorteilhafter Ausführungsform der Erfindung ist, dass die Länge der Schneidekammer mindestens das 1,5 fache deren Breite hat, wobei die optimale Länge der Schneidekammer das 2–3 fache deren Breite ist. Der Vorteil ist, dass auf einer Schneideplatte an der die feststehenden Messern angeordnet sind, gegenüber den bekannten Vorrichtungen nur die Hälfte an Messern vorhanden ist. Die Erfindung macht sich den Vorteil zu Nutze, dass weniger Messer einerseits billiger sind und andererseits mehr Freiraum an den Anschlag für die Zuführung von Ästen oder Gras zulassen.
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Vorteilhaft ist auch, dass die Breite der Schneidekammer auf der gesamten Länge des Anschlags gleich ist. Der Anschlag Verhindert das der Schneidekammer zu dicke Äste zugeführt werden. Durch den Anschlag werden nur so große Äste der Dicke (Stärke) zugeführt, die das Messer imstande zu schneiden. Durch die relativ Lange Schneidekammer und Anschlag können auch diejenigen Äste geschnitten werden, die vom beweglichen Messer im ersten Durchgang aufgrund ihres Durchmessers nicht geschnitten wurden konnten.
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Diese Äste werden beim ersten Durchgang nur angeschnitten und liegen weiter am Anschlag und werden dann beim zweitem oder weiterem Schnitt völlig durchgeschnitten.
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Das maximale zu schneidende Schnittgut bei einem Schnitt ist abhängig von der Konstruktion des Gerätes, insbesondere von der Auslegung des Antriebsmotors, wobei kleine Batterie betriebenen Handgeräten -abgesehen von speziellen Astscheren – eine maximale Schnittgröße von einem Astdurchmesser von 8 mm haben. Somit ergibt sich eine Schneidekammer Breite von 8 mm und eine Länge von 2,5 × 8 = 24 mm. Hieraus ergibt sich dass bei einem Anschlagsradius von 50 mm und einem Arbeitsbereich von 150 Grad nur 4 Finger am Umfang angeordnet sind.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist, dass an der Schneideplatte ein umlaufender Anschlag angeformt ist, der mittels radial erstreckenden spitz zulaufender Finger einzelne Schneidekammern bildet, wobei mindestens ein rotierendes Messer eine Schneidekammern nach der anderen abfährt.
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Vorteilhaft ist, dass der bogenförmig umlaufender Anschlag und die Schneidekammer nach außen hin offen sind. Weiter ist vom Vorteil, dass das rotierende Messer durch Umschaltung mit zwei Geschwindigkeiten rotiert kann, einmal langsamer für Hecken und einmal schneller für Gras.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist, dass der bereits beschriebene Anschlag abgestuft ist. Dieses hat den Vorteil, dass zwei unterschiedlich tiefe Anschläge vorhanden sind und somit beim Vorschub der Gartenschere in die Pflanzung mehr Gewächse in den Schneidekammern aufgenommen werden. Da in den Schneidekammer zwei Schneidemesser angeordnet sind, wird somit pro Schnitt mehr abgeschnitten.
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Eine weitere besondere Ausführungsform ist, dass über der Schneideplatte ein Niederhalter angeordnet ist.
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Beschreibung der Ausführungsbeispieles
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Weitere Ausbildungsformen und Aspekt der Erfindung werden im Folgenden unabhängig von einer Zusammenfassung in den Patentansprüchen ohne Beschränkung der Allgemeinheit im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert
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Dabei zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer Gartenschere.
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2 eine Draufsicht auf die Schneideplatte
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1 zeigt eine Seitenansicht einer Ausführungsform einer erfindugsgemäßen ausgebildeten handgeführten Hecken-, Strauch- und Grasschere. Das Ausführungsbeispieles ist eine Gartenschere mit einem Gehäuse 10 an dem ein Handgriff 12 und eine Schutzabdeckung 14 angeformt oder befestigt sind.
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Im Gehäuse 10 ist ein Elektromotor 16 sowie ein Getriebe 18 zum Antrieb eins rotierenden Messers 20 angeordnet, wobei die Kraftübertragung vom Getriebe 18 zum Messer 20 über eine Kupplung 22 erfolgt.
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Eine untere Abdeckung 28 wird über eine Brücke zur Schutzabdeckung 14 in Position gehalten. Die Brücke ist im diesem Fall durch ein Gelenk 24 und eine Arretierung 26 ausgebildet. Die Brücke kann auch anders ausgelegt sein z. B. als eine Kupplung, wichtig ist das die untere Abdeckung 28 abnehmbar ist um das Messer 20 auszutauschen und zu reinigen.
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Die untere Abdeckung 28 wird über ein Gelenk 24 und eine Arretierung 26 mit der Schutzabdeckung 14 in Position gehalten, wobei in der unteren Abdeckung 28 eine Schneideplatte 30 fest arretiert bzw. verschraubt ist. In Position zu halten heißt, dass die untere Abdeckung 28 mit der Schutzabdeckung 14 fluchten und dass die Schneideplatte 30 genau unter dem Messer 20 in Schnittposition angeordnet ist. Wird die Arretierung 26 gelöst, so kann die Abdeckung 28 über das Gelenk 24 nach unten aufklappen. Dieses ermöglicht den freien Zugang zum Messer 20, das aus der Kupplung 22 herausnehmbar ist.
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Die Kupplung 22 besteht aus zwei Teilen, einem vom Getriebe 18 kommend oberen Kupplungsteil 32 und einem am Messer 20 angebrachten unteren Kupplungsteil 34 die mit zwei Stiften 36 drehfest verbunden sind. Die Kupplung 22 kann auch aus zwei Formteilen, einem eckigem Zapfen und eckigem Loch bestehen, die radial formschlüssig ineinander greifen aber achsial frei bewegbar und gegen Herausfallen fixiert sind.
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Das Messer 20 wird durch Anschläge, einem Niederhalter 38 der an der Schutzabdeckung 14 und einem Anschlag 39 im Bereich die Antriebssache der an der unteren Abdeckung 28 angeformt ist, achsial in Position gehalten. Ein weitere ringförmige Nocke 40 ist an der unteren Abdeckung 28 angeformt die korrespondierend mit dem Niederhalter 38 einen schmalen Schlitz 43 für das Messer 20 bilden, wobei die obere Fläche der Nocke 40 mit der oberen Fläche der Schneideplatte 30 eine ebene bilden. Dabei drückt der Niederhalter 38 das rotierende Messer 20 nur im Bereich der Schneideplatte 30 an diese an. Zwischen Niederhalter 38 und der oberen Fläche der Nocke 40 ist einen schmalen Schlitz, in dem das Messer 20 frei bewegbar ist, jedoch so schmal ist, dass kein Schnittabfall in das Innere hineinkommen kann. Es ist auch möglich den Schlitz durch eine Bürstenschleuse zu schließen.
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Bei einer größeren und kräftigeren Ausführung einer erfindungsgemäßen Gartenschere wird vorgeschlagen dass das Messer 20 im Bereich des Anschlags 39 nicht nur anliegt sondern nochmals gelagert ist.
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Somit ist das Messer 20 doppelt gelagert und kann hierdurch mehr Kräfte aufnehmen.
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2 zeigt eine ausschnittsweise im Bereich der Schneideplatte 30 gezeigte Grasschere, wobei die Schneideplatte 30 gemäß der Erfindung in Draufsicht dargestellt ist.
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In der Schneideplatte 30 sind die einzelnen Schneideaussparungen 42 bogenförmig angeordnet und bestehen im Einzelnen aus einer Schneidekammer 44 und einem Anschlag 46. Die Schneidekammer 44 wird gebildet aus einer Länge 50, dem Maß zwischen den Fingern 48 und einer Breite 52 dem Maß vom dem Anschlag 40 bis zur radial äußersten Messerspitze. Über der Schneideplatte 30 ist das rotierende Messer 20 angeordnet, dessen messerscharfe Klinge 54 in seiner Länge die Schneidekammer 46 abdeckt.
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In 2 sind zwei Varianten der Erfindung gezeigt, wobei die oben beschriebene auf der linken Seite das Schneideplatte 30 die mit einem durchgehenden Anschlag 46 gezeigte ist. Die zweite Variante ist auf der rechten Seite der Schneideplatte 30 mit dem Unterschied, dass dort der Anschlag abgestuft ist und aus einer unteren Anschlagfläche 56 und einer oberen Anschlagfläche 58 gebildet wird.
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Jeweils der Klinge 54 am Messer 20 sind entgegengesetzte Schneiden 60 an den Fingern 48 und an den oberem Anschlagfläche 58 angeordnet.
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In 2 ist ein Arbeitsbereich (66) Anschlagsradius (68) gezeigt. Geht man im Beispielsfall von einer kleiner Handgartenschere aus, wobei der Arbeitsbereich (66) 150 Grad und der Anschlagsradius (68) 50 mm ist, so werden an der Schneideplatte (30) nur vier Finger (48) benötigt. Hieraus ergibt sich, dass bei einem Arbeitsbereich von ca. 90 Grad nur zwei Finger (48) benötigt werden. Von Vorteil ist, dass die Länge der Schneidekammer mindestens 15 mm ist.
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Die Schneidebewegung 62 des Messers 20 und der Vorschub 64 der Werkzeugmaschine ist mittels Feilen dargestellt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005014576 A1 [0003]
- DE 102006038353 A1 [0003]