-
Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsschuh mit einer Zehenschutzkappe.
-
Durch Transporteinrichtungen, wie Ameisen und andere Hubwagen oder Gabelstapler, kann es zu Unfallverletzungen im Mittelfußbereich kommen. Auch herabfallende Gegenstände, beispielsweise im Baugewerbe oder in Autoreparaturwerkstätten, können zu schweren Fußverletzungen führen. Bei solchen Mittelfußverletzungen handelt es sich oft um schwere Verletzungen mit Weichteilschäden und Knochenbrüchen, die häufig kostenintensive Behandlungen und lange Arbeitsunfähigkeitszeiten bis hin zur Teilberentung oder Berufsunfähigkeit zur Folge haben können. Aus diesem Grund werden in gefährdeten Bereichen Sicherheitsschuhe bzw. Unfallverhütungsschuhe getragen, die eine Zehenschutzkappe zumeist aus Stahl aufweisen. Diese Stahlkappe schützt jedoch bestenfalls die Zehen 2–5 ausreichend, während der gesamte Mittelfuß- und Großzehengrundgelenkbereich ungeschützt ist.
-
Es ist daher versucht worden, Sicherheitsschuhe der in Rede stehenden Art weiterzubilden und eine erhöhte Sicherheit für den Mittelfußbereich durch eine Vergrößerung der Stahlkappen zu erreichen. Die Vergrößerung der Stahlkappen führt jedoch zu einer höheren Steifigkeit des Arbeitsschuhs, wobei der Fuß, ähnlich wie in einem Holzschuh, nicht abgerollt werden kann und kniende oder Tätigkeiten in Hockstellung wegen der fehlenden Elastizität der Schuhsohle erheblich erschwert werden. Außerdem wird ein starres Gebilde oberhalb des Fußrückens zumeist als Schmerz auslösend oder störend empfunden.
-
Die
DE 7334384 U offenbart einen Unfallverhütungsschuh, der eine Zehenschutzkappe und einen Mittelfußschutz aus mehreren, der Fußwölbung angepaßten Bügeln aufweist. Die Bügel überdecken sich mit ihren Wölbungen teilweise gegenseitig und sind begrenzt ineinander verschiebbar. Die Bügel bewegen sich auf Kreisbögen, wobei jeder Bügel oberhalb der Sole ein Verbindungsgelenk trägt, an das der benachbarte Bügel angeschlossen ist. Über die Bügel wird das Oberleder des Sicherheitsschuhs gezogen. Die Mehrzahl von Bügeln und Gelenken, die den Mittelfußschutz bilden, dient dazu, den Träger beim Knien und Gehen nicht zu behindern. Im Lastfall wird die Kraft in die Sole abgeleitet.
-
Die
US 2,523,495 offenbart einen Mittelfußschutz für einen Schuh mit einer Zehenschutzkappe. Der außen angeordnete Mittelfußschutz ist an einen Sicherheitsschuh nachträglich montierbar. Der Schutz weist eine Halterung auf, die über zwei seitliche Gelenke mit einer Mittelfußschutzplatte verbunden ist. Die Halterung ist am Absatz des Schuhs angeordnet, so daß der Mittelschutz leicht montierbar und demontierbar ist. Die Mittelfußschutzplatte liegt an ihrem vorderen Ende auf der Zehenschutzkappe des Schuhs auf. Im Lastfall wird die Beanspruchung in die Zehenschutzkappe und über die Gelenke in die Halterung geleitet.
-
In der
US 3,068,593 A wird ein Sicherheitsschuh mit innen liegender Stahlkappe beschrieben, wobei eine außen angeordnete Mittelfuß-Schutzplatte aus Metall durch zwei seitlich aus der Stahlkappe herausragende Achsstummel schwenkbar gelagert wird. Die Kraft im Lastfall wird hier entweder zuerst in die Stahlkappe und dann im wesentlichen über den Solenrand oder direkt über den Solenrand abgeleitet.
-
Die
DE 2 102 588 A betrifft einen Sicherheitsschuh mit angeordneten Schutzelementen, wie Stahlkappe, Stahlblechsohle und Mittelfußknochenschutz. In einer Ausführungsform weist der Sicherheitsschuh eine außen über der Stahlkappe angeordnete Mittelfußknochen-Schutzplatte auf, welche beidseitig an der Stahlkappe gelagert ist und mit einer Schraube festgehalten wird. Die Schutzplatte liegt mit ihren unteren Rändern auf der Oberseite des seitlich überstehenden Randes der Laufsohle auf, so daß bei einem Lastfall die Kraft im wesentlichen in den Rand eingeleitet wird.
-
Die
DE 20 2007 015 865 U1 offenbart einen Mittelfußschutz für ein Schuhwerk. Der Mittelfußschutz ist als Überschuh ausgebildet, wobei der Schutz auf das zu schützende Schuhwerk aufgeschoben wird, so daß der Schutz nur über die an der Innenseite des Überschuhs angebrachten Abstandselemente auf dem Schuhwerk aufliegt. Wird der Schutz belastet, so führt dies zu einer Komprimierung der Abstandselemente, wobei sich der Mittelfußschutz an der Stahlkappe des Schuhwerks abstützen kann.
-
Die
US 3,995,382 A offenbart einen abnehmbar außen angeordneten Spann- bzw. Ristschutz mit Zehenschutz, mit dem ein Schuh nachgerüstet werden kann, wobei der Ristschutz in Querrichtung zu den Zehen am Zehenschutz angelenkt ist.
-
Die
US 4,231,170 A betrifft einen Ristschutz für Sicherheitsschuhe, der in einer Ausführungsform außen auf dem Schuh angeordnet werden kann. Der Ristschutz ist an die Form des Rists angepaßt und weist in Richtung der Zehen hintereinander liegende Segmentabschnitte auf, die gegeneinander bewegbar angeordnet sind. Der Ristschutz kann beidseitig am Solenrand befestigt werden.
-
Die
DE 1 760 401 A betrifft einen Unfallverhütungsschuh mit Mittelfußschutz. Der Schutz weist an der Unterseite ein sich in Längsrichtung des Schuhs erstreckendes Gleitstück auf, das durch ein auf der Vorderkappe des Schuhs angeordnetes Führungsstück gleitend geführt wird. Das Führungsstück kann als ein auf der Vorderkappe des Schuhs schwenkbar gelagerter Bügel ausgebildet werden, der eine um diesen drehbare Rolle aufweist, an der das von einem Gleitstreifen gebildete Gleitstück anliegt. Am hinteren Ende des Schutzes kann eine Schlaufe für einen Befestigungsriemen des Schuhs vorgesehen sein.
-
Die
DE 60 2004 003 897 T2 offenbart einen Mittelfußschutz für einen Sicherheitsschuh, der schlag- bzw. stoßfest ist und dennoch beim Gehen elastische Eigenschaften aufweist. Der Schutz weist eine Zunge auf, die durch einzelne Schichten gebildet wird und in eine Anzahl von Sektoren unterteilt ist. Die Zunge wird durch Nähen an der Vorderkappe befestigt.
-
Die aus dem Stand der Technik bekannten Sicherheitsschuhe können zwar zum Teil das Verletzungsrisiko im Mittelfußbereich reduzieren, schränken aber das Abrollvermögen des Fußes stark ein, was zu einem geringen Tragekomfort führt.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Sicherheitsschuh der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, der die Schutzfunktion des Mittelfußes in hohem Maße gewährleistet, das Abrollvermögen des Fußes nur wenig einschränkt und sich durch einen hohen Tragekomfort auszeichnet.
-
Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Sicherheitsschuh mit einer Zehenschutzkappe und mit einem an die Fußwölbung angepaßten dynamischen Bügel als Mittelfußschutz vorgeschlagen, wobei der Bügel mit den Enden seiner Schenkel im Mittelfußbereich schwenkbar bzw. klappbar an dem Sicherheitsschuh angelenkt ist, wobei der Bügel durch Einwirken einer Last aus einer von der Zehenschutzkappe beanstandeten Grundstellung im Bereich des Mittelfußes in eine Schutzstellung schwenkbar bzw. klappbar ist und wobei der Bügel in der Schutzstellung auf der Zehenschutzkappe abgestützt ist. Bei dem erfindungsgemäßen Sicherheitsschuh ist vorzugsweise lediglich ein dynamischer Bügel vorgesehen, der schwenk- bzw. klappbar an dem Sicherheitsschuh befestigt ist und der beim Einwirken einer dynamischen Kraft (eines Stoßes) oder beim Überrollen eines schweren Wagens nach vorn klappt, bis der Bügel gegen den Sicherheitsschuh im Bereich der Zehenschutzkappe anliegt und darüber abgestützt ist. Die Schwenk- bzw. Drehachse des Bügels liegt dabei vorzugsweise unterhalb von den Mittelfußknochen, kann grundsätzlich aber auch weiter nach hinten in Richtung zum Absatz des Schuhs verschoben und dann unterhalb von dem Keilbein 1–3 oder dem Kahnbein oder dem Sprungbein angeordnet sein. Grundsätzlich könnte der Bügel auch an einem Absatz des erfindungsgemäßen Sicherheitsschuhs angelenkt sein. Der Bügel läßt sich von einer Grundstellung in eine Schutzstellung umklappen und ist in der Grundstellung beabstandet zum Zehenschutz angeordnet, was ein ausreichendes Abrollvermögen des Fußes und einen hohen Tragekomfort beim Tragen des erfindungsgemäßen Sicherheitsschuhs sicherstellt, wobei durch den dynamischen Bügel gleichzeitig die Schutzfunktion des Mittelfußes in sehr hohem Maße gewährleistet ist.
-
Die vorgenannten Aspekte und Merkmale der vorliegenden Erfindung sowie die nachfolgend beschriebenen Aspekte und Merkmale der vorliegenden Erfindung können unabhängig voneinander, aber auch in einer beliebigen Kombination realisiert werden. Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform anhand der Zeichnung. Es zeigen:
-
1 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Sicherheitsschuhs im Tragezustand, wobei die Anordnung des Fußes im Sicherheitsschuh durch die Lage der Fußknochen abgebildet ist,
-
2 ein Sicherheitsbügel des in 1 dargestellten Sicherheitsschuhs in einem nicht-gebogenen ebenen Zustand,
-
3 eine Achse des in 1 dargestellten Sicherheitsschuhs zur Lagerung des in 2 dargestellten Bügels und
-
4 eine schematische Seitenansicht des in 1 dargestellten Sicherheitsschuhs beim Abrollen des Fußes.
-
In 1 ist ein Sicherheitsschuh 1 mit einer Zehenschutzkappe 2 aus Stahl oder einem ähnlichen widerstandsfähigen Material und mit einem an die Fußwölbung angepaßten dynamischen Bügel 3 als Mittelfußschutz dargestellt, wobei der Bügel 3 mit den Enden seiner Schenkel 3a, 3b im Mittelfußbereich schwenkbar an dem Sicherheitsschuh 1 angelenkt ist und wobei der Bügel 3 durch Einwirken einer schematisch dargestellten Last 4 aus einer von der Zehenschutzkappe 2 beabstandeten Grundstellung, die in 1 mit I gekennzeichnet ist, im Bereich des Mittelfußes in eine Schutzstellung, die in 1 mit II dargestellt ist, klappbar ist und wobei der Bügel 3 in der Schutzstellung auf der Zehenschutzkappe 2 abgestützt ist.
-
Bei Einwirken der Last 4 auf den Bügel 3 oder beim Überrollen des Bügels 3 klappt der Bügel 3 aufgrund der Gewichtskraft der Last 4 nach vorne, bis er gegen die Zehenschutzkappe 2 bzw. den Sicherheitsschuh 1 im Bereich oberhalb von der Zehenschutzkappe 2 zur Anlage kommt. Dies ist in 1 schematisch durch die Pfeile III und IV dargestellt. Vor dem Einwirken einer Last 4 kann der Bügel 3 vorzugsweise dauerhaft in der Grundstellung angeordnet und dabei aufgrund von Reibkräften im Bereich der gelenkigen Verbindung mit dem Sicherheitsschuh 1 in der Grundstellung gehalten sein. In der Grundstellung ist der Bügel 3 somit beabstandet von dem Sicherheitsschuh 1 im Bereich der Zehenschutzkappe 2 angeordnet, so daß das Abrollen des Fußes möglich ist, was einen hohen Tragekomfort beim Tragen des Sicherheits-Schuhs 1 gewährleistet. Beim Einwirken einer Last dagegen wird durch den nach vorne klappenden Bügel 3 ein ausreichender Mittelfußschutz gewährleistet, wobei die Gewichtskraft der Last 4 über den nach vorne geklappten Bügel 3 in die Zehenschutzkappe 2 abgeleitet wird. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, daß eine spielbehaftete leicht drehbare Verbindung zwischen dem Bügel 3 und dem Sicherheitsschuh 1 vorgesehen ist, so daß der Bügel 3 bereits aufgrund seines Gewichtes in die Schutzstellung klappt, ohne das es der Einwirkung einer externen Last 4 bedarf.
-
Wie sich aus 1 weiter ergibt, ist der Bügel 3 mit den Enden seiner Schenkel 3a, 3b unterhalb von den Mittelfußknochen 1–5 schwenkbar oder klappbar an dem Sicherheitsschuh 1 gelagert. Grundsätzlich läßt es die Erfindung jedoch auch zu, daß die Drehachse Y des Bügels 3 weiter nach hinten in Richtung zu einem Absatz 5 des Sicherheitsschuhs 1 verlagert ist. Dies erfordert allerdings eine größere Länge der Schenkel 3a, 3b, damit die beschriebene Klappwirkung des Bügels 3 sichergestellt ist. Vorzugsweise ist die Schwenk- bzw. Klappachse Y jedoch im Bereich unterhalb von den Mittelfußknochen angeordnet, sowie dies in 1 dargestellt ist.
-
Der mögliche Klappwinkel α zwischen dem Bügel 3 in der Grundstellung (gekennzeichnet mit I) und dem Bügel 3 in der Schutzstellung (gekennzeichnet mit II) kann mehr als 10°, vorzugsweise mehr als 15°, insbesondere mehr als 20°, weitere insbesondere mehr als 30°, betragen, jeweils mit Bezug auf eine Mittellängsachse X des Bügels 3. Je nach der Breite des Schutzbügels 3 und der Höhe der Zehenschutzkappe 2 ist auch ein Winkel α von maximal 50° möglich. Der Bügel 3 kann in der Grundstellung unter einem Winkel β von weniger als 40°, vorzugsweise von weniger als 30°, insbesondere von weniger als 25°, zu einer senkrecht zur Schwenk- oder Klappachse Y angeordneten vertikalen Achse Z angeordnet sein, wiederum mit Bezug auf die Mittellängsachse X des Bügels 3. Dadurch wird eine ausreichende Bewegbarkeit des Fußes beim Tragen des Sicherheitsschuhs 1 gewährleistet. Der Bügel 3 wird im Tragezustand nicht als störend oder schmerzauslösend wahrgenommen.
-
Vorzugsweise kann der Abstand zwischen einem vorderen Außenrand 6 des Bügels 3 und dem Sicherheitsschuh 1 oberhalb von der Zehenschutzkappe 2 in der Grundstellung des Bügels 3 mehr als 1 cm, vorzugsweise mehr als 1,5 cm, insbesondere mehr als 2 cm, oder mehr betragen, jeweils mit Bezug auf die Mittellängsachse X des Bügels 3. Dies trägt weiter zu einem hohen Tragekomfort des Sicherheitsschuhs 1 bei.
-
Wie sich aus 1 ergibt, kann der Bügel 3 an einer quer zu einer Schuhsohle 7 angeordneten und die Schuhsohle 7 durchsetzenden Achse 8 gelagert sein. Die Achse 8 ist in 3 dargestellt, wobei es sich bei der Achse 8 um einen Metallstab handelt, der an seinen Enden Gewindeabschnitte aufweist, auf die zwei Befestigungsmuttern 9 mit Innengewinde aufgeschraubt sind. Dadurch läßt sich der Bügel 3 in sehr stabiler Weise schwenkbar mit dem Sicherheitsschuh 1 verbinden, wobei in den Enden der Schenkel 3a, 3b des Bügels 3 entsprechende Öffnungen für die Achse 8 vorgesehen sind. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, daß der Bügel 3 nicht mit einem durchgehenden Querstab an dem Sicherheitsschuh 1 befestigt ist, sondern daß die Schenkel 3a, 3b über Achsstummel o. dgl. an den Längsseiten des Sicherheitsschuhs 1 klappbar mit dem Sicherheitsschuh 1 befestigt sind.
-
Wie sich aus 1 weiter ergibt, läßt sich der Bügel 3 relativ zu einen Schuhschaft 10 des Sicherheitsschuhs verschwenken bzw. nach vorne klappen, wobei der Bügel 3 von außen an dem Sicherheitsschuh 1 vorgesehen ist und wobei es sich bei dem Bügel 3 und dem Schuhschaft 10 um separate Teile des Sicherheitsschuhs 1 handelt. Grundsätzlich kann es jedoch auch möglich sein, daß der Bügel 3 in das Schaftmaterial eingearbeitet ist, wobei vorzugsweise jedoch die Klappbarkeit des Bügels 3 durch eine ausreichende Nachgiebigkeit bzw. Elastizität des Schaftmaterials und/oder entsprechende Hohlräume im Schaftmaterial sichergestellt sein muß.
-
Der Bügel 3 besteht aus einem widerstandsfähigen Material, vorzugsweise aus Stahl oder aus einem Kunststoff, wie einem glasfaserverstärkten Kunststoff. Darüber hinaus kann der Bügel 3 vorzugsweise ummantelt sein mit Leder oder einem Kunststoffmaterial, wie Gummi. Dadurch wird eine Verletzungsgefahr an scharfkantigen Rändern des Bügels 3 ausgeschlossen. Im übrigen können die Enden der Schenkel 3a, 3b des Bügels 3 vorzugsweise von der Unterseite der Schuhsohle 7 beabstandet sein, so daß ein unmittelbarer Kontakt des Bügels 3 mit dem Untergrund bzw. Boden beim Tragen des Sicherheitsschuhs 1 ausgeschlossen ist.
-
Nicht im einzelnen in 1 dargestellt ist, daß eine Innenseite 11 des Bügels 3 zumindest auf der Oberseite des Sicherheitsschuhs 1, aber vorzugsweise auch an den äußeren Längsseiten, im wesentlichen vollflächig gegen eine Außenseite des Schuhschafts 10 anliegen kann. Hierbei geht es darum, daß der Bügel 3 spaltfrei bzw. hohlraumfrei gegen den Schuhschaft 10 anliegt, was zu einer hohen Sicherheit gegen Hängenbleiben mit dem Bügel 3 im Tragezustand beiträgt und im übrigen das Eindringen von Fremdkörpern und Schmutz in den Bereich zwischen dem Bügel 3 und dem Schuhschaft 10 weitgehend ausschließt. ”Spalt- bzw. hohlraumfrei” im Sinne der Erfindung beschreibt hier eine Anordnung, bei der zwischen der Innenseite 11 des Bügels 3 und einer Oberseite des Schuhschafts 10 im wesentlichen kein Leer- bzw. Freiraum vorhanden ist, der zu einem Eindringen von Fremdkörpern oder größeren Schmutzteilen führen kann. Letztlich ist der Sicherheitsschuh 1 im Bereich zwischen dem Bügel 3 und dem Schuhschaft 10 ausgepolstert. Können Fremdkörper oder Schmutz in den Bereich zwischen dem Bügel 3 und den Schuhschaft 10 eindringen, kann dies unter Umständen zu einer Beeinträchtigung der Klappbarkeit des Bügels 3 führen. Der Bügel 3 kann auf der Seite des Schuhschafts 10 und/oder der Schuhschaft 10 kann auf der Seite des Bügels 3 ein Füllmaterial, insbesondere eine Schaumstoffschicht, aufweisen, um eine spalt- bzw. hohlraumfreie Anlage des Bügels 3 gegen den Schuhschaft 10 sicherzustellen. Das Füllmaterial läßt jedoch auch eine Bewegbarkeit des Bügels 3 relativ zum Schuhschaft 10 zu. Beispielsweise kann das Füllmaterial in der Art eines Polsters zwischen der Innenseite des Bügels und einer Ummantelung des Bügels mit Leder oder einem Kunststoffmaterial vorgesehen sein.
-
Wie sich aus 2 ergibt, kann der Bügel 3 in einem ungebogenen ebenen Zustand eine sichelförmige Kontur aufweisen. Im gebogenen Zustand ist der Bügel 3 dagegen im wesentlichen U-förmig ausgebildet. Die Schenkel 3a, 3b des Bügels 3 können drehbar um die Achse 8 gelagert oder aufgrund von Federkräften des Bügels 3 drehfest mit der Achse 8 verbunden sein. Zwischen der Achse 8 und der Schuhsohle 7 kann eine reibschlüssige Verbindung ausgebildet sein, die dazu führt, daß der Bügel 3 bis zum Einwirken einer Last 4 automatisch in der Grundstellung gehalten wird und dabei stets beabstandet von der Zehenschutzkappe 2 angeordnet ist.
-
Auf der im Montagezustand von der Zehenschutzkappe 2 abgewandten Seite kann die Sichelkontur des Bügels 3 einen im wesentlichen konkaven Verlauf aufweisen. Auf der der Zehnschutzkappe 2 zugewandten Seite kann die Sichelkontur des Bügels 3 dagegen einen im wesentlichen wellenförmigen Verlauf aufweisen mit zwei flacheren Wellenabschnitten 12, 13 und einem höheren Wellenabschnitt 14, wobei der Bügel 3 im Bereich des höheren Wellenabschnitts 14 die größte Breite aufweist und in der Schutzstellung in diesem Bereich gegen den Schuhschaft 10 oberhalb von der Zehenschutzklappe 2 zur Anlage kommt.
-
In 1 ist gezeigt, daß die Schuhsohle 7 einen mehrschichtigen Aufbau mit einer äußeren Laufsohle 15, einer Zwischensohle 16 und einer Innensohle 17 aufweisen kann. Die Zwischensohle 16 kann einen vorderen ersten Längsabschnitt mit geringerer Biegesteifigkeit und hoher Flexibilität und einen hinteren zweiten Längsabschnitt mit höherer Biegesteifigkeit bzw. geringerer Flexibilität aufweisen, wobei, vorzugsweise, der Bügel 3 an dem Ende des ersten Längsabschnitts im Übergangsbereich zum zweiten Längsabschnitt unterhalb von den Mittelfußknochen angelenkt sein kann. Die Achse 8 verläuft dabei durch die Zwischensohle 16 und ist dadurch sicher gelagert. Dies trägt auch zu einem hohen Tragekomfort bei, wobei der Fuß leicht abgerollt werden kann und kniende oder Tätigkeiten in der Hockstellung aufgrund der hohen Elastizität der Schuhsohle 7 im vorderen Bereich leicht möglich sind. In 4 ist der Sicherheitsschuh 1 beim Abrollen des Fußes dargestellt, wobei der Bügel 3 durch die Biegung des Schuhschafts 10 und der Schuhsohle 7 beim Abrollen ebenfalls gegen die Zehenschutzkappe 2 zur Anlage kommen kann. Gleichwohl wird das Abrollen des Fußes nicht durch den Bügel 3 behindert.
-
Um die Schutzfunktion des Sicherheitsschuhs 1 weiter zu erhöhen, kann zwischen dem hinteren zweiten Längsabschnitt mit höherer Biegesteifigkeit und einem Außensohlenabschnitt, der sich im wesentlichen von der Schwenk- bzw. Klappachse Y des Bügels 3 bis hin zur Mitte des Absatzes 5 oder auch über die Mitte hinaus erstrecken kann, ein langgestreckter vorzugsweise plattenförmiger Fußsohlenschutz 18 aus einem widerstandfähigen Material, wie Stahl oder einem glasfaserverstärktem Kunststoff, vorgesehen sein.
-
Vorzugsweise ist lediglich ein einziger Bügel 3 bei dem Sicherheitsschuh 1 vorgesehen. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, das mehrere vorzugsweise im Bereich unterhalb von den Mittelfußknochen schwenkbar bzw. klappbar angelenkte Bügel 3 vorgesehen sind, die einander auch teilweise überlappen können. Die Bügel 3 können eine unterschiedliche Länge aufweisen, wobei es beim Einwirken einer Last 4 zu einem Umklappen der Bügel 3 nach vorne kommen kann, so daß sich die Bügel 3 in der Schutzstellung zumindest teilweise überlappen und gegenseitig abstützen können, was zu einer noch höheren Sicherheit gegen Verletzungen des Mittelfußbereiches führt.
-
Darüber hinaus ist es grundsätzlich auch möglich, daß ein Bügel drehfest mit dem Sicherheitsschuh 1 verbunden ist, wobei sich der Bügel dann stets in der Schutzstellung befindet und mit einem Außenrand gegen den Sicherheitsschuh 1 anliegt. Die Form des Bügels und die Lage einer Befestigungsachse des Bügels 3 entsprechen dabei vorzugsweise der Form des Bügels und der Anordnung der Drehachse Y bei dem in 1 dargestellten Bügels 3. Um das Abrollen des Fußes zu ermöglichen, ist der Bügel lediglich im Bereich der Enden seiner Schenkel fest mit dem Sicherheitsschuh 1 verbunden, wobei sich der Schuhschaft 10 im übrigen relativ zum Bügel einknicken läßt, um die in 4 dargestellte Abrollstellung beim Abrollen des Fußes einnehmen zu können.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 7334384 [0004]
- US 2523495 [0005]
- US 3068593 A [0006]
- DE 2102588 A [0007]
- DE 202007015865 U1 [0008]
- US 3995382 A [0009]
- US 4231170 A [0010]
- DE 1760401 A [0011]
- DE 602004003897 T2 [0012]