-
Die
Erfindung betrifft einen Sohlenaufbau für einen Laufschuh,
insbesondere einen Freizeitschuh, mit einer außen liegenden
Laufsohle sowie mindestens einer oberhalb von dieser angeordneten
Zwischensohle. Die Erfindung ist darüber hinaus auf einen
Laufschuh, insbesondere einen Freizeitschuh gerichtet.
-
Sohlen
für Schuhe werden im zunehmenden Maße nicht nur
unter ästhetischen Gesichtspunkten und Berücksichtigung
von Haltbarkeitserwägungen konstruiert, sondern man macht
sich zunehmend Gedanken über gesundheitsfördernde
Eigenschaften des Schuhwerkes, wobei das Augenmerk insbesondere
darauf gerichtet wird, den Gang des Schuhträgers zu stabilisieren
und die Bewegungsablaufe zu unterstützen. Durch die Kombination
verschiedener Merkmale, die mit den Sohlen verwirklicht werden können,
ist es möglich, den natürlichen Abrollvorgang
beim Laufen zu unterstützen und den Schuhträger
andererseits auch zu einer aktiven Haltung beim Laufen und Stehen
zu bewegen.
-
Während
des Laufens, insbesondere des schnellen Laufens kommt es zu stoßartigen
Belastungen vornehmlich im Fersenbereich des Schuhträgers,
die ohne geeignete Dämpfungsmaßnahmen an der Sohle
von den Knochen, Muskeln und Bändern des Schuhträgers
aufgenommen werden müssen, was sich häufig nachteilig
auf dessen Gesundheit auswirkt. Es sind schon verschiedene, auch
als Funktionssohlen bezeichnete Schuhsohlen vorgeschlagen worden,
die mit Dämpfungsmitteln ausgestattet sind, um das Laufen
zu erleichtern und die dabei auf den Körper, insbesondere
die Füße und die Beine wirkenden Belastungen zu
reduzieren. Beispiele für derartige Sohlen finden sich
beispielsweise in der
DE
20 2007 009 148 U1 , der internationalen Patentanmeldung
WO 2006/065 047 oder
der
EP 1 869 989 A1 .
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Schuhsohlenaufbau und einen damit ausgestatteten
Laufschuh weiter dahingehend zu verbessern, dass einerseits eine
gute schockabsorbierende Wirkung beim Auftreten erzielt wird, andererseits
das Abrollen des Fußes des Schuhträgers unterstützt
wird.
-
Diese
Aufgabe wird mit der erfindungsgemäßen Sohlenaufbau
dadurch gelöst, dass die von der Laufsohle gebildete Auftrittfläche
vom hinteren Fersenbereich bis zu der Sohle hin zur vorderen Sohlenspitze
etwa bogenförmig konvex nach außen gekrümmt
ist und dass zwischen der Laufsohle und der Zwischensohle im hinteren
Schuhbereich ein etwa keil- oder tropfenförmig ausgestalteter,
sich vom Mittelfußbereich hin zum hinteren Fußballen
des Schuhträgers ersteckender, formelastischer Dämpfungskeil angeordnet
ist.
-
Die
Kombination der Verwendung einer etwa bogenförmig konvex
nach außen gekrümmten Laufsohle mit dem sich oberhalb
von dieser im hinteren Schuhbereich angeordneten, etwa keilförmigen Dämpfungskeil
unter der darüber verlaufenden Zwischensohle ermöglicht
es, die Sohle in technisch sehr leicht umsetzbarer Konstruktion
mit Zonen unterschiedlicher Härtegrade auszustatten, um
einerseits die benötige Formstabilität der Sohlenkonstruktion
zu erreichen, andererseits den Teil der Sohle, der den höchsten
Stoßbelastungen unterliegt, durch die Anordnung des formelastischen
Dämpfungskeils weicher zu machen, so dass die beim Auftreten
stattfindenden Stoßbelastungen im Fersenbereich gedämpft
werden und aufgrund der Formelastizität des Dämpfungsteils
und der damit einhergehenden vergleichsweise hohen Rückstellkraft
das nach vorne gerichtete Abrollen des Fußes unterstützt
wird, wobei die Sohle durch den Memory-Effekt des formelastischen
Dämpfungskeilmaterials dann seine ursprüngliche
Form auch umgehend wieder annimmt.
-
Der
Dämpfungskeil besteht vorzugsweise aus Weich-Polyurethan,
während die Zwischensohle zweckmäßig
aus Polyurethan hoher Dichte besteht. Die Laufsohle weist vorzugsweise
zumindest über die Länge des Dämpfungskeils
eine wenigstens annähernd konstante, geringe Dicke von
nicht mehr als 8 mm auf, so dass die schockabsorbierende Wirkung des
Dämpfungskeils durch das Material der Laufsohle nicht oder
jedenfalls nicht nennenswert beeinflusst wird.
-
Als
vorteilhaft hat sich eine Konstruktion herausgestellt, bei welcher
der Dämpfungskeil ausgehend von einem Bereich maximaler
Dicke, die je nach Schuhart und Größe im Bereich
von 15 bis 35 mm liegen kann, nach vorne und hinten flacher werdend
ausgestaltet ist und an seinem vorderen und hinteren Enden flach
bzw. mit einer scharfen Kante ausläuft. Der Bereich maximaler
Dicke befindet sich dabei vorzugsweise etwa bei 1/3 der Gesamtlänge des
Dämpfungskeils, gemessen von dessen hinterem Ende, d. h.
2/3 der Gesamtlänge des Dämpfungskeils liegen
in Längsrichtung des Schuhs bzw. der Sohle vor dem Bereich
maximaler Dicke hin zur Sohlenspitze.
-
Der
Härtegrad des Dämpfungskeils liegt vorzugsweise
im Bereich von 25 bis 35 A (Shore). Als besonders vorteilhaft hat
sich eine Shore-Härte von 30 A für den Dämpfungskeil
erwiesen, womit einerseits sehr gute Dämpfungseigenschaften
und andererseits ein guter Memory-Effekt beim Entlasten erreicht
wird. Im Gegensatz hierzu weist die Zwischensohle vorzugsweise einen
hohen Härtegrad im Bereich von 50 bis 60 A (Shore) auf,
vorzugsweise wird für die Zwischensohle in Material mit
der Shore-Härte von 55 A verwendet. Als besonders zweckmäßig
hat es sich herausgestellt, die Zwischensohle und den Dämpfungskeil
in einem Arbeitsgang beispielsweise in einem Koextrusionsverfahren
herzustellen, was bei dem Einsatz von Polyurethan mit höherem
Härtegrad für die Zwischensohle und Soft-Polyurethan
für den Dämpfungskeil aufgrund der gleichen bzw.
verwandten chemischen Eigenschaften dieser beiden Materialien problemlos
möglich ist und was den besonderen Vorteil hat, dass auf
eine gesonderte Verklebung oder sonstige Verbindung von Zwischensohle
und Dämpfungskeil verzichtet werden kann. Hierdurch erreicht
man einen besonders stabilen und belastbaren Verbund.
-
Für
die Laufsohle kommt vorzugsweise ein abriebfester, thermoplastischer
Gummiwerkstoff (thermoplastic rubber, TPR) zum Einsatz, wobei die Laufsohle
vorzugsweise in ihrem umlaufenden Randbereich einen geringeren Härtegrad
aufweist als im innen liegenden Mittenbereich.
-
So
ist es möglich, die Shore-Härte der Laufsohle
im Randbereich auf etwa 60 A (Shore) und im Mittenbereich auf etwa
75 A (Shore) einzustellen. Es ist auch möglich, dass die
Laufsohle im Bereich unterhalb des Dämpfungskeils eine
Zone größerer Härte in der Größenordnung
von 70 A bis 80 A (Shore) und im Bereich des Forderfußes
eine Zone geringerer Härte in der Größenordnung
von 55 A bis 65 A (Shore) aufweist. Im hoch belasteten Fersenbereich ist
hierdurch die Laufsohle besonders widerstandsfähig, wobei
dort die Dämpfungseigenschaften im Wesentlichen durch den
darüberliegenden Dämpfungskeil gewährleistet
werden, während im Bereich des Vorderfußes, in
dem die Laufsohle weniger stark belastet wird, aus Komfortgründen
die Laufsohle eine etwas geringere Härte aufweisen kann.
-
Der
Dämpfungskeil erstreckt sich vorzugsweise über
eine Länge von 30 bis 60%, insbesondere von 35 bis 55%,
der Gesamtlänge der Zwischensohle. Der Dämpfungskeil
kann an seiner Unterseite eine über seine Länge
zumindest im Wesentlichen konstante konvexe Krümmung aufweisen
und an seiner Oberseite ein etwa wellenförmig geschwungenes Profil
mit mindestens einem Wellenwerk haben.
-
Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung und der Zeichnung, worin bevorzugte Aus führungsformen
der Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert
werden. Es zeigt:
-
1 einen
Freizeitschuh nach der Erfindung mit einer erfindungsgemäßen
Sohle in einer Seitenansicht;
-
2 eine
erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Schuhsohlenaufbaus in einer Seitenansicht in auseinandergezogener
Darstellung ihrer Einzelbestandteile;
-
3 eine
Unteransicht auf die Laufsohle des Sohlenaufbaus nach 2;
-
4 eine
zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Schuhsohleaufbaus in einer 2 entsprechenden
Darstellung; und
-
5 eine
dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Schuhsohlenaufbaus in Seitenansicht, wobei jedoch die Einzelkomponenten
der Sohle in größerer räumlicher Nähe
zueinander dargestellt sind.
-
In
der Zeichnung ist mit 10 ein Laufschuh, insbesondere ein
Freizeitschuh bezeichnet, der in bekannter Weise einen den Fuß des
Schuhträgers oberseitig umschließenden Schuhschaft 11 und
einen untere Schuhsohlenaufbau 12 aufweist, der unter der
im Inneren des Laufsschuhs 10 angeordneten Brandsohle des
Schuhs (nicht erkennbar) angeordnet, insbesondere angeklebt ist.
Der erfindungsgemäße Sohlenaufbau, der in verschiedenen
Ausführungsformen im Detail in den 2 bis 5 dargestellt
ist, ist mehrschichtig ausgestaltet und weist eine außen
liegende, untere Laufsohle 13 sowie eine oberhalb von dieser
angeordneten Zwischensohle 14 auf, mit der er an deren
Oberseite am Schuhschaft 11 bzw. der im Inneren des Schuhs
liegenden Brandsohle befestigt ist. Wie man in den Zeichnungen gut
erkennen kann, bildet die Laufsohle 13 eine untere Auftrittfläche 15,
die ausgehend vom hinteren Fersenbereich 16 des Schuhs 10 hin
zur vorderen Sohlenspitze 17 etwa bogenförmig
konvex nach außen gekrümmt ist. Zwischen der Laufsohle 13 und
der darüber angeordneten Zwischensohle 14 ist
im hinteren Schuhbereich 18 etwa zwischen dem Mittelfußbereich 19 des
Schuhträgers und dessen hinteren Fußballen 20 ein
im Längsschnitt durch den Schuh etwa keil- oder tropfenförmig
ausgestalteter Dämpfungskeil 21 vorgesehen. Während
die Zwischensohle 14 aus einem Polyurethanmaterial hoher
Dichte besteht und einen Härtegrad von 55 A (Shore) aufweist,
besteht der Dämpfungskeil aus einem Weich-Polyurethan,
das lediglich eine Shore-Härte von 30 A hat und ein formelastisches
Ansprechverhalten aufweist. Die Dicke der unteren Laufsohle kann über
ihre Länge vom hinteren Fersenbereich bis hin zur vorderen Sohlenspitze
variieren. Zumindest aber im Bereich des Dämpfungskeils
hat die Laufsohle nur eine vergleichsweise geringe, im wesentlichen
konstante Dicke von etwa 3,5 bis 6 mm, so dass sie trotz ihrer an sich
hohen Festigkeit jedenfalls im Bereich des formelastischen Dämpfungskeils
beim Auftreten des den Laufschuh tragenden Schuhträgers
im Fersenbereich gut nachgeben kann. Die insbesondere bei zügiger
Geh- oder Laufweise auftretenden, stoßartigen Belastungen
werden durch den sich dabei elastisch zusammendrückenden
Dämpfungskeil 21 hervorragend absorbiert und müssen
somit nicht vom Schuhträger aufgefangen werden. Die bogenförmige Krümmung
der Auftrittfläche der Laufsohle begünstigt das
leichte Abrollen des Schuhs, wenn der Schuhträger sein
Gewicht nach vorne verlagert, wobei dann die Abrollbewegung noch
durch die elastische Rückstellkraft des Dämpfungskeils
unterstützt wird, der bei der einsetzenden Entlastung der
Sohle im Fersenbereich expandiert und die Laufsohle wieder konvex
nach außen drückt und hierdurch den Schuh im Fersenbereich
in der Anhebebewegung unterstützt.
-
Der
Dämpfungskeil ist so ausgestaltet, dass er zu seinem vorderen
Ende 22 und seinem hinteren Ende 23 hin im wesentlichen
flach ausläuft und dazwischen einen Bereich maximaler Dicke 24 hat,
der den Abstand zwischen dem hinteren Ende 23 und dem vorderen
Ende 22 etwa im Verhältnis von 1/3 zu 2/3 unterteilt.
In diesem Bereich maximaler Dicke 24 kann der Dämpfungskeil
je nach Schuhmodell und Schuhgröße eine Materialstärke
von 15 bis 40 mm haben. Der Übergang hin zu den flach auslaufenden vorderen
und hinteren Enden 22, 23 erfolgt an der Unterseite
des Dämpfungskeils in einer stufenlosen, konvexen Krümmung,
die an die Krümmung der darunterliegenden Laufsohle angepasst
ist, während der Dämpfungskeil an seiner Oberseite
hin zu den vorderen und hinteren Enden ein etwa wellenförmig
geschwungenes Profil mit einem Wellenberg im Bereich der maximalen
Dicke hat und hier teilweise auch konkav eingezogene Bereiche aufweist.
-
Da
sowohl die Zwischensohle 14 als auch der Dämpfungskeil 21 aus
Polyurethan bestehen, können beide Teile im Koextrusions-Spritzgussverfahren
gleichzeitig hergestellt werden. Aufgrund ihrer praktisch identischen
chemischen Eigenschaften gehen sie eine hochfeste Verbindung miteinander
ein. Die aus abriebfestem, thermoplastischem Gummiwerkstoff (KPR)
bestehende Laufsohle 13 wird mit geeignetem Klebstoff mit
dem aus Polyurethan bestehenden, von der Zwi schensohle 14 und
dem Dämpfungskeil 21 gebildeten Teileverbund verklebt.
-
In
der 2 kann man noch erkennen, dass die erfindungsgemäße
Schuhsohle nicht nur übereinanderliegend Bereiche unterschiedlicher
Festigkeit bzw. Elastizität hat, sondern dass auch die
Laufsohle 13 selbst unterschiedlich harte Bereiche aufweist.
So findet sich unterhalb der Ferse des Schuhs ein innen liegender
Mittenbereich 25, in dem die Laufsohle eine vergleichsweise
große Härte von 75 A (Shore) aufweist, während
die Laufsohle in ihrem Randbereich nur eine Härte von 60
A (Shore) hat. Die größere Härte unterhalb
des Dämpfungskeils im Fersenbereich erhöht die
Widerstandsfähigkeit der Laufsohle und somit deren Lebensdauer,
während der etwas weichere Randbereich den Komfort beim
Laufen günstig beeinflusst.
-
Die
Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Aus
führungsbeispiele beschränkt, sondern es sind
verschiedene Änderungen und Ergänzungen möglich,
ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. 5 beispielsweise
lässt erkennen, dass der Dämpfungskeil auch eine
etwas geringere Länge haben kann, so dass seine vordere Spitze 22 nicht
bis in den Mittelfußbereich des Schuhträgers reicht,
sondern der Dämpfungskeil im Wesentlichen nur unterhalb
der Ferse platziert ist. In jedem Fall ist die Ausformung der einzelnen
Komponenten dergestalt, dass eine nahtlose Verklebung/Verbindung
zu einem geschlossenen Sohlenblock möglich ist, womit die
jeweiligen Anforderungen an das Schuhdesign für unterschiedlich
gestaltete Schuhe erfüllt werden können. Im Rahmen
der Modifikationen bleiben die Härtegrade der einzelnen Komponenten
bevorzugt konstant, wobei jedoch die Komponenten so verschieden
gestaltet werden können, dass sie den an den Schuh geforderten
Aufgaben optimal gerecht werden. Beispielsweise sind die Formgebung
und die Größe der einzelnen Komponenten im starken
Maße nicht nur von der Schuhgröße, sondern
auch von der Gesamthöhe der Sohlenkonstruktion abhängig.
Insbesondere die Länge und die Höhe des Dämpfungsteils
können innerhalb verhältnismäßig
großer Grenzen variiert werden, um die gewünschten
Eigenschaften zu erhalten.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 202007009148
U1 [0003]
- - WO 2006/065047 [0003]
- - EP 1869989 A1 [0003]