-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur 3-D-Datenerfassung mittels einer Reihe von Projektionsbildern eines Untersuchungsobjektes aus unterschiedlichen Aufnahmewinkeln während eines Rotationslaufs von einem Biplan-C-Bogen-System mit zwei getrennten C-Bogen-Ebenen, wobei aus den Projektionsbildern dreidimensionale Bilddaten rekonstruierbar sind. Derartige Verfahren dienen zur getriggerten Herzrekonstruktion am Computertomographie-C-Bogen-System mit Biplan-Akquisition.
-
In den bisher verwendeten Cardiac-Anlagen findet die 3-D-Cardiac-Akquisition immer unter Verwendung einer einzelnen C-Bogen-Ebene, unter Einsatz von DynaCT-Cardiac, statt.
-
Dabei wird der C-Bogen in vier Rotationsläufen (zwei Vorwärts- und zwei Rückwärtsläufe) um jeweils 200° um den Patienten rotiert. Die Notwendigkeit einer Akquisition eines Winkelbereichs von 200° resultiert aus den geometrischen Eigenschaften eines Fächerstrahlers. Dieser macht es nötig, zur sauberen Rekonstruktion statt 180° über 200° (180° + Fächerwinkel) aufzunehmen.
-
Während dieser Drehbewegung werden jeweils Daten akquiriert. Durch geschickte Wahl der Startzeitpunkte der einzelnen Rotationsläufe, abhängig von der Herzphase und Herzfrequenz des Patienten, lassen sich die Aufnahmen so steuern, dass sich aus den Gesamtdaten eine Rekonstruktion des Herzens zu einer bestimmten Herzphase erzeugen lässt. Dies gelingt durch das Vorhandensein von passenden Aufnahmen aus allen zur Rekonstruktion nötigen Winkeln, also einer vollständigen Abdeckung des Aufnahmebereichs. Durch den Einsatz von vier Rotationsläufen lässt sich ein Korridor von ±0,125 Herzphasen um die gewünschte Rekonstruktions-Herzphase erreichen. Bei Sekundärrekonstruktionen zu anderen Herzphasen kann es zu verminderter Bildqualität kommen, da der Fehler des Korridors auf bis zu ±0,25 Herzphasen ansteigen kann.
-
Durch die Notwendigkeit von vier Rotationsläufen zur sauberen Abdeckung aller Bereiche entsteht bei dem bisher genannten Verfahren ein weiterer Nachteil durch zusätzlichen Overhead. Die C-Bogen-Ebene muss viermal beschleunigt, wieder abgebremst und vor allem auch an den Wendestellen wieder anhand einer bestimmten Herzphase getriggert gestartet werden. Dadurch kann es zu enormen Verzögerungen kommen, was wiederum eine längere Kontrastmittelinjektion verlangt.
-
Selbst bei Biplan-Systemen in 3-D-Cardiac, die bereits über zwei unabhängige C-Bogen-Ebenen verfügen, wie sie bereits ausgeliefert werden, findet in dieser Akquisition nur eine C-Bogen-Ebene (Ebene A) Verwendung. Die zweite C-Bogen-Ebene wird aus dem Akquisitionsbereich in eine Parkposition gefahren und daher zurzeit nicht zur 3-D-Datengewinnung verwendet.
-
Die
US 7 187 745 B2 betrifft die CT-Bildgebung des Herzens und nicht eine zeitlich deutlich beschleunigte getriggerte 3-D-Biplan-Akquisition mit offenen C-Bogen-Systemen, um den Nachteil der im Vergleich mit einem CT-Scanner doch recht geringen Rotationsgeschwindigkeit zumindest teilweise auszugleichen.
-
Die
US 2006/0067459 A1 befasst sich mit getriggerter Herzbildgebung an einem C-Bogen-System im Allgemeinen. Es wird in keiner Weise auf eine zeitlich deutlich beschleunigte getriggerte 3-D-Biplan Akquisition mit einem C-Bogen-System eingegangen, das zwei Röntgenröhren und zwei Detektoren enthält.
-
Aus der
US 2008/0187092 A1 ist ein Verfahren zur 2-D-Bildgebung, insbesondere die EKG-getriggerte Fluoroskopie, bekannt, bei dem zum Bestimmen einer Mehrzahl von EKG-getriggerten Aufnahmezeitpunkten für die Bildgebung an einem abzubildenden Herz gerichtet, folgende Schritte durchgeführt werden: Aufnehmen einer Vielzahl von Abbildungen des Herzens in vorab festgelegten zeitlichen Abständen; Zuordnen der Abbildungen zu bestimmten Herzphasenzeitpunkten; Vergleichen der Abbildungen zur Bestimmung von Ähnlichkeitsmaßen, die bildgebungstechnisch ähnliche Zustände des abzubildenden Herzens repräsentieren, zwischen jeweils zwei Abbildungen; Identifizieren einer Gruppe von Abbildungen mit wechselseitigen Ähnlichkeitsmaßen in einem vorgegebenen Bereich, zwischen den Paaren von Abbildungen; und Festlegen der zu den Abbildungen in der Gruppe gehörigen Herzphasenzeitpunkten als die Mehrzahl von EKG-getriggerten Aufnahmezeitpunkten. Das Verfahren kann in einem weiteren Aspekt zusätzlich den Schritt der Durchführung der Bewegt-Bildgebung basierend auf Aufnahmen zu den bestimmten Aufnahmezeitpunkten anhand einer EKG-Triggerung beinhalten.
-
In der
DE 10 2005 061 005 A1 ist ein Verfahren zum Betrieb einer medizinischen Untersuchungseinrichtung mit einer Bildaufnahmevorrichtung beschrieben, die zur Erstellung von Bildaufnahmen eines periodisch bewegten Organs in einer Rotationsbewegung über einen festgelegten Winkelbereich um den Patienten bewegt wird, wobei von der Bildaufnahmevorrichtung mehrere Läufe zur Erstellung der Bildaufnahmen durchgeführt werden und der Start der einzelnen Läufe in Abhängigkeit eines Referenzsignals, das einen aktuellen Bewegungszustand des abzubildenden Organs repräsentiert, derart ausgelöst wird, dass bei jedem Lauf Bildaufnahmen unter einem anderen Einstrahlwinkel erstellt werden.
-
Aus der
DE 10 2006 028 326 A1 sind ein Verfahren zur Röntgenbildgebung sowie ein für die Durchführung des Verfahrens geeignetes Biplan-Röntgengerät bekannt, bei denen ein Objektbereich eines statischen Untersuchungsobjektes in zumindest einer C-Bogen-Ebene unter verschiedenen Projektionswinkeln über einen Winkelbereich von zumindest 180° bei einer Röntgenaufzeichnung abgetastet wird, um aus den Messwerten der Röntgenaufzeichnung ein Schicht- oder Volumenbild des Objektbereiches zu rekonstruieren. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass die Röntgenaufzeichnung simultan mit beiden C-Bogen und Röntgensystemen erfolgt, wobei das erste Röntgensystem des ersten C-Bogens über einen Abschnitt des Winkelbereiches bewegt wird, der kleiner als 180° ist, und das zweite Röntgensystem des zweiten C-Bogens während der Röntgenaufzeichnung simultan über den verbleibenden Abschnitt des Winkelbereichs bewegt wird.
-
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, ein Verfahren der eingangs genannten Art derart auszubilden, dass eine verbesserte zeitliche Auflösung der Sekundärrekonstruktion ermöglicht wird.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausbildungen sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
-
Bei einem oben genannten Verfahren wird dies durch folgende Schritte erreicht:
- a) Erfassung der Herztätigkeit mittels eines EKGs,
- b) Ermittlung der Herzfrequenz des Untersuchungsobjektes und Berechnung einer Start-Herzphase,
- c) Berechnung von Parametern der C-Bogen-Ebenen aus den gemäß Schritt b) ermittelten Werten und Einstellung der Parameter,
- d) Start der Akquisition der Daten n in der Start-Herzphase nach erfolgter Einstellung der Parameter unter Beachtung der Randbedingungen durch die Akquisition,
- e) gleichmäßige Rotation beider C-Bogen-Ebenen mit derselben Geschwindigkeit in einer Drehrichtung als erster Vorwärtslauf über einen Winkelbereich von 200° + ”Zwischenwinkel” und Aufnahme verschiedener Winkelbereiche des Patienten bei verschiedenen Herzphasen,
- f) Positionierung der beiden C-Bogen-Ebenen in ihren Ausgangspositionen ohne Bildaufnahme nach Beendigung des ersten Vorwärtslaufs,
- g) Start der Akquisition der Daten um 1/4 Herzphase früher als die Start-Herzphase,
- h) gleichmäßige Rotation beider C-Bogen-Ebenen mit derselben Geschwindigkeit in gleicher Drehrichtung als zweiten Vorwärtslauf über einen Winkelbereich von 200° + ”Zwischenwinkel” und Aufnahme verschiedener Winkelbereiche des Patienten bei verschiedenen Herzphasen und
- i) Rekonstruktion der gewonnenen Daten zu beliebigen Herzphasen nach Beendigung des zweiten Vorwärtslaufs bei abgeschlossener Akquisition.
-
Mittels dieses erfindungsgemäßen Verfahrens kann man an Biplan-Systemen durch Nutzung beider C-Bogen-Ebenen und den Einsatz von zwei Rotationsläufen in die gleiche Drehrichtung eine deutlich verbesserte zeitliche Auflösung der Sekundärrekonstruktion erreichen.
-
In vorteilhafter Weise kann der Schritt c) folgende Merkmale aufweisen:
- c) Berechnung und Zuordnung von den C-Bogen-Ebenen zugeordneten Fächern oder Winkelbereichen
und/oder - c) Einteilung des gesamten Winkelbereichs in mehrere Fächer, die zyklisch den C-Bogen-Ebenen bzw. Rotationsläufen zugeordnet werden.
-
Erfindungsgemäß kann die Reihenfolge der Winkelbereiche folgendermaßen verlaufen:
- 1. C-Bogen-Ebene A: Vorwärtslauf 1,
- 2. C-Bogen-Ebene A: Vorwärtslauf 2,
- 3. C-Bogen-Ebene B: Vorwärtslauf 1 und
- 4. C-Bogen-Ebene B: Vorwärtslauf 2,
wobei die Reihenfolge der verwendeten Winkelbereiche folgendermaßen sein kann: - 1. C-Bogen-Ebene B: Vorwärtslauf 1,
- 2. C-Bogen-Ebene B: Vorwärtslauf 2,
- 3. C-Bogen-Ebene A: Vorwärtslauf 1 und
- 4. C-Bogen-Ebene A: Vorwärtslauf 2.
-
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Zuordnung mehrfach zyklisch erfolgt.
-
In vorteilhafter Weise kann die Positionierung gemäß Schritt f) durch Rückwärtslauf ohne Strahlung erfolgen.
-
Erfindungsgemäß können die zu beachtenden Randbedingungen gemäß Schritt d) abhängig von der eingesetzten Untersuchungsmethode sein.
-
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 ein bekanntes Röntgen-C-Bogen-System mit einem Industrieroboter als Tragvorrichtung,
-
2 eine Ansicht der Bahn eines Detektors und einer Strahlungsquelle gemäß 1 um ein zu untersuchendes Objekt in axialer Blickrichtung,
-
3 einen Ablauf eines 3-D-Cardiac-Scans mit zwei Vorwärtsläufen und einer optimalen Überdeckung der Scanbereiche,
-
4 einen Simulationsablauf einer beispielhaften Biplan-Akquisition und
-
5 ein Histogramm der zur Rekonstruktion verwendeten Herzphasen.
-
In der 1 ist eine Röntgendiagnostikeinrichtung dargestellt, die einen an einem Ständer in Form eines sechsachsigen Industrieroboters oder Knickarmroboters 1 drehbar gelagerten C Bogen 2 aufweist, an dessen Enden eine Röntgenstrahlungsquelle, beispielsweise ein Röntgenstrahler 3, und ein Röntgenbilddetektor 4 als Bildaufnahmeeinheit angebracht sind.
-
Mittels des beispielsweise aus der
US 7,500,784 B2 bekannten Knickarmroboters
1, welcher bevorzugt sechs Drehachsen und damit sechs Freiheitsgrade aufweist, kann der C-Bogen
2 beliebig räumlich verstellt werden, zum Beispiel indem er um ein Drehzentrum zwischen dem Röntgenstrahler
3 und dem Röntgendetektor
4 gedreht wird. Das erfindungsgemäße Röntgensystem
1 bis
4 ist insbesondere um Drehzentren und Drehachsen in der C-Bogen-Ebene des Röntgenbilddetektors
4 drehbar, bevorzugt um den Mittelpunkt des Röntgenbilddetektors
4 und um den Mittelpunkt des Röntgenbilddetektors
4 schneidende Drehachsen.
-
Der bekannte Knickarmroboter 1 weist ein Grundgestell auf, welches beispielsweise auf einem Boden fest montiert ist. Daran ist drehbar um eine erste Drehachse ein Karussell befestigt. Am Karussell ist schwenkbar um eine zweite Drehachse eine Roboterschwinge angebracht, an der drehbar um eine dritte Drehachse ein Roboterarm befestigt ist. Am Ende des Roboterarms ist drehbar um eine vierte Drehachse eine Roboterhand angebracht. Die Roboterhand weist ein Befestigungselement für den C-Bogen 2 auf, welches um eine fünfte Drehachse schwenkbar und um eine senkrecht dazu verlaufende sechste Rotationsachse rotierbar ist.
-
Die Realisierung der Röntgendiagnostikeinrichtung ist nicht auf den Industrieroboter angewiesen. Es können auch übliche C-Bogen-Geräte Verwendung finden.
-
Der Röntgenbilddetektor 4 kann ein rechteckiger oder quadratischer, flacher Halbleiterdetektor sein, der vorzugsweise aus amorphem Silizium (a-Si) erstellt ist.
-
Im Strahlengang des Röntgenstrahlers 3 befindet sich auf einem Patientenlagerungstisch 5 zur Aufnahme beispielsweise eines Herzens ein zu untersuchender Patient 6 als Untersuchungsobjekt. An der Röntgendiagnostikeinrichtung ist eine Systemsteuerungseinheit 7 mit einem Bildsystem 8 angeschlossen, das die Bildsignale des Röntgenbilddetektors 4 empfängt und verarbeitet. Die Röntgenbilder können dann auf einem Monitor 9 betrachtet werden.
-
Sensoren 10, die beispielsweise am Brustkorb des Patienten 6 angelegt sind, können die EKG-Signale des Patienten 6 erfassen und sie der Systemsteuerungseinheit 7 übermitteln.
-
Der Röntgenstrahler 3 emittiert ein von einem Strahlenfokus seiner Röntgenstrahlungsquelle ausgehendes Strahlenbündel, das auf den Röntgenbilddetektor 4 trifft. Sollen 3-D-Datensätze nach dem sogenannten DynaCT-Verfahren erstellt werden, wird der drehbar gelagerte C-Bogen 2 mit Röntgenstrahler 3 und Röntgenbilddetektor 4 derart gedreht, dass, wie die 2 schematisch in Aufsicht auf die Drehachse zeigt, sich der hier bildlich durch seinen Strahlenfokus dargestellte Röntgenstrahler 3 sowie der Röntgenbilddetektor 4 um ein im Strahlengang 11 des Röntgenstrahlers 3 befindliches zu untersuchendes Objekt 12 auf einer Umlaufbahn 13 bewegen. Die Umlaufbahn 13 kann zur Erstellung eines 3-D-Datensatzes vollständig oder teilweise durchfahren werden.
-
Der C-Bogen 2 mit Röntgenstrahler 3 und Röntgenbilddetektor 4 bewegt sich dabei gemäß dem DynaCT-Verfahren vorzugsweise um mindestens einen Winkelbereich von 180°, beispielsweise 180° plus Fächerwinkel, und nimmt in schneller Folge Projektionsbilder aus verschiedenen Projektionen auf. Die Rekonstruktion kann nur aus einem Teilbereich dieser aufgenommenen Daten erfolgen.
-
Bei dem zu untersuchenden Objekt 12 kann es sich beispielsweise um einen tierischen oder menschlichen Körper aber auch einen Phantomkörper handeln.
-
Der Röntgenstrahler 3 und der Röntgenbilddetektor 4 laufen jeweils so um das Objekt 12 herum, dass sich der Röntgenstrahler 3 und der Röntgenbilddetektor 4 auf entgegengesetzten Seiten des Objekts 12 gegenüberliegen.
-
Bei der normalen Radiographie oder Fluoroskopie mittels einer derartigen Röntgendiagnostikeinrichtung werden die medizinischen 2-D-Daten des Röntgenbilddetektors 4 im Bildsystem 8 ggf. zwischengespeichert und anschließend auf dem Monitor 9 wiedergegeben.
-
Sollen nun derartige Röntgendiagnostikeinrichtungen als Biplan-C-Bogen-Systeme mit zwei getrennten C-Bogen-Ebenen eingesetzt werden, so lassen sich beispielsweise zwei der beschriebenen C-Bogen-Anlagen mit Knickarmroboter 1 kombinieren.
-
Zur Durchführung derartiger 3-D-Cardiac-Akquisitionen lassen sich auch Biplan-Angiosysteme verwenden, wie sie beispielsweise in der Broschüre ”Introducing Artis zee for cardiac procedures. – There's so much more to zee.” der Siemens AG, Medical Solutions – Angiography, Fluoroscopic and Radiographic Systems, gezeigt sind, die boden- und/oder deckenmontiert sein können.
-
Das Hauptproblem derartiger 3-D-Cardiac-Akquisitionen liegt in der Auslegung und der Koordination der einzelnen Rotationsläufe zur Datenerfassung. Diese müssen so gesteuert werden, dass eine vollständige Überdeckung des Aufnahmebereichs mit Projektionen, die zur gewünschten Rekonstruktionsherzphase erzeugt wurden, gewährleistet ist. Diese Schwierigkeit stellt auch bei Verwendung beider C-Bogen-Ebenen eine Herausforderung dar.
-
Der erfindungsgemäße Lösungsansatz benutzt im Gegensatz zu bisherigen Verfahren, die Vorwärts- und Rückwärtsläufe zur Akquisition nutzen, nur Vorwärtsläufe zur Datengewinnung. Durch diese Abänderung ergibt sich der Vorteil, dass sich die Koordination der beiden Rotationsläufe, unter Beachtung der Ideen der angesprochenen Erfindungen, deutlich einfacher gestaltet und sich die Qualität der Sekundärrekonstruktion durch bessere Verteilung der Aufnahmen über die Herzphase verbessert.
-
Im besonderen Fall der Biplan-Akquisition, die sich durch beschriebene Methoden mit jeweils einem Vorwärts- und Rückwärtslauf realisieren lässt, ist der Verzicht auf die Datenakquisition des Rücklaufs durch einen zweiten Vorwärtslauf auszugleichen, so dass insgesamt drei Rotationen durchgeführt werden müssen. Der Rücklauf kann allerdings mit maximaler Drehrate bzw. Drehgeschwindigkeit durchgeführt werden, so dass sich dadurch nur ein geringer zusätzlicher Zeitbedarf ergibt.
-
Zur Definition der Fächer wird der gesamte Winkelbereich zu Beginn der 3-D-Cardiac-Akquisition in mehrere Fächer eingeteilt. Diese Fächer werden zyklisch in folgender Reihenfolge den C-Bogen-Ebenen bzw. Rotationsläufen zugeordnet:
- – Ebene A: Vorwärtslauf 1
- – Ebene A: Vorwärtslauf 2
- – Ebene B: Vorwärtslauf 1
- – Ebene B: Vorwärtslauf 2
-
Durch diese Zuordnung ergibt sich nach der Akquisition eine optimale Verteilung der Aufnahmen jeder Winkelposition über die gesamte Herzphase.
-
Die 3 zeigt einen Ablauf eines 3-D-Cardiac-Scans mit zwei Vorwärtsläufen und einer optimalen Überdeckung der Scanbereiche mit Aufnahmen verschiedener Herzphasen. Mit unterschiedlicher Schraffur versehen sind hier die jeweils zur Primärrekonstruktion verwendeten Aufnahmebereiche gekennzeichnet. Der Fächer des Winkelbereichs für den ersten Vorwärtslauf der C-Bogen-Ebene A ist mit dem Bezugszeichen 14 versehen. Der Fächer des Winkelbereichs für den zweiten Vorwärtslauf der C-Bogen-Ebene A weist das Bezugszeichen 15 auf. Entsprechend sind die Fächer der Winkelbereiche für die Vorwärtsläufe der C-Bogen-Ebene B mit den Bezugszeichen 16 und 17 versehen.
-
Aufgrund der optimalen Verteilung der Herzphasen über alle Rekonstruktionsphasen ergibt sich, dass die Startzeiten der einzelnen Rotationsläufe jetzt nicht mehr von der gewünschten Rekonstruktionsphase abhängig sind. Es ist also beispielsweise möglich, die Startzeitpunkte statisch festzulegen oder den ersten Lauf ”ohne Wartezeit” sofort loslaufen zu lassen. Einzige Nebenbedingung ist, dass der zweite Lauf 1/4 Herzfrequenz früher loslaufen muss als der erste Lauf. Dies würde beispielsweise zu Startphasen der einzelnen Rotationsläufe von 0 (erster Lauf) und 0,75 (zweiter Lauf) führen.
-
Vorteilhaft für das erfindungsgemäße Verfahren ist die Aufteilung des Scanbereichs in Fächer gleicher Größe und die geschickte Einplanung und Ausführung zweier Vorwärtsläufe der Biplan-Anlage. Durch dieses Verfahren wird dem Arzt die Möglichkeit gegeben, eine Rekonstruktion des Herzens zu jeder beliebigen Herzphase, unter einer immer ideal verteilten zeitlichen Auflösung, zu realisieren. Zusätzlich kommt es durch den Einsatz beider C-Bogen-Ebenen und der Minimierung des Overheads der Startwartezeiten zu einer deutlichen Verkürzung der Gesamtakquisitionszeit.
-
Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich nach einer einzigen Akquisition vorteilhaft Sekundärrekonstruktionen in allen beliebigen Herzphasen erstellen. Es entstehen dabei, anders als in bisherigen Lösungen, keinerlei Ungenauigkeiten durch schlechtere zeitliche Auflösung zu manchen Herzphasen. Dieser Vorteil wird durch einen geringen zusätzlichen Zeitbedarf erreicht.
-
Der Ablauf einer kompletten 3-D-CARD-MUX-Akquisition auf einem Biplan-System gestaltet sich mit dieser neuen Erfindung vereinfacht wie folgt:
- – Start des ersten Laufs unter Beachtung der Randbedingungen (abhängig von der eingesetzten Methode) durch die Akquisition.
- – Beide C-Bogen-Ebenen rotieren gleichmäßig mit selber Geschwindigkeit über einen Winkelbereich von 200° + ”Zwischenwinkel” und nehmen verschiedene Winkelbereiche des Patienten bei verschiedenen Herzphasen auf.
- – Nach Beendigung des Vorwärtslaufs kehren die C-Bögen an ihre Ausgangsposition zurück und nehmen hierbei keine Bilder auf.
- – Der zweite Vorwärtslauf wird um 1/4 Herzphase früher als der erste Lauf gestartet.
- – Nach Ende dieses zweiten Laufs ist die Akquisition beendet und es können Rekonstruktionen zu beliebigen Herzphasen durchgeführt werden.
-
In der 4 ist ein Beispielplot des Ergebnisses der Simulation einer hier beschriebenen Biplan-Akquisition dargestellt. Sie zeigt die Verteilung der Herzphasen auf die einzelnen akquirierten Bilder und damit auch die Aufteilung auf die Winkelbereiche des Scans. In ihr ist die akquirierte Herzphase aH über der Bildnummer Bn aufgetragen.
-
Die 4 stellt einen Simulationsablauf bei T_REC = 0,75 und bei einer Herzfrequenz von 60 Schlägen pro Minute dar. Als Zwischenwinkel zwischen den beiden C-Bogen-Ebenen wurde ein Winkel von 33,33° gewählt, so dass eine Gesamtrotation von 233,33° erfolgt. Der erste Vorwärtslauf 18 der C-Bogen-Ebene A ist kurz gestrichelt dargestellt, während der zweite Vorwärtslauf 19 lang gestrichelt wiedergegeben ist. Bei der C-Bogen-Ebene B gilt entsprechendes für beide Plots – der erste Vorwärtslauf 20 ist kurz strichpunktiert, während der zweite Vorwärtslauf 21 mit langen Strichpunkten gekennzeichnet ist. Das Ergebnis 22 beschreibt den zur Rekonstruktion verwendeten Wert bzw. die verwendete Herzphase. Es ist der ”parallele” Verlauf der Herzphasen über die verschiedenen Bilder der Rotationsläufe gut zu erkennen. Aus dieser regelmäßigen Struktur folgt die ”optimale” Verteilung der Herzfrequenzen zu jeder möglichen Sekundärrekonstruktionsphase.
-
Im Folgenden wird kurz ein Beispielhistogramm der zur Rekonstruktion verwendeten Herzphasen angeführt und erläutert. Dieses zeigt auf, dass die neue Methode bei deutlich erhöhter Aufnahmegeschwindigkeit mindestens die gleiche Qualität wie bisherige Systeme sogar bei allen vorstellbaren Herzphasen der Sekundärrekonstruktion liefert. Das Histogramm gibt den Verlauf des prozentualen Anteils der verwendeten Aufnahmen wieder.
-
In der 5 ist eine Verteilung 23 über der zur primären Rekonstruktion verwendeten Herzphase Hp dargestellt. Die primäre Rekonstruktion fand bei der gewünschten Herzphase von 0,75 statt. Man kann erkennen, dass die Verteilung annähernd rechteckförmig ist, also alle ”verwendbaren Herzphasen” zu gleichen Teilen in die Rekonstruktion einfließen. Diese Verteilung stellt sich für alle Herzphasen ein.